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Dresdner Nachrichten : 28.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050828
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-28
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1905
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Drerdne* Nachrichten. Nr. »88. Seite S. Montag. »8. Auguft l»V8 >en worven ist. DaS seine Veranstalter lobende, ruhig und würdig verlaufene Fest dürfte nach vorläufiger Schätzung eine» Reingewinn von 35- bis 30000 Mk. ergeben habe». — Die JnSetseier der LOVsahrigea Zugehörigkeit gn« Hanse Wettia. welche a« Sonnabend und «sonntag in Pirna veranstaltet würbe und gleichzeitig mit einem Heimat», s e st und der Enthüllung des Denkmal» König Albert» verbunden war. gestaltete sich zu einem Jest, wie es in gleicher Großartigkeit und ähnlichem Glanz« nur selten ein« Großstadt gefeiert haben dürste; ein« Prvvinzstadt wie Pirna jedenfalls noch niemals. — Die Stadt prangte in so Überreichem und allgemeinem Festschmuck, daß kein Hau», kemc Hütte ohne Dekoration geblieben war. Einzelne besonders schöne Dekorationen hervor-uheben verbietet sich, da ihrer zu viele sind, die erwähnt werden mutzten: nur des groben Lriumphboaens iU der Jakobäersiraße sei gedacht, der an der Stelle errichtet ist. wo seinerzeit da» HauS des Erretters der Stadt. Th. Iakoväer, gestanden hat: ein gewaltiger, au» Tannenreisern geflochtener, die gagze Straße überspannender Bau. mit sächsischen und deutschen Jahnen geschmückt und von einer mächtigen, aus roten und gelben Rosen gebildeten Krone ltberragt, gab ein Dekorationsstück von geradezu imposanter Wirkung, welche noch besonders durch die Harmonie der Farben- zusainmenstelluna gehoben wurde. — Am Sonnabend abend fand die Begrüßung für die aus nah und fern herbeiaeeilten ehemaligen Pirnaer statt, bei welcher Herr Realschuldirektor Professor Dr. Muth die von Herrn Bürgermeister Schneider — ver leider indisponiert ivar — verfaßte Begrüßungsansprache verlas, die eine kurze Darstellung der Geschichte Pirnas gab und zum Schluß Heimats- und Vaterlandsliebe als die ersten und spezifisch deutschen Tugenden feierte, um in ein Hoch aus König und Kaiser auszuklingen. Ein alter Pirnaer, Herr Uhnnachermeister Schmidt aus Nossen, ant wortete in warmen, von Herzen kommenden Worten und schloß mit einem Hoch aus die «rtaot Pirna. Hierauf ging das von der bekannten Jugendschriftstellerin Frau Maria Doberenz-Eber- lein, der Gattin deS Eigentümers des „Pirnaer Anzeigers", ge dichtete Festspiel in Szene, welches mit ebensoviel Gewandt beit als Erfolg gespielt wurde und reichen Bestall fand. sDer Inhalt behandelt den Moment des endmiltigen Ueberganges der ^rtadt Pirna an das Haus Wettin.i Bei Konzert und gemüt lichem Beisammensein verfloß der übrige Teil des Abends. — Gestern früh fand nach einem Weckruf des Trompeterkorps des 64. Feldarlillerie-Regiments um 9 Uhr F c st g o t t e s d i e n st ui der Stadtkirche statt: die Iestprediat hielt Herr Superinten dent Dr. v Seydewitz. Nachmittags -^3 Uhr versammelten sich die Teilnehmer zum Icstzuge. Um 4 Uhr tras der König in vierspännigem Wagen, von Pillnitz kommend, begleitet von den Prinzen <der Kronprinz in Ossiziers-UniformI aus der Elbbrncke ein, wurde hier vom Bürgermeister, dessen Tochter ein Bukett überreichte, im Namen der Stadl begrüßt und fuhr nach dem Rathause, vor dem eine Ebrenbatlerie Aufstellung genommen hatte. Die Mitglieder des Rates und die Siadtver- ördneten hatten sich im Stadwerordnetensaale versammelt. Der Staatsminister v. Metzsck, der KriegSminister Freiherr v. Hausen, der Amtshauptmann Geh. Negierungsrat v. Craushaar, der Kreis^nlptmann Schmiedel, der Kammerherr Sahrer v. Sahr, Geh. Rat Dr. Weber, Superintendent Dr. v. Seydewitz, Gras Rex-Zehista u. a.. die bereits früher eingetroffen waren, emp fingen den König Lvr dem Rathause und geleiteten ihn in den Stadtverordneten-Saal, wo den eintretenden Herrscher ein dreifaches Hoch begrüßte. Herr Bürgermeister Schnei- der hielt eine Ansprache, in welcher er, aus die drei fache Veranlassung des Festes hinweisend, ausführte, wie Pirna unter den Wettinern sich stets wachsender Blüte und gedeihlicher Entwicklung zu erfreuen hatte. Für die hohe Ehre, die heute der königliche Besuch der Stadt bereite, danke er mit dem Gelöbnis, daß die Pirnaer Bürger, wie seit 500 Jahren, auch fernerhin in unerschütterlicher Treue zu ihrem Herricher- hause stehen würden. Der König möge der Stadt die alte Huld bewahren. Wenn man außerhalb Pirnas auch leicht spöttisch von Pirna spreche, in einem werde die Stadt von keiner anderen übertroffen: in der unioandelbaren Treue zu ihrem König und Herrn. I» das die Rede schließende Hoch stimmte die Ver sammlung brausend ein, und der Äönjg dankte, sichtlich bewegt, für di« Begrüßung, indem er der grotzen Freude Ausdruck ver lieh, die ihm der überaus herzliche Empfang in der ihm schon seit seiner Jugend wohlbekannten Stadt bereitet habe. Nach- dem er die gesamten Kreise seines Landes bereist habe, habe er d»e Einladung zum Besuche Pirnas um so weniger aolehnen können, als so vielfache Jugenderinnerungen ihn mit ihr ver knüpften. Er habe die feste Ueberzeuaung, daß der heutige Empfang überall von Herzen gekommen sei. und was von Herzen komme, gehe zum Herzen. Er werde stets ein warmes Interesse für sein liebes Pirna bewahren. — Nach Vorstellung Ver städtischen Behörden begab sich der König in den auf der Ost- seite des Rathaufts errichteten Pavillon, dem gegenüber das noch verhüllte K ö n i g - A l b e r t > De n k in a l stand. Zu gleicher Zeit begann der Vorübermarsch des Festzuges. der in historischer Folge nach einer Huldigung Saxonias Bilder aus den wichtigsten Abschnitten der Geschichte der Stadt vorführte. Gewerke, Jäger, Stadtknechte, Bürger usw. aus dem 13. und 14. Jahrhundert eröffnet«« den Zug. Es folgten fahrende Schüler, Kleriker usw. aus der Reformationszelt, ein Modell ver Stadtkirche in ihrer Mitte, dann kaiserliche und schwedische Truppen aus dem 30jährigen Kriege, Infanterie aus dem sieben- lährigen, französische Truppen. Landwehr, Lützower, Kosaken u. a aus dem Befreiungskriege, an die sich Vertreter von Industrie und Gewerbe. Sport und Wohlfahrt der Neuzeit an Vas Andenken König Alberts in warmen Worten. „Wie die Fellen unserer Berge, wie die Tannen unserer Wälder", so schloß der Redner, „stehen wir fest in Treue zum Hause Wettin für alle Zeit " Die Hülle fiel unter dem Donner der Geschütze und de» Klängen der Sachsenhymnc, und König Alberts ver- irautes Bild blickte herab auf die vielen Tausende, die den Markt bis zum letzten Platze füllten und bewegt zu dem verewigten, unvergeßlichen Herrn emporblickte». Das Denkmal ist mit dem üien. vor dem „Hotel zum Schwan" stehenden Brunnenbecken n Verbindung gebracht worden, sodaß die Figur des Königs, i Generalsuniwrm. den Helm aus dem Haupt, die Linke den Säbel umfassend, vor dem Becken steht. Der Sockel trägt das Wettiner Hauswappen und ist oben durch «inen bronzenen Wappensries abgeschlossen, aus dem die Schlachten verzeichnet sind, an denen der König teilgenommen hat. Das Brunnenbecken irägt zwei Bronzegruvpen, Stadt und Land darstellend. Das Denkmal ist ein Werk der Herren Bildhauer Fischer und Architekt Reuter und wurde in der Kunstgießerei von Milde u. Eo. in Dresden gegossen. Herr Staotverordnetenvorsteher Kom merzienrat Haenfel übergab sodann namens des Komitees Vas Denkmal der Stadt, für welche es Herr Bürgermeister Schneider mit kurzem Danke entgegennahm. Der König um- ichntt nun das Denkmal, ließ sich die Herren des Komitees und die Künstler vorstellen, ihnen allen seinen Dank uns seine Anerkennung aussprechend, vcrabichiedcte sich sodann und fuhr, umbraust von nicht enden wollenden Hoch- und Jubelrusen. im Schritt durch di« scstaeschmückten Straßen nach Pillnitz zurück. — Eine glänzende Illumination mit darausfolgendem F e st k o m m,e r s schloß den Abend. — Heute werden Besichti gungen des städtischen Museums, turnerisch« Vorführungen und Ausflüge das Heimatssest beenden. — Seit einer längeren Reihe von Jahren schon haben sich die vom Dresdner Ncnnverein im Frühjahre und Herbste aus der so anmutig im Elbtale gelegenen Seidnitzer Bahn arrangierten Pserde-Rennen zu einer Spezialität der während deS Jahres in Sachsens Hauotstadt gebotenen sportlichen Veranstaltungen herausgebildet, sind sie zur vollen Bedeutung für die Erkennt- ni» des Wertes einer in ihrer Leistungsfähigkeit auf dos höchste gesteigerten Nasse gelangt. Und so umlagerte denn auch gestern, am ersten Renntage nach der Sommerpause und trotz de» Um standes, daß da» Mbertfest und die Jubiläumstage der Nach- barstodt Pirna «ine nicht geringe Menge Schaulustiger dem Rennen ferichielten, eine stattliche Schar von Sportfreunden die Bahn, um die Entscheidungen auf dem ariinen Rasen auf sich und vielleicht auch ans ihre Börse wirken zu lassen, war doch durch Aufheben des Vereins-Totalisators einer ungleich größeren Menge von Besuchern Gelegenheit geboten, sich am Wetten zu beteiligen als früher. Daß bei dem herrlichen Wetter auch hinsichtlich zarter duftiger Damcntoiletten. ganz besonders ah« «n eleganten, schick aufgeputzten und graziös getragenen Hüten kein Mangel war und daß solch« reizende Staffage ioesentlich zur Erhöhung der Augenweide beitrug, bedarf ioohl kaum der Erwähnung, Ein Joctei-Jlachreiic», Handicap, um denPrri» von Zschorna. Distanz etwa 1500 Meter, bildete die Ouvertüre. Bon 14 Nennungen stiegen 10 Reiter in de» Sattel und gingen schön geschlossen vom Staxt. E» war «ine jftemlich offene Sach«. Hrtemi»' und „Falrsax" zoaen dem Feld« zunächst voran, bald aber fiel letzterer zurück, und „Arten»»", in den Stall der Herren A. Ruprecht und v. Köpper, gehörig. von Lburgold geritten, beherrschte die Bahn vis zum Ziele, da»Ti« mit Leichtigkeit erreichte. Eine Pferdelänge spater ging B Spiekcrmann» „Orislauiine" ein, Dritter wurde Ge brüder Niemetz' „Mudal . Tot.: Sieg: 10 : 51, Platz: 10 : 34, 83 43 Da» zweite Neunen, um den Preis von Wölkau, Herren-Jlack-Reiten, Handicap. Distanz etwa 2000 Dieter, mit de», ein Ehrenpreis ,n Gestalt einer rosengesüllten silbernen Jordiniere, gegeben vom Sächsischen Verein für Pferdezucht lind -Renne», für den Sieger verbunden mar, sah nach un ruhigem Start ein Siebener - Feld auf di« Reis« geben. Bald löste sich Hauptmann v. Kummer» „Hans Helling. der Leutn. v. Schmidt-Pauli im Sattel trug, vom Felde lo», wurde eine Zeitlang von „Erzherzogin" stark bedrängt, hielt aber wacker bis zum Ziele durch, da» er mit Ifch Pferdelängen vor H. Rahms „Coralie" durchlief. Dritter wurde v. Kräcker» braune Stute „Cake Walk". Tot.: Sieg: 10 : SO. Platz 1V : 14. 30. 22. Zum dritten, August-Verkaufs-Rennen, Jockei, Jlach-Reiten, Distanz etwa 1000 Meter, erschienen 10 Reiter von 17 Nennungen am Pfosten zum Kampfe um den Graditzer Gesliits-Preis von 2000 Mark. Nach einem schlechten Start ging das Feld. „Clearnek" und „Walküre" voran, auf die Reise, vis sich endlich Herrn W. Thieles „Gajus" scharf vorschob. In- dessen gelang es diesem nicht, sich zu behaupten: er mußte viel- mehr M. Tittmanns „Clearneß". die eine halbe Länge vor ihm als Sieger das Ziel passierte, weichen. Zu dritt kam Herrn Felix Simons „Cormoran" nach Hause. Tot.: Sieg: 10 : 84, Platz 10 : 33. 22. 22. Der Sieger wurde nicht gefordert. Beim viertenRennen, das um den Preis vomLug türm gelaufen wurde, ein Herren-Joad-Reitcn war und über eine Distanz von etwa 3500 Meter führte, stellten sich acht der besten Reiter der Flagge des Starters. Bei mäßiger Pace, „Tele phonistin" und „Lotterie" an der Tot«, ging das Feld zunächst über das Geläufe, wobei „Telephonistin die Hürden vorzüg lich nahm. .Word Quer" mußte hinter dem englischen Sprung abstoppen. Ä. Klemms „Telephonistin", mit Leutnant Dobel >m Sattel, wurde dann auch mit zwei Längen Siegerin. Als zweites Pferd kam Hrn. Rudolphs „Angelica", als drittes B. Langens „Vainard" ein. Tot.: Sieg 10 : 136, die höchste Quote des Tages; Platz: 10 : 37, 42. 49. Zum fünften Nennen, einem Jockei-Reiten um das Ehre n- preis- H>ü rden-Handicap, Distanz etwa 3000 Meter, traten 10 Reiter in die Bügel. Beim Abgang lag das Feld hübsch beisammen: „Majordomus" und „Königstöchter" vorn. „Parneß", der Hochfavorit aus dem Stalle des Herrn Felix Simon, wurde zunächst von feinem Reiter Rosak gehalten, im entscheidenden Moment aber gab ihm dieser die Zügel und warf den Hengst scharf vor. sodaß ihm der Sieg über Graf Seidlitz- Sandreczkis „Hagestolz' leicht wurde. M. Walthers «Chic'', ein alter Bekannter auf der Seidnitzer Bahn, machte den dritten Platz. Als Ehrenpreis fiel dem Sieger neben 2200 Mk. garan tiertem Gewinn eine silberne Salatiore mit Tablett zu. Tot.: Sieg 10 : 24. Platz: 10 : 14. 21. 21. Im sechsten und letzten Rennen endlich, bei welchem aus eine Distanz von etwa 4500 Metern als Herren-Jagd-Reiten, Handicap, um den Preis von Königsbrück gestritten wurde, rangen vier unserer Elite-Reiter um di« Palme des Sieges und damit um 2000 Mk. garantierten und einen Ehren preis. gestiftet von einem Freund des Sportes in Gestalt einer großen runden silbernen Blumenschale. Der Endkampf lag. nachdem „Ouirinal" mit seinem Reiter am Tribünensprung zu Falle gekommen und M. Lücke sich an der Bretterwand von „Principessa" getrennt hatte, nur noch bei „Perkal" und „Halb mond". Letzterer, dem Freiherrn v. Maltzahn gehörig und von R. o. Wallenberg geritten, siegte mit fünf Längen über „Perkal". Tot.: Sieg 10 : 21. Platz: 10 : 13. 19. — Man schreibt uns: „Das Fortschritten der Straßenbahnen noch den entfernteren Vorstädten Dres dens wird gewitz allseitig freudig begrüßt und dient zur besseren Ausgestaltung der Verkehrsverha1tn«sse, nicht aber ist mit der größeren Ausdehnung auch sofort ein« bessere Rentabilität zu erzielen. Dazu würden kleinere Aenderungen, die im Inter- esse der betretsenden Gegenden und ih :r Bewohner dringend geboten -erscheinen, viel eher beitragen. Allseitig wird z. B. der Mangel einer direkten V e rb in d u na zwischen der Johann st adt oder Blasewitz mit dem Neustädter Hahnhose beklagt, sowie eine Verschmelzung der Linien St. Pauli-Friedhos und Neustädter Bahnhof — Carolabrücke schon seit Jahren gewünscht, ebenso die Verbindung der Linien Postplatz—Plauen mit Blasewitz—Plauen durch die Ringstraße in Vorstadt Plauen, auf welcher schon feit Jahren die elek trische Oberleitung wenigstens teilweise gelegt worden ist. Sollte die Stadt Dresden als Unternehmerin der roten Straßenbahn nicht wenigstens erster« Bcrkchrsverbesserung sofort durch führen und auf den Akkumulatorenbetrieb der Linie Nr. 10 lieber verzichten, da die Mehreinnahmen, welche solchenfalls der Wegfall der Zeitverluste und der Unannehmlichkeit des Um- sleigens — namentlich bei Reaenwetter — mit sich bringen würden, die durch Minderoerbrauch an Elektrizität bedingten geringeren Einnahmen reichlich aufwiegen würden." — Der gesamte EvanaelischcBund umsaßt jetzt 1280 Zweigvereine. Von den sächsischen zählt der erst am 23. Januar 1905 ins Leben getretene Zweigverein Königsbrück bereits ettva 300 Mitglieder. Bei dem Schatzmeister des sächsischen Hilfs- ausschusses für die evangelische Bewegung in Oesterreich sind im laufeiiden Jahre seither 28 739,72 Mk. eingegangen. Zur Förderung der evangelischen Bewegung in Oesterreich hat der Sächsische Landesverein des Evangelischen Bundes 7 verschiedene Ansichtspostkarten mit „Los von Rom"-Kirchen — es sollen noch andere folgen — herausgegeben. Ter Kalender des Evangelischen Bundes für 1906 ist 70 seiten stark erschienen. — Alarmierungen der Feuerwehr zu Bränden er folgten am Sonnabend abend gegen lO Uhr nnv kurz nach 11 Uhr nach Oberseergasse 2 und Gr »inner Straße 8. Der erste Brand war in einer Wohilstube im Dachgeschoß, vermutlich durch fahrlässigen Umgang mit Licht, entstanden und hatte einen Reiiekorb mit seinem Inhalt an Wäsche und Kleidungsstücken, sowie die Gardinen mit Zubehör von zwei Fenstern u. a. m. zerstört, aber auch an Gebäudeteilen nickt unerheblichen Schaden an gerichtet. Die Löschmannschaften kamen gerade noch zeitig genug, um mit Hilfe einer Schlauchleitung vom Straßenfeuerhalin die Ausdehnung des Brandes auf die Schlafkammer zu verhindern. Da die Flammen auS den Stuben fenstern nach der Straße schlugen und das ganze Dachgeschoß stark veraualmt war, wurde die me chanische Leiter am vaufe ausgestellt, brauchte aber, da von den Äewobnern niemand mehr gefährdet war. nicht benutzt zu werden. In dein anderen Falle handelte es sich um einen in dem VerlaufS- laden einer Musikiiistriimentrnhankluna aus noch unbekannter Ursache entstandenen Brand, dem eine Menge Note», eine Laden tafel u. v. a. znm Opfer fielen. Außerdem dürften aber auch eine Anzahl Musikinstrumente rc. durch Sitze bez. daS Waffen beschädigt worden sein. Auch hier konnte der Brand, nachdem sich die Feuer wehr in Abwesenheit des Geschäftsinhabers durch Heben des Roll ladens von der Straße a»S Zutrftt zu dem Lokal verschafft hatte, mit einer Schlauchleitung bald unterdrückt werden. — Von einem Straßenbahnwagen uni gerissen wurde gestern mittag auf der KesselSdorfer Straße in Vorstadt Löbtau ein Radfahrer. Dieser fuhr direkt hinter einem Straßen bahnwagen und wollte »ach der Drüben« Straße abbiege». «IS ein anderer Mvtonvagen in entgegengesetzter Richtung kam und den Radsahr« umriß, sodaß dieser erst nach vieler Mühe uiiter deni Wagen hervorgeholt we>drn konnte. Glücklicherweise sind die Verletzungen, die er davongrtragen hat. nicht allzuschwer. Zwei Milglieder der SanitätSkolonne des Roten Kreuzes leisteten vor dem Eintreffen eines Arztes die erste Hilse. . — Während der Dauer drS Lorenzkirchner Marktes, welcker vom go. August bi» mit 1. September stnttsindet, wird die Sächsiich-Böhiniiche DaiiipfschlffahrtS-Geiellschaft wieder eine größere Anzahl Sonderschisse von Meißen »nd alle» Zwischen- Nattonm bi» Riesa nach und von Lvrenznrch verkehren lasse» Die Fahrzeiten der Schiffe werden durch besondere Plakat« ans den Schissen und Stationen re. bekannt gegeben. — In ernster Weise war am Freitag adenb der - Ubr 86 Vit«, von Getsing nach Mügeln adarhendr Sernndärdad»« z^u g in der Nabe der Station Odrrschlottwttz gefährdet. Der ua passierte die erwähnte Station gegen V«S Uhr, in welch«, eli schon ziemliche Dunkelheit herrschte, «nd stieß bei einem traßenübergang auf ein etnlpäiiiiige» Geschirr, weichet^ »o» - .. ^«ch ... .. ^ . ba»«krd und die Deichsel vom Wagen weggerissen und etwa 80 Mete« weit geschleift, wobei da» Pferd die schwersten Verletzungen davon, aelrageit hat. Der Kutschr, hatte nnbegreislichekwetse von dem Vvrganae nicht« gemerkt und mußte vom Bahnprrsonal erst gewecktwerden, lü) Weitere- verttiche- klebe Gelte 4« gelt schon ziemliche Dunkelheit hemchie. und stieß bei ein Straßenübergang auf ein einspänniges Seschirr. welche». » Dresden kommend, die Schiene» gekreuzt hatte. Tatsächlich » der Kutscher aus seinem Eid fest eingeschsafen und da» Pferd sto gerade auf den Schienen. Der heransadrende Zug hatte da» PH Watterstand »er «lve ««» «»>»»,. vudwei« vraa vardubltz Meint» LetNnert» Uullta Dwi »S. Auaup - lv seblt -« -« -« - M — »7» N. August -10 sehU -»8 fehlt -0» -4» -17? TaaeSgeschlchte. Deutsche» Reich. Al» G « ste deS Kaiser» an den beiden Parade» in Hvinburg und in Koblenz am 8. und 11. September und am Kaisrrmanöver nehmen teil: ver Kronprinz, die Prinzen Eitel Friedrich. Adalbert. Heinrich und Albrecht von Preußen, der Großderzoa vo» Hessen, der Kronprinz von Griechenland, dt« Prinzen Arthur von Großbritannien. Harald von Dänemark. Andrra» von Grirchrnland und der Prinz Leopold von Batzem als Äeneralinlvekleur der 4. Armee - Inspektion: ferner Genrral- oberst von Hahnke und der General der Jnsanterie v. Ltndeauift als Generalinsprktrur der 3. Arinre - Inlpettion, zu der die beiden gegeneinander operierende» Armeekorps, da» 8. und 16-, gehöre». Die Teilnahme des Großhcrzogs von Baden ist noch zweifelhaft und hängt von dem Gesundheitszustaikd dr» GroßherzogS ab. In den erste» Tagen des nächsten Monat» soll in Berlin esti allgemeiner Fleiicherkongreß abgedalten werden als Massenkundgebung gegen die hohen Fleischpreise. — Wie die ..Franks. Ztg." erfährt, läßt die preußische Reaiemng durch Ver mittlung der Landrätsüinter soeben Erhebungen darüber aiistellen, inwirwrit die in der Presse laut gewordenen Klagen Über Fleischnot Berechtigung haben. JuSbesonorre soll den Gründen über Fleiichteuerung i» de» einzelnen Orte» nachgeforscht und über die etwa bis jetzt bereits zu Tage getretenen Folge» für da» Jleischer- grwerbe berichtet werden. Die Enquete ist vom LandwirtschastS- »linisterilim verfügt. DaS unter dem Konimando des Hanptmann» von Schtichting stehende deutsche MarinrexpedittonSIorvs für Deutsch» Ostasrika ist aus seiner Durchreise nach Triest Gonnabend nochmittaa 5 Uhr aus dem Wiener Nordbahnhose angekomme«. Nach der Begrüßung durch de» Botschaftsrat Grasen von Schwerin und den Militärattache von Bülow, sowie da» Platzkommando verließen die Mannichaste» die Wagen und nahmen Erfrischungen ein. Um 6 Uhr erfolgte die Fahrt »ach dem Südbahnhos«. von wo die Weiterreise über Graz nach Triest kur» nach 8 Uhr ange- trete» wurde. Der Berichterstatter de» Amsterdamer „Algemeen Handel-blad" in Berlin ist au» dem Deutschen Reich auSgewtese« worden. Franz Mehring veröffentlicht in der „Leipziger Bolk»- zeitung" den ersten der angekündigten Artikel zur „Bor- wärts-Jrag e". Er entwickelt darin sein Programm wie folgt: „Der Vorwort» weiß besser als irgendwer, wr« groß die allgemeine Unzufriedenheit in der Partei mit ihm und seinen Leistungen ist, und es sind keineswegs naive, sondern ganz andere Gründe, die den Haupturheder dieser all- gemeinen Unzufriedenheit eine Leipziger Volkszeitungs-Frage konstruieren lassen möchten, indem er mit einer ganzen Artillerie von haltlosen Anklagen über unser Blatt hereinbrichi.' Machen es uns nun aber diese Gründe zu einer höchst widrigen Ausgabe, aus die Angriffe zu antworten, so sind sie es doch auch wieder, die in unser» Freunden dem Wunsch erregt hcchen, daß wir die Vorwärts-Frage aus den Regionen, in oenen L. L. sie mit zwecklosem Zank verschleppen mochte, aus die prinzipielle Höhe erheben möchten, aus der sie allein zum Nutzen der Partei gelost werden kann. Wenn wir uns entschlossen haben, diesen Wünschen gerecht zu werden, so geschieht es namentlich in der Erwägung, daß unseres unmaßgeblichen Erachtens in den un zähligen Vorwärts-Debatten, d,e namentlich auf den Partei- tagen stattgefunden und alle damit geendigt haben, auS dem Zentral ora an der Partei immer mehr ihr Zentral l e i d e n zu machen, die richtigen Gesichtspunkte verfehlt oder doch nicht entfernt zu der ihnen gebührenden Geltung gekommen sind. DaS klingt sehr anmaßend, soll es aber gar nicht sein und ist es auch nicht Tie fünfzehnjährige Geschichte deS Vorwärts ist ein wahrhaft klassisches Beispiel dafür, wie ein falsches Grund prinzip wieder und wieder seine schädlichen Konsequenzen zieht, trotz der redlichsten und an sich durchaus überlegten Be mühungen, diese Konsequenzen zu beseitigen, ohne das falsch« Prinzip selbst anzutasten." Außerdem kündigt Mehring noch eine „persönliche Abrechnung" mit dem vorerwähnten L. L. an. dem Verfasser des seinerzeit vielbemerkten Artikels im „Vorwärts", der den Ton Mehrings scharf »erurteilte. Knust und Wissenschaft. s Im König!. Hosopernha >ise gelangt heute l>,»8 Uhr) „Der flieg ende Holländer" zur Ausführung. Im Resideiiztheater .. Norä " mit Frau Sandow a. G. Im Centraltheater: „Der Prinzgemahl". Sport-Nachrichten. Rennen zu Baden-Baden am 2«. August. Inaend- Han- dtcap. Preis 5000 M. Distanz 1000 Mtr. 1. Gestüt RSmerhof« Jrroy", 2. „Boulanger", 3. „Pas de Ouatre". Tot.: 18 : 10. Ziatz: 14. 27: 10. — Großer Preis von Baden, ßreis 80 000 Mk. Distanz 2400 Meter. 1. Mons. E. Blancs Gouvernant", 2. „Clyve", 3. „Macdonald". Tot.: 24 : 10. latz: 17, 18 : 10. — K i n c s e m-R e n n e n. Preis 13 MO kark. Distanz 1200 Meter. 1. Gestüt RömerhofS „Holländer". 2. „Daland". Tot.: 14 : 10. — Heidelberger Handi cap . Preis 10 000 Mk. Distanz 3200 Meter. 1. Hrn A. Klönnes „Jlonka", 2. „Donnerhorn", 3. „Frondeur". Tot.: 20t : 10. Platz: 33. l4. 12 : 10. - W a ss e rfa l l- H ü rde n- Rennen. Preis 3000 Mk. Distanz 700 Meter. 1. Herrn H Haniels „Salerno". 2. „Lune Rousse", 3. „Middleton". Tot.: 14 : 10. — W el l a u n d e St e e pI e Chase. Preis 4000 Mark. Distanz 4000 Meter. Rittmeister v. d. Knesebecks „Cadeau", 2. „Forsar", 3. „Flavins". Tot.: 51 : 10. Platz: 13. 12 : 10. Rennen zu Baden-Baden am 27. August. Chamanl- R e» »e i». 1. Gestüt RömerhofS Ibidem Warne), 2. JgniS tv. Düsen), 3. Derby Cup (I. Reiff). Tot. 14:10. sehr leicht IV» L. — Prinz Herr in an» von SachsenWeimar- Memorial. 1. Mr. R. Carlosens Ob (G Stern). 2. Real Scotch (Warne), 3. Ganges (Boardman). Tot.: 13:10, Platz 18.18:10. Unpl. Orient«, Slaby sicher V»—'/«—1's» L- — BadenerPrince of Wales-Stake». I. „Comte Le MaroiS' Morning Dew (A. Charter). 1. Chanaan (G. Ster») 2. Plule d'Ör (SpearS). Tot.: 61 : 10. Platz: 11. 11. 18:10. Unpl. Roi de Navane, Holländer. Chabraque. BarrabaS, leicht. 1V», tot. R. — Abschieds-Handicap: 1. R. Hamel'S Passepartout (Ayli»), 2. Rosenkranz (Warne). 3. Calville (Beauchamp) Tot. 41:10. Platz 18. 19. 40 :10. Unpl.: Algol, Lochente, Ortrud, Leda, Jranglpani sicher '/«—V» L. - Große Badenser Hanvicap-Steevle-Ehase. 1. Mvns. Th. LienarlS Le Purckain (H. Holt). 2. Astuls (LIvpold). 3. Sarajevo (Cbapman) Tot.: 21 : 10. Platz 22. 25:10. Unpl. Bebe, Carlito leicht 1ZH—V,L. — Fremers berg - H ü r d e n«H a » d i c a p 1. Mons. Ch. Ltenart» Master Bob ll (H. Holt). 2. Barbacole (Chapman). 3. Emvereur (Selssot). Tot.: 19 : 10. Platz: 27. 18. 21 : 10. Unpl. «,t». Gabarit, Standard, Viwa leicht 1'/»-3 L.
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