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Montag, IS. August 1S2G. T4. yDchrgaag. M -14. Gegründet 18SS Dnchtmstchrist: Nachricht«, »,«»». tz»rn>»»ch,r-Samm»Iuum«»r »R4I, Mur >ür Dachlg-ipräch«: »voll. D-Mg-. s-bühr L,WL.-rAM4VS^ Anz-Ken-Prelle N-!L?L.L.^S «L.". "»geißelt ^ All°-Är,ig- «usträg. gegen V°raa-b«zab>ung. üinz-lnummer L P,. «achdniä, nur mtt lxuNIchrr v»»0»n«,gab« (.Dr-dn-r Mache.") zulllsig. — Unverlangt» SchrtstfMche werden nichl auldewa-r«. ScheDlachmg und Douptgeschäftaftell«: «aeieaftrad. I»»0. »Nt. u. v«tz«, von lilapich » «etchar« tn Dresd e». Pnfiichech.choni» veipzi,. t Beginn der Schlachl «m Warschau. Die Entscheidung in vier Tagen? Paris, 13. Au«. Ter Soiiderberichterstuttcr des „Mattn" meldet aus Warschau vom Sonnabend abend, die grobe Schlacht um Warschau habe begonnen. Die erste Phase sei wegen des Versagens eines polnischen Regiments nicht gut gewesen. Eine wichtige Position bei Radzimin habe ausgegeben werden wüsten, aber im Ver laufe des Tages habe das Gleichgewicht wieder hergestellt werden können. Die Stellung sei mit groben Verlusten für die Rote Armee wiedergewonncn worben und dlc polnischen Truppen luftten einen für die gesamte Verteidigungslinie wichtigen Erfolg erzielt. Das Schicksal der Schlacht werde in etwa vier Tage» ent schieden sein. lW.T.B.j London. 1-1. Slug. In Londoner politischen Kreisen wird mit Sicherheit angenommen, dab der Sturm auf Warschau unmittelbar bcvorstchc. Ter stall Warschaus würde eine ernste Wendung in der polnisch-russischen Frage bedeuten. Angesichts der Tatsachen, dah die Bolscheivrsten in den besetzten polnischen Gebieten überall Sowjets ein- ietzen, schenkt man in London den russischen Versprechungen über Wahrung der polnischen Unabhängigkeit keinen Glauben mehr. Die ausläu-ischen Vertreter verlogen Warschau. Berlin, 15. Ang. Der deutsche Gesandte in Warschau, Gras Oberndorfs, ist gestern mit den Chefs der anderen fremden Missionen aus Warschau in Begleitung eines Ver treters des polnischen Ministeriums des Aeußeren in Posen ein getroffen. Wie W. T. B. erfährt, hat auch L.g r d d'A bcrnon Warschau verlassen. Die Aussen in Sol-au. Königsberg i. Pr„ 14. Aug. Ueber die Lage auf dem russisch-polnischen Kriegsschauplatz wird gemeldet: Die bolschewistischen Truppen sind in Sold au eingerückt. Die Polen gehen nach dem Verlust von Soldau auf Lübau zurück, da die Bahnstrecke Soldau—Lautenburg^- LtraS-ünrg bereits in den Händen der Rüsten ist. Russische Kavallerie ist im Vormarsch auf Wloclawcc und hat die Gegend Sicrpe erreicht. Im Angriff auf Modli» waren heftige Kämpfe in der Gegend Plolk und Nasietsk, südwest lich von Bveit-Litvivsk. Die polnisä-cn Kräfte wurden hinter den Wieprz-Abschnttt zurttckgenommen. Das Verhalten -er russischen Truppen. lieber das Verhalten der russischen Truppen im be setzten Soldau wird gemeldet: In Soldau bezahlen Offiziere und Soldaten jede Flasche Selterwasser und sedeS Stückchen Brot, dos sie ver langen. Schon am Mittag klebte folgender Stabsbesehl an allen Mauern der Stadt: »Befehl des Kommandanten von Soldau. Soldau, den 14. August 1920. Jeder Verkehr der Zivilbevölkerung ist bis abends 10 Uhr frei. Nach IN Uhr wird jeder, der keinen Ausweis «nützt, festgenommcn und der Kommandantur überwiesen. Jede Vergewaltigung, Raub und Plünderung wird mtt dem Tode bestraft und der Schuldige auf der Stelle er- ckossen. Die Soldaten, welche sich in Einauartierung b«. sinden, werden für jode grobe Tat auf schriftliche Meldung bestraft. Alle Gewehre und Waffen jeder Art und Munition sind sofort bet mir abzultesern. Die Nichtbefolgung wird streng bestraft laut Gesetz der Republik. Der Kommandant: Ponomerow." Die Offiziere sind von größter Höflichkeit. Jede Krage wird beantwortet, jede Auskunft bereitwillig gegeben. Was hat Frankreich vor? Bon absolut zuverlässiger Seite wird mitgeteili: Seit Mttwoch sendet Frankreich trotz aller offiziösen Demen tis große Truppenmai sen in das besetzte Rheingebiet und nach Elsaß-Lothringen. Da die Kasernen, in ivelchc die Truppen gelegt werden sollten, schon zum großen Teil überfüllt waren und der militärische Nachrichtendienst schlecht funktionierte, bleiben die TranS- portzüge oft tagelang unterwegs auf den Strecken liegen. >o daß man im Pariser KriegSministcriiim über den derzeitigen Aufenthaltsort mancher Truppenteile überhaupt nicht Be scheid weiß. Die Materialtrcinsporte leide» ferner stark unter dem Eisenbahnerstreik im Saargebiet und sind zum Teil fast lahmgelegt, so daß -er Wirrwarr schier unabsehbar ist. Als alle Truppenstandorte vom Kriegsministerium in Paris den Befehl erhielten, telegraphisch die anwesenden Truppenkontingents zu melden, stellte sich heraus, daß Trup penteile, die man in Colmar und Mülhausen vermutete, sich tn Mainz und am Rliein befanden. In den Festungen an der Nordgrenze sind Zeh »tausende von Reser visten ein gezogen worden, mit der Bestimmung, die Besatzung-Struppen abziilöscn, falls diese „für eine Aktion ge braucht würden". Frankreich lenkt ein. Paris, 15. Aug. Der „Tcmps" schreibt offenbar be- einslMt: Die sranzüstfch« Regierung habe die polnische Re gierung nicht ausgefordert, die stricdcnsbcdingungen der Bolschewisten zurückzmveisen. Sie habe sich lediglich dar auf beschränkt, den sehr natürlichen Wunsch ausznsprechen, daß die KriedenSbedi-ngungen. wie man annelmien sollte, die politische Unabhängigkeit Polens und leine ethno graphische Integrität nicht berühren sollte. «W. T. B.s Das Sn-« -er Snlenle? Paris. 16. Aug. Dam „Echo de Paris" wird ans Washington gemeldet: Angesichts der antibol-chewistifchen Politik Frankreichs und der amerikanischen Note sei in diplomatischen Kreisen in Washington die Meinung ver breitet, daß das Ende des Völkerbundes und eine Umgestaltung der Entente bevorstehe. Der Völkerbund wie die Entente könnten die politischen Mei nungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich nicht überleben. Dir Absicht Englands, die Sowjet-Regie rung anzuerkrnnen, bevor ein dauerhafter Frieden in Ost europa hergestellt sei, könnten Amerika und Frankreich ans die eine Seite und England auf die andere Seite führen. Wir- Ungarn helfen? Warschau. 14. Aug. lHavaS.j Eine Delegation des ungarischen Parlaments stattete dem Vize präsidenten des Kabinetts einen Besuch ab und erneuerte dabei das Anerbieten. Polen eine Armee von 5V0UN Mann nebst Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen, m Widerspruch dazu steht folgende Meldung: Reu. 15. Aug. Die „N. Kr. Pr." veröffentlicht eine Uu-torrednng mtt dem ungarischen Mi-nisterpräsiden-ten Tele kt. der erklärte, Ungarn bringe Polen traditionelle Sympathie entgegen: von einer tatsächlichen Hilfe leistung an Polen sei jedoch niemals die Siede ge wesen: denn Ungarn benötige den Frieden. Deutsche Vorstellung Saarland' en wegen des es. Berlin. 14. Aug. Wie W. T. B. hört, hat die deut, che Regierung die Geschäftsträger in London. Parts und Rom und den Botschafter beim Vatikan beauftragt, die Aufmerksamkeit der dortigen Regierungen auf die Vor gänge im Saargcbietc zu lenken und sie auf den Ernst der durch die französischen Uebergrifse hervorgeruse- nen Lage und die unabsehbaren Folgen der von der Saar-Regierung getroffenen Maßnahmen hinzuweiscn. Der deutsche Geschäftsträger überreichte in R o m eine Denkschrift der deutschen Regierung über den G e n c r a l st r e i k im Saarbecken. Der tiefste Grund sei dafür die Französier» ngspolitik des B c r m a l t u ii g s a n s s ch u s s e s. Eine solche finde ftiren Ausdruck in der Behandlung der Bcamtensrage, in der Befassung der französischen Truppen entgegen den Be stimmungen des Versailler Friedensvertrages, im Fort bestand der Kriegsgerichte und darin, daß di« wichtigsten Aeinter den Franzosen anvertrant seien. Zum Gerichts präsidenten sei der erbitterte Deutschcnfeind Nippold er nannt worden. Die Aiißcnvertrctung sei Frankreich über lassen. Die Parlamcnlsivalilcn würden verzögert. Zusammentritt -es Auswäriigen-Ausschuffe» 7 Die Abgeordneten Müller, Scheide in ann und Wels haben als Vorsitzende der sozialdemokratischen Reichsiags- naktion angesichts der politischen Lag« die schleunige Ein berufung des Ausschusses für auswärtige A n g c s e g c ii h e t t e ii verlangt, Slanvrecht in Troppau. Prag, >4. Ang. Nach einer Meldung des tschccho-slowa- kischen PressebnreauS aus Troppau vom 18. d. M. wurde dort gegen ein« Kundgebung von der Ententekom mission Gendarmerie und Militär aufgcboten. Als die Zurückziehung der Truppen verweigert wurde, ging di« Menge gegen sic vor. Hierbei wurden ein Gendarmerie- Oberlciitnani erschossen und durch Schüsse der Gendarmerie eine Person getötet, sowie sieben oder acht zum Teil schwer verwundet. Es wurde das Ltandrccht verhängt, (atb.) Finnifch-rusfischrr Waffenfttttstan-. Helsingfors, I t. Äug. Nach Meldungen aus Dorpat ist der fi n n i s ct> - rus s t sch e W a s f e n st t l l st a n d s v e r - trag unterzeichnet worden. Französische Transporkzüge angehallen. Ratibor, 14. August. Die Arbeiterschaft der Ratlbvrer Hauptwerkstätte hielt heute früh «inen Transport französischer Truppen an und setzte, wie der „Oberschlesische Anzeiger" berichtet, durch, daß der Zug auf ein totes Gleis gesetzt wurde, wo er unter Bewachung der Arbeiterschaft steht. Nach einer Meldung des gleichen Blattes wurden auch aus den Stationen Nensa. Tworkau und Annaberg Transportzüg« angehalten. Die Arbeiter schaft verlangt, daß während -es russisch-polnischen Krieges jegliche Truppenbewegung im besetzten Obcrschlesicn seitens der Alliierten unterbleibt. Lchneidemühl, 15. Aug. Gestern abend wurde aus dem lsiesigen Bahnhof ein für die alliierten Truppen im Ab stimmungsgebiet bestimmter Nachschubzug vom Betriebsrat der Eisenbahner angehalten, da verminte« wurde, daß Munition und Lebensmittel für Polen sich darin befinden. Heute vormittag ist der Zu« wettcrgefahren, nachdem die Untersuchung ergeben hatte, daß sich keine nicht deklarierten Gegenstände in ihm befanden. lW.T.B.j Zum Falle -es Leutnanls Sger. W. S. L. teilt folgendes mit: Nach Mitteilung deS „Vorwärts" ist das Wehrkreiskommando 4 vom Obcrpräsi- denten Hörsing ersucht worden, im Geschäftszimmer des an geblichen Leutnants Eg er. der in Magdeburg an ge heimen Machenschaften der Orgesch teilgenoniinen haben soll, eine Haussuchung vorzunehmen. Das Wehrkreis kommando habe aber nichts von sich hören lassen, und dem zur Unterstützung bei der Haussuchung vom Ober-Präsidium entsandten Beauftragten hätten Offi ziere erklärt, vom Wehrkreiskommando Weisung zu haben, den Zivilbchördcii nicht Folge zu leisten. Hierzu teilt das Wehrkreiskommando 4 folgen des mit: Es ist richtig, daß Obcrpräsident Hörsing das Wehrkreiskommando ersucht lmt, auch von militärischer Seite eine Durchsuchung deS Geschäftszimmers Egers vor- zuiichmen. Diesem Ersuchen ist durch telegraphische Weisung de« Wehrkreiskommandos an die zuständige Rcichsivehr-- brtgade 16 sofort entsprochen worden. Die Untersuchung wurde auch unverzüglich eingclcitet. Ihr Ergebnis sieh! noch aus. Das weitere unmittelbar an das Garnisvittom- mando Halle gerichtete Ersuchen des Oberpräsiden-ten, an der militärischen Untersuchung eine Zivilkommissioii tcilnehnicn zu lassen, hat die RcichSwehrbrigade 16 nach juristischer Prü fung alS ungesetzlich abielehnt. Deutscher Protest gegen -en neuen Landraub im Osten. Berlin, 13. Aug. Die deutsche Negierung hat ihre Vertreter in Paris. London und Rom angewiesen, eine Protestnote gegen die Eiitsüxidiing über das Abstim minigsgcbtct dem Obersten Rat und den dortigen Regie rungen zu übergeben. In dieser Protestnote heißt es: Der Oberste Rat in Paris hat Ost- und Westpreiißen von der Weichsel völlig abgeschnitten. TaS gesainle Ufer fäll! an die Polen. Der beste Hasen des Marienwcrder (Gebietes, der Hase» von Kurzeürack, wird mit allen seinen Anlagen Polen zugeschlagen, ebenso die Eisenbahn- brücken der Bahn Marienwerder—Müirsterwcilde mit ihren Brückenköpfen, sowie das Teichgcbiei. Der FriedenSverkrag sieht für Polen lediglich das Stromaufsichtsrecht vor, das in keiner Weise die Begründung qn territorialen Gebiets ansprüchen geben kann. Es wäre ein Widersinn, die Bevölkerung eines Landstreifeus zur Abstimmung über ihr künftiges Schicksal iiusziifordern, wenn von vornherein seststehen soll, das, ihr Schicksal ohne Rücksicht auf die Abstimmung negativ ent schieden werden nniß. Die von der Entente an Polen zu erkannte Staatshoheit über die rechte Stronihälttc und den östlichen Uferrand muß auch zu dauernden Streitigkeiten führen, da Polen jeglichen Zutritt zum Strom und jed wede Benutzung deS Stromes als Inhaber der Staats. Hoheit verwehren tann und hiergegen nach den bei dem Verkehr durch den polnischen Korridor gemachten Erfah rungen auch duvck> vertragliche Abmachungen ausreichende Garantien nicht gegeben werden können. Der ungehinderte Besitz der Häsen und Anlagen ans dem rechten Weichseluser, insbesondere des Hafens von Knrzebrack, ist für ganz Ostpreußen eine Lebensfrage, während er für die polnische Schiffahrt nur geringe Bedeutung haben kann. Durch die vom Obersten Rat gefällte Entscheidung wird auch der Schuß gegen Hochwasser illusorisch gemacht, indem der Deichgenossenschast der Marteirwerder Niederung die Dinglichkeit genommen ivird, den Deich ord nungsgemäß zu unterhalten. Bon den den Polen zu gewiesenen fünf Ortschaften, die sämtlich nur über ganz geringe Einwohnerzahlen verfügen, haben bei der Abstim mung nur zwei mit einigen Al Einwohnern polnische Majoritäten ergeben, aber selbst die Dörfer, die polnisch gestimmt haben, wollen jetzt, nachdem dic übrigen Gegenden sich gegen Polen erklärt baben, bet Deutschland verbleiben. Dic deutsche Regierung erbebt hiermit sei erlichst Einspruch gegen die Entscheidung -cs Obersten Rates. Sie muß *s avlchiien, irgendeine Berantivortung für die sich etwa aus diesem Spruch ergebenden Folgerungen zw übernehmen. Sie kann diese Entscheidung nicht anerkennen, da sic mtt den B e st i m m u n g e n des Friedens-- vertrages nicht vereinbar ist. Sie widerspricht ebenso sehr dem Selbstbestimmungsrecht der Völker wie den wirtschaftlichen und geographischen Notwendigkeiten des Landes. ,W. T. B.» » Berlin. 1.3. Aug. Am 15. Anglist wurden die im west- und ost-preußischen Mstiinmniigsgebietc befindlichen eng-! lischen Truppen in zwei Zügen von Allenstein und Tirschan, in die Heimat abvefördert, dosgl. dic italienischen Truppen, Die Sntfchei-ung noch nichl gesotten. Berlin, 15. Aug. Die Entscheidung über Ostprcnßere ist noch nicht gefallen, steht aber unmittelbar bevor, wie sich aus einer Note der Bott-chafterkonserenz ergibt, in der cs heißt: Im Verfolg des Fricdensvcrtrages wird die Rot-- schafterkonfcrcnz Ihnen auf Grund ihrer Vollmachten durch Schreiben vom 16, August die neue Grenzlinie zwischen Deutschland und Polen im Abstimmungsgebiete bekanntgebcn. Die Botschafterkvnsercnz bedauert. Ihnen eine derartige Mitteilung nicht eher haben machen zu. können, bevor sic Ihnen nicht die Grenzlinien in dem Ge biete vvn Marienwcrder bekanntgegeben batte iW. T. B.f Ein Kronprinzenbries. Ter „M atin" veröffentlicht einen V rief desdcu!- scheu Kronprinzen an seinen Vater ans dem Jahre 1917. Der Brief lauiei: „Es ist höchste Zelt, nnserc Bilanz zu ziehen uns sie mit der unserer Feinde zu vergleichen und umgehend seit-» zustcllen, über welche Mengen vvn Rahriingsniiitein und über welche militärischen Reserven Deutschland verfugt, sowie wie viele Waffen, Munition und sonstiges Kriegsmaterial Deutschland augenblicklich erzeugen kann. Gewiß sind wir schwächer als unsere« Feinde, aber die materielle Bilanz ist nichts gegen die moraltsch--. Der Geisteszustand unserer Deutschen ist nach den ungeheuren. Opfer», dic «sie deutschen Familien gebracht haben, betlagenS- wert. Das Elend nimmt zu. Die Perzweislung wird ollen be kundet. ES ist immer lcbr beunruhigend, wenn man in großent Revolutlonszcntren die Frauen dic Övssninig verlieren sieht. Dies ist bei den deutschen Frauen der Fall, dic sonst so heldeninülia sind. Die Kindersterblichkeit wächst i» crichrcckendcm Maße und die ansteckende» Krankheiten häute» sich. Wenn Deutschland nicht vor Ende dieses Jahres Frieden erhält, so ist die :I! c v o l u l i v n s- gcsavr bevorstehend. Oesterreich befindet sich in derselben tzage. und das geben in Oesterreich ist noch nneriräglicher als i» Deulich- land. Kaiser Karl ist sicherlich einer unserer besten Freunde. Aber wen» er schon nur einen Weg sieht, aus d-.-m er »ns verlassen must, so gebietet ihm die Pflicht gegen sein BoU, sich von uns zu iren, »e». Bulgarien und dic Türkei können au>h den Kamps nicht mehr sortsetzcn. Die Hoss n » n g e n, die man aus den Untersee bootkrieg gesetzt hat, waren vergeblich. Dic Admiralität wiederholt unaufhörlich: Fu einigen Wochen werden wir gerettet sein, gasten wir dic wenigen Wochen vorübcrgedcn »nd warten wir das Resultat ab. Wenn es unsere Erwartungen nicht reckt- fertigt, dann trachten wir, den Frieden zu erhalten. Es handelt sich nun nicht mehr um den Lieg, »m die Vergrößerung oder um den Ruhm Deutschlands. Es handelt sich um dad Leben des deutsche» Volkes, und cs gibt nichts, was sür uns ein teureres Gut iein sollte. Unsere D n n a st i e ist inGetahrI Ralürlich ist das istr Dich und sür mich ein großes Unglück. Aber das ist nicht» im Vergleich zu dem Unheil, das -cm deutschen Volk auferlcgt ist, Sprechen wir offen. Denken wir nicht mehr an Belgien, ver zichten wir aus tedc Anne»'io», selbst im Osten. Wir müssen Unterhandlungen mit unseren Feinde» herbeisühren. Fis erinnere Dick an unsere» Voriahrc», Friedrich I I., der durch eine Koalition besiegt wurde, dessen Rame aber groß blieb in der Welt, geschickte? ' -