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den Umhanq und schleuderte ihn durch die ossene Tür in das Nebenzimmer. Tann össnete er dar- ,Neuster und begann hastig. Toilette zu machen. Das kaire Wasser, mit dem ex n'icdcrbvlt seinen Kops netzte, ersriichte tbu. allmählich tetnle leine Ruhe wieder, und als er nach einer Viertelstunde Wester, rnann klingelte, glaubte er sich io weil gefallt zu haben, um dem alten Manne ein paar notwendige fragen verlegen zu tonnen. ,.»ch nabe nui ,ü,„eu zu iprechen. Wettermann!" begann er vhne besondere Einleitung, ivahrend der Diener das Frühstnck aus der Terrasie servierte. «Bor. her aber beantworten Sie mir ein paar tragen, so gut es Ihnen möglich ist!" „Zu 'Befehl, gnädiger z'err!" entgegnete Westermann bereitwillig und uliate erwartungsvoll z,i WillmerS auf, der mit uachdenklich gesenktem Kops im Vordergründe der gerällmigen Veranda ans uno ab aiua, „Sic siandc», so viel ich weis,, viele Jahre im Dienste meines OnkelS!" begann er nach einigen Augenblicken. vor dem aiteu Diener stehen bleibend, ««können Die inir itichl sagen wen das Bild im Eckzimmer neben der Bibliothek verstell!?" „Daa lebenogrone Porträt in der Nische »artigen Vertiefung rechts vom fenstere' fragte 'Wettermann mir einer gewissen «Feierlichkeit in Blick und Dumme «Wenn der gnädige Herr von diesem Bilde svrechen. so kann ich ganz genau Auskunft geben: es stellt unsere selige gnädige irrau vor. die Gemahlin Ihres verstorbenen EnkeiS!" „Ah! Eine »ehr schöne «Frau! Sie war eine geborene Gorlenko. nicht »ahr? Beigst sie noch Geschwister oder nähere Verwandle?" „Nur einen Vetter, denselben, der »nt seiner Familie den Pavillon im Park bewohnt!" berichtete Westermann, völlig ahnungslos, welch' eigentliche Ursache diesen Nachforschungen seines sonst gerade nickst wislbegierigen Herrn zugrunde lag. ' „So. so!" murmelte Williners nachdenklich. „Wie heisst die Familie, welche das Haus jensciko der Partmaucr bewohnt?" Wie vom Blitz getroffen sank Wcstcrmann in sich zusammen. Sern Gesicht mar fahl geworden, und so unerwartet kam ihm diese, im Grunde genommen sehr naiiirlichc Frage, da» er im ersten Augenblick nicht wusste, wie er sie beant- workc» loklie. „De,, Namen der «Familie?" stotterte er mit kretdeweistcn Livven. „Gnä diger Herr, ich — habe mich inemals danach erkundigt, bei un-S — ans dem Land« nimmt man das nicht so genau, und — der selige Herr General hat auch nicht danach gefragt! Ich weist nur, dast es vornehme Leute sind und — kümmere mich um das andere nicht!" „Das ist selimm," lächelte WillmerS. dein die Verwirruna des alten Die ners nicht entgangen war. „NebrigcnS gebe ich Ihnen recht! Wenn Sie jahre lang den Namen dieser Lenle nicht ivnstte», >o kan» er mir erst recht gleichgültig sein! Ich wollt. Ihnen sw'en, -ast ich stb»^» das Grundstück an der Park mauer nicht weiter verpachten kan», uns dast Sie deshalb den Herrschaften die -Löhnung zu kündigen haben, bis zum -Herbst must das -HauS geräumt sein!" kleines Wortes mächtig, stgrrte Wcstcrnignn den Sprecher an. Seine Lippen bewegten sich, aber kein Wort kam über sie. und mit zitternden Händen strich er immer wieder über die tadellos glatt liegende Serviette. „Gnädiger Herr!" begatt» er endlich mit tonloser Stimme. „Gnädiger Herr, das kann Ihr Ernst nicht sein! Wohin sollen denn die armen Menschen? Sie herben niemand aus der ganzen Welt, und die arme gnädige Frau ist ge lähmt an beiden Lüsten! Bedenken Sie. gnädiger Herr, ganz n»S gar gelähmt!' „Allerdings ein grostcS Unglück!" eittgcgncie WillmerS kalt. „Willmers- höh ist jedoch weder eine VcrsorgnngSanstalt, noch ein Aust für derartige Kranke, und deshalb werden Sic meinen Auftrag auSfnhren. BiS zum Herbst, vergessen Sic das nicht, must dad ganze -Haus geräumt sein!" .Aber wohin sollen denn die Leute?" stöhnte Wcstcrmann im Tone höchster Verzweiflung. , ^ „Darüber kann ich mir unmöglich den Kops zerbrechen. daS ist Sache Ihrer — Schützlinge!" klang die eisige Anlwori. und so unerbittlich streng bückten die scahlgranett Angen in das alle Bcdieittengcsicht. dast diesem der Mut zu weiteren Einwendungen sank. „Sie können jetzt gehen, lieber Wettermann!" fuhr WillmerS nach einigen Augenblicken in seinem gewöhnlichen gütigen Tone fori. „Ich brauche Sie fürS erste nick: und werde klingeln, sobald ich etwas nötig haben sollte! Odcw halt, ich habe doch noch einen Auftrag für Sie! — Im Kabinett »eben meinem Schlaf zimmer liegt ei» weister Maniei, den er stockte und rieb sich die Stirn, denn ihm fiel keine glaubwürdige Erklärung für das Vorhandensein diese» Kleidungsstückes ein. «—- de» ich gestern im tÄrten fand." vollendete er endlich. «Sr gehört, glaube ich. Ihrem Schützling. Die junge Dame mutz ihn auf -er Bank liegen gelassen haben, bitte, übergeben Sie ihn ihr!" Mit ungläubigem Kvpfschütteln trat Wettermann in das Schlafzimmer. Einen Mantel sollte er auch noch mitnehmen: hier lag entschieden ein Irrtum vor. den er aufklüren mutzte! Aufmerksam blickte er sich in dem Kabinett um und erschrak bis ins Innerste, denn dort, in einer Ecke des steislebnigen GosaS. an derselben Stelle, wo vor vielen, vielen Jahre» er und sein Herr ein tod« müdes, über seinem Teller eingeschlafenes Kind behutsam aus weich« Kissen betteten, lag jetzt ei» achtlos zusammengebauter Mantel, den er nur zu gut kannte! «Wo kommt der her? — Was hat daS zu bedeuten?" murmelte er fassungS. los und glättete mit bebenden Händen den weichen Stoff. «Im Garten will er ihn gesunden haben?! Grober Gott, ich verstehe nichts — nichts von der ganzen Sache!" Eine halbe Stunde später trippelte er eilend durch die schattigen Park« gänge dem Mauerpsörichen zu. lieber seinem Arme hing der meiste Mantel, und blendende Sonnenstrahlen glitten wie slüssiges Gold über seine weiche» Aalten. Westermanns altes Gesicht war düster wie eine Gewitternacht, sorgenvoll blickten seine Augen aus die duftenden Beete. alS er vor der Gartentür stand, die der ungeduldigen Bewegung seiner Hand naämali und kreischend zurückmich. In grossen Sätzen sprang Mercur ans seinem Versteck hervor. Sein zorniges Gebell verwandelte sich jedoch sofort in freudiges Winseln, als er seines Freundei ansichtig wurde, und schmeichelnd schmiegte er den mächtigen Kops an die Knie des alten Dieners. «Na, na. latz gut sein, Mercur!" suchte Westermann daS Tier zu be ruhigen. „Habe keine Zeit, mich mit Dir abzugeben. Kusch, dummer Racker!" «Wo daS Kind nur stecke» mag?!" fuhr er in halblautem Selbstgespräch fort, während er sich suchend nach allen Seite» umblickte. «Läßt sich nirgends sehen und mutz doch das Bellen des Hundes gehört haben! — Na. endlich! Gott sei Dank!" So schnell seine alten Allste ihn tragen wollten, ging er dem jungen Mädchen, das gerade i» diesem Augenblick aus der offenen Haustür trat, ent gegen. Aber die Freude, sie wieder gesund zu sehen, verschwand sofort und machte tausend sorgenvollen Befürchtungen Platz, als er ihr blasses, über nächtiges Gesicht, ihre ticsumschatteten Angen bemerkte. «Guten Morgen. Westermann!" rief sie ihn schon von weitem an. „Was bringst D» denn da? — Ach so. meinen Mantel! Lege ihn dort aus die Bank und setze Dich!" „Habe keine Zeit, ich bin nur auf einen Augenblick gekommen und must gleich wieder fort!" stotterte Westermann. «Den lkmhang da soll tch abgeben und — und — wenn Sie mir nur erklären wollten, wie sich das alles verhält, Prinzestchen, denn, sehen Sie. ich verliere fast den Verstand vor lauter Sorgen!" «Sorgen? — Ja, warum denn. Westermann?" unterbrach thn Tatiana ruhig. „Was soll ich Dir eigentlich erklären? Wie mein Mantel in die Bibliothek gekommen ist? Auf die allereinsachsle Weise! Ich vergast ihn gestern abend, als tch, die Abwesenheit Deines Herrn benutzend, mir ein Buch von dort holen wollte! Das hättest Du Dir auch selbst denken können. Wenn Du ab und zu einmal beim Aufräumen irgend etwas von mir in den oberen Räumen findest, brauchst Du nicht gleich zu erschrecken und Dir meist Gott was für Ge danken zu machen! Ein Unrecht ist eö nicht, wenn ich zuweilen in dem alten Schloß nmherstöbere! Ich störe dabei niemand, allenfalls die Ahnenbilder, aber mit denen unterhalte ich gute Freundschaft!" „Haben allemal reckt, Prinzestchen!" stimmte Wcstcrmann dem jungen Mädchen kleinlaut bei. „Die Sache ha» aber trotzdem einen Haken, denn leider sind cs nicht die alten Zeiten, wo uns alles erlaubt war! Wäre auch nichts dabei gewesen, wenn ich den Mantel gesunde» hätte, nun aber lvar'S der gnädige Herr selbst, und mit dem ist nicht gut Kirschen essen!" Heistes Rot stieg in Tatianens Gesicht, und hastig bückte sie sich, um ein paar Grashalme aus dem Boden zu rupfen, deren biegsame Stengel sic zerstreut ineinanderflocht. lFortsctzung folgt.) Lin neues, sutes Loodrvrevl! Ein Maggi's Snpvcn-Würsel Reis mit Tomaten (oder Erbs, Erbs mit Schinken usw.) für 10 Pfg. wird fein zerdrückt, mit 100 x Grieß vermischt, mit >/, Liter Wasser glatt gerührt und unter ständigem Umrühren etwa 20 Minuten zu steifem Brei gekocht. Diesen läßt man abkühlen, vermengt ihn dann mit 1—2 Löffeln geriebener Semmel und einem gut verquirlten Eigelb. Nun formt man daraus nach Belieben Frikandellen, Buletten und dergleichen und brät diese in gutem Brat e t von allen Seilen schön knmprig. — Vinn vtn«k »oo «kein xnte», Neksekiüliollvkivn r-esoliiuavlit üben »selit »ein! ^mericsa 5!»oe Smeeiksnisobs seitens Strumpfs «dns liskt Uic.2 SO östlin Köln llkk VLskü ?r3ßer Strasse 2S. kissiljtznr Ksufjizus, Okktzllsn, ?r.r^er- Ecke VLsisenlisusslr. f IsttM 1 herrl.Tonsülle. "lilRIttl, H. Ilkli-koki, Pirnaischestr. 1. I. » lldller Idnlnkietlnsn, Naturweistwein — ff.! st., «1,25, ab 5^ u. 13Fl.f. 12! larl vahmauu. Biktoriastr.26. r»a«rd«tto» W Fcderreinigung Amaiienstr.12. «Mer AE »«Maturen — vorüxo. k84k. VVllsilruller Kti-nnse l? — ^Irsssv 46 ^wr»1tvü«lrKt«v 2 — 8vtwtrr»iwv 3.