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-'s.':- ..?:. s.s ^^LNÄL AbendM« ^«1«^ -«gestellt während e» di« Post.Abonnentea Vv a« Mvrg« 1» einer Gesamtausgabe erhalten. VoitNMt. >„n» >»»»»- Ia»d «tt „liunchixbsm Kulchiai«. N,«»r,««»« «r««kl». vrtelM- MR'LK.'LLW'-; KKu?«ri:»iLL «a«ü»,N «anulrivt» «eck» »tcht authovabtt. 1,« » »»«» »«>«»» «»«»»ch Hsg**rrr0sL L8LS N»riag von Ktepsrh S- Nrirhaydt. Flnreigen-cack. Anna»«« von >»kündiouni«n bis nllib»ütla«S s Uhr. Sonn- und NtirrlaaS nur Marienslrahe « von U bis V,l Uhr. Die i lvaliiaeBrund- «eile <ca. « Silben! 20 Pia. 8n- tündi,un,cn aus der Vrivaiieilc Keile ss Vs» : die rivalliae Keile am Teil- seile so Pia., als Eingesandt Zeile M Psg In Nummern nach «au», und Kelertageu l lvaltige Lrundjkile so Psg.. aus Privatleite «0 Psg., Llvaltige Zeile aus Teilseite und als Eingesandt so Pig. Auswärtige Aus- träge nur gegen Lorausbejahlung. Belegblätter werden mit 10 Psg. berechnet. fternlvrechanlchlub: «NU 1 Nr. u und Nr. Los«. ist eia dervorrejeaües proäukt beimireder Vraukull8l! AA« HüFsi Llniiaal« Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Scheibenschütze». Bäckerinnungsverbaiidstaa, Das Straßeiibahmmgliick in > fl c7b»«4» fl «Lstzkr. WAG. LOV. Vßlklll. Plauen. Genchtsverhandlungen. „Die beiden Schulen". Berliner Lebe». > «0IlU«veN0, L. HUN LAVA. Neueste Drahtmel-uilgeu vom 30. Juni. Marokko. Frankfurt a. M. lPriv.-Tel.) Bon ihrem Pariser Korrespondenten wird der „Franks. Ztg." der ihr von zuständiger Stelle auS Berlin übermittelte günstige Eindruck vott dem Verlauf der Verhandlungen in der Marokkofraae bestätigt. Jegliche Bedenken, sowie jeder Zioeifel an einem oefiedi - aendenAbschlußderBewhandlunge n seien nament lich nach der gestrigen Unterhaltung Rouviers mit Radolin, sowie BuloivS mit dem Berliner französischen Botschafter geschwunden. Der formelle Abschluß dürfte noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Frankreich habe keinerlei Hintergedanken, weder gegen den Sultan, noch gegen Deutschland. Gerade deshalb wünsche eS, daß der Internationalen Konferenz keine unlösbaren Fragen vorgelegt werden. Paris. In den Wandelgängen der Kammer glaubt man, daß die zwischen Deutschland und Frankreich ausge tauschten Noten erst in einiger Zeit werden veröffentlicht werde». Die Noten gehen in der Tat von verschiedenen Ge sichtspunkten aus, und die einfache Veröffentlichung ihres Wortlautes könnte ungenaue Anschauungen über die gegen wärtige Lage Hervorrufen. Um die Lage genau darzustellen, müßte die Regierung auch Mitteilungen über die ergänzenden Unterredungen machen, die bei oder nach der Uebergabe der Noten stattfanden und deren freundschaftlicher Ton die Spannung beseitigte und die Möglichkeit einer demnächstigen Verständigung zwischen beiden Mächten durchblicken ließ. Da aber diese Besprechungen zur Zeit noch fortgesetzt werden, liegt es in der Absicht des Ministerpräsidenten, abzuwarten, bis die Verhandlungen eine entscheidende Form angenommen haben, ehe er eine amtliche Mitteilung über die Angelegenheit verösfent- lichen läßt. Paris. Der Ministtrra t ist heute morgen im Elysöe zusammengetreten. Ministerpräsident Rouvier Hot ihm dort über ven Stand der Unterhandlungen in der marokkanischen Frage Aufschluß erteilt, die in zufriedenstellender Weise ihren Fori- gang nehmen. Zur Lage in Rußland. Wien. lPriv.-Tel.) Aus Odessa wird gemeldet, daß der gestrige Nachmittag keine Acnderung in der Situation brachte. Gruppen von Aufständischen zogen durch die Stadt. Die Zahl der Getöteten wird auf 1000, die der Verwundeten auf 2600 ge schützt. Die Truppen richteten Maschinengeschütze gegen die Demonstranten, die nur durch Flucht vor gänzlicher Vernichtung bewahrt blieben. London. sPriv.-Tel.) Die neuesten heutigen Meldungen aus Petersburg bestätigen die Annahme, daß in sämtlichen rus sischen KriegShäfen Revolution herrscht. In Seba- stopol meuterten die Mannschaften einiger Kriegsschiffe, woraus sich die Langsamkeit erklärt, mit der „Potemkin" unschädlich gemacht wird. Es sind keine verläßlichen Kriegsschiffe im Schwar zen Meere. In den Ostseehäfen geht's ähnlich zu. Die meisten hiesige» Morgenblätter veröffentlichen Meldungen über den Aus bruch ernster Meutereien unter den Matrosen der Kriegsmarine in Lrbau und Reval. — Der „Daily Telegraph" meldet aus Odessa, daß der „Potemkin" gestern abend halb 12 Uhr wieder anfing, die Stadt zu bombardieren. Von anderer Seit« wird gemeldet, man befürcht«, daß auch die Besatzung der Kronstädter Kriegsschiffe meutern werde. Eine Meuterei in Kronstadt würde «ine größere Gefahr bedeuten, als die Aus- stände in allen übrigen Häsen zusammen. Sobald die Meuterer di« wichtigste Festung am Finnischen Meerbusen in ihre Gewalt gebracht hätten, wäre es für sie ein Leichtes, Petersburg zu bombardieren. Aus Odessa wird gemeldet, daß gestern abend auf Initiative der revolutionären Partei dort eine regie- rungsfeindlicheDemonstration stattsand. Es wurde gerufen: „Nieder mit der Negierung! Es lebe die Revolution!" Der Offizier einer Kosakenabteilung, sowie auch die Kosaken, die aufgefordert worden waren, gegen die Demonstranten vorzu gehen, weigerten sich, dieser Aufforderung Folge zu leisten, wo rauf die Demonstranten ein Hoch aus den Kosakenoffizier aus brachten. Die Kosaken ritten den Demonstranten voran und machten dem Aufzuge freie Bahn. Später stürzte sich eine Eskadron berittener Gendarmen auf die Menge und ging mit blankem Säbel vor. Alle Kosaken wurden getötet. Unter den Demonstranten wurde ein Blutbad angerichtet. Mehr als 1000 Personen sollen verwundet sein. Sebajtopol. lPriv.-Tel.) Die Schiffe, die gestern abend 8 Uhr von hier nach Odessa abgegangen sind, sind die Linienschiffe „Tri-Sviatitclia", „Doenadzat-Apostolov", „Rostislav", „Sinop , der Kreuzer „Kazaraky" und einige Tor- pedoboote. Befehligt wird die Flotte vom Vizeadmiral Krieger. Petersburg. Auf Beschluß des Militärratcs wird der finnländische Militärbezirk aufgelöst. Der Posten des Kommandierenden der dortigen Truppen wird aufge hoben. Die Festungen und Militäreinrichtungen werden dem Petersburger Militärbezirk einvcrleibt. Aus den in Finnland stehenden Truppen wird das 22. Armeekorps gebildet. Kiel. Der Kaiser begab sich gegen 8 Uhr vormittags an Bord seiner Jacht „Meteor" zur Wettfahrt nach Trave münde. Als er die „Hohenzollern" verließ, wurde die Kaiser standarte hernntergehoit und von der Flotte salutiert. Gelsenkirchen. Von den bei der Explosion auf der Zeche Holland am 28. d. M. verunglückten sechs Bergleuten sind die letzten vier in der vergangenen Nacht als Leiche n geborgen worden, so daß, da der Schwerverletzte inzwischen verstorben ist, alle Verunglückten tot sind. Cherbourg. Das amerikanische Geschwader unter Admiral Sigsdee, das ansgcsandt ist, um die Gebeine des Admirals Johns abzuholen, ist unter Aligabe des Saluts hier cingctrofsen. Melbourne. Im Bnndesparlament wurde der Antrag des früheren Premierministers Deakons, der Regierung ein Mißtrauensvot um zu erteilen, mit 42 gegen 25 Stimmen angenommen. Tokio. Das vor Port Arthur gesunkene russische Linien schiff „Pereswjet" ist gehoben worden. OertlicheS und Sächsisches. Dresd en, 30. Juni. —* Se. Majestät der König unternahm gestern nachmittag mit Ihren Köinal. Hoheiten dem Kronprinzen und der Prin zessin Älix von Wachwitz ans einen Ausflug nach Pillnitz, be uchte den dortigen Schloßgarten und kehrte mittelst Dampf- chiffes nach Wachwitz zurück. Heute früh begab sich der König von Wachtnitz aus zu Pferde nach dem Garnison-Uebungsgelände. wohnte daselbst der Besichtigung des Gardereiter-Regiments bei und verweilte hierauf einige Zeit im Rcsidcnzschlosse. —* Der Präsident des Reichsgerichts, Freiherr von Seckendorfs, ist zu», Präsidenten des kaiserlichen Dis- ziplinarhofes in Leipzig ernannt worden. —* Der gestrige Donnerstag brachte aus dem Schützenhose der priv. Schcibenschützen-Gesellschast die dem Köniqschießcn angegtiederten offiziellen Stechschiehen, Stand- und Feldscheiben-Prämicnschießen und Schießen aui die Ehren- scheibe bis nachmittags 4 Uhr. Nach dem Eintreffen des König!. Kommissars hegann das für alle Schützen interessante Stand- und Feld-Konkurrenzschießen An elfterem beteiligten sich 7 Schützen lSchießbahnlänge 175 Meters, an letzterem 6 Schützen 1800 Metcr-Bahnj. Es gilt hierbei innerhalb zehn Minuten mit möglichst wenigen Schüssen die höchsten Punkt zahlen zu erreichen, aber auch zugleich von der Schnelligkeit treffender Schußfolgen Probe abzulcgen. Böllerschüsse eröffnen und schließen diese Konkurrenzschießen. Aus Standscheibcn wurden Sieger: 1. Dekorationsmaler Rothe mit 41 Punkten bei 47 Schüssen, 2. Baumeister Nickol 35 P. 5t Sch.. 3. Schiitzen meister Wünsche 30 P. 47 Sch. Ans der Jeldschcibe siegten: 1. Btmmeister Nickol 46 Punkte 44 Schüsse, 2. Stadtrat Borack 46 P. 51 Sch. und 3. Maqnetiseur Straube 43 P. 44 Sch. Gegen, 7 Uhr erfolgte durch Herrn Schützenmeister Wünsche bei Böllerschüssen und Hochrufen die Proklamation der Würden und Prämienschützen. Nächsten Sonntag findet die Preisverteilung statt. Der Abend einte Herren und Damen der Gesellschaft bei gemeinsamem Abendbrot. — Die Proklamation der Preise ergab solgendc Resultate des diesjährigen K'önigschicßens: Tie K önigs würde für den besten Ragelschuß 0,02 wurde, wie bereits berichtet, Herrn Kommissionsrat Bähr zu teil; die folgen den besten Nägel, die mit Silberpreisen zu bedenken waren, schossen die nachfolgenden 20 Schützen: Galerie-Inspektor Hänisch OM, Hoflieferant v. Böhme 0,14, Büchsenmacher Fuchs OLO, Restaurateur Graf 0,15, Kaufmann Meltzer 0,19, Dekorations maler-Obermeister Reißmann 0,22, Fabrikant M. Lehmann 0,23, Kaufmann Marx 0,24, Konditor Hülsert 0,26, Fabrikant Glaser 0,35, Prioatus Knauer 0,41, Ihre König!. Hoheit Prin zessin Marie Alix 0,42, Stodtrat Hoflieferant Borack 0,44, Töpfermeister Engler 0^57, Tampfziegeleibesitzer Arnold 0,57. Dekorationsmaler Süß 0,59, Juwelier Scholze 0,64, Privotus Eichhorn 0,67, Klempnermeister Scheunpslug 0,69 und Kaufmann Rud. Wilde 0,75. Aus die bestgeschossenen Karten wurden Ritter die beiden Schützen Herren Baumeister Nickol mit 181 Ringen oder Punkten und Restaurateur Guttermonn mit 175 Punkten. Die ausgesetzten Silberprämien erhielten di« fol genden 19 Schlitzen für hohe Punktkarten: König!. Büchsenmacher Wünsche IM Punkte, Dachdeckermeister Kinzel 154, Steinsetz- obermeister Mros 153, Staatsbalinkassicrer a. D. Kretzschmar 153, Magnetiseur Straube 152, Dekorationsmaler Lißke 150, Stadtrat Dr. Lehmann 150, Gastwirt Nickol I1148, Dekorations maler Rothe 148, Stadtkommandant Generalleutnant von Schweinitz 147, Kaufmann John 145, Auktionator Reichel 141, Direktor Stadtroi Gandil 141, Wein- Händler Voigt 141, Prioatus Fehre 141, Kur direktor a. T. Bauer 139, Zahnkünstler Stephan 137, Kaufmann Beyer 134 und Kaufmann Petermann 134. Tie König Albert- Jnhiläumsmedaille schoß mit 151 Punkten Herr Wünsche, den Wanderpreis des Königs Georg Dekorationsmaler Lißke mit 148 Punkten und die Johann Georg-Pokal-Stistung Prioatus Leipert mit 148 Punkten. —* Vom 27. bis 29. Juni tagte in Bautzen der 23. Perba ii dstag des Bäckerinnungs-Verbandes „Saxonia" unter sehr zahlreicher Beteiligung auswärtiger Gäste und Delegierter. Am 27. Juni fand im festlich geschmückten Saale des Hotels „Zur Krone" ein Kommers statt. Der Hanptjcsltag nni 28. Jnni brachte früh von >/ü7 Uhr an eine Führung durch die Stadt mit Besichtigung interessanter Gebäude, Kirchen, Säle und Museen. Vormittags 9 Uhr begann im „Alberthof" die H a»P toersa m m lu ng. Als Ehrengäste waren Vertreter der KreishaiUpmaiinschaft, der Amsthauptinann schaft, des RatskoUcginms, des Stadtvcrordiicten-Kollegiums, des Jnnnilgsausschusses, der Schulen, der Zittaucr Gewerbekamnier Kunst und Wissenschaft. f* Residenztheater. Das Stück „Die beiden Schulen", das gestern abend auf der Circusstraße zum erstenmal das in diesem Fall» gar nicht keusche Licht der Rampe erblickte und einen vollen Heiterkeitsersolg errang, darf nur bedingt als Novität gelten. Sein Autor, der geistvolle Alfred Capus, einer der feinsten politischen Köpfe des Pariser „Figaro", dessen witzige Satiren in der Mitte der neunziger Jahre selbst wetterfeste Kammermitglieder nervös machen konnten, ist nicht mehr der Jüngsten einer; der heiß ersehnte Mhncnrubm erblühte ihm ent rn der Akm« und ist dem großen Publikum, für das dl« Feinheit seine» Dialogs eben Kaviar war, eigentlich bis heute ziemlich ferngeblieben, selbst dann noch, als in der Saison von 1902 die große Welt von Paris nur über den Vierakter „Das ckvux Lvoles sprach, und Capus mit einem Schlage ein ge machter «Mann war. In Deutschland hat der kluge und ge fchmeidige Theodor Wolfs die Komödie in einer ausae zeichneten Ucbertragung, die sich ungemein elegant und flüssig liest, populär zu macken gesucht, die Odilon nahm sich der weib lichen Hauptrolle mit Elan an, — aber allzu viel Hot das Werk nirgendwo in Deutschland von sich gemacht. Und das ist auch « nicht befremdlich. Denn all die Voraussetzungen auf die st die Geschehnisse aufbauen, sind so absolut französisch, liegen unse- rem deutschen Empfinden so fern, daß es das Werk über «inen äußerlichen Erfolg hinaus bei uns gar nicht bringen kann. Die Tendenz der Komödie, die im Titel anyedeutet wird, daß ckich die Schule der Verzeihung über d>e der Bestrafung HerstehenS" eben nur dann auffetzen, wenn «S ihnen t. und sich im übrigen um die „Moral der Toleranz" "Heren. In dieser Hinsicht ist ein bedenkliches mora- » zu registrieren, da» zu übersehen ja di« Starke > auf ihrer Lustipielbühne ausmacht. Rein technisch der schließlich in erster Linir als jsu ck'ssprit will, ausgezeichnet gearbeitet: der Dialog .. immer beweglich und reizvoll an. die Szenen sind am gestellt, «ch da» ist flott koinpomerl. Die Hauptrollen, pou derxn^Muc^^ed« «inzane eme Individualität m der Anerkennung ^ind nawentli , Frl. Fontelive sHenriettej und Herr Schröder Waubruni zu nennen, wenn sie auch die Vorbilder ihrer lustigen Figuren aus deutschem Milieu gewählt und Herr Schröder über dies eine gar zu jugendliche Maske für den Aller- welts-Don Juan sich angetan hatte. Die große svtzns » Giro des dritten Auszuges, die zur Versöhnung der beiden geschie denen Gatten führt, und der man nur leider die pikanten Spitzen genommen hatte, spielten beide gleich gut, in einer geschickten Steigerung, die den Intentionen des Dichter» vollkommen entsprach. Sehr gefällige, wenn auch absolut nicht fran zösisch gefärbte Leistungen boten Irl. Münchheim als ver zeihende Schwiegermama und Herr Friese als noch immer lebenslustiger Schwiegerpava. Die wenig dankbaren Rollen des Le Hautois und der Estelle waren bei Herrn Eivenack und Frl. Schittenhelm gut aufgehoben. Von den Gästen des seinen Abendrestaurants >m zweiten Aufzuge, in dem sich die Aussöhnung der geschiedenen Galten anspinnt, paßte nur das schicke Frl. HickmannindoS vom Autor so elegant wie möglich gedachte Milieu. Das für die Wirkung der Komödie überaus wichtige Zuanrmenspiel sRegisseur: Herr Friese) war anfangs am besten: dann flaute es vorübergehend bedenklich ab. Gegen Schluß hin hatte der Souffleur die größte Mühe, um Fluß in den Dialog zu bringen. — Die Aufnahme, die der Vier- akter fand, war jo freundlich, daß die Hauptdarsteller nach den einzelnen AkAhlussen, oft auch bei offener Szene, für ihre Be mühungen, Alfred CapuS einen vollen Erfolg zu erspielen, stets laute Anerkennung ernteten. Daß die „beiden Schulen" bei uns Schule machen werden, glaube ich trotzdem nicht: und das ist auch ganz gut so. »teils dieseryalb, teils außerdem", wie WiMm Busch sagt. Vk. »m» Autor bchackt. Mit reis Berliner Leven. L. Berlin, 29. Juni. . „Verein der Rechtsfreunde" — wie ansprechend, wie volflzfreunditch da» klingt I An der Spitze steht ein König, sicher Jussizrat. em Rechtsanwalt und Dr. iur. waltet neben ihm und verschieden«« anderen Rechtskundigen seines Amtes, um Mermonn au» dem Volke in Rechtssachen mit Rat und Tat beizustehen. Man macht eS billig, wie es sich ja für eine volks» junAcht,Einrichtung gehört. Jede Konsultation kostet nur ßb Mz„ »K all» förmlich aeschenkt. Man kan« sich denken, loelchen Zulauf ein solcher Verein in einer Zweimillionenstadt findet. Nur wenige Rechtsuchende besitzen das nötige Kleingeld, um teure Konsiiltationcu mit berühmten Berliner Rechtsanwälten riskieren zu können. Eine derartige, sozusagen juristische Poli klinik entsprach daher unzweifelhaft «Uicm dringenden Bedürf nis. Nur ein Umstand mußte den Kundigen stutzig machen: die spaltenlangen, bezahlten Reklamen, die dieser „Verein der Rechtsfreunde" ständig in den Berliner Zeitungen vom Stapel ließ und worin er von seiner Tätigkeit und seinen Erfolgen wahre Wunderdinge zu erzählen wußte. Ein solcher Verein, sollte man meinen, brauchte solche Anpreisungen nicht, könnte auch so kostspielige Reklamen aus seinen bescheidenen Einkünften kaum bestreiten. In juristischen Kreisen war man denn auch von Anfang an diesem Verein gegenüber von stärkstem Miß trauen erfüllt. Aber das konnte ja schließlich auch Brotneid sein. Die Zunft haßt und verfolgt überall die, die nicht auf Preise holten und ihr das Geschält verderben. Zwar munkelte man, daß auch die Kriminalpolizei diesen Rechtsfreunden längst eine liebevolle Aufmerksamkeit schenke. Indessen, was und wen „observiert" sie nicht! Und gerade ans der Tatsache, daß sie trotzdem keinen Anhalt zum Einschreiten fand, ging doch hin länglich deutlich hervor, daß in dem Verein alles mit rechten Dingen zuging und daß kein Klient begründete Veranlassung zu Beschwerden hatte. Der „Verein der Rechtsfreunde" durfte also ungestört seine saftigen Reklamen weiter verbreiten und sortsetzen. Bis — ja, bis auch da endlich brach. Dieter Tage , . ohltäter und Vottssreunde, der ich Rechtsanwalt und Dr. jur. Fleischmann nannte, vor einer öcrliner Strafkammer ein axsmen rixorosuiu zu bestehen. Es war, wie sich dabei herausstellte, das allererste, dem er sich in seine „segensreiche" Tätigkeit fori der Knig, der zu Wasser ging, batte einer dieser juristischen W «it zugelegt, da er der Meinung war, daß sie zur Eryovung des Vertrauens seiner Klienten beitragen würden. Dieses Ver trauen aber brauchte er sehr notwendig. Denn die Ratschläge, die er erteilte, bestanden hauptsächlich darin, daß er denen, die bei ihm vorspvachen, dringend riet, möglichst viel Geld abzu laden, das er, je nachdem, zu einem außergerichtlichen Verreich oder als Vorschuß auf die Gerichtskosten oder sonstwie zweck dienlich zu verwenden versprach. Der Herr „Rechtsanwalt" litt aber an einem merkwürdig schlechten Gedächtnis. Kaum halt« «r das Geld eingesteckt, so hatte er olles schßmd»«« vev.