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>ll«d !« erauilbr -ans»» >Mndi,i,n,«i nriim»» vürodlüti »°> », nekmq, lÜmmtNL» »i-nono nbi-rruu, «n lorrtn, mil io Vta- KrrcknrI Mr>o,hk ewok'andlrs KiliNtt» mlckk kckn, VeNiinbllckkil Dt« Dn»»»rr O,chrt»«r, «klch«t»»» tllita, Dt»r»rn<. klir lk-sV" ' 41. Jahrgang. SI»v«rvl«»»tvtt, 1 i»« »v, Kinr«I,orR:utt L. Dresden. 1896. La.r1 ?IL^1 ß 2K ^ »I »t,»»»,«, K zerrt. I»., TÄA»r»»A«'i« viLLVLLrvll j«irv Lrt »«» ävo baäoutvockaroo Ol^küttpa >1« 1». «wä /innllinckpa. orupkekkon lll wK-IltmltlX-,5 LllSMttll Vt lNl. Itlltl « X^I. U.'slivIttNUldSll, !>»»»«,ru^Itt >1. III», x M» !mk3lUklIÜ3lI^"^v ^iil sseiliiliic!l!zel»!rlliis« r .MiV DA»II M»T»>»«»I«I»»GLi>lK ^ «mpkeillsn ^nreiirr-. IIo-,«»»- um! !'«»»««ut-rioir«, nur ^ ' MDM^W 1s ^ baut«! lsirhriltLb» ru killizzirtt-n ttroirian. jvlLt Leerrtrirrr» S, I. SM I^r»I»tI>«« I«»» Ki»»k»«»n«»n»iü<e». lt, „««- „«s>,^ vF'SL/r «L SOLL, 't'uelitvrnrllung, tri»««»«» st. ^ ^ili8vllI>»U88tl't»88v 34. I«. AH --- >Vtii8tilIiu»88>t'tl88e 34. ^Vpxvll vo xvra^kwr Ksisoo kvu«1vutv«tlv I*n«t»»vin>»i4»»,Ik*r"8 »wmu» x v8kov I^krevrs vl<xrr»t pr»in»In1vr Wk! Nr. SS7. k»i««rl: ^ öfna^richlrn. .Deutsch« Abend". Scheibenichübeiigckellichaft, Verein der Slaais- Muihmaßliche Witterung ahnbeaintcn, Ger>ch>sverha»dl„nge». Sinlvnie-Eoncerl. Trude, kult. Die ergebenst Unterzeichnete Geschäftsstelle richtet a» dir geehrten Firmen, welche den „Dresdner Nachrichten" an Sonntagen Soirdev-NeitLiAen , beizulegen beabsichtigen, wiederholt die höfliche Bitte, dies. ^Beilagen unserer Geschäftsstelle bereits spätestens tANttwoch vorher zugehen zu lassen. Nur bei so »zeitiger Zustellung kann das Beilegen mit Sicherheit zuge sagt werden. Anmeldungen sind unter Beifügung der irelr. Sonderbeilage nur bei der Unterzeichneten Geschäfts reise, rNarienstraße 28, anzubringen. Angenommen werden daselbst Beilagen: f. für die Hrsammtaullage 5f700 Stück 2. nur für die K'ollauflage sauswLrts). . 26300 „ 3« » „ «- Stadlaussage incl. Kororte 25400 „ hochachtungsvoll Vir SeschLsls-rkt l>cr „vrrsduer Vachrichle«". Marieustraste Ä8. Voltttslde». Der Prozeß Leckert-Lützow bat eine hochdramatische Ent wickelung von Irmverglelchttchem Interesse genonimen. E> gewinnt die Bedeutung einer großen politischen Aktion, dcre» Folgen sich nicht abichen lasten, seit plötzlich der Name des Grusen Philipp zu Eulenburg, des kaiieilichen Bvtschalters zu Wien. des tiilimen Verlcauensmannes des Kaliels, ausgetaucht in und der Veiducht nicht mehr abgewchil werden kann, dag nun- medl vielleicht die Spur des großen Unbekannten, nach dem bishe» vergeblich geforscht wurde und an dessen Existenz man bereits zu zweiicln begann, entdeck! ist. Wäre dies wirklich der Fall, dann könnten möglicherweise auch noch die Umstänve bloßgelegt werden, unter dencn der Reichskanzlei Gral Caprivi gestürzt worden ist. Hai doch der Prozeß bereits enlbüllt, durch welche hinterlistige Per Heizung rer trübere preußische Minister des Innern v. Koller unt der Kriegs minister Bwnsart v. Schellendorff aus ihren Aemter» derdrängt worden sind. Der Verdacht einer Indiskretion gegen v. Köller, der sich aui Veelautbarnnaen über die Mililäritral- hrozeßorbnung stützte, sowie die aus Ühniichen anschelnendeu Jndislrettonen gegen Bronsart v. Schcllendors bcrgeleitete Per- dücbtignng haben den Rücktritt der beiden Minister herbcigesührt, Ferner haben die Verhandlungen des Prozesses ergeben, daß i, derselben Weise wie gegen diese auch gegen den StaatSlekretar des Auswärtigen Freiberrn v. Marschall gchevl und intriguirl worden ist. wenn auch nicht nilt deinielbcn Erfolge. Ter Prozeß ist noch nicht zu Ende gestihrt: aber es läßt sich nicht abiehcn, ob »lcht die oifiziöse Prrßwstlbschasl bis in ihre dunkelsten und schmußigsle» Wmlcl auigebrckt werden wird. ES tst von entscheidender Wichtig keit zu mähren, ob die Preßmanöver. durch welche die Räche der Krone gegen einander geheht werden sollten, von dei« An geklagten aus eigener Anstiarive bewerkstelligt worden sind vielleicht in der Abncht, sich bet gewissen hochstehenden Per sönlichkeiten beliebt zu machen, oder ob sie Hintcrmänn-r ge habt haben, welche als die lmeUcktuellen Anstttter der Hmrigue» auzmehen sind Die Verhandlungen haben ergeben, daß das Ledere wahrscheinlich tst. und daher ist das Interesse voll ständig von den Helden Hauptangrklaglen adgclenkt. von dem un reifen Burschen Lecke« mit der Tertianerbildung und dem gefähr lichen Abenteurer v.Lüßow, der die Doppelrolle eines Vertrauens mannes der politische» Polizei und eines raisinirlen polrtiichen Intrlguanten spielte. Tie Hauptfrage bleibt die. wer die geheimen Hauptalteure, die Hintermänner der oifizlöirn Preßwirthschott sind, die ministerstürzende Wirkungen gehabt hat. Soviel steht schon letzt unzwettelbast fest, daß sie nicht, wie wohl srüher viel fach unter dem Et»drucke der Intrlgue» der Lützow und Genossen angenommen wurde, im Auswärtigen Amte und wohl auch nicht in andeien Ministerien, sondern zunächst im Berliner Polizei- Präsidium zu suchen sind, und daß von hier die Spuren noch nach einer anderen Richtung weisen. Ter Prozeß nahm seinen senwtionelleu Charakter an, als sich die Verhandlungen zu einem Kampfe zwilchen Freiherr» v. Mar schau und dem Vertreter der politischen Polizei, v. Tausch, zu« spitzten. Der Staatssekretär des Auswärtigen trat als Ankläger auf. und er bewies hlerdel, daß er auch heute noch die Funktionen eines Staaltzonwalts mit vollendeter Meisterschaft zu verrichten weiß. Ihm gegenüber aus der Aicklagedank sitzt der Polizei kommissar v. Tausch, der zwar bisher nur als Zeuge erschienen ist. der sich aber in der instinktiven Ahnung, welche Rolle er nur zu bald zu übernehmen haben werde, tm Laufe seiner Zeugenaus sagen nicht enthalten konnte, auszurusen: »Ich bin doch hier nicht als Angeklagter, sondern als Zeuge I" Nach der Wendung des Prozess, s am Freitag wird er sich setzt wohl «elbst klar darüber sein, daß sich dir schwersten Anklagen nicht mehr gegen die Leckert und Genosse», gegen die er Zeuqntß adlrgen sollte, sondern gegen ihn 'elbst richten, weil er Jahre l>,ng Männer rom Schlage eines Lutzow und eines Normann-Schumann als politische Agenten und Vertrauensmänner benul.t bat Dcnuncianteitthmn zu lnseeniren, dem Beamte in den höchsten Stellungen unichnldig zum Opfer gefallen sind Herr v. Marschall hat erklärt, daß das Auswärtige Ami teil t Jahren dem Kriminal kommissar v Tanich keinerlei Auttrag erihcili hat. Tiefes Miß trauen war erklärlich, nachdem sich hemusgestellt hatte, daß es gerade die Vertrauensmänner des Herrn v Tanich ivarrn, weiche sie Beamten des Auswärtigen Amts verdächtigten. Nocmann- schumann war ebeniv wie v. Lützow damit beauftragt, die Uc- iiebrr von Skandal-Artikel» gegen das Auswärtige Amt z» er- nittekn, und Norman»-Schumann war selbst der Verfasser. Dicker >»r eS gewesen, der die schmählichsten Artikel in in- und aus- nindiiche Blätter gegen die Beamten des Auswärtigen Amts und oen Kaiier selbst veröffentlicht hat. .Die Mitthetlungen solcher Personen", bemerkte Herr v. Marschall. „wirken am giftigste»; denn d>esr Personen m ißen sich oft eine gewisse Autorität an. die ne nicht besitzen, sic flüstern sich die Tinge von Ohr zu Ohr und ne sind unfaßbar." Ter rücksichtslosen Energie des Stnalssckietärs deS Auswär- ,ige„ ist cü inveß gelungen, diese G seilen zu fassen; aber cs bleibt letzt noch die wichtigste Ausgabe, auch dieiciitge» Jntrignenipicker »> höheren Stellungen zu -mliacven, tn deren Solde und Aufträge ste Lützow. Rorinaiin-Schumann u. A. gckchütt, verleumdet und gehetzt haben und die zum Theil verantwortlich zu machen sind ür die unberechenbaren Schwankungen und Irrungen unserer innrrvolitiichen Zustände seit dem Rücktritte des Fürsten BtSmarck- Latz in den letzten Jahren eine uiioeranrwortilche „Nebenregtcr- ing" bestanden hat. ist kein Zweifel: es gilt jetzt die Männer an den Pranger zu stellen und unichädlich zu machen, welche lene Lamarllla gebildet und geleitet haben, die soviel Unheil und Ver- vtrrung angestittct hat. Von auSlchiaggebender Bedeutung ist es Hierbei zunächst festzuilellen. tn wie weil das Geltändniß, das Lützow an, letzten VerhandiungSlage abgelegt hat, auf Wahrheit vcruht. Aus pshchologischen Gründen ist es nnwahrichciimch, daß Lützow sich eine neue große, aber zwecklose Lüge loriilruircii soltte -n dein Augenblicke, wo er zu der Erleniuniß gekommen ist. d»tz >ar ihn abwlut nichts mehr zu retten ist. Hat aber Lutzow die Wahrlicil gestanden, dann wäre in dem Kommissar v. Tarnch ei« ö-iiiptwcrkzeug ,ener unseligen Camarilla entdeckt. Bevor man ndeß ein eilvglttiges Uriheil fällt und weitere Schlüffe ans den etzlcn Hintermann zieht, wird die Rechlierttgang des Gruse» Philipp zu Eulenburg abzuwarlcn lein. Airs welchen Gründen, -o wird man sich tragen muffen hielt sich v. Tarnch für oerpflich>el, een Artikel tn der „Well am Montag", der den Anlaß ,u dem chivebenden Prozeß gegeben hat und der allem Anscheine nach ins den Sturz des Freiherr» v. Macichall abzicltc, dem deutschen Votschailer tn Wien zu »enden, und warum sah sich dieser veran «aßt, dem Polizeikomniffsar seinen besonderen Dank für dicke sckt- lame Sendung auszusprechen? Warum hat ferner Gras Euttn- »urg dem Freiherr» v. Mar eball. seinem unmittelbaren Vorgesetzten, nicht sowrl Mitlheilung gemach, baß dieser im Verdacht stehe, einen inrnguanten Artikel tnipirirt zu haben, der sich gegen die .llernächste Umgebung des Kallers richtet? Der Prozeß ist aus Antrag des Oberstaatsanwalts auf Montag orrtagk wurden, um Herrn v Tausch, gegen den eine Anklage wegen AnstfftttNg zur Urkundenfälschung und zur Beleidigung in Aussicht gestellt ist, Zeit zu geben, seine Berlheidrgnng vorzu- vereiten. Tic tzereinzlehung des Botschafters in Wren in dle Prozeßoechanolungen dürste gleichfalls Erwägungen nölhig machen, die. wie de, Oberstaatsanwalt andeutel, weil über den Rahmen des jetzigen Prozesses hinausgeben, und es wird angenommen, daß an diesem Paukte Halt gemacht wird, um die Rückkehr des Kaisers aus Hannover abzuwarlen. Hoffentlich gelingt es, volle Aui- tlärung zu »chasien über die Kräfte, die hinter Herrn v. Taufch thätig gewesen sind. Schon heute aber muß cs als eine Wobklhat gepriesen werden, daß der Prozeß nicht hinter verichtossencn Thürcn. sondern in voller Oeffentttchkeit geführt wird. Es ist dies Herrn v, Marschall zu danken, der damit nicht blos sein eigenes peitönliches Interesse aus das Beste gewahrt, sondern auch eine unlchatzhare pviitiiche Thal vollbracht bat. da dle klärenden und reinigenden Wirkungen des Prozesses aus das innerpolitischc Leben nicht ausbleiben können irolllltag, tz.Tezlrr. mvgrumi wvyuvouenoc Auslegung ver besetze unv onr zsle Benutzung der Unkerstützungsfvnds Härteu, die ja bc Gesetz ausvliebe». ausznglelchen. Die Pensionsverhälttiiss l übrigens in der nächsten Session durch enre Tenk ch is! Fern schreib- und Herilwrech-Vertchte vom 5. Dezbr. Berlin. Reichstag. Ans der Tagesordnung stehen Petitionen, lieber die Petitionen, bettet,end Konoerticung der Staatsschulden, beantragt die Kommission lleberg.ing zur Tagesordnung — Avg. Rickcrt kreis. Ver.) wünscht z» erfahren. Frage zu thnn gedenkt und be- was die Reis tn vieler , , , .. zu thnn gct antragt, die Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen. — Schaysekretär Gras Posadowsky: Der Reichskanzler werde dem Bunvesrathe eine Vorlage zugehen lassen, welche sich, abgesehen von den «vrm.ilic», vollständig mit bei Vorlage in Preuße» decken werde Es werde also eine Herabievung des Zins fußes der -t-piozentigen Konlols aus 3^» Prozent vorgeschlagen werden. — Der Antrag Rickert wird angenommen. Bei eimgen Petitionen, betreffend die Abänderung der VersicherungSgesetze. be antragt die Kommilsion Ueberweiiung. — Aba; Stephan-Beuthen iCent.) zählt die speziellen Beichwerden der Petenten über Härten des AkterS« unv Jnoaltditälsversichecungs-Geletzes aus: Zu Hobe Altersrente für dir Altersversicherung, zu rigorose Auslegung des Begriffs der Erwerbsunfähigkeit, zu langsames Verfahre» bei Fest stellung der JnvnkibiiätSrenlen rc. Der Antrag der Kommilsion wird angenommen Eine Reihe von Petitionen, betreffend den Befähigungsnachweis für das Baugewerbe wi-d de, Regierung um iencs Intriauanlen- und ms Material überwiesen, lieber vecichreveric Positionen, betreffend Abänderung des MilitärvensionSgeietzes, beantragt die Kommiisio! theils »ebergang «ur Tagesordnuilg. theils klebe,Weisung an- dci; llieichSkanzler. Nach einem längeren Retera; des Avg, Gra- Ociola (ul.) dankr Generalmaiot Vicbahn dem Vorredner für da von denlseiben den Mililärliivaitden ausgesprochene WohNm II- , Die Militärverwaltung betrachte es selbstverständlich ol'- Einen pfttcht, soweit als möglich iür die Invaliden zu wrgen; sie mct durch möglichst wohlwollende Auslegung der Gesetze und dnrc möglichste Be! keinem würden welche u, A, über die Zahl der Pensionäre und über die Höhe der Pensionen Auskunft geben Werve, klaraelrgt werden. Der Antrag der Kommnswn wird angenvmmen. Mehrere Petttionen beireffe,rd staatliche Beaussichligang von Neubauten, bcantragl die Kvmmlision, dieielben der Regierung zur Kennlnißnahmc zu über wecken. Abg. Bebel beantragt, die Pelilwucn der Regierung als Mnterial für eine geietzqeberiichc Regelung zu überweisen. Die Gkwerbeinlpeklwn sei zwar esiizclltualttchc Angelegenheil, aber es müßten wenigstens den Einzclstaalen gewisse ieichsgcketzllche Tuet live» hinsichilich der Beauisichliguna von Bauten gegeben werden. Nachdem noch die Abg. Rlckert. Spahn und Bassermnn", dein Anträge Bebe! zugestimmt, wird diese! Antrag angeiiviiimen, — Eine Petition, belieffend Anerkennung der Stauer- und Schauer- lcute als gewerbliche Arbeiter im Dinne des Titels 7 der Ge- weibeordnung. Die Pelitton wird von der Tagesordnung ab- geietzt, ebenio eine Petition, betreffend Emsühcung eines Wollzolls. Eine Petirion, betreffend Erlag eines ÄuSwanderei-GeietzeS, sowie andenveite Regelung deS Verlustes und Erwerbs der Skaaks- angebörigkett beantragt die Kommission, dem Reichskanzler als Material zu überweisen. — Aba. Basscrmann snk.» führt aus, daß kein Lrrnb, kein Staat den Verlust der Staatsangehörigkeit !o leicht mache wie Deutschland. — Abg. Bede! bestätigt das und checkt einen Fall mit. wo ein Arbeiter, ver sich über w Jahre außerhalb Deutschlands arffgehalien habe, aber nirgends lange gering, um irgendwo im AuSlnnde die Staaisangehörigkett zu erwerben, hier bei seiner Rückkehr nichi wieder ausgenommen morden sei. Er sei mir seiner Familie dadurch heimachloS ge worden. — Geh. Rath Richter wünsch: über dicken Fall näheie Aus kunft. da vieler uiihedingl anders liegen müsse als Bebel ihn dac- lege: denn nach de» bestehenden Gesetz, n über den Veckust der SlarttSangehöligfeil könne Niemandem der nach D urichianü zurück- fomme, ohne anderswo die Staatsangehörigkeit nwoiben zu haben, die Wiederaufnahme versagt werden, — Abg. Bebel hält seine An gabe a,»recht. Der Antrag de» Kommilsion wird angenommen, — Eine Petition, betreffend die Kinverarhei! und die Hausindustrie in der Stckckwaarenbranche beantragt die Kommission dem Reichs kanzler als M steciai zu übecwck.ien. A»i Antrag des Abg v Sirombeck lEeutr) bcichließl das Haus die klederweilurm „zur Berücksichtigung", nachdem Anrraailcller aaSgesnhcl. daß es sich bei dieu'in Erwerbs- - zweige um die ailerschwächsten Bcslandtyeilc der Bevolkecung! handle. Eine Petition, betreffend Zulassung der Franc» zun: Uttiversilätsstudium soll nach dem Vorschlag der Kommbsion durch lkrbecgang zur Tagesorduung erledigt werden. — Ei» Antrag ' Ricke« will die Pettlio» nur durch die in der Kommission ab gegebene Erklärung der Vertreter der verbundelen Regierungen sm, erledigt erklären. Die Kommission sei keineswegs den Wünsche!: der Petenten entgegen, sic hade sich nur angesichts der Erklär »» der Regierungen dahin eittsicheiden müssen, öng vie Frage des l!n: versitäisstuvttim einzelslaatliche Angelegenheil »ei. Hoffeittlich werde zunächst in Preußen aus dickem Gebiete vorgcgangcn werden, Minister Bosse habe ja auch ein He« »oller Sympathie,, süc die Frauen, lHeiteikeil.) — Der Antrag Rlckert wird angenommen. — Eine Eingabe um Rückerstattung von Zoll aus Äcircide wird dem Reichskanzler zur Berücküchltgang überwiesen, nachdem Abg, Spahn lebhaft dafür ckugelreien ckt. — Nächste Sitzung Mittwoch; Handelsvertrag mit Nicaragua und Postd rmpfec-Subvcniio» Berlin. Das Abgeordnetenhaus überwies heute die Haiisirstcut'rnvvelle an eine lter Kommission zur Vorbera.huiig. Für die Kvminissionsverweiiung traten inSuesondere die National- liberaien ein. weiche erstarren, gegen das Gesetz stimmen zu iiinssc,, wenn ihnen nicht Gelegenheit gegeben weroe, sich »der die Trag weite der Vorlage Klarheit zu verschaffen- Atsvun» wurden ohne Debatte die KonvcrttrungSvorlaac und die Vorlage der Verstaat lichung der hcksitchen Ludwigsbahn in 3. Lesung desinittv an genommen. — Der Antrag v. Henkendocsi. betreffend Ferderiu:-, des FaridildungsschnliveienS wurde von der Tagesordnung wegen Abwesenheit des FinaiiziniittsterS abgejetzt. -- Nächste Sitzung Donnerstag. Berlirr. Heute Mittag fand im Reichs?,nzlerpalaiS eine längere Besprechung zwischen dem Fürsten Hohenlohe. Ltaair- lekrelär v. Marscholl. Justizminitter v. Schönsiedl und dem Minister des Innern Frhr. v. d, Recke statt. Im Anschluß daran trat im NeichStagSgebäudc das preußische Staaksininisteruun un'er dem Vorsitze des Fürsten Hohenlohe zu einer mehrstündigen Sil: ui,g ziliammen. — Die offiziöse ,No>do. Allg. Zlg" begin»: hcu;e mil deni Abdruck deS ffenographiicheii Berichies übel die AnSsage» des Staatssekretärs Freiherr»» v, Mattchall undjanderer wichltgei, Zeugen im Lcckert-Lühow-Prozeß. Die Neröffeiillichung criolg! liiSvesvndecc aus dem Grunde, weil der Bericht genaue Ausluntt darüber giebt, von welcher Sette im November Ist!'', der Verdacht der llrdebmchatt gewisser Aciikci ans Sttralsmtntster v. Köllcr gelenkt wurde unv »ne eS dem Auswärtigen Amte gelang, de» Beweis der völligen Gcundlosigketl dieics Verdachts zu erbringen. Die „Nal. Ztg." bemerkt zu dem Leckeel-Lützow Prozeß. Leckert und Lützow sind im Augenblick ein wenig hinter der posilttcheir Polizei in den Hintergrund getreten, dennoch mag hier noch die Bemerkung gemacht werden, daß vor 2 » Jahren solche Leute und ihr Treiben selbst dem äußersten Vorhvs ver Presse unmöglich gewe'ei, wären; sic sind möglich geworden durch dasienige Publikum, welches die Sensirtionspreise aus Gedankenlosigkeit und auS Lust an, «Skandal groß gezogen hat und am Leben erhält. Berlin. Bei dem gestrigen Empiangsabend der Abtheilmig Berlin der Drilliche» Kolonialgesellichusr zu Ehren der hier an lockenden Delegirlen der auswärtige» Adlhelkungei, marine Kolonia!- bireklor Frh. k>. Rrchlhvsen Miithetluiig von der nunmehr voll zogenen Unterzeichnung der Kabtnelsordre. durch welche Oberst Liebert nach Oitakrika kommondirt sei. Dte Mitlheilung wurde mil braufeudem Beifall aufnenommen, Maioc v. Wihmanu ergriff das Wort und sagte: Tie Ungewißheit, in der er sich während der letzicn Wochen befunden, sek auch jür ihn in diesem Augenblick beseitigt worden und zwar in der allererfreulichsleir Weise. Es gebe Keinen, zu dem er größeres Bertrauen in die Fortsetzung keines Werkes in Afrika hätte hegen können als icin Freund itiebeck. ^ 2 " » 2.'