Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820516
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-16
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrssüvn 188S. .. «"rr «a,r»V'L Runm-lOP,^. «»«»» 37000 v», »«, M«« »«8«»ttch^ »»»»»«» W, «», ,rh«<« ,n: Dt, «W-mr-n-Pur«», ».»««<««. «M, » >««>—> - «»»,>» ,n «trN,. - «»». ««, t» LM^L'LLL TageSkatt für U-Ktiü, Uaterhaltung, Eelchastsverkthr. Lürlenderisit, Fremdrnliste. 17. a-imo»»». 8»t»M» »erh« MePmirmt» tt kt «,«». » ir», »ü«»,»»«». dt« «IN-,«I»U»r. S« R,u»°dt nur an 7v»»,NI»s««: Ör. Klvllrigajii Nr. 5diiNachm.PU»e. — Dir kinspaMnc -Kriiucite sott« I» Pi», Si»«eiondl 30 PIgr. ktnc Sarauttr Für da» »Schft- täg>n' »rlchktn«, drr J»I«rat« wirdniLt ,«,«b«lt> Vuiivirnar »n»°»r„»L«t«ki>i, »an u»dkIaunic»Lc,j»n,« inirrir« »Ir nur ,r,rn Pitnnmrrnn»«, " '! Slrirsmarktn ad« , Ach! Gildrn kollru ntrral, lür dir »oui.z». a»rr nach rmrm grtziaM »«,-»U^U« « U. lÄüI K«it8el»lllv, MviM UU«1 iStruvvWtr»-«« lVr. L. 7igli«h ununterdrocbon Rmttmtzarriotit für viunon, Uorron und Kinder. Xuivubl in 25 olexrmton Itsitpforäou, Ureis« killigot. 8sckio»uo-x eoulsiss. die Saculariftrung der Güter d« religiösen Genojscuschasten, «r. 13« mit ttonogr»«»»» (2 kolivtiiff« koatrstadou, verseklnngvn), vorpsclct io oinvm olettntsn Ortoo, I Ltarh. — Unser ss 312 versokieckeueu Dlonaprammon. ^ 25 Ln-kd°Z» iu»ä25 c°uv°rtr. «§ M Mj^ MW „. WM W Sortiment besteht lm« ^ilsclrufforstr^v^. LLPLOll ^VlMV.^Usdrutkerstrass« Scminar-Pawchien ber Consesstonen, sowie die Trennung der Kirche vom Staat. Kairo. Die Konsuln von Frankreich und England machten ^oliunneit-^ll,!« — LizenK»U88tN»8«« 7. Orestes Ursss tler Kesickonr, vamenrimmor, LlUarckdLIe, » 1»08erimmer mit in- u. Lusiilnckisekeii /citunxon. Lpielrimmer. Ui Sok2ttil5vr, Ltaudkreivr Oarten. ^ kvnlier-vous für Lintivimisotiv unü ssremüs. Arabi Bay verantwortlich, für die öffentliche Sicherheit zu sorgen und die Krönung aus recht zu erhalten. Wltt-nma vom 15. Mal: varometrr »ach LScar k-ösoll, Wallstratr >8 torbd». 7U.1 783 MM., IrltqrllnmIMill.grlilrqrn. Tdennamelrogr.n.Straum.: Urmpcr. « »W., nirdr. Tein». t°W . tSchllr ^»mv. lO'I, °W. Nvrd-Wtnd. Rcqiii. V«»nlwvru>ch»r Rrdacttur für Pvlslsschts viSmil »Itrr» tu Pr»»d,!> In Wien geht der Ringtheatervrozes, zu Ende, in Berlin taucht ein Hygicine-AusstellungSprozeh am Horizonte aus. Tausende von Wette», die auf die Freisprechung oder Vrrurtheilung Jauners eingegangen sind, entscheiden sich heute Nachmittag mit dem Wahrspruch des Richtcreollegs. Es wird sich zeigen, ob die „Richter" IaunerS zugleich auch seine „Retter" sein werden — mit dieser packenden Gegenüberstellung schloh einer der Vertbeidigcr des angcklagten ThcaterdirectorS sein Plaidoyer. Einen Prozch zu führen, daS versteht man in Oesterreich. Selbst der Neid muh das oen Oesterreichcrn lasten. Unser Nachbarstaat hat allerdings in sensationellen Prozessen einige Uebung. Trotzdem wäre es Unrecht, oen Gegensatz nicht hcrvorzuhcben, der zwischen der verloddertcn Ringtheaterwirthschaft, der Schlamperei, der Unzuverlässigkeit, Unfähigkeit und Feigheit von österreichischen Staatsbehörden, städtischen Beamten und Prioat-Bcauftragten und den exakten Leistungen aller an jenem Prozeß Betheiligten besteht. Dieser Prozeß, angestrengt gegen „Newald u. s. w.", ist nach dem ehrenvollen Ausscheiden dcS Bürgermeister Newald aus der Reihe der Angeklagten, gegen die „und so weiter" in durchaus aiicrkcnnenSwerlbcr Weise geführt worden. Die Anklage war sorgfä tvorbcrcilet und eingcleitct, dir Präsident dcS Gerichtshofes bewies in hohem Grade Unparteilichkeit und zeigte während der ganzen langen Dauer dieses ermüdenden MonstrcprozcsteS ein ungewöhnliches Maß von Beherrschung deS Stofses, Umsicht und Scharfblick: der Staatsanwalt stand auf der .Höhe der Situation, er ging den zahlreichen Lertbcidigern in der Entwickelung von Beredtsamkeit leuchtend voran, er wendete sich nicht an die Leidenschaft, sondern den Verstand. Während die StaatLanwaltschait den sittlichen Ernst ihrer hohen Ausgabe, die Entrüstung des Publikums über die Tbcaterwirthschnst und die saloppen Bcbördcn- vcrhältniste alü beste Verbündete ihrer Beredtsamkeit auf ihrer Seile hatte, arbeiteten die Vcrtheidiger, was man den proscssionüniäßigcn Mokrenwäschcrn nicht gerade als Vorwurf nachsagen soll, mit allen Mitteln der Rührung und der Sophistik. DaS Gerichtsverfahren de« österreichischen Strafprozesses hat den strengsten Anforderungen behufs Ermittelung der Wahrheit entsprochen, zlurz, die Führung des aufregenden Prozesses gereicht dem Kaiscrstaatc zur Ehre. Mögen ihm die heilsamen Folgen desselben nicht entgehen! Der Prozeß Kat die schweren Wunden, an denen die österreichische Verwaltung krankt, schonungslos aufgedeckt. Der Mangel an Pflicht-, an Berank wortlickkeitsgefühl — diese natürliche Frucht säuliger Gährung österreichischer Zuchtlosigkeit — läßt sich freilich nicht mit dem Wechsel von Personal in der Beamtenschaft beseitigen. Das spezifische Oesterreichcrthum, die gemüthliche Nazi-Wirthschaft kann nicht mit einem Schlage verschwinden. Man braucht nicht für den Schematismus willenloser Beamten, den Mechanismus diSciplinirter Behörden zu schwärmen und muß doch wünschen, daß aus die österreichischen Behörden Etwas von dem Geiste der Pflichttreue, des OpsermuthcS und der Strammheit übergeht, welcher die intelligenten Beamten Mittel- unv Nord-Deutschlands auüzeichnet. Vielleicht übt der Brand der Hygicinc-Ausstellung in Berlin einigen Einfluß aus den Spruch der österreichischen Richter. Man weiß jetzt bereits, daß bei diesem schweren Unglückssalle auch Manches nicht in der Ordnung war. Alle Zeitungen sind voll von Schilderungen des unersetzlichen Verlustes wcrtlwollster Gegenstände, die binnen wenigen Viertelstunden ein Raub des gcsräßigen Elementes wurden. Nun denn! Wenn man jetzt nachträglich weiß, welche Schätze menschlicher Wissenschaft auf dem Spiele standen, waren denn die Vorsichtsmaßregeln Dem entsprechend? -Hatte die Berliner Feuerwehr eine genügende Bewachung dieser wcrthvollcn Kisten, Modelle und Pläne eingerichtet? Fand eine ausreichende und regelmäßige Begehung aller Ausstellungsräume statt? Warum Kat man nicht alles seuergesührliche und überflüssige Material» Späne, Balkentlicilc, Lappen u. s. w., entfernt? War die Feuerwehr von vornherein in genügender Stärke auf dem Platze? Die Ent stehungsursache des FcuerS ist noch unaufgeklärt. Nur weiß man, daß die Lesart von dem glimmenden und rasch gelöschten Lappen, von dem brennende Stücke in einen Keller gefallen, irrig ist. Hat man böswillige Brandstiftung anzunehmcn? Ist solche bei einem in kurzen Intervallen revidntcn Gebäude nicht sofort zu entdecken? Trifft nicht daS preußische Kricgsministerium rin Thcil der Verant wortung? Dieses, sowie die Militär-Sanitätsbehörden anS ganz Deutschland hatten ganz ausgezeichnete Apparate und Modelle für die militärische Krankenpflege ausgestellt. War es nicht Pflicht des Herrn KriegSministcrs in Berlin für ausreichenden militärischen Schutz zu sorgen? Wozu halten wir Hunderttauscndc von Soldaten aus den Beinen, wenn nicht ein einziges Bataillon zum Wachestchcn in Aussichten für den 16. Mai: Nordast, frisch, abnehmende Nieder schläge, kühl, Nachtfrost. das Bedürsniß gefordert werde und Vaterlandes dienen werde. (Bravo.) Tienftag, 16. Mai. gerecht zu macken, wie der ärztliche. Ein mebizinischer Artikel erstickt für gewöhnlich in einer buntscheckigen Jacke von griechischen und la teinische» Ausdrücken. Das Volk ist, selbst bis in höheren Bildungs- schichtcn hinauf, außer Stande, das Kaudcrwälsch einer schriftlichen Kundgebung der Nerzte zu versieben. Warum verdeutscht man nicht das griechische Wort „Hygicine" (häßlich ist es namentlich in seiner franzöfirten Verballhornung „Hygiene") in WohlsahrtS- und Ge sundheitspflege ? Man wollte also in Berlin Alles auSstellen, waS die Gesundheitspflege im weitesten Sinne umfaßt: die Verhütung von Erkrankungen, die Pflege der Kranken, sowie der Verwundeten im Frieden und Krieg, die Mittel der Heilung u. s. w. sollten zur Anschauung gebracht, durch die Vergleichung der besten Methoden das Zweckmäßigste und Nützlichste nach jeder Richtung hin ermittelt werden. Die Grenzen des Unternehmens waren so weit gesteckt, daß sie eine Fülle des Interessanten umfaßt hätten: die praktischste Küche, daS gesündeste Wohnhaus, dre beste Art der Beseitigung schädlicher Stoffe, die Apparate zur Erprobung der Beschaffenheit der Lebensmittel: andererseits die Vorrichtungen für Krankenstuben und Hospitäler, die Methoden der Bestattung (z. B. die Lcichcnvcr- brennung): die Schutzmittel gegen die verschiedensten Gefahren (Ex- p'osion, Blitzschlag, Brand re.); die Apparate für Hilfeleistung auf dem Schlachtsclde re. ,c. Pläne und Modelle stellten selbst schein bar mit den Zwecken einer solchen Ausstellung nur in sehr ent- i-crntcm Zusammenhang stehende Dinge dar, z. B. rin Theater, das allen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, VentilaUon u. s. w. genügen sollte. Alles dies ist infolge von Böswilligkeit oder Verwahrlosung in Rauch und Flammen ausgcgangen. Cs ist gewiß nur zu billigen, wenn daS AuostellungScomit^ nicht die Flügel hängen läßt, sondern die Durchführung des so grauenvoll unterbrochenen ruhmvollen Werkes plant. Das Unternehmen war vom reinsten McnichlichkcitS- gedankcn ringcgcbcn, es sollte der edelsten Menschlichkeit dienen. Der menschliche Unternehmungsgeist und der wissenschaftliche Drang wird gewiß für eine zweite, dem Dienste der leidenden Menschheit geweihte Ausstellung sorgen. So leicht und in so kurzer Zeit aber wird DaS nicht möglich sein und man täusche sich in Berlin darüber nicht: daS gebrannte Kind fürchtet daS Feuer. Ein zweites Mal schickt man von auswärts nicht okne die ausgiebigsten Schutzmaß- regeln solche werthvollc Gegenstände nach Berlin. Unter dem unmittelbaren Eindrücke dcS DoppclmordS im Pdö- nixvark zu Dublin hatte Parnell erklär!: er werde die Regierung nicht tadeln, wenn sie ausnahmsweise Unterdrückungümaßregeln für Irland vorschlage. DaS ist geschehen. Aber bereits werfen die Parncllitcn und die sonstigen Landliguisten die Maske ab und widcrsctzen sich in ungezügelter Sprache dieser unerläßlichen Maß regel. Selbst der ircnsr undlichste Minister Bright erklärte: diele Zwangsvorschlägc betreffen und belästigen nicht die Unschuldigen, und das ganze Unterhaus erdröhnte vor Applaus, als Minister Goeschen aus Dillon's Bemerkung, er wasche seine Hände von allen Verantwortungen rein, antwortete: Die Verantwortung für dir Re idS trage die Regierung und ' lebe das >'o ro»t-Manisest Unterzeichneten. Egnpten scheint einen, Bürgerkriege cntgcgcnzutrcibcn. Der Vicekönig Temsik ermannt sich an der festen Haltung Frankreich wieder zu dem Muthe, zu erklären: er unterhandle nicht mit Re bellen. Arabi Be» kann offenbar nicht vollständig aus das egyp- tische Heer zählen. Auch die Notablen schwanken. Eine Krisis ist im Ministerium cingetrctc». Wenn Arabi Be» nicht bald seinen Staatsstreich macht, den schwächlichen Tcwfik absetzt und dieLestung des Staats in die Hand nimmt, gewinnen die europäischen Groß mächte Zeit zu ihren Jntriguen. Frankreich und England drohen damit, 12—15 Panzerschiffe mit einem Heere von etwa 12,000 Mann nach Egnpten zu senden. Europa wird aber die aktive Einmischung weder einer einzigen Macht (auch des Sultans nicht) noch der beiden Westmächtc in die cgnptischcn Wirren zulassen. Wir Sachsen haben gestern ein frobcS Familienfest gefeiert. Unsere geliebte Königin wellt wieder, genesen von schwerer Krank heit, in der Mitte ihres getreuen Volkes. Ihre Wiederkehr gab dem Volke den willkommenen Anlaß, dem Königshause ungezwungene Beweise von herzlicher Liebe und aufricht ^ Hier ist Nichts Gekünsteltes. Wir Alle Herzen, daß unsere liebe LandeSmuttcr uns so gesund wicdergcgcbcn ist, uns Allen, ihrem gesegneten, ausopscrungsvollcn Wirken im Dienste der Humanität und des Vaterlandes, aber auch ihrem theuren Gemahl. König^Albert fuhr, ein zärtlich besorgter Gatte, der geliebten Gemahlin ein stück Weges entgegen, ein anheimelnder Zug glücklichen Familienlebens. Willkommen im Vatcrlande, hohe Frau! gierung Irlands trage die Regierung und nicht jene" Bande von Mitgliedern, welche bis zu den Lippen im Hochverrat!, stecken und die Morste Telegramme der „Dresdner Rachr."vom 15 Mai Berlin. Reichstag. Erste Berathung des Gesetzentwurfs betreffend die Unfallversicherung der Arbeiter in Verbindung mit der ersten Berathung des Gesetzentwurfs betreffend die Krankcnversichcrung der Arbeiter. Staatssekretär l)r. v. Böt ticher: Das Hilfskaffengcsetz habe sich nicht in der ge wünschten Weise bewährt. Die Krankenkassen seien seit 1867 bis beute nicht unwesentlich zurückgegangcn und die Armenkassen dem gemäß wesentlich gestiegen. Ter liberale Entwurf habe nicht die Zustimmun Prin solchenFällen vorhanden ist? Auch die Frage der Versicherung der durch Feuer zerstörten Gegenstände bietet eine sehr auffällige Lücke. Vier Fünftel der Ausstellungsobjekte sind vernichtet. Bei nur wenigen aber dürfte sich eine Versicherung ergeben. Die Versicherung läuft vom Tage der wirklich eröffncten Ausstellung an. In der Zeitvon - . und i tzje Unfallversicherung. Die Vorlage schlage von Neuem einen Kimmung der verbündeten Regierungen finden könne», weil das inzip desselben nicht die Sicherheit gewährt, die dem Arbeiter ewährt werden müßte, w-nn der angestrrbte Zweck erfüllt werden soll. S sei unmöglich, alle sojfalen Ausgaben auf eine und dieselbe dessen Lösung zum Heil des Aba. 5 ' ' sie schutzlos. Der Schmerz über die erlittenen Verluste ist ganz voll berechtigt. ES war nahe dem Lehrter Bahnhof eine Summe' Zuschuß des Reiches vor. Derselbe könne jederzeit fallen gelassen von Material angehäust, waS schwer oder gar nicht zu ersetzen ist. werden, wenn sich ergebe, daß die Industrie die ganze Last der Ver- unseren modernen Ausstellungen, eü waren reiche wissenschaftliche Schätze, an deren Sammlung Generationen gearbeitet haben. DaS . . Wort „Hygieinc-AuSstcllung" ist ein dummer Ausdruck, der dem ^ach der Vorlage fallen 05 Prozent aller Unfälle den Publikum nicht vergegenwärtigt. waS McS sich auf der nunmehrigen A ^ der Belastung könnte aber Brandstätte zusammendrängte. Kein menschlicher Wissens- und Er- Hg« ' aufzuwend«, E matzgebm? sein ^ Der Redner bittet «erbSzweig ist so träge gewesen, sein Jach dem Volke sprachlich mund-I um Mithilfe zum Zustandekommen eine» Werkes, welches durch geltend gemacht worden, daß eine wenn auch nur minimale Mehr belastung der Industrie dieselbe konkurrenzunfähig machen würde. Kranken, nicht die g. l)r. Hirsch verkennt nicht die Wichtigkeit der Vorlage, kann aber deren Werth nicht anerkennen. Man habe den freien Hilsskaffcn alle möglichen Schwierigkeiten bereitet und auf Grund dcS Sozialistengesetzes seien eine ganz« Reihe von lebeuSsähigen Kassen aufgehoben worden. Hiernach sei eS zu verwundern, daß die Hilsskassen nicht noch weiter zurück- gcqangcn seien; daß dieses nicht geschehen, beweise die Wirksamkeit der Selbsthilfe, so daß staatliche Bevormundung keineswegs am Platze sei. Die Liberalen verlangten keine Vorrechte für die Aktien gesellschaften. Tic Vorlage zeige daS Prinzip, die Selbsthilfe zu beseitigen. Er bitte, alle Bestimmungen, in denen dieses Prinzip sich ausspricht, anS dem Entwürfe zu cntserncn. (Beifall iinks.) Abg. vr. Sonnemann: Die neue Vorlage zeige durch die Begrün dung der Unfallversicherung aus Genossensckulltcn einen ganz wesent lichen Fortschritt gegen die irükcre. Es sei ein ganz hübscher Gedanke, einen Theil der Entschädigungslast auf die Krankenkassen zu legen. Aber der bureankratii'chc Charakter des früheren Entwurfes sei auch in dem vorliegenden enthalten. Unannehmbar sei ihm der NcichS- zuschuß. Die ganze Belastung der Industrie durch die Arbeiter- Unfallversicherung betrage nur 7 Mark pro Kopf des Arbeiters: diesen Betrag würde doch die Industrie, der man erst die Schutzzölle geschenkt habe, schließlich noch tragen können. Er beantragt Verweisung der Vorlage an eine 28glredrige Kom mission, obgleich er nicht glaubt, daß das Gesetz zchon in dieser Session zum Abschluß gclaugen werde. Die Vorbcratbung dcS ersten Entwurfs habe hundert Tage in Anspruch genommen. ES sei vorgeschlagen worden, eine permanente Kom mission für diesen Gegenstand cinzusetzen; ja, cs sei selbst davon die Rede oewcsen, dieser permanenten Kom mission auch den TabakSmonopol - Entwurf zu überweisen zur ewigen Beunruhigung der Tabalsindustrie. Er protestirc gegen eine solche permanente Kommission. Abg. Kräcker (Soz.) spricht sich dagegen aus, daß den Arbeitgebern eine Bcthciligung an der Verwaltung der Krankenkassen zugestandcn werde und bclürwortet Staatszuschuß für die Unfallversicherung. StaatSsekr. vr. v.sBötticher erklärt, daß die verbündeten Regierungen einem Vorschläge betreffs NicdeZetzung einer permanentenKommiision scrisstchcn. Siewünschten. daß die Entwürfe hinter einander bcratkcn und so rasch als mög lich erledigt würden. Abg. vr. Winbthorst: Tie sozialen Entwürfe seien für um so ernster Natur, daß er eine gründliche Vorderathung wünschen müsse. Abg. Richter-Hagen spricht ganz entschieden gegen Nicdcrsctzung einer permanente Kommission. Abg. Lasker konstatirt, daß der Vorschlag von Vr. Windtliorst hcrrühre. Abgeordneter vr. Wmdthorst entgegnetc: eine Beruhigung für Tabaks - Industrie trete nicht eurem ganz einfachen Nein des Reichstages ein. Mazu komme cs daraus an, nach welchen Erörterungen dieses Ncm abgegeben werde. Er wolle nickt, daß die Session bis über Juni ninausgczogcn werde. Abg. Richter: Es müsse etwas Neues mit Rom vorgcgangen sein, was Windt- borst zu seinem Vorschläge veranlaßt habe. — Die Sitzung wird vertagt. Berliner Börse. Die Haltung war schwankend und unbe stimmt. DaS Angebot überwog und drückte die Eourse. Eine Äenderung trat gegen Schluß ein, als aus Paris günstige Nach richten in Betreff der Angelegenheit der Union generale cmtrafen. Das Geschäft wurde belebt und die Eourse zogen wiederum an. Deutsche Eisenbahnen im Ganzen schwächer, österreichische gegen Schluß anziehend. Banken schlossen vielfach mit Avancen und Ercoit-Netien stiegen um 3 M., Disconto um I Proc. Bergwerke venmchlässtgt. Fonds still und kaum verändert. Paris. Ii. Mai. iLMuk.i Rcnic fv,so. Auleihc Italiener SS,70. SlaalSdalm Lombarden SIL.bv. da. Priorilälcn 288,00. ÜMtcr 357,00. Lcslerr. Goldrcnlc —. Fest. Krantturl a. M.< IL. Mai, »Iden»?. Kredit 2S«-„ Ttaaiebadn Lom barden 126.37. Mer Loose . ktlderrcnte —. Padierrenle —. Aalijicr 288,37. Oeiierr. violdrenic —. Nna.Ptoidrenie 78>77er Rüsten —. 80er Rüsten 2. Oricntanieibc . Neueste Ungar. Noldanieib« —. :>. Ortcntanlcihe . Un» gort'che Pav'errcnte —. Tidconlo —. Mcmttch gest. «zirriHlä. Mat. Abend?, llrrdtt 3,8.20. EtaatSdahn —. Lombarden 1,2.70. Anaio-AuIiriL-Bank . Napoleonkd'or—. tpalt-icr—. Papicrrrnte —. Oeiierr, Koldrenic —. Nng. Goidrentc —. «»/, Nng. Soldrente —. Ungar. Kredit 330,00. Nniondank —. iUdetdaidadn —. Bankverein-. Nordwest . Markrioten —. Pari» IProdukleni. rs. Mat. iEcklluk., v!et,en Mai 30.2b, Ekvl.-Dec. 27.50, fesi. Sviriw« Mai 62,25, Sepi.-Drr. 57,25, nidig. Rllbvi Mai 88.75, Lrvtdr. Decbr. 72,75, soft. »«iterlain iProtnkiei». >5. Mai. iSchlut.» Wet-en Mai —, Noobr. 288 matt. Roggen Mat 172, Ociobcr 170, behaupte!. LokaltS nnd Sächsisches. — Ter gestrige Empsang unserer Königin gestaltete sich so daß nur mit schwerer Mühe die Pferdebahn und die Droschken den regelmäßigen Verkehr cinlialtcn konnten. Die nächstgelegenen Häuser hatten Flaggenschmuck angelegt. Se. Mas. der König war bereits um 7'/» Uhr von Strehlen aus in Begleitung des General- Adjutanten v. Carlowitz seiner erlauchten Gemahlin bis nach Frci- berg rntgegengefahrrn, wo fick auch die Herren Krcishauvtmann v. Einsiedel und Oberinspektor Winkler zum Geleite in die heimath- liche Residenz cingesundcn hatten. Einige Minuten vor 10 Uhr trafen in, Königssalon deS hiesigen Böhm. Bahnhofes Prinz nnd Prinzessin Georg,PrinzFriedrichAugust undPrinzcssn,Mathilde ei», nachdem sich inzwischen der Hofstaat Sr. Majestät, H herhosmarschaU v.Kämicritz, Obcrkainmcrkcrr v. GcrSdorff, RcichvPas v. Platcn, Haue »larschall Gras Vitzthum v. Eckstädt, Viee-Ohersiallmeistcr v.El"en„eiii, Hos- morscholl v. Glolng, die Herren Staatsminister v. Falnice, Vr. v. Gerber, vr. v. Abekcn und Freikcir v. Konneritz, Generaldirektor v. Tlchirschkn, Generalmajor v. Rudorff, Oberst v. Mimkwitz mit Gemahlin. Oberst v. Nostiz-Drzewiccki, Stadtkommandant General- Lieutenant v. Funcke, Gcndarmerie-Oberii"'pektor v. Hc»cndorff. Polizeipräsident Sckwauß, die Herren Amtshauptlciite Vr Schmidt und v. Mctzsck, Geb. Mcd.-Ratk vr. Fiedler, Oberbürgermeister Stübel, Stadtverordneten-Dice-Vorsteher Lehmann «in Vertretung deS Herrn Hosrath Ackermann), sowie mehrere Stadträtlie um, Stadtverordnete emaefunden batten. In Vertretung de» Albert- Verein« war Herr Oberstlieutenant vr. Naundorfs, ver Geistlich keit die Herren Konsistoriairäthe Superintendenten Vr. Meier und vr. Franz, sowie Pastor vr. Dibclius erschienen. Das cvangel.-Iutber. Landcskonsistorium war durch Herrn Präsident vr. Ul,de vertrete,». Bor dem rechten Flügel des Böhmischen BahnhoseS, dem KönigS- salon gegenüber, batten 500 Mädchen aus den hiesigen städtischen und Privgtschulcn beider Consesstonen, alle mit Epbcu bekränzt, in weißen Kleidcrn und mit grünen Schärpen, in zwei Reihen Aus stellung genommen. Der seitliche Zug. ein eigenes Musikchor an der Spitze, kam von Braun'S Hotel aus dum, die Lange- und Lüttichaustraße punkt '/»IO Uhr an. Wenige Minuten später trafen auch die Innungen (vom Stadtparke her), die Turnvereine, Gesangvereme (Männergesangverein, Liedertafel, Orpheus u. s.rv^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite