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Dresdner Nachrichten : 24.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-24
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.03.1885
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Hla-eökatt für Politik, »rlnllll»»-. -«sWrialtp. MeitE Irmtmliße. LU S»c vr»»«a»c 0«»»la»-<i»i»rt». r»pnxi>»oM »«> Lstollna»»»» >uit ttticü»» I» Stticü ib kt.. l2 ktüok t-wl »I«r»L>« u»rp« , U 7, kl. vLdinoldlläoi', Lc>»t«Li«>i »Oll vr««g»» «ul Uivü,. 8cI>»»Ir, 12 SUioic tlloi. U^>p. 2 L F. Ssr^oo 8SI»»«, vreost«», A'Uiärulr«r»tru,«o ri d. ». Sopiitouütru»»« 6 uw ko^plutr U«N»4«S>4 14 L«1i»ri«ff,»tr. 14 IKZAMLM-VIdrüLt 14 Nuinrlodstr. 14 IV«n»t«Ät l»»I>« 4» L»t«r-Vildelwplatr«s). HV. N«1»tDl, 88«ds. u. ?rvukm. üvlpkvtvxrnpd,! vre»4»n, Xuafliuv», Xo. 10. N«4I»« I». vr»»»« ÜIviivesiitM io k»pier-0«i>serti«i> ^«oltun^en, a»tt Lvnvvrt». »Rillest «1« Onrroupsnelsnv« sta. IR«»'»«»,, OOk»»«. viwt>ck«n, Aillackrutkaratr. 21 l» u. 8opl>tvo»1r. S »» koatplutr. LsstLursLt, Äotsl ^imlisiLok. Spttia ?vrlv V»)vrn8. XNeluIxvr ^ossvUnnk. Ar. 83. »«. »>n.,.- 4u,«m> «-». j ^""»LVL; ! r««tzc». ,88-. Dienstag, L4. Mär;. »er»»n»»rri«»«c NedoNncc tic D-HltschtA v». *»«! UI«'»» t» »r«N«« Wenn beut» der deutsch« Reichstag seine Osterferien antritt. so wird die» nicht allei« di, VolkSoertr-tung. sondern in gleichem Krad« auch die Allgemeinheit al» eine Art Erlösung emvstnden. Wa» zu viel ist. ist zu viel. Die täglichen Sitzungen im Plenum, die Arbeiten in den Kommissionen, die Besprechungen in den Frak tionen stellten schon an die LeistungSfäbtgkeit eine« einfachen Volks vertreter» ungewöhnliche Ansprüche. Wer aber gar da» Glück bat. dem Reichstag« und dem preutziichen Landtage anzugehören. der erlag beinabe unter der Tovvellast. Die Berichterstatter auf den Tribünen vermochten auch nur mit äußerstem Aufgebote ihrer Kräfte den Verhandlungen zu folgen. Da» Publikum wurde über schüttet mit soaltenlangen Sitzungsberichten, die unter einem Wust von Nebensächlichem, Unbedeutendem oder ganz Gleichgiltigem du» Wichtige und Wissenswert!» verschwinden liehen. Die Zeitungen endlich laben sich durch die Masse de» Stoffe« grnötbigt, Gegen stände von größter Bedeutung nur kurz abzulhun oder ganz tollen zu taffen. In alle Dem tritt von heute an eine Paule ein. Wa» bat nun der Reichstag mit allen seinen Mühen bisher geleistet7 Der Haufen ist» nicht gerade. Ter Haushalt ist mit Ach und Krach erledigt worden, die Daznotersubvention wurde zum Abschluss ge bracht und di« Getreide- und .«rolzzölle in zweiter Lesung beratben. Betreff« der Jnbustriezölle sieben auch noch die Beschlüsse der zweiten Lesung au» und e» wird al» Hauptaufgabe deS Reichstag» nach den Ferien bezeichnet, die Zolltarisnovelle fertig zu steilen. Dana kann der Reichstag geschloffen werben. Vielleicht wird er noch die Ausdehnung der Unfallversicherung aus dir TranSportgewerbe beratben und. wenn» recht hoch kommt, anck noch die Börsensteuer annedmen. Do bleiben denn da all' die anderen, vielbesprochenen, sehnlich erwarteten Reformen sozialer Natur 7 Wo die Ausdehnung der Kranken- und Unfallversicherung aut die Landwirtbschait 7 Wo die Reform der Gewerbeordnung dedut» Einführung de« BesäbigungSnach- weiieS und Schaffung von obligatorischen Innungen 7 Wo die Ar- d«iterschutzges»tz«7 di» Sonntagsruhe, die Schonung der weiblichen, der kindlichen Arbeitskraft. wo der Maximalarbeitstag 7 Alle diese schönen Dinge bleiben in den Sümpfen der KommilsionSberatbungen stecken. Die Reichsregierung drückt von wirtbschastltchen Fragen zunächst nur Da» dura, wobei für sie Geld herauSsoringt. also die Zollerbübungen. Da» Uebrige. was nicht solort steigend« Einnahme der RetchStaffen hertzeiiübrt. mag warten. Alle- schützt man: dir Landwirthschast wie die Industrie, dir Wälder wie dir Felder; aber wa« de» Schutze» am meisten bedürfte: die menschliche Ar beitskraft al» solch», die bleibt einstweilen ungeschützt. Seltsam ist bei der ausgesprochenen Begünstigung, deren sich affe BerathungSgegenständ« erfreuen, die Geld einbringen. nur da« Einer gegen die Börsensteuer verhält man sich mahgebenden Ort» durchs«» kühl, fast ableunend. Wo» nur irgend grlban werden kann, um die endlich« Einführung einer Vörsrnsteuer wenn nicht zu hintertreiden. so doch auszuschieben — Da» geschieht gewiß. Die Getreide» und Holzzölle sind gewiß eine in da» winkschastliche Leben der Nation lies eingreisende Angelegenheit; deshalb wird aber der preußische TtaatSratb nicht bemüht, um ein Gutachten ad« zugeben -, beileibe nicht. Aber wegen der Bölsensteurr, wobei di, Einnahmen von Rotvlchild und Bleichröder, Mendelsolm. Hirsch. Wolfs und Löwe in Frag« kommen, da wird der preußisch« Staat«- ralb noch extra zusammrngetrommrlt. Und ba auch er nicht umbin kann, sich für dies, gerechteste aller Steuern auszusprechen. wir» oisiziv» er klärt : trotzdem und obwohl auch der Reichstag die Einführung einer Börsensteuer beschließen und ein brauchbare» Gesetz dazu abiaffen wird, komme «ü doch nicht zur Verwirklichung desselben. Warum denn? Wa« man da angiedt. ist die reine Flunkerei. Eine Börsen- steurr würde, so beißt e», die Stellung und den Einfluß der Ber liner Börse schwächen und Bismarck bedürfe de» Rückenbalt» einer starken Berliner Börse, um ersolgrrich seine hohe Politik treiben zu können. Man kört au» dieser Darstellung heraus, wa» vir Berliner Bankier» dem Fürsten BiSmarck vorspiegeln l Wem» Bikmarck bei seiner Reichspolitik aus dir Woblmrinung dieser Herr,» angewiesen wäre, so wäre er veiloren. Unterstützt denn die Berliner Börse die Kolonialpolltik de» Reich» 7 Nickt einmal die paar Hundert tausend Mark für Lüderitzland und für die von vr. Flegel erwor benen Gebiete bringen die gioßmächtigen Herren aus l Bei der Börsensteuer setzen ft« aber ihren Willen durch und Bleichröder ist in gewtffrm Sinne noch mächtiger al» BiSmarck. Wir in Devtichiand hoben keine Ursache, mit Wertngiwayung aus die Oesterreich« zu blicken, daß sie tanzen müssen, wie e« ilmen Rotbichild oorpseüt. Da» Wiener Abaeordnetenban» beratde» soeben drn Vertrag der Regierung mit der Nordbalm, die iveientlich tm Besitze von Rothschild ist. Da« Privilegium derselben, in. Ablaus begriff«,, soll erneuert werden und zwar unter Bedingungen, die voller Nachtheile für den Staat und die von der Nordbatm durch- schn ttenen LandeStheiie zwischen K»akau und Wien und namentlich jür Wien telbst sind. Da» „Welthau«", wie man den Weltvampyr nennt, würde nach brr Regierungsvorlage weiter da« Recht erhalten, da» Land und Volk noch ferner so unerhört auSzubeutr», wie e» jetzt schon geickeben isi. Muß doch Wien ». B. seine Kohlen viel zu tdeue, bezahlen, weil Rothschild'» Eigennutz so hohe Tarife von den noidbüb,nischen Kohlen nimmt. Statt die Gl legenkett. wo da» Privi eaium der Nordl aim »bläust, zu benutzen, bei der Er neuerung günstiger« Bedingungen für den Staat. Land und Leute zu erbaltnr. verewigt dir Regierungsvorlage die Lasten de« jetzigen Privilegs. D» nun aber die Noidbalm gar kein Recht aus Verlängerung ihre« Privileg« hat. so sollt, die Regierung die Bahn selbst verstaatlichen. Bereit» da» Oetzen,ich SW» Kilometn Eisen- bahnen von Privathänden in Staatsbetrieb übernommen, aber daß dt, beste, dt, einträglichste Pctvatbadn Oesterreich», die Nordbabn. vom Staat« angekanst wird, da« «erst Rothschild ^ckon zu hinter- ries im staatlichen, tbr Privilegium erneuern und dem Regierung-Überein kommen mit ibr zusttmmen, dann verletzen wir tief da» RechtS- aesr'bl des Volk» und unterstützen bewußt oder unbewußt die Korruption l" Für die Verunglückten und ihre Hinterlaffenen im Saarbrückner Kohlenbecken sollte die öffentliche Msidthätia'eit sich recht bald krätttg regen Man bat hier ja nicht eine Ueberraichung zu be fürchten wie bei der BiSmarckiprnde. daß gewisse Patrone in Berlin die gesammelten Gelder eigenmächtig zu Zwecken verwenden wollen, die den Loendern vorher verheimlicht wurden Nein. waS für die Ovter der Grnbentatastrovbc eingeht, da» kommt auch wirklich den Bergleuten und ihren Hint-rlais-nen zu Gute! Das Unglück ist so groß mW io erschütternd, daß rein edles Herz zögern wird, wobl zu nmir. Obgleich eS eigentlich Sache deS Staates wäre, dem die UnglückSgrnbr gehört, für die bedrängten Familien zu 'argen, so kommt dock die staatliche Unterstützung ersobrnngsmäß'g so ivät, daß das Elend unabsehbar werden winde, wenn die Privat-Wohltbätig- keit nicht sofort mit offener Hand zur Stelle wäre. Ein trauriges Beispiel sür dir Schwerfälligkeit deS preußischen staatlichen Orga nismus in derartigen Fällen liegt gerade setzt wieder vor. Fetzt endlich dringt die preußische Regierung einen Gesetzentwurf ein. der die Unter,tüvung der durch Hochwasser beschädigten Distrikte Weit- vreußrn» betrifft. Er fordert zu Deichbauten eine Million, zu pri vaten Unterstützungen eine kalbe Million » kovsis vorsiu. Fm He bstr war die Uebersckwemmung und fetzt endlich ist die StnatS- oilte in Sicht. WaS hätte da wohl aus den armen Uebersctnvcn»»- ten wrden sollen, wenn die Privutwohlthätigkeit sich nicdt iängit ihrer angenommen und wenigsten» die allervringendste Noth ge lindert hätte. Renefte Ttlestrstuime Ver..Dresdner Nüchr." vom 23 März Berlin. Der Reichstag führte heute die dritte Berathung der Dampsersiibvention zu Ende. Grad befürwortete die gan^ Vorlage, speziell auch die australische Linie, wodei er sich besonders aus den Beschluß der Straßburger Handelskammer stützte. Bain- berger bekämpft in l'/rstündiaer Rede namentlich die australische Linie. Werde nur die ostasiatische Linie bewilligt, so werde die Mehrheit kür die Vorlage, und demgemiiß der Eindruck deS Be schlusses ein sehr großer sein. Er ist im Prinzip gegen alle Sub- ' " ^ " ission trotzdem cs angeregt habe, als daß zweiten Leimig ständen und die iederaufnahme der afrikanischen Linie nicht beantragten. De» vom Vorredner argen die Rechte erhobenen Vorwurf deö mangelnden Sachverständnisses wie- er mit demHimveiS daraus zurück, daß die Sachverständigen in dieser Frage, deren Meinung in den Koumlat berichten ihr Echo sind«, gerade die entgegengesetzte Auffassung von Bamberaer vertrete. Birchow legt auSmhrlich dar. daß die klima tischen Verhältnisse der neue» deutschen Kolonien eine Answande runa nach dort nicht einvsehlenswertb machten. Woermann trat der Behauptung Bamberqer'S entgegen, daß eS richtiger sei, die für die australische Linie bestimmten 2V» Mill zu Exportprämien zu ver wenden. und bestritt, daß in den Seestädten für die Subvention tveniger Meinung bestehe als im Binnenland. Im Norden äußere sich die Begeisterung nur in ruhigerer Form als ini Süden. Zur Auswanderung nach den neuen Kolonien werde Niemand verlockt. Dieselben sollten allerdings unternehmenden Leuten ein Feld der Betheiligung bieten, kür Leute die am liebsten hinterm Ölen bleiben, seien die Kolonien allerdings nicht einpsehlensweith Rinleien (Een- tninil bekämpf» die australische Lmie, welche schließlich niit Ill6 gegen lb2 Stimmen angenommen wird. Die ganze Dampservorlage wird daraus mit großer Mehrheit angenommen. Dafür stimmten die Rechte, die Nationalliberalen und der größte Theil deS EcntrumS. soweit seine Mitglieder anwesend waren, dagegen stimmten die Frei sinnigen geschlossen. Berlin. Da» Abgeordnetenhaus nahm einstimmic in 3 Lesung die Vorlage vrtr. der Hintcrbliehencn des Polizeirats Rumpfs'», sowie de» Gesetzentwurf über die Scyadloshaltuiig dej SchteSwig-Holslein sche» Hauses. Zu letzterer äußerte Windtborst den Wunich. daß auch anderen in gleicher Lage benndlichen Fürsten häusern gegenüber derselbe Akt der Gerechtigkeit vollzogen würde. Bor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Minister Meybach be züglich de» aut der StaatSgrude Eamphausen vorgekomnienen Un glück», daß von 223 Bergleuten nur 52 lebend an S Tageslicht ge fördert worden seien. Die aufopferungsvolle Thäiiakeit der amten und Mannschaften, sowie die musterhafte Haltung der Lteua aal« anaekantt wird, da« werß Rothschild'schon z Ein deutscher Abgeordnete, er heißt Richter. Neichikach au»r Mm» wir die Nordbabn n nicht vrr« völkening verdienen daS größte Lob. Walnscheinlich iei daS Ün glück durch eine» Gvrenaichuß oder durch Unvorsichtigkeit und den vorhandenen Kohlenstaub, der zur Erzeugung und zur Fortsetzung von Explosionen lehr gefährlich lei. entstanden. Für die Hinterbliebenen werde außer den Leistungen, welche seiten» der KnavpschastSkaffen zu machen seien, noch nach den Direktiven deS UnsallversicherungS- gesetzeS dauernd gesorgt werden. Svllten dazu die Mittel nicht ausrrichen, so hoffe er. daß sich der Landtag weiteren Forderungen nicht widersetzen werde. BerlinerBörse. Bon auswärts lagen matte Notirungrn vor, Wien war durch die Unruhen in Albanien. London durch die iimmimg. Der Schluß war matt und gellt Banken unter dem Angebot weichend. Eisenbahnen leblos und säst durchweg schwächer, ebenso spekulative Bergwerke. Renten waren gedrückt, namentlich Russen weichend. Kassabahnen ruhig, meist schwächer. Kassabanken still. Dresdner Bank nachaebend. Industrie» fest. Deutsche Fonds offerirt und nachtussend. österreichische Priori täten fest. »„»er»« ».28. «Ir«. »»'/,. »r»-««»-»» —. >t»m»,rvkn . «-» L»,i« v,»err. -. U,»»^renl» -. «»NUrr —. 0«S»rr. »«Id,«», —. «1, Un,. «olllren» SIZI. 77ei «ulirn —. «per «»ff«, —. ». vrientanlet»« —. «»»»Il« Un,-r. v-ILonl —. ». 0rt,ni«nl»i»« -. Un«r «k»»«rr. -. Di »conto «»«ne, °S «3 «»Ub.-v. —. Lücke» —. «>»». « ««r». tzeed« oor.so. «tt>,»«i>adn «nt.». Lomdarden «,rk»°»»n «-0.«. No» «ledtt »IO «>. »„«io». Vchwnch. l«.«. «en,e »I «>. vnleld» M»Iien«r »7.«. ii»i«»n «l.« tzoMdardeii »».»» d«. «riorlliien «PM« »47.0». v«v. - lUnintee «i.-v. V t»m,n«n«>^» Teil,«. »«»>». «. Miic«. «chtn» .. . tz, l»78»r »nffe» uz»»»«. ». v-e«. u ritz» >o ««»., a-nt-I« S8>'> , »1. A«,Ne»ee L»«„c»e, II'». «rke, 7-',,.. f»n». »««/». I2< I, «-> vefterr. «,I»rent« «tz>.. V,e»»II«r «-»»»>« N« 0n»m«,»a»r UN,» »n,»-«eiten S»- vltm«»«»: ratz«,. Aeckefr«». ,e»«cht». Slutc. Mutt, «clir» »i, votzne, »»«rtzn»«r». »uueer. - Lokales »ud Sächsisches. — Se. Mafestät der KSnig isi gestern Nachmittag von Berlin wieder hier ringeiroffen. während Se. K. H. Prinz Georg bereit» am Sonntag Abend zuiückgekekrl war. — F. M. die Königin Caroia beehrte gestern Nachmittag daS kiesige Pesia ozzisiist bei Aelegcnbcit der Schnlvrü'ung mit ihrem Besuche. Ehrfurchtsvoll emosangen durch mehrere Mitglieder des DamencomilSS und der ständiacn Deputation, wohnte F. M. der Priüung der Zöglinge in hihuicher Geschichte und Menschen kunde (Lehrer E ert) und im Gelange (Dir. Fischer) bei und gab in huldvollster Weise Ihre Befriedigung zu erkennem Nach der alten Sachieniveise sang die Versammlung bei ihrem scheiden ein zu diesem Zwecke gedichtetes vatriotischeS Lied. — Am Sonnabend Nachmittag beehrte F. Mas. die Königin mit den Piinz ssinnen Mathilde und Maria Fosesa, Kgl- Hoh.. die Ausstellung des KunstnereinS mit einem Besuch. — Archidiaconus «mor. Alfred Gareis in Schwarzenberg erhielt das Ritterkreuz l. Kl. vom AlbrechtSorden. — Der Fntendanturratb Oberst Schurig hat den Rang eines Generalmajors erkalten. — Die Blasewitzer Waldpark-A bl, olzungs -Angelegenheit macht )eßt viel von sich reden. ES dürfte deshalb von Interesse sein, einige besonders wichtige Abschnitte der Stiftniigsurkunde, mit welcher Besitz und Verwaltung des Waldparkes nebst einem Kapitale von 20,000 Thalern, von dessen Zinse» die Unterhaltung zu be streiten ist. vor etwas über 10 Jahren an die Blasewitzer Gemeinde übergeben wurden, kennen zu lernen. Theils auszugsweise, theils wörtlich sind dies folgende: Nach S 4 übernimmt der Gemeinderath die Verwaltung und hastet für die Auirrchterhaltunn der getroffenen Bestimmungen. § 5 ordnet die Bildung eines s'ünialieveiigen Enra- toriuniS an. welches die Interessen der Stiftung zu vertreten hat. 8 7 bestimmt, daß das Grundeigenthnm der Stiftung iliiveräußcriich nnd uiiverschiildbar ist. 8 tO sagt: Die Bcwirthschastnng des Wald- varkarundstiickes ist nur im Sinne und Geiste der ersten Anlage desselben nnd so, daß dabei ans allmälige Verschönerung und Ver- vvukommnnng deS Bestehenden Bedacht genommen und jedenfalls das iandschastsgärtnerifche dem sorstwirthschastlichen Interesse voran gestellt wird, unter sachverständigem Beirathe fortzusiihren. Ins besondere dürfen die anstehenden Hölzer und Gesträuche, sowie die Laub- und Radelstreu nicht eher und nicht anders^ als wann und wir solche» nc ' " erachtet wirb. nach und nach m Abgang geratyenen Radel- nffd Lauda«. , stiachpflanzungen zu ergänzen und nebst den Nasenanlogen lorglicl. zu schiitzen und zu pflegen rc. Gemäß 8 14 hat die Stistungs- verwaltiiiig im Allgemeinen, und zwar der Gemcinderath als ans- führende und daS Curatorinm als überwachende Körperschaft, jeder Theil innerhalb der Grenzen der ihm zugewiesene» Wirkungsspliäre, aurS Dasjenige in'S Auge zu fassen, wodurch den, Blasewitzer Wald parke der ihm eigenthiimliche Charakter einer Geiammtheit von frei, gesund und ruhig gelegenen Billen nnd ländlichen Familienwohnsitzcn unverkümmert erhalten bleibt rc. H 15 besagt, daß das Stistnngs- kapital unantastbar ist und zu keinen anderen Zwecken verwenoct werde» darf. Die Oberaufsichi über die Stiftung des Blascwitzcr Waldparke- bat das königl. Ministerium des Inner» übernommen. — Wie wenig die Kornzölle einen unmittelbaren Einfluß auf den Brodpreis au-üben, darüber wird aus Bautzen ein sehr intrre»antcs Bei'viei gemeldet. Dort ist in der vorigen Woche bas Pfund Brod um eine» halben Pfennig im Meise gestiegen, obgleich seit der Erhöhung der Getceidezölle der Preis sür den Centner Roggen um sieben Piennige gesunken war. Dabei ist Folgendes zu beobacht»: 4 Centn« Roggen geben drei Centner Brodmehl und dieir wiederum 4 Centner Brod, es ist also bei Nichtbeachtung der Werthe und Betriebskosten ein Quantum von 4 Centner Rogien um 28 Pi. billiger geivoiden, hingegen die aus demselben Quantum Roggen erzeugte Brodmaffe um 200 Pf. theuerer. Wer trägt daran Schuld? Die Zölle gewiß nickt. — Die Osterprogra »i in e der höheren Dresdner Lehran stalten liegen nunmebr wobl vollzäklich vor Fan iämmttich enthalten ne dir übliche Programmarbeit. So bringt das P>ogla,ni» des Ditztbum'ichcn GymnastumS eine Untersuchung deS Herrn vr. Robert Ebert über die Sauer'to.i-Schwankungeu und die Kohlensäure der Atmowlfäie. Den Schnlnactiriästen ist zu ent- nebmen, daß am l. Oktober o. F. Professor vr. Mm,hoff die An stalt. der er 15'/, Fahr angekört hatte, vcr ieß, um das Aekterat des Ntkolaignmnaffum« in Leipzig zu stbe,nehmen und daß mit dem ».April diese» Jahres auch Oberlehrer vr. Du»M nach IS jähriger Wirksamkeit scheidet, uw einem Ruse an das kiesige Wettiner Gym nasium zu folgen. Die Zahl der Schüler betrug «m Souiincl- lialdjakr 24S. im Winternalbsalir 252. Am 2L. und 27. März werden die öffentlichen Prüfungen stattfinden. Eine umfangreiche in lateinischer Sprache gegebene A'Handlung findet sich im Piegrammc de» Wettiner Gymnasiums: „Vs belli pnniei «eouncli primoräiis sävorsarionim oarsita quattuor." Die Zahl der Schüler war mit dem Ende des Schu'iabreS 1883 84 bis auf 197 Mrunter- aeganaen. da» neue Schuljahr wurde mit 256 Schülern eröffnet. Bei Abschluß des Programms deltes fick die Schülenahl aus 240. Die öffentlichen Prüfungen finden am 25. und 20 März statt. Das Programm desAnnenreal-Aymnaiiums, dessen Prüfungen am Ä., 26. «nd27.Mä'j abgebaltrn werben, wird durch ei-reAbdanksiung über „drn pkystka tichen Unterricht ans dem Realgymnasium" vom Oberlehrer vr. Georg Helm eingeleitet Die Schulcdroiiit läßt den Verdiensten der Herren Professor Wilhelm Pictzsch und Otto Frie drich Bölimr. die beide nach langsähnger Wrrk amkelt in den Ruhe- Tbcil werden, er Gymna- zweite Adband- stand getreten sind, die gebübrende Anerkennung zu An der Stütze deS Programms des Neustädte siumS bringt Heir Vr. Theodor Tbiemann eine zwene rivoano- lung über „Deutsche Kultur und Literatur des !8. Jahrhunderts im Lickte der zeitgenössischen italienischen Kritik. Als daS wichtigste Dxh„---< -- --- - - Ereigniß deS Lchulsahres verzeichnen die Kchulnachrickteir daS Scheiden des langjährigen verdienten Rektors Pros. vr. Niemeim, an dessen Stelle der bisherige Rekkor der Zittaner Realschule, P,os. vr. Theodor Vogel, trat- Am Schluß des Schuljahre« be trug dte Schülerzahl At. DaS Programm der Lehr- und Er ziehungsanstalt von vr. Ernst Zeidler bringt nIS Probe eine AuSwalsi von Daniel Dcsoe'S vubl'zisiischen Schritten eine Uebcr- sepnna — dte eiste — von Deloe's Satire: 1'bs Sdortist )Vg)- anth tno visorc-nt»« von vr. H. Ullrich. Mittivoch und Donners tag finden die öffentlichen Prmnngrn der Schiller — 230 an der Zahl — statt. AuS der EinladungSschiist zu den mündlichen Pcüsungrn der Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben, Realicbuie mit Progmiinastum zu DrrSden-Friedrichftadt. welche am 26. und 27. Mär; abgebalten werden, isi ersläsil'cd. daß die Tckülerzahl 172 beträgt, von denen 1A z»>» Jntcruat gehören. An den gl-ichcn Tagen finden auch die Plütungen der Lehr- und Erziehungsanstalt <Eleme»tarschule. Progyninasiunr und RealMn- tlezsuv-svunjsiiotugs^
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