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- - ^ - ^ - > ri «-» L tz) O H ^ 6 -- s ^ s« kv- venugte ?lnswAsin>g erhobene Rekurs ward von der KreiSdaupt» manmchast Ziuicknu verworscii. Nunmehr hat Behr m einer Jmnie» dialenigabe an dastNnnsterium des Innern um fernere Aufenthalts» beivillignng >u Erinnnitichail nachgesucht. aaiiae iür Kupfer und in d7.i> dadurch herbeigrsührten Sinke» der Mciii»gprei>e zu suchen. Tie Ge»eralverialim»lmig derAkliengesell- fchait hat nunmehr die Alistösung beschlossen. — Am Freitag wurde in der Pappensabrik von Ras sin in Klc >» zs cb a ch w > tz ein jugendlicher Arbeiter. Hörnig aus Laube- gnst, vam Getriebe in den Niaischbottin kiiieingezoaeii. Anher einem Schlnsscibeliibruche erlitt er noch schwere innerliche Ver letzungen. -- Gohlis bei Leihrig mns; eine Anleihe von 35.000 Mark aufiiclimen. um — ein neues Ortsgeiängiiiß zu erbauen. Das alte crwelst sich der ledhatten Fiegnenz duichaus nicht mehr ge nügend. — Am l5. Juli erliiirg sich in Ernstthal m der Wohnung seiner Grosielteui ein Kinhiiger Knabe B. anS Hohenstein am Stdeerralimeu. Furcht vor Slra>e bat das Kind zu diesem Schritte veranlaßt. — "Aus der D t e > n b r n cb S h ü l> e bei TippoldiSwalde ist vom Zweigvere», Dippoldiswalde- des ErzgebirgSvereinS ein Aus- sichk-.-lönm! erbaut wvibeu — A in i s a e r i cd t Jur ireinde Kleidniigsslücke zeigte der 1666 zu Laetwitz geborene Fadutalbettei Karl Eiinl Noack eine beson dere Vorliebe. Tiec- beieuaie er durch de» Diebstahl eines Wntter- nbciZlebeis nnb Oiossroetee-, welche Gaderobegegensliinde de» Seinen seiner N-iittn», einer Aruiiwe Woli ans der Schesselslraße, gehörte». Ten Uedei zieher, der emen Werth voii LOMark reprasen- kirr. versetzte der 2ttiahr>ge Tieb >m Psandbaine. verwendete den Erlös in 'einem Irutzcil und vertrödelte den Piaiik-,chein, ohne an- geben r» können, wohin derselbe aerathen. Emeni Unbekaniiteii verkansie N. den Sroittock sirr I Mt. 27> P'g. Bei der Visitation fand sich eni ganzee-"Ailenat von Diebeemandwerlsteng. als Dietriche, Schlüssel und Menet vor, welche Sachen er gekauft haben will. Ter geständige Angeklagte wird dein Anträge deS Herrn Staatsan walt»- Schlamm gemäß vom Schofsengerichr nuter Bönig des Herrn "Amtsrichters v. Kinav ;u 5> Wochen Gc'angius; verurtheilt. — Im trunkenen Zustande will sich der'.Narkthelsci Friedrich Oskar Wagner, 1666 zu Burgstädtel geboren, in der Nacht znm I. Juli befunden haben, als er m der Flur eines HnmeS sei» Schlafgnartier ansge schlagen und deshalb vom Nachtwächter zur Rede gestellt wurde. Tie Antworte» des ingendlichcii MarkthelferS waren io schnodderiger "Art, daß dem Wächter nnr noch die Arretur deS Angeklagten übrig blieb. Ter Transport nach dem Polizeigcwabrscm wurde durch Widerstand aller Art von Seiten des Wagner zu vereiteln bestrebt. Für den Widerstand :e. wird dem Angeklagten 11 Tage Muße ge geben, darüber nachzudenke», daß man den Nachtwächtern gegenüber artig und manierlich anszntreten habe, um nicht mit dem Strafge setzbuch,: in Berührung zu kommen. Für die Ruhestörung wird überdies noch eine zweitägige Hast ansgeworsen. — Unter Aus schluß der Oenentlichkeil fand eine Verhandlung gegen den Hcind- ardeiier Karl Wilhelm Gotlhold Schindler statt, der wegen groben UiiingS und Sittlichkeilsvergehens zu 5 "Wochen Gesängniß und 6 Tagen Hart verurihcill wird. — Am 22. Juni hielt der Handels mann Friedrich Ernst Schuritz. 18-17 geboren, an» einem kleinen Wagc» Gurken 'eil, welche noch nicht die noihiae Reite znm Ver kam besagen. In Pieschen, woselbst der Handel eröffnet werden sollte, untersagte dies der Polizeidiener seinei Pflicht gemäß. Statt sich nun ruhig und bescheiden in das Unvermeidliche zu fügen, in m :e Schuritz am de:: "Beamten und leistete nachher igenWider stand. als ! in die Enttaeung »ach dem Polizeigewatmam eröffnet wurde. Für d:e>e Ungehvrigkeit bat Schuritz das wenig beneidens wert!'e Glück, eine Woche lang un Ge'ängniß wegen Widerstandes gegen d:e Staatsgewalt nachzndenken. denn Venera! Frebault, da wie alle Anwesenden in Icbwayen GesellschastSanzua« erschienen war. die Pistolen, welche Eigentvun LareinlyS warn. Nach kur»em Ziele» schoß Lareinty seitivärtl m Ziele» schoß Lareinty seillvärt»! während Boulanqer ohne Besinnen in die Lust feuerte. Lareinty eille thränenden AuaeS aus Boulanger zu. schüttelte chm beide Hände und ries: .Ich habe niemals Ihren Muth anqrzweikelt!" Worauf Boulanger rrwiederte: „Ich glaubte auch im Ernst nie an Ihre Beschuldigung, aber ich wollte mich Ihrem Feuer auSsetzen!" Die Begrüßung in Paris durch die Bevölkerung war ungemein herzlich. Die übrigen Minister waren im Ministerium anwesend und gratulirlcn dem General zu seinem „Triumph". Vor der Prwaiwolmung Boulangors fand ei» wahrer VolkSanslaus stack; der Neklamcbeld hat wieder einmal gesiegt. Der Herzog von Aumale hat an Lareinty telegraphirt, um ihm seinen Dank für den zu senier tAumaleS) Ehre bewiesenen Muth atrszusprechen und seiner Freundschaft zu versichern. Italien Eliolerabericht. In Evdigorv 7 Personen erkrankt. 1 gestorben, Venedig 2 erkr. 2 gest., Briirdisi 0 erkr., 6 gest., Frau- cavilla 22 erkr., 17 gest., Latianv 8 erkr., 6 gest., Oria 1 erkr., 1 gest . Lstuni 1 erkr., 3 gest., San Bito 3 erkr., 2 gest-, SanDvuato 1 erkr.. S öan Pancrazio 3 erkr., 1 gest. - erwiesen, daß die Hose des Hauses!)^ 44 der Pes/iftra^e drir^ein ncunzölliges Stahl > in Petersburg im vom 18. Juli. t aromkirr naiv Oskar ivülalt, Wallftr.rNr. Ni. MinaaS l >Uir: 728 1'Ultii»., 2 gcsiicgc». Tvrrmameiroaravv nach Lira»»»». Tcmrrrainr: vachiic c >7 Grad Warme, ililLriaftc: 8 Gras Warme. — Bedeckt, Pkieer. — Sudweft-Wi»». Waäcrklan» der c?Idc am 18. Juli: 3L unter Null. (rNiwauerwärnie am >8. Juli: ick cdrad Reaumur. Rußland ' des Hauser . geicboß eines Mörsers für Küstenverlheidigung derbeigeführt wurde. I» diesem Hause befindet sich die Niederlage des Eisenhüm iers Lanin. Um 2 Uhr langten verschiedene Fuhren alten Eisens dort an, die der Trödler beim Alteisenhcrndler Iegorvw. der auf der Wybvrger Seile wohnt, gelaust hatte. Jegorow, weil kürzlich ausgewiesen, ... -- ' - ' "' ' »-> Geichoise, geladen, be- ^ . . iusaei vc'lkanste alle seine Waären, unter welchen sich auch zwei Ge ein elizölllgeS lind ein neunzölligeS, beide vollständig , fanden. Tie Arbeiter hatten daS größere Geschoß bereits in die Scheune getragen; das neimzöllige entfiel ihnen, explodirte und dies kostete fünfzehn Menschen, neun Männern, zwei Frauen und vier Kinder», das Leben. Es entstand eine entsetzliche Verwüstung; etiiielne Gliedmaßen der Getödtelen fand man unter den Wagen- trümmern aus der Straße. Die beiden Geschosse sind neuester Eoiistriickion. waren sehr thener und können, da derartige Geschosse erst seit Kurzem eingeführt find, nur aus dem Artillerie-Polygon der Befestigungen oder auS dem Arsenal gestohlen, resp. von dort verkauft worden sein. Lanin, vom Procurator befragt, gab an, daß er die betreffenden Geschosse, nebst einigen früheren, von Jegorow als altes Eisen gekauft, und will nicht gewußt haben, daß letztere geladen seien. Er erklärte jedoch bald darauf, spater hätten die "Arbeiter, wäre dieser Unfall nicht ciiigeticten, die Geschosse selbst entladen und das Pulver heraiiSgenommen, wie es auch biSker geschah. Verschiedene in der Scheune Vorgefundene Geschosse wurden in d>iS Ladvratorilim der "Artillerie übenührl. Ein anderes Gerücht meldet, daß auch Dynamit ans dem Wagen gewesen und mit erpiodirt sei. Serbien. Tie Blättermeldmia, betreffend die Ausweisung von Abgeordneten, wird von komvctenler Seite dahin richtig gestellt, daß die Ausgewiesenen gar nicht gewählt newesen seien, wildern sich ans Grund gefälschter Mandate »i die Stuvichtliia hätten cui- schleichcn wollen; aus diesem Grunde habe auch die Opposition nicht acgen die Ausweisung derselben prolestirt. Die Nachricht von der Ermordnng eines radikalen Abgeordneten sei unwahr. TukcS;',Nciitchle. Tcritsclieö Reich. Tie bayewclg: Negierung wird nach ! einem Delegr. der „Fr. Z." dem "Wunsche nach Vervst'enUicyiuig der "AU.; mute, die den Beweis liefern» dag der Papst sich vollkommen M'Ucdiat nur den kocchuchenZuständen m Bayern erklärt bat. nicht nachgeben. S;e ist der "Ansicht, daß deS Prinzregenleii Wort ge nügen muß. Ebenso ist uiali der Meinuna, dag von Seiten des BcilstauS nach dieser Richtung nichts geschehen wird. Daß dem Ptinzregemen die "Atlenstücke Vorgelegen haben, und daß er aut Grund verwiillcher Einsichtnahme sein Unheil gefällt hat. wird an rnstaiidiger Stelle unt aller Bestimmtheit versichert. "Nach dieser Sachlage ist man geneigt, den sich m Rom geltend machenden Strömungen keine besondere Bedeutung beizulegcn. "Wie ans München berühret wird, hat der Kauer den Prinz- Regenten Luitpold ungeladen, den Manövern des 15. Armee korps, zu welchem drei bayerische Regimenter gehorenFbeizuwohncn. Teiielbe har die Einladung angenommen. "AuS Lothringen wurde kürzlich berichtet, daß während der Ferien zahlreiche ninge Leute, welche in französischen Unterrichls- anstaltcn ihre "Ausbildung erhallen, ihre französischen Schüleruni- iormen mit sichtlicher Gcflissenuichkeit zur Schau trugen. Jndcß rst bereils iür entsprechende "Abhitze gesorgt worden. Bereits 1876 Aufwand und gleicher Sorgfalt. Morgen» egchtenen Mutter tollster gewöhnlich m aenannt. Jupon und Pelisse gamirten breit geflochtene Bordüren. Zu der zweiten Promenade, nach vem Dejeuner, wählte Frau v. Z. ichinalgestreiste seidene Ueberkleider und uni gehaltene, aber äußerst r grobküvigem weiten Wollstoff Feuilleton. -s- Die in Weckelsdors in Böhmen dieser Tage abgehaltene Ge- dächtnißseier zn Ehren des daselbst geborenen Wagner-Sängers Joseph T i ch a ts cb e ck verlies sehr stimmungsvoll. Bei der Feier waren die beiden Schwestern Tichatschclls. senier Deputationen vom Tonkünstlerverein m Drc'sden und von zahlreichen Gesangver einen maegc». Ein Fesizua bewcate sich zinn Gehmtshause deS verewiaken Säiiaers, wo die Enlhüllnna der daselbst angebrachten Gedenktafel stattwild. ltteichsraths-Abg. Dr. stioser hielt eine stürmnch acclannrtc Festtede, welche den Lebenslauf Tichalschecks und seine Bedeutung in der deutschen Kmistwelt, insbesondere als Jnlerprct "Waanencher Tonschöpiniigeii charakicrisirlc. Ter Obmann des Festkoniitees Herr "August Hvsmami, übergab sodann die Gedenk- rascl dem Schutze der Gemeinde, in deren Namen Bürgermeister Kaiilnb ci'.iiae Taiikesworle stir die den Manen des Verstorbenen ge zollte Huldigung sprach. Von nah und ieni Uesen Kundgebungen zu Ebren Tichalschecks ein, io von der Lese- und Rcdcballe der dc'ntschcil Studenten in Prag. Frau Jvsephine Rudoli-Tichcstschcck in Marienbild enischulvigte ihr Nichterscheinen durch Unwohlsein. 7 K li u st veret n. Ter Grundsatz. der Ausstellung Kunst werke ans Privakhändcn znzusiihren. trägt reichlichen Gewinn. Unter den jüngsten Eingängen befinden sich wieder fünf Bilder aus dem Besitze eines VereiiiSlnikgliedcS, die in der Thal Kstnstschätze genannt werden dürfen. Es sind dies zwei Aguarellen von P. Ltortenbeker „Viedhccrden an der Tränke", von unnachahmlichem Reiz. In leichter Eomposilion und in klarem, durchsichtigen Cotorit zeigt der Künstler originelle Gruppen von Heerde», die m ihrer Naturwahrhett an Polter und Berghcm erinnern; beinerkenswerth ist noch die meisterhafte Art, mit der das Landschaftliche, die Luft und die Stimmung in Aauarcll ansgesiihrt sind. Ferner: G. A. Knntz: „Inneres einer Kirche", gleichfalls in Aguarell, ein Motiv, welches dieicm leider zn früh verstorbenen Sittcnschltderer des ita lienischen Volkslebens sonst kern lag. welches er jedoch mit Meister schaft zur Darstellung brachte und C. Ezermak'S „Betende Italie nerin vor einem Madonnenbilde", ein tieiergreoendes Gemälde aus der inng-belgischen Schule, deren Schüler der 1878 in Paris ver storbene Ezcrmak war, sowie ch Fr. Voltz: „Rindcrheerde in der Erntezeit", cm Thierbild von meisterhafter Charakteristik und in einem satten und warmen Colorst, sowohl des Landschaftlichen als .... der Heerde, Vorzüge, welche alle Bilder von Voltz zieren und ihn uiiler der Verwaltung des Lber-Piasidellleii v. Möller wurde eine! dadurch zum anerkannt ersten Schilderer des Heerdenlebens der Aer Sstriile^Nniimms» ! "lA-i.-sik mcistimn Außerdem sind neu ausgestellt von Müller Kurz- Vciordiiniig ertasten, welche das Tragen wlchcr Schnler-Unisormcn . Nenzcst machten. A verbot. Unter dem Statthalter Fahrn, v. Manleusfel wurde auf welch lBerlm) 4 L "Aiitrag einiger Nviabeln icncs Verbot außer Kraft gesetzt und da mit dem Verfahren einzelner Kreste, die Söhne in französischen Uitterrichts'Anstalten erziehen zu lassen, Vorschub geleistet. Von letzt ab tritt uun jene Veriügring wieder in Krait, wonach die uni- formirlcn Schüler an der Grenze zurückzuweiscn, im Lande selbst aber zu verwarnen, bez. zu bestrafen sind. In gleicher Weiie konimt zetzt auch die Bestmimuna ausnahmslos in "Anwendung, wonach de» jungen Leuten, welche oehuis Entziehung von der deutschen Militärpflicht nach Frankreich ansgewailderl sind, der Auscisthalt in Elsaß-Lothringen uisteriagt ist. Oesterreich Von Freitag Niiltag bis Sonnabend Mittag sind in Triest 2 Eholeraelkrankungen und 1 Todesfälle von früher Erkrankten vorackonimcn, in Fiume 8 Eholcraerkrattknngen und 5 EholeratoLesfälle. darunter 2 von früher Erkrankten, in San Gia- como oberhalb Portore ;> Erkrankungen und 1 Todesfall. - Ungarn. "Am Freitag Morgen hat in P reßbnrg zwischen dem Eigenthnnier der „Wiener "Allgemeinen Zeitung", Baron Ignaz Koloch. und dem Ebesredaklenr der „Tentschen Zeitung", Tr. Heinr. Fricdiilng, ein Zweikampi ans Pistoten statiacinnden. Tic Ursache war eine heftige Polemik zwischen den beiden Blättern. Ter Ehren handel wurde von beiden westen in der streng ritterlichsten "Weise cmsgekragen und bettle', obgleich aus zehn Schutt Distanz ge- schosteii wurde, so glücklich, das; beide Kämmer unverletzt blieben. Baron Edelshcrm - G » nlai, der nach seiner erfolgten Peilsioiiirnng in Ungarn zu verbleiben gedenkt, ist nach den Mel dungen ungarischer Blatter ein acht- bis neunfacher Millionär. Er besitzt i» Ungarn allem die sotacnden Güter; die Herrschaften Zarand-Bar'anL. Nen-Paiiat, Nacw-Heg«cs. Macs-Magy und Tada in Ungarn, das Herrjckaitsani Breie in Siebenbürgen und die Herrichail Brezovicza in Eroatten. Frankreicti. "öcackdem die Verhandlungen über das Tncll Bou- laiiger-Larciitty biS zum INorgen um 5 Uhr gedauert hatten, ohne daß ne zu einem Resultat führten, wurde General Boulanger un- accnildi^ und sagte: „Ich möchte wissen, weshalb dieser Greis sich hmler e-ophismen verschanz!, wenn die Kugeln deutlich sprechen können !" „Sie wollen also wirklich den Zwcikamp', mein General?" fragte Elcmcnceau erschüttert. „Würde ich ihn nicht wollen, so würde der „Gaulois" und die andere monarchistische Presse schreiben, daß Lareinty Neckt batte, mich ciiicii Feigling zn nennen." Run winde die Waste bestimmt und dem Baron ans Rücksicht für sein hohes Alter die Wahl derselben überlassen. Das Zusnmmcittrencn fand auf einer freien Stelle des Waldes von Meudon, zwischen Ehamis und Ehakou statt. Ter Munster subr in einem Wagen allem, seine Zeugen mit dem Arzt folgten in einer anderen Egni- paac. Vor dem Einsteigen erklärte General Boulanger noch au, das Bestimmteste, daß er mcht die Absicht hatte, den Herzog von "Aumale persönlich zn beleidigen, als er seinen Brief mit „insolent" b.-zcichncte. Dieses wurde bei der Ankunft auf dem Schießplätze auch een l eiden Zeugen des Barons de Lareinty mitgctheilt, welche auch in letzter Stnnde zu einem Versöhnungsversuch bereit gewesen wäre», wenn Elcmenccau, der ver Bahn in aller Frühe nach Men den geeilt war. nickt hindernd dazwischen getreten wäre. So lud Mondschein oder abendlicher Beleuchtung, welche, sämmllich m Stimmung elegisch gehalten, ein tüchtiges Können bekunden. Gleich falls cm Stimmungsbild, doch weniger gut in der Ausführung, ist Philipp Hermann s «Somnicrabend nach einem Regen". Christian Mali (München), der in seinem kleinen Genre groß ist, bewährt sein hier ottmalS bewundertes Talent wieder m einem neuen Bilde „Tie Tränke", in dem dle Thiere wie die Landschaft gleich gut dnr- gcstelll sind, ein Lob. an welchem "Ad. Thomas wegen seiner „Herbst lichen Landschaft mit Schashcerde" wie auch Will». Bode (Düssel dorf! wegen seiner Gebirgslandschaft „Schloß Brun" das Recht zu palticipiren haben. Otto Bierncr, ein Sckülcr des Pros. Pohle, macht ieinem Meister alle Ehre durch seine „Pwche", die in schönem Incarnat mit lieblich-sprechenden Züge» und in guter, wenn auch nicht durchaus vollkommener Modcllmiilg sich als seelische Begleiterin des Eros zeigt. Jedenfalls verrätst diese geschickie und sorgsam a»s- gcsührlc Eomposition ein tüchtiges Talent, welches zu Hoffnungen für den jungen Künstler berechtigt. Richard Bvhm's gut durch- gcsührtes „Tamcnpvitralt" zeigt eine reckt charakteristische Durch bildung und lebenswahren Ausdruck, Vorzüge, die ein jedes Porträt wcrchvoll machen. F' Seit gestern sind die Schriftsteller um einen Ronianstoff reicher, der ganz Trouville, namentlich die Damenwelt, in "Auslegung ver setzt. Die »mge schöne Tochter der ungarischen Magnäteittamilie v. Z.. bestimmt, demnächst einem bekannten Diplomaten die Hand zu lebenslänglicher Allianz zu reichen, ließ sich von einem Kellner entführen. Ter Streich ist unerhört und unverzeihlich. Wenn der Mann wenigstens hübsch, stattlich, angenehm wäre! Man ent schuldigt mit diesen Eigenschaften manche Mängel, selbst den der Geburt. Aber denke Dir einen Kops, der soeben das Schaufenster des Friseurs verlassen zu haben scheint: eine Figur, welche durch ihre robuste Form Schrecken einflößt; Manieren, denen die Ge schmeidigkeit wie die Noblesse mangelt, und Tu hast das getreue Bild des Entführers- Wahrscheinlich reist seine unfreiwillige Schwicgcrmama in aller Stille ab, um daheim die Tranerstagge auspflnnzen zu lassen oder mit Hilfe des allmächtigen Goldes nir Garaon Fritz das Adclsdiplom auszuwirkcn. Eine Probe echt mittelalterlichen Hcldenthumes steht ja zur Verfügung und verdient mindestens soviel Lohn, wie die That gewisser Schacher-Barone. Schade, daß der weitere Verlauf der Maire nicht hier vor sich geht. In etlichen Jahren wird sich das Pärchen bis zur Unkenntlichkeit verändert haben. Und ich möchte doch gern wissen, ob das elc- nantc Fräulein eine ebensolche Frau reprüseiilirt. Unter dem Ein flüsse dieses Gatten dürste es ihm schwerlich gelingen. Vielleicht findet die Dame bald einen würdigeren Gefährten. Sagt nickt irgend welch' französischer Dichter — ich glaube Balzac — daß die Frau, die ihrem ersten Liebhaber untreu wi>d, den zweiten, dritten und vierte» ebenso verläßt? Beim zweiten ist das Fräulein be reits angetanst! — Ter Mode erwächst durch den Weggang der Tamcn v. Z. wesentlicher Ncichthcil. ' Sie wechselten täglich min destens viermal die Toilette und animirten Bekannte zu gleichem elisse gamirten breit geflochtene Bordü — ^ ' Trau v. ^ er äußer lendid garnirte Röcke, während daS Fräulein in hellfarbigem Crspe oder kleingemusterte», Mousseline frisch und anmimig auSsah. DaS Diner würbe selbstverständlich in noch kostbareren Kleidern und nie ohne eine Fülle der schönste» Blumen eingenommen. DcrHauptesfekt blieb dem Abendanmn Vorbehalten. Wahrscheinlich ist Dir jener neue Grenadine bekannt, auf dessen durchsichtigem Fond herrliche Dessins, meist Weindläiter mit Trauben und anderen Früchten, vor allen Dingen jedoch Feldbliimenbiischel. Kornähren re. auS tnrbigcin Sammet liegen. Äon diesem sehr theuren Ge webe besaß Fra» v. Z. eine erstaunliche Anzahl sogenannter Licht- Roben. Bei Sonnenschein vollkommen llnblauchbar, weil zn nrc>l niiancirt. beginnen sie ihr eigentliches Regiment erst am Abend uiiterKioiilenchlern oder malten Ampeln. Lebhaft erinnere ich mich des Eindruckes, den beispielsweise ei» Kleid von strvhgelbsandirteni Grenadine, den JobaniiiSbeerzweige illllstriiten, neben schwarzem Sammetdevant und Schleifenbesatz hervorrics. Als günstige Staffage diente hierzu das milchweiße Eachemirkostiun der Tochter. Außer der Novität, die Aermel so lang und stutz.zu schneiden, daß sie gleichzeitig als Fichu zu benutze» sind (an "rer äußersten Spitz» hängen in Anbetracht dieses Zweckes seidene Ouaslen». verrieth das Arrangement keinerlei Berechnung. Oder hätte das durch wilde Rosenrankeu ailswürtsgebundeire Haar hiervon erzählen können. Genug, die weibliche Dynastie v. Z. bewies zu icder Zeit rassnürten Geichmack und viele Mittel. Dieie Wahrnehmung scheint auch dem „Götzendiener des menschlichen MagenS". dem romantischen Fritz, nicht fremd geblieben zu sein. Weshalb entriß er sonst das Mäd chen gewaltsam dem mütterlichen Schutze und der guten Gesell schaft ? Ich tage gewaltsam, der Wille einer Siehzchiiiälmgcii gilt nickt. Ueberdies dürste der Fluchtplan ihrerseits a»i Uebereilung basiren. Kein Stück Gepäck, nicht einmal einen Reisemantel nahm das Fräulein mit sich; im einfachen grauen Leinwandkleid, ohne Schmuck, ohne Geld verschwand rS vom Schauplatz. Ich wünschte, einen jener modernen Reisemäntel nachschicke» zu dürren, die mehr putzen, wie den Putz schützen. Wenigstens fände das Publikum sofort heraus, welcher Standesunlerschicd zwischen der Trägerin des Mantels und ihrem Begleiter ezistiri. WaS sagst Du zu einem seuerwthseidenen Reiseumhang, nach Fagou der Domino's. nur anichließender gearbeitet und mit schwarzen spanischen Spitzen und Jetagrasfen benäht? Auf der Fahrt hierher bewunderte ich eine Landsmännin, welche direkt von Paris kommend, ein solch' ausfallen des Exemplar über fußsreiem schwarzen Satinrock, ausgeschnittenen Schuhen und grauseidenen Strümpfen trug. So srappirl ich im ersten Augenblick die Zniammeiistelliina betrachtete, bei näherer Be kanntschaft nttißle ich doch euiräuinen, daß sie. eigenartig interessant, die übrigen braunen und grauen Reiscanzünc" ans Lady Cloth be einträchtigte. Sogar der kleine, barcttsöriiiige Strohhut mit der seilenarhigeli. rückwärts hochaufgelhürmten Rosette — um den vorde ren Kopf des Hütchens lag eine Reihe Fewerlen — gefiel mir tausendmal besser, wie die Tiroler und Navoleonshüte anderer Reiic- geiährtinnen. Erwähnen will ich speziell den unter der Rosette her- vorwallende», bis zinn SaumedcsMantelSreichenden, schwarzen Gaze schleier, der seine Bestimmung gewünschten Falles mchtnurvortresflich erliillt, sondern auch der Gestalt einen imposanten Nimbus verleiht. WaS gäben manche Leute darum, wenn sie den heißcrsehntcn Glorienschein durch einige Meter Seidengaze erlangten ! —Susanne meldet Besuch, eine Wienerin, deren Luxus in letzter Zeit viel von sich reden machte. Ich bin neugierig zn hören, wie enie Weltdame coinms il taut die EnkführungSszene aussatzt. — Theure Hermance, mir wurden ungeheuer dupirt! Frau W. thc-ilte mir soeben mit. daß der Manu, der uns seit Wochen die zeweiligen Mahlzeiten servirte, kein Kellner, sondern ein russischer Fürst ist. Die Ans erwählte seines Herzens zu prüfen, zu sehen, ob sie kokett genug sei, um in späteren Jahren nicht langwellig zu werden, führte er die Maskerade zu Ende! Das hätte man ahnen sollen! Osten ge standen, etwas Besonderes hatte der vermeintliche Garcon stets im Exterieur und Wesen. Jetzt, nachdem ich weiß, woher das stammt, aciälll eS mir außerordentlich. Bitte, ander, da» zu "Anfang meines BrieicS entworfene Cvntersei. Andere Verhältnisse gebieten andere Urtheile. Nichts als den Romanstoff lasse ich nunmehr gelten. Himmel, was würde der Fürst sagen, wenn ihm mein Brief zufällig in die .Hände siel. Sei vorsichtig und schweige auch gegen Deinen Mann. Ort genug wirft man dem weiblichen Geschlecht Medisirnce vor und in diesem Falle wäre der Vorwurf durchaus berechtigt. CS hilft nichts. Deine arme Freundin muß Buße thnn. Aber wie ? Soll ich, einem unartigen Kinde ähnlich in der Ecke stehen, halbe Portionen speisen, die ältesten Kleider a.ilegcn? Diese Strafe ist die empfindlichste, well sie Jedermann sicht. Gut, ich unlerwene mich ihr aus vierundzwanzig — Stunden. In zehn Minuten vhn- aeiähr beginnt die Wallfahrt nach dem Strande. Die zierlichen- Rosenhändlerinnen werden staunen, heute ist kein zartes Morgcn- kostüm zu schmücken. — Meine Kammerfrau verdient wirklich der einst das Loos eines Engels aus himmelblauen nicht zu trocknen lind nicht zu feuchten Wölkchen ! Sämmlliche ausrangirte Jupons und Olnrckleider sind aufgeardeitet und zwar so geschmackvoll und geschickt, als ob Susanne den Bußtag, den ich mir selbst auserlege, geahnt habe. Am meisten überrascht mich ein rehbraunes Foulard kleid vom vorigen Sommer. Damals verzierten cröme Spitzen nn Zickzack aufgesetzt, den theilweisc plissirten Rock und daS vollständig plisstrte Leibchen. Keine meiner Freundinnen unterließ, diesen Ans putz elegant zu nennen. Welche Bezeichnung fordert jedoch jetzt das bunte weitmaschige Perlennetz, was an Stelle der Spitze trat und seine schillenrden Reflexe über den ganzen Anzug wirst k Du würdest es, gleich mir, entzückend finden. Besonders flott nimmt sich die ebenfalls von Perlen bedeckte Schärpe aus, dir vom aut der Büste, unmittelbar unter dem gekreuzten Einsatz aus weißem englischen Crepe beginnt, in geraden Linien bis zuin Taillenschluß ge'übrt, dort von einer Agraffe niedcrgebalten. dann wie ein Shaivlgüctel über die Hüften gelegt und rückwärts über der Tour- nürenbahn verknüpft wird. Im Allgemeinen liebe ich die Band- schärpcn nicht, man begegnet ihnen zu häufig; allein in dieser durchaus neuen Form angcwendet, gehören sic zu dem vornehmeren Kleiderschmnck. Nicht viele Mädchen und Frauen können 100—266 Mt, und noch mehr für ein Spielzeug d>.r Mode ausgeden. Sehr praktisch finde ich die Manier einer Engländerin, sie kauft, gleich viel, ob breit oder schmal, nur solche Bänder, die zwei Coulcucen oder eine schwarze und eine bunte Seite besitzen. Wechseln ihre Kinder die Kleider, so kehren sie die Schleifen um und erzielen mit ein paar Heftstichen ein nenes, harmonisches Ensemble. — Bon den modernsten Wollstoffen ist hier wenig zu spüren. Der Sommer, der uns in der Nisinr iehlt, toll wciiigslcns in den Toiletten herrschen. Und doch erschienen prächtige Neuheiten aus dem Modemarkt. Zn den aparteren zähle ich die Vereinigung des leicht soulirten zwei farbigen Juba mit einfarbigem Cheviot; dcsCcara — crspcartigcr Tvilc-Stoff mit origenll gemusterter Baiadcre-Bordüre — und des Tula. Letztgenanntes Gewebe eignet sich durch seinen Melangefond und die schmalen Hellen Seidenstreiien zu jedem Cachcmire und Beige. Extra Bcsak ist nicht nothwcndig, sobald eine erfahrene Schneiderin die Herstellung der Robe übcmimmt und die seidenen Streifen, sorgfältig ausgeschnitten, dem glatten Material zugesellt. Dic Mode gicbt die weitgehendste Freiheit, man dars mit Deinem Lieblingsvoeteii ansrusen: „Erlaubt ist, was gefällt I" — Förm lichen Kultus treibt eine Menge von Damen mit Jabotschleisen. Nicht nur Spitzen, Perlen, Blumen und Federn werden als Schutz, oder richtiger bezeichnet, als Schmuck des Halses und der Büste verwendet, auch die bulgarische Stickerei, ein Gemisch von farbiger Seide und Metallvailletten genießt große Protektion. Manchmal erinnern die slimmernden Muster allerdings an die Damensättel im Cirkus, aber was thut's, die Mode sanktionirte sic. Ebenso hold zeigt sic sich dem neuesten Sport der Dame», dem Angeln. Mit bewunderniigSwcrther Ausdauer stehen alte und junge Vertreterinnen der edle» Weiblichkeit stundenlaiig am Wasser und jubeln, wenn ein Fischche» an der Angelruthe zappelt. Die Hauptsache ist natür lich wicdernm die Kleidung, die zu dieser Arbeit gehört: ein Schlepprock. der unterwegs geschürzt wird und eine Moliere-Blouse mit Lcdcrgürtcl. Große Matrosenhütc bilden dic Kopfbedeckung.— Lebe wohl und nimm die schönsten Grüße Deiner P. v. B. Briefkasten. » .* * Eifriger Leser. Rußland. Wie und unter welchen .cn kann man noch heutzutage den Malteserorden er werben? Ist einer wenigstens theilweiie daran berechtigt, wenn mehrere seiner Vorfahren, Onkel z. B-, Inhaber desselben gewesen ?" — Der Malteserorden ciilstammt dem Johannilerorden und ist neucrdiiiaS eine iür den Adel bestimmte Dekoration iür Verdienste in der Krankenpflege im Kriege, Errichtung von Hospitälern Die Vorsahrenschajt nützt hierbei nichts re.