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Sk'. .. - 7. Aebruar 1S30 — ^Dresdner Nachricht«'' — Nr St Setta S Die Neuwahl -er unbelol-eten Gta-trSte Finanznvt, Arbeitsstreckung und Arbeiterentlassungen Sm Zeichen -er Ugüationscmtrüor «ach Annahme der Wahlvorschläge der Parteten für die ßleuwahl der 22 ehrenamtlichen Ratsmttglieder, muhten die Ltadtverorbnetrn ihre Zeit damit vertun, eine langatmige Vorlesung des Kommunisten Schrapel über marxistische Erziehungsmethoden anzubüren. Schrapel hatte nämlich das Bedürfnis, klarzulegen, das, die kommunistischen Schülerzeit- schrlsten, di« bekanntlich vor den niedrigsten Beschmutzungen ter Religion und der Lehrerschaft nicht halt machen, ein sehr notwendige» Instrument proletarischer Kindererzirbung seien. Ka» von dem Schmutz zu halten ist, mit dem der Marxismus die -tnderseelen zu vergiften sucht, darüber find sich ja alle Ailbagogen und politisch nicht verblendeten Eltern längst etnlg. So bleibt nur die Krage, ob es n'cht durch eine Be schränkung der Redezeit möglich wäre, endlosen Reden über j, nutzlose Themen Einhalt zu tun. Rach diesem kommunistischen Debüt muhten sich die Stabt- ««ordneten noch mit «gitationsanträgen der Partei Mos kau» befassen, bei denen es sich in der Hauptsache um Bei- -ilsen slir Erwerbslose und deren Kinder handelte. Forde rungen, von denen auch die Antragsteller wissen muhte», bah sie an der Finanzlage scheitern müssen. Besonders lebhaft wurde die DtSkusslon, als ein weiterer kommunistischer Antrag aus Zurücknahme der Kündigung von »46 Tiefbauarbeitern zur Debatte stand. Der Rat hatte den Seklinbigten ein Abkehrgelb in Höhe eines WochenlvhneS ge- zahlt. Der Sozialdemokrat Spottke verlangte als Be richterstatter des Finanzausschusses, die Kündigung der Ar beiter mit über zehnjähriger Dienstzeit bei Eintritt offenen Vetter» rückgängig zu machen. Natürlich protestierten die Kommunisten lebhaft. Fast alle Parteien griffen in di« De batte ein und wandten sich gegen die kommunistische Agitation, die sich unbeschwert von dem Zwange der Finanzlage sret entsaltet. Eine Zeitlang wurde die Debatte säst hochpolitisch, «l» der Kommunist Schneider den Nationalsozialisten dadurch am Zeuge zu flicken suchte, dah er die schon oft wiederholte Behauptung der italienischen UnterstützungSgclder vorbrachtc. Der Rationalsozialls» Richter antwortete krästig. Al» er tavon sprach, bah seine Partei mit ihren Gegnern einst Ab- rrchnung halten würbe, zog er sich sogar einen Ordnungsruf zu. Die gleiche Strenge wäre zwar auch gegen kommunistische Drohungen gegen den Volksparteller Elschner angebracht gewesen, aber da» schien der Vorsteher zu überhören. Schlieh- ltch wurde der Mehrheitsbeschluß angenommen. Ein kom munistischer Antrag über die Erhöhung der Bäderpretse fand nicht die genügende Unterstützung. « 4. Sta-tveror-netenfitzuns Dresden, den «. Februar 1946 In der heutigen 4. öffentlichen Stadtverordnctensitzung, bie Vorsteher Dvlipsch <Soz.) leitet, werden nach Erledigung te» T!iigaitgöv«rzeichulssc» einige Kurze Anfragen be raubest. Auf eine Anfrage de» Gtv. Schneider (Komm.) wegen der Ueberbrückung des Geländes der Lanbegaster Schiffswerft antwortet der Rat, dieser Plan sei mit der Direktion der EächsilchVöhmischcn DampfschissahrtSgcsellschaft erörtert wor- den. Abgesehen von anderen berechtigten Bedenken gegen eine solche Ausführung sei die Ueberbrückung mit außer ordentlich hohen Koste» verbunden, weil sie «ine Kpaninvelte aufwelsen mühte, bah alle aus der Werst bearbei tete» Schisse unter der Brücke hlndurchgeschlcppt werden könnten. Die Ausbrlngung der Mittel für «inen solchen Bau sei nicht möglich. Es sei in weiteren Verhandlungen noch die ffrage geprüft worden, ob eine Durchführung des Leinpfades durch bas Werftgeländ« ermöglicht werden könne. Wenn auch kaum Aussicht bestehe, dah diese Verhand Ilingcn zu einem Erfolg führen würden, so sollten sie doch sortgesctzt werden. Derselbe Stadtverordnete hat auch eine Anfrage wegen te» Erweiterungsbaues der »4. Volksschule i« Stadtteil Laubegast Angebracht. Hierzu teilt der Rat u. a. folgende» mit: Der Zeitpunkt -es Beginns des Erweiterungsbaues lässt sich leider zur Zeit noch nicht bestimmen, da zunächst die end- «listige Genehmigung der Planung durch die zu ständigen Stellen abgewartet werden muh und im übrigen der Baubeginn von der Bereitstellung der immerhin erheblichen B a u k o st e n durch bas Finanzamt abhängig ist. Wenn wider Erwarten bie Beschulung aller zum Bezirke ter 64. Volksschule gehörenden Kinder infolge Raummangels ab Ostern 1986 nicht möglich sein sollte, wirb sich eine vor übergehende Ueberwetsung von Kindern an be nachbarte Schulen nicht vermeiden lassen. Im übrigen bemerken wir, daß die im Gebäude der 64. Volksschule mit untcrgebrachte 9. Mäbchenberufbschule mit dem 81 März aufgelöst wird und dann der 64. Volksschule ab Ostern bie von dieser jetzt benutzte» zwei Untcrrichtszimmer, ein Nabelarbettssaal und zwei BerwallungSztmmer über wiesen werden. Dann erfolgt bie Reimabl »er 22 ebnnmnllichen RatSmttglirtcr Auf Grund der vorliegenden Wahlvorschlage werben ge wählt: Sozialdemokratische Partei: Stabtrat Schriftleiter Pani Barthel, Gtabtrat Kaufmann Biktor Braune, Gtabtrat Geschäftsführer Otto Grafe, Stabtrat RegternngSrat Rudolf Friedrich», Stabtrat Mlnister a. D. Bruno Kirchhof» Dtadtrat Parteisekretär Sander, Stabtrat OberregicrungSrat t. W. Dr. Albin Wünsche, Schriftleiter OSkar Edel. Deutsche Volkspartei: Gtabtrat Kaufmann Hermann Christoph, Stabtrat Bankbtrcktor Dr. Bernhard Krüger, Telegraphen-Obcrbauführer Hubert Moderegger, Stadtrat Direktor Hosrat Otto Dietz. Deutschnaklonale Volkspariei: Stadtverordneter Schriftleiter Ernst Ranch, Stabtrat Oekonomiercst Theodor Simmgen, Etubtenrat Kurt Sichler. Handwerk usw.: Stabtrat Tischlerobermelstcr Alfred Helnze, Dtadtrat Zigarrenlabenlnhabcr Josef Knute kommurtlslifche Partei: Stadtrat Sch'osscr Paul Grnner, Tischler Paul Schwarze. Deutsche Demokratische Partei: Etabtrat Oberlehrer l. N. Heinrich Beck, Oberverwaltungsinspektor Paul Eichler. irattonalsozsatistssche Deutsche Arbeiterpartei: Schriftleiter Earl Albert Koester-Heuckeudors. Die neuen Sta-rrSte Reu tritt in da» Natskollegium ein als Vertreter der bemokratte der Lanbtagsabg. Ebel, der zu den füh renden Persönlichkeiten der Partei in Sachsen gehört. Weiter ist neu zum Staütrat gewählt morden der verdiente zweite Vorsitzende des OrtSvereinS Dresden der Deutschen Bolks- partet, Telegraphen-Oberbauführer Moderegger. Der neugewählte Stadtrat Stubienrat Eichler gehörte bis Ende vorigen Jahres dem Stadtverordnetenkollegtnm als Vertreter der Deutschnattvnalen an. Nom GtadtverorLnetenkvllegium ln den Rat Ist auch sein Namensvetter OberverwaltungS- lnspcktor Eichler (Dem.) übergewechsclt. Schriftleiter K o e ste r - He u cke n b o r f, der neue Vertreter der Natio nalsozialisten tm Rate, hat sich bisher tn besonderem Mähe um die Interessen der JnflationSgeschädigten bemüht. AuS dem RatSkvllegtum auSgcschieben sind die Stabträte Bommert (D.-N.), Förster sSoz.s, Frau Körner iKvmm.s, die als Stadtverordnete gewählt worden sind, Le ws nsohn «Komm.), Pötzschke (Altsoz.) und Röntsch lDeutschnational). Für Stadtrat Bauch, der auf der HanSbesitzerltste ln daS Stadtverordiicteiikollegium gewählt war. wird nun Ober lehrer Ullrich nachrllcken. der dem Kollegium ebenfalls schon angehört hat. Auch Tischler Schwarze, der letzt als Vertreter der Kommunisten zum Stadtrat gewählt ist, war bis zum Schlüsse des Jahres Stadtverordneter. Am -ie Versetzung »es Vevtunbrumiens Die Stv. Fra« Brückner sD.-N.) hatte einen Antrag ein gebracht, den Rat zu ersuchen, mit der Staatsregicrung Ver handlungen in dem Sinne einzuleiten. dast der jetzt im Garten des Friebrichstüdter Krankenhauses stehende Neptun brunnen tm Garten -cs Japanischen Palais auf gestellt werden könne. Auf Vorschlag des Prüfungsausschusses beschließt bas Kollegium, den Rat zu ersuchen, eln« Vorlage über Versetzung des Neptunbrunneno herüberzugeben. Die Gehaltsherabsetzung durch »te Kreis- hauptmannjchast Die Stadtverordneten hatten de» Rat am IS. Dezember porige» Jahres ersucht, ihnen von der Stellungnahme der Kretshauptinannschast zur Vesoldungsvrdining der Beamten und Angestellten der Sladc Dresden, nanicnllich vo» der vvr- genvttuncne» Herabsetzung, svsvrt Kenntnis zu geben und mttzuteilen, welche Masinahme» der Rat gegen die Be schlüsse der Kreishauplmannschast unternehmen wolle. Der Rat berichtet, das» er beschlossen habe, gegen diese Entscheidung in vollem Umsange das Landcsschtedögertcht anzu- rusen, die Bezüge aber vorläustg nach der bisherigen Regelung weite rz uzahlen. Das Kollegium beschlicht auf Vorschlag des Finanzaus schusses gegen die Stimme» der Teutschnaiivnale» und der Gruppe Handwerk »sw., von dem Ratsschreiben Kenntnis zu nehme», darüber hinaus aber den Rat zu ersuchen, gegen die eigenartigen Beschlüsse der Kreishauptmannschast. insbeson dere gegen die bezüglich der unteren Beamtengruppen ge fassten Beschlüsse, mit aller Energie beim Laudeoschiedsgericht Stellung zu nehmen. Stv. Grohmann (Handw.) erklärt, dah seine Fraktion de», wegen gegen den Ausschuhvvrschlag stimme, weil darin nur die unteren, nicht aber die mittleren und Höheren Beamte» erwähnt seien. Fünf - Millionen - Anleihe Der Rat übersendet den Stadtverordneten die über 8 Mil lionen Mark auSgescrttgte Hauptschuldverschreibung sowie die Bestimmungen der üprozenttgen Anleihe der Stadt Dresden vvm Jahre lü-'N, Reihe II, mit dem Ersuchen, die Urkunden durch den Stadtvervrdnetenvvrstchcr vollziehen zu lassen, nachdem in weiterer Auswertung des Anleihcprivilegö in Höhe von 46 Millionen Mark eine Anleihe von k Mil lionen Mark abgeschlossen und von der Negierung genehmigt worden sei. » (Fortsetzung siche nächste Seite) lK »er 5eniorckek «tcc» i4«u»«» 14. » Lo. I»t mit »«Inen 7? 1«kr«n noch »on «ln«e »okch«» g«l»tig,n kriech« onä l<Lrp,rllch«n sig»tlgl«,it, «i«ö «r tlzlich l»«i «ü«» «>chtlz«n knt»ch«lcöung«n »«ll»»t nilt-äcict. Oi« Llträ« ä«i >st«r» l»t Sv» leeum (üiiltzae >««»rä»n. - „8ol«ng« >rt«ri«n, ii«rr, bl«rv«n uack bti«r«n ln OrclnonG »ln- - pl>«gt «r ru »«g«n - l»I«itz, ich jung. Unä st« Ich »t,t» st«n «osi«in- tr«l«n unst un»chHstIIch«n X«((«« l4«g trlnle«, v«rm«Ist, Ich «», stl«« Wlchtiz»t«n Org«n« klnüll»»«n «u»eu»etz«n, stl« Ikn«n »ch«st«n liönnt«». ich scann »og«r «l»,nst» in«ln«n 84al«I«« trlnl««n, »o »ch»«r» Ich Ibn nv» m«g - «l>«r i4«g muö «i o«ia>" konstruktion besteht, das dem Institut angegltebert werden soll. Auch mit dem Lehrstuhl für Krastfahrwesen, der vor sei- »er Besetzung steht, soll ein eigenes Institut verbunden wer ten. Die Stadt Stuttgart hat dafür eine« Zuschuß bewilligt. Sm Sattel unter Afrikas Sonne Bon Henntng Thtele Morgen» um sechs Uhr brachen wir mtt unseren beiden Pferde» von einer Farm am Rande des KavkofelbeS aus, um tle verlorciigcgangcncn Reitpferde draußen im Gelände zu suchen. Es war ein schöner, bewölkter Tag. und die Pscrde «rissen gut auS. Eine halbe Stunde ritten wir in scharfem Tempo auf der Hohenfeldcr Pad lWeg), dann ebenso lange über eine weite, graue Fläche, und vorbei war e» mit der Herrlichkeit, denn nun konnte wegen der vielen Steine und de» dichten Busches nur noch Schritt geritten werden. Hügel an Hügel reihte sich, mtt saftig grünen Mopanebüschcn, und ab und zu tat sich eine kleine Fläche mtt zarten, grünen Grasspitzen auf, die sich nach dem ersten Regen herausgewagt hatten. Aller paar hundert Meter konnte man kleine GemSbock- samllien sehen, die es sich Im kühlen Schatten der Mopane- bäume bequem gemacht hatten, ober auch einzelne vergrämte Einzelgänger, die mtt dem Leben abgeschlossen hatten und sich den Rest ihres Daseins nun so angenehm wie möglich ge stalten wollten. Anscheinend verspürten ste keine Lust, sich tn ein gefährliches Scharmützel mtt ihresgleichen etnzulassen, sondern wünschten, möglichst sastige Büschel zu erwischen. Auch kranke bekamen wir zu sehen. Da war auf der grauen Decke eines alten Bullen handbreit hinter dem Blatt eine kaum vernarbte Wunde. ES war in einer Gegend, bie kaum eine» Menschen Fuh berühr« hatte, und wo das Wt'd infolgedessen derart zutrau- lich mar. bah man bi» aus 86 Meter durch die Rudel reiten konnte. Auffallend war nur die ängstliche Gchenhett der kudiiS. Was mochten ste haben? Es sah doch sonst so aus, «l» gäbe eS keine Gefahren, keine Menschen mit blinkendem Mohr tn der Handl Wir fanden keine Spur der entlaufenen Pferde, «n- ging e» immer weiter über Hügel und Flächen. Dann muhte» wir nn kleines Nivier, ein nur während der Regenzeit Wasser führende» Flußbett, passieren, von vielen Bäumen umrandet wie Omumboronbonga und Bastard-Kameldorn, alle» in sastige» Grün gehüllt. Wieder kam ein Nivier, und plötzlich sahen wir im Sonde vor uns große, runde Spuren. ganz frisch. Im Morgengrauen waren Elefanten hier ent- langgczogen. Zivel mächtige Bullen, sagten dt« Spuren. Hier waren sie ans Ufer gekommen, da» sich mit anderthalb Meter hohen, steil abfallenden Ufern durch das Gelände schlängelte. Einer der beiden Riesen war wohl etwas un vorsichtig gewesen, denn aus der breiten Spur war zu schließen, daß dicht am Ufer der Sand weggerutscht uird er ln» Nivier gepurzelt war. Seine Wut war anscheinend groß gewesen, denn aus der anderen Seite war dem Dasein eines Hackibusches — was hatte der auch dort jo frech zu stehen — auf gründlich« Weise mit Rüssel und Bein eln Ende gemacht worden. Immer melier. Endlich waren wir an dem Bergzuge angclangt, der sich von Farm NubeS bis Hirabi» hinzleht Dann umritten mir einen kleinen Hügel, der mit dem einen Ende sich an den Berg anlehnte, und von dort gerieten wir auf ein« Fläche, die auffallend düster aussah durch die schwarzen Bastard-Kamelbäume, die hier in großen Mengen standen. Von GraS war keine Spur zu sehen, und eS war nicht anzunehmen, daß wir die Pferde hier treffen würden. Deswegen beschlossen wir, einen Mopanehügel kurz vor uns zu umreiten und unS bann nach Westen zu wenden. Am Ende einer Bodenwelle gab es eine kleine Kuppe, an der sich ein kurzes Bergrlvlcr In Windungen entlangschlängelte. Bis auf etwa fünfzig Meter waren wir an bie Kuppe herangekommen, al» wir einen kurzen, heiseren Ton vernahmen. Da wir aus frischen Elefantenspuren entlangaaekommcn waren, hielten wir die Pferde sofort an »nd blickten nm uns. Da kam eß auch schon a»S den Spalten und Höhlen des Gerölls mit affenähnltcher Geschwindigkeit geklettert, und ein paar Sekunden darauf umsprang un» in einer Entfernung von knapp dreißig Meter eine kläffende, knurrende Ment« gelb schwarzer wilder Hunde mit weihen Schwänzen. Ein wunder barer Anblick! Diese mnSkukösen, zähen Bestien mit Ihren mächtigen schwarzen Lauschern und wundervollen Gebisse:, hatten in dieser Wildnis wohl einen anderen Besuch erwartet Aber waS war denn da»? Die Hnnbe. etwa 18 bi» 26 ausgewachsene Tiere, machten keinerlei Anstalten, wegzu- laufen. Im Gegenteil, sse drängten immer mehr an un» heran. Der sungen Pferde wegen hatten wir keine Gewehre mitgenommen, auch keinen Apparat. Meine Stute wurde unruhig und io mußte irgend etwa» geschehen. Wir ritten so schnell eS das wliste Gelände zuließ — an Galopp war nicht zn denken — direkt aus die wilde Mente koS und — e» hals. Wenn auch ungern und immer wieder stehenblcibend, zogen ste sich doch langsam zurück, bis aus den größten, ein wahrer Niese seiner Art, mit anfgeschlitztem Ohr. kaut erhob «r seine tiefe, heisere Stimme, die «m Bergzug Widerhall««. Wir ritten aus kaum 20 Meter an ihm vorbei, und als wir hinter dem Berg waren, kam er noch ein Ende Wegs nach, um sich davon zu überzeugen, daß nun endlich Ruhe wäre. Dan« trollte er beruhigt zu seiner Höhle zurück. Plötzlich fing meine Stute an z« schnauben und macht« einen weiten Satz. Kurz vor uns lag ein junger Kudu, der erst in letzter Nacht gerissen und hierher geschleppt war. Neben dem kühnen Gebaren der wilden Hunde war er ein sicherer Beweis dafür, daß Junge in der Höhle waren. RingSheru« war alles zerkratzt und lag voll alter und frischer Losung. Inzwischen war eS Mittag geworden, und an einer niedrigen Klippbank wurde abgesattelt. Während die Pferde sich tn der Dpannfesiel ihr karge» Mahl suchten, hielten wir unter grünen Mopanebäumen unser Mittagsschläfchen. Dann ging e» weiter. Erst am Spätnachmittag fanden wir auf einer Steppe frische Pscrdespuren. Zum Verfolgen war e» schon zu spät, deshalb beschlossen wir, nach Farm Hohenfelde zn reiten, um von dort aus am nächsten Morgen die frische Spur auszunehmen. Wir ritten in einer langen Flä-*-. auf beiden Seiten vo» Bergen und Hügeln eingeschlvssen. Alle» war tn frische», tiefe» Grün getaucht, denn erst vor kurzer Zeit batte «S auch hier tüchtig geregnet. WaS sind denn da für graue Gestalten vor uns, sagte mein Begleiter? Löffel- Hunde? Und schon ging « loS. Mit erhobenem Wedel, mtt der zierlichen buschigen Quaste am Ende, ging eine Wild- schwetnfamilie ab, zwei große und drei kleine Tiere. AlS ob sie auf Rädern davonrollten, so sah eö auS, und im nächste« Augenblick waren sie schon tm dichte» Busch verschwunden. Wir hatten noch eine» steinigen Hügel zu umreiten, dann konnte es über die Fläche nach Hobenselde zu wieder flotter gehen. Da sahen wir auf etwa fünfzig Meter vor uns etwa» schwarz«» aus der Erde liegen. Bet genauerem Hinsehen er kannten wtr einen Ltraußcnhahn, der auf seinem Nest faß un feinen Hal» lang aus die Erde gelegt hatte. Als wtr ihm näher kamen, zog er es doch vor. seine Eier im Stich zu lassen und das Weite zu suchen. Wtr hielten un» nicht langer auf und trasen mit Dunkelwerden endlich auf der Farm ein. Am nächsten Morgen ging eS tn aller Frühe wieder hin- au». Wir ritten denselben Weg, den wir abends zuvor ein geschlagen hatten, zurück, bis wtr die Pserdespuren wieder- gefunden hatten. Die Spur führte durch dichten Dornbusch hindurch und «der steinreiche Hügel hinweg. Nach eintgeu Stunde» Suchen» gelangten wtr tn einen wetten Talkessel, t» dem saftige GroSbüschcl wucherten. Da sahen wir auch schon die Pferde. Diese waren kaum unserer ansichtig geworben, als ste kurz kehrt machten und tn gestrecktem Galopp davonsagten. Wir hinterdrein. Bald gingen sie tn eln ruhigere» Tempo über, so daß e» un» gelang, näher an sie heran,»kommen. Nun trieben wir Ne langsam vor un» her, bt» wtr nach einige» Stunden aus unserer Farm anlangten.