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Dresdner Nachrichten : 22.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190911228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-22
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1909
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csgrrgttcbitdie. B»« de» SreichSsinaozen. An dem im Bnndesrat befindlichen tll a ch t r a g ö e ta t für IVÜÜ, der betannttich außerordentliche Ausgaben in Höhe von rnivd 542 Millionen Mart vorsah, bat sich, dein Bernchmen n«G eine erfreuliche Aenderung vor- nchmen lassen. In den Nachtragset«: waren «5 Mill. Marl als EinnaHmen aus den neuen Zöllen und «steuern ein gesetzt. wogegen die entsprechenden Ausgaben ausgerechnet waren. Aus diese Höhe mar nach den früheren Zoll- und Steuereingängen Sie Einnahme aus der lebten Rrichö- tinanzresorm für IW« geschätzt worden. Ti« Oktobcr-Ein- mchme aus Zöllen und Lteueru har aber eine wesentliche Erhöhung dieses Ansatzes zweckmäßig erscheinen lassen. Aus Nachoerzollungen und Nachbesteuerungen sind allein 25 Millionen Ndark aufgckonnnen. Infolgedessen ist die Einnahme aus den neuen Zölle n und Steuern au, 85 Millionen Mark im Nachtragsetat erhöht wor den. Um die Differenz in Höhe von Millionen Mark hat sich somit die Ausgabe des außerordentlichen Etats für »«00 vermindern lassen, so daß sie sich nicht mehr a»f rund dl.', sondern aus rund 522 Millionen Marl beläuft. Mit diesem Betrage dürste Ser Nachtragoelat auch beim Reichs tage erscheinen. Nachklänge zum Stcinheil-Prozeß. Tie „Köln. Ztg." enthält eine ihr aus Paris zngegau- gcne „Skizze aus dem Iuftizpalast", der wir das folgende enlnehmcn: „Nicht ein einziger non den Verehren, dieser Frau, nicht ein einziger von ihren Dienstboten, die sie sicher zuweilen schlecht behandelt hat, vv» denen sic einige ins Geiängnis bringen wollte, hat auch nur ein Wort gegen sic geingt. Das beweist die große Macht, die sie auf jeden .insübte, der ihr nahe kam..Bei den Verehrer» isi das nicht weiter überraschend. Man braucht nur die landesüblichen Gesetze der Galanterie zu kenne», um zu wissen, daß. wenn Herr Borderel oder Herr Ballinevurl auch nur ein Wort gegen sie vor Gericht gesagt hätten, sie an Sen Toren des Zussizpalastes angespitckl oder vielleicht mit Linnen be worfen worden wären. Sie, sowie die -Hausfreunde sangen zum Teil em ivahreS Loblied auf Mai'gllerite Steinheil und erklärten sie feierlich für unfähig, auch nur ein München zu trüben. Planche glauben es sicher auch. Und die Richter zucken dabei mit keiner Wimper: sie wissen, was ne davon zu halten habe». — Die Sleinheil ist die Perso nifizierung des weiblichen Größenwahns Pariser Prägung. Sie ist nur Weib und will gar nichts anderes sein als Mil«. Sie empfindet tede Zumutung, überhaupt sich ans männliche Beweisgründe, aus Logik, auf folgerechtes Deu te,, ein,»lasse», direkt als eine Beleidigung. „Was? Ich, eine Frau?" wiederlwlte sie mehrfach. Ihr schaiispielc- niches können ist nicht tief, aber wie taxiert sie jeden Mann, der ihr gegcnübersteht! Wie weiß sie sofort, ob die schmeichlerische, die drohende, die scheinbar demütige, die gebieterische, die interessierte oder die verächtliche Note an- zuweo-de» ist! Und Männer i„ Jahren und Würden, Ad vokaten. -Hanssreunde und Maires, vor deren Ohren man eben die Rendezvous i»r Bcrilogi-?. die Zahlungen des Herrn Borderel und anderes erzählt hat, stellen sich hin und halten begeisterte Lobreden ans sie als Gattin und Mutter O. Dummheit, dein Name ist Mann!" Deutsches Reich. Im Aufträge der demokratischen Ber- -'inigunq sprach in Landsberg «Warthes vor >1oO Personen der frühere Oberst Gadtte über „Der Liberalis mus am Scheidewege". Er bat Sie Bersammelten, Sem Sozialdemokraten Pätzel in der Stichwahl Sic Stimme zu geben. Am Schluß wurde eine Ortsgruppe der -nnotratischcn Bereinigung gegründet, die zur nächsten Reichst«,,iswahl eigene .Kandidaten anfstellen will. Amerika. Zwischen den Bereinigten Staate» und Phile ist cs a»s folgender Ursache zu einer Mei nungsverschiedenheit gekommen. Tie amcrika- „ücke Firma Alsvp hatte von einein andere» Haiiic, dem von Bolivien gewisse .Konzessionen gewährt waren, eine Anzahl von Mincngei echtigkeiten erworben. Tic in Frage lammende» Bergwerksgebicte liegen aber ans einem Ter rain, a» dem Chile zurzeit Eigentumsrechte geltend macht. Chile verweigerte der Finna infolgedessen die Ausübung Scr von ihr gekaufte» .Konzessionen. Alsop liiiterbreitetc seine Angelegenheit zunächst dem Schiedsgerichtshof in Vaihingtvii. wurde aber von dort die chilenischen Ge richte verwiesen. Die zurzeit zwischen den Bereinigten Staaten und Ehile schwebenden Verhandlungen betreffen die Höhe der vvn Ehile zu zahlenden Entschädigungssumme bezw. die Frage. in welcher Form die Angelegenheit Sem S ch i e S s g e r i ch t s h v s im Haag unterbreitet werde» könnte. Chile hat bereits als Bürgschaft eine Million Dollars bei Ser Bank von England hinterlegt. Eine nid- aültige Lösung ist iedoch nvch nicht eriolgt. da die Bereinig ten Staaten den Wunsch ausgesprochen haben, Chile solle darauf verzichten, die Sache vor das -Haager Tribunal zu bringen. Andernfalls drohen sie, ihien Vertreter aus Balparaiso a b z u b c r n f c u. lfunrt UM MrreimiM. ' Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hostheater. .«„folge starker Indisposition der Iran Sigrid Arnoldion t„»n dos für heute anqesetzte GastipiK nicht itaitsiiiden. Die. Vorstellung der Oper „Margarethe" findet jedoch statt, uitd zwar mit Frl. von der Osten in der Titelrolle. > Königl. Hostheater. Im Opcrnhause „Margarethe", im Schauspielhaus« wird „Tantris der Narr" gegeben. Rcsidenzthrater. Heute „Das Glück der andern". r Ckntral-Theater. Heute „Baron Trenct". S Ge« cri » Eisenberger gibt Heine seine» .klavicr- abcud im Palmcngarten. 's Das Eentral-Theater brachte am Sonnabend die erste Lperetten-Novität heraus. „Baron Trenik" sText von A. M. Willncr und R. Bodanztn. Musik von Felix Albinif. Ter schon früher einmal erwähnte Oberleutnant 'in einer kleinen österreichischen Garnison, der im Theater nur „Oprctt" z» hören wünschte und auch bei den „Reibern" von Schiller dicjes Kiinstgenre voraussehtr, iann triumphieren. Seine Kunstanschauung siegt im Lande der Dichter und Denker: „Oprett"' überall, seit die „Lustige Witwe" eine sogenannte Renaissance auf dem Gebiet der Operette einleitete. sprießen allerorten neue „Werke" hervor, wie die Butterblumen im Mai. Das meiste ist ja trauriges, rrsindunas-, witz und ge dankenarmes Zeug, das nur das Leben von Eiiitagsfliegen hat, über das man ruhig zur Tagesordnung übergehen könnte, wenn es nicht den Geschmack weiterer Kreise heillos verdürbe. Es ist nicht gut, wenn sich das Publikum daran gewöhnt, bei aller: oberflächlichster seichter Unterhaltung vollkommenes Genüge zu finden. Dabei ist der Sieg des Operettenhelde» auf der ganze» Linie nicht frei von Komik. — „Baron Trenck" gehört, namentlich im ersten Akt, zu den bessere» Erzeugnissen des ganzen Genres: wären die Tertdichtcr nicht so von allen guten Geistern des Humors, des Witzes und der erlaubten Pikan ten«: verlassen gewesen, hätte sich bei der annehmbareil melo dischen Musik ein recht angenehmer Abend erzielen lassen. Der Held der Handlung, der abenteuerliche Baron Trenck. eine der Gestalten, wie sie für das achtzehnte Jahrhundert so charakteri stisch sind, hätte sich auch für eine Operette mit mehr Witz und Laune ausnützcn taffen. In den Mittelpunkt ist er mit allen Kräften geschoben, darin gibt er den kräftigsten Nummern seiner Kollegen nichts nach. Er erscheint hoch zu Roß. besiegt eine Räuderschar. begnadigt sie großmütig, die Weiber des slawonischen Dorfes stürzen ihm händekllssend zu Füßen, alles bewundert, fürchtet und liebt ihn. nur die Komtesse Lydia von Schwalbenau nicht, die er eben aus Räuberhändcn befreite Sic ist ebenso stolz als er, und »un erfolg» das gleiche Spiel, wie man es in ganzen Dutzenden von anderen Operetten schon kennt Nur geht's hier sehr ernst, ohne den geringsten Scherz zu, bis sie sich endlich zur Genugtuung des Publikums „kriegen , d. h. er ..nimmt" sie mit starker Hand, nachdem Stolz gegen Stotz ge hörig austrumpfte. Für Lustigkeit sollen ein paar alte Operetten schablonen sorgen, die aber in langen Dienstzeiten reichlich ab genutzt sind. — Die Ntusik von Felix Albini hat viel Er sreultches, wenn sie auch vom Geist der Operette wenig hat und «ich öfter, in den Duetten zwischen Lydia und Trenik besonders, dem Stil der großen Oper nähert — es wird dadurch eine Stilmischung erzielt, die künstlerisch ja nie zu billigen ist. Sehr nett sind bekannte ungarische Tanzwetsen mtt ihrem leben sprühenden Rhythmus in die Partitur verwebt, namentlich ge winnt der erste Akt ungemein dadurch, hier macht sich aus schäumendes Temperameiit geltend — das kleine zierliche Duett zwischen den Hochzeitern Nikola und Mariza gesiel sehr, ebenso das Terzett, an dem noch Komtesse Lydia beteiligt war. De«, zweite, breit ausgedehnte. Handlunge- und steigerungsarme Akt hat ein Duett und einen Marsch, di« wiederholt werden mußten. Im letzten Akt wurde noch eine Polka i deren Melodie aus salleitd an eine» Schlager aus dem „Wahrheitsmund" erinnertj lia ea,,« verlangt Wenn die Operette bei dem leidlich gut be suchten Hause einen recht lebhaften Erfolg hatte, jo ist das der hinaebendeil Arbeit aller beteiligten strafte zuzuschreiben. Herr Kot man u hat die Novität mit Geschmack inszeniert, Herr Pittrich leitete den musikalischen Teil mit Feuer und brachte die Steigerungen in der Musik effektvoll heraus. Der stärkste Anteil am Erfolg aber gebührt Herrn Adolf Lußmann. er ist der geborene siegreiche Operettenheld, jung, schon, feurig, temperamentvoll, für seriöse Helden, wie es Trenck ist, spiel begabt, dazu im Besitz eines ausgiebigen, edel limbrierten und schön gebildeten Tenors, der auch im Forte nicht unvornehm wird — es konnte ihm nicht fehlen. Die Stimme ist wirklich ungewöhnlich wertvoll. Er überstrahlte naturgemäß seine Um gebung, .obwohl sich auch hier manche erfreuliche Krast geltend machte. Rost Loibner ist eine frische Soubrette wienerischer Herkunft, die hübsch singt und sogar das wenig erfreuliche Lied vom „Aerrenrecht" nett vorzutragen mußte. Oscar Aigner holte sich mit elner Bufforolle, den, Hochzeiter Nikola, den ge wohnten Erfolg, er hat echtes Opcretteiiblut in de» Adern. Nickst sehr günstig schnitt die erste Sängerin Frl. Reiu'e ab Sie bringt wohl eine hübsche, stottliche Bühnenerscheinung mit, aber Spiel und Gesang fehlte das gewisse Etwas, der Charme -- außerdem ist die Höhe des Soprans wahrscheinlich durch For cieren scharf geworden. Zu ncniic» wären noch die Vertreter des komisch gedachten älteren Paares, Hedwig v. Loröc und Theo Siegmund, die origineller und lustiger waren, als die Textdichter eigentlich erlaubten. Iig. ch Biolinabend Rappoldi. Adrian Nappoldi ist als Geiger gewiß nicht der Künder gewaltiger seelischer Offen barungen, aber ein Künstler, dessen Spiel auf der sicheren Be herrschung seines Instrumentes süßt und den verständigen und gebildeten Musiker verrät. Außerdem hat «r Empsmden und Geschmack, so daß man ihm gern einen Abend lang zuhört, ohne ««langweilt zu werden oder zu ermüden. Was an ihm technisch besonders interessiert, ist sein kräftiger Fingeraussatz und seine bestimmte Bogensührung, Eigenschaften, welche einem großen Teil seines gestrigen Programmes im besonderen zugute kamen. Er brachte, und die Musikalischen unter seinen Zuhörern werden ihm dafür dankbar sein, eine Ncihc älterer Kompositionen von Bitali, Fiorillo, Michael Haydn und Benda. die einen so energischen Strich verlangen, wie ihn Herr Rappoldi besitzt. Das Beste bot er mit einem sehr gehaltvollen, vornehmen Adagio von Fiorillo, während die Ciaconiie von Mtali in der Wiedergabe etwas von ihrer «Großzügigkeit vermissen ließ. Was sonst noch ans dem Programm stand, war Musik, bei der der Interpret mik der korrekten technischen Wiedergabe alles gab, was sie enthält. Dazu rechne ich auch das Fis-Moll - Konzert non Vieuxtemps. Einen trefflichen Begleiter besaß der Künstler in Herrn Rudolf Zw int scher. Dieser ver mied das übliche leise Säuseln, brachte bei aller Unterordnung unter die Führung des Solisten seinen Part klar zur Geltung und wußte so die Rechte, welche das Klavier an der Ausfüh rung der Kompositionen hat. energisch zu wahren, ohne irgend wie'zu dominieren. Ebenso glücklich war er als Solist. Seine Solo slücke von Arensky, Rubitlstcin und Liszt kamen technisch ein wandfrei und leichtflüssig aus den Fingern, verrieten warme innere Anteilnahme und brachten ihn schnell in Fühlung mit feinen Zuhörern. —er. ! Liederabend Olga von Schmidt. In Frl. Olga v. Schmidt lernte ina» am Sonnabend im Palmcngartcn- Saale eine Sängerin kennen, die .weisellos eine große Zukunft hat. Frl. Schmidt v. Schmidtselden ist eine junge Ungarin, die ihre gefaulte Aus-bttdung in Budapest ge nossen hat. Gegenwärtig unternimmt sie ihre erste .Kunst- rcise, die sie durch alle bedeutenderen Musikstädtc führt. Daß sie schon anerkennenswerte Erfolge erzielt hat. ist bei ihren Leistungen wohl erklärlich. Tie junge Dame verfügt über einen zwar nicht allzu nulsaiigrcichen Sopran, dessen Timbre säst etwas Mezzosopranhastes anhastet. Das Organ ist trefflich gebildet, die eimzcliien Lage» sind gut ausgeglichen, die Uebergünge vollkommen verdeckt und un- iticrklich. Auch die Aussprache ist bereits in ihrer jetzigen Schürfe ein Ergebnis fleißigsten Studiums. Taß bei einer jungen Sängerin, die zum erstenmal vor die Oeffentlich- keit tritt, das Technische noch nicht ganz iu Ordnung ist, ist nur zu natürlich. Doch fehlt es bei Frl. v. Schmidt nur noch an Kleiniglntc». Sv ist die Neigung zum Flackern und iinrnhjge» Ansatz bei Tönen der Mrttellage noch nicht ganz geschwunden. Hie und da preßt sic hier auch den To» etwas, die Bokalisation wird dann flach und die Tragfähigkeit des sicher nicht kleinen Organs büßt dann ein. Große Hoffnungen hat die Sängerin mit dem Bor trag der Brahmsscheii Feldeinsamllett, dieses schweren und heiklen Liedes, erweckt. Ten tiefgründigen Gehalt dicics Liedes schöpfte sie ganz aus und gab Eigcnpersönlichcs. Sie erinnerte mit dieier Wiedergabe an die Besten ilireS Faches. Der so schön gebrachte Dopvelschlag am Ende jeder Strophe sei besonders gelobt. Auch Gelänge, wie Schumanns .Kartenlegerin und ähiil.clrr ans einen gefälli gen Ton gestimmte Sachen, weiß die Sängerin cindruckS- vvll wieder.,ugebcn. Bei anderen Liedern trat allerdings ei» Mangel a» nriprünglichem Temperament, an wirk licher echter Begeisterung doch recht fühlbar hervor. Hier ivird der entscheidende Punkt liegen, ob Frl. v. Schmidt ihre Hand nach den höchsten Palme:, wird ausstrecke» dür fen. Tie .Klavierbegleitung besorgte -Herr .Karl Prctzsch stellenweise recht stinnmingsvoll: doch verdient das tech nische Fiasko bei dem herrlichen Nachipicl in Wolfs Er ist s energische Zurückweisung, um so mehl, als in SchiiniannS Kartenlegerin auch nicht alles entsprechend klar und ver ständlich kam. Tic nicht sehr zahlreiche» -Hörer spendeten freundlichsten Beifall. II. II. f Konzert Thornley-MeGr. Nur schwache Anziehungs kraft lsalte das Konzert ausgetibi. das die Damen Barbara Thornley sKlaviers und Helene MelLr sGesaiig« am Sonnabend im Nenstüdier Kasino veranstalteten. Als die be deutender« künstlerische Potenz erschien die Pianistin. Ihre im allgemeinen recht korrekten Wiedergaben bewiesen, daß sie sich eine in gewissenhafter Schule gereifte, zuverlässige Technik er arbeitete. Der Portrag bekundete musikalischen sinn und Ver ständnis für den Gedankcngehalt der Tonwerke. Etwas mehr Frische im Kolorit märe erwünscht gewesen, sie gab zuviel in Wasserfarbe». Mozarts D-Dur Rondo läßt sich bei weitem reizvoller gestalten. In übersichtlicher Architektonik wurde Bachs E-Dur-Praludium und Fug« ausgebant. Stark auf der Mittel linie bewegten sich die Klavier-Soli von Chopin, die zwar tadellos sauber kamen, aber arm an tonpoetischen Werten blie ben. Dem Gesanastone fehlte es an Nuancen, an Klangzouber. Der Eis Moll Polonäse ging die Ausgestaltung des Kontrastes ad zwischen schmerzvollem Klagen Utid hossntingsfreudigem Tröste. ZlZentg ergiebig in der Kanttlen« blieb auch der an glückstrahlendem Uaberschiwan« reiche Mittelsatz im H-Moll- «cherzo. Interessant war die Häufung modern-harmonischer Mittel auf dem Orgelpunkte in „ve Droiunckir" von Dalsour- Gardiner. Äteniger befriedigend schnitt die Altistin ob mit Liedern von Mozart. Schubert, Schumann und Weingartner Die Entwicklung ver Stimme halt sich noch aus niederel Stufe Das bewiesen Mängel im Registerausgleich, iu der Ausnützung der Resonanz, i» der Vokalisation uno in der Plastik de-- Wortes. Die Kunst des Tonspinnens ist der angehende» Kün,« lerin noch ein Geheimnis. Verfehlungen wie zu Anjana von Mozarts „Verschweigung" sollten im Konzertsaale ausgeschlossen sei». Anerkannt werden muß das Streben nach sinngemäße, Charakteristik. Herr Rein hold Bender begleitete mit überlegener Sicherheit: etwas mehr Wärmestrahlung würde auch auf die Sängerin lebenweckenden Einsluß ousgaüb« hoben Die Hörerschaft gab sreundwilltgen Bestall I.. l'. ! Im t. Philharmonischen Konzert würg«» Tieiisia». d>«, SN. November, wirk, außer den, Pianist«» Pros- Ferrucei » B u s o n i bcr BanreuNicr Parsijat-TarsleUcr T r. R v e in e r uii: r Björnstjern« Björnsons Befinden ist stationär. AKinsch ! los und geduldig verbrachte der Schwerkrankc diesen Tag gleich «den vorangeaangenen. Di« Acrztc erwarten leine Wen düng zum Besseren. e Einen für d,n Neubau des Stuttgarter Hostheatero sehr wichtigen Beschluß haben die bürgerlichen .Kollegien von Stuttgart gefaßt. Bekanntlich wurde vom Landtag die Erbauung eines große» Opernh, uses und ei»es kleine reu Lchauspielhau'es bewilligt unter der Bedingung, daß die Sladt Stuttgart bis zum Jahre 1N2N einen Beitrag von > 2<l0l>»i1 Pit. in Aussicht stelle: während mit dem Bau des Opernhauses bereits begonnen worden in es wird tttti vollendet ietti — sollte der Neubau des Schanspielliauie-.- erst im Jahre IlkAl vollendet iein. Tie bürgerlichen Kollegien faßten »un einstimmig den Beschluß, den ge nannten städtischen Beitrag in drei Raten vvn lüll bis lütt! zu leisten, so das, die Ausführung des -Hosihealer Neubaues in einer Banperiodc erfolgen ivird — mtt ande rcn Worten, der Schautpielhansnenhait ivird sich soiorl dem des Opernhauses anschüeßcn. v Ein Guido Neni in einer Arbciterwohnung Ans Newiwrl wird berichten Eine überraschende Entdeckung hat man in Boston gewacht: in der .Küche einer ärmlichen kleinen Wohnung, die von einem «taliennchc» Arbeiter ge mietet war, entdeckte man ein altes iiatteiniches Gemäld,. das -lliibeachlet an der Äßand hing und das nach Prüfung durch Sachverständige sich als ein echter Guido Reni er wies. Das Museum von Boston hat für das Bild bereil > lAlisstll Mark geboten, aber der glückliche Besitzer der Schatzes, der jahrelang das kostbare Stück achtlos tu einer Ecke seines -Heimes verstauben ließ, hat das Angebot ein,» weilen nicht angenommen und wird das Bild zunächst Pier poitt Morgan zum -Kauie anbieten. r Für die internationale »unstausstclluna in Rom, die zum hundertjährigen Jubiläum des -Königreichs Italien llttl statsindot und die vom Februar bis Oktober dauern wird, sind zur Preisverleiliing nicht weniger als HlM«-,-« Lire festge-etzt. Zunächst soll mit je ätztzM Lire das beste Werl der Malerei und der Plastik ausgezeichnet werden. Zwischen Malerei und Planik verteilt sollen werden nie« »'eitere Preise von je ltintlo Lire und sechs z>vn je öNlm Lire. Ter Rest »o» 2l»kW Lire in für Auszeich »»»gen graphischer Arbeiten bestimmt. Auch für dir Arck, tektur ist eine Berteiluna großer Preise bestimmt, in dem internationale» Wettbewerb, der für den Ban vollständig ausgestatteter Wohi,niigsgebä»dc ausgeschrieben wurdet Preise von I5k»tzl»tz. IM«Mi) und 50 000 Lire sollen hier zur Verteilung kommen. r Ein neues Museum iu Deist. Das neue Deister Rijksmuseum, das 180.) von -Herrn van Lambert erbaut und nach seinet» Tode von der Gesellschaft „Huis Lambert van Mccrken" der alkberühmtcir hvlländischeu Kunststadt geschenkt wurde, ist am lt>. Oktober d. I. eröffnet worden. Das Museum, in dem auch lunngeivcrbltche Arbeiten aus gestellt werden sollen und das auch schon für Ankäufe einen Geldfonds besitzt, repräsentiert sich als ein stattlich vor nehmes Gebäude. Es ruft beim Beschauer den Eindruck eines prächtigen Patrizicrhnuses hervor mtt seiner ruhigen Sandslentsanadc. seinen reichen Holztäfelungen und -Schnitzereien im Innere». Tic ausgestellten Gegenstände, die teils durch .kani, teils durch «Schenkungen oder als Leihgaben erworben wurden, sind vorläufig noch nicht sehr zahlreich, doch darf man hoffen, daß auch der Inhalt des schönen Baues bald eine willlvmmene Bereicherung des großartigen .kunstbefitzes von Delft bieten wird. vemkcbter. -i«* Zur Suspeitdieruno der Bonner Borussen wird aus Bon» noch gemeldet: Die Suspendierung des Korps „Borussia" ist auf mehrere Vorkommnisse, die sich in diesem Sommersemester ereignet haben, .zurückzuführen. Im Juni dieses Jahres ließ sich ein Angehöriger des Korps bei einer Veranstaltung in Mehlem zu schweren Ausschreitungen gegen einen dor tigen Polizeibcamten hinreihen. Insolgedesscn wurde dein Korps eine strenge Warnung erteilt und zugleich die Sus pendierung in Aussicht gestellt, wenn derartige Ereignisse wieder Vorkommen sollten. Die Verwarnung geschah am 24. Juni. Zwei Tage später, am 26. Juni, ereignete sich der F a l l F e i t b. Borussen und Einjährige des Donner Husaren-Regrmentz drangen gewaltsam nachts in der dritten Stunde in die Woh nung des Unteroffiziers Fcith ein und mißhandelten ihn. Wegen des letzteren Falles wäre das Korps an sich nicht bestrast woi den. Die Suspendierung erfolgte aber im Hinblick aus die Tatsache, dag der Vorfall sich zwei Tage später ereignete, nach dem die Suspendierung angedroht worden war. Der Senat beschloß deshalb in einer Sitzung am Donnerstag abend, das Korps, das bekanntlich auch den Kaiser und den' Kronprinzen zu seinen alten Herren zählt, für das lausende Wintersemester zu suspendieren. Gegen zwei Angehörige des Korps wurde das c n II«i I i II IN atzen I> ck i ausgesprochen. ** Frau Dr. Bergmann verurteilt. Wie aus Berlin ge meldet wird, lautet das Urteil gegen die wegen Mißhand lung ihres Kindes angellagte Frau Dr. Bergmann, die sich vor der Revisions Instanz zu verantworten hatte, weq.'ii gefährlicher Körperverletzung aus 2 Monate Gefängnis. Die Kosten aller drei Instanzen wurden der Angeklagten auferlcgt. Gefährliche „Neroenpräparatr". Einem völlig geheim ntsvolleii Mordanschlag aus Offiziere ist die Polizei in Wien soeben auf die Spur gekommen Seit zwei Tagen Offiziere der Wiener Garnison durch die Post in Brief habe» .... form Sendungen erhalten, die je zwei Pulver in Oblaten enthielten. Die Oblaten sind ziemlich groß, und ein geschäfts mäßig ausgesertigtcs Begleitzirtulnr enthält als Anweisimg die Mitteilung, daß diese Pulver geeignet seien, die Nerven zu stärken. Offiziere, die solche Pulver erhielten, hoben sie cheinffch untersuchen lassen, und dabei wurde sestgestellt, daß die Pulver reines Zyantali in einer Onantität enthalten die geeignet erscheint, bei Menschen unbedingt tödlich zu wirken Als Absender ist ein gewisser Charles Francis angegeben. Der Maine ist jedenfalls fingiert, und es steckt ein noch nicht bekannter -Verbrecher dahinter, dessen Absicht keine andere gewesen jetzt staun, als die Empfängel zu toten. Das Sicherheitsburcan recherchiert nach den Motiven des Verbrechers, die bisher ganz und gar »iicrfindllch erscheine». Zpskt-Nachrichten. Reimen zu Anteuil am .'I. Novembcr. 1. Rennen: t. Main« Hvnrs cWill:<n»t-s, v. Oboist! lc Sioi. ri. Maro. Tot.: bk : IN, Play 2<i. Ik : tl>. — 2. Rcnncn: I. Kai narbst tParkrcment», tl. Proclc». 8. Bcluo II. Tot.: 24 : Ili. Platz lll lv, 14 ; tv. — !!. Rennen: I. MNe. Bontfacc ,Ä. Ltz tzbapmans. L. L-r Mkirael«, ü. Fournalistc. Toi.: dl : 10. Platz L!. 127. 6l> ; 10. — 4. Renne«: l. Roauclaure <H. Holt«. 2. RulKIa»» Arurs, v. 6dcpi II. Tot.: vo : ,0. Platz «1. 21 : 10. — i>. Rennen: 1. Mons. Moncstnr ,P L'oodl-rnbs, 2. Revanche. L. Eastnian. Tvl.: 20 : 10. Platz 10. LI : 10. — 0. Rennen: 1. Lanauc de Chat gk-almons. e Pasla. !I. La Cranöe Dome. T«t.: S« : 1t), Via» ill »7 . Lü. Nr. 321. Seite 3. MM Montag, 22. November IVOkt
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