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Dresdner Nachrichten : 04.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186501049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18650104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18650104
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1865
-
Monat
1865-01
- Tag 1865-01-04
-
Monat
1865-01
-
Jahr
1865
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1865
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^ ^ ein Elt» nograph wohl hier nicht Nacheilen könnte. Die Tremnner ist SS Jahre alt, zu Glauchau gebürtig, wo siebte Schule M auk tzl« lucht Nach ihrer Confinnation diente sie Leuten, theils hielt sie sich bei den Eltern-' Jahren existirt sie »u Dresden und Märt, „Rsihen". Aber ihre Voractm erz polizeilich und criminell bestraft ist, m, keit, Beleidigung und Verleumdung der Nvlizeior aber stets nur kürzere oder längere Zeit i« G sesscn. Auch wegen Diebstahls und gewrrbSntätzsger , „ . wurde sie schon bestraft. Zum letzten Mdle entließ man sie am 25. November 1864 aus der Hast. Aber schon in derselben Nacht vom 3.',. zum 26. November betrat sie wiederum VaS Go- fängniß und erwartet deshalb heute eine neue Strafe. Käum in Freiheit gesetzt, ging sie an jenem Abend in die Mende'sche Wirt schaft auf die Wilsdruffer Straße, wo sie, wie sic sagt, sehr oft verkehrt und sich stets dort „gebührlich" betragen habe, es sei noch nichts vorgekommen Damals aber soll sie sich ungebühr lich benommen haben, so daß ihre Herausschaffung aus dem Local und später ihre Arretur nvthig wurde. Diese Vorfälle geschahen a-s Anlaß de^ Vergolders Dalkenberger. der sich über die UngebÜhrlichkeite» und den Skandal, den die Treumner nr der Wirtschaft machte, beschwerte. Sie soll etwas ange trunken gewesen sein und Wortwechsel war der Anfang. Ein Dienstmänn Pechholdt und seine Frau sollen dabei auch eine Rolle gespielt haben. Der Zeuge, der 32 jährige Vergolder Kurgast ließ Vi« Trauernd« hrs^alten Herrn Schrs- iegerva - -Zn g Seiche k nLnüich die Lüchen öard August Dalkenberger, erzählt heute den Vorfall genau. Er hat bei der Arretur helfen müssen und bekundet, daß dieselbe sehr schwer war, da sich die Treumner stark widersetzte, wie eine ..Tolle" schrie, sich alle Augenblicke auf die Erde setzte, um Hilfe ries, sich an den Thüren fcstsctzte und feststcmmte, um sich herumschlug, herumbiß und kratzte. Die Arretur hat über «ine halbe Stunde Zeit in Anspruch genommen. Einiges giebt sie zu, Einiges nicht, namentlich leugnet sie da; Schimpfen weg. Auf dem ganzen Wege zum Polizei-Jnspeclor und dann auf das Amt selbst widersetzte sie sich. Der zweite Zeuge. der 41jährige Stadtgenödarm Christian Gottlob Langnickel, erzählt die Sache ebenfalle, sie aber meint, sie habe blos nicht wollen mitgchen, sie sei bloö ans den Vergolder Dalkenberger losgesprunge», den hätte sie zerrissen, wenn sie ihn erwischt hätte. Herr Staatsanwalt Held fragt die Treumn r: „Sie haben sich wiederholt auf die Straße gesetzt?" Angekl.: „Das ist möglich!" St: „Haben Sie nicht um sich herum geschlagen?" Angekl: „Ru, gewehrt Hab' ich mich sehr!" St.: „Haben Sie nicht auch um sich herumgebissen?" Än- gekl : „Nein, gebissen Hab' ich nicht, ich habe za keine Zähne!" —. Herr Staatsanwalt Held erklärt, daß alle bisherigen Warnungen und Belehrungen bei ihr fruchtlos gewesen sei-.n, er zweifelt an dem vorgegebenen damaligen Zustande der Trun kenheit der Angeklagten und siebt sich nicht in der Lage, dar aus etwas zu ihren Gunsten zu ermöglichen. Herr Held nennt schließlich die Angeklagte eine,.Dual der Behörde" und beantragt ihre ernste, nachdrückliche Bestrafung. Die Treum ner, befragt, ob sie noch etwas anznfübren habe, erklärt ganz ruhig und doch trotzig dabei: „Ich wüßte nichts!" — Sie erhielt diesmal 9 Monate Aroeitsbans. — 2 Oeffeutliche Sitzung der Stadtverordne ten gm 4 Januar 1865 Nachmittags 5 Uhr. Tagesord nung : 1) Direktorialvortrag aus der Registrande. Z) Vor träge der Verfaffungsdepulaiio» über n) die aus der Staats kasse zu gewährenden Gew-rbsentslädigungen, b) die ver gleichsweise Erledigung einer Schlenßenbau-Kosten-Differenz, c) die von den commnnilchcn Actoren für das Jahr 1863 emgereichten Proceßtabellen, >1) die Vensionirung eines städti schen Beamten. 3- Vorträge der Finanzdevntation über s) die wegen des Grundstücks ..Saloppe" bestehenden Vertrags- Verhältnisse rc., d) verschiedene Nechnungsangclegenhciten. 4) Vorträge der vereinigten Finanz- und Verfcissungsdcputaticn über <->) die Angelegenheit wegen Errichtung eines Bankinsti tuts in Dresden re., d) die im Jahre 1865 in Dresden ab zuhaltende Wanderversammlung deutscher Land- und Forst- wirthe :c. 5) Vorträge der Pctitions- und Neklamations- Deputation. Zum Schluffe geheime Sitzung. — Eine schöne Scene zur Erinnerung an die verstorbene Frau Schröder-Devrient wird von C. Crelinger in der Allgemeinen Theater-Chronik geschildert. Ge nannter saß im verwichenen Herbst zu Earlsbad in einem Kaffeehaus, wo die Rede daraus kam, daß im Haus „zum goldnen Thurm" im Zimmer Nr. l einst der Schauspieler Schröder, der Vater der berühmten Schröder-Devrient ge storben sei Während der Unterredung trat die Wirtbin des genannten Hauses ein und horchte auf, als der Name der großen Sängerin genannt wurde Auf die Frage: haben Sic die berühmte Frau je singen hören? entgegnete sie: das nicht, aber ich habe nie in meinem Leben .Jemanden so weinen sehen, als sie. — Die Frau erzählte nun Folgendes: „Es mag im Anfänge de: fünfziger Jahre gewesen sein, es war Mittagszeit vorüber und ich stand vor der Thüre, als eine Dame auf mich zutrat mit der Frage, ob ich im „goldnen Thurm" wohne und Bescheid wisse. Auf meine Bejahung bat sie mich, ihr das Zimmer Nr. 4 zu zeigen. Das Zimmer war vcrmiethet, da seine Inwohner aber ausgegangey, so gab ich dem inständigen Bitten der Fremden nach und führte sie die zwei Treppen hoch zu dem begehrten Zimmer. Unterwegs erkundigte sie sich sehr lebha't, ob Wohl darin noch dieselben Möbel wie vor 10—20 Jahren seien und ob sie noch ebenso ständen. Letzteres glaubte ich bejahen zu können, die Einrich tung des Zimmers blieb du selbe, wenn auch die Möbel ab und zu verändert und durch neue ersetzt wurden Schon als ich das Zimmer aufschloß, rannen der Dame die Hellen Thränen über die Wangen, laum aber trat sie ein, so warf sie sich mit einem herzerschütternden Schrei über das Bett und brach in ein Schluchzen aus, so heftig, so schmerzlich wild, daß mir angst und bange wurde. Ich wollte sprechen, helfen, trösten, aber ohne ihre Lage zu verändern, sagte jene, nur mit einer bittmden Handbeweguug: „„Hier ist mein Vater ge storben; ich bin die Schröder-Devrient; kaffen Sie mich wei- vrttwr neulich" Leise zog alleiW Ach erinnerte m der, der Mehrere Lzchre vein j'ge «nd em Krastpitckchen. ten Körper. wie daS in larlgbad bei Fremden «n Abend de- Ablebens kn die Todtenkavell« tragnt wirs sie der alte Müller barsch ab und mit den „daß .pur' Keiner meinen Schauspieler berührt!" nahm er, obwohl schon über die 70'hrmnrS, den Todten auf die Schul tern und trug ihn selbst den steilen Berg hinauf zum Todten- gräber. Dort lud <r ihn sorgsam äb, wusch ihn, steidete ihn an, hielt die Wache bei ihm, kurz sorgte für „sekiktn Schau spieler", wie der Mann nur für die Geliebte sorgen kann. Das alles wurde in meinem Gedächtniß lebendig, während ich meinen Geschäften nachging und auf die fremde Dam« war tete. Als sie aber nach zwei Stunden noch nicht herunterkam und jeden Augenblick die Bewohner des Zimmer- zurtzckkommen konnten, ließ mich die Unruhe nicht länger warten, ich ging nach oben und trat leise wieder ein. In Thränen grboidet, kniete die Schröder-Devrient immer noch vor dem Bttt, gl ich aber eintrat, erhob sie sich und bat mich so dringend, sie auf den Kirchhof zu geleiten, daß ich es nicht abschlagen konnte. Dort angelangt, brauchten wir eine- Stunde Zeit, ehe uns der Todtengräber mit Bestimmtheit sagen konnte, welches das gesuchte- Grab sei Nachdem sie sich am ver fallenen und verwitterten Hügel noch einmal satt geweint, sie auch für. die Restauration und Erhaltung des Grabes Gorge getragen, mußte ich ihr noch das Grab des alten Müller zeigen. Und nun folgte noch eine Scene, die ich nie vergrffen werde. Sie wußte von jener Aufopferung des alten Man nes und rief ihm nun in die kühle Erde so heiße und beredte, Dankesworte zu für die ihrem Vater erwiesene Liebe, daß auch ich anfing bitterlich zu weinen. Es war spät Abends geworden, als wir den Kirchhof verließen. Am andern Vor mittag kam die Schröder-Devrient noch einmal, sah sich noch einmal das Zimnttr an, brachte mir am Nachmittag desselben Tages ein sehr schönes Gebetbuch zum Angedenken an ihrm Besuch und am folgenden Tage ist sie abzereist und ich habe sie nie wieder gesehen." .in« WestentLschchen. Ich wolltt dm Herrn Müller nicht rßt »! Wort. Karlsruhe, 29. Decembcr Eia Pfarrvicar in Lör rach hatte vor kurzem von der Kanzel aus seine Zuhörer in folgender Weise apostrovbirt: „Väter und Mütter! Euer ärgster Widersacher, der Teufel, ist unter uns und sucht Einen zu verschlingen ich meine nämlich das neue Schulgesetz; b tet und wachet, die Religion ist in Gefahr; das nächste Mal mehr" Der eifrige Kleriker wurde in Folge dessen wegen Mißbrauchs der geistlichen Gewalt vor Gericht gestellt und heute zu fünswöchentUcher Festungsstrafe, sowie in die Kosten verurtheilt Paris. Von nun erhält jede« Deputirte seine 12,000 Fr. Diäten, die bisher monatlich auobezahlt wurden, als Jahresgehalt rränumera:do. Die boshaften Pariser sagen, das thue Na poleon, damit die „Ehrenwcrthen" kein Interesse mehr daran hätten, daß die Sitzung von kürzerer Dauer sei London, 27- December. Das Auftreten des einbeini gen Tänzers Donato bat zu einem Processe im Canzleigericht Anlaß gegeben, indem der Direktor vom Coventgarden-Thea- ter sowohl wie der Direktor des „Oxford und Canierburh Halls" behaupten ihn engagier zu haben. Donato's erstes Auftreten in Eoventgarden ist für beute Abend angrzeigt; cs fragt sich aber, ob der Canzleigcrichtsbof dasselbe, ehe die Sache entschieden ist, gestatten wird Müller c»uf der' NorddKdn. (Schluß.) Ich war erwacht, mein Auge irrte in der Räumlich keit des Waggons umher, und wen traf cs? Entsetzlich, mir gegcüüber in der Coupoccke sah ich eine Mannsgestalt. Ich war allein eingeschlasen, und nun waren wir wieder Zwei im Coup«. Wer ist der Manu? Ich habe ihn nicht einsteigen gesehen oder gehört, so fest bicl: mich mein Traum gelangen. Ich wußte nichts von ihm, ich sah nichts von seinem Gesichte; das kleine Licht im Coups machte die Situation mir noch un heimlicher, ich zitterte am ganzen Leibe. Wenn er ein ordent- ilcher Mensch ist unc mich so aus dem Traume ausschreien hört, waru.-n fragt er mich nicht, was mir passirt ist? Wa rum wünscht er nur nicht guten Abend? Wie kann man Einen so erschrecken in einer Zeit, in der von nichts als von Eisenbahmnordcn die Rede ist? Er war zwar klein, schmäch tig, von jebr schmalem Formal, aber grade das machte ihn nur noch furchtbarer. Müller ist ja auch klein, schmächtig, und Müller ging mir nicht aus dem Kopfe. Eine Herkulcs- gestalt hätte inicb vielleicht weniger jetzt entsetzt, als dieses schmächtige Kerlchen nur gegenüber, das keinen Laut von sich gab und mich so geisterhaft anglvyte. Der Mann hätte alles von mir haben können, wenn er mich in Bezug auf seine Person beruhigt hätte So aber sah er mich immer nur an uffd beobachtete meine Bewegungen. Ich kam mir vor als unrettbar in seine Hände gegeben. Wir flogen durch die Nacht dahin: was hätte ich darum gegeben, wenn ich aus diesem Zuge einen Bcttelzug Härte machen können, mit ekel haft vielen Staticnepunkten, an deren einem ich mich ihm hätte entziehen können. Jh hatte die letzte größere Station verschlafen, und sitzt schien lange keine zu kommen. Was sollte ich thun? Ich dachte mir, vielleicht spreche ich mit ihm, meine Stimme rührt ihn und er läßt mich leben. Sie lachen? Ist auch schon da gewesen. Mit zitternder Stimme, die die Furcht nicht zu bemcistern verstand, fragte ich ihn: „Mil wem habe ich die Ehre? Ich heiße von ***" Mit einem Organe, dessen Unfreundlichkeit mir noch jetzt in den Ohren klingt, antwortete er mir barsch: „Ich heiße Müller!" Er heißt Müller! Das auch noch! Ich er bebte von neuem, da ich diesen Namen hörte. Ich glaube, in dem Augenblicke habe ich wirklich meine Rechnung mit dem Himmel 'sie ist ohne hin nicht groß) gemacht, und nahm mir vor, mich gar nicht zur Wehre zu setzen. Ich nahm meine schwere goldene Lmiae M Ehuden Ihn« geseheulff 1e, -io kam es -«ie »mnigftMS M die Uhr stimmt Kette en? Es ist mir eie» Ber- herauü. Gr aber sah aus bei und glaubte dies darauf aber fragt nicht km St hätte er , «ne WtzSp'-äch Hab' KiH wie Mwrtinönt er vor. KTsollt. ich thun? ! hÄ- Mte zu ihm: „Gefallen sie gMgE. H." Mehr brachte ich die Uhr, and denken Sie sich, er gab sie wieder zurück I Sollte ich in meiner Aufregung etwas anderes denken, als daß sie ihm nicht Werth genug schien, daß der nvch mehr von mir haben wollte? Hätte er sich nur ausgesprochen, ich hätte ihm alles ge geben, was ich hatte. Er aber schwieg und stand auf und sah ans Fenster. Gewiß, jetzt maß er das Fenster mit seinen Blicken, um zu sehen, ob er meinen Leichnam hinaus werde bringen können! Ich raffte alle meine Kraft zusammen und stand auch auf, als wollte ich mich vertheidigen. Er berührte mich nicht und setzte sich wieder nieder. Dbr Mann scheint noch Gefühlsregungen zu haben, dachte ich, und fttzte qrich auch mittler m meine Ecke. Ich nahm mir vor, wieder mit iastl zu unterhandeln. „Ich bitte," fing ich an, „brauchen Sie vielleicht Geld um nach Amerika hinüber zu geh«»?, Six sollen es „Sind Sie toll?" war alles, was er mir darauf antwortet^. Toll, nein, das war ich nicht, aber lebendig zvar ich noch, d»S fühlte ich. Um die Unbefangenheit seiner Antwort zu paralysiren, sah ich ihn jetzt aufspringen und ein Mester aus der Tasche ziehen. Ja, dies war die Klinge, die ich rm Traume sah, sie war's, aber was sehe ich? Er schneidet in ein Stück Kälbernes hinein! Ich sage ihnen Ihnen, dieses Kälberne gab mich der Erde wieder zurück; der erste freie Mhemzug seit einer Stunde! Wie wohl das that! Ich wollte ihm eben ein Pastetchen an bieten, da kling, kling, kling, eine Station ist endlich wieder da. „Gute Nacht," sagte Müller barsch und steigt aus. Soll ich Ihnen sagen, wie er mir vom Herzen fiel, dieser Müller, dem der Conductur freundlich „Gute Nacht, Herr Adjunct!" in die schwarze Nacht hinaus nachrief ? Ich kann's Ihnen nicht sagen. Gott verzeih' mir, wenn ich ihn für einen Mörder gehalten und er nur ein GerichtSadjunct war!" * Eine geheimnißvolle Geschichte, die aus Berlin berichtet wird, ist geeignet, überall die Aufmerksamkeit der Be hörden in Anspruch zu nehmen. Vor einigen Wochen kam eine Dame, welche ihrer Aussprache des Deutschen nach ein« Ausländerin war, nach der Charit«; und ließ sich zu einem jungen Mädchen führen, das kurz vorher außerehelich von ei nem Mädchen entbunden worden war Die beiden L-berhe- beammen der Charit« führten die Dame, welche zwar ihren Namen nicht nannte, aber doch Einiges aus ihrem Leben und namentlich erzählte, daß sie vielfach Entbindungsanstalten be sucht habe und sich sehr für arme Mütter interessire, selbst zu dem jungen Mädchen und machte dieselbe der jungen Mutter nun dm Vorschlag, sie möchte ihr das Kind überlassen, eine reiche Familie wünsche sich eines kleinen Mädchens anzunehmen und cs zu erziehen. Die Entbundene ging auf den Wunsch der Dame nicht ein; diese ließ aber in ihren Bitten nicht nach, sie besuchte selbst die Genesene, nachdem sie'mit dem Kinde die Charit« verlosten und bei ihren in der Sophien- straße wohnenden Verwandten Ausnahme gefunden hatte, und wußte ihr das Leben, für welches das Kind bestimmt sei, so glänzend zu schildern, daß die junge Mutter endlich daraus einging, der feinen Dame das Kind zu überlassen» jedoch eine Verwandte mit zu ihr sendete, damit diese sich überzeuge, wo das Kind bleibe. Die beiden Frauen fuhren nun mit dem selben nach den Linden, dort ließ die Dame vor einem Hause halten, hieß ihre Begleiterin warten und begab sich unter An gabe de« Namens der reichen Leute, denen sie das Kind brin gen solle, in daS Haus, kehrte jedoch nicht zurück und ist seit dem nicht wieder gesehen worden. Personen de« von ihr an gegebenen Namens wohnen gar nicht in dem Hause in das sie gegangen. Ebenso ist von dem Kinde keine Spur zu ent decken gewesen. Zu derselben Zeit, ist ein zweites uneheliches Kind, ein Knabe, einer anderen Mutter untre gleichen Vor spiegelungen abgelockt worden und seitdem verschwunden. Hin ter letztere Thatsache ist man erst spät gekommen, da erst als den Verwandten des jungen Mädchens, die ebenfalls in der Charit« entbunden worden, bekannt ward, daß das Kind fehlt und diese Anzeige machten, herauskam, wo das Kind geblieben war. Allem Anschein nach liegt hier das Verbrechen der Kin- deSunterschicbung vor, es muß deshalb Alles angewendet wer den, um di« verschwundene Dame zu ermitteln. Die ange- stellten Recherchen haben bereits außer Zweifel gestellt, daß man es mit einer angeblichen englischen Gouvernante, dre sich seit langer Zeit bei einer in der Bchrenstraße wohnenden Predigerwittwe aufgehalten, zu thun hat. Sie hat den jeden falls falschen Namen Chemisse geführt, will im Jahre 1tz29 geboren sein und hat ihre Wohnung bereits im November verlassen, um in ihre Hcimath zurückzureisen. Erst später hat sie jedoch die Kinder verschwindcn lassen, ihre Abreise war daher nur fingirt. Bekannt muß sie hier wenigstens einem Frauenzimmer sein, denn cs steht fest, daß sie vor dem Hause in der Sophienstraße, in welchem die eine der von ihr be schwindelten Mütter wohnt, von einem jungen ebenfalls gut gekleideten Mädchen angcredet oder vielmehr arg geschimpft worden ist, wobei die Schimpfende Aeußerungen hat fall« lasten, aus denen hervorgegangen, daß die feine Dame früher schon einmal in Berlin gewesen ist, allem Anschein nach als Kupplerin, um Menschenfleisch nach England zu verhandeln. Es ist natürlich vom höchsten Interesse für di« Crimb lizei, jenes junge Mädchen zu ermitteln, daß jedenfal die verschwundene Person nähere Auskunft geben lan«^ sich dieselbe daher, sowie alle übrigen Personen, welch« rtwch von der beschriebenen Engländerin oder den Kindern etwas wissen, recht bald melden, damit dir Person, die Wahlschein» lich i« Interest« einer englischen Familie das Verbrechen des Kindesraubes Vorgenommcu, nicht etwa inzwischen enttonmH in unser«, «ine Anzahk »en d, einer von ten^sasi ganz unleSb noch mehr«, gebrannt hrilSgen LameMües v Kästchen befindliche D gen sehr gut erhalten «iß den beiden Figr bchmnjlich der Leid, jedenfalls wrrthvolste würdigste Stück des ««Gesetztes Stück Se heiligt« Laurentius ei Legtzptischen Figuren Formen «nd ist auß schlungenen, höchst soi VLImSZ schrift hoffen wir nock des Spar- i Nachdem Herr das ibm gehörige unl abhanden g kom-nen, dtt Vereinsstaiuten c Inhaber auf, sich'bei binnen 3 Monaren b Dresden, den 3 Das Directsri ligst die Serpmtin bandl - Mrtt-«llung'N aus den Welche während des Nachdem Herr LgzarettzS, mehrere h t«u dankend «ntgeg« wiederum geltend, U! Herr v. Studni Sendung von 300 GesundheitSbier de« > Ipelch- diese- B ihnen zur Labu Die Niederlage Brauerei und Mälz« auS der Reuen Wi Herrn C. Freiest PL7L gr Brtidergas Lomsenstra Messing, Blei, Zin Häuslichen vorkomm lanaen diese Artikel . loetrucUvo von ««awernautreu TimMn Hflmit erg,denk ar Mwte diätetisch ID Leitung de» H< Prospekte EMMA
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