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Dresdner Nachrichten : 09.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-09
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1884
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P « kI«, I. April. «oulk»«rd. »>/« «nttr 7«.«. «»I. ,»7.»7. I,«,. . «»„.so.«. «,r,»lrr ei»«»»e»«a.oo. gr««j»tr»-—. k»«»»r»ni T-gtklatl für Politik, MMlm«. -eAWMelr. -irsellleE Iioterrülke. S! spn^e« , 00l.t.ciQllckIL> - j Lvebersetrun^-Lureau ^ 25II. I?r.w>in.->t>nn»>sl-«,r—8nl»-a. ^ Nrllel-8t>in.k.v!>i»>>i>a.ll»rren. M »VqkVMW»«»»W-«WV,^ I «II»,« >.'«! ,I<> I„ >! Hülv» 8«lilr»»en Z I » a »Nil !> 8 I^IppNRttNN. i! ! Vorn»»»»! X- „I i > »»raratr. 8kck. Vvrllar vellarrlllLnaeatr.7ld. I »rekue». 28. (Vc-rtr.: kaul ttan.mer.) ! vrssäusr^LlousLeu- u. ^olULäen-I'LbrLL mit >»»n>pN»v«rlvI» von II. ü V n I» 1» v k. Ä unckt'«'«n»', «l»«kso8tei- r. 8- lüv sl. empfiehlt Ir in euonuor AusvaKI (im Ninrelrwn rn b'adrilcprei->en) ckaü g KllisentZauskr.^lilllKittlsc üesDlctma-Saroll). Bll 6. NILGWL, lio!. »oüiel., ^Itinai l(t. SröLLtss lrSM aller LlLtsrLLlieQ tür LLv^rdeiten LvlÄVNVS VKvlliUvbLNÄ kür lücdsr in allen moäernsn Garden. Nr. IW. 29. r«Hrg°ng. Anslagk: 40.000 Srpl. 1 Lr^lLS' Dresden, ,884^ Brr^nNvortiicher SlcdaUcur Ilir PüljtjschkS vr. Lin il ruece r, in Ticirbkii. „Nach Spatzen schient man nicht mit Kanonen!" bemerkt eine! neusortschriltlichc Zeitung in der vielbesprochenen Erklärung des ^ Bundcsralhcs. Ferres Blatt meint damit: gegen den Passus des j neufortschrittlichen Parteiprogrammes betreffs der Errichtung von ^ Reichsminislericn» hätte der BundcSratb nicht nöllrig gehabt, in so j feierlichen formen eine so energische Kundgebung vorzunehmc». Das ! stimmt. AnS dem Satze von den Spatzen und Kanonen spricht sehr! viel gesunder Menschenverstand. Gegen die Spatzen der neuen ! Fortschrittspartei brauchte der Bundesrath nicbt solch schweresi öseschütz apszusabrcn; dazu batte» Holzklappcrn genügt. Das! Gcvicpc und Gcslattcre dieser dreisten und gierigen Mätze war sür den Fürsten BiSmarck nur der willkommene Aniah, schon jetzt vor den Augen Deutschlands die unverrückbaren Fundamente der Politik Prcuhens und des Reiches sür den Fall darzulcgen, dah der Träger! dir deutschen Kaiserkrone nicht mehr der glorreiche Kaiser Wilhelm > ist. Es gehörte zu den widerwärtigsten Erscheinungen unseres > ö scnl!iche»Lebcns,w!e der deutschckronprinz von der Fortschrittspartei ^ und den Vertretern dcsGrohkapitalcS als einer der Fbrigen inAnipruch § genommen wurde. Trotz aller Loyalitütcbethcuerungen gegen den! jetzigen Kaiser gab die Presse dieser Partei bei jedem Anlässe zu ^ erkennen, mit welcher Sehnsucht sie den Tag erwarte, da Friedrich« Wilhelm I. das Lccpter des Kaiserreiches führe. Ausschweifende Hoffnungen wagten sich für diese Eventualität heraus: der Sturz! Bismarcks, seine Ersetzung durch ein fortschrittliches Ministerium! wurde als ausgemachte Sache behandelt. Man ttrat so. als ob! Niemand anders, denn Herr v.BIcichrödcr oder der Bankicr Magnus! die eigentlichen Leiter der künftige» Reichspolitik sein könnten. Die! „Nnt.-Ztg." erklärte : das Programm der ucusortschrittliche» Partei habe einer „hohen Person" Vorgelegen und sei von dieser sehr srnupathisch ausgenommen worden. Eugen Nichter's Leibblalt lüstete dieses diplomatische Jncognito wenige Tage später und erklärte rund heraus: „DaS Programm hat die Billigung des Kronprinzen gesunden". Da dieser Unfug zu arg wurde und eine so bedenkliche Auffassung ln die Volksmeinung überzugehen drohte, so erachtete cS Fürst Bismarck an der Zeit, über den wahren Stand der Dinge eine klärende Tbatsachc zu schaffen. Nicht weil eine der vielen Parteien Deutichlands die Errichtung von Reichsminislericn und daniit die Umwandlung des jetzigen Buiueo- in einen kün tigen Einheitsstaat forderte, sondern weil bei einer Anzahl Regierungen d c Bcsorgnih bestand, dieses Parteiverlnngen Hütte bei einem Tnronwechiel aut Unterstützung zu rechne», deshalb ging die feierliche LtaatSaktion im Bund» sratlie vor sich. Unter der Fahrung Preußens erklärten ausnahmslos alle Regierungen Deutschland, dah Versuche: den von den deutschen Fürsten und freien Städten geschloffenen ewigen Bund (geschloffen „znm Schutze des innerhalb desselben gütigen Rechtes") einlicitsslaatiich abzuändcrn. für das gute Einvernehmen zwischen den verbündeten Regierungen gefahrbringend fein unddenNationalftaat bedioben würden. Damit hatFürslBismarck in einer nicht warm genug ilnn zu dankenden Weile die Grundzüge der prcuhischen Politik festgclcgt, der Träger der kaisergeivalt mag einen Namen tragen, wie immer, lieber die einmüthigc Entschlossen heit der sümmtlichen Regierungen Deutschlands wird sich kein künftiger Kaiser Deutichlands hinwegsetzen können. Ist es nun aber denkbar, dah ,zürst Bismarck eine so hoch- bedcntiaine Staatshandlung vornalnn und aussühren lieh, ohne sich dabei der Zustimmung des Fallors zu vergewissern, der nach menschlichem Ermessen über kurz oder lang die kaiserliche Gewalt im Reiche ausüben muh e Nur ei» Fantast kann glauben, dah der Reichskanzler eilten solchen Staatsalt ohne Wissen oder gar als Gegcnzug gegen den Erben der Kaiserkrone aussübrte. Nein, der deutsche kronp inz spricht in Person in und aus der Erklärung Preußens im Bnndesrathe : er giebt selbst sein Regielungsprogrannn, indem er verkündet: „Fede Verminderung der Zuversicht, mit welcher die verbündeten Regierungen auf die Festigkeit der unter ihnen geschloffenen Verträge bauen, würde Zweifel über die Zuverlässig keit der Vertiägc hcrbeitüluen, auf denen der Bund der deutschen Staaten beruht. Wenn solche Zweifel auch unter friedlichen Ver hältnisscn vielleicht keine für Jedermann erkennbare Gefahren im Gefolge haben, so würde doch in Zeiten politischer Krisen jede Adschwächung des Vertrauens aus die Sicherheit der Bundes« vc> träge von bedenklicher Wirkung sein können." In dem Schluß- fatz findet mit Reckt die „Frkf. Ztg." eine vcrständllchc Hindeutung auf die Zukunst und das bezeugte Einverständniß des Kronprinzen mit dem Inhalt der Bnndesrathskunrgcbung. Diese selbst ist ein klärendes, ein die Zukunft ausklärcndeS Ereigniß. Vermulblich ist es auch dem Kronprinzen gar nicht schwer gefallen, sich in solcher Weise sür die Zukunft zu binden. Wenn er sich auch gefallen kaffen muh, dah die Fortschrittspartei ihm allerhand untzrwiesene Aeuhcrnngen. z. B. über die Judensrage andicktet, so bestand unter Einsichtigen nie rin Zweifel, dass ein 'sohenzollerniproß,- wenn er dereinst zur Leitung eines grossen Reiches berufen sein wird, nimmermehr eine ParlamcntSwirthschaft dulde» kann. In Wahr heit laruen diese Bestrebungen nach einem parlamentarischen Regrmcnte, nachReichsministerren u.dgl. ja doch aus nichts Anoercs hinaus als auf eine Art Republik mit einem erblichen und gekrönten Präsidenten, der noch weniger politische» Einfluß besähe, als die gewählten Präsidenten anderer Republiken -Hinter den Eoulissen würden doch sicherlich die Fäden der Regierung in den Händen der Geldsürffen liegen und AllcS, was auf der politischen Bühne vor sich ginge, wäre nur Komödie sür das unterhaltungsbedütstige und für den blauen FrciheitSdunst so empfängliche Volt. A" Hohen- zollcrnsürst kann keinen Augenblick schwanken, wo sein, Platz der Spitze der souveränen Fürste» oder modirrtex Geld- Das Fürstcnrecht erweist sich auch hier wieder ms gleich- »«>I«. 8. ew'.ll. «Lcklup.r Renn- 7,:.«>s. Anlrthe rü7,!>7. JmNeiikk or.Ld. Siaar-dniru «,«,«li. Lonwarse» :!I7.c,v. do. «LrlorUäleu —. Egyplcr sie. Leirerr. Goidrciue — LpiMi« al.i-ü. o rornnncn 06» ffclr. Vo„r»>». t». April. tzoiilols I«r.«,üK. Mlttcr Russrn 81.ÜÄ. Lombarden l rtiilc« :> L>. I nittdlrle «Amrillaiicr . -b«-.. Ungarische Goidrkntc —. Ocst. (soldrciitc 7ii,S». Prcuß. (sansolü . Lur.z Actkrn 70,5S. (sgyptcr «>6.«!-«. Ter Kronprinz selbst eilt von der Beisetzung der Leiche feines Scknvageis in England ohne weiteren Auscnlhalt nach Berlin zurück. Wichlige Entschlüsse barren dort seiner Zustimmung. Tic prenhiscbe Ministerkrisis schleppt fick, ungewöhnlich lange hin. Tein Kaiser selbst sind Veränderungen unter den Rätlien seiner Krone rn sich uicknmvalbiicti. Dem Verlangen Bismarcks, ihn aus ernst lichen Gesimdhcilsrücksichten zu cntprerlhen. kann der Kaiser jedoch nicht wrdcrstehen. Viel wi d davon erzäült, dah der Veiler Bis marcks, Herr von Putttamer, der eine überrarcheUd grohe Seibsl- stänbigkeit entwickelt habe, gehen tolle. Andere wrffcn wieder ganz , , . _ , . gena». dah nicht dieser Minister des Furier», soudern der des lab. die der Rekoiwalcseerit vorgeitern Nachminag irr geschloffenem Kultus fallen rolle. Herr v.Goh er widersctzte sich, sagt man, den von ' Wagen nrik i» schützende Decken gehüllt von seinem Palais »ach der Bismarck verlangten wertergehenden Eoriccisroncn an Rom, die' Alhcrlb.ückc rniternahm. Lokalrs und Sächitichks. — Bon der fortschreitenden Genesung Sr. kgk. Hoheit des P r i n; e n G c o r g legte eine kurze Ausfahrt erfreuliches Zeugnis) aber Bismarck tür unerlählick baltc. um das Eentrum für die Sozinlrcsorm zu gewirnicn. Wo die Wahrheit liegt, dürste sich »ach der zu erwartenden Genesung des Kaisers bald ergeben. Premier- und Kriegsminisicr v. Fabrice weilte nnl'l'Nf» stillt» bi«' Kt'b.'uiiliMk' Ncncstc Trlefftamme Vrr „LttSdner Nachr." vom 8. Apr l. Berlin. Die Kräfte des Kaisers riebmcn merklich zu. Gestern nahm der Kaiser einen l'/M'lndigen Borlrag des Etzeis des Ewil tabinets entgegen» der, wie inan aimimml, an den Tags zuvor statt .icsnndcnen Minrsterraih anknüpfte. Der Bicepr. sircnt kesMiniffe — Der Herr am vorigen Lonnnbcnd, an welchem Tage die bedeutsame Bundes rathssitzung abgehalten wurde, in Berlin. — Zur Abnahme der Prüflingen im Kgl. Kadcttenbausc und der Avantageure ist der Präses der Ober-Militcu-Exaininatiorrs- kommijnoii, General des Barres, hier cingetroffen. — Enolich bricht das „Tr. F." sein langes Schweigen über die Gründe, we'che die königl. Läcks. Regierung zu ihrem Vorgehen im Arrndesrath veranlaßt habe». Darnach ist cs lediglich die in dem Programm der ncugebilbeten sog. „rentich-sreisinnigen Partei" gefo'dcrte Errichtung von Reichsminiilcrien gewesen, welche r iiierc Regiernng bewog, die verbündeten Regierungen auf die Gefahren dieser Bestrebungen hinzurveisen und dre gemeinsame Bekämpsnng jedes derartigen Versuches anzurcgen. TuS amtliche Blatt weist nach, dah die Forderung eines verantworttichcn Reichs- Parlamente cntnom- niedcrzulegen gc- »imml eine» guten Fortgang. — Die Abnahme der Auswanderung § batten sind, sobald sich diese Mehrheit selbst in untergeordneten ans Dciitschland nach den überseeischen Lander» ist auch in diesen! Fragen gegen sie ^erklärt. Das „Dresdner Fouinat" schildert rinms Putttamer, dessen Stellring befainillich in Frage gestellt gilt,« ist beule nach der Schweiz und Lbc.italie» abgereitt. — Die Fcick! Üctlung des Protokolls der letzten bedenlsamcn Sitzung des Bundes ! "— - -- ---- - ^ c>-sl nach den Dstcrfeicrlagen statt. — . n Ministcrimn cingeangcnc Berichte über! , frei-lich. Der aufferordenttich milde Wüiier j Minislcriums zugleich de» Grundsatz bedeutet, dah günstigen Einstich gehabt, was zu rer Er «-laatsnräiuier nicht allein der Mehrheit im Parlar ritte berechn .:. Die Friilnahrsbestelliing j men werden müssen, sondern auch ihre Stellen nie ratbs sinket wabricheinl ch erst nach den Dffcrseierlagen statt. — Beim lantwirtbschastlichcn Ministerium cingeangcne Berichte über den Saatenstand lauten erfreulich hat ans die Saaten einen warinng einer guten Ernte Fahre wieder erheblich. Tie Auswanderung bclrrig im Zaiurar mit Februar Itztzk 10,504 gegen 12chI6 in ttztztz, l t,5.j8 in 1WL. Ans Sachjcn wankerten im Februar 24«; ans. München. Beraangene Nackn baden sich drei Soldaten ver schietener Regimenter selbst emleibl. Paris. Der radikale Deputirte Elovis Hngnes tvird die Re gierung darnbcr interpelliren, aus welchen Gründen die Truppen auf den Schauplatz des Streikes in Anzin gesandt worden seien und ein Tadelsvotur» gegen das Ministenrnn, wegen Anwcndnng der bewaffneten Getvatt bcantrageii. Trotz der hochgradigen Erregung der' Lurch die Agitatoren und in den Meetings anfgebetzteir Strecken den sind bisher neue eruste Konflikte zwriche» letztere» und dem Militär nicht gemeldet worden. — Das Schttiswolni» des Senats ruft allgemeine Uebcrraschung bervor. Der Senat, »achtem er das von dcpKainmcr angenommene Llsteiiftrrnininm nach Setlionen noch mals verworfen und die Wahl nach Arroiidnseuients aufiechc er halten batte, lehnte schließlich das ganze Gesetz ab. Die Gambetlisten stimmten mit der Rechten. Der Zorn der Republikaner gegen den, Senat, speziell gegen die verkappten O>lcauinen des linke» Eerttruuis! ist groß. Die Radikalen klagen sogar Ferrh an, zu diesem ortta- j nistischcn Triumph im Geheimen mitgewnkl zu habe», wenigstens darüber erneut zu sein. Paris. Der Lumpcnsammler Bijou, der gelegentlich der Agitation gegen die Kebrichlverordiiung vret genannr wurde, karrdi- virt für eine Wabl als Stadtratb. Seine Wabl wud nicht be zweifelt. Neapel. Zu einem am 1., 8. und 4. Mai in Pompe» statt findenden Feste, bei welchem Socnen aus dein altrümischen Leben zur Darstellung gebracht werden sollen und dessen Ertrag sür die Opfer des Erdbebens von Jschia bestimmt ist, werden rnmassende Vorbereitungen getroffen gegen tte es, wie unmöglich Deutschland seine gebietende Machtstellung hätte erringen und der Hort des europäischen Friedens werden tön -cn, wen» ver Reichskanzler stets hätte zurücktrcten müssen, sobald sein Mini'leriunr in einer Reffortsrage von geringer Bedeutung eine vartarnentarische Niederlage erlitten Hütte. Es sei unLenlbar, die Eiirmüthigteit unter den 25 deutschen Regierungen zu erhalten, wenn heute Herr Eugen Richter, morgen von Klerst - Retzow, über morgen Herr Windthorst Reichskanzler sei. 'Aber die Errichtung eines Rcichsliilnisteririms bringe noch eine andere Gefahr. Src sei nur möglich unter gleichzeitiger Herabdrückung des Bundeöraths zu einem einfachen gesetzgebenden Körper. Diese „Erniedrigung dös BrindeSratbs" zu einem Lberbcruse würde den Einfluß der Emzel- straten ans die Verwaltung des Reichs auf ein äußern geringes Maß berabdrücken und ihrer Stellung und Ansehen eine Einbuße zukügeri, welche mit dem Wolke der Bevölkerungen nickt vereinbar sein und infolge der dadurch erzeugten Mißstimmung unter den einzelnen deutschen Stämmen weit eher znm Verfall des mühsam errungenen deutschen Reiches, als zur Befestigung der nationalen Einheit führen würde. — Heute Vormittag fand, wie alljährlich zur Lnerzcik, die Er öffnung der diesjährigen Frühjahrsausstellrrng der Gar- tenbarrgeiellschast Flora in der großen Ausstellungshalle aus der Snraallee 82 statt. Die Faihcnpracht der tarrseirdlältig hur zu einem prächtig wirkenden Ganzen vereinigten duftenden Frühlings- kinder Floras übt wiederum eine reizende Anzichungskratt aus. Der Blumenflor zeigt sich diesmal ganz besonders reich entwickelt. Voriges Fahr fiel das Anferstebrrilgvsest um volle 8 Wochen irnher, än derte tS waren auch die merkwürdig mitten Temperarrrrverhältniffc der letzten Wochen aus eine frühzeitige Entwickelung der Vegetation überhaupt wie nicht weniger auk die Treibhauskulturcu von wesent lich förderndem Einsttrh, beides Umstände, weiche diesmal der Aus- Pctersbirrg. Traf Tolstoi soll demnach» seine De>,»ss,o„MeIttmg das Gcvrüge dcr üppigsten Fülle und Reichhattigleit ver- ;» nehmen beabsichtige». Grund: Mißerfolge. Es beißt, cs ici rbm !c>bcn. . Tiefen Tliatfachcn gegenüber kann kann, ein Zufall draflr- das ehrende Amt eines Kurators des Thronfolgers arigedolcn, er! nlier nnrken, als daß der larmenliastc Apnl piotzl'ch am Vorabende habe aber abgelebnt ! der Eroginrng nach so sreundlichen fonnenwarrnen Lenzwochen ern Ebristianra. Die M-brhert des Storlbings erörtert die! fabclhastes Lckmeegestöber schicken mußte- Hoffcnllich lauen sich die Frage, ob nickt gegen die beiden nur z„ Geldstrafen vcrnrtbeilie»' BlumeiNrennde und -FrerrndlNttcir durch die'e WetterwcrD.g nt KabrnclsmilgliederSckweigaard rnit Herzberg eine neue Anklage :„,tz>ckt ent recht rn den April ichinen und fick die herrlichen Gcnülie erbeben ,'ei. weil sie die Erklärung des Königs Oskar gegen die! BetonccrS rcrch sind diesmal Azaleen rn den wlinderbarNeir Kompelen; des NerckSzcrichts-UrlbeilS in der ickwebcritcn Streit ! Zr>ckttorten ^uiid ^rir der uppigflen .rülle ^crtreten.^ Besonders frage niit unter,zeichnete». Die von der tonscrvckiven Partei cirrge- vertreten sind u. .1. lncltn die >scrre» ^-sru. cchletbci-^rcoden und ist: an türken. . bedeutend mit dem wahren Votksrechte. Fndem die Fürsten in der BundeSrathükundgcbung gegen die Dcpoffedirung durch die Kapitaiherrschast oustraten, erklärten sie zugleich: das Volk gegen die Knechtung durch die kapitaiherrschast schirmen zu wollen. Nickt der PartikuIariSmus hat einen Sieg gefeiert, nicht die LolkSreckte erfuhren eine Einschränkung: sie wrrrven vielmehr vor der auS den, GroßkapitattSmus notluvendig sich entwickelnden Gekakr gewarnt TaS bestehende Recht feierte einen Triumph und dieses Recht ver bürgt der Volksvertretung die ihm zukommcndr Stellung und Wirksamkeit. Unsere Abgeordneten rollen bleiben, rb'as sie sind: Beauftragte deö Volkes zur Kontrole der Regierung in der Ver waltung der Steuern unv Finanzen, sowie Mitwrrker bei der Gesetzgebung für die Bürger, die unter den Gesetzen Üben. leitete Subskription zur Aufbringung von de» Geldstrafen der oer- nrtbeilten Minister ergab 05,000 Kronen, also mehr als zur Deckung erforderlich. Londo n. Der bekannte Schriftsteller Edmund Aales. Heraus geber des Wochenblattes „Tbc World", ist zu 4 Monaten Gesang» ß verurlbeilt, weil er in seinem Blatte behauptet hatte, Lord Evundales, ei» verheiratheter Mann, sei mit einer Dame dnrchacdraniit. Eö ist damit ei» Ezempel gegen eine gewisse Sorte von Blättenr statuirt, we ckc nach dem Muster von Pariser Boulevard-Blättern Pnval- skandale rnid dergl. kultivn c». London. Die Franchisi-oder Resorm-Bitl wurde im Par lament in zweiter Lesung mit 180 St. Majorität angenommen. Parnell stimmte mit der Regierung. Die Arlflöning des Parla ments »ür den Herbst ist wahrscheinlich. — Fn Gibraltar ist ein Sckiff mit 20 Tonnen Drniamit aus dein Wege nach England an« gekommen und seffarbalten worden. London. Bei der Wettrudersabrt auf der Themse zwilchen den Studenten der Univcrff äten Carnbridg- und Oxford, woraus ganz Eng and mir Spannung blickte, siegte Eambridge mit drei Bootslängcn. Tiflis. Telegramm des General Komarow aus Aslbabad: Unser Detachement wurde auf dem Marsche nach Merw in der Nackt zrrni 15. Mürz von einer aus koschutlbankale kommenden Räuberbande überfallen; der Angriff wurde von zwei Sckützen- kompagnieri durch drei Salven zurück.,eschlagcn. wobei die Räuber bedeutende Verluste erlitten. Am folgenden Tage bcsrtzte unser Detachement Koichrilkbankalc. Die Bevölterrmg bat sich beruhigt. Die 'Verwaltungsbehörde dcS Kreises hat ihre Tlrätigkeit eröffnet und gleichzeitig rff die Errichtung eines Forts begonnen, wobei dir Bewohner von Merw Arbeit leisten. Die Berliner Börse ercffnete -war lebhaft und aus dem gestrigen 'Niveau, bald trat aber Abschwächung ein, die bis zum Schluß anhiclt. Ncrchbörse matt. Banken relativ belebt, korinmr sich nicht ganz behaupten, deutsche Bank gaben ein Prozent nach, Eisenbahnen fast durchweg schwächer» österreichische Prioritäten fest, mäßig belebt. Bergwerie nickt voll behauptet, Kalrwer the be iebt, deutsche Fonds nickt aller,Ihalberr fest, Türken beachlel, Ungarn be hauptet, Russen schwächer. Or««»I»r, ».s. April, »rttll 2S8-,. Lia-ild-rdn «-»/,. lloml-lirp«, NO. Mrr Looie —. vcllrii. KlN-rrrint« tpopirr enie —. EaliNcr tdrsrerr. Voldrriiir —. ««/« U„». »oN>rr»rr - —. 77,i Mntten —. «ver RuNrn —. s. vrikmanlktt:, —. Vleuiii, Unaar. vroldaulcibt —. 8. Lirrnlaol-Nie —. Un,»r. Papterrnile —. rirconra 200'«,. »«ppici es.IS, sto<nrpld>>ab» . Mainz«-ckürilup, «vre», K. April. tzrcdit :»>>,»». Slaairt- Ül7.r>-. Somparden 1«e.l». Äordwcstd. IS1,rS. Marknenir oo.r'tz,. U»g. Lrcdtr olS.oo. rri>>tN,al —. Schwach. Eonr. Schulz-Striesen. An Zahl den Azaleen gleich sind auch die verschiedensten Züchtungen von Einnerarien, von welche» die .Herren Obcrgärtner Dietrich (Palaisgarten). Hosgärtner Henners dorf (Strehten), Obcrgäitncr Ballckc und Matowvkn Dresden die reichste Zlriswahl lieferten. Prächtige. voll entwickelte, weiße Hri- drangcen (r>ortcnsien) bringt Herr Schäme ssn. zur Ausstellung, i» deren Näbc mehrere schöne Stämme der ckerrdcr.iapoorea vern nril ihren kirjchäbnlichen Früchten (von W. Wciße-Kanrcnz) ans- acslcllt sind. Links am Eingänge finden die Besucher eine Anzahl der kleineren -H'uba viricktt. Mit Hnacinrthcn- Sortimentcn waren bis gestern (Di.nstag) Abend die Herren Schäme so,,, rnid Klebcr-Neueosct ütz vertreten. Fn Rlrododendren batten bis jetzt die Herren O. Schreiber und Schäme «an. wahre Prockithäumc mit den kräftigsten Dolden zngefübrt. Herr Sauer- Lüttervitz beschickte >ne AnSsiellung mit einem reizenden Lcokonen- Sortiment, Rätsch-Dresdc» mit 5 Stück lluidroorcin formo-rcr als intereffante Neuheit. Haubold-Striesen mit einer ungewöhnlich reinen Äolleltion Lalla aetkiopjen (Aronsrtab), Lbcrgärincr Dorn- beim (Herzogin Garten) mit einer snringenälmlichen Topfpflanze Alstrik t'r:,ffc,ll!j. Rosen find in einc> geringe» Anzahl, ober in prachtvollen dunklen und rosarotlren Remontant- und irr Tlrec- ro en (H. Beck-Tresben und Hanbold-Ttriescn) vorbandeir. dagc. en war wenigstens gestern Abend neck nickt eine ein ige EameUie zu berneric» gewesen. Lbcrgärtncr Nölbiing vom Schlohgaitcn zu Nöthnitz stellt eine Kollektion 8pinco:, z.-rsionjc« uns Eiileeolnriau aus, die hiesige Sladtgärlnerei wiederum ein Sortiment Gelrölz- veredelungen, tzaribold-Ltriesen neue bnntbläItcrigeSpirncn(F»rka rockiculata) „nd bochstänimige Fuchsien. Hosgärtircr PoicharSkn (Prinzlicki Georg'scher Garten) eine Kollektion ttrimnl., Nasclrmi- nana. Müller-Ebemnitz mehrere Artcrr der VriKoa l8plonüon8 und P8jttacrna) und der kkitnlana, sämmllich blübenp, sowie F-uboon. Obcrw'rtner Braun ein Sortiment (iunorarioo, Ranunkeln (türkische) »nd Anemonen, Schloß,.ärtner Rühle eine Lxooorckia xranciiffsra. Max Fubisck-kitllitz Früchte von Dauer- äpsel>'iämmcn, W. Weiße-Kamenz einhülsck'eSEo!iifrreirs> rt>mci>t irr 76 Sorten. Schließlich sei noch ein allerliebstes und bis jetzt wohl nach nickt zur Aussiellung gelangtes Vcrgißmeinnictk-Loitiinent (lllvotolis alk-xaittwsjma) von Gustav Enge Han t-Stricsen er wähnt. - Das Arrangement in der Ausstellungshalle, von Herrn Gartendirector Krause wiederum aus das Gefchnrackvollste bergcstcllt, bietet auch diesmal eine neue, recht antpreckcude Anordnung inro- sern, als das Parquet des SaaleS in ei» lrügeiiges Terrain um« gewandelt worden ist. welches durch den dem Eingang gegcn- üdrrsiehenden Fond mit einer künstlerisch drapirten Palmengruppe,
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