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v,zu,s«ebüdr «leeulläd«! Ittr Lret- d«» b>i loglutz ,>»-!- Mlll«er Auiraaung I»» Sinn, und M»nc«a«a nur elnmoll i LU Lik., durch «uLwOrilgelkom» nitlsidnure !>.Ü» Lik. di», eluinoliger Zu. ftrllun» durch di« Pos' üM.cvLniBelceUzeldl LI» d«n Leiern von Lrrdde» ». Uingedung dm L«,» vorher ,u- ,»II«l>,e» Sldrnd.Aut» »dden erhallen dl« uu«- wÄrciaen Be,I«her mit der Mor-en i A„»uad» lusumnien suaeftelU. Nachdruck nu> mu deut licher vuehenangah« k.Dredd. Nachr ^i ,u- lalsig. — Unverlangt« Dlauulkrlpl« werden nicht auldewahr». D^esclnei^ kank ^lttivNkLpiiL! UNÜ KS8VI-VSN 23! V2 k^iü. blk. empkoklt istrs vroscksn-^., Lönix sodann-Strasse, 3 „ „ kraxsr Strasss SS Vrosckov-Ik., LautLQor Ltrasao 3 ILoissvv noä Lütssoksiibroäa. :.: Anzeigen-Tarif Annahme von AttküNck digun^en btö nachm. '.t Uhr, Sonnlagtz nur Morirttsiruhe .1« von U bttz '/rl Uhr. Itc rin!patt^e «rund>eile ica. 6 Lüben) 2.'» P!., ^amittrn^Aachnchteii uui Lrrsdcn 20 L'. i l')e!chäjt«-Anzeigen »uj der Prwatjeile ^eili. ,'iO Ps.: me ziveijpaUjge ZeUea. TenictreliVPf — 7<n Nummern noch Sonn u ^rirrt.igru die einjpallige Gruiw^ zeile 30 Ps.,üu< Privat leite ^OPf., ^amiUeii- Nachrichten a. TreSven dieGiund-ieile 2H Pf — «luSwanige Slustrage nur geqen Norauslu- zahl,mg. - Jede-) Ne« kgklart tostet 10 Ps. Lsreialsssea, ^ooakms nur Ver/inmm^. Lcdeclc-Verkedr, Lrüsivunßt von 8adgckkcmteii Wertpapiere, Kn- uuä Verkant, Leleidunx. Loupoas, Linlösnnj; unck Verdvertuo^. -.: Depots, ^ukbevvulirunj; offoner u. versebliossdaroi Xrertitbriete suk Rio llauptpiatro cior Weit. ihn ersuchl, für den Fall eines Pvstbeamtcn.strcits sich bcreii zittjalicn. Ter Präsident des Bereins, der ungefähr lOöOON Brieftauben besitzt, Hot der Oiegicrnng feine Unteritütznng zugesagt. P o r i c-. Ter Streik der Wvlltrc m p l e r i>, Mazaniei isl neücrn noch mehrmonatiger Tauer beige legt worden insolge einer den Arbeitern bewilligten Lohnerhöhung. Zur Lage in der Türkei. K o n il a n t i n o p e l. Ter „Turquic" zuiolge hol das Kriegsministcrium die M o b i l i s i e r n ng von 40 Ba tailloncn für die Erhaltung der Ruhe und Ordnung in einigen Gebieten Kleinasicns vorbereitet. „Sabal,' meldet, der irühcrc Kommandant des vierten Korps Abdullah Pascha sei zum Kominondanten des Adrianvpclcr Korvs ernannt ivordcn. Ter irühcrc Kommandant . des, hiesigen Korps Malnnnö Muktar Pascha sei i» seine Siel- lnno wieder eingesetzt worden. Mersina. Zn Mcrsina ist olles ruhig. Ter deutsche .Kreuzer „Lübeck" hat Befehl erhalte», noch Mcrsina zu gehen, damit der kleine Kreuzer „Hamburg" nach einer Rundreise an der syrischen Küste in Port Said Kohlen und Proviant ergänzen lann. Ursache der letzten türkischen Ministertrjsis. Berlin. iPri-v.-Tel.) lieber die Ursachen der letzte» türkischen M i n i st e r k r i i i s will nach einer Kolistontlnoplcr Meldung des Prcß-Telcgraph der ,,'Ncw- uorl -Herold" solgcndes in Erfahrung gebracht haben: Am vergangenen Tienstag lieh der Sultan den Großwciir »nd General Schemtet Pascha kommen und redeie sie folgender maßen an: „Zch will die Bcrsaiiung respektieren, wünsche jedoch, dah auch die Rechte und Prärogative der Krone geachtet werden. Meine lteberraschung rvar sehr groß, als ich vernommen habe, daß anläßlich meiner Thronbesteigung im Gegensatz zu allen bisherigen Gebräuchen keine Amnestie erlassen worden ist und das; an stelle von Zeitlichkeiten das Volk das Schauspiel von Gehenkte» zu scheu bekam, die ohne mein Wissen hingerichtet worden sind. Tiesc Todesurteile waren mir nicht zur sankiion unterbreitet, trotzdom ich das Recht zur Begnadigung besitze. Ich be stehe darauf, daß in ^»linist sich derartige Borsälle nicht wiederholen. Marokko. Pa r i ö. Ans Zez wird berichtet, daß der englische Ge sandte vom Machien die .'surückeritiittiiiig des an Rai - su l i für die Zrcilassuna Maeleans bezahlten Löscgeldes von 'Mono Zrancs verlangt habe. Zwischen dem Sultan und dem englischen Gesandten sei hierüber bereits eine Verständigung erzielt. Tagegcn seien die Vorschläge des .München Gesandten, besonders derjenige betreffend das Rissgebi« t vom Sultan schroff zurüclgewieien worden. Akv erNc^o Lofov. Die Begegnung zwischen dem Deutschen Kaiser und dem König von Italien wird erst am 12. Mai in Brindisi stattfinden. Nach dem Wiener Besuch ist ein Aufent halt des Kaisers in Donaueschingen beim Fürsten Fürstenberg geplant. Prinz Heinrich wird den Kaiser bei der Taufe der hol ländischen Prinzessin vertreten. Die Wahlprüfungskommission dcs preußischen Abgeordnetenhauses hat die Wahl von vier Berliner sozialdemo kratischen Abgeordneten sür ungültig erklärt. In Meerane haben heute früh sämtliche Maurer. Zimmer leute und Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt. Die Bewegung unter den Pariser Postbeamten nimmt bedenkliche Dimensionen an. Seitens der Kaufmann- schüft werden umfassende Sicherheitsmaßrcgeln getroffen. Das neue türkische Kabinett wird van diplomatischer Seite günstig beurteilt. Das türkische Kriegsministerium hat die Mobilisie rung von 40 Bataillonen vorbereitet. Der „Newyork Herald" veröffentlicht eine sensationelle Be gründung der letzten türkischen M i n iste r k r i s i s. Neueste Trahlmel-nllkeu vom 7. Mcu. Monorchenbrgegnung. London. sPriv.-Tcl.) „Tailn Telegraph" meldet, daß Kaiser Wilhelm am Mvntag bestimmt nach Malta komme. Demselben Blatt zufolge wurde die Dauer des Besuchs dcs deutsche» .Kaiserpaares Leim König von Italien abgekürzt. Die Begegnung wird nur wenige Stunden währen. Zur Ncichssinavzreform. Berlin. «Priv.-Tel.) Zn Sachen der Oicichs- i i » a n z r e s o r m iiudeii gegenwärtig mit den Führern der Blockparteien leblxiste llnterlmndlungcii statt, die dar auf abziclcn, die Grundlagen einer Verständigung zu finden, der die Rechte und die Linke zustimme» kann. Alle Angaben über Einzelheiten eines angeblich bereits abge schlossenen Kompromisses sind indes lediglich verfrühte Kom binationen. Berlin. iPriv.-rel.j Die Finanzkommission des Neichstags erhöhte im B r a n n t w c i n st c » e r e n t w u r f die Zollsätze sür eingcsührte Spirituosen, und zwar sür Liköre in Fässern aus 400 Mk. statt 800 Mk. nach der Vor lage, für anderen Branntwein in Fässern aus 800 statt 225 Marl und für Spirituosen in anderen Behältnissen auf 500 statt 800 Mk. sür den Toppelzentner. Für Parfümerie» und kosmetische Mittel, Aethcr oder Weingeist lmltige, Kops-, Mund- und Zahnwasscr, Essenzen, Ertrakte, Tink turen. wohlriechenden Eisig wurde der Zoll aus 400 Mk. erhöht. Für die niedrigeren Sätze des Entwurfs traten nur die Freisinnigen und Sozialdemokraten ein. Ferner wurde beschlossen, die Deklaration des Alkoholgehalts von Trinkbrannlwcin obligatorisch zu machen und mindestens 25 und höchstens 50/100 Teile Alkoholgehalt vorzuschreibcn. Unter der Bezeichnung Kvrnbrniintwein soll nur solcher Branntwein seilgehallen werden dürsen, der aus Roggen, Weizen, Buchweizen, Gerste, Hafer hergcstellt ist. Der Zusatz von Braiintiveiiischärse wird untersagt. -Heute nach mittag wird die Beratung des Brannttveinstenerenttvur's zu Ende geführt werde». Morgen beginnt die Beratung der Weinsteuer. Generalaussperrung in Sicht. Glaucha». Wie die „Glauch. Ztg." meldet, habe» heute morgen in Meerane sämtliche M a urer, Zimme r- leute und Bauarbeiter infolge Lvhiidisscrciizen die Arbeit n i e d c r g e l cg t. Zn einer heute stattgchabte» Arbciigebcrversammlung ist beschlossen worden, eine Ge ne r a l a u s s p e r r u n g im ganzen Bezirke in aller Kürze folgen zu lassen, soscrn die Arbeit nicht umgehend wieder ausgenommen wird. Zeppelin. München. sPriv.-Tel.j Gras Zeppelin trisst heute hier ein und bleibt bis 12. Mai. Er wird an einer vorbereitenden Sitzung des Tentschcn Museums teilneh- mcn, in welcher das Nähere für die diesjährige Botstands- ratssitziiiig festgesetzt werden wird. Bezüglich der beabsich tigten Fahrt des „Zeppelin II" nach Berlin erklärte Gras Zeppelin: Die Fahrt nach Berlin sei allerdings in Aussicht genommen, aber wann sie siattsindct, und ob sie noch in diesem Monat möglich sein wird, hängt von so viele» Umständen ab, daß der Zeitpunkt vorher gar nicht festgesetzt werden kann. Zch habe niemals den 20. Mai als Tag der Fahrt nach Berlin angegeben, weil eine wochen lange Vorausbestimmung des Tages der Fahrt keinem Lnitschisser möglich ist. Tasi die Fahrt nach Berlin ausge- sührt wird, ist sicher. Sie ist in erster Linie vom Kaiser angeregt worden und kommt meinem längst gehegte» Wunsche, den Berlinern das Relchslustschisf in Tätigkeit zu zeigen, entgegen. Zur Lage in Frankreich Paris. Zn einer gestern abgohaltcn Versammlung, in der gegen 400 Post- und Tclegraphrnbcamte sowie zahlreiche Telephonistinnen ihren Beitritt zu dem ueugcbildcten Syndikat anmcldeten, wurde ein Antrag an genommen, in dem erklärt wird, das, sic in dem Streik das einzige Mittel zur Anerkennung ihrer Rechte erblicken. Paris. Ein Vertreter der Streckenarbeiter her Tcle- graphcnvcrmaltung erschien gostcrn in der Konscrenz der Eisenbahner und sprach die Hoffnung aus, da« im Falle eines Ausstandcs die gesamten Arbeiter der Eisen bahnen ihre Pflicht erfüllen würde». Diese Worte wur den von den Teilnehmern mit stürmischem Bcifalle ausge nommen. Paris. Unterstaatssekretär Syuttan erklärte einem Berichterstatter des „Eclair", daß die Regierung das ucugebilldetc Syndikat der Postbeamte» nie mals anerkennen und mit ihm niemals in irgend welche Verbindung treten werde. Paris. Zn Lyon hat die Vereinigung der Kauf- len t c und Industriellen beschlossen, ihre Angestell ten der Postvcrivaltnng zur S i ch c r u n g d cs P ostdic n- st e s zur Verfügung zu stellen. Paris. Dem „Maiin" zufolge lwt sich Elömcnecau a» den Verein der B r i e s t a u b c n z ü ch t e r gewandt und Berlin. Tic Wo h l p r ü s » n g s k v m m i s s i o n dcs Abgeordnetenhauses hat die Wahl der vier in Berlin gewählten sozialdemokratischen Abgeordneten Borg mann, Heimann, -Hirsch und Hvssmann mit allen gegen zwei Stimmen sür ungültig erklärt. Kunst NUS Wisscnschutt. Mitteilung aus dem Bureau der KSuigl. Hosthcatcr. Tie nächste Wiederholung der in neuer Ausstgtinnq neu einst,ldicrtcn Posie „Robert und Bertram" von Gustav Boeder sindet unter Mitwirkung der Königlichen Kapelle und des Königlichen Ballettkorps Sonntag, den 0. Mai, im S ch a u s p i e l h a ii i e statt. Die Rolle der Rösel wird Fräulci» Aclöorser darstellen. s* Zur Urauiführuilg der Tragödie „Der Gast des Moccuigo" im Königlichen Schauspielhause. Zm Schauspiel- Hause siiiüci Sonnabend, den 8. Mai, die llrausiührunq der Tragödie „Ter Gast des Moeenigo" von Tr. Karl Federn statt. Karl Federn, geboren 1868 in Wien, kommt mit dieser Ausführung zum ersten Male auf einer Bühne zum Wort. Er ist bisher vorwiegend als Novellist hervvr- gctrctc». Tanrbe» Hai er eine reiche Tätigkeit als kultur geschichtlicher Schriftsteller und llcbersctzcr entfaltet. Auster seinen Romanen besitzen wir von ihm ausgezeichnete Essays zur italienischen und amerikanischen Literatur, Ucber- setzungen von Werken Emersons und Whitmans. Zn seiner schriftstellerischen Art vereinigt sich seine, sgst zarte seelische Analyse mit advokatvrischer Beredsamkeit. Federn stell« in seiner Tragödie „Tör Gast des Moeenigo" eine Episode aus dem Leben Givrdanv Brunos dar, der 1602 von einem Nachkomme» dcs alten AdelSge'chlcchtcs der Moeenigo »ach 'Venedig berufen wurde. Es soll ein ethischer Konflikt in rein menschlich-psiichologischcr Weise dargestcllt, ei» iütimcS Leelendrama ohne politische oder religiöse Tendenz gegeben werden. Tas Werk wird als Buch demnächst im Verlag von S. Fischer iBcrlinj erscheine». Nach -er Dresdner Uraniiührung wird es zunächst vom Hebbel - Theater in Berlin, von dem cs angenommen wurde, dargestcllt werden. Ter Autor wird der hiesigen Anssührung beiwohnen. -s* König!. Opernhaus. Niemals hätten sich wohl „Robert und Bertram, die lustigen Vagabunden", träu men lassen, daß sie einmal opernhanssähig werden tonnten. Aus der Stätte, wo Leonore das hohe Lied non der Eattentreue in Tönen erklingen läht, wo Brünnhilde jauchzt und Isolde in Se ligkeiten ihren Liebestod findet, machten sich die schwersten Jungen breit, die ungefähr die Possenliteratur kennt: Robert undBertram. Ls ist etwas Unzerstörbares in ihnen, wie in Max und Moritz. Das Publikum, das große und das kleine, geht durch dick un dünn mit den Outsiders, die ibre Schandtaten mit Witz, Laune und Grazie verüben. Ohne die allersreundlichsten Regungen sür das klassische Eaunerpaar Robert und Bertram wäre die Sympathie für den Hauptmann von Köpenick gar nicht verständ lich. Gustav Racder, der Batcr der beiden Galgenstricke, be deutet mit seinen Bühncnwerken für die Gegenwart nichts mehr, aber Robert uird Bertram leben fort, solange das Publikum in den verulkten Nertretern der öffentlichen Ordnung Siinden- böckc braucht aus Revanche für all das von Kindesbeinen an „Verbotene". Was ist aus den Landstraßen, aus den Chausseen von 1850 geworden!, aber Schienenweg«. Räder. Automobile können den lustigen Vagabunden nichts anhaben. und die Luft schiffe geben ihnen vielleicht eine neue 'Nuance. Was Gustav Raeder an bllhnentechnischer Arbeit bietet, ist eigentlich von er staunlicher Dünne, er kann als Posscndichter weder dem Idea listen Raimund, noch dem Realisten Nestroy angegliedert werden, es ist, als wären Robert und Bertram, die beiden losen Bügel, seinen Händen entslattert und wären von selbst groß geworden zur Freude des pp Publikums. Nie hat cs Ihnen an Beifall gefehlt, an Hoftheatern und Schmieren waren sie ihres Erfolges sicher, im Verständnis des fröhlichen, unbekümmerten Gaunertums begeg neten sich Raffinierte und Naive. In Dresden blühte ihnen eine fröhliche Urständ voll Glanz und Praß, wie sie solche zur Zeit ihrer Maienblüte wohl niemals erlebt haben. Man batte bei der Neueinstudierung den biedenneierlichen Charakter möglichst sestgehalten und dadurch ein Behagen geschaffen, dein man sich gern hingab. Das müßte kein richtiger, echter Komödiant sein, der nicht an Rollen, wie sie Robert und Bertram darstellen, gelegentlich seine Helle Freude hätte. Die Herren Wicrth (Roberts und Fischer (Bertram) hatten denn aucb alle guten Geister losgelösten, eine echte Freude am Unfug wurde lebendig, man suhlte, hier wurde nicht mit kühler Obiektivität gespielt, sondern mit herzhafter Lust am Uebcrmut und an tollen Streichen. Bon der angckündigten Indisposition des Herrn Fischer merkte man höchstens ein wenig bei seinen gesanglichen Versuchen. Das Schenkmädel Rosel wurde durch Frl. v. d. Osten zu einer Primadonna, die eine Einlage Im zweiten Bild mit reizender Schelmerei und gesanglicher Vollendung vortrug. In einem Postenduett hatte sie in Herrn Beyer (Michels einen musika lisch sicheren, gewandten Partner. Der Soiree bei Ippelmeyers — Herr Rene als Ippelmeyer und Frl. Lißl als Isidora sehr charakteristisch — war ganz HKonderer Glanz verliehen: Herr Ippelmeyer hat Herrn Geh. Hafrat Schuch selbst ge wonnen. Und plötzlich versank der ganze bunte Postenkram — die Kapelle spielte alte, sllßlockendc Lannersche Walzerweisen und Schuch dirigierte, wie nur er es kann. — Ein Glücksgefühl, über das man sich keine Rechenschaft gab, wurde in dem Hörer lebendig Frau N a st und Herr Rüdiger sangen sehr hübsch ein etwas bläßliches Ducti ans „Alpenlonig und Menschenfeind" von Blech. Die Baßarie des Kaspar aus dem „Freischütz^ ließ Herr Ippe! meyer, der es ja dazu hat, mit kräftiger Wirkung gleich von zwölf Bassisten singen. Der vom gesamten Publikum stürmisch begrüßte „Clou" dcs Abends war die mit allen Schikanen aus gestattete Vogelwiese, in deren tollem Durcheinander alle Einzel heilen untergingen Dem Arrangement der Massenszenen ge bührt besondere Anerkennung. Das Haus war glänzend besucht — in der großen Königsloge hatten Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg Platz genommen. Die Vor stellung fand zum Besten des Vereins „Dresdner Presse" und der Pensionsanstalt der darstellenden Mitglieder der König!. Hof iheater statt. Das Ergebnis dürste ein sehr befriedigendes sein. Iig. Berliner Leben. ü. Bcrli n, 5. Mai. Tas Heinewort vv» dem Berliner Lenz, der nur ein arünailgestrichencr Winter ist, hat sich wieder einmal als eine bittere Wahrheit erwiesen. Nachtsröste, eisig-icharsc Winde, Regengüsse und Hagclschgncr muten im bösen Bei ein wenig lenzlich an. Tennoch ist der Lenz da. Untrüg liche Anzeichen sprechen dafür, auch abgesehen vom Kalen der. Zunächst: die Rennbahn in Hvppcgarten ist erossnct worden und hatte ihren ersten großen Tag in diesem Zahre. Es gab eine Unmenge blau gefrorener Ngscn unter den unmöglichsten Tvpshüte», die in Berlin noch immer die weibliche Mode beherrschen, trotzdem sic gn ihrer Pariser GebnrtSstätte längst wieder zu den Ladenhütern von vor gestern gehören sollen. Auch in Karlshorst haben sich die Hindcrnissiälle ansgeta», in Wcißcnsec sind die Traber an der Arbeit, »nd die neue, prächtige Grunewaldbahn steht dicht vor der Erüssniing. Wer wollte da noch zweiscln, daß der Lenz, der holde Knabe, auch in der Reichshanptstadt seine Herrschast angctrcte» hat. Zn Werder «reisen die Son derzüge ein mit halb erstarrten Berlinern und Berline rinnen, welche die ewig neuen Wunder der Banmblüte keiMüre!' k'üSMi'!