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Dresdner Nachrichten : 19.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-19
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.02.1888
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vesörror? M<rc1-vi«Hterr werde«. die voranSfichtlich au» zwei auffteiaeuden Klassen besteben würhe. In den Bürgerkreffen unserer Stadt giebt sich vielfach da- Bedürlniß kund, daß die au» der schule entlassene» Mädchen Ge- legrnheit hättem sich fortzubikden. Ganz brlonder» tritt diese Notb Wendigkeit hinsichtlich de» französisch und brz. de» Englisch bei den,e,iige» Heranwachsende» Töchtern ein. welche dem Vater im cr er üeS städtischen SchulauSichnsseS nicht ringegangen worden, ebenso nicht aus den Antrag: es möge i» den zwei oberen Mädchenklassen der Bürgerschule der bis seht mit zwei Stunden wöchentlich a»ge- 'etzte systematische kalligraphische Unterricht ansgehoben und durch Einführung des Englisch mit derselben Stniide»six>ru»g erseht werden. Zeitgemäße Ideen brechen sich nur allmäklich Bahn und iei auch hier zum Trost gesagt: Ausgeschoben ist nickt ausgehoben! — DaS neueste Persvnalverjcichniß der Leipziger Uni versität weist einen Lehrlötper aut, der sich Zlisammensetzt auS 68 vrdenll. Proiessorcn, 13 ordcntl, Honorar-Prowssvien. 38 anßcr- ordentlichcn Professoren und t>2 Privat-Doccnten. in Summa 181 Docenlcn. welche sich auf die vier Faeultätcn wie folgt ver weilen : In der thcol. Facultät l 1. jnr. Fncultäl 19. in der medi zinische» 16 und in der philosophische» 192. 194 Docenlcn sind im BcsoldimgSelal verzcichiict. Die Zahl der Stndirendeii beträgt ini laufenden Semester :»i6l. darunter 1446 Sachsen. Das Ergedniß der Zahle» über die freauein. beißt eö in dem vom Aba. Ulilc manii-Görlitz crlkeilten Bericht der finaiizdev. I., liefert den Be iveiS, daß die LandcSuiiiversitüt ihr Hohes Ansehen «ort und fort behauptet. Sind ihr auch Verluste an bedeutenden Lehrkräften in den letzten Jahren nicht erspart geblieben, io ist es doch nach Ver sickerung dein Ministerium gelungen, dieselben wieder angemessen zu criepen: allerdings ist dies nur möglich gewesen durch Aus bietung größerer materieller Opfer, denn auch bei dieser Hoden wissenichasllicheu Anstalt macht sich die Cvncurrenz dcS Alltags lebens bemerkbar. Konnul nun noch hinzu, daß durch die immer weitere Ausbildung einzelner Facultatsmisscisichnstc» größere und veränderre Anforderungen an die einzelnen Lehriiistilute gestellt werde», denen au onderen deutsche» Hochschulen i» hervorragendster Weite genügt worden ist. io weiden die vom König!. Ministerium im Etat eingestellten erhöhten Forderungen als nothwendige anzu- erkenuen iem. — Die von der Dresdner Bürgerschaft an den Reichs - k anzler erlassene Adre i s e ist am Mittwoch i» Berlin cinge- trofsen und schon am Freitag hat Fürst Bismarck seinen aufrich tigsten Dank lnerlür in einem an de» Landlagöabgcordncten Dr. Mehucrt gerichtete» Schreiben ausgesprochen. — Die allgemeine Theilnalime, welche der Tod des hier ver storbenen Herr» Direktor Bieser i» Schifserkreisen hervorgenisen hat. kam am Tage der Beerdigung äußerlich dadurch zum Aus druck. daß die au' der Elbe liegenden Schiffe auf Halbmast gehißt hatten. In Wittenberg, dem Geburtsort Bieter s, wurde eine Traucr- parade abgchaltcir. — Unter de» Seuchen (Epidemien^, von denen in de» letzte» Monaten unser Sachsen helnigeincht wurde, nimmt der Ty p h uS, der in Ehe m n i tz und Z w i ck a u herrscht, leider einen große» Ilm'aiig cm. Genaueres über die Zahl der Erkrankungen »r der Eivilhcvolkcrung jener Städte ist nicht zu ermitteln: die dortigen Zeitungen verhalte» fick hierüber so schweigsam wie möglich: ganz im Gegeniahe zu der Militärverwaltung, die über die Erkrankungen der betroffenen Garnisonen offene Mittheilangen macht. Die llr- 'ache der Seuche ;u ermittel», i>t noch nicht gelungen. Eine Zn- ichciit aus Chemnitz beklagt die große Uiireliilichke,!. die daselbst benicbe und sich nicht HIoS aus das Innere einzelner Häuser be- ichrcinke Die AnsteckuiigS'ähigkeil de-S Tnphus m Ehern in st muß allerdings groß sein. Eme sehr bekannte Mediznialpertvii in Dresden, welche bor 14 Tage» kurzen Aufenthalt in Eheuimtz ge nommen. hat dort den Kenn zum Dublins ausgelesen und liegt setzt hier schwer krank darnieder. Der Fall erregt bei den zahlreichen Freunden Ine-es geschaßte» Mitbürgers lebhafte Theilnakme. — Wo sonst die Kinder Floras anmuthig ihre Körnchen er hoben und dem Besucher einladend eutgegendnileten, wird sich Ende dicici Woche ein Seencciewech'el volliiehc». der den Benichern der Flora ei» nicht minder bunt S. aber bewegteres Bild ausrollen wird. I>» Geiilhle ihrer liausherrlichen Wurde werden bniitbe- siederte Hähne die .Hälie recke», um ihr hcransiorderndes Kikeriki nr die ionst io stille» Räume zu schmettern, accompagnirt von dem hausmütterlichen Gackern dcS HulmerharemS, >väl>rc»d zärtliche Taub iivacrre. verlieh! kokketirend, sich angurre». unberührt von dem plcbeiiiche» Scimalicr» klalschiilmliger Enten. Kurz: Tw 2 4. Ge flügel a usuell u ii g der Dresdner Geslügelzüchterveieme» uuter den, Protektorat Ihrer Königl. Hoheit Prmzeisin Mathilde, soll Freitag den 24. in den Räumen der Flora eröffnet werden. Anmeldungen sind überaus zahlreich eiiigegangcn: es werden der Tagesordnung. doch «Kd derfelde erst kn einer »er nächsten Vollsitzungen darüber Beschluß fassen. An der Annahme dr» Ve» srtzeistwur'eS durch den BuubeSraih. welchen die konservative Mehr heit denselben unaufgefordert dargebrackst bat. ist nicht zu zweifeln Eine Freitag Abend bei dem Kronprinzen voraenommrne Untersuchung des Kehlkopfe» ergab eine erhebliche Besserung der Krankheit seit der Operation. Der Kronprinz halte einen sehr guten Tag. Der Husten hat abgenouimen und ist nicht so häufig mir früher. Es sind keine Anzeichen von.Bronchitis vorhanden. Zum Sonnabend verbrachte der Kronprinz eine gute Nacht. DaS Allge- membrfiiiben ist ebenfalls bester. Mackenzie'» Abreise ist auf un bestimmte Zeit verschoben. D,e GewerbeordnungS-Commission de» Reichstage» setzte die Berathuna dcS Antrags Lohre», bete, die Eiusühiung der Brod- laxen. fort. Aba. Haupt (nat.-lib.) ist damit einverstanden, daß in einer PreiStadrlle die ver'chledenrn Brodiorten mit de» Preisen angegeben werden, dagegen hält er cs nicht kür angebracht, daß der Bäcker auch gezwungen werde, die verschiedenen Getrcidearten, welche er verwendet, anzugebe». Abg. Brömel streif.) warnt davor, das Gewicht des BrodeS einseitig zu üdcrichätzcii und die Qualität hiutaiizusi'ben. Adg. Struckman» (nat.-lid.) vermag nicht emzu- iehe», wie die Preisangabe de« BrodeS eine Verbilligung desselben herbeisührrn solle. waS doch Abg. Lohren mit seinem Anträge be zwecke DaS Geschrei über den zu hohen Gewinn der Bäcker ie Jahrhunderte alt. und zur Zeit als die Brodtaxen bestanden, habe mau ganz dieselben Klage» gehört wir heute. Ei» Bedünniß zur Abäiidening der Gewerbeordnung sei durchaus nicht Vorhände«, deren Bestimmungen genügen vielmehr vollkommen in Bezug nur elwa erlordeiliche orlspvlizeilichr Beaufsichtigung der Bäcker. Adg. v. Oertzeu-Brun» (cons.) siebt einen Nothstand darin, daß dir Bäcker häufig Mais- und Kartoffelmehl zu Roggen und Weizen mische»: gegen dieie Täuschung biete das Rahiungsmittelgeletz keine Handhabe. Abg. Haupt glaubt, daß der Preisaushang sehr wohl aus Verbilligung des BrodeS ciiiwirke» könne, da das Publi kum daraus ersehen könne. wo der Preis billiger iei. und sich dort hin wenden würde. Abg. Lohren theilt mit. daß ihm eine sehr große Zahl von Zuschriften ans allen Theilen Deulsrhlaiids zugc- gangen sei, in denen er zu seinem Boraehcn beglückwünscht und eimuiitelt weide, seinen Aulrag nachdrücklich zu vcrlrelen. Der vom Abg. Lotircn beantraale 8 73 ivicd niit 5 gegen 6 Stimmen abgelehiil. Dagegen ivird der 8 73 in der vom Abg. Haupt bean tragte» Fassung mit 8 gegen 3 Stimme» wie folgt angenommen: „Die Bäcker und Verkäufer von Brvd sind verpflichtet, die Verkaufs preise deS BrodeS wahrend der Verkaufszeit nach Kilogrammen durch einen oon außen leicht sichtbaren und deutlich geschriebenen Anschlag am VerkaniSlvkale zur Kcnntniß des Publikums zu bringen. Beim Marktverkauf und Hausuhandel ist das VreiSver- zcichniß unausgeioldelt den Käufern vorzuzcigcn. Das Preisver zeichnis; ist vor der Ingebrauchnahme bei der polizeilichen Orls- behörde zur koslciiircicn Abstempelung eiiizurcicheu." Die von einigen Blättern kürzlich gebrachte Nachricht, daß der Geiieral-Onartiermeister Gras Waldersee iiir den Fall eines Krieges der verbüudeleu Mächte als Elics des Generalstabes de« öster reichisch-ungarischen Heeres bezeichnet sei und schon an den vor einigen Wochen in Wien unter Vorsitz dcS Kaisers Franz Joiet slattgesundenen mililärnchen Berathungen lheil genommen habe, ivird, wie voranszuiehen war. in Abrede gestellt. Zu den eigenste» Interesse» emcS Stnaws ist doch sicherlich die Führung seines Volkes und damik auch «eines Heercö zu rechne». Der Gcucralslali des öslerreichiich-uiigariichen Heeres gehört, schreibt ein Berliner Blatt, zu den beste» militärischen Einrichtungen desseiben. Ist so nnt für die Eiilieiiduiig emeS prcußiichen O>siz>erS als General- st»bSches weder eine Berechtig»»,;, noch eine Nvilnvendigkeit vor- h»»de», >o ist es völlig »»haltbar, von der Tlicilnahme irgend eines Offiziers an Bcrnlbuiigen z» sprechen, welche im Friede» iiiimel nur rem öslelleichnch-nnganiche Angelegenheileir bchandcln können, lieber den von einem Gerücht kürzlich todtgesagtc» Abgeordneten .Hasenclever meldet das „Bert Volksdl." aus znverlä'siger Quelle daß der Erkrankte sich in der älnisnn üo Santo n»!cr sorgsamer ätzt sicher Pflege befindet und sein Zustand icil «einer Ausnahme in diese Heilanstalt nahezu »liveründert ist. Nach Ansicht der Acrzke m vorläufig eine wcientliche Aende'ung in dem Befinden des Pasienle» nicht zu crivartcu. Die Nachricht hat nauicutlich im Berliner Wahlkreise die Runde gemacht, denn ans eine Mit iheisiing, „ihr Man» läge >m Sterben", ist die beklagenSwerthe Frau .Haicuclever mit ihren Kindern von Dessau nach Berlin gceiii. um den Gatten und Vater »och einmal zu sehen. Tic erichreckte und in naiiieillaie Angst versetzte Frau erfuhr m der Anstalt, daß sie das Obicr einer Täuschung geworden. Daß sich nach Lage der Dinge die Aufmerksamkeit in erhöhtem Maße dem Prinzen Wilhelm zmvendet, ist begreiflich. In Ermange lung positiver Anhaltspunkte werden aber Dinge erkunden, deren ungefähr 9«'9 Stamme von größerem Geflügel und circa 599 Paar j lliiwah>schcnllici,keik wiort Jedem einlcuchtcn muß, der eine» Blick j Tauben ausgcstclll werden. Tie Prämnrung findet bereits Freitag § Vormittag stakt : — Aui dem Schlesischen Bahnhöfe ist vorgestern ein i Wagcnrnckcr dadurch beiunglückt, daß er beim Koppeln von Wage» - »in dem linke» Arm beim Einbaken der Waqenkellc zwischen die Parier acsi mmen, wodurrb ihm dirier zcrbrpchc» wurde. — linier den alliabrsich wlederkehrende» Salioncoiiecrlen bat sich von jeder daS mit dem Winterfest inneres Polytechinker- ' Gesangvereins „Erato" vcrbundciie caier besondere» Besieblhcit ei'renl: nicht cliva iveil die Aussicht aui cinen nachsolgenden Ball dasselbe auch nir die jüngere Welt begehrcnSwerther machte, auch nicht, weil stets einige Künstlernamen von bestem Klange aus dem Programm siguritten. sonder» das eigenartige Gewand, in welches sich „Eralo" lederzeit zu kleiden weiß, übt eine besondere AiiziclniiigSkrass anS: Das Winsenest der „Erato" gestalt»! sich netS zu einem Stelldichein der aelchrten Aristokratie umcrer Stadt, eem aber kein steif „gelahrter" Eliaraktcr eigen ist, sonder» das sich auch durch den Reiz studentischer Frische rind irigendlicher Lebenslust, sowohl in de» gebotenen Knirstleistnngen, wie bei dem sich anschließenden Nalltesle auszcichnet, Frische und Lebens lust zeigte sich namentlich in de» durch den Verein unter Kapell meister Sanve's hingehender Leitung vor getragenen Mannerchören „Rillns rallnS" von Handwerg und „Ter Mmnelänger" von !1i. Schumann, sowie i» den beiden vrächsig auSgesührien Tovpcl- guarleUen „Ständchen" und „Die Lotosblume" serstercs vom ictzigen Ln'dcrmeislcr Saupe, lelrleieS vom früheren Dirigenten der irigcnd- liclien Sängerichaar, Edm. Krelichmer, beide aber nitt gleicher Wärm? der Eiuvsiildung, den sinnigen TeAeSworlcn sich anpasscnd, komvonirt). Aber a»ch Srhumanns „Träumender See" — be kanntlich eine der hcikclsten Rcaniierchockomposikioiien — dürste man leiten io diiitig und charakterisli'cd gehört haben, wie an dieiem Abende, Einen mächtiacn Eindruck liintersießen die von Kremier bearbeiteten „«> niederländischen Volkslieder" tür Mannerchor, Or chester und Orgel ialS solche simgirie eine von Tb. Dietrich, Frauenstraße, gntigst überlassene prachtvolle Bell-Orgel), bci ivelchcr Gelegenheit sich auch einige aus der Mitte des Vereins gestellte Solnicu ielir ivacker hervoithateii, während das Gewerbe- iiansocchester — wie beicitS bei Eröffnung des Eoncerks durch den nnistcrgilligcu Vortrag der Lodvisca-Ouvcrkure von Eheruhiin — stine Duchkigkei! von Neuem bewähren konnte. Als Künstler von Fach waren diesmal Frl. v. Echavanne und das stets hstis- pcrciie Ehrenmitglied der „Eralo", Herr Concertmecstcr Grütz- n ach er. gewonnen worden, welch' letzterer seinem Eello, zumal sti cinein Riozail ichcn Adagio, wahrhail bezaubernde Töne zu enilocken inn'ge. ioalirend er sich m eurem „Capriccio über unaa- i'uhe .stielpdien 'ür Celli' und Orchester" nicht nur als Ueberwinder eminenter:ech»i'<hcr Schivicrigkeiten. sondern auch als wohlgeichulter Epinpi'niu dcr.Fahörersthast zeigte. Emen ganz aparlcu Genuß aewährie dev Voriraa zweier Lieder von Gounod und Lachncr tür Alt mit Cello- und Elavierbegleitung. vorgctragcn außer bo» dcm- wlbcn Knnillcr i'nd Herrn Piamileir v. Schreiner sder alle Elavier- accompagnemenls lretslich austtihrte), von unicrer vorzüglichen Hosovernoängcrin Frl. Ehavannc, die bei dieser Gelegenheit, wie auch mit emigrii Sololiederu von Schnbers, Ellivg, BrahmS und Lassen solch' reichen Bestall erntete, daß sic noch daS in „Ri- qolctto" mehrfach von ihr eingelegte Spanische Lied" von Eckardl zugcben mußte. War somit der holden Sangesnnste Erato durch rh,e Jünger ein in hohem Grade wohlgcsälligcS Ovtcr gebracht worden, so Halle ihre Schwester Tcrvstchore in den folgenden Abeiia-, Nacht- und Morgenstunden sedeistnUS nicht Ur'achc, über eine Vernachlässigiwg ihrer Person sich zu beklagen. Fortsetzung dcS lokale» DsielleS Leite ». Täfic-rgeschichkr. Deutsche- Ncicii. De: 'Buicdcsralh hat am Toniieislag in 'enzce Piene scm Geiel - iilwurle. belrenend die Anleihe kür Zwecke des ReickshecreS, ;»gc,:»ni»t: die amtliche Verösfentlichung steht daher uiiinittelbar bevor. Der Beschluß des Reichstages, be- »'esieiid die Vecläugerung der Wahlperioden, stand zwar auey aus in die lhalsächlichen Verhältnisse zu wenc» veimog. So wird bei- IvielSiverie gegenwärtig ivieder lüddculichen Blättern gemeldet, cs luge »n Plane, dem Prinzen Wilyelm einen Vortragenden Rach an die Seite zu stellen, dem cs obliege» würde, deinielben über alle Vorgänge des slaallichen und öisenlsichen Lebens dauernd Vortrag zu Halle». Soviel wir wissen, arbeitet Prinz Wilhelm schon seit Mviialen imAuswälligcn Amt und ist auch sehr vvrlrcstsich hecathe», denn sein Vortragender Nach heißt Fällst v. Bismarck, Wie dank bar der Zögling dieiem Lehrer gegenüber ist, beweist der Umstand, daß Prinz Wilhelm kürzlich, als er Anlaß nahm, in einer Tlschiede die ihm da und dort zngcichriehclrcii kriegerischen Gelüste mil Ent rüstung zmückzuweiien. von unserem großen Kanzler sprach. AIS Maßnahme gegen das Treiben der Wucherer ist die Aus dehnung der Konmsivnspfsicht und des Zwanges der Eintragung säiiiiiitlicher Geschäfte u> cm Buch aut die gewerbsmäßigen Geld- Verleiher in nächste Anssicht genommen Die „Bert. Klinische Wocheistchr," veröffentlicht das Gutachten Virchow'S über „ein aus dem Kehlkopf des Kronprinzen enl»0ii'»ie »cs Geivebstlück". Es ergicbl sich daraus, dag Virchow das krag siche Gewclissluck zunächst >ür eine» Speiiercst hielt, etwa für eine» iinvollkomiiien gekauten Flenchtheil, der durch Würge» oder Er breche» wieder hcrausgebrachl worden. Die sehr bestimmte Erklä rung Tr. Krause s und die weitere» Ermittelungen über die Zu sammensetzung ergaben indcß, daß es rin abgestorbener und faulig vccäiidcrler Thcil des Kehlkopfes sein mußte, der stellenweise 4 Millimeter stark losgelöst war, „Von dem Prozeß", heißt cS in dem Gutachten Weiler, „welcher die Gaiigcaene vcdingt hat. ber- mochle ich ebensowenig etwas wahrzunehmen, als von deinienigen, welcher die Demarkation und Exfoliation deS Stückes gemacht hat. Weder Eiterkörperchen »och Graunlationszelleli waren erkenn bar. Aa den meisten Stellen fand sich überhaupt nichts vor, was aist irgend eine ttei»dartige Beiinengmijz hindeuleke." In der Deck schicht des eine» Stückes oder doch m nächster Nähe derselben zeigten sich Nester lZwieheln) von pidermcndalen Zellen. Epider- iniSzwiebcln in lieien Theilen unv deutlich itolirlc Alveole» wurde» nicht gesunden, auch ließ sich nirgends Knorvelfragment Nachweisen. Das Ergctniiß der Uulcrsilchuiig ist nach alledem rein negativ. Wie die „Slalluvöiicr Ztg." zuverlässig erfährt, wurde» in vori ger Woche unsere östlichen Grenzbewohner durch cinen bedeutenden Truppeiiaiismar'ch in dem russischen Grenzorte Slowiki deunruhigt. Tie Truvven waren so zahlreich, daß sie zwei Stunden brauchten, um durch den genannten Ork zu kommen. Slowiki ist cm mittel mäßiges Dort an dem kleinen Szeßuppcfliiß. welcher hier die Grenze mit Preußen bildet. Die Umgegend ist auk russischer Se»c schwach bebaut. Aui Eutsernnngc» von über eine Meile sieht man kein Hans, keinen Menschen, während bei uns gerade dicker Gegend gegenüber die Dörfer und Güter zahlreich und eng aneinander gebaut zu »iudeu sind, auch eme gcwisfe Wohlhabenheit uuvcrkeun- bar ist. Slowiki ist ungefähr drei Meile» von Pillkallen und Stalluvöucu entfernt und durch Chausseen mil demiclhe» verbun den. Die Trupven solle» nach der Gegend von russisch Georgen- liurg — Schinalleniiigken. Kreises Rrignit gegenüber — niartchirt und theiiweise wiedo »ach Slowiki zurückgckehrt sein. Tie TlUvpcn machten keine» günstigen Eindruck. Man schätzt deren Anzahl auf ungefähr 10.099 Mann. Die Beamtem der Sittenpolizei in Berlin werden demnächst mit Revolvern versehen werde», im städtischen Haushaltseial findet sich bereits ei» Posten zur Beschaffung von K9 Revnlvern. Diese Ausrüstung ist vom Polizeipräsidium mit Rücksicht daraus tür iiotlnvendig erachtet worden, daß diese Beamten ,n Ausübung ihres Tici»!»s, insbeionberc bci nächtlichen Patrouillen, gegenüber den Beschützern prvslisiiirtcr Frauenspersonen nicht selten m eine geiähttichc Lage komme». Jedem der acht Wachtmeister-Bezirke der Sittenpolizei solle» sechs Revolver mit der Eriiiächttgrmg über wiesen werden, je n»ch Beschasseuheil des Dienstes die ihnen unlcrstcUlcn Schutzleute mil Schimwassc» NliSzurüslen. Bo» den dilich kchlagende Wetter im Kieuzgrubenschacht bei Saarbrücken Verimglückleii sind beceils 40 Tobte zu Tage ge fördert : eine» wird noch vermißt. Die vier im Lazarett) bcfnivlichen durch Nachschwadcn beschädigten Netter befinden sich vcchällnitz- mäßig wotzl. Erficht und Lfinde der Leichen find «eM HD » Unkenntlichkeit verbrannt. Die meisten Verunglückten.waren »er- heiralhet. Die Maschinen der Grube und die Schlichte find sännst' ltch unverlehr». . Der Werkmeister Christ in M. - Gladbach gehörte ,u den «. maßregelten Arbritervertretem im RrichSvrrsicherungSamt. welch« ihre Stellung verloren, weil sie als Beisitzer gewählt worden wam, und längere Zeit in Berlin weilen mußten. Derselbe ist letzt gr< nöthlgt gewrnen, sich irlbstltändlg zu machen. Trotz seiner und seiner Freunde Bemühungrn, dir noch durch den Präsidenten des RcichSversicherungSamteS unterstützt worden find, hat Christ ««« Stellung erlangen können, da. wie binzuqrsügt wird, die Koalition der Arbeitgeber ihm geichlvssen gegenüber gestanden habe. Christ hat in M. Gladbach eme Buchi'niberei eröffnet. llvesterrettd. Das Abgeordnetenhaus wie» da- akademilch« Vereinsgesetz mit 179 gegen 53 Stimmen (äußerste Linke) dem Schulansichttsse zu. In wirkungsvollen Reden vekämpsten Peru«-, torker (deusich-nat. Bere»»au>ig) und Kopv (deutich-östcrr. Klub) di« Vorlage. Ersterer richtete ichark Angriffe aur den Minister und kritisirle abfällig mehrere Pratessoren-Bernsungen. welche sodann der Minister Gautsch rechtfertigte. Der Letztere betonte, daß es »eben der deutschen Wissenschakt auch ei» österreichisches Vaterlands grsühl gebe. Lebhafte Bewegung rieten Pernerstocker'S Erzählun gen über die AiiSichreitunaei, zungcr Herren aus hohen Kieilen hervor. So erzählte er u. A. eine Geschichte von einem hohen Herrn, der mit seinen Kmnemden — lauter «ürilliches Blut — daher- stürmr a»k dem Felde. Sie sehen von ferne einen Leichen,ur>. zwingen denselben, stille zu stehen, und all' diese« edle Fülilenblut mach! sich das Vergnügen, über den Sarg hiisiiberz»sv>ina«n rHört! Hört! auf der äußerste» Linken. Große Bewegung > Eine iolche bodenlose Gemeinheit werde vergebens bei der sludirenoen Jugend gesucht. Als Pernerstocser sodann von „bornirlem östn- reichlichen PalriottsmnS" sprach, erhielt ec eine Rüge vom Präs«, deuten. In der Mischkammer der ZlSkower Zündhütchen« und Patronen fabrik bei Plag erwlgie zwischen 3 und 4 Uhr Nachm, ans bisher noch nnantgeklürie Äciie eine Explosion, wobei der Dachboden und die GlaSverlchalung zertrümmert und der gerade zunächst beschäftigte Arbeiter Pradny förmlich I» Stücke zerrissen winde, sodaß er ioioit todl blieb. Zwei weitere Arbeiter erlitten so schwere Verletzungen, daß a» deren Auskommen grzweltelt wird. Tie strasgerichlliche Untkrnirhung ist bereits eingclcitet. Frankreiel). Der Minister des Aenßeren, Flonrens, ist nach Paris zurückgekehrt und cmpsing das divlomatiiche Corps. Der Ahgeordncle Sans-Leron verlangte in der Dcvutirtcn- kammer Dringlichkeit für seinen Antrag, eine Untersuchung üb« die Fragen aiizilstellen, die sich an den Ablaut des Privilegiums der Bank von Frankreich knüpfen. Der Ministerpräsident T,racd bekämpfte den Autiag und erklärte, es könne dadurch zwischen der gesetzgebende» und ausübenden Gewalt eine Verwirrung entstehen. Der Antrag wird mit 323 gegen U19 Stimmen abgelcdnt. T« Tcputirle Herisse (radikal) brachte einen Antrag ein. wonach Mi nister nicht sollen zu Deputirlen oder Senatoren gewählt werden können, so laiotzc sie sich im Amte befinden, sondern erst nach Monaten von dem Tage ab. an welchem sie ans dem Musisler- .'vsten ge »hieben sind. Herisse verlangte sür diesen Antrag die Dringlichkeit. Der Minister des Inneren. Samen, erklärte, der Antriig des Tcputirteii .Herisse trage eine» verlönlichcn Charakter und sei gegen de» Minister Flonrens gerichtet, er erwarte die an- gekündigte Interpellation. Die Negierung verhalte sich in Bezug aui die Tebutirtcinvahl im Departement HautcS-AlpcS durchaus »eukral. DcrDeputirtc Maillard (radicatt warf der Regierung vor. daß sie offizielle Wahlkaildidaturen betreibe. Schießlich wurde für den Antrag Herisse die Dringlichkeit mil 238 gegen 22l Stimmen abgelchirk. Tie Budgetkommission lehnte den Antrag des Deputate» de Soubeyia» aus Reduktion der Zinsen sür die schwebende Schuld um 3 Millionen ab. Prozeß Wilson. Der Präsident konstatirt. daß der Zeuge Bongers sich versteckt halte und vorgebe, nach Brüssel gereist zu sein. Ter Gerichlsbos verultheille ihn nochmals zu 190 Fr. Slave »nb beschloß, ihn morgen gewaltsam vvrzuiühre». Daraus wird Wilson verhört. Derselbe anlwortele aus die Fragen des Präsiden ten mit eisiger Ruhe und großer Sicherheit. Er stellte die Behaup- liinge» der Ratazzi in Abrede: dieselbe habe seit langer Zeit keinen Einlaß im Elvicc gefunden. Er habe nur Legrand cmpiaiigen. der in Angelegenheiten seines Sohnes, welcher vor ein Kriegsgericht ac- stclll werden sollte, zu ihm ackomme» sei; er glaube, Legrand Hube seine Dekoration sür seine Verdienste erhallen. Die Vernehmung der Angeklagten wurde geschlossen; dieselben ergaben keine neuen Thgisachc». Tie Vernehmung der Zeugen bot begonnen. Wision sieht aui der Anllagcbauk gebrochen aus, verthewig! sich jedoch mit Geistesgegenwart. Er bleibt dabei, daß er allen Leute» gern gefällig gewesen sei, jedoch keine Orden verknust habe. Die Orvensdewerbcr hätte» ihre Zahlungen sür Anzeigen im ,,Moniteur" der Ausstellung geleistet. Paris. Dem kürzlich wiedrrgegebencn verrückten Kriegs»» des Nevancheaposlels Deronlöde läßt nun der „Figaro" einen FriedenSurtikel eines sraiizössichc» Oekononiisten, Mr. Lervy-Brau- Iieu folgen, ivelchcr, der Abwechselung wegen, ganz das Gegench«! von T'eroulede'S Ansicht Vehauvtet. „Wenn wir die Folge eine» Kiiegcs zivnchc» Frankreich und Deutschland ernst und ruhig crwi>. gen — heißt cs im „Figaro" diesmal — so erscheint es unter allen Umständen ein Frevel, einen iolche» herbei zu wünichen. Zu tveffcn Grinste» der Krieg auch entschieden würde, er bedeutete immer einen Verlust von mindestens 8—19 Milliarden sowohl tür den Sieg« wie tür den Besiegle». Dazu kommt noch, daß bedeutend mehr oldatcn im Felde stehen würden unv der Widerstand ein entschie den hartnäckigerer sein müßte als im Jahre 70—71, todaß man. ge ring gerechnet, den Verlust an Meniruenlehe» von jeder Seite mit 6—799,990 zu verzeichnen hätte. Möge Gott uns eine derartige Prüfung crwaren!" Das ist die kurzgetaßle Ansicht des Herrn Lerou-Beaulieu. Ter „Figaro" selbst fügt nun hinzu: daß in cuiein neuen dcutlch-französiichcn Kriege die Linicnlruppen maiscnhaster als ehemals vertreten «ein dürste», sielst außer allem Zweitel und in Folge dessen werden wir auch dcnicnlsvrechend mehr Tobte und Verwundete zu verzeichnen habe». Hierzu tritt aber noch ein an derer Umstand, nämuch der. daß der Siea aui beiden Seiten un- eulirbiedcn bleiben könne, denn beide Mächte, Dcuttchland und Fiaukreich stehen sich heule sozusagen ehenbmlig gegenüber. Der Kamps würde aus diesem Grunde auch kem lo kurzer sein alS das letzte Mal — im Gcgentheil würde er viel länger und so lange ivüthen, bis einer der Kampier vollständig aufgerieve» ist, wahrem sich der andere langiam verblutet. Daß der Widerstand ans der einen wie auf der andere» Seite ein surctstbarer werden müßle. ist eiulenchseiid. de»» der Haß hat sich im Laute der letzten 17 Jabrc bis zur Möglichkeit gesteigert und die Anzahl der Todlcii und Ver wundeten in Anbetracht dessen schon jetzt bestimme» zu wollen, ist rein unmöglich. Del nächste Krieg würde eine entsetzliche Metzelei ohne Gleichen bedeuten. Wendet sich aber das KricgSglück cnl- ichieden am eine der beiden Seiten, so dürfte sich der Verlust des Besiegle» »ttiidcstrns ans 20 Milliarde» belaufen, was unbedingt den Bunkerott deS betroffenen Staates herbei!«ihren und ihn sin ein Viertcliahrhrmdert vollständig ohnmächtig machen müßte. Herr Bismarck hat in seiner vorletzten großen Rede erklärt, wie ei den Besiegten zu behandeln gedenke: Ma» w>rd ihn bluten lassen, bis au» den letzten Tropfen, habe er sich geäußert l!>, und ihm kein Ansehen vor der Well nehme» iiir lange Zeit. Bevor wir ui»er Valcrland einem ähnliche» Srdickial gusictzen. möchten wir doch an alle jene Personen, welche den Krieg herbeiwüisiche». die ernste Zrggc richten, ob sie auch iin Innersten ihres Herzens überzeugt nid, daß Frankreich im nächsten Kamp'? mit Deistschland siegt, und daß sic uns sür eine solche Behauptu>>a glaubwürdige Beweise lie fern. Mit dem bloßen Geschrei: „Wir fürchten unS nicht, wir wollen und wünschen den Krieg!" ist nichts gcllian. Es handelt sich um Ernsteres, es handelt sich um das Loos und Schicksal Frank- tcichs. In gewisse» Fällen mag man Recht haben, sich zcrslciichcii zu lassen, aber man hat »nn und nimmermehr das Recht, damit auch da« Valcrland in eine Gefahr zu setzen, die cs in Stücke gehen lassen kann. Italien. Die Forts von Genua werden schleimigst arnurt und wird sogar auch in der Nacht bci elektrischem Lichte gearbeliet. Im Attenale zu Neapel werden die RüstniigSarbciten fieberhaft fortgesetzt. Die „Saetla" und der „Goilo" sind bereits vollständig ausgerüstet. Dienstag wird auch der Kreuzer „Eina" sertiggcslcllt ein. ES werden alle Vorheiestungen getroffen, um eine ans hun dert Hoiidclsichisscn bestehende Krcnzcrflvlte in See z» stellen. Die Haie» von Neapel nnd Eastellamare werden durch Torpedos gegen alle seindlirhcn Angriffe geschützt. Auch iin Arlciialc von Venedig wird Tng und Nacht gearbeitet, und müsse» die Panzer ..A«"""'". „Maria Pia" sowie das Widdcrichiff „Stromboli" ehebaldig' »> ein. Auch >m Altillclic-Aisciinlc wird Nachts gearbeitet Tie Schiffswerste Orlando i» Livorno erhielt Befehl, den Kreuze He> , suvio" und das Widderschifs .Wvndatore" sofort zu ärmste»
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