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Dresdner Nachrichten : 08.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191207088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120708
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-08
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.07.1912
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da« Berg» und Hüttenwesen JreibergS gibt. Wertvolle Gold- und Stlberschätzc -eigen die Staatlichen Hüttenwerke au» der Umgebung Fretbergs, darunter befinden sich Gold barren. die verhältnismäßig winzig sind, aber bvch den respektablen Wert von 81800 Mark besitzen. Die Silber- darren stellen einen Wert vvn zusammen lkliooo Mark dar. Bet der Betrachtung des ausgestellten Metallstaubes ahnt man nicht, dast die kleine Menge die Summe von r>i>i»Xl Mark aufwtcgt. Die gesamte Industrie des Erzgebirges ist vollständig vertrete», so dast die Ausstellung als lücken los bezeichnet werden kann. Sie erfreut sich dalicr fort- gesetzt eines gute» Besuchs, wie auch der gestrige Sonntag vvn neuem bewies. Am Abend versammelten sich die Dresdner Gisste mit den F-rclbergcr Brudervercinen -u einem geselligen Beisammensein, bei dem de» Fretbergcr «bor-iinnge» für ihre aufopfernde Führung warm empfundener Dank -um Ausdruck gebracht wurde. Erst in den späten Abendstunden traten die Dresdner die Heimreise an. zahlreiche schöne Erinnerungen an Sachsens alte Bcrgstadt mit fortnehmcnd. — Große Leipziger Klugwoche. Das Hauptinteresse des Sonnabends konzentrierte sich auf Helmuth Hirth, der am Sonnabend früh von Johannisthal nach Leipzig ge flogen war. Hirth vollbrachte auch in Leipzig wieder ein mal eine Glanzleistung, indem er einen neuen Höhen rekord mit 4100 Metern aufstclltc. Hierbei passierte ihm bas Malheur, das, er höher gegangen war, als eS sein Barograph überhaupt -»liest. Dieser geht nur bis -u i»OU Meter, und der Zeiger war bereits ein ganzes Stück Uber die Höhengrcnzc htnansgcgangen. Das Nutzlose seiner weiteren Bemühungen ctnschend, entschloß sich Hirth, wieder herunterzugeben. Bei seiner Landung brachte ihm das Publikum einen bisher noch nicht gekannten spontanen Beifall, der so groß war. das, man Hirth ans die Schultern nahm und aus dem Platze heraustrug. Die Menge ver folgte den Flieger, bis er sein Auto erreicht hatte und eiligst davonfuhr. DaS Wetter war so klar, dast man den Flieger trotz der enormen Höhe nicht einen Augenblick aus den Augen verlor, wenngleich er nur wie ei» kleines Pünktchen in der Lust erschien. — Gestern fand die Flug- woche ihren Abschluß. Bon 5 Uhr an wurde -um Früh- prciS gestartet. Der erste FriihprctS siel aus Abrvmv- vitsch, der -weite auf Tcnz, im Fliegen um den Daucrprcis, an dem sieben Flieger tcilnahmcn. erzielte die längste Flugzeit Oelcrich mit 88 Minuten, im -Höhen flüge siegte -Hellmuth Hirth mit -1100 Meter, im Steig- geschivindigkcitsflug ans MM Meter ebenfalls -Hirth mit 11,36 Minute». Der -wette Preis siel Krieger zu mit IN,48 Minuten. Zum Fern fing nach Dresden stieg Hirth 6,2 1 Nhr mit Leutnant Neinkc vom UM. Jn- santerie-Ncgiment tu Döbeln als Passagier ans und lan dete in Dresden 7,35. — 1. Dresdner Flugzcngmodcll-dluöstcllung ISIS. DaS Interesse für die Ausstellung wächst täglich, was sich durch den sich steigernden Besuch bemerkbar macht. Tie Aus stellung bleibt nur noch bis mit Dienstag geöffnet. Am Mittwoch, den IN. d. M.. nachmittags 5 Uhr, schließt sich an die Ausstellung ein Mvdellwettfltcgcn ans den Spiel plätzen des Johannstädter UserS on. Znm Betreten des Platzes wird ein Eintrittsgeld vvn 3» Pfg. erhoben. — Der neue Zirknö in Dresden-Neustadt dürfte infolge von Differenzen dcS -Herrn Direktors Stosch-Larrafani mit der ansfllhrendcn Baustrma Heilmann und Littmann wahr- scheinlich nicht von dem von diesem geleiteten Zirkus Sarra- sant eröffnet werden. Wie unö Herr Direktor Slosch-Sarra- sani mittetlt, hat er bereits Unterhandlungen mit dem Lon doner Konsortium Brass und Cochrav. das das Reinlmrdt- Mirakcl-Fcstspiel in London arrangierte, ausgenommen und wird wahrscheinlich den nächsten Winter in London verbringen. — Bon einem Automobil überfahren. Sonntag abend gegen ü Uhr wurde am KrenzungSpnnkt der Gneiscnan- straße und Johannstädter Ufer beim Ueberschrcitcn der Straße eine ältere Frau von eine m A utomobil and Chemnitz überfahren und sehr schwer verletzt, so daß sie kaum mit dem Leben davonkommcn dürfte. sDc« Bericht über die Baterläudischcn Festspiele «nd anderes L'crtliihes und Sächsisches s. Seite 8.f Leipzig. Hier starb vorgestern -er Nechtöanwalt Justizrat Gnstav Broda im Alter von 07 Jahren. Broda wurde neben seinen verschiedenen Schriften hauptsächlich durch seine Tätigkeit als Konkursverwalter snr die verkrachte Leip ziger Bank bekannt. — (khemnitz. Fabrikhausmann Karl Ernst Fröbcl feierte mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Dem Jubelpaar wurde eine Bibel mit der NamenSeinzeichnnng des Königs überreicht. — Glaucha«. Für ein Flugzeug Glauchau sind bis her 20 212,50 Mark gespendet worden. — Augustnsbnrg t. E. Eine zahlreich besuchte Bcrsamm- limg beschloß ans Borschlag des -Herrn HosratS Seyfsert die Errichtung eines Er-gebir gischen Berk eh rS- muscumö in AugustuSbmg. -as amtliche llommaniaut Lbrr »altisch.P-rt, daü tm Einvernehmen beider Negierungen erlassen worden ist, lautet: „Die Begegnung Seiner Majestät dcS Kaisers und Königs mit Seiner Maiestät dem Kaiser vvn Nußland trug einen besonders herzlichen Charakter und bildete einen neuen Beweis sür die Fr en » d sch a ftsv ez t e h n n g e n , welche die beiden Herrscher seit lange» Jahren verbinden. Der Gedankenaustausch, welcher au» diesem Anlast zwischen den in der Begleitung Ihrer Majestäten befind lichen Staatsmännern stattgcsiiiiden hat. ergao auss neue den fcsten Entschluß, die zwischen beiden Ländern be stehende» altehrwttrdtgen Traditionen hoch- z » halten. Die p o l i t t sch c n A u s sp ra ch e n, die sich auf sämtliche Tageofragcn erstreckten, haben beiderseits die Ueberzengung befestigt, das, es für die Interessen der beide» Nachbarreiche und des allgemeinen Friedens dauernd von der höchsten Bedeutung bicibt, die Wechsel scittge, aiif gegenseitigem Vertrauen beruhende Fühlung nähme aufrcchizucrhalte». Es konnte sich nieder nm neue Abmachungen handeln, da hierzu ein besonderer Anlaß nicht vorlag, noch auch darum, irgendwelche Aendernngen in der Gruppierung der europäischen Mächte herbei znführcn, deren Wert für die Aufrechtcrhaltung des Gleichgewichts und des Friedens sich bereits erprobt hat. Die Begegnung von Baltisch-Port kann daher mit vollem Nicht allenthalben mit Genugtuung begrüstt werden. Denn während sie einerseits die feste und dauernde Freundschaft zwischen Deutschland und Nustland bezeugt, bedeutet sie anderseits auch einen beredten Ans druck der friedlichen Grundrichtungen, welche die Politik beider Nciche in gleichem Maße bestimmen." Gleichzeitig schreibt die offiziöse „Nvrdd. Allg. Zig." in ihrer Wochenrundschan: „In dem Geist, wir sie geplant war, ist die K a i s c r z u s a m m e n k u n s t in Baltisch- Port verlausen. Schöne Tage eines ungetrüb ten Beisammenseins sind unserem Kaiser durch die Gastfreundschaft Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus in den russischen Gewässern bereitet worden. Sie ver liefen in herzlichem verwandtschnstUchen Berkehr zwischen de» Mitglieder» der beiden -Herrscherhäuser und boten Ge legenheit zu vsfener »nd vertrauensvoller Besprechung politischer Fragen durch die Monarchen und ihre Mini ster. lkeberraschungen sollten dabei nicht vorbereitet wer den. Der Wert der Aussprache liegt darin, dast sie auf beide» Seiten den Willen befestigt hat, dauernde Fühlung zwischen Deutschland und Nustland in den grvsten Tagcs- fragen zur Wahrung dcS europäischen Friedens zu unter halten. Die in Baltisch-Port ausgetanschten deutsch- russischen Freundschaftskundgebungen sind in der Presse entstellenden Dcntnngsvcrsnche» weniger auSgcsetzt gewesen, als frühere Ziisanimenlünste. Wir möchten namentlich mit dem Ausdrucr der Befriedigung darüber nicht zurück!,alten, dast bei der Ankunft Kaiser Wilhelms in den russischen Gewässern die russische Presse viele Aeusteriiitgcn einer sreundlichen oder unbefangenen Gesinnung gegen Deutschland gebracht hat. Dast wir diese Gesinnung erwidern, bedarf keiner Versicherung." Nene KabinctiSorder über daS Duell. Die Veröffentlichung einer neuen Kaiserlichen K n b i i, c t t s o r d c r über dasTncll im Heere soll nach Schluß der Kaisermanöver, also voransjichllich znjammen mit der großen Stcllsnbesetziiiig sür die Herbstnenforma- tivue» der Armee bekanntgegebcii werden. So meldet eine Korrespondenz, die weiter bemerkt: Die zu erwartende Kabincttsorder wird zurzeit gemeinsam von dem prcnßi schon Kriegsminislcrium und dem Kaiserlichen Militär kabinett. unter Hinznztchniig der bayerischen, s ä ch s i s ch e n und ivnrltcmbcrgsichcn Instanzen, nnsgearbcitet und soll. eine Ergänzung der ehrengerichtlichen Bestimmungen vom! 1. Januar 1897 bilden, die bereits eine starke Einschränkung der Duelle vorsahcn. Der wichtigste Passus der neuen Bcr ordnung wird sein, das, Duelle künftighin grund sätzlich er st n ach Abschlnst eines so r mlichen e h r e n g c r i ch t l t ch c n Verfahrens a » Sgctragcn werde» dürfe». In solchem ehrengerichtlichen Ver fahren können naturgemäß noch sehr viel schärfer als bis her die Art der Beleidigung, die Person dcS Beleidigers und die etwaigen Bedenken gegen einen Zweikampf unter sucht und gewürdigt werden. Ein deutsches Gcneralkonsnlat in Paris? Der Z e n t r a l v c r b a n d deutscher Indu strieller hat an den Reichskanzler die Bitte nm Er richtung eines deutschen Generalkonsulats in Paris, dem das AufsichtSrccht über alle deutschen Konsuln »nd Bizckvnsnln in Frankreich übertragen wer den soll, gerichtet. — Landgericht. Gegen den 1855 in Hänichen geborenen Handarbeiter Iah. Fr. Louis Tischendorf wird wegen RücksalldicbstahlS verhandelt. Der Angeklagte stahl a»: 30. Mai einem Holzwareiihäiidlcr auf der Frcibcrgcr Straße, bei dem er vorübergehend in Arbeit stand, 3 kleine Leiter wagen iin Werte vvn 33 Mk. T. bestreitet die Absicht dcS Diebstahls, behauptet vielmehr, daß er die Wagen nur im Geschäftsinteresse als Proben mitgenommen habe. Das Urteil lautet ans 8 Monate Gefängnis »nd 3 Jahre Ehren- rcchtSverlnsl: 2 Wochen Gefängnis gelten als verbüßt. — Der 18t!4 In Lückeiidvrf bei Kamenz geborene, 18 Mal vor bestrafte Bauarbeiter Friedrich August Linde kehrte am 29. Januar in einem Gastbanse in Bübin» ein »nd nahm beim Abschied als Lektüre das — Dresdner Adreßbuch mit fori. Einige Wochen später trieb er sich bettelnd in Loschwitz umher, wurde am 2». Mai sestgenommen, leistete dabei Widerstand und beleidigte den Gemcindeschutzmanii. S. hat die erneuten Straftaten mit 10 Monaten 2 Wochen Gefäng nis, 2 Wochen Hast und 3 Jahren EhrcnrcchtSuerlust zu büße». — Der 1858 in Höckcndors geborene Fliesenleger Hermann Edmund Lcntzsch gründete 1908 ein Zcrncntstein- und Baumaterialicngcschäfl, kam schon »ach kurzer Zeit in 'Zahlungsschwierigkeiten »nd übergab deshalb seinen Gläubigern 4 von ihm gefälschte Wechsel über znsnmmcn 550 Mk. Teilweise ist Ersatz geleistet worden. Zudem soll L- einen Posten Baumaterial tm Werte von 170 Mk. und eine Nähmaschlne im Werte von 115 Mk. unterschlagen und vertäust haben, wird jedoch in dieser Beziehung frcigc- sprochcn, im übrigen aber zu 7 Monate» Gefängnis ver urteilt. Ncrciuskalenbcr für kiente: Allcuxmnia. Vereinigung chem. Eliij.-Fr. Aiißcrordcntl. Vers., Blctorlahe.nS. Wetterlage in Europa am 7. Juli vorm. 8 Mir. Der hohe Drml flacht sich ah. Die Druituntcrschcedc werden gering. Die Neigung zur Bildung von Teiitlesen wächst. Lm solches ist bereit- llb-c dem Kanal vorhanden. Obwohl relativ hoher Druck noch den grüßten Teil des Festlandes bedeckt und Aushcilcrung daher anhallen wird, nimmt doch die Neigung zur Bildung lokaler Gewitter andauernd zu. SlnSticltt kür Montan den 8. Jnli 11» 12. Gewitterneigung, sonst lclne Aendcrung. Wasserstau- der Eltze und Moldair. Budweis Lllodran Pardubll; Melnil llettmerch Aussig Dresden ll. Juli -st 21 — 1 — 70 -1-10 — 6 st- 17 - ISO 7. Juli st- 12 -I- 8 — 72 st 1» 0 st- 28 - >20 Die Sage in Marokko. Nach einer Bläilcrmcldung anS Fcz vom 2. Jnli äußerte General Liauthen einem Berichterstatter gegen über: Die Lage im Süden Marokkos verursache ihm wachsende Besorgnis. Der neue Prätendent Hiba mache daselbst täglich Fortschritte. Es wäre wün schenswert, daß sich dort keine Europäer mehr anshielten, damit er sich nicht nm ihre Sicherheit z» kümmern brauche. Er werde einige Bataillone in Maschcria ben Abbn aiis- stellen, welche erforderlichen Falls in vier Tagen nach Marrakesch marschieren lönnie». General Liauthen er wähnte sodann die Schwierigkeiten der Pazi fizierung und sagte, wenn man nicht ans gewisse inter nationale Erwägungen Rücksicht nehmen müßte, dann märe Frankreich selbstverständlich in der Lage, die zur sofortigen 'Besetzung Marokkos notwendigen Krastanstreiigungen zu unternehmen. Zn diesem Zwecke müßte man 25—30 000 Mann mehr hierher schicken, also etwa ei» Armeekorps. Aber im gegenwärtigen Augenblick eine solche Streittrcisi dem Muttcrlandc zu entziehen, wäre reckt gefährlich, »nd derjenige, welcher sich dazu entschlösse, würde eine schwere Verantwortung ans sich lade». Ich werde trachten, erklärte Lianthcy. mit wenige» Truppen viel gnsznrichtcll. Die russische Neichöduma. Die E i n b c r n f u n g der vierten D n m a wird sich »»ll doch weiter h i n g n S s ch i c b c n. gIS nmn ur sprünglich annahm. Tie Gründe zu dieier Verzögerung liegen hauptsächlich in der Jahrhundertfeier snr das Jahr 1812. Diese Festlichkeiten werden unter Teilnahme der meisten NdelSmarschälle und der meisten Bürgermeister stgttsindcn und erst nm 9. September schließen. Die Wahlkampagne soll erst nm 15. Sep tember beginnen und ein bis zwei Mvnntc dauern. Auch wird die Duma dann nicht am I. Dezember einberiifen. weil die WcihnachtSscricn bereits am 15. Dezember ihren Anfang nehmen werden. Die Einberiisinig wird infolge dessen erst am 15. Januar stattfindc». Kunst und Wissenschaft. ck Königliche Hosthcatcr: Geschlossen, f' Ncsidcnzthcatcr. Heute: „Die goldene Schüssel", ck Ecntral - Theater: Heute „Ein Walzer von Chopin^, ß Ncsidcnzihcatcr. Herr Albert Paul. der frühere langjährige Bonvivant des Künigl. Schauspielhauses, be sitzt in Dresden immer noch eine treue Anhängerschast. Bon den Abonnentinnen des Hostheaiers namenilich sieht sich der einst Gefeierte bei leinen üstcrcn Gastspielen immer wieder herzlich begrüsit. Und doch ist er selber als Künst- ler nicht mehr derselbe slotte und lecke Charmeur, der eie. gante und straffe Kavalier wie damals, wie ja auch die Zeit selber anders geworden ist. Nolle», wie sic Herrn Paul sozusagen auf den Leib geschrieben sind, tauchen heut zutage nur selten auf in der dramatischen Produktion, und die älteren gehören Stücken nn, über die ei» moderner Theaterbesucher nur „och miileidia die Achsel zuckt. In einem halb und halb schon historisch gewordene,, Stil der Schauspielkunst präsentiert sich also das geschmackvolle, immer noch gut temperierte und liebenswürdige Talent Pauls, dem freilich trotz noch erstaunlicher und jedwedem Bühnen- vvrgauge äußerlich gewachst'»,:',' Nvntlne die -fahre einiges an Frische geraubt haben. Für sei» diesjähriges Gastspiel hat der Künstler nun ein neues Stück mitgeb-ockt, das in einer merkwürdiae» Bergnicknng von zeitgenössischer und althergebrachter Bühnentechnik mit großen wichtigen Ge bärden sehr viel Unwichtiges „nd Belangloses an den Tag bringt. „D te goldene S ch ü s s e I" des Herrn N »doli Strauß hat natürlich mit der silbernen Schüssel des Saloine-Stranß nichts zu in»: ihre Pstichologie ist auch das reine Kind gegen das, was uns die moderne Ge schichte der -Herodiasiochtcr zumute!. Es handelt sich da lediglich um eine plumpe Kleinpolink mit Geldgeschäften im Hinter- und llniergriinoc. „Wie einer tnsitai,sicher BerkehrSministrr werden will", das wird stier mit allerlei spannender Kinotheatraiik erzählt. TaS Weib spielt selbst verständlich dabei eine wichtige Nolle. Sic betrügt ihren Mann, der roll er Ehrgeize steckt, mit seinem Wissen, nm seine Grundsiücksspelniationcn erfolgreich zu machen: sie wird von ihren'. Manne hinters Licht gesührt, der sie, daS gefügige Werkzeug, doch nicht in seine geheimsten Karten gucken läßt: sie betrügt auch ihren Anbeter, einen immer hin noch noblen Charakter, der am Ende deck zweite» Aktes wirkungsvoll per Herzschlag von der Bühne verschwinden Nichts Menschliches ist in diesem Stücke, das uns wirklich fesseln und erschüttern konnte: dagegen aber ein paar treu liche Nöllen im Sinne Feiir VhUGpis »nd andgekocht mit ein paar sinoo stm-Im» sranzüsischer Lustspiel?,ineidentigkeiten. Den noblen Charakter gab Herr Paul, alle seine ge nannten Vorzüge mit Geschmack entfaltend, io daß er Herz lichen Beifall von seiten des fast ausnerkanften Hauses erntete. Eine brillante Leistung bot Frl. Gr und mann als vielangebetcie und vieierhorende Devl'si rtcnsran, Herr Gc sfe r S führte seine Spitzbnb, nrvile wirksam durch, und in kleineren Partien bewährten sich Frl. Münch heim und die Herren W a g n e r. WoIs und Wie! a n d. Für die Inszenierung zeichnete Herr I a n d a. 0. X. r Der Leipziger Arzt Dr. :neü, Kurt Albrachi. seit 1907 Assistenzarzt an der medizinischen Abtcilnng dcS städlischen Krankenhauses zu St. Jakob, ist zum leitenden Arzt der medizinische!! Abteilung des ÄrankeiihgnscS zu Stral sund ernannt worden. r Kobirrgcr Festspiele nach Wiesbadener Muster. Mit Genehmigung des Herzogs will Generalintendant v. Holl- Hofs im Kobnrger Hvstheater alljährlich um die Psiiigstzeit Festspiele nach Wiesbadener Muster veranstalten. Tie erste Festspielwvche soll im Jahre 1013 statlsindcn. st Shakespeare-Fr sie in England. Am 3. August nehmen die großartigen Tommerspieie zu S t r a t s o r t - n p o n- A v o ii. dem Geburtsorte dcS Dichters, ihren Anfang. Man hofft ans einen starken internationalen Besuch, der be sonders durch die Anfang August beginnenden englischen Tommcrseririi gefördert werden soll. Ansgesührt werden non dem Bensouschen Cnsemblc: ,.Antonius und Klcopatra", „Ein Sommcrugchtstraum", „Othello", „Was ihr wollt", „Heinrich V.", „Die lustigen Weiber", ferner Sheridans „Nivalcn" und CartbuS „Wenn ich König wäre". Weiter finden Volkstänze, Gesänge und Vorträge aller Art statt. Vermischter. Der Niesendauipser „Olympic" der White Star Linie, daö L ch w c st e r s ch i f f der untcrgcgaiigelicn „Titanic", ist. als er von Newyork absnhr, bei Ellis Island a ic sg c l a n s c n. Svoü-MchrWrn. Pferdesport. Hoppegartc», 7. Juli. I. Nennen, t. Coinct sRastenbergerl, Frisch, -!. Maxlmilan. Tot.: Ni : 19, Platz 2". 28, 30 : M. Ferner liegen: Anvcrgnat, Tiirkcnbniid, Methusalem, Mnt, Kanne!,erg, Tambour, Prinz-Gemahl, gier, Tctpio Asrieanns. — 2. Nennen, l. Barbarossa >F. Bnllocki, 2. Master, 3. Vilja. Toi.: >!> : ltt, Platz ll, ll, 12 : in. Ferner Uesen: Dcnlsch Asricander, Säldc, Manien, Harzrvse ssi, Caracas, Ostia. — 3. Nennen, i. Brabant lGoanS), 2. Grcic, 3. Mist Quick. Toi.: 25 : 19, Platz >2, ii, 13 : w. Ferner Uesen: Henrn Clan, Saint Sabina (<!i, Sirene t l, Oncrule. — 4. Nennen. I. tzoNcvni iVanel, '2. Kreuzer, 3. PcllcaS. Tot.: 51 : M, Platz 19, 13 : ll». Ferner lies: Saint tüond. — 5. Rennen. 1. Mclastaicio lFori, 2. Oceana, 3. Pelikan. Tot.: 15 : 19, Platz 25, 29 : >9. Ferner liest Cvnuicß Dorolhn. — <!. Nennen. 1. KbiligStcuinaiit iO. Teichmaiins, 2. Heimat, 3. Gutes ."eichen. Tot.: -!2 : >0, Platz Ul, 17, 2t : l9. Ferner Ursen: Pieeolo, N!a. Hcllia ist, Nolcnberg. — 7. Nennen. 1. Melitta lF. Bnllock), 2. Saniuzza, 3. O;,'s. Tot.: 05 : 19, Platz 21, 25, 71 : 19. Ferner Uesen: Icssonda, OnartnS, Germania 1, Marnichla, Sultan Saladin lsi, Peking, Trumps AS, Inan d Anstrin, N!ss. Harzburz, 7. Jnli. I. Nennen. I. Tonest (Lchnmainst, 2. Pnzzs, 3. Cnstozza. To!.: >15 : 19, Platz 25, 12, 15 : 19. Ferner liefe::: Hort lgcsti, Idiot Gi, Astnli, Qctave iges.s, Münchhausen. — 2. Nenne», l. tz'olrlenah ll itzt. Gr. Holest, 2. Plan Nnan, 3. Fighting Pat. Tot.: 21 : 19, Platz 12, ln : 19. Ferner liefen: General Bar, KirigucOc. -- 3. Nenne». 1. Carol lWciShanpO, 2. Sonnenbtick, 3. Gicstbach. Toi.: ZI : 19, Pcatz 17, -19, 95 : 19. Ferner liefen: Go ipso lges.l, Haubenlerche, GhiSlnsiic, tzina lil. — Z. Nennen. I. Tvnag'.ia lBcs.l, 2. Gan Paris, 3. Brnmpian Vast. Tvl.: !28 : 19, Platz 2-1, 15, l:> : 19. F-rrncr liefen: Facobs Vaddcr, PillS, Chatcannert, Blvndcl, Aurora t! l. — 5. Nennen. 1. Priolcna lTlübingl, Snecurs, .">. Agnta. Tot.: 52 : 19, Platz 2Z, 22 : l». Ferner liefen: Stuttgart, Sprühfeuer iZi. — 9. Nen nen. I. MaasUcv lBcsti, 2. Doma, 3. Knelstcl. Tot.: 12 : 19. Dortmund, 7. Full. I. Nennen. 1. Ladn Jini lGehrlcl, 2. Rose Marie, 3. Poucclte. Tot.: -!5 : 19, Platz 20, 23 : 19. Ferner lies: Sprudel. — 2. Nennen. 1. Nctrnt lTvrlc», 2. Coin- mandant, 3. Einbrecher. Tot.: 31 : w, Platz 11, >3 : 19. Ferner lief: Par. — 3. Nennen. 1. 9lcüeSriltcr IPipIieSi, 2. Flsih 2lee, 3. Nosp. Tot.: Zl : 19, Platz 15, 19, 15 : 19. Ferner liesen: Tunstile, Itolondora, Va Snlvle. Ebalabrc <1i, Gngadi, Sstirlcn, Ntcrva!. — Z. Neunen. 1. sttista l2llsicho»>, 2. Para, 3. Schuh plattler. Tot.: 17 : >9. — 5. Nennen. 1. Litllc Ben lBrowni, 2. Monrlnn, 3. Kingswa,,. Tot.: II : 19, Platz Ii-, 22. 13 : 1». Ferner Uesen: Dischargcd, Lvving Stonc, Douee 2lm!e III, Tnbercnse ll, Gold, Garncl. — 0. Nennen. 1. KricgSbruder l:M. Seissertl, '2. Gsto, 3. Lhrnsantheine. Tot.: 13 : >9, Platz 15, 23 : iü. Ferner Uesen: Fliege, Nickclibnig Gl, Darling. MalsvnS-Passltlc, 7. Full. i. Nennen, l- r'oldartiia lMarslO, 2. 2a Fiiitc, 3. Mcrrn tüo '.llvnnd. Tot.: 82 : 19, Platz 31, 35, 51 : 19. Ferner Uesen: HcreS Ist Nelie, Fluid, Cicerone 11, Chat Dore, ?üc Tocsi», Harplsie, tz-„^a>„pi„s ll. Driscoll, Dcsde- mona. — 2. lllcunc». I. Omnis Uü- Storni, 2. Trio, 3. Ptcnrcuse. Tot.: 02 : w, Platz 20, 22 : 19. Ferner Uesen: Oncknow, 0,>inao. Sharpc. — 3. Nennen. >. Maria iG. Stern», 2. Hallcric, 3. GspclcUc. Tot.: 17 : 29, Platz 13, 21, 10 : :9. Ferner Uesen: Eosslla, 2^ Enlbnte, Hila Mia, Halbrvnnctle, Slabelle, Otri-Ua, üiosc Eroir I I, BiUcvcsec l>i. — >. Ne ine». Prip du President de >a lNcpnbUgiic. st De BlriS lF. Nctffi, 2. s'lcniih N, 3. Marlial II l. Tot-: 90 : >9, Platz 27, 83, 82 : 19. Ferner Uesen: Earlvpolis, Basse Pointe, Fniperial 1!, Shaiwn, Ganvssc, Kloraison, 2nhirc, Tripv- lettc, ForUng, Bnglcr, Bonbon stiosc, Lighll». — 5. Nennen, i. Hamplon Court iS. Dauleo, 2. Nentcr. 3. 2e Svpha. Tot.: 0!> : 19, Platz '29, 29, 52 : n>. Ferner Uesen Fanv», ttUbaudk, Frcgol! II, Finrak, 2»nx Ei,cd, 2a Scmillantc. - o. illcnne,' l. P.'oinS E!na lttz. Stcrnl, 2. Cassis, n. Pirpirivl. Tot.: 29 : l Platz 10, 25, 17 : >9. Ferner Uesen: Gars Breton, St. 2-albe:' 2a Namaoan, Hcrinainc, Fauche Ic Beul, Vclite, Gcndarn-» Frcrvi, Alibi III, Orpliin. Mi» st Kt» -TreSdner Nachrichten« S-tt - «r vrr. Montag, 8. Juli 1V1L «etie
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