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«r. 21». Witterung vom 5. Srpt.: voromctcr mich Dkrer Viilolt.Walistralic l» (AbdZ. 7 ll.) 787 MM., ieit geftcr» 2 MM. gestiegen. Tlicrnivmctiog,. »nch Rcnninnei Tciup. l«»W.. niede. Tcmn. 1N»W.. ili'eiiste Tcmv. I8»W. West Wild, ricdeclt. Aussichten für dcn 6. September: Weckselndc Bewölkung. trocken, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, warm. Mittwoch, 6. Teptbr. keuinlwittlichkr Ncdaeieur siir Pvllllfchks »r. iin, il Bicrcy i» Trcvdc» Was so eine Kaiserreise wirkt! In dieser Woche ist bekanntlich die preubische Provinz Schlesien und insbesondere ihre Hauptstadt Breslau der Schauplatz eines glänzenden militärischen Schauspiels und vieler Festlichkeiten. Kaiser Wilhelm lässt das schlesische Armee korps vor sich manvvriren und l>ält eine Heerschau ab. Fn Breslau ist glänzender Empfang. Der Fürst-Erzbischof Robert darf und will natürlich dabei nicht fehle». Wie kann aber dieser Kirchensurst un befangenen Auges seinem Souvcrain gegenüber treten, nachdem er eben erst durch sein Prokldina in Sachen der Ehen selbst der christ lichen Ehe desselben einen so muthwilligcn Schimpf angcthan? Persönlich ist wahrscheinlich der Breslauer Hohepriester an diesem unerhörten Skandale unschuldig. Der bisherige Probst I)r. Herzog war, so lange er an der Hcdwigskirche zu Berlin amtirtc, am prcu- siischen Hofe Liebkind; er galt als einer der gemäsiigtstcn und fried liebendsten Geistlichen der katholischen Kirche. Sonst würde ihn der Satt nicht so einen hohen Posten haben cinnchmen lassen. Kaum hatte aber Dr. Herzog Besitz von der Erzdiözese Breslau ergriffen, als er jenes Proklama über die Misch-Eben veröffentlichte, das in seinen weiteren Konscgucnzen als eine Ungiltigkcitserklärung auch der rein-protestantischen Ehen sich entpuppte und als ein dreistes Attentat ans die evangelische Kirche und Bevölkerung einen all gemeinen Entrüstungssturm erregte. Die Schuld an dieser groben Taktlosigkeit schiebt man auf die streitbaren Berathcr. welche die katholische Kirche zur Ucbcrwachung und Einschüchterung solchen hohen Prälaten bcizugebcn pflegt, die als besonders friedfertige gelten. Indessen war der Eindruck jenes Breslauer Vorganges in ocr Kaiserlichen Familie so groh, daß die streitbaren Hetzkapläne be schlossen. ein wenig die Krallen einzuzichcn. Die hintcrpommcrschcn Grobheiten, von denen aus Varzincr Geheiß die „Nordd. Allg." ganze Breitseiten abfeucrte, schlugen ebenfalls durch. Infolgedessen hat der Breslauer Fürst-Erzbischof das anstößige Proklama in Sachen der Misch - Eben feierlich zurückgenommen. Es wird also erklärt, daß eine Misch-Ede, die ohne Beachtung der Tridentincr Vorschriften, z. B. vor einem protestantischen Priester abgeschloffen wirs, zwar unerlaubt, aber kirchlich gütig ist. Es ist dies zwar ein höchst feiner, dem gemeinen Menschenverstände nicht gleich begreiflich zu machender Unterschied. Fn der Sache selbst tritt die katholische Kirche mit dieser Erklärung dcn Rückzug an; sic erklärt eine Misch-Ehe. die mir der protestantische Geistliche cinscgnct, nicht mehr für ein Kon kubinat. die daraus entspringenden Kinder nicht mehr als Bastarde und sie enthält sich der beschimpfenden Nutzanwendung ihrer An schauungen über die Misch-Ehcn aus die rein protestantischen Ehen. Aber sie erklärt derartige Misch-Ehen für „unerlaubt". In der Praxis wird sich nicht viel ändern, aber das allcrgröbste Ncrgerniß ist beseitigt. Man kann sich nur wundern, daß die sonst so kluge Kirche dcn ganzen Skandal provozirt hat. Die Protestanten, das mußte sie sich sagen, würden diesen Schimpf nicht auf ihrer Kirche und ihren Familien sitzen lassen. Der ganze Streit, wir wiederholen cs, geht ausschließlich unsere Nachbarn, die Preußen, an und wir freuen uns in deren Geiste, daß er eine so halbwegs befriedigende Schlichtung erfuhr. Etliche Pro vinzen Preußens sind allerdings durch die rücksichtslose Mischehcn- praxis der katholischen Kirche in arge Bcdrängniß versetzt. Dieselbe verlangt einen Verzicht des katholischen Thcils aus die Doppcltrauung. In Schlesien und Westpreußcn erblickt die evangelische Kirche in jener Mischehcnpraxis eine Haupthandhabe zur Katholisirung der evan gelischen Bevölkerung. Man verlangt daher protestantischerseits eine Abänderung der Elicgcsctzgcbung als Schutz gegen dcn wohl- bedachten Angriff aus den Protestantismus. Es solle künftig das Verlangen eines Reverses wegen Unterlassung der Doppeltrauung mit Geld- reip. Gcfängnißstrase belegt werden. Das ist zunächst preußische Landesangclcgenheit. Die Reichsintercffcn aber berührt es, daß trotz des thcilwciscn Zurückweichens des Breslauer Kirchensürstcn immer noch jener Tbeil von dessen Proklama bestehen bleibt, wo nach Kinder solcher Eltern, die blos eine Civilehe cingehen und auf die Einholung des kirchlichen Segens verzichten, als „uneheliche" anzusehcn sind. Glücklicherweise braucht sich die bürgerliche Gesell schaft daran nicht zu kehren: die aus solchen nicht kirchlich cingesrg- netcn Ehen entsprungenen Kinder sind und bleiben eben mit allen Rechten ehelich. Selten sind die deutschen Eisenbahnen von einem so schreck lichen Unglück hcimgcsucht worden, wie das am vorigen Sonntag Abend in der Nähe von Freiburg. Abermals sind die badischen Bahnen der Schauplatz der entsetzlichen Katastrophe geworden. Erst Heidelberg, jetzt Freiburg! Die Bahn, auf der 9 Waggons, voll- gepropst mit Menschen, total zertrümmert wurden, von deren Schienen man 52 Todtc und 104 Verwundete (darunter 23 schwere) wcg- trug, ist erst 1870 nach dem Kriege erbaut worden. Sic ver bindet das badische Freiburg über Alt- und Nenbreisach direkt mit dem elsässischen Colmar. Sie hat eine Ausdehnung von 44 Kilo meter, ungefähr 6 deutsche Meilen. Das Unglück ereignete sich etwa eine Meile von Freiburg, woher etwa 1200 Colniarer Ausflügler zurückdampften. Die nächste Schuld an dem schweren Unglück trägt das heftige Gewitter, das am Sonntag Abend niederging. Es mag den Damm aufgewcicht und eine Rutschung herbeigeführt. auch Te- legraphenstangen ans die Schienen geworfen haben. Insoweit liegt ein unberechenbares Naturercigniß vor. Aber man muß doch fragen: war denn genügendes Personal zum Abpatrouillire» der einzelnen Strecken vorhanden? Fst keine Vorsichtsmaßregel versäumt worden, welche gerade bei Wolkenbrüche» nothwendig ist, wenn Damm- Unterwaschungen zu befürchten? Hoffentlich giebt eine strenge öffent liche Untersuchung, welch« alle etwaigen Schäden aufdeckt, darüber Rechenschaft. Fm eigenen Fntereffc des Betriebes der badischen Bahnen ist dies zu wünschen, daniit nicht, wie in besonders schlimmen Gegenden Amerikas und sonstwo, die Bezeichnung „Mordbahnen" schließlich auch an badischen Bahnen haften bleibt. Zur Pflege des deutschen Exportes schlägt man mehrere recht praktische Maßregeln vor. Zunächst sollen dcn deutschen Gesandt schaften im Auslände kaufmännische Agenten bcigegebcn werden. Mit der Botschaft in Paris will man dcn Anfang inachcn. Dieser kaufmännische Gesandtschafts Attache: soll als Generalagent des deutschen Exporthandels nach und über Frankreich fungircn und für die Herbeiführung neuer Handelsverbindungen thätig sein, so wohl durch Aussuchung überseeischer Käufer, die nach Paris kommen, wie durch Mittheilung der Adressen. Zeichnungen, Muster rc. der deutschen Fnduslrie. Daneben hätte er noch die Aufgabe, sich über alle Fortschritte auf dcn Gebieten des Handels und der Fnduslrie in Frankreich selbst zu informircn und über dieselben Bericht zu erstatten. Selbstverständlich dürste dieser wichtige Posten nur mit einer Persönlichkeit von praktischer kaufmännischer Durchbildung, mit einem wirklichen Kaufmann besetzt werden. Die Stelle wäre mehr als eine kaufmännische Agentur, zwar in Anlehnung an die deutsche Botschaft, aber in thunlichst loser Verbindung mit derselben zu organisircn. Möge man damit einmal in Paris den Versuch machen. Bewährt sich die Einrichtung, so wird sich ihre Ausdehnung auk die übrigen wichtigen deutschen Gesandtschaften von selbst em- psehlen. Aus diese Weise ließen sich dann in allen Hauptstädten staatliche deutsche Exportburcaus schaffen, welche neben ihrem weiten nützlichen Wirkungskreise zugleich die Aufgabe erfüllen könnten, als eine treffliche handelspolitische Vorschule, spccicll für unsere Kon- sular-Aspirantcn, zu dienen. Des Weiteren will man sür die Er ziehung der Fugend im Sinne unserer handelspolitischen Be strebungen wie überhaupt in Deutschland etwas mehr als zeithcr thun. Man muß die Mitwirkung der gewerblichen, kommerziellen Fach- und Fortbildungsschulen in Bezug auf die Einrichtung ihres Lehrplanes und ihrer Lehrmittel in Anspruch nehmen. Auch sollten die Handelskammern dafür Sorge tragen, daß sich die im Export geschäft thätigcn jungen Kauflcute auch im Auslände selbst umsehcn. Fn jeder Handelskammer müßte, so schreibt der „Export", ein Ausschuß bestehen, der sich die Unterbringung junger begabter, gut empfohlener Leute an fremden, namentlich überseeischen Plätzen, eine ständige Verbindung mit denselben und eine Art von Uebcr- wncbung über sic zum Ziele setzt — bei etwas Hingabe und Lpfer- willigkcit gar keine so schwierige, dagegen welch' erfolgreiche, schöne Aufgabe! Welcher Wetteifer und welches Streben ließe sich während der Lehrzeit und in dcn Fachschulen durch solche Fürsorge Hervorrufen, falls man sie als eine Art Prämie binstcllte. Und würde nicht jeder einzelne gewcrblreibcndc Ort sich so nach und nach seine Pionnierc sür dcn auswärtigen Markt erziehen? Der „Export" macht noch einen dritten ausgezeichneten Vor schlag. Unsere Marine hat schon so oft ihre Schiffe für geographische, astronomische und sonstige wissenschaftliche Expeditionen zur Ver fügung gestellt. „Warum sollte," so fragt der „Export", „nicht auch die Volkswirthschast in ähnlicher Werse ausgezeichnet werden?" Die günstige Wirkung sür den Wohlstand der ganzen Nation wird hier nicht ausblciben. Denn wenn irgendwo, so gilt von dem fried lichen Wettkampfe der Völker um den wirthschastlichcir Vorrang, daß Segen der Mühe Preis ist. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 5. Septbr. Berlin. Verschiedenen Handelskammern ist folgendes Schrei ben aus dem auswärtigen Amte zugegangen: „Der Handelskammer erwidere ich auf die Zuschrift betreffend die durch die Ereignisse in Egnpten verursachten Verluste, daß ich nach Lage der allgemeinen Verhältnisse zur Zeit wegen der EntschädigungSfragc keine Aus sicht eröffnen kann. Sofern die weitere Entwickelung cs gestatten wird, dieser Frage im Einvernehmen mit den übrigen bctheiligtcn Mächten näher treten zu können, wird auch seitens der deutschen Regierung zur Wahrnehmung und Förderung der berechtigten Interessen deutscher Reick,sangeböriger das Geeignete geschehen. Einstweilen sind die angcmcldctcn Ansprüche hier vorgcmerkt worden. Es bleibt Sache der Fntereffenten, sür etwaigen Bedürsnißfall gc- nügendcBewciscinBcrcitschattzuhalten. Sowcitcü sichum Feststellung des Schadens an Ort und Stelle handelt, wird wegen derArt und Weise dieser Feststellung das Kaiscrl. General-Konsulat in Alexandrien aus Wunsch Rath crtlieilcn. Ter Reichskanzler. Fm Aufträge gez. Busch."— Tic preußischen AbgcordnctcnhauSwahIcn finden am 18. oder 19. Oktober statt, die Walilmänncrwahlen am II. oder 12. Oktober. — Französische Blätter melden, daß ans Veranlassung Deutschlands ein Kongreß über die egnptische Frage zusammeutreten werde. Die Sache scheint seine Richtigkeit zu haben, nur daß die Fnitiative nicht von Deutschland ausgcgangcn sein soll. — Das vielbesprochene Circular der Straßburger Tabakmanusaktur (welches den Ab nehmern anheim giebt, die Straßburger Fabrikate unter fremder Etiquctte zu verkaufen) ist auf höhere Veranlassung zurückgezogen worden. Berliner Börse. Die feste Tendenz erstreckte sich heute auch aus die Gebiete, die gestern unberührt geblieben waren. Die große Mebreinnabmc der Oesterr. Staatsbahn (-i- 198,000 fl.) beeinflußte Fichten geschmückten Albert-Salon in Tharandt. Auch diesmal fanden die Küche und der Keller des Herrn Liebmann die vollste Anerken nung seitens der hohen Herrschaften. — Noch immer mehrt sich die Zahl der f ü rstli cb en Per sonen. die zu den Kaiserin gen sich in der sächsischen Residenz versammeln werden. Es sind bisher l5 Fürsten und Prinzen als Gäste unseres Hofes angemcldet. Das Hobenzolleruhaus wird durch 6 Glieder vertreten sei»: dcn deutschen Kaiser, den Kronprinzen, die Prinzen Friedrich Karl und Albrccht und die Sölme des Kron prinzen, Prinzen Wilhelm und Heinrich, den Seefahrer, der zum ersten Mal Dresden besucht. Zu dcn mecklenburgischen Herr schaften, Großherzog und Erbgroßherzog, tritt noch der Herzog Fohann, der in Dresden aus dem Pitzthum'schcn Gumnasium seine Ausbildung erhalten hat. Da diese große Zahl fürsllicher Personen mit zahlreichem Gcfo ge austritt - die Suite des Kaisers beträgt allein 21 Personen — so reichen die Räume der König!. Schlösser nicht zu deren Unterbringung ; es sind daher sür Las Gefolge einige Räume des Hotel Bellevue in Aussicht genominen. — Der Gcmciudevorstcmd Schober in Starrbach erhielt das allgemeine Ehrenzeichen und der in Ruhestand getretene Oberschafj- ncr Meißner in Leipzig die goldene Verdienstmedaille des Her zoglich Sacksen-Ernestinischen.Hausordens. — Welche Menschcnmassen auch zur Parade des Sächsischen Armeekorps bei Riesa die in Aussicht genommenen Extrazüge von Dresden, Leipzig und Chemnitz nach Riesa bringen mögen, die Geräumigkeit des dortigen Bahnhofes wird jedem Andrangc ge wachsen sein und die Ans- und Einschissung der Passagiere leicht bewerkstelligen lassen. Von einer Fortsetzung der Reise nach Nickritz oder Prausitz dürste dem Publikum dringend abznrnthen sein, da von irgend welchen Extrabeiördcrungcn nach und von diesen beiden Stationen schon mit Rücksicht auf die beschränkten Stationsanlagcn nicht die Rede sein kann. Es werden sogar aus zwingende» be trieblichen Gründen NM Paradetage und dem darauf folgenden Manövertage, also am 15. und 10. September, die beiden Mittags züge (um II U. 50 M. von Lommatzsch nach Ricia und um 1 Uhr 15 M. von Riesa nach Lommatzsch), in Nickritz und Prausitz gar nicht halten, also Passagiere nach oder von diesen beiden Stationen überhaupt nicht befördern. — Heute,Mittwoch Nachmittag '/et Uhr begebt der S ä ch s ische Haupt - Missions-Veretn seine 03. Fnlnesfcier in der hiesigen Frculcnkirche. Die Fcstpredigt hält Pastor Jakob ans Neschwitz bei Bautzen, der als beliebter Prediger und kirchlicher Schriftsteller sich eines vortheilhasten Rufes erfreut. Das in der Lausitz in zahl reichen Auflagen verbreitete MissionSlstatt, der „Wendische Missions- botc", hat unter seiner Redaktion einen neuen bedeutenden Ans schwung genommen und kann sonach eine fesselnde und erbauliche Missionsprcdigt von ihm erwartet werden. Der auf dieselbe folgende Jahresbericht, wird der Vcreinssekrctür, Diakonus Wedemann von hier, erstatten. Beim Ausgange ans dem Goltesbausc wird eine Kollekte zum Besten der Mission der lutherischen Kirche gesammelt werden. Früh 8 Uhr tritt die Dresdner Pastoralkonfcrenz zusammen. — Die Auslassung von 30 .Hauptgcschworcncn auf die dcn 9. Lctobcr beginnende 4. Ouartalsperiode des Scknvurgerichts- hoses bei dem hiesigen K. Landgericht findet Sonnabend den 9. September Mittags 12 Uhr durch Herrn Lnndgcrichlspräsident Geb. Fustizralh Wchingcr im Fustizgebäudc statt. — Das Reichogerich t hat schon mehrmals, zuletzt in der Sitzung des Feriensenates vom 30. August, daliin entschieden, daß die Thatsache, daß ein oder zwei Geschworne während der Schwur- gcrichtsverhandlungen geschlafen haben, einen Rcvisionsgrund nicht abgebcn kann. Daniit kann man sich vielleicht einverstanden erklären; anders aber ist die Sache doch, wenn der Rcichsanwalt in derselben Sitzung bei einem zweiten Fall behauptet, daß von den schwerhörigen Äescknvornen dasselbe gelte, wie von den schlafen den. Das Reichsgericht entschied in der Tbat: „Daß ein Gcschwvrner schwerhörig gewesen sei, kann einen Revisionsgrund uicbt abgebcn, da dies nach dcn gesetzlichen Bestimmungen einen Unsühigkeitsgruud nicht bildet." Fm 8 33 der Strafprozessordnung heißt es nun aber: „Zu dem Amte eines Schössen (Geschworne») sollen nickst berufen werden : Personen, welche wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen U '71 >e ,zrage ist nach unserer Tchwei hörige zu besser. Dagegen stürzten Berliner Handelsgesellschaft »in 9 Proc. Oesterreich. Bahnen zu vielfach höherem Eourse gut gefragt. Deutsche Bahnen gleichfalls fester; im Vordergründe standen Ober- schlesische. Bergwerke und Industrien besser gefragt. Anlagewcrthe fest, ruhig. reranttur« a.IK.. b. SWttmb., RbcndS. Crcdll 279. SwalSbal)» 388V». Lom» dardcn ISM/». 80cr Loose—. Ocsi. Sildeneulc —. Poplerrcuie —. Galizier 278-s«. vckierr. Äoidrcnie —. <"/» Ung.Goldrcmc —. 77er Russen —. kvcr Russen —. S.Oricntanlcihc —. Neueste U»8ar. Geldanleihe-- — . 3.Oriciiianlethc . Un- «orische Pav'errenle —. Disco»!» —. EM'ier KV»/». Gottharbb. —. gcst. Pari«. 5. Septbr. ISchlui.1 Rente «3,37. Anleihe l>8.70. Italiener SS.bZ. Staattl-ahn 780.no. Lvmdardc» 335,So. da. Prioritäten 287,00. iighpter 308. Oesterr. Gold reute 83. Fest. LolalkS »ud Sächsisches. — Gestern früh begab sich Se. Maf. der König zur Abhal tung von Jagden nach «Schandau, von wo er morgen Abend nach dem Ho^a,zer in Pillnitz^urückkommen wird- auf ' w, Idjagd .wobei 3 Hirsche» 5 Stück Mutterwild und ein Fuchs, letzterer von Sr. Majestät erlegt wurden, erfolgte wie vor 2 Jahren das übllche Jagddtner in dem niit Tannenguirlanden und frischen u dein Amte nicht geeignet sind." cillung recht wohl alifzuwerfen, ob nicht mich derselben Kategorie zu rechnen leien. — Die Anlage n des inneren Z w ingers sind im Ver gleiche zu der früher dort ausgestellten Oenn eiie gegenwärtig sehr dürftig und würde eine Anpflanzung feinerer Bäume das Ganze vielmehr zur Geltung bringen. Der Vorschlag, die Orangerie durch Kugelakazien zu ersetzen, hat sein Bedenken, da bekannter Weise bei strengen Wintern z. B. 1870 und 1870 diese Bäume sehr leicht er frieren und eine fortwährende Nachpstailzung stattfinden müßte, was viel unnöthige Geldansgahen verursachen und die Bäume außerdem immer in Wuchs und Starke nicht harmouiren würden. Man sehe sich mir die Kugelaknzien n» den Fleischbänken in der Nähe des Gewandhauses zu Altstadt-Dresden an, wie traut und dürftig sehen dieselben ans; dasselbe dürste ebenfalls hei einer Anpflanzung der selben in, Zwinger zu erwarten sein. Will man überhaupt eine An- pflanmiig unternehmen, so dürfte sich das bereits Bewährte am bestell empfehlen. Wie schön stehen nicht die Springen am Palaisplatz in Neustadt-Dresden, außerdem die Erntägus am Eingang des Zwingers von der Lstranllce aus; besonders letztere lassen sich so schön in Kronenformen gleich Orangen halten, daß cs eine wahre Freuoe ist sie anzusehcu, außerdem erlangen die beiden angeführten Zierhämne ein sehr hohes Alter und werden durch jährliches Eimckmeideu immer verjüngt, von Nachpflanzungen oder Einbuße kann bei de,»eiben keine Rede sein, da sic sehr leicht eiiiwaclstc» und von Frösten nie Schaden leiden. Sollte ^»inn trotzdem Akazien auvflanzeu wollen, so dürfte» sich zwei '»arte Sorten besonders dazu empselileu: INInuiu i„k-i»u8 rulim, die rothholzige Kugelntnzie, die viel härter wie die gewöhnliche Kob. inarium, ferner Ii»b. 1!e88>miuwl: beide Sorten Hilden von Natur ohne jede» Schnitt eine prachtvolle Kugelsorm und sehen bei ihren dunkelgrünen leichten Blätter» auch sehr schön aus, haben dabei den Vorzug, daß sie nickst leicht vom Froste leiden. — Morgen hält die s ä ch s. O b e rf ccb t s cb u l e — jene Ver bindung zur Unterstützung solcher Hilssbedürsliger in Snch'en, welche ibre.Habe durch Feuers- oder Wassersnotb verloren haben — im hiesigen Hoteil Stadt Wien eine Versammlung ihrer sämmtlichcn Mitglieder ab. bei der auch Gäste willkommen sind. — Die Ebrcupsorie, welche jetzt aus demSckstoßvlntzc er richtet wird, ist die größte aller bisher hier ausgestellten Ehren pforten. Sie ei reicht eme Höhe bis zur Spitze von 10 Nietern. — Nächsten Sonnabend, den 10. d. findet auf den Fluren bei Raschwitz das Herbst- Ni ccting des Bielcrsschcn Reitvercins statt. — Fm Restaurant Esthcrhallc. Landhansstraße hier, ist jetzt ein seltenes Exemplar von cincl» Baum- oder Tcllcrpilz im Gewichte von 27r Pfd. zu sehen, welcher von einem Nutzbau»»: in Kötzschcnbroda abgesch,litten wurde.