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Dresdner Nachrichten : 18.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-18
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1882
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vrvsÄon 1882. «etchetn« ««glich ,rl>» 7 U»r i» »er «»edilion! Marienftrake l». «d«n»enie»I»prci» vier«tlj«»rlich I «ark 50 Wgk., durch dir Polt » vl»rk 7d Vlgr Numin. 10 Psgr. Ruslogt 37000 <k»empl. sitir dieNüikqoteiinaeiandlerMa- nuiertpl« nioch« sich dir Redoclch« »ich« »erdindlich. «ononcen für un» »rlimrn an« vie Annonc-n-Kuveaur v. <-«««»»- «rin » t>»«I»e; — »«»«»> »l«n«r - »au»« ch «»»».:- A»»«ll»»n»«nl« - «. »«>„ i« «Oriip: — «»». ««»» t» Mogdtdnrg; — N. «»»« ch La. ln Halle; — »triurr in Hamburg. ß , Kotuou Mr 8vw8t80i>rv88tvL «mpkoklo ivt> »Hon I>»ickon,l!,n auf lim, Vllrm»««. «I-U> looso 8>ck nickt äurok billig« Lnxrviouug von Lvxkvlv«», irr» Niiiro», uurk in Loplalvsur vir« «Irl gotlUooki. Avills««ptelveln-Nollalltlleagltmarkt I« (kellee>nn« 55»»«rnNoritra»,« kr. Sb «wxfvki« kiormit rum gunoigton lloouck. Otto I»«t«« Ii, »e«,»le» g»pr,lv«Ia-V»r»»»üt-l!r»rl,»ri. * Tageblatt für Uotittk, ^ Dj ttnterhattung, Geschaftsverketir. Börsenbericht, Fremdenliste. S V»pl88vrlv- M»i»u1«vtur vo» UartniLim L 8aam, 8olllo888trit8«« 17, Lvxvnüdvr «i«m kxl. 8eltl088 «teilt nach dooncketor Inventur oinon xrousen kosten Ltiokoroien 5voit unter Xostonpreison r»m ^usvorinruk. 27. 'ladr^snx. Nnierale wrrdrn Marienierade I« di« Nachm. » Mir angrnommen, Sonuiag» di» NiUlagtllkUiir. 8, Neuiladl nur an LIochentagrn: »r. «iosirrqay, Nr. d di« Nachm. >l»r. — Lik kinspattlge ikelu»eUe «ostc« lt tilge, «uigelandt »0 Vlge. Sine Koroosie für da« ndchi»- tägige «richeine» der Snsera«« wird »,chl gegede». »lutNiilKige tlnnoncen»vuftr«», »on undeionn»» ee,Ionen «»'e-iie» »Ir nur gegen tirg„u>»»r,u»,> Naklung durch Ne«cim»i!en -de, k«llein,«htun, licht Eiche» leileg Id Dkg. z»ier»le für di« «»mag«. U»M»r« «der »ach ein«, Acchma« »t« »etiiMil, « »l. Klüüät^etiei' lltzdirM- v. üükeMrort Ilolt/ouIuUii, Nolll» ^I»d«g-ir«ttig«;nll»ln, 27LA ^vrs likor <1. Mrv »N» LriwIlinxskvtlTrMsso Üseo»v»I»ne»ot«n »1« vvnttlUl. I>e5tmEsr X»tvnt.tiLlt Lrrtln d vmofoitlsn. 8aiso» ^LkimU A>ä. I^,rk»u» älrV«t im ^ «UT. IZiNixv l^ovsioQ. kltior» «i<dv!!t «r. 1«8. tviilening vom 17. April! Barometer nach O»ear lpdiold. WaNftrabe Id (Abdd.r, u.) 7b« Mill..seit geiler» 8Mill.gediegen. Thermomclrogr.». McailNl.: Iklilpcr. IN ° W. »ikdr. Tenip. 2 " M„ Ipchiie ?e,ov. >3"W. ENd-2i!e!l.Wind. Heiter. Aussichten für den 18. Avril: Veränderlich, ctivaS mariner, Niederschläge. U-. Avril. «erantchortlicher Nrdacteur ftlr Politisches vr. iim il Biere, in Drekden Sicherlich ol,ne die Gegenwart des Kaisers, vielleicht sogar olmc die Tlikiliiainne des Reichskanzlers tritt am 27. April der Reichstag zu seiner Frtchjahrssession zusammen. Kaiser Wilhelm vertauscht dieser Tdge den Berliner Aufenthalt mit der würzigeren Luft Wiesbadens und wird nicht zu der blohen Formalität einer feier lichen ReichStagseröfsnung nach dem Weißen Saale zurückkchre». Ueber die Reifedispositionen des Fürsten Bismarck aber herrscht, erfahrungsgemäß, bis zur letzten Stunde völlige Ungewißheit. Dieses Fehlen zweier Hauptpersonen könnte zu dem Trugschlüsse einer bedeutungslosen Session verleiten. Das Gegentbeil ist bekanntlich der Fall. Selten wurde die Vertretung der deutschen Nation zu Berathungen über inhaltsvollere und folgenschwerere Vorlagen einberufcn. Zu den entscheidenden Verhandlungstagcn wird denn auch am Vundcsrathstischc die bekannte hohe Gestalt des eisernen Kanzlers, mit oder ohne Kürassierstiefeln, erscheinen. Der Widerspruch Bayerns gegen das Tabaksmonopol konnte vor diesen Stieseln nicht lange Stand halten. König Karl XII. von Schweden schickte einmal einen seiner Stieseln nach Stockholm in den Ministerrath, damit dieser ihn dort vertrete. Fürst Bismarck bat dies von Friedrichsrube aus zu wiederholen gar nicht nöthig. Fn München hat man auch ohne den Augenschein dieser Stulp- stiefeln mit mehr Eile als Würde seinen Widerspruch umgestülpt. Sei es darum! Wenn auch daS Vorgehen Bayerns manchen noch schwankenden kleinen Bundesstaat ungünstig beeinflußt — das Volk wird sich die Negierungen merken, die im Bundeerathe keinen festen reinwollenen Faden spinnen, sondern Schoddystofse weben. Fm schroffsten Gegensätze zu dem trübseligen Monopolprojcktc stehen die anderen Gesetzentwürfe, welche die Hauptschüsseln auf der Frühjahrstafel des Reichstages bilden sollen. Hier sehen wir einen rühmlichen Wetteifer sämmtlicher Regierungen und Parteien, um die Grundlage sozialer Reformen zu legen. Tatz man hier nicht überstürzend, sondern vorsichtig zu Werke geht, liegt in der Natur der Sache begründet. Es handelt sich zunächst um die Unfall» und die Gerechtigkeit, Wirtdichastiichkeit und Humanität der Verwaltung überhaupt. Die Unfallversicherung soll unter StaatSzuschüsien ins Leben treten. Als Gründe für solche Zuschüsse führt mau an, daß die Fiidustric nicht im Stande sei, die Lasten zu trage», welche ihr durch die Versicherung der Arbeiter erwachsen. Dem gegenüber wäre aber doch wohl zu untersuchen, ob denn in der That nicht die Industriellen, für deren Nutzen gearbeitet wird, im Stande sind, in jeder Richtung für die Invaliden der Arbeit auszukommen. Weit plausibler ist jedenfalls der weitere, für die StaatSuntcrsiützung aus- qesührtc Gnind, daß die indirekten Steuern den kleinen Man» und Arbeiter unverbältnißmäßig mehr belasten als den Bemitteltei«, so daß die StaatSbcilräge bei cintretcndcn Unfällen eine Art Vergü tung des Unrechts herbeisübren. Was die kleineren Leute in bessere» Zeiten bei ausgedehntem Eonsum an Steuern unverhältmßmäßig zu viel beisteuerten, haben sic an Fnvalidcnbeiträgen weniger zu zahlen und erhalten eS in den Tagen ihrer Kraftlosigkeit wieder zurück. Der Beitrag der Arbeiter zu jenen HilsSkasien rechtfertigt sich von selbst. Die Arbeiter erhalten mit ihren Beitrügen einen triftigen AcchtSgrund zur Mitverwaltung der lkassen selbst. Ohne Mitbelastuug der Arbeiter ist eine wirthschastlichc Verwaltung jener Kaffen und eine erfolgreiche Bekämpfung der Simulation und Faullenzerei ein Ding der Unmöglichkeit. Die Arbeiter kontroliren am schärfsten selbst, wenn etwa einzelne Genossen Krankheit nur Vorschüßen und durch Trägheit den Kassen länger als gebührlich zur Last fallen wollte». Es wäre von der größten Tragweite für unsere ganze sozialpolitische Entwickelung, wenn cs gelänge, diese sozialen Resormplänc, die schon solange auf der Tagesordnung stehen, zu einem befriedigenden Abschlüsse zu bringen. Hat man hier eine annähernd richtige Lösung herbcigesiUirt, so kann aus dieser Basis systematisch das Gebäude weiter aufgcsührt werden. Wäre Deutschland nicht nothgezwungen eil« solcher Militärstaat, dann würden auch reichlicher die Mittel vorhanden sein, von Rcichswegen zu diese» sozialen Reformen das nöthige Kleingeld auszubringen. Rtneste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 17 April. die Krankenversicherung, an die sich allmälig die Altersversorgung anschließen wird. Dir Selbstbcschränkung, welche sich die betreffenden Gesetz entwürfe auslegen, indem sie die Kranken- und Unfallversicherung nur auf die gewerblichen Arbeiter erstrecken und nicht auch auf die laudwirthsckaftlichen ausdehnen, ist wohlbegründet. Die Motive führen dies überzeugend dahin aus: „Bei den landwirthschaMichen Arbeitern ist daS Bcdürfniß der Krankenversicherung in der Regel nicht so dringend, wie für die gewerblichen Arbeiter. Für die landwirthschaitlickien Arbeiter kommen Familienbilse und Nachbarhilfe, Unterstützung in Form von Dienstleistungen und Verabreichung von Naturalien in Betracht und diese Formen der gegenseitigen Unterstützung allgemein durch ein notbwendig auf Geldwirthschnst zu stützendes System von Krankenkassen zu verdrängen, dürste im Fntercsse möglichster Erhaltung der den ländlichen Verhältnissen am meisten entsprechen den Naturalwirthschast nicht erwünscht und um der moralischen Wirkung willen nicht unbedenklich erscheinen. Uebcrdies ist die Durchführbarkeit des Versichcrungszwanges liier nicht zu erreichen und erscheint der häufige Wechsel der Beschäftigung der ländlichen nlü pinn " Arbeiter bei verschiedenen Arbeitgebern als eine weitere Schwierigkeit? Die allgemeine und zwangsweise Versicherung der in siebendem Gewerbebetriebe beschäftigten Arbeiter für den Krankhcitssall be deutet eine der wertlwollsten Verbesserungen der wirthschastlichc» Lage der Arbeiter überhaupt; sie Kat eine wesentliche Erleichterung der öffentlichen Armenlast zur nothwendigcn Folge. Die Kranken- unterftützung muß, wenn sie ihren Zweck nicht verfehlen soll, eine ausreichende sein, sie soll die sog. Carenzzcit, die von einem Unfälle eintritt und bis zu der Zeit dauert, wo die Unsallversicherungs- prämic bezahlt wird, so gut wie gänzlich beseitigen. In wahrhaft goldenen Worten äußern sich die RegierungSmotive über die that- sächlichen Verhältnisse dahin: Die Vcrarniung zahlreicher Arbeiterfamilien bat ihren Grund darin, daß sie in Zeiten der Krankheit ihrer Ernährer eine aus- rnchknde Unterstützung nicht erhalten. Sind diese, weil gegen Krank- Kleidungsstücken besitzen, für die Krankenpflege lstcn Unterhalt der Familie geopfert ist. Und ie öffentliche Armenpflege mit ihrer Hilfe früher Berlin. Fürst Bismarck kehrt im Laufe der Woche hierher zurück. - Auf der Tagesordnung der heutigen BundesrathSsitzung stand u. A. der Gesetzentwurf über die Füriorge für die Witlwen und Waisen von Angehörigem deS Aeichsheeres und der K. Marine. Berlin. Ter Kaiser Wilbelm ertbcilte heute den Bot schaftern Keudcll und Grase» Münster Audienz. Die Kaiserin reist Mittwoch nach Weimar und begiebt sich nach kurzem Aufenthalt nach Wiesbaden, wo sie mit dem Kaiser Wi.helm zusammen den Aufenthalt nimmt und sich dann nach Baden-Baden begiebt. Der Großfürst Wladimir wird im Lauie b»r Woche zum Besuche der Majestäten in WicSbden eintrcffen und Sonnabend über Berlin nach Petersburg zurückrcisen. Schwerin. Fn den Garderoberüumen des hiesigen Schau spielhauses entstand ain 10. d. M. Abends bei der Vorstellung von „Robert und Bertram" Feuer. Es war gegen 8 bis ll Ilhr auf dem obersten Boden des nördlichen Anbaues, wo Sntzstücke u. dcrgi. ausbewahrt wurden, ausgebrochen. Die Gefahr wurde rechtzeitig von der Bühne aus dem Publikum milgetbeiit, und auch Sc. Kömgl. Hoheit der Großhcrzog richtete beruhigende Worte an dasselbe, w daß die Räumung des Hauses ohne Ileverstürzung und ArbeitSgerätbe und Kleidungsstücken besitzen, und den nothdürstigstcn selbst dann, wenn die ö! eintritt oder der Erkrankte einer Krankenkaffe angehört, ist die Unter ftützung meistens so ungenügend, daß sie eine ausreichende Pflege i des Kranken nicht ermöglicht und den Ruin seiner Wirthschaft nicht ur verhindern vermag. Bei vielen Arbeitern ist daher eine ernst liche Krankheit die Quelle einer Minderung der Erwcrdssähigkeit,! wenn nicht völliger Erwerbsunfähigkeit für die ganze Lebenszeit,! und selbst diejenige», welche ihre volle Erwerbsfähigkeit wieder-, erlangen, können meist nur durch jahrelange Anstrengung und Ent-! behrung das während der Krankheit Verlorene soweü ersetzen, daß sic wieder zu einem geordneten Haushalt gelangen. Dazu fehlt aber der Mehrzahl unserer Arbeiter d«e erforderliche Energie und Umsicht. Sine durch Krankheit und namentlich durch wiederholte Krankheit heruntergekommene Arbeiterfamilie gelangt daher nur selten wieder »u geordneten wirthschaftlichen Verhältnissen. Die Zahl der Arbeiter-, samllien sonne der Wittiven und Waisen, welche der Noth und der öffentlichen Armenpflege dauernd anheimsollen, weil ihre Wirth- schast durch mangelhafte Unterstützung in Krankhcitszeiten zerrüttet oder ihr Ernährer infolge mangelhafter Pflege erwerbsunfähig oder gestorben ist, dürste größer sein als die Zahl derjenigen, welche durch die Folgen von Unfällen bedürftig werden. Der KrankheitSversicherungScntwurf ist bis in alle Details auS- gcarbeitct; er bildet Nr. Eins der sozialen Resormplänc; Nr. Zwei ist die Unfallversicherung. Beide beruhen auf den Prinzipien des ZwangSbcitrittS und der Bildung korporativer Verbände. Die richtig getroffene Anlage korporativer Arbritcrvrrsicherung verbürgt Gebäude blieben unbeschädigt. Menschenleben sind nicht ge ättrdc! worden. Die Bibliothek und die Musikalien sollen gcecltet sein; die Garderobe ist zerstört. Schwerin. Beim Ausbruch des Feuers im hiesige» Hos- theatrr erhob sich der Großhcrzog in seiner Loge und nes, um onS Publikum zur Besonnenheit zu malmen: „Rubig! Nichts passirt. Sitzen bleiben, weiter spicken!" Tie Musik iutouirte eauun einen Walzer und die Schauspieler traten ebenfalls vor, um das durch den Feuerruf erschrockene zahlreiche Publikum zu beruhigen. Die Offiziere blieben sänimtnch sitzen, bis sich bas Publikum ent fernt halte. Die Entleerung des Theaters ersolgte ichr.cll und in lrößter Ordnung. Kein Zuichauer ist verletzt, dagegen ivird ein zeuerwehrmcinn vermißt; auch haben mehrere Theaterarbcitcr Verl etzungen erhalte». Straßburg. Die Elsaß-Lothringische Zeitung meldet: Der Statthalter erkannte abermals die Option beziehungsweise Aus wanderung von 505 Personen als giltig an. Berliner Börse. Die Wiener Börse schwimmt in der Hausse; liier trägt man zwar der dortigen Haltung Rechnung, aber mit Reserve. Ereditacticn gingen überaus rege um und zogen 17'/» Mk. an. Nicht minder animirt waren Tlseonlogcicllichait animirt; sie gewannen 6. Deutsche Bank 1'!» Proc Franzosen schloffen 60», Lombarden 2 Mk. höher als am Sonnabend. Eisen bahnen waren überwiegend vernachlässigt. Banken mit Ausnabme der leitenden rubig, aber gleichfalls fest. Tie spelulativen Montanwcrtbe erhöhten sich, und zwar Laura um 1 «, Dortmunder um 1'/» Procent. Sonst lagen Industrien uno Bergwerke ruhig. Fremde Fonds fest und belebt, Russen bevorzugt. Deutsche Fonds 'ehr. wenig im Verkehr, fest. Araiitsur» a.M.. >7. April. Abend», ilreki« 2NW,. SidatSbal,» 283,P. Lom barden I2«.73. Mcr Loose—, Silbcrrcntc —. Papierrcnlc . Golijicr M7.L». Ociierr. Goldreni« 8»,so. «"/, Unoar.Golbrenic ——. 77cr Nüsse» —. --aMkuiicn —. 2. Orienlanleihc . Neueste Ungv. ciioidanlcih« —. 3. Oricnlanlcihc^—. ll». zoriiche Pop'errenle —. Ditconto . »len, 17. April. Abends. SredU 3IS.7«. Sloal»b»h»33l.o0. Lombarden I4L.70, Analo-Austria-Lonk > Napoleonsd'or—. Kanzler-. Papicrrciue— Ocilcrr. Koldrente —. Ung. «oldreitte —. «»/„ Ung Koldrenlc —. Ungar, sredil !<42.S». Unionbank—. Elbethalbaim—. Bankvcrci»— Nordwcst 2l3,c-Y. Marlnoicn 58,72,3. »ar««, >7. April. (Schluß.» Rente 8«.>7. Anleihe N8.32. Niaiiener »S.tzo. E«aai»bakni 717.50. Lombarden 307.50. da. Prierstalcn 283,00. Lgyptcr 358,00. vefterr. «sldrenle —. Fest. Lokales und Sächsisches. — Die Meldungen auswärtiger Blätter über eine proicrtirtc Reise unseres KönigSpaares nach Rom oder über einen Iagdouö- flug nach Steiermark erscheinen sämmtlich unbegründet. Se. Maj. der König ist mit erlauchter Gemahlin am 12. in Varcie am Eomersee emgetroffcn und gedachte, »on dort am Montage die Heim reise anzutrrtrn. BorauSsichtlich ers.Kat daS Eintreffen des Königs morgen Vormittag 10 Uhr mit dem Münchener Schnellzuge. - Am Soimtag fand in der Kapelle des kgl. Palais am Taschen- berae die feierliche Erstcommunion Fkrer kg!. Hoheiten Punze« Johann Georg und Max in Gegenwart der durchlauchtigsten Eiter« und Geschwister Statt. — Gestern Vormittag 9 Ubr fand «Ater sehr zahlreicher Dethei- liguna der Eiinvvhnerschaft der Pinmiscken- und Johann-Vorstadt die feierliche Einwcil> una der 1 8. B ez ir ks s ey u l e an der Pestalozzi- und Elia-straß« statt. In der achten Stunde bereits halte»« sich die säinmtltchen Schüler der 1. und N. B«sirkSschule, so wie die auS letzteren beide» für die 18. BejirkSschule^ausgeschiedenen 21 Klaffen in den Schulhöfen zu einem seitlichen Festauszuge mit Hunderten von Fähnchen und K'änzen aruppirt. Gegen ein halb 9 Uhr setzte sich der im Ganzen auS 2600 Kindern bestehende Festzug in 3 Abtbcilungcn mit sc einem PrivatmuflkcorvS an der Spitze und voir den Lehrern und Lehrerinneu begleitet in Bewegung, und nahm in vorzüglicher Ordnung und ohne icdr Stöiung seine« Weg durch die Holbeinsttaße über den Holbeinplatz nach der Rirtschekstraße, von da nach dem Teraffenuser über die Sachien-allee, große Ziec^straße, Schulgnt-und Dürcrstraße zurück nach der Pestalozzchraste. Säinmh, liche Straßen waren mit Fahnen, Kränzen und Blumen reich gs- schmiickt. Gegen ein halb 10 Uhr vereinigten sich ün Pvtflungssaale des neuen Schulgebäudes die untersten Klaffen der Schüler und Schülerinnen mit ihren Elterw^oder sonstigen Angehörigen zum eigentlichen Weihcaite. Zu deimrlben batten sich die Herren Bürger meister Dr. Rliger, die Stadirathe Heubncr und Teuchcr, eine De putation der erladtverordneten, Herr Eoirflstorialrath Sup. Dr. ,-rranz, die Herren Schulräthe Berthelt und Kockel, sowie eine große Anzahl von Schulfreunden und Pädagogen eingefunden. Nach dem allgemeinen Gelange „Allein Gott in vcr Höh sei Ehr" übergab Herr Stadlrath Heubncr unter festlicher Ansprache das neue Schulhaus zum Gebrauche der 18. Bczirksschule, welche nun Vie22. neue Schicke ist, welche in dem Zeitraum der letzten 17 Jahre erbaut, bt» qzezl errichtet und mit 25 Klassen heute besetzt worden ist. NacAvMk Gesänge der Motette „Tanket dem Hcmi" vo» Julius Otto svMe die Eniwcihuugsrcdc des st Bezirksschlckinspettors Hern: Schulrath Berthelt und hierauf die Einweihung des neuen Direktors Herrn Schindler. Die herrliche Eantate von Julius Otto „Sei uns ge grüßt, o Tag der Weihe," von dem anwesenden Lehrerkollegium sehr auerkeunenswerth zum Ausdruck gebracht, leitete sodann die tiefempfundene und schwungvolle Antrittsrede des Herrn Direktor.. Schindler ein, welcher >n ganz trefflicher fcinswmger Weise die nächste Umgebung der neuen Pstegestätte seinen Ausführungen zu Grunde gelegt und etwa in Folgendem zusaimnengesaßl Incktc: Wenn die Schule den Verstand der jkinder erlcuchtcl mit der von Pcstalozzi gewollten Klarheit, dasGcmüth derselben schmückt mit der H o! d c i»' s ch e n Schönheit der Idealität und es daliin bnngt, daß der Wille der Kinder regiert wird von der Gottesfurcht eines Elias, dann erführt sic den ganzen Menschen, dann strebt sie dem Ziele zu das vo» allen Unterricht--- und ErzichungSmetlio- dikern als das höchste hingestell! w-wden ist: harmonische Ausbildung aller geistigen Kräfte der anvericauten Iimend. Herr Oberlehrer Ricger begrüßte hierauf den neuen Heim Direktor in ebenso herz lichen wie ansrichtigen Worten namens deü Lehrerkollegiums. Nach einem Gebet' deS Herrn Archidiaionns Nicolai schloß der Gesang „Lob, El>r' und Preis sei Gott" die erhebende Feier. Es bleibt »och übrig, üver das Schulgebäude selbst einige Worte zu sagen. Dasselbe, von Herni Bauraty Friedlich cittworsen und Herrn Bau meister Baron auSgesührt, enthüll 20 Klassenzimmer, Zcichncnsaal, Direktorialzimmer und besonderen Saal für wissenschaftliche Samm lungen, welche 'um Tbeil vom hiesigen Lrhrmlttel-Museum am Neummil bezogen wurden. Die Eiurichttmgen sind nach ganz neuen Systemen getroffen; hohe große Fenster (die größten von allen hiesigen Schuianstatten), ausgezeichnete Ventilation mittels besonderer Sviral- Vorricistungen. Ganz neu u. jcdensallS als eine höchst praktische u.gute Idee sind die an de» Wänden der Treppenhäuser und Korridore senk- oder wagcrccbt augebracbien Meterstolen zu begrüßen, nicht minder die in die Mitte der Plafonds der Schickztmmcr statt der sonst üblichen Rosetten gemailcn Kompasse brz. Windrosen. Das Lehr- Plenum besteht zur Zeit (außer dem Direktor- aitt! 20 Lehrern und Lebreriiinen und 4 Arbettslehrcrimien, wclctsr iirSgesammt den Unterricht vo» gegeiuvmttg ea. 1000 Kindern zu leiten baden. Als Turnhalle wird jene der 1. und 1l. BcziriSschule gemeinschaftlich benutzt. Zum bleibenden Andenken an den Tag der Einweihung wird von cinein zu diesem Zwecke besonders zusanuuengetretenen Eomitö die Slljttmg eines HamwniumS beabsichtigt. — Ten Verkauf von Schulbüchern, Schreib- und Nrdeitshestcil von Seiten der Lehrer an ihre Schüler betreffend, sind uns neuerdings mehrfach tadelnde Zuschriften zugeanngen, die uns vernnlasien. den wahren Sachverhalt darzrckegen, obwohl dies seiner Zeit schon bei den hierüber gepflogenen Verlmndiungen beiin sächsischen Landtage geschehen ist. Der nicht schwer zu begreifende Grund für diese Einrichtung ist die Erzielung der notluvendigen Einb cpl IichteG in der Anschaffung der cingesül.rtcn Druck- bücher, Schreibe-, Sprach- und Rechenhefte. Wem» cö jedem ein zelnen Kinde überlassen bleibt, diese Lernmittel aus beliebiger Quelle zu beziehen, so ist crsalnunasgemäß die durchaus erforder liche Gleichmäßigkeit und richtige W<wl derselben nicht zu erzielen. Selbstverständlich wird aber kein Kind, da- bereits im Defiße des richtigen BucheS oder HestcS ist, dazu gezwungen, dasselbe beiseite zu legen und vom Lehrer ein anderes zu kaufen. Da übrigens in uuicrcu Bezirksschuleu die Bücher g->d vorichristsmäßigen Heile an die Kinder noch billiger abgclaffcn werden, als sic dieselben irgendwo kamen tonnen - da auch in den Bürgerschulen niemals mehr dafür, als der vom Buchhändler geforderte Ladenpreis betrügt, verlangt wird; da ferner der scheinbare Gewinn, welcher aus der etwaigen Differenz zwischen Partie- und Ladenpreis sich ergeben sollte, durch unvermcldlichcs Zurückbleiben vcrallelei Auslagen, sowie durch andere Verluste ganz illusorisch wird, so erbeilt bierniis, daß die Lehrer den getadelten Verkauf keineswegs um etwaigen Ge winnes willen betreiben, sondern nur aus dem obenaugesührten Grunde. Auch ist hierbei nicht außer Acht zu lassen, daß ja die jenigen Buchhändler, Kauflcutc. Buchbinder u. >. w., welche den Lehrern oder der Schulbehörde diese Lernmittel liefern, den ihnen gebührenden Verdienst dabei baden. — Tie Eisen bab n als Eisen vcrtil ge r. Vor uns rollt ein Zug über die Schienen, deren stählerne Köpfe im Lichte des Tages glänzen, als ob sie sich der Aibcit freuten, mit der sic so eben dem Wollte der Menschheit gedient. Und doch ist dieser Glanz hektischen Ursprungs, denn die Schienen leiden in der Tbat an jener Krankheit, der auch ihre stählerne Ncchu> nubt nncdcrstcbt: an der Schwindsucht. Mit jedem Zuge, der-Nber sic hinweg rollt, wächst daS Ucbel; in der Wolke, die unter den beflügelten Rädern licrvor- wirbclt, befinden sich Tausende von Esten Atomen, die losgcriffen vom Kopfe der Schienen in die Lust fliegen ober zur Erde fallen. Wieviel aus solch einfache Weise dem barten Stabt der Schienen durch die Reibung der Züge eines einzigen Tages entführt wird, wer ist sich dessen wohl bewußt? Es sieht ja gar hübsch aus, wenn der lange Zug durch die Enrven sich schlängelt; aber der cigenthüm- lich knarrende und knirschende Ton der biei doppelt intensiv reibend
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