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Dresdner Nachrichten : 21.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860321
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-21
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1886
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NLALwLvii's LvidLidUvUlsil fiMiae ^ . . Leben von Pelionen vom Schlage des vorhin ecmähute» Pete« angegriffen wird, könne man sich darüber himvegsrtzrn. Wen» aber Personen, denen man persönliche Hochachiuag rolle, mit der öffent liche» Tbäligkeit eines Abgeordneten un,»frieden leien, da müsse man Einkehr in sich halten und sein Benehmen noch einmal prüfen. St.-V. Damm habe sich u. A. auch gegen die von ihm (Philipp) gekhane Aeußerung gewendet, daß eS scheine, als ob Dresden-Neu 'ladt gar keine Abgeordneten habe. Er halte an dieser Behauptung fest, habe sogar die Ucbcrzeugung. daß er damals noch nicht genug gesagt !>obe. Durch die ganze Pauthütiakeit Dresdens ziehe g.!i wie ein rother Faden das Interesse für Altstadt: Neustadt da gegen sei die reine Provinzialltadt. selbst bei den vorgestrigen Bettvndliiiigeii im Dresdner Stadtverordnetensaale seien dir Jnier- ene-, dei Neustadt, obgleich es sich um sie an erster Stelle handelte, u ! v'öei'e betont worden. Wenn man nur den zehnten Theii der ^ineuviltigkeit tür sKeusladt besähe, die man für Altstadt an den gog legt. >-> liütte Neustadt schon lauge eine Elbuserstrake nach r.' .lnvig. Auch bezüglich eines evrntucUen EentralbghnhotbaueS >e w man keine Olücksicht ans die Interessen Neustadts nehmen e w"i>e». ?.r Borlage der Deputation werde er bcistimmen. B etl-olomäuS dankt der Deputation inr das wohlwollende Bo: ,». Abg. Wetzlich wendet sich gegen Aba. Philipp. Gerade Buitr.esie für Neustadt wäre bei der betr. Verhandlung hervor- .'oben wmden. Bin Uebrmen bestreitet er die Behauptung der . l atmicu Petition, das: die Bebauung des militälfiökalischen AcecllS d>m Bainchivnide! Thür nnd Thor öffnen werde. Sonst i l B t er sich den AuMhumgen des Abg. Bönisch an. Abg. B«>!e„,anii ertlurt, ans ivelrhen Gründen er vvn seiner in der Vor- ^ „ Ziiischlasenenai- B«a„,t« «HbU stimkeit sür die ilaleichenwagev vegleitwagrii und Gtuüen sei» Kel. btt Drauerfeier. — Montag früh '/»? Uhr findet groß« i« Alt« und Neustadt von den betreffenden Stabt aus Anlaß Kaisers statt. - Den Exemplaren der heutigen Nummer kür Dresden und Umgegend liegt der „Gelverveschuh" bei. — Am 8. April beginnen die grühiabrSkontrolversanunlunaen für Dresden bis LI. Apnl. Dieselben finden von Vormittags 8 Uhr täglich vvn 3 zu 2 Stunden ü» Damur'S Etablissement im groben Saale statt. — B» der vorgestern in Leipzig abgehaltenen Versammlung der Gläubiger von F. Krietsch in Wurzen, in welcher etwa 80 Firmen vertrete» waren, wurden, nachdem der Vertreter der Fir»ieii- »ihabcr über die Ursachen der ZahlnngSeinsrellung Bericht erstattet und die vorgelegte Bilanz erläutert lmtte. unter Leitung des zum Vorsitzende» erwählten Herrn Konsul Direktor Dr. WachSmuth. ein stimmig folgende Beschlüsse gesagt: 1> ES wird der Firma F. Kritisch bis zum 80. Juni 1886 Äestunduna wegen aller Forde- rungen ertheilt. 2) In der Zwischenzeit wird das Geschäft durch die jetzigen Inhaber der Firma F. Krictsch, unter Aussicht eines auS sieben Firmen bestehende» GläubigerauöschiisseS, svrtgcsührt. i>itii„e,«ille chen au» durch di, Majestät deS deutschen llmiig eingenommenen ablrhiiciiden Haltun g^ abgekommcn sei. >i»l'.ab /.'i 8) Der Ausschuß hat alle zum ungestörten Fortbetrieb deS Geschäfts erforderlichen Maßnahmen selbstständig zu treffen und einen Ans- gleichSvv,schlag, welcher die eiidgiltige Fortführung de» Geschäfts zur Basis hat, anszuarbeiten nnd den Gläubigern zur Genehmi gung vorznlegcn. In den GläubigerauSschuß. welcher zugleich das Recht der Cooptation erhielt, wurden gewählt: Allgemeine deutsche Leipziger Bank, Karl Fritzsche, Schi) i, Gebr. Mvoskake, Halberst ^ , e. Schönebeck, Gebr. 'kooshake, Halberstadt, S. Nathan jun., ägdeburg und I. G. Stichel, Leipzig. Zur wesentlichen Be"'»- sachung der Debatte hatte namentlich Herr Rechtsanwalt Dr. W rs Dresden bcigetragen. erem olf U an Sortsetzurrg de» lokal,» Lveilr» Stile ». Bauplatz für d»s AiillSgelichlSgebülide wünscht er im Interesse, Auswärtigen, die in der Nähe des Bahnhofs gelegene Reil- Kredit-Anstalt, gcwablt zu selten. Geeignet sei cillerdiugs auch das!.Heller. Dresden des ictzigeu Amtsgerichts. Sv die Beibehaltung des bo-!M iieii Gartens im Dresden iivtlnveudia sei, bezweifelt er, da- .'ii r '-aidirt er lebhaft für die Umwandlung desselben i» eine apg. 'che Verülldsstatio». Die Stadtverordneten, meint er, sich die sittliche Entrüstung sparen können, mit welcher e über dB' Kammer hergemllen seien. Aba. Ackermann dankt ..r Tft>ntauon iür die wohlwoUende Behandlung der Angelegen- : und u eutrt sich, e:ivaS ironisireud, gegen den Abg. Philipp, Deutsch,» Reich. Dem Gerücht, daß Dr. Miguel, der .mm Rede ,!m migeheimelt habe, als wenn er sich im Stadtver-! Oberbürgermeister von Frankfurt a. M., zum Nachfolger des preu -eteiuaa'.e bestände. Eine Zurücksetzung eines einzelnen Stadt- j Nischen Fmanzminislers von Scholz ausenehe» sei, wird widersprochen. :. . es könne in.!!: den städtnehen Peböcden nicht zum Vorwurf j Abgesehen davon, daß der Sturz des Hrrm von Schol.) noch durch- Im Uebiigen tritt er iür Beibehaltung des botanischen i aus nicht teststeht, so dürste gegebenen Falls weder Fürst Bismarck ein nnd ichlieht sich bezüglich des Amtsgerichts dem Abg.! daran denken, Herrn Dr. Miguel s Berufung vorzuichlage», noch a». Bicepiaüdeul Dr. Pfeiffer erklärt, für das Depula-! der Letztere im gegenwärtigen Augenblicke geneigt sein, eurer solchen um stimme» zu wollen, da die von il»» in der Borberathung! Berufung Folge zu leisten. Welche Aussichten hätte er auch als Souichgs üsu »>. zum größten Tbeil beseitigt. Ebenso ist in Bor- fiügen nnd in Mecklenburg der Betrieb aus den .. .'Ken Weil» wieder hergestellt. In Schleswig Hol« . , tzerkehren die Ziige von FlenSburg nach dem Süden wieder reaettnäßig. Nördlich v»« FlenHbucg ist der Eisenbahnbetrieb noch , ^ Elfter»,» eh. Zur Generaldebatte üb« das Staatsbudget fijch im Wiener Reichsrathe W Redner angemrldet. Der slov-nische PriBlrr Raie erzählte Schauenomane, wrlche darthnn sollten, in welch' grausamer Weise die Regierung gegen die Glovenen vorgehe. Er bezeichnet die deutsch«, Beamten als .Schergen", welche in un erhörter Weise die Slovenen „lraktiren". I» Marburg wurdesoqar ein jüdischer Professor cmgestrllt. obzwar Kaiser Maximilian mittelst Edikt vom Jahre 1498 alle Juden aus der Steiermark verbannte und die Laudstände zu deren Austreibung 88,000 fl. bezahlen muhten. .Nach meiner Auffassung", sagte der duldsame Priester, „ist dieser nunmehr vierhundertjähuge Erlas, durch die cstaatS- griuidaesetze nicht aufgehoben". (Ironisches Bcavo! links.) Der deutsche Abg. Hallwich vielt eine fulminante Rede gegen die Eze- chisicuug Böhmens. „Noch kämpfen wir mit deutscher Zähigkeit für daS Reich, sür die Reichseinheit, fürDentschlhnm, Freiheit und Recht. Der Kamps wird »ns freilich schwer gemacht. Die Negie rung. die Beamtenschaft sind gegen uns. Aber anch in der Mitte unseres eigenen Volksstnnimes haben wir Feinde: die katholische Geistlichkeit. Sie steht u»S politisch und national feindselig gegen über. Aber schon stählt es im Bolle, und trotz der Aevoimuiidunn weih das Volk, wie es dazu gekommen ist, katholisch gemacht zu rveu, wie der Kath " geprügelt worden ist. schcheu ai werden, wie der Katholizismus gewissermaßen nach Böhmen hinein tAnhalteude Bewegung). ii: ck, wc'.x inip'.c: litton e.s sü'ec 0l! oiovo . ertcii .Hauptbodeuken lbeiliveise gehoben seien. Beim AmtS- !cht blanche man au» eine centrale Lage nicht Rücksicht zu 'wen. Die Nolhw.'ndigkeil für das Fortbestehen deS botanischen ..icnS könne er nicht erkennen. Dem gegenüber betont Abg. 'ili'cb, da>: die Interessen des Kg!. Polytechnikums und anderer wiSanuallcn eng mit dem Bestehen des bot. Gartens verknüpft c:. .'lüg. v. Oeübchsagel tritt ebenfalls für das Fortbestehen wRen ein. A!s Plal: empfiehlt er das Slriesener Gelände, tcoes den richtigen Bode» und gnleS Wasser habe und in enger . nng ui den gärtnerischen Kreisen stehe. Res. Starke erklärt, die Ablehnung der Position nir Berlegnng deS botanische» -.'.vs -Br die reputaiion nur die Bedeuluiig hatte, dah das ü dendntze» nicht als Ballvlatz für das AnilSgericht benutzt Uie. Tie Kammer erhebt hieraus einstimmig die bereits cn LepukatioliSamcägc zum Beichlusi. läßt ferner die Pc Baiimeisiers Hartwig aus sich beruhen und erklärt die IvnksveiemS rechts der Elbe, welche um Zustimmung zu der ."liingspoilage bittet, durch die gefassten Beichlüsse sür erledigt, luch bezügtich der Petition deS Vereins iür die cvangel.-luthe- c D > akoiii i s e ii a n stalt zu Dresden um Gewährung einer vc von Mk. zum Bau eines neuen KrankcnhauieS iffies. w pstichlet die Kammer dem schon mitgetlieilren auf Bewilli get'!, dleten Depuiakionsautrage bei. nachdem Abg. Dr. Slraumcr .Wen l cu i'.vrick und Abg, Braui'ch an die Regierung die gerichtcl, sie möge dafür cLocge lragen, dah durch die Staat»- r: beihilie eine Beiinehruiig der Freistellen erzielt werde. Abg. Böhus rest-cirt sodann über die Petition des Gasthossbesitzers Töpfer in Sinevii wegen Eilaubnipoenveigeciing zur Beuiltziiug einer von i'nn im Freien errichkeleii Tanzbahn zu ossentlichen Tanzvergniiaen und dcanlragt, die Petilion ans sich beruhe» zu lassen. Nachdem sich an einer kuuen Debatte Gebeimrath v. Einsiedel, Abg. v. Po- lenz und Bicebiastdent Tr. Pieisscr be.'heiligt, wird der Teputa- tionsanttag einsliinmig zum Beschluh erhoben. Zum Schluß be- richlcr Sekretär Speck über eine Petition Augu'l Schlosser s zu Z'.'ickau und Gen. um 'Abänderung deS KnabvichaitSkasseiigesetzeS. I >e Dct'Ui.ttion beantragt, die Pelition. ans sich beruhen zu lassen. 'Ab?. Lrolle begründet d.igegeir in längercr Rede, wobei er sich einer wüst ungewohnten Mäßigung befleißigte, eine» von ihm ge» iiellieu Antrag aus Ucbenveniing zur Erwägung. Geh. RegierunaS- ro.ih Bodcl bezclchnet dic-en Auirag als gegenstanLslos. da die Re, aicrang beziiguch des Kraickeukassenwesens eine Reform für nicht an der Zc:l halte und bezüglich der Pensionskassen bereits umfassend« Borocuektnngen zu emer definitiven Regelung getroffen habe. Bei -sn entgegenslebenden Schwierigkeiten könne die Regierung nicht ingeben, wann die Ausstellung eines Gesetzentwurfes vollendet sein werde. Abg Tr. Stronmer. an den sich die Petenten gewendet, ckläcs, er habe sich der Angelegenheit angenommen, sei aber zu der N.eb.rzeugung gekommen, daß sich ein Mehr, als der Deputatious- : 'r'ch'a.i enthalte, nicht erreichen lasse. Die Petenten hätten we- erreicht, daß der Gegenstand in der Kammer zur Sprache , '.vincn ist. Auch Bieebräsidcnl Streit hat sich sagen müssen, .v.-s . iidei^s t.!s der Tepntationsantrgg nicht am Platze lei o e-'uchl den 'Abg. Stolle, seinen Antrag zurückzuiiehmen. Ter- -Ac bleibt jedoch lei seinem Antrag stehen, der daraus gegen 3 ' v rdcnwkratüche Stimmen abgclehut wird. Gegen dieselben B.mimen wird der Deputatioiisaukrag ailgenommeii- — Die 1 ' a w m e r p'Iichteic in ihrer gestrigen Sitzung ohne Debatte den '.-cre-ts mitgetheillen Teplltativiisatiträge» bezüglich der Slrahcu- d Brnckendanpeliliouen bei, über welche Se. Kgl. Hoh. Prinz Georg c ci-rle. Bicepiaiident Dr. Slübel berichlet hieraus über die Etat- . 'wen des Mediziualweiens und die einicklagenden Peli»oiicn : Anträge. Eine Debatte ent'van» sich nur über die Frage des > mangels aus dem Lande. Ter Herr Referent betont, dah dem U.b.lnand nur durch erhöhte Subventionen abgrholien werde» :.i.e. Freihr. v. Finck ist derselbe» Ansicht, dcsgl. Domherr Tr. üu'N'cr, welcher m längerer stiebe die Uriacheu des Mangels und die M'ltel zur Ahlnlie erorterl. Dw Subventionen dürste» nicht zcr !s I"0>) t'Nk. iciu. Slc.alsini:ii>ler v. Nostitz.Wallivitz . r»k, die Anipriiche a» die Ltaatsiubvcntwilirung zu i-hr zu '!c ?,crn. ES liandle sich hier nicht darum, die Interessen der Aerzte, .'udern die dcs Landes zu wahren. Gras Kvnneritz bcstirwortet c-.ne „emiprecheiide" Snbvention und rast, den Aerzten das Halte» o '> Haiisapolhcken au, ivorani Geh. Med,zmakath Tr. Günther erwidert, daß die Regierung Tein ine Schwierigkeiten in den Weg etz u habe. Ter Mcdizmalelat findet hieraus nach den Beschlüssen Kammer einstimmige Annahnie. — 'Aistaßtich des Geburtstages Sr. Mas. des Kaisers lasten mu Montag beide Kammern ihre Sitzungen ousialleii. — T -cnstag den 80. März wird der Landtag geschloffen, da Ns zum M d. die Bewältigung aller Arbeiten nicht möglich ist. — Tie Fmanzdepntatiön L der 2- Kammer (Res. Päkler) be- uurag! die vvn der Regierung verlangte Ertheilung der EDropria- ucnsbe'ugnih an Privalgesellichosten behufs Erbauung der Strecken Zittau-O»h>n-Ioh»sdors, Chemnitzlhatbahn und Adors-Rohbach aus- zuiprechen. desgl. die Regieniug zu ermächtigen, die Vereinbarung ein-s Bau- m d Be'nehsvertrages hinsichtlich einer normaffvurigcn Setimdärbahu von Schönbcrg nach Hirichberg und einer Schnial- fiurbahn von Götlengrüu noch Lobcnstein aus Grund der früher mitgetheilten Abniachungen abzuichliehen. — Gestern Nachniittag in der 6. Stunde wurde die irdische Hülle des Geh. Negierungsrath a. D- KöniaSheim aus dem Schook der Erde übergeben. Im Trauer« in Blcffewik versammelten sich von ' »4 Uhr an die zahlreichen Freunde, Verehrer und ehemaligen Beritts- genossen des Verewigten, an der Spitze dir Herren RemerunaSräthr Bcrndt u»d Bodcl. stiegieningsaffcffvr Kntzicb, eine Anzahl Lsfi- ;>cre, die Vertreter der Gemeinden Blasewitz und Striesen u. i. w. Ter prächtige Katafalk war m dem schwarz drapirlen Salon, mu rahmt von einem köstlichen Blumen- und Palmrnichmuck und be leuchtet von dem Keizcnglonz 12 silberner Girandolr«, ausgestellt und h er hielt Herr Tiakonus Morgen bester cme liesempfundenr vreuhiicher Fiiiaiizminister unter den obwaltenden Verhältnissen? Er würde nicht allein das Ccutrum und die Deillschsreisiniiigen von vornherein geschlossen gegen sich, den ehemaligen Führer der Nalioiiaüiheraleii sehen, wildern auch einen sehir großen Theil der Kouservative». Alle von ihm vorzuschlageuden Lteuerpläue würden sicher kurzer Hand abgelehnt iverden, und er würde lehr bald gründ lich abgewirthschastet haben. Herr Dr. Miguel ist viel zu vvrtzchlig und klug, um unler solchen Umständen seine angenehme uiiki gesicherte Stellung als Oberbülgeruieister von Franksurt a. M mit der dornenvollen und unsicheren Stellung eines preußischen Finanzmiinsters zu vertauschen- Tie NeichstagSkommiision zur Borberathung deS Antrages Moltke, betreffend die Erhöhung der Mililärpeiiswnen, hat in der ersten Lesung den Antrag Mollle einstimmig angenommen, wonach die Pension nach Vollendung des 10. DlenstiahrcS anstatt -".s<> 'Vsa des pcnsionösähigen Diensteiiikoiiuiieus bekagen und vvn da ab niit jedem zurückgelegten Diciistjahre anstatt um '/«o um W'.c> bis zur Erieichung des Höchttbetraaes von des peusioustühigen Dieiist- rmkoinmcns steigen soll. Aiisteiiomliieu wurde seiner em der Klamel des Rcicdöbcaiilteiipcusioiisgeietzes entsprechender Antrag Delbrück, wonach die höheren Pciisioilssätze den seil dem 1. April 1882 pen- sioiiirteu Osfizicren zu Gute kommen sollen, und der Antrag Mantcilfsel. wonach die Pension der nach dem 16. Juli 1870 Pen- siouicten aus den bei Amvendung der erhöhten Sätze des Antrages Moltke sich ergebenden Betrag erhöht wird. Großes Aussehen erregt in sozialdemokratische» Kreisen von München das plötzliche Berichwinden des Dr. med. Walther Weiß, der als Arzt verschiedener Hiliskassen :c. in der dortigen Sozial demokratie eine nicht unbedeutende Rolle spielte, auch bei der Trauung des ReichSlaaSabgcordncten Gg. V. Vvllmar als Trau- lehrtcr aus, daß der wahre Prätendent, derjenige, welcher den Ruin -euge stingirle. Dr. Weiß wurde aus der kürzlich srattgehabten der Republik berbeistlbrei, wirb weder der wras von Paris, nocb . .. .. . . a). So ist es auch ge- chchen anderwärts, wo Leichenhaltte» an die katholische Gegen- Resorinativn erinnern. Alles zur höheren Ehre Gottes. Die Ge schichte erzählt Ereignisse, daß Einem die Haare zu Berge stehen, trotz lüustlicher oder natürlicher Tvniur. Nur die Bewrmiiß wegen großer Geldausacibeii. theitivette auch der konfessionelle Iiidifsereu. tismuS hat bischer zahlreiche Familien und Gemeinden in Nord- bülimen abgehalten. zum AltkatholiziSinus überzutreten. Aber die katholische Kmtteffion liegt uns nicht am Herzen. (Bewegung.) Die hohe Negierung bat das aber Alles überhört. Sie hat es nicht vorailsgesehen, und von all' den Versprechungen der Thron rede kaum eine nennenswerthe bisher einaelöst. Allein die Ne gierung bekümmert sich nickt darum: es wirb trotzdem einfach wrt- aewurstelt. Ein großer Staatsmann bat einmal gesagt: „Zum , Regieren gehört wenig Verstand". Aus diese Regierung vaßt dieser Ausspruch. Noch niemals ist mit einem so geringen Aut- wande von Ernst, mit so erbärmlich kleinlichen Mitteln ein Land regiert worden, als unser armes Oesterreich unter der Aera Taaffe". Der Rede Hallwich'S folgte anhaltender Beifall und Hände klatschen links. Uebcr den Felssturz, durch den jüngst mehrere Görzer Kaufleute auf dem Heimwege von Karfrest lebensgefährlich bedroht wurden, hat sich jetzt heransgeslellt, daß es mehl ei» Zufall war. daß der Felsdlock aus den Wagen der Görzer Kaufte»te ncrahslürzle, wildem es müssen verbrecherische Hände dabei im Spiele gewesen sein, denn der Block ist aus seiner Lage gehoben worden und wurde daun erst de» Abhang hinunlerkolleru gebissen. Es könnte entweder ein Rache akt oder RaubaittaU beabsichtigt gewesen sein. Allerdings ist cs auch möglich, vaß die Thal von ilbermiilhigeu, betrunkenen Bauern begangen wurde, welche die möglichen Folgen gar nicht überlegt hatten. Ungarn In Zala-Egerszeg. wo vor drei Jahren blutige Antisenliteii-Exzesse slailsandcn, yenichr abermals große Währung anläßlich der deiiniächsligen Evatzwahl für de» stieichsrath. ES wurde» jiidiichen Eimvohiicrn die Fenster zerschlagen. Zwei Kom« pagnieii Insantrie sind dorthin abgegangen. Frankreictt. Der Kriegsminister Bonlanger schärfte ans zahl reiche Klage» über die körperliche» Züchtigungen in der Fcemdeu- legiou de» Truppenckeis ein. dieselben zu verbieten. In Dccazeville nehmen die Arbeitseinstellungen der Gruben arbeiter immer größeren Uinsaug an. Das Bestreben der Leiter des Streiks ist jetzt vor Allem daraus gerichtet, auch die Grubenarbeiter in Firmm der letzte» Grube, in welcher mich gearbeitet wird, für ihre Sache zu gewinnen. I» diesen Tagen sind auch verschiedene ernstere Erzesse eiwlgt. NeilerpatrouiUc» durchziehen unabläisig die von,den Arbeitseinstellungen betroffene» Distükte. In Dccazeville wurde beichlvssen, den Streik unter allen Umständen sortrmetzeu: auch iverden in der Nähe der Eingänge zu den verschiedenen Schachten Arbeiter ausgestellt, um die Namen der etwa cinsahren- deu Genossen sestzustetten. Par i s. In einem bcnicrkciistverihen Artikel des „Figaro", „der Prätendent" überschricben. führte ein bekannter politischer Ge- Delegirtciikoiiserenz deS Somtärsverbandes sür München und seine Vorstädte ivegen ieinesGe'chästSgebahrens auf's Hettigsie augegriffen, erhielt aber damals dnrchStimmcumajorilär ein Veitraueusvotum. Vor dem kaiserlichen Palais benahm sich am Mittwoch gegen . Abend ein Mann sehr auffällig, so naß er zur Wache befördert! lendent, ^ wurde. Hier gab er an. der Tttchlergeselle Apollineri OjvzewSkh, j will, nicht Naunhustraße L5 wohnhaft, zu sem und ein Modell für eine neue ' Bombe munden zu baden, die er dem Kaiser zum Geburtstag 'chcnlen wolle. Da Mann wurde aus Veranlassung der Kriminal polizei vom BezirVphysikus untersucht und. da sich herauSstellte, daß er geisteskrank war. zur Eharits befördert. In Oldenburg hat em Duell slattgesunden, und zwar im tzxer- «erkaufe deS Jnsanterie-RegimentS. zwischen einem ReIerve-O'Nz>er (Jurist) und eman aktiven Offizier, aus krumme Säbel. Es ist dies rn Zelt von noch nicht einem halben Jahre daS brüte Duell, welches hier zum Austrag gebracht worden ist! In Ä-Yreulh starb der älteste aktive Unteroffizier der deutschen Armee, der k- Stabstrompeter und Mllitärmuslkdirigent des 6. Chevauxlegers-Regimenls, Peter Göttting, un 72 Lebensjahre. Der Verlebte, eine weit über Bayreuths Grenze hinaus bekannte und beliebte Persönlichkeit, war der Typus eines eckten Soldaten Bis wenige Tage vor seinem Tode machte er semen Dienst so stramm und srnch wie ein Junger. Er konnte von sich rühmen, in seiner 52jährigen Dienstzeit nicht einen Tag krank oder „dienst frei" gewesen zu sein. Seine Brust zierten außer den Fetdzugs- zeichen das D>custauSzeichiiungskrriiz 1. Klaffe, dann die goldene und silberne Verdienstmedaille. Er machte 13 Schlachten und Treffen mit. auch den deutsch-französischen Krieg 1870—71 von Anfang bis zu Ense. Tie Dame in Straßburg, welche zusammen mit dem jungen Tcumel erschossen ausgesunben wurde, hieß Eva Julie v. Tccheud, ged. Hunten. Sie war die Gattin eines Landrichters in 'Neuwied. Ter zunge Tcumel und Frau v. Decheud kamen am letzten Sonntag in die Wohnung des Dr. Deumel und verlangte» von demselben Geld, um nach Ameritä reisen zu können. Vater Deumel verweigerte dies und entfernte sich, woraus das junge Paar jenen verzweifelten Schritt vornahm. Tie junge Frau hat ihrem betrogenen Gatten drei Kinder hinterlassen. An de» Gräbern der Märzgefallenen im Friedrichsbain sab cs in Berlin ani 18. März iiilier ans denn je. Während sonst »eben der Erinnerung an den Ta IohanncSfiiedhosc dem Sc Hause an der Emier Allee der Republik herdettühren wird, weder der Gras von Paris, noch Don Carlos, noch der gcdeimnißvollc Prinz der Lilie von Spanien, noch der falsche Louis .vVIl., nicht der authentische Heroine, nicht Victor oder ein anderer Dauphin sein werde, deren chatten die äußerste Linke beunruhigt. Ter einzige wahre Prä- Derjenige, welcher ohne Enimischung Anderer regieren mir über Frankreich, sondern über die ganze Welk, der Sozialdemokraten fabrizirten Geiellschast. aanae der letzten Zeit. die Auslassungei Zwischenfälle in der Kammer. AlleS bii ammensetzung des Ministeriums zeigen liegt. Als Gladftone sagte, da ig auch die erwachende Frühliiigsnatur manchen Spaziergänger nach dem stillen Friedhof hiiiauslockte, wich diesmal ein eisiger Wind draußen durch die entblätterte» Bäume, und durch fußhohen Schnee gelangte man ans hartgefrore nen Wegen znm Ziele. Kaum ein Dutzend Lorbeerkräuze lchmöcklen hier die schneebedeckten Gräber: einige trugen aolddesranste Atlas- schleifen, sic sollen von den Vorständen der Arbeiterbezirksvereine niedcrgelegt worden sein: andere Kränz« waren mit weißen Papier dlumen geziert. Inschriften und die sonst üblichen rothen Schleifen bemerkte man gar nicht. Arbeiter erschienen in kleiner Zahl, machten ihren Rundgang durch den Friedhof und zogen still wieder ab. Die Angehörigen des aus der chinesischen Panzcrkorvettr „Ting-Duen" bei der Ueberftchnmg derselben nach China durch Dampf verbrühten und an den Brandwunden gestorbenen Maschi nisten ytto Feucht von Möckmühl erhielten vor einigen Tagen von dem kaiserlichen Komul Pelldram üi Tientsin mit einem Nachweis über die Hinterlassenschaft eine durch den genannten Kpnsul be wirkte Entschädigung von 4000 Mark seitens der chinesischen Behörde. Der jüngst in Minden verstorbene Weinhändler Bernhard Mühe hat der Stadt tOckOOO Mark vermacht, mit der Bestimmung, daß aus den Zinsen deS Kapitals hilfsbedürftige Arbeiter unterstützt werden «nd zwar so, daß der Unterstützrmgsbetrag für den Einzel nen mmdestenS >00 Mk jährlich beträgt. — Auch der kürzlich in Düsseldorf vrrslort>rne RegikmngSrath Bunte, ein geborener Min den«. bat seiner Boterstudt sein oclammtcS Vermögen, das sich aus 80.000 Mark brlcnttrn soll, dm «erlassen Die m Folge von Schncrsiurmen und Schneeverwehung«, ei«»e1retrnen Unterbrcchunarn der Eisenbahnlinien in den Pro vinzen Preuße, und Posen sowie dm angrenzenden Theilrn Die skandalösen Bor en der rochen Presse, die aus die schwächlich. Zu- daß auf dwier Leite die mne tagte, daß das 19 Jahrhundert den rbeitern gehöre, glaubte « selbst nicht, daß sich diese Prophezeiung so bald erfüllen würde. Der Arbeiter steht jetzt aus der Höhe des Thrones, im Parlament ist er das Leitmotiv, aus der Straße herrscht er. der Kliegsminister und die Generäle liege» zu seinen Füßen, er dekretirt das Gesetz und schaff! llmwälzaiig in allen Einrich tungen, je nach seinen Bedürfnissen, nach seinem Wille», nach seiner Laune.... Es ist Zeit, dieie verderbliche Strömung auizil- halten, die znm StaatSiozialiSmus führt. Gewiß hat der Arbeiter Rechte, aber nicht mehr als die Anderen. Man muß ihm eine Stellung verschaffen, mit Hingebung und Sympathie, aber mau durs ihm nicht die sozialen Prinzipien opiem, nicht die höheren Gesetze der Gerechtigkeit, der Ordnung und der Arbeit. Die Feig heit scheint jetzt eine dec Hnuptattriblite der Regierung der Republik Frankreich zu sein. Die zehn Vertreter der äutzerstcn Linken, deren Berns Arbeiter anszureizen ist. ließen das ganze Kcibin.et und seine Minorität passiren, und so hat die gesammte Kammer von Camelinat abaedankl — ein Schauspiel, wie es gewiß noch nirgends gesehen worden ist. — Die Polizei in Toulouse bat eine Falschmuiizerwerkstätle entdeckt. Dieselbe war n: einer Villa der Vorstadt in einem von hohen Mauern umgebenen Garten gelegen. Die Falschmünzer, ihrer 9. sind lämmtlich Spanier, mit Ausnahme eines sranzösiichcn Unteroffiziers. Sic habe» Fünf« FrancS-Slücke in Silber von der Republik von 1818 und solche in Gold mit dem Bildnis; Napoleon 111. vom Jahre 1859 geprägt. Wie hoch sich ihre Fälschungen belauscn. ist noch nicht ermittelt. — Die II. Kammer berurthrilte Bciand, einen Industriellen der Rue St. Honorv zu 13 Mvnatcn Gesanglich und 2000 Frcs. Geldbuße, weil denelbe seit 5 Jahre» das Geichäft des „Weißen Handels'' betrieben hatte. Dieses Individuum hielt ein Stcüenvermitteiungs- bureau und bat niast weniger als >>2 junge Mädchen zu seinem Associe nach London geschickt, einem gewissen Newman. der im Verein mit einer Mrs. Kart ein ztveideuligeS HauS am Strand hatte. Briaud ließ seinen Oviern glauben, daß er sie nach London in eine gute bürgerliche Familie als Lehrerin oder Dienstmädchen schicke, woftir sie ihm 15 Frcs- zahlen mußten. Dann reiste er nüt ihnen, wenn ei» Dutzend beisammen war (ab« auf Kosten der Mädchen natürlich) nach London, wo sich dann die versprochenen Stellen als schon besetzt heruusstellten. Newman und Frau Kart nahuren dafür die Mädchen in Kost und Logis, ihnen vefferr Plätze ver sprechend, wofür sie 5 Schilling täglich rechneten. Wen» das Geld der armen Mädchen »«braucht war, wurden sie in elende Dach stuben gebracht und nur mit Kartoffeln und Milch ungenügend ge nährt. bis sie hungernd und frierend Mrs. Kart zu sehen wünschten, die ihnen erklärte, sie könne ihnen keinen Platz besorge», aber in Englaird verhungern hübsche Mädchen niemals, sie rvürde sie schon mit lehr freigebigen Gentlemans in Verbindung bringen. Die Wahrheit verlang« zu lagen, daß di« Mehrzahl der lungen Mädchen diese Vorschläge anbörten und sich nur wenige beim Konsul be schwerte» und nach Frankreich zurückbringen ließen. Diese wenigen aber haben die Klage angestrengt gehabt. — Die „France Militcnre" fordert den Kliegsininister aus. die Kavaleric zu vermehren, denn lange könne dieicr sault Friede mit Deiiischland doch nicht dauern, aber dann wäre Fmukreich in übler Situation. Die Deut' könnten in den drei ersten Tagen nach der Mobilmachung Kavalriistrn an di« französische Grenze schicken, während die Fran zosen nur 88.000 a» der deutschen hätten und drei Tag« spät« en
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