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Dresdner Nachrichten : 17.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-17
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1885
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Loslanraat..Skwarvk", >N»in»r«1tpI«»L» vir. S, Ksstsorsob srstsv Krumen, mit prossso kocslitStov, a. 8prt»««k»al, gwpnvhlt ssius reuommirt« Lllelio, slouu« von 1 2Ul. aufivSrls »nä ii Irr e-u-ts. sovio hehtHapstoLt« Ulvrv uuä M'««»« auf's LnFoIvgentlieht«. üo«:k»ed<unF8va>I Lrn»t ^uo„rUer tüiri8t«1 Ie-kv8teeke "WV »«dvrt,,«»«»»« Rr. 48. so. r-",-",' »>«""i«.«»» «-»i-! l8»s. Dienstag, 17. FevN >-«at»» ««>ri»»nii vi«ol,f. , siSitiK llaMvi'rmt. 8»«»tri»»A«, Leit« HV»I,«ii>>t»u»ia<r»8d,«. ihiranIworlUch« Rtdalttur für Ppljtischtff vr. »mtl >t,r«» tn Dre»d«n An welcher Höhe die Getreidezölle festgesetzt wurden, das ist auS dem ReictiStagS'Telegramm erstchtlich. Am Montage sollte die Abstimmung der 2. Lesung vor sich gehen. Der BundeSratl) hatte eine Verdreifachung des Roggen-, und eine Vervierfachung des Weizenzollcü vorgeschlagen ; die frei« Bereinigung der Schutzzöllner -erlang' eine gleichmäßige Erhöhung des Roggen» und des Weizenzolles. so daß der Doppelcentner, der von beiden Korncrsrüchten scyt l Mark Zoll zahlt, künftig ebenso gleichmäßig 'j Maik zahlen soll. Man kann sich angesichts der getroffenen Entscheidung enthalten, die Gründe für und wider nochmals vorzusühren. Der Beschluß der 2. Lesung wird jedenfalls auch in der 3. Lesung bestätigt werden, so daß cS begrünoet ist, wenn daö eingekrachte Sperrgesetz auf die in der 2. Lesung festgesetzt «erbende Höbe dcS Zolles süßt. Tai Svcrrgesetz bezieht sich übrigens nicht bloS aus die Einfuhr deö Rohproduktes der Getreideiorten. sondern ebenso auch aus Müblenfabrikate und aus Ebainvagner. Die Sonnabend- Tebalte führte noch einmal den Reichskanzler selbst auf die türdiierbühne. Die erste Halste seiner langen Rede erbrachte den mit grasen Ziffernmat-rial ausgestatteten Nachweis, daß die Hafenstädte der Ostsee, Danzig. Memel, Königsberg, Lübeck. Stettin und andere, keineswegs, wie die Freihändler R'ckert, vr. Möller rc. varsoicgeln, durch die 1879 beschlossenen Getreide« und Holzzölle geschädigt worden, sondern ihr Handel und Verkehr nach allen Richtungen hin und stetig im wachsenden Aufblühen begriffe» sind, so tröstlich dieser Nachweis» mehr noch intcreistren uns die Ausführungen des Fürsten BiSmarck über die Latifundien. Zu großer lleberraschung gab sich der Kanzler als ein Freund der Zerstückelung der großen Güter zu erkennen. Er erkläite sich als Gegner aller Hindernisse der Parzellirung, di« unsere Gesrtzgedimg immer noch aufrecht erhalte. Die Freihändler brachen bei dieser Bemerkung natürlich in Beifallsgeschrei au». Wir glauben, «S hätte Nicht» geschadet, wenn Fürst Bissiparck ausdrücklich di« Beswräirkung dStstesügt Wtte.' MG Hch seine Bemerkung Icdiglich auf die Verhältnisse im Osten und Norden Deutsch- I>mds beziehe. Seine Beobachtungen stützten sich auch nur auf L-ahrnehmungrn von dort. In den ostpreutzischen Provinzen, ebenso in Pommern. Mecklenburg und Schleswig-Holstein, wo der Großgrundbesitz überwiegt, ist gar kein Zweifel, daß eine Zerschla gung desselben, die Parzellirung der Domaincn und die Schaffung eines lebenskräftigen, mittleren und kleinen Bauernstandes eine »elksivirtlischostliche Woklthat bedeuten würde. Die Nachttheile, welche diele dünnbevöllrrlen LandeStbcil« aus der jetzigen Latitun- bicmvirlhsckast erfahren, würden wesentlich schwinden. C ns schickt sich aber nicht für alle. Wollte man zum Beispiel in Sachsen die ncie Tbcilbarkeit des Grund und Bodens dckretiren, die gesetzlichen Hindernisse der Zersplitterung der Bauerngüter in Atome wcgräumen, so würden nur die Güterschlächter davon profitiren und das ^chacherkapital sich in die Faust lachen. Eine Mobiiistrung des Grundbesives wäre die Folge, die mit einer vollständigen Tyrannei dcS Kapitals über den Grundbesitz und die Landwirthsckast enden müsste. Davor behüte uns aber der Himmel I Daß Fürst Bismarck nicht darnach trachtet, ergab sich daraus, daß er für den Bauern stand die Wiedercinsührung der Erbpacht verlangte, um die Bauer» guter zusammenzuhalten, sie nicht in Folge Erdgangcs in leistungs- iinsähige Svlitler zerfallen oder den das Gut übernehmenden Sohn durch Auszahlung der Geschwister so in Schulden stürzen zu '.offen, daß daS Gut über kurz oder lang unter den Hammer lommen niuß. Gesunde wirthschastliche Verhältnisse giebt eS nur da, wo eine angeineffene Mischung zwischen Groß-. Mittel« und Kkinbcsitz vorhanden ist. Wo, wie im Norden und Osten Deutsch lauds, die Latifundiciuvirthschast daS Auflommen eines tüchtigen Bauernstandes verhindert, da mag man in Gottes Namen an die Varzcllirung der Domainen gehen; wo aber die Zwergwirthschaft übcrwicgt, ist die Vergrößerung der Kleinbesitze auch gesetzgeberisch zu belöDdern. AiK den übrigen Arbeiten des Reichstages ist u. A. zu er» wähnen, daß die UnsaUkommission die 88 I bis 4 der Vorlage über die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die TranSportgewei be nach der Regicrungsvorlage angenommen but. Zum 8 1 wurde von dem BundcsratbSkommiffar erklärt, eS sei nicht beabsichtigt, die Unfall- und Krankenversicherung auf das ganze Personal der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnverwaltungcn auszudelmen. son« dcrn nur aus denjenigen Tbeii derselben, welcher in mit besonderer Unsallgesahr verbundenen Betiieben beschäftigt sei. Urber die Art der Begrenzung wurde ein Ausschluß nicht gegeben; nur bezüglich deS Postpersonals wurde bemerkt, daß die ExpcditionSbeamten nicht eingelchloffen sein sollten. Der Antrag Schräder, daS Gesetz auf das gelammte Personal auözudehnen, wurde abgelehnt. Die Westasrikanische Konferenz in Berlin fleht nunmehr wirk lich an dem Ende ihrer Arbeiten. Portugal hat dem starken Truck von Deutschland, Frankreich und England nachgegeben und erkennt de» Eongostaat an-, eS verzichtet sogar zu dessen Gunsten aus die jenigen Gcbietsthcile an den Congomündungcn, die der neue Staat, um leben zu können» unbedingt benötbigt. Es fiel dem porlugiesiichen Stolze schwer, einen Verzicht aus Gebiete auSzu- sprccben, die Portugal faktisch nie besoffen bat; aber er beugte sich zuletzt. Portugal mag seinen fabelhasten Königstitel Uber den Congo rukig sortsilhren, wie sich noch beute der Kaiser von Oesterreich König von Z. rusalem oder der König von Italien König von Crwern nennt. Der nunmehr feststehende Tod Gordon'S erweist sich alS eine neue Quelle von Verlegenheiten für das Ministerium Glodstone. Nach den Mittheilungen der „Boh." erklärt ein Thril der radikalen und liberalen Preis«, »aß nunmebr keine Ursache vorliegt, den Krieg weiter zu führen, und sagt, daß eS geradezu ein Verbrechen wäre, di« Sudanese» chinzumorden, um das angeblich bedrohte Prestige Englands zu retten. Von vornherein sei beschlossen wor den, daß Sudan von Eguplen zu trennen und den Sudanesen zu überlassen sei. Kordon wurde mit der Mission betraut, diese Ab tretung durchzuführen und die Garnison von Cliartum nach Egup- ten zurückzubringen, er habe den Austrag gehabt, sich in dieser Richtung auf friedlichem Wege ins Einvernehmen zu setzen, sei jedoch diesem Befehle nicht nachgckommcn, sondern habe gleich nach keiner Ankunft in Cbartum erklärt, daß ..England, d. h. er, den Mahdi zermalmen müsse, wenn er nicht von dem Mahdi zerinalmt werden solle". Diese Ansubordination und unverantwortliche Miß achtung der erhaltenen Ordre enthebe die Regierung jeder Ver» antwortlichkeit für die Sicherheit ihres Abgeordneten und so be dauerlich auch immer der Tod des beldenmütkigen ManncS sei, so lege er doch der Regierung keine weitere Verpflichtung auf. Den Tod Gordon'S zu rächen, wäre einer christlichen Nation unwürdig und unstreitig dem Dillen dcS Dahingeschicdenen christlichen Heroen zuwiderlausend. Der Sudan solle daher einfach, wie ursprünglich bestimmt war, den Sudanesen überlaffen und daS Land so rasch als möglich geräumt werden. Diese Anschauung entspricht aber durchaus nicht dem Willen der überwiegenden Mebrheit der aller christlichsten Nation. Diese will den Tod Gordon'S unter allen Umständen gerächt wissen. So gespalten die öffentliche Meinung auch immer sein mag und so verworren die Ratbschläge zur Heilung der egyp.ischen Plage auch immer lauten, in Einem ist ganz Eng land einig und dieses ist die Verdammung des Ministeriums, welches unter dem Wablspruche des Friedens und der Einschrän kung England in deftänvige, noch dazu ruhelose Kriege verwickelt und dem Lande unendliche Kosten ausgebürdet bat. Die radikalen Blätter sind jetzt am lauteste» in der Verurtheilung der von ihnen einst so doch gepriesenen Männer, weiche England, wie man ver sickerte, «in neue« goldenes Zeitalter bringen würden. Sie bezeich nen sie jetzt ,l« Verräfher >» der gute» Sache.. Die konservativen Ort-uAwerünit«, s-ct» wett rchiiger^iind gemäßigt»», sie nützen offen« bar die Gelegenheit, die ReffKrung zu tadeln und ihren Bestand zu untergraben, nicht in vollem Maße aus und dies einfach darum, weil sie eS nicht tbun wollen. Der Zeitpunkt für einen Regierungs wechsel erscheint den Konservativen nickt günstig; sie mögen die Erbschaft Gladstone's um deswillen jetzt nicht antreten. weil sie keinen einzigen wirklichen Staatsmann in ihren Reihen besitzen. England gebt eben überall rückwärts. Reuefte Ttlegr«mme 8er „Dresdner Rackr." vom 16. Febr. Berlin. Reichstag. Die zweite Berathung der Zolltaris- uovelle (Getreidezölle) wird fortgesetzt. Aba. Günther (ReichShcirlei) führt aus. daß der vorgeicklagene Noggenzoll die in landwirthschast- lichen Kreisen daran geknüpfte» Hoffnungen nicht voll erfüllen werde, ebenso wenig aber auch die von der Gegenseite geäußerten Befürchtungen, und begründet daun den Antrag der wirlhichastlichen Vereiniauug, den Zoll aus Roggen und Weiten gleichmäßig aus 3 Mark für den Doppelrentncr scstznsetzen. Wenn man für beide Gclreidcsorten verschiedene Zollsätze einfüdrc, so müsse man auch verschiedene Zollsätze für Ncehl festsetzrn. Redner weist das hohe Interesse nach, wleclxs gerade die deutsche Industrie an derBlüthe der Laudwirthschast habe. Wenn sich der Kömerbau mehr und mehr ausdchue, würden Hunderle von Millionen im Laude bleiben, die der Industrie zu Gute kommen. Die Erhaltung des iuländiscne» Absatzgebietes sei mehr werth als die des amerikanischen, welches ja doch dereinst mit der Entwicklung der Industrie in Amerika nach und nach verloren gehen werde. Wenn Sie das Spiel an der Börse, schließt Redner, nicht höher schätzen, als die elmi, tivc Arbeit, dann stimmen Sie der Zollerhöhung und s Satze von 3 Mark für beide Getreide,orten zu. <BciI>.- Zischen bei be» Freisinnigen.) Aba. Meiner (Sozialdem.) bekämpft die Zollcrhöhungen. Wenn man dem Bauernstände Helsen wolle, so solle man ein sogenanntes Heimstättengesetz schaffen. Hvltzmaiin habe bereits sehr richtig ausgeführt, daß Sachsen zwei Drittel seines Getreidebedarfs eiusühren müsse. Dr. Frege habe gejagt, daß die Getrcideprvduktion gesteigert werden könnte; aber das geschehe daun aus Kosten anderer Betriebe, und wenn mehr Getreide gebaut werde, so werde auch das Angebot vermehrt und somit den Bauern nichts genützt. Nur dem Großgrundbesitzer kämen die Zölle zu Gute. Tie Erhöhung der Getreidezölle gebe der Linken, besonders den Sozialdemokraten eine mächtige Waffe. Abg.v. Fischer lnat.-lib Er sei kein Agrarier, aber man müsse doch den Thanachcn Rec nu»g tragen, daß die Getreidepreilc heute niedriger stehen als je und daß die Produktionskosten nicht mehr gedeckt werden. Man rathc zum Uebergang, zu einem anderen Betriebe. Das sei leicht gesagt. Auch sei es eine Grausamkeit zu fordern, die deutsche Land- wirthschcist solle mit ihren Traditionen brechen, weil man ans theoretischen Gründer, ihr die nothiveiidige Hilfe versagt. Es sei nicht wahr, baß die Zölle speziell im Interesse desMoßaruiidbesitzes verlangt würden; sic wurden namentlich auch u, Süddeutscbland gefordert, wo der Großgrundbesitz weniger in Frage komme wie in Norddeutschland In Süddcutlchland habe sich leldst die VolkS- vartei zu den Getreidczöllen freundlich stellen müssen, sonst wären die Herren nicht hier. (Widerspruch bei den Volkspnrteilern.) Stimmen Sie den Erhöhungen zu. Sie werden damit de» kleinen Mann nicht schädigen, der ganzen Nation aber nützen. (Beifall.) Ada. Lorenzen (dentsch-sncis.) stellt in Llbrede, das; in Schleswig- Holstein ein laudivirthschastlicher Nvthstand bestehe, dem durch Zölle abgeholten werden könne. Wenn die Regierung Finanzzölle brauche — und er wolle ihr solche nicht versagen — sc aus Lu^usgeaenstände In unserer Zeit herrs, da müsse es unsere Ausgabe sein, unserer Produktion zunächst das heimische Absatzgebiet wieder zu erobern, und dam, iiiiseni Export itern. Abg. Thomsen (deuffchsre , der nothwendige Levens oedürie des Zolles nicht, sic b< Stellung zu beanspruche». (Beifall links.) Staatssekretär von Äurcbardt weist die Behauptung Dirichlct's zurück, wonach die zur Begründung brr Vorlage gegebenen Zahlen unrichtige seien. Die verbündeten Regierungen hätten kür Roggen nur eine Verdoppe lung des Zolls dcantraot, weil die Rothlage des WeizeubaucS stärker sei .als die des NoggenbaucS und weil die Erhöhung des WeizenzollS auch dem Roggen durch eine Erhöhung der Nachfrage nach solchem indirekt zu «ule komme, endlich auch mit Rücksicht daraus, daß der spanische Handelsvertrag unseren Noggenzoll gegen über den meistbegünstigten Nationen bindet. Die verbündeten Re gierungen würden indes;, wenn das Haus die Erhöhung des Roggen- zollS aus 3 Biark beschließe, dem keinen Widerstand eiilgcgemctzn' Fürst von Hatzfeldt-Trache»bcrg (Neichspartei) motivirt gegenüber seiner früheren Haltung seine Stellungnahme zur gegenwärtigen Vorlage mit der rwetsellvicii Nvthlagc der Landwirlhschan. Sie wollten keine Äertheuerrmg der nothwendigsten Lebensmittel. Rickelt bekämpft dann die Ausführungen des Reichskanzlers, nach denendiedeutschenOstseestädtedurchZollmchtgelitten hätten..Ingroßen Prinzipienstcaaen lerne man nicht mehr. Er wiederholt, daß die Vor läge nur dem Großgrundbesitzer zu Gute komme. Möge man seine Partei verlachen oder Bolksausiviegler nennen, sie würde nach wie vor gegen eine Politik ankämpse», die in der Geschicble keine gnle Stelle cinnehmen werde. Reichskanzler Fürst Bismarck TerAvP.ll des Vorredners an die Weltgeschichte über die Verderblichkeit der Kornzölle sei nichts als eine tendenziöse llnw»hrl)eit. Man w-, mißvergnügt, daß sich Groß- und Kleingrundbcsitzer einmal ve>. einigt hätten, uni der bisherigen Ausbeutung ihrer Lage entgegen- zutrete»; den kleinen Grundbesitzer gegen de» großen ansznipielcn. sei nichts als ein gewöhnliches sozialistisches Hctzmauovcr. Hatten wir 1879 die Schutzzölle nicht eingestihrt, so wäre ein allgemeiner wirtlischastlicher Zusammenbruch bei uns erfolgt. Wenn 24 von 14 Millionen der Bevölkerung Noch leiden, so niüffe gegen eine solche Kalamität Abhilfe geschaffen werden, lieber die Mittel dazu »uv sich Regierung und Majorität einig. Finden Sie sich mit Ihrem Herzen ab, wie Sie wollen und stellen S>ie Ihre Meinung als richtig hin, ich glaube, was ick glaube und lasse mir nichts abstreilcn (lebhafter Beifall rechts, lebhaftes Zischen links> Schelpert (Ecn- trums plaidirt in drastischer Weise für die Zallerhöhnng. Der Frei handel habe unS das Geld aus de» Taschen nezogen. Richter vv- lemisirt gegen den Reichskanzler. Die Getreidezölle seien ein Un recht gegen den armen Mann, den seine Partei dagegen schützen wolle. Der Antrag der freien wirchschastlieheu Vereinigung, den Zoll ans Roggen auf 3 Mark pro Doppelzentner zu erhöhen, wird niit 192 gegen 151 Stimmen angenommen. Dagegen stimmen die Freisinnigen. Sozialdemokraten. Volksparte', ein Theilder National- uberalcn und dicienigcn Mitglieder des Eentrums und der RcichS- Re- . , cr- ^ chwLezMuLg lit'trSiteHMjM« uukbceWestcr- berathuiig der Zolltnrisnovclie. Berlin. Die ReichstagSkomiiiissicm für das Uii'att'.er- sicherunasaesetz nahm die Vorlage über die Ausdehnung der Uinall- und Kraiikeiwersimernna auf die Transpoataeivcrbe an und tritt Mittwoch in die Berathung des UusallversicheruiiSgesetzcs für die land- und forstwirtschaftlichen ^Arbeiter eni. -chDei» Reichskanzler ging eine von 108 landwirtschaftlichen Vereinen Unterzeichnete Petition zu, worin gebeten wird, es möge die Initiative zür schleunigsten Her stellung der vertragsmäßigen Doppelwährung ergriffen werden. — Ten, Bundesrathe ging ein Gesetzentwurf zu über den Schutz des zur Anfertigung von Reichstäffenscheinen verwendeten Papiers gegen unbefugte Nachahmungen. Berlin. Die Hochzeit der Prinzessin Heinrich der Niederlande mit dem Prinzei? Albert : ^ ' Ostern statt. Paris, den 16. Febr. dakteurs Jules Balles erregte ein mit der Aufschrift „die deutschen Sozialisten in Paris ihrem Gefährten" gewidmeter Vcilcdenkraii; großes Aussehen. Ruse, wie: „Nieder mit Teutichland!" „Versagt die Deutschen!" drangen durch den Tumult. Am Grabe tanden diese Temoustrativnen im Verein nick Sleinwürscn und.Handgemenge ihre Wiederholung. Vaillant, Rvchesvrt »nd Redakteure des „E' i du Pcuple" hielten Reden, unterbrochen durch die Riste „Vivo tu cowmuvc-, rovalution 8vcnrlo!" Das AuSeindergchcn war ruhiger. Uranlsu« «. M.. l«. gkhriiar. «red» 257'/». Slacrtsayn 2L2-Lomdavor'i N7. «vcr Löste —. Vettere. Etiderrenie —. Pa»,erieine —. «alitier eei'.a. vekerr. »oldreme —. «»/, Un«. «oldreirte 8I>»„ 77cr Rillten —. Mer Nullen — 2. Orienlanleihe —. Neueste Un»ar. «oldant. —. S. LrienlanleHe —. Uu»»r. Baotrrr. —. Di »conto 207"» Eaiivle, SS'/,. Lottb.-B. —. Serbe» —. Ruhlo. »Io«. 16. tzebruar. Lredi« SOS.oo. Elaat«dal,ii 30ü.3r). Lombarden lri.S e Rordweltd. I7d,20. Marknolen 60.L2'/». Un«. Credit 313.60. Elbellial —. Still. >««», IS. ftedruar. «chlull. Rente Sl 22. Anleihe IVS,62. Italiener 27,62. «laaisbah» «Su.oo. Lombarden SOS.7S. d». «riortttiren —. Sihpler 342,00. Veit. Sowrrnie —. Sdanier «I.S«. Ottomane» 60o,3>. vchaiMct. London. IS. tzebeuar, vor«, ll Uhr l» Min. ConsolS SS.I8. Italiener Sö,M. Türke« 17.18. tlniaru 72,87. Ottomanbank —. Spanier 61,68. ffgnpter 67.68. Rose» -6,87. Lomoardcn 12,18. Mexikaner —. Erle —. zweite Eric —. Lnkc shore —. Central paeisic —. Nrwyork Centrale —. Tendcnz: —. «tatttn. l8. lseirnar, Nallimittaas l Uhr. «pctretdemarkt.i Selzen malt, lor» iL2-l65, Pr. «Ipril-Mai l67.öO, vr. Mal-Iont >7»,ho. Rossen flau, lae» 133 - NO. »r. «»rN-Mai 111.3». vr. Mai-Junt 111.3». Riiböi flau, IM pr. Jmiuar —. »r. «pril-Mai —. SPirttn» still, loco 12,:«, Pr. April Mat 1S,1», Aunl-Iult 13,SO. Petroleum loeo —. »r«»lau. 16. ffebrnar, Naihm. «Weiretdemarkt.i Spiritu» Pr. 100 Liter 1» Prac. »r. «pril-M-i 13.2», »r. Iuni-Iuli 11,1». pr. I»».«u«uf- 1h,3». «cize» »r. Febrnar >62. Rosse» Pr. «pril<Ma> l13,S», »r. Mat-Juni 116,»», pr. Iunl-Iuli »17,00. Rstdal »r. Februar —, pr. Tlprtl-Mat —, Pr. Mai-Junt Ftnk rnhiz. - Wktler: Lihön. Landau. >6. Februar. Getreide ruhig, »„verändert. Weizen schwicrinli »erkäafli». angrsommeiier «cnig vorhanden, stetig. Erbsen stetgcndc Tenzcnz. «etter: Siihregc». von Sachsen-Altenbuig findet bald nach Bei dcnl heutigen Begräbniß des Ne- ' ' A»,s.' ' ' Lofales und Sächsisches. — Se. Mas. der König bat dcm Rcgierunasrath v. Hirlch- seld zu Merftl'U,» und dem Forstmeister v. Blumen zu Pols- dan, da« Ritterkreuz I. Klasse veö Aldrechiordeus. sowie dem Over- söister Frdr. v. Schleinitz zu Foisthaus Gruiiewald uns dem Kaufmann Louis Beschütz zu Berlin daS Ritterk>euz 2. Klas»- dieses Ordens verliehen. Se Durchlaucht der regierende F Nrst Rcuß I.L., Heinrich XI V.. wklckcr am Sonnabend in Dresden cintraf, wolmtc vorgestern Abend nnt (zliren Majestäten, dem König und der Königin, der glanzvollen Aus,übrung der „Königin von Saba" im Alt,lädier Voitbcalcr bei. ^ von Bülow. Kommandeur des Kadettenkorps, er hielt das Kommandrurkreu; des kal. griechischen Erlöfero dcno. Geh. Reglerungsrath v. Erica ern bei der KreiSbaupt- mannschaft zu Bautzen empfing den kai erlich rujsischcir St. Annen orden zweiter Klaffe- . Stationsvorstand I. Klaffe Balmbofsinsveetor D?ill, Bäcker ,n Dobesii erhielt da« Ritte,kreuz zweiter Klaffe deS AlbrechlsordenS. c>. LandaerichlSdirektor beim Chemnitzer Landgcrichle, Mrr Dr. Daniel Paul Schreker, ist vom 1. April n» in gleicher Dienststellung »>wi Landaenchte Leipzig verseht worden. — Zum Dirkctör der Bczirksarmenaiistnlt i» Frohnau wurde Herr Bürgermeister Zeidler aus Schlettau ernannt. Völ-niLkeltintjS-LnsisIt 16 >Vvtti»vi-8lrr,28« 10.
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