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Die bereits in die» se» Jahre erschienenen Stummer« werde«, so- weit der Dorratb »eicht, «achgeliesert. DrnSde» i» Januar I8S8. Die Expedition der Dresdner Nachrichten. Dresden, den 4. Januar. — Se. Majestät der König hat den Adjutanten des 3. Reiter-Regiments, Rittmeister Bodemer, wegen Uebernahme eine» Schwadron»»CommandoS der Adjutanten-Funktion ent hoben, und solche dem Oberleutnant von Kreutzburg desselben, Regiments übertragen, auch die Portepeejunker Schmalz und von Bünau de- 4. Infanterie Bataillons zu Leutnants ernannt. — Ihre königl. Hoheit, die derw. Großherzogin von Toscana, Schwester Sr. Majestät unseres König- ist gestern Vormittag halb 9 Uhr in Brandeis an Lungenlähmung ge storben. Die Leiche wird, wie man hört, nicht hier, sondern in Wien beigesetzt werdm. Die Verewigte hatte sich am 1l. November v. I. zum Besuch der großherzoglichen Familie von Toscana von hier nach Schloß Brandeis begeben und war dort vor einigen Wochen an einer Brustfellentzündung bedenk lich, erkrankt. Während die Bülletins der letzten Tage auf eine eingetretene Besserung in dem Befinden hinwiesen, ist leider die daran geknüpfte Hoffnung auf baldige Wiederge- nesung, ,um Schmerze der grsamMten königlichen Familie, nicht in Erfüllung gegangen. Ihre k. k. Hoheit war geboren am 27- April 1796 und verwählt am 6. Mai 182 t mit dem am 18. Juni 1834 verstorbenen Großherzog Ferdinand M. von Toscana. ' D» König!. Hofwarfchallamt macht bekannt, daß wegen Ableben» I. K. K. H. der verw. Frau Großherzogin Maria von Toskana die zu Freitag den 6. angesagten Glück- wünschungS-Touren nicht stattfinden. — Wegen des am königl. Hofe eingetrrtmen schmerz lichen Trauerfalles blieb das k. Hoftheater und das zweite Theater für gestern geschlossen. — Vorgestern Mittag um 12 Uhr fand im großen Sitzungssaale de- Rathhauses die Einweisung und Verpflich tung der neuerwählten vier unbesoldeten Rathsmitglieder, der Herren Kistner, Nitzschner, Rütte und Herm. Schmidt statt. Sämmtliche Rathsmitglieder, sowie eine Deputation der Stadt verordneten wohnten dieser Feierlichkeit bei. Nach einer ein leitenden Rede des Herrn Oberbürgermeister Pfotenhauer, in welcher derselbe den Dank gegen die Ausscheidenden aussprach und auf die Pflichten der Neueintretenden hinwies, wurde die Verpflichtung der Letzteren vorgenommen. Hierauf sprach der Vorsitzende des Stadtverordneten-Collegiums, Herr Hofrath Ackermann, im Namen desselben seine Genugthuung über das seit längerer Zeit zwischen beiden städtischen Kollegien obwal tende gute Einvernehmen aus, und knüpfte daran die Hoff nung, daß dieses gute Einvernehmen auch in Zukunft fort- dauern möge, da ohne dasselbe, so viel auch bisher für den Ausbau der Communalverfaflung geschehen, der fernere ge deihliche Fortbau nicht möglich sein würde. Am Schluß sprach der neueingrtretrne Stadtrath Herr Rülke den Dank für die freundliche Aufnahme in dem neuen Berufskreise aus, indem er zugleich darauf hinwies, daß die Pflichten, welche die Gewählten heute übernommen, bedeutungsvolle und schwere seien, da die Communverwaltung sich von Jahr zu Jahr schwieriger und umfangreicher gestalte. Doch sei Jeder von ihnen gern bereit, seine Kraft und seine Erfahrung dem städtischen Gemeinwesen zu widmen, und man möge daher den Neueingetretenen dasselbe Vertrauen entgegenbringen, welches ihnen von ihren Mitbürgern, die sie an diese Stelle gesendet, zu Theil geworden sei. Hiermit schloß der feierliche Akt. (S Dfztg.) — Herr Professor Maillard hier hat für die zweite Hälfte dieses Monats den Beginn seiner Vorlesungen über die französische Literatur des 18. Jahrhunderts angekündigt, die bereit- im vorigen Winter dm regsten Anklang fanden. Der Chklus dieser Vorträge wird, wie das letzte Mal, sechs Abende umfassen. — Wir glaubm dm zahlreichen Lesern unser» Blattes die Erklärung schuldig zu sein, daß weder der Sächsische Pestalozziverein, dessen Vorstand au« Dresdner Schul männern besteht, noch das Dresdner Pestalozzistift, f WeMßs dem hiesigen pädagogischen Verein gehört und durch OWständige Deputation desselben verwaltet wird, in -Wesentlichen oder privatlichen Verbindung mit dem Pesta- lozzististe »ü Leipzig sich befindet. >, - Bvn wohluntorrichteter Seite crsahren wer über hi« Neulich erwähnte Sascalamität auf dem Lmrke,chcn Bad« Fol» -eNdrs: Wenn in Nr. 36b vorigen Jahr«» über ManMl NM > Ga» sowohl auf der Straße, als in öffentlichen und Privat localen, Klage geführt wird, so ist, was den beispielsweise hervorgehobenen Abend uns Ort anlangt, auf Gmnd dienst licher Anzeige über jene Klage zu bemerken, daß am 38. De- cember vorigen Jahres Nacht« 11 Uhr der in den 6 Gaso metern (Hoftheatergasometrr ausgeschlossen) angesammelte Gas- vorrath sich auf 2lb,900 Tubikfuß belief, wovon 108,000 Cubikfuß in dem bereit« dem Betriebe überwiesenen Gasometer der neuen Neustädter Fabrik aufbewahrt warm, und daß der Druck nach Hm an der Prießnitzbrücke zunächst dem Lincke'schen Bade vorgmommenen Manvmeterbeobachtungm dort zwischen 4 und 10 Uhr nur zwischen 2,i und 1,5 Zoll schwankte, zu meist aber mit 1,6 Zoll konstant blieb — ein Druckverhältniß. welches in keiner Weise .ungenügend zu nmnm ist. Der Grund der mangelhaftm Beleuchtung ,n dm Gesellschafts räumen des Lincke'schen Bades wird vielmehr in dem Zu stande der dort vorhandenen Rohrleitungen zu suchen sein, deren gründliche Untersuchung und Reinigung von den In habern der Anlage bereits eingeleitet worden ist. — Durch große Verluste bei dem Fallissement eines Prager Bankiergeschäfts hat dieser Tage auch ein hiesiges Bankiergeschäft seine Zahlungen eingestellt. Verlust bei zwei früheren hiesigen Banquerotteurs und Ausreißern, sowie der durch ersterwähnten Bankerott erlittene Verlust von 30,000 Thalern sollen die Grundvestm gänzlich erschüttert haben — Vorgestern Vormittag fand wiederum eine größere Hasenjagd, an welcher sich auch II KK. HH. der Kronprinz und Prinz Georg betheilipten, von Blasewitz aus nach dem südlichen Theile des großen Gartens zu, statt.. Das Resultat der Jagd betrug nahe an 200 geschossene Hasen. — Unsere gestrige Mittheilung in Betreff des Lithograph Goldschmidt und des ^MaMiumbaucr Klotsche aus Baden, welche ds« in jllngstdr Zen ^vvrgekömmen^r falschen weimäri- schen zehnthälerigen Banknotm angefertigt und verbreitet haben, und deshalb in Pirna, ihrem dermaligen Wohnort verhaftet und darauf nach Dresden tranSportirt worden sind, haben wir dahin zu berichtigen, daß die Falschmünzer von der hie sigen königl. Polizeidirektion an das hiesige königl. Bezirksge richt abgegeben wordm find und sich bei diesem noch jetzt in Haft befinden. Bei diesem Anlaß wollen wir nicht uner wähnt lassen, daß Golvschmidt bereits vor vielen Jahrm we gen Anfertigung falscher dessauerischer sünsthäleriger Bankno ten zu einer lang andauernden Zuchthausstrafe verurtheilt wurde, die er bis vor 2 Jahren verbüßt hat. Richtig ist es, daß damals die Falsifikate in einer Höhle auf dem Pfaffen steine angefertigt wurden. Nach den Geständnissen der Ver hafteten hat Goldschmidt die betreffenden Falsifikat' — von denen im Ganzen 7 Stück in Verwahrung der k Behörden sich befinden — in einer Zahl von nur 13 Stück angefertigt, wovon 10 Stück in Dresden und Umgegend durch Klotzsche verausgabt worden sein sollen; 2 Stück will Klotzsche nach Kenntnihnahme der von der königl. Polizeidirektion erlassenen öffentlichen Bekanntmachung verbrannt und das 13 Stück soll Goldschmidt verloren haben. Weitere Vorräthe von Falsifikaten der betreffenden Art sind in der Wohnung der gedachten Personen nicht aufgefvnden worden, ebensowenig Werkzeuge oder Pressen, da sich Goldschmidt solcher gar nicht bedient, sondern die Falfisicate mittelst Handzeichnung herge stellt hat. Die auf die Entdeckung der Fälscher ausgesetzt ge wesene Belohnung von 100 Thlr. ist von Seiten der wei- marischen Bank bereits ausgezahlt worden. — Einer Bictualienhändlerin von hier ist in der jüng sten Zeit aus ihrem Keller, den sie in einem Hause am Alt markt vermicthet hat, eine Parthie von nicht weniger als 10 Schock Eiern, sowie verschiedenen Aepfeln mittelst Einbruchs zur Nachtzeit gestohlen worden. Der unbekannte Dieb hat die Kellerthüre, wie es scheint, mittelst eines Beiles aufge sprengt und jedenfalls in das Haus sich vorher einschließen lassen. Dieser Vorfall, der sich in den letzten Tagen in un mittelbarer Aufeinanderfolge wiederholt hat, ermahnt die Hausbesitzer und Hausleute, denen der Verschluß der Haus- thüren obliegt, ganz besonders darauf Acht zu haben, daß sich nicht Jemand in irgend einem Winkel der Hausflur oder des Hofraumes versteckt hält. , — Der auf der Leipzig-Dresdner Bahn angestellte HülfSpacker Höfer aus Bernsbach ist vorgestern Nachmittag vor dem Versandtgüterboden der gedachten Bahn von einem mit Lumpen beladenen Frachtwagen, die er abzuladen hatte, durch eigne» Verschulden hcrabgestürzt und hat sich dadurch einen Arm ausgefallen. Er wurde in das Krankenhaus gebracht. — Der auf der Ziegelgasse Nr. 7 wohnhafte Zimmer mann Earl Gustav Grundmann aus Goldberg in Schlesien, der sich zuletzt hier mit Brezeltragen beschäftigt, hat sich vor gestern in seiner Wohnung erhängt. Wahrscheinlich haben ihn Nahrungssorgrn dazu bestimmt. — Vorgestern ist allhier der Graf Olizar verstorben. In ihm betrauern die hier aufhältlichen Polen einen aufop fernden Freund und unermüdlichen Vertreter ihrer nationalen Interessen. — Gestern Abend war die Kreuzthurmuhr etwas eonfuS. AIS es halb 9. Uhr schlagen sollte, schlug es Dreiviertel, Viele wollen auch gehört haben, daß die volle Neun zweimal angeschlagen wurde. — Ein sehr stattlich in Buntdruck ausgeführter Wand kalender auf 1865 ist, gleich den früher» Jahrgängen, auch diesmal zu Dresden bei C C. Meinhold u. Söhne erschiene». In besonderen Rubriken sind nicht nur die bedeutendsten Jahrmärkte und Messen, sondern auch noch die Einwohnerzahl einer jeden sächsischen Stadt zu finden. In den vier oberen , Medaillenbildern zeigen sich die vier Schlösser: Altschönfeld, ^ ,s Scharfenberg, Bärenstein und Stein. , — Die gefährliche Lungenseuche, welche alljährlich in Sachsen erhebliche Opfer unter dem Rindvieh fordert und nach dem Amtsblatt Nr. 11 v. I. 1864 für die landwirth- schaftlichen Vereine in den letzten 10 Jahren in allen Amts- hauptmannschaften, am meisten in der Amtshauptmannschaft Leipzig, Plauen und Dresden, in letzterer binnen 6 Jahren allein 32 mal geherrscht hat, ist neuerdings wieder im Dorfe Löbtau bei Dresden, wo sie sich schon in den Jahren 1858 und 1859 gezeigt hat. ausgebrochen und hat bereits 6 Stück Rindvieh geopfert. Nach der im gedachten Amtsblatt gegebe nen Uebersicht hat diese Seuche trotz der Impfung und der strengen Polizeimaßregeln in dm letzten 5 Jahren um fast das Doppelte zugmommm und es ist hiemach die Wahrschein lichkeit vorhanden, daß sie immer weiter um sich greifen wird. Die Versicherung gegen Viehseuchen ist daher unzweifelhaft eiye sehr nützlich? Einrichtung und verdient, worauf auch da» Amtsblatt äufmerksam macht, der Beachtung aller LaNd- wirthe. — Der Lehrling eines hiesigen Korbmachers, aus Stetzsch gebürtig, wanderte am Sonntag Abend 9 Uhr von seinem Geburtsorte nach Dresden, als ihn, seiner Angabe zufolge, in dem Dorfe Brießnitz nahe bei der Schule ein Schuß er schreckte, und er deutlich wahrnahm, wie die Schrote dicht an seinem Halse vorbeistreiften. Der Knabe selbst war eine ge raume Zeit bewußtlos, lehnte sich an die Mauer und gewann erst nach und nach Kraft zum We.tergehen. — -tz Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 2. Januar. Die heutige Sache bezieht sich auf eine Privatankla-e, welche Carl August Nentzsch wider Johann August Vollrung angestellt. Letzterer war wegen Beleidigung zu-drei Thaler Geldbuße und Tragung der Kosten verurtheilt wordm, dagegen erhob yc Einspruch, weil er den Beweis der Wahrheit ange treten hat über das, was er seinem Gegner vorgeworfm. Kläger und Beklagter sollen Hausbesitzer sein. Ein Brief, dm Vollrung an Nentzsch geschrieben, bildet den Grund zur Pri vatanklage. Dieser Brief wird verlesen und wir entnehmen daraus die wichtigste Stelle, welche besonders beleidigte. Sie heißt ungefähr: „Sie haben mich um 25 Thaler betrogen, ich werde dem Staatsanwalt Anzeige machen; ich habe Ihnen viel Vertrauen geschenkt, trotzdem, daß Sie schon zweimal im Zuchthause gesessen haben!" u. s. w. — Allerdings ist später durch die Gerichtsacten fcstgestellt worden, daß Nentzsch in den vierziger Jahren im Arbeitshause und »850 wegen Fäl schung zwei Jahre im Zuchthause verlebt. Vollrung meint heut, als er allein persönlich zum Einspruchstermine er scheint: „Weil wir Beide Gevatter und gute Freunde sind, da dachte ich, Nentzsch werde das nicht so übel nehmen!" Der Gerichtshof zog sich zurück und verkündete, daß cs beim Alten bleibe, da die Geldstrafe von 3 Thalern nicht zu hoch erscheine. — Es bleibt vom 2 Januar noch eine kleine Ein spruchsverhandlung übrig, die sich auf Diebstahl bezieht, dessen die verehelichte Marie Müller beschuldigt war. Diese hatte man in erster Instanz zu 6 Monaten Arbeitshaus verurtheilt, wogegen sie Einspruch erhob. Zum heutigen Einspruchster mine erschien sic selbst in Person. Die Müller wohnte bei einer gewissen Nitsche, die ihr Stube und Bett miethweise überlassen. Dort stahl sie ein Dcckebett im Werthe von 7 Thalern und verkaufte dasselbe für 2 Thlr. Einer andern Frau stahl sie einen gelben Rock, 2 Thlr. Werth. Eigentlich borgte sie ihn blos und gab ihn nicht mehr wieder. Sie versetzte ihn sofort. Ebenso borgte und versetzte sie von einer Dritten einen Damenmantel, 5 Thlr. Werth, ein Umschlagr- tuch, 25 Ngr. Werth, und eine Cylinderuhr für 5 Thlr. Die Letztere wurde wiedcrerlangt. Sie gestand ziemlich offen AllrS ein. Herr Staatsanwalt Held beantragte die Bestätigung de» ersten Bescheides und sie erfolgte auch von Seiten des Ge richtshofes. — Gerichtsverhandlungen vom 3. Januar. Zuerst kommt eine Hauptverhandlung geg>n Marie Auguste Trcumncr, die der Widersetzlichkeit und Beleidigung beschul digt ist. Die Angeklagte ui.lt im einfachsten Straßcncostüme > ' >