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Dresdner Nachrichten : 26.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821026
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821026
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-26
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1882
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U am kvntplatr.. kvltfvllvrn unä Daunen, H«ttHS»»»ren iinel I,«tirvii, Gtvpp-, ^V«KK-, Ikvldiv- u. putviitlrtv I»»UI»VI«I«vlL«I», Lr»u8« «L I^vnluirüt, Dresävn-Htst., ^VSIm«Ir»i1I«r8lr. II, Ilolil «I« I»r«I»v IdtÜiM r Ivst l 8tr»mpt^«ar«i» unil Vrtvo1«K«n d«st« avalsvh«, «ngl., Iranr. unsi vlxvnv kakrUcatv. Kvorg /trnevliv, 8 HVUsiIrnLIvrstrn«»« 8. Üvt»IIvvrtt»u^ r.» V»»I»rtkpr«t8«u von Oselinlövr Vil^vurlren anerlillllut vorrü^Iiclisto Fabrikat« au« ävn l-'-rhrileen v. Ambrosi,,« Llartbaus. «r. ZSS. «tttening dom r». vttdr.: Naromcter nach Vikar Bigott, WaNsirahe ,v (Mendi.) 7L7 M ll^, seit aestern 2 Mül. »csticgen Thcrmamcirogr. »ach Rea»mm: Temp. v» W , „iedr. Temp. 8 » W . höchste Tenw. 12 "W. Slid-Wind. Bewöltt. Aussichten siir den 26. Octhr.: West, mäßig, veränderlich, keine oder geringe Niederschläge, etwas kälter. Donnerstag, 2«. Octbr. »eronNoorllicher «edacieur sstr PvllljschkA vr. Emil Btereh ,» Treiben Ueberlmstet und unter befremdlichen Erscheinungen ist dieser Tage der böhmische Landtag in Prag geschloffen worden. Er hatte noch ein reiches Arbeitsprogramm vor sich. Die wichtigste Nummer desselben bildete die Subvention des Kronlandes Böhmen zur Er bauung eines deutschen Sommertheatcrs in Prag. Das Recht der Deutschböhmen auf eine derartige Staatüunterstlihung vermögen selbst die Czcchen nicht zu leugnen; es patzt ihnen aber gar nickt in ihre Fabel vom goldnen „slavischen Prag", datz daselbst die zahl reiche deutsche Bevölkerung an einer deutschen Kunststätte nach des Tages Last und Hitze Erholung und Erbauung finden soll. Der Landtag, in welchem zur Zeit noch die Deutschen die Mehrheit habe», hätte die betr. Summe bewilligt, mit dem Bau hätte man alsbald beginnen können und im nächsten Sommer stand ein an- muthiger deutscher Musensitz an den Usern der Moldau. Die Ezechen, in ihrer Heidenangst vor der Konkurrenz, die das deutsche Tbeater dem czechischen macken könnt«, setzten Himmel und Hölle in Bewegung, um die Bewilligung zu lnntcrtrciben. So zog denn, obwohl noch eine ganze Menge von Landcsintcrcffen Erledigung burch den Landtag verhasste, plötzlich der Kaiserliche Statthalter von Kraus ein« Lrdre aus der Tasche, mittelst deren er den Landtag Knall und Fall schloß. Betäubende Slawaruse der jubelnden Ezechen! Die deutschen Abgeordneten waren niedcrgcschinettcrt. Der Oberstlandmarschall Fürst Carlos Auersperg, an sich schon höchst indignirt über manche Begünstigung der Czcchen aus Kosten der Deutschen, machte kurzen Prozetz: er schloß den Landtag mit einem jähen Hoch auf den Kaiser so behende, datz keine der üblichen Förmlichkeiten und Abschiedsreden vorgenommcn werdcn tonnte. Die deutschen Abgeordneten fühlten, was in der Brust ihres Haupt- sührers, des Fürsten AucrSperg, vor sich ging; die lakonische Kürze seines Schlußwortes sagte mehr als eine lange Rede. Der Kaiser!. Statthalter v. KrauS ging auf den Fürsten zu, um ihm die Hand zu reichen; der Oberstlandmarschall sah den herankommenden Statt Halter nicht. Kehraus. So schloß die dritte Session dcS böhmischen Landtags in der Aera der — Versöhnung der Nationalitäten Jener Haß der Czechen gegen die deutsche dramatische Kunst ist das Gegenstück zu der Großmuth der Deutschen, die zum Wiederaufbau des Czechentheaters reiche Mittel bewilligten und spendeten. Und in demselben Augenblick, da die Czechen den Deutschen neidisch und furchtsam den Bau einer Kunststätte weigern, jubeln wir neidlos in Dresden dem Werke des czechischen Tondichters Dvorak zu. Dieser Idealismus ehrt uns und ohne Selbstüberhebung können wir den klcingeistigen Landsleuten Dvorak'S zuruscn: „Seht, wir Wilden sind doch bessere Menschen". Das englische Parlament ist zu seiner Hcrbstscssion ziisauimcn- getreten. Gladstone'S Ministerium geht zwar heftigen Angriffen der Tories entgegen auf Grund seiner Erfolge in Egupten und Irland kann es diesem Sturme mit Seelenruhe cntgcgenschen Gladstone hat thatfächlich England gröber und mächtiger gemacht, als es unter seinem Vorgänger Bcaconsficld dastand. Allerdings geschah dies nur unter PreiSgebcn aller eigenen und unter Aneig nung derjenigen Grundsätze, von denen sich Bcaconsfield leiten lieb. Gladstone befolgte in Egupten dessen Eroberungspolitik und der einzige Vorwurf, den die TorieS deshalb erheben können, ist, datz er darin nicht weit genug ging und das Pharaonenland einfach anncktirte. Es wird Gladstone nicht schwer satten, dieses Verlangen mit Hinweis auf seine Unausführbarkeit zu beseitige». Auch bc tresfs Irlands ist der Erfolg Gladstone'S unbestreitbar. Die Ge waltthaten in Irland, die Ende vorigen Jahres zwischen ü—600 im Monat betrugen, sind stetig gesunken, der August d. I. wies 162, der September 131 auf und, o des Wunders! die letzte Woche ver lief in Irland ohne einen einzigen Pächtcrmord. Das sind unver kennbare Fortschritte. Die beiden agrarischen Gesetze Gladstone'S insonderheit daS über die Pachtrückstände, haben die Unzufriedenheit der Landbevölkerung über ihr hartes LooS erheblich gemildert. Die irische Landliga findet nun keinen ausreichenden GährungSstoff für ihre Wirksamkeit mehr, sie löste sich auf. Doch wäre es voreilig, anzunchmcn, datz damit daS Streben Irlands, von England loszu kommen, erloschen wäre. Ein neuer Bund »st in der Gründung begriffen, welcher unter der Forderung der „Selbstregierung für Irland" die LoSrcißung der grünen Insel anstrcbt. Ein merkwürdiges Gegenstück zu dem erhöhten Selbstgefühl der Engländer aus Anlaß ihrer eguptischen Erfolge bildet die Angst, die sic vor dem Bau eines Tunnel zwischen ihrer Insel und dem Fcst- lande äußern. Auf dem ganzen Festlande mutz man darüber geradezu lacken. Dem Parlamente liegt bereits ein Blaubuch über diesen unterseeischen Tunnel vor. Die Hauptsache der betreffenden Aktenstücke bilden die Erklärungen der Handstreich hält Wolscle» für eine sehr leichte Operation, wenn sic unerwartet ausgesührt werdcn kann. Man dürfe das Heil Englands nicht einer einzigen Festung überlasten, da die Invasion durch den Tunnel nur von einer glücklichen Ueberruinvclung ablniiigc, die nicht ohne Beispiel in der Geschichte wäre. Es sei unmöglich, die Zerstöningsminen geheim zu halten, oder während einer langen Zeit die Wachsamkeit zu erhalten, mit welcher alle complicirtcn Vorsichts maßregeln zu jedem Augenblick bereit gehalten werdcn müssen". ES ist mehr als komisch, datz der grobe Besieger EgnptenS von einem Gefühle solcher Klein,»uth befallen wird, bei der bloßen Möglichkeit, sich eines TagcS vielleicht niit einer europäischen Armee messen zu müssen. Die politische Stellung Englands mag jetzt größer sein, denn seit lange — die befohlene Einstellung der Tunnclarbeiten unter dem Kanäle enthüllte überraschend aller Welt die militärische Schwäche des Jnselrcichcs. Diese klägliche Furcht Englands ist begründet durch ihre bisherige Kriegführung, die sic nur a's die Besieger von Wilden oder Halbcivilisirten erscheinen läßt (und auch diese Siege verdankten (sic oft mehr ihrem Golde, als ihrem Blei); aber diese Hascnherzigkeii sicht einem Weltreiche doch sehr schlecht an. Die bloße Seetüchtigkeit reicht nicht aus zur Sicherheit ihrer Insel; eine Vereinigung der Flotten mehrerer Staaten übcrträfc schließlich auch die englische Marine. England wird trotz seiner jetzigen Erfolge Mühe haben, seinen Besitzstand als Weltmacht auf die Dauer zu behaupten — das lehrt die englische Tunnel - Angst! Nrnrste Telegramms der „Dresdner Nackir." vom 25 Octbr. Prag. Der Dichter Karl Egon Ebcrt ist gestern in seinem 82. Lebensjahre gestorben. P e st. Das gemeinsame Budget enthält eine Gesammtausgabc von 117,910,768 fl., wovon 102,800/2! fl. auf das ordcniliche und 8,774,621 fl. auf das außerordentliche Kricgsbudget kommen. Das außerordentliche OkkupationSersordcrnitz über den Friedensetat be trägt 8,988,000 fl. Kairo. Die englische Regierung schlägt bezüglich der Schaden ersatz-Kommission vor, daß Frankreich, England und die übrigen Großmächte, die Vereinigten Staaten und Griechenland je einen Vertreter ernennen, die übrigen Kleinstaaten aber eine kollektiv- Dcrtretung erhalten. Egypten soll den Präsidenten und Vice- präsidentcn zur Kommission stellen. Berliner Börse. Die Börse befand sich beute in einem lethargischen Zustande. Die Reports stritten stist höher als gestern, so daß sich daraus der in der zweiten Hälfte eintretende Rückgang der Course erklärt. Aber auch zu den niedrigen Courien fehlte es an Käuscrn. Banken ohne Leben und ziemlich stark weichend. Dis konto wurden l'/e, Deutsche Bank 2 Proc., Creditakticn I'/s M. niedriger. Eisenbahnen fast durchweg schwächer; eine Ausnahme machten nur Gotthardtbahn, die zu höheren Courien ziemlich lebhaft umgingen. Bergwerke und Industrien im Allgemeinen nicht ganz behauptet. Anlagewcrthe leblos, unverändert. -rantsur« «.»«.. 2..c,iobe>. Übend?, (tredtt 2E/,. ClaalSbabn 2N4>/«. Lom barden Iw 60er Loose . Ocst. ENberrcitte —. Pap>erren!c —. Galizier 2VV-/,. vcslerr.woldrcmc —. 4°/» Nna.Noidrenlc —<7cr Russen—. «-Oer Russen—. L.Vr,c»,a»,c„>c —. Nencsie Ungar. Goldonlesbe —. !,. Oricnloniewe . Un» girijche Pab'errenle —. DiScoiilo —. Salwlcr Gottliardb V4'i>. Matt. Wien, 2b. Ottobcr, Rbeno«. llrcdil 2N4.SO. Slaaldb. 212.9a. Lomdaiden 139.80. Nordwestbaiin —. —. Marknolcn 58.3b. U»a. Credit 29b.va. Matt. Part», 2b. Oktober. iSiküu-.l Mente 89,S7. An,et,,e ,16.92. Italiener «8,79. Slaaldbahn 732.Ü9. Lombarden 397,b9. da. Prior,täten 287,99. Cgnvter 36b. Oestcrr. vtoldrente 8I>/«. Schwach. Lokales und LiichsischeS. — 2. M. der König von Dänemark kam gestern Vor mittag gegen '/»O nebst Gefolge aus den. Böhmischen Bahnhofe, von Wien kommend, au und fuhr ohne Aufenthalt gegen '/.!> Uhr vom Leipziger Bahnhoie über Leipzig und Hamburg nach seiner Residenz zurück. — Die Stadtverordneten haben heute u. 21. auch darüber Be schluß zu fasten, ob die dem Zoologischen Garten von der Stadt gewährte jährliche Subvention entsprechend erhöbt werden soll. Eine Erhöhung auf etwa 10,000 Mark würde dem Aktienver- cin für den Garten, de-r mit vielen finanziellen Sorgen zu kämpfen hatte und hat, gewiß zu gönnen sein. Die Existenz des Gartens ist für Dresden eine Ehrensache. Nach Allem, was man bürt, dürsten die Herren Stadtverordneten der Erhöhung auf einige JMe hinaus nickt entgegen sein. — In den letzten Jahren haben an hervorragenden Aemtcrn der Bogenschützcngescllschaft Tod und Krankl,eit . „ , , und .Krankl,eit sehr fühlbare Veranden,„gen hcrbcigcsührt. DaS durch das Ableben l)r. Pabst's erledigte Amt eines ersten Vorstehers der Gilde ist noch nicht besetzt; der Stuhl, den noch am letzten Stiftungsfeste als > der Fröhlichkeit durck eine ungemein Eichbcrger und Fischer, während das vorangcgaugcne Königslied des sonst üblichen Solovortrags durch einen Tcnnorislen ent behrt hatte und sofort in eboro gesungen werden mußte. Hier auf gab Herr Tcputirte Jahne in Iicrzlichen Worten seiner Freude Ausdruck über d>e Anwesenheit so vieler ausgezeichneter Männcr^i», Staatsdienst und brachte ein lcbhnst aufgeuommcncs Hoch aus aus die Spitzen der Behörden und die Gesandten am König!. Hofe. Sofort erhob sich Herr Staatsministcr L>r. v. Gerber, u», ,u beredter Ansprache zu banken. Die Bogcnschützcngilde sei begründet zur Zeit des Emporblühens der Städte, da ein neuer kräftiger Stand, der Bürgcrsland, selbstbewußt und kraftvoll seinen Platz inmitten der mittelalterlichen Fcudalgcscllichast eroberte. Der selbe schützte, da der Staat noch nicht dazu erstarkt war, Haus und Herd, Handel und Wandel in ihrem Frieden. Unter den Korpo rationen diese? Bürgerstandcs nahmen die Schützcngilden, die Ver einigung wasscnkundiger und wassensroher Männer, den vordersten Platz ein. -Heutzutage bat der Staat die Ausgabe des Schutzes übernommen; aber au Stelle der alten Feinde des Bürgcrthums sind neue erstanden, die die Grundlagen der ganzen Kultur zu erschüttern trachten. Wenn die Nachkommen der alten Schützcn gilden zur Abwehr gegen diese Feinde aus ihr Panier Treue zu König und Vaterland, Redlichkeit im Handel und Wandel, Treue zu Allem, was gut ist und rechtschaffen, geschrieben haben, dann stehen sie aus dem Standpunkt ihrer Gründer. Dieser Gilde, die noch heute bereit ist, ihre Aufgaben zu erfüllen, gelte die warme Sympathie des Sprechers; der Herr Minister schloß seine jubelnd aufgcnommcnc Ansprache mit einem neuen Hoch aus die Gilde. An diese Ansprache schloß der Königl. Preußische Gesandte Gras Dönhoss sofort eine zweite, die nicht minder lebhaften Beifall erweckte. Ter -Redner rühmte in poetischen Worten die schöne Hauptstadt des Landes, an dessen Hose er beglaubigt sei. das reizende Dresden, das im Grün ihrer Berge und im Silber ihres Stromes sich mit den Farben ihrer Hcimath schmücke; die treue patriotische Stadt Dresden, deren Bürgerschaft noch jüngst bei den Kaiscrtagcn gezeigt, wie herrlich sie die Treue zu ihrem angestammten geliebten Fürstcnliauie zu vereinen weiß mit dem Gefühle, allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit. Dieser Stadt, der Perle unter den deutschen Städten, galt sein Toast. Kaum mar das Hoch verklungen, so trug Hr. Hosichauspielcr Porth mit edlem Feuer die schwungvolle Dichtung Brachvogel'S „Der Sänaermeister^ vor. Herr Rechtsanwalt Höckner griff mit Glück das Thema der schönen Haisertaae auf und schloß mit einem Hoch ans das ruhmreiche tapfere sächsische Heer. Denen Vertreter, Herr Gencralliciitcnnnt von Funcke dankte sür diese Gesundheit in kurzer Soldatcnweise. Er knüpfte ebenfalls an die Kaiscrtage in, September an. Noch nie wohl seien so lange Festtage so durchaus harmonisch verlaufen. Dies sei zuzuschrciben dem ein gewurzelten Sinne unseres Volkes für Ordnung und Gesetzlichkeit. Der Redner könne bezeugen, daß dies von den höchsten der anwesen den Gäste und von vielen sremden Offizieren an den Kaisersesitagen anerkennend ausgesprochen worden sei. Bei solchen Gesinnungen sei auch Gewähr vorhanden sür ein allezeit einträchtiges Zusam menleben zwischen Einwohnerschaft und Garnison Dresdens. Daraus leerte der Redner sein Glas. Provozirt durch einen Trinkspnick des -Hrn. Kaufmann Eschicr auf Rath und Verordnete der Stadt Dresden erhöh sich hr. Oberbürgermeister l>r. Stübel, um zunächst für die freundlichen soeben gehörten Gesinnungen zu danken. So dann berührte er die Zeit der Differenzen zwischen Rath und Gilde Letztere habe die Krisis, wo man nach der Existenzberechtigung Her Gilde gefragt, glücklich überwunden. Der Redner kam hieraus in recht zutreffenden Betrachtungen aus den Werth der Korporationen in der Bürgerschaft zu sprechen. Welche Krastentwicklung haben wir im Laufe der Jahrzehnte zu erwarten aus den zahlreichen Vereinigun gen der Bürgerschaft zu all den lobenSwertben Zwecken, die wir jctzl erleben. Namentlich die gewerblichen Kreise werdcn in den Korpo rationen zu neuem Glanze und Kraft anscrstchcn. DaS Stadtobcr Haupt trank auf das Wohl der unter sich und zur Gemeinde ver einigten Bürgerschaft. Der Stadtverordirctenvorstand Hofratb 21 ck ermann führte die Gedanken weiter aus. Parteien müßten sein, denn mir aus dem Kanivte der Meinungen erhebe sich dic Er- kcmrtniß des Wahren und festige sich die Ucberzeugung. Im Wirken sür die Stadt aber müßten alle Parteileidensäiasten schweigen, hier könnten sich die sonstigen Gegner wieder aussöhneir. Wenn man anch auf Hundert Wegen die Wahrheit suchen kann — so giebt es doch nur eine Heimath, zu der man sehnenden Herzens zurück- kehrt. Auf diese -Heimath, aus unsere Hcimath leerte er sein Gias. Nachdem noch der Dcputirte Privatus Schnabel den üblichen Toast auf die neuen Bogenschützen gebracht, entfesselte der als Gast anwesende Rechtsanwalt Or. P ö tz s ck wahre Stürme lustige Parodie der „Glocke". Hauptfach, men der ersten Generäle Englands über die Gefahren» die ihrem Lande aus dem Umstande drohen sollen, daß man trockenen Fußes von Calais nach Dover gelangen könnte. Gerade der Eroberer Egyptens, Wolscle», äußert darüber Besorgnisse, die ihm in Deutschland den Namen eines Hasen fußes cintragen müßten. „Mit einem Tunnel", meint dieser Held, „zerstöre inan die hauptsächlichste BcrtheidigungSlinie Englands, den Kanal. Man würde damit -wischen Frankreich und England eine direkte unzer störbare KommunlkationSlinie Herstellen, die weder von einer Armee noch von einer Flotte angegriffen werden und nur unbrauchbar ge macht werden kann, wenn man sie noch vor dem Ausbruche des Krieges zerstört. England werde niemals bei einer kriegerischen Zeitwendung zeitig genüg bereit sein, den Kanal zu zerstören. Die Gefahr liege vor, daß die Franzosen — oder die Nation, welche einmal in Calais den Eingang des Tunnels besetzt hielte — sich dmch einen Handstreich seiner Ausmündung in England bemächtigen. Dadurch würde Dover der Brückenkopf einer Invasions-Armee werden und der Feind könnte alle Streitkrästc dorthin schaffen. England würde ausbören eine unabhängige Nation zu sein, weil cS nicht eine genügende Armee cntgegcnslcUen, noch in kurzer Zeit eine solche schaffen könnte, welche im Stande wä>e, der sranzosischen Armee »u widerstehen. Die Okkupation des Tunnels durch »inen .... nunerucrr v. 2.>ennv, mir zznrei Nttni. oer! verregnci-, ^ Königin nach Wcrmsdorf gereist war. Das Festmahl selbst fand in Realistik lchiidcrte. Nach so vielen feierlichen Worten tbat sein dem Saale von Mcmhold's Etablissement itatt; der Saal hatte launiger Vortrag Allen sehr wohl-. er schoß in Wahrheit den Vogel dam eine prächtige Toilette angelegt. An den Pilastern waren ab. Doch auch der Vortrag der Erlebnisse eines iingari'chciiStnhl- untcr gekreuzten Fahnen die Wappenschilder, Embleme und das j richters in Bavreulh durch Herrn Hosschauspiclcr Swohoda Rüstzeug der Gilde angebracht; ans einem hohen Aufbau von errang vielen Bestall. Dircetor E i s c l t gedachlc in kurzen, ker- grünen Pflanzen schauten die Büsten des Königs, des Prinzen Georg nigen Worten des Umstandes, daß der Platz eines ersten Vorstandes und ihrer erlauchten Gemahlin freundlich hernieder auf die reich! der Gilde noch unbesetzt sei und brachte ein sehr freudig aufgcnom- bcsctztcn Tafeln, auf welchen der kostbare Schmuck von kunstvollen § nienes Hoch aus auf den Vorstand vosjagdriciner Krctzsclimnr. Zm» Gold- und Silbergefäßen prangte, den die Gilde seit Jahrhunderten Schluß, da dieicr Bericht fortgebt, schwamm Herr Restaurateur ihr Eigen nennt. An der Haupttafcl nahmen zu beiden Seiten desiHecht, begleitet von vielen Zurufen, nach den unbekannten Zielen langen Toastes. - Em erheblicher Tlicil der Aristokratie hat sich gestern nack .. »».„> Rittergut Zschorna bei Nadelung begeben. Don findet heute eneralltnt. v. Funcke, Kreishauptmann v. Einsieoci. Polizeipräsident die Vermählung des Frl. v. Boxberg mit dem jungen Herrn chwauß, Oberbürgermeister vr. Stübel, Sfiidtvcrordneicnvorstand v. Burgk statt, der vor einiger Zeit ans dem Militär- und diplo matischen Dienste ausgetreten ist. Gestern Abend wurde aus .. ge Ackermann, Anitshauptinanii v. Mctzsch, Stadtrath Hendel, der preußische Lcgationüattachv Gras Waldenburg, Konsul Kinder, Po- lizeihauptmann v. Nelirhoff, Plahmajor v. Haupt, Obenegisscur Marcks und viele Mitglieder des kgl. Hoftkcatcro. Ten ersten Toast des an Trinksprüchcn reichen Malucö brachte der 2. Vorstand, Herr Hofjagdricmer Krehsckmar, aus Se. Maj. den König und das ae- ammte königlich? HauS aus. indem er in beredten Worten die dem Schloß der Braut Polterabend gehalten. Die Neuvermählten begeben sich später nach dem Rittergut Sebönfeid bei Großenhain, daö Herr Baron v. Burgk sür seinen Sohn vom Kammerherrn v. Erdmannsdors gekauft hat und daS nach den Plänen dcS Archi tekten Mäckcl eine ziemliche Umgestaltung erfahren hat. —^Dic Tbeilnabme an der vorgestern Abend im Helbig'schen vielen Regcntentugcndcn des rm Krieg und Frieden bewährten Etablissement abgebaltenen Jahresv-riammlung der G c s c l l s ch a s t Sachscnfürstcn Albert schilderte und mit dem Wunsche schloß: Gott s ü r s äck si s ch e K i r ch en ge s ch i ch t c war eine ungemein rege, segne den König! Gott erhalte das gesammle Königshaus! Die , Etwa 250 Personen füllten den Weißen Saal. Vom Kgl. KultuS- Vcrsammlunp. welche diesm Trinkspruch stehend angebört hatte. Ministerium, von der tbeolog. Fakultät in Leipzig und vom cvang.- stimmtc begeistert in das dreifache Hock ein. Namens des Königs lutherischen Landcskonsistorinm hatten sich Vertreter eingcsunden. dankte Herr Kammcrlicrr v. Kalitzsch für die soeben vrrlautbarten Nack herzlicher Begrüßung der Versammlung erstattete zunächst der komgstreucn Gesinnungen und leerte seinen Pokal aus das fernere Vorsitzende. Herr Konsistorialrath Pastor vr. Dibelius. den ersten Wohlergehen, Blühen und Gedeihen der ehrenwerthcn Bogenschützen- Jahresbericht, indem er in kurzen Zügen den Wcith kirchcngeschicht- Gesellschaft. Ten in witzigen Wendungen vorgetragenen ^yast lichrr Forschungen dnrlegte und dann der Wirksamkeit der Gesell, de« Dcputirten Herrn Zmngießer Böhmer aus den iLcküWi- schast seit ihrem Bestehen im Besonderen gedachte. Ais einen er» könig erwiderte dieser durch ein schlichtes Hoch aftf, Hie freulichen Beweis kirchlichen Sinnes konnte der Vorsitzende konsta« Gilde. Hier lintcrbrach die Reche der Gesundheiten em tuen, daß der Verein bereits auf 163 Mitglieder angcwachscn ist, trefflicher Ouartettgrsang der Hofopcrnsangcr Gudchus, Czerny, - wodurch dessen LebciiSsützigkriit gesichert und auch die Möglichkeit
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