Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-03
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrvsckvv 188S. NWLr!'L.^.r «d»n»einent»>>rei« »ierieljldrltch 2 Mur« »0 -tüge.. duüh dl« Volt 2 Maki 7» PI»« «mum. >0 Vlzc. «uil«g« 37000 SMnpl. PUr tikMtiiaotcrinaelandlek«»- i>ujcrt»tr m»«t sich »t« Retactlo» nicht ««Midlto.. Liinoncen iür un» nehmrn an: Li« Lnnoncen-Vurtaur »v«al«»< «ei» » »««>««> — »ädols Wie«,! — »an»« »«*»».,— Inv-li»-«»«»» I — >. MAL«» i» Görltd: — »a». »tatz in Ma«dedurg: — A. «arck » V». in Hallr: — »t«n>»« in Hamburg. Tageökatt für Politik, Unterhalt««-, Gtschiistsverkchr. Lürse«dkricht,Fn>n-e»liste. 27. ^adrxrmx. Anser-le u>«rd«n Marienlirasie I» »I» Nachm. » Uhl a»a'nom««n, Lonntaa» dt» Mittag«l»Ubr. In Nruliadt nur an Wochkntagrn: ar. siloftkrgaNr Nr. b dlsNachm. «llftr. — Li« rinlpullige Pciigeiie lallet ILM. Lingeland, dir Zeile MPs. Eine Garantie iür da« nachit- tiigige Erichetneir der Inserate wird nicht gegeben. iluawäriige Ännoncen« Auslräge ban unbekannte»'llerianciltttseriren wir nur gegen Prittiumeran»«- Zahluiig durch »iriesmarken oder >4-o«rin«'igung. Acht Silben koüe» lb Plg. Jnscrair iür die Moniage- Nummer oder nach einem gell läge die Petitjeile ru Pi. Awilltlikli« V»pmerMrbeltvil ru itnsrkinillt dillixsten kroinon doi enormer ^usnakl üartmsnu L 8vI»L«»«-8tr»««v Hkr. I V, ßvffvnüker ckmn Kg-I. Kelilovss. kvttfvllvrn unä vsunsn, IIvttv«»ro»» uu«I r.«tu«n, 8t«pp-, ^VoLI-, u. ir»uu«n<IvolLvn, Lr«U8v L luvvvlmrül, Orvsävn-^llst., II, U«»tSl «I« IirvUWtiW8v !st. lS Lr8tv ^I»8vlrvu>»vr-ü»üäluo8 von 8ru»o K«i88U«r lireurKrii.« !lr. IS. (»rollmuim'8 vrißlnul Veutsvkvr 1'orlvr Hulrvxtraict. Lvrbntvr Litt«r-8lvr. lisicis IZiero smä Orixinnl (lceiao ^uelutlimuiij;) unä nur bei obiger b'irmu ru bsbsn. Freitag, 8. Rovemvcr. Kei8e-^itiliel: NaullreI.eliairer, Nei.aluarke», ltel.«.>,c«>,u>ren, itrl,e-»u»>brolloo, Uaineataiielieu, elalllrieiuen, Ion, lileutu.rbe», Ulirürrlu»rliea, vaiu.n- kindllngcl.iiedeu, IteI»«a»»«I>«ll etc. LmiiUIrrlrclru iUw>trirto l'roi.Uijlvo vorckon xnrtw adeogodon null uaclr »u.vllrm truucc, vorsanät. ^ »nrirau 8ül»ne, 8r«8«tin, ^VllllÄrairorsti. 211». u. ttoplrlvnstr. V um I'untplutr. i «vtnening vom N. Novdr.: Sarometer na« Vikar Biiolt. Wallstrasie I» iSlbendb.) AIV. ä»vR« ^ 7bL MN., seit «eitern ll Min. gestiegen rchcrmomeievar. nach Neaumur: remv. ^»a-o w«»s »i^oW., iiiedr. Tcmp. «>k, «W. bkchste Temv. Dies,-Wind. Heiter. Aussichten für den 3. Novbr.: West, frisch, veränderlich, etwas Nicdcr'lblag, etwas wänncr. Lerautworilicher vkedacteur für Poltttschkö vr. tkmil «lerey in Tretden Der deutschen Presse, vornämlich der „Kölner Zeitung", wurde dieser Tage von der „Norddeutschen Allgemeinen" ganz gehörig der Text gelesen und zwar wegen ihrer feindseligen Haltung gegen England. ES wurde ihr eingeschärst, dah im Oriente resp. in? der cgyptischen Frage sich die Interessen Deutschlands und Englands nicht feindlich gegenüber ständen. Das mag augenblicklich wohl i Um aus die unü Deutschen näher liegenden Pcrhältnisie »u kommen, so ist an der Absicht der preußischen Regierung, dem Land- > tage eine Erhöhung der Beamtengchältcr vorzuschlagcn, nicht mehr zu zweifeln. Das bedeutet eine Vermehrung der regelmäßigen Fahresauögaben mindestens um25Millionen-, Andere veranschlagen sie auf 30. Um diese Maßregel mundgerecht zu machen, soll emc der unberechtigstcn Eigenthümlichkeiten Preußens verschwinden. Dort zahlen nämlich die Staatsbeamten nur die Hälfte der Gc- meindcabgaben. Erhöht der Staat das Einkommen seiner Diener, so sollen diese künftig e8 voll an die Gemeindekasscn verheuern zutrcfsen. Obwohl ein deutsch. englisches Bündniß gewiß nicht - Da nun die Finanzen aller preußischen Gemeinden derartige Zu- ichußerhohungen recht gut gebrauchen können, so werden sie aus ihre abgrichlossen, erfreut sich England doch m hervorragendem Maße Abgeordneten einwirten, daß diese sich ja nicht der Gehaltserhöhung der Untersuchung Dcuticklands. Niemals hat unser Reich ^ widerlegen - die Kosten dieser Doppclmaßrcgel kann ja das Reich Widerspruch gegen die englischen Unternehmungen in Egypten zahlen, sobald nur der Reichstag auch für die nichtpreußischcn An- crlioben, niemals Englands Pfade gekreuzt. Es hieße aber den »«hörigen die Lebenöinittelzölle erhöht. Das ist aber gerade ein Thatsachen Gewalt anthun, wollte man anin-hmen. daß die! Sinnpathien unseres Volkes den Siegeszug Englands begleitet haben. Mit der Laterne hätte man in Deutschland die Menschen suchen können, die bei dem englischen Siege gesichelt hätten. Wie konnte das auch sein? Als eine rechtlich denkende Nation mußte sich die deutsche durch den schnöden Jriedcnübruch Englands verletzt suhlen. Das Blutbad in Alexandrien hat England berechnend angezcttclt, um einen Vorwand zur Einmischung zu gewinnen. Das i Einen weiteren Grund für das auMündigte preußische Deficit bilden die Mindereinnahmen der Fuiliz. Die Höhe der jetzigen Gerichtskosten macht sich nämlich nunmehr auch dem Staatsfiscus bemerkbar. Nachdem die vrozcßsührenden Thcile praktische Erfah rungen mit den neuen Gcrichtökostcngcsetzen gemacht haben, sind sie nachgerade dalnn gelangt, häufig lieber auf die Wohlthaten der Fustizpilrge zu verzichten, als die in vielen Fällen unerschwing lichen Gerichtskosten zu tragen. Die Folge davon ist, daß die Ein nahmen des Staats aus den Gerichtökostcn sich vermindern. Zu Bombardement von Alexandrien war ein roher, brutaler Gewaltakt.! dcr Rcchtsocrweigeruna für den Einzelnen hat sich der Einnahme- » . - auSsall sür dre Staatskassen gestellt. D>e,c Erfahrung wird hofient- ^ur ganze Verlauf des Feldzuges konnte die Achtung vor den ^ weder dem Reichstage noch dem Bundcsrathe verloren gehen, lric^criichcn Leistungen der Engländer nicht erhöhen. DaS Eine Ermäßigung der hoben Einzelsätze der Gerichtskosten liegt im Nicderschicßcn von verwundeten Feinden nach der Schlacht, durch Interesse der Finanzen des Staats wie der BedauernSwerthen, die unverdächtige Zeugen erhärtet, wird als ein ewiger Schandfleck auf. die Hilfe der Gerichte zur Wahrung ihres Rechts in Anspruch der Ehre AlbionS hasten. Das ganze Austreten. Schalten und "°l'men muffen. Baldiger Wandel thut noth. Walten Englands in Egypten zeigt so sehr die sprüchwörtliche Pcrfidic wie den robusten Egoismus des Jnsclreiches, daß eine dritte Nation unmöglich sich daran erbauen kann. Das Beiseite- schicbcn aller nicht englischer Interessen mittelst brutalen Ellnbogen» gcbraucheS ist selten aller Welt so klar zum Bewußtsein gekommen, wie in den letzten Monaten. Dies offen auszusprechen, ist daü Recht wie die Pflicht der Presse und sie wird sich darin durch keine Schulmeistcrei beirren lasten. Nichtsdestoweniger bringt es die viclvcrschlungene Gesammtpolitik mit sich, Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 2 Novbr. Berlin. Der „ReichS-Anz." publizirt die Verordnung, durch welche der preußische Landtag zum 11. d. M. einberusen wird. — Dem Bundcsrath ist ein Entwurf zugegangen, der das Verbot der Einfuhr von Schweinen, Schweinefleisch und Würsten amerikanischen Ursprungs verbietet. Motiv: die häufig in Amerika vorkommende Trickinen-Krankheit. Petersburg. DaS „Journal de St. Petersibourg" erklärt gegenüber dem vorgestern an der Berliner Börse ausgrtrelenen daß Deutschland aus! Gerücht von einem Pferde-Ausfuhr-Vcrbot aus Ruß- i^,-» l°"d, eS sei nickt allein überhaupt ein solches Verbot setzt nicht gute Bczuhi ngen zu England gerade jetzt einigen Werth zu legen hat. sondern auch noch das bisher in Kraft gewesene Ausfuhr- England hat sich durch den Erfolg seines, wenn auch noch so! verbot aus dem Kaukasus auf den Vorschlag des Statthalters vom fragwürdigen Feldzuges in Egypten, zur ausschlaggebenden Macht! Kaukasus aufgehoben worden. im Oriente cmporgeschwungen. Es wird die deutschen Interessen! Berliner Börse. Heute trat eine Erhöhung ein. Ob die- in Egypten voraussichtlich nicht schlechter bchundcln, als die aller!1«lbe von Dauer sein wird, vermag Niemand zu sagen. Jedem i>,'vi„c„ r?s ..«8 falls sind die Kourse nun genug gedrückt, so daß man übngcn Nationen Europas. Es hat endlich, und das rst wohl dr« Eintreten einer haussirenden Bewegung bald erwarten -Hauptsache, sich auf ein Menschenalter hinaus mit Frankreich ver-, darf. Banken lagen still, die erzielten Coursbrfferungen waren feindet. Selbst wenn es den Franzosen gestatt-t, Tunis völlig zu unbedeutend. Deutsche Bahnen gut bclmuptet; Marienburgcr zogen annektiren, so muß doch dieser so stolzen Nation dies als eine 12'/«. Proc. an. Ocsterr. Bahnen wenig verändert. Bergwerke be- festrgtcn sich gegen Schluß. Industrien im Ganzen fest. Anlage- werthr leblos und unverändert. geringe, als eine ungenügende Entschädigung für den totalen Ver lust ihres Ansehens im Oriente überhaupt und ihrer früher einfluß reichen Stellung in Egypten im Besonderen erscheinen. Teutsch- izrontlnr» r.Nlwkindcr, Abend», «red» SW. SiaalNiahn rvr»i,. vom barbrn i>7 Ltier Locie—. Ocll. Sttbrrrknte —. Pai»errc»te —. a>altzicr284>/,. 0eüerr.MoN>renle—.«"/» Nna.G«li»ent«—-. 77er Rügen —. Wer Nullen — lvnd erkauft also dadurch daß es die Orientvolitik Enalands fördert ll.Hrienianieize —Nenellc Ungar. SoidanieiLe —. n. Orienianieiiir —. ilinv eriaurr auo oaourcy. oa« cs o,e ^rirnrpoiiiil^ng>anos loroerr, ^,che Vav'errenie -. Titconio -. aginer -. «oiibardb Ziemlich dessen Unterstützung bei seinem Verhaltniß zu Frankreich-, England »»««. s. N-wem».. sideno«. arrdu aae.av. T,°al»b. »ei.sa. Samvarden u ivicdcru», handelt, indem cs den Franzosen zu verstehen giebt, daß «»'"em ""schind ein Rcvanchekricg keine englischen Sympathien fände, die deutsche ^M.w.^Lombarden -n-a.do. r». r-ri-riiäten W7.oo. agivl-r N». Oricntpläne ein — cs ist rin reines kauf-" »»»>« <VroLnk'«n>, s. November, ««chluß.i Weizen Navemderr«.«». Milr,. ^—. ». ' November 48,50. Mai-August LZ.Si, sksi. Rllbol «rll eist, S. Mär, Siill. Roggen Mir» iS',. Mai —. Un» lll7,S0. Förderung seiner Oricntpläne ein — cS ist rin reines kauf, mLnnisches Geschäft. Waare für Waare. Darauf verstehen sich ja! Nnu??l'^r.7v" »?°i.^umll'«V^ch die Engländer. Nach Sympathien fragen sie nicht. Diese haben Mo Ä'-u keinen Marktwerth. Hätten sie ihn, so würden die Eng'änder sie unS nicht abzukaufen vermögen. Es fragt sich nur, Wer bei dem Handelsgeschäft, das England und Deutschland augenblicklich auf einander anwcist, dauernd profitirt. Wir sagen nicht, daß England sein müsse Mai-August LZ.8.>, srst. Rllbi lTchluk.) Weizen Nodrmdrr 2LL. Lokale» ui»V Süchstsche». — Nachdem Ihre Majestäten der König und die Königin es vorgestern den Pnnzcn Emst von Schönburg-Waldenburg aus dessen Aber die Bekestiauna und Erweiterung der Schloß Gauernitz mit einem Besuche beehrt batten, wohnten die- Mo,in'aEo„..no <7no,and« MN«, io^ selben am Abende der Vorstellung der „Rantzau" im K.Hofthcatcr Wcltmachtstcllung Englands, wozu jetzt Deutschland rhm die Leiter y§n Bcmnn bis zum Schluffe mit siclstlichcm Interesse bei. hält, hat auch ihre Schattenseiten, die einer weitsichtigen Polirik - — Der preußische Gesandte in Stuttgart Geb. LegntionSratli nicht entgehen können. Zunächst würde eS in Deutschland eine v- Bülow erhielt daS Großkreuz des K. Säcks. Albrechtüordens. bessere Stimmung für England erzeugen, wenn dieses unS auch .» decher einige greifbare Vortheile gewährte. Es brauchte unter Anderem Piftofta-H^ ^ " e.ngetroffen und ,m seine einseitige Goldwährung aufzugebcn, um der deutschen Industrie " - Vor wenig Tagen ist ein bekanntes Mitglied der Aristokratie, einen wesentlichen, einen dauernden Dienst zu leisten. ! Gräfin Ida von Ho h c n tl, al ini besten Alter gestorben. Die Das außerordentliche Geschick Englands bei Allem, waS es im unvermählte, sich durch Schönheit und ein gewisses excentnschcS . g ^ Wesen auszeichncndc Dame hatte sich auch literarisch durch Schil dcrung einer „Fahrt nach Rom" versucht. Auf den Bällen tliat sic sich stets durch ihre ebenso reiche als auffallende Toillctte hervor. Infolge dieses Lrauerfalls wird die Vermählung ihres Verwandten, des LegationSrathS und Kammerberrn Graf Hokentbal mit Frau v. Haugk nur im engsten Familienkreise und in aller Stille nächsten Dienstag gefeiert. — D>e bei der Kaiserlichen Obcr-Postdirektion bis jetzt eingc- gangenen Anmeldungen zum Anschluß an die S t ad t fe rns p re ch- einricktung werden noch in diesem Iabre berücksichtigt wer den und wird die Herstellung dieser Anschlüsse vorauSsichtiich bis Mitte dieses Monats beendet lein. — Der Kalsirer in der Haupt-Svortel-Kaffe deö Raths zu Dresden, Herr F.A. Brencr, feierte am 1. Novbr. c, sein 25jShrigcS AmtS-Iubiläum. Seine Kollegen hatten ihm sein amtliches Schreibpult niit Blumen geschmückt und überreichten ihm zur Er innerung an diesen Tag eine silbern« Dose. — Zum heutigen HubertuStage veranstalten die Osfisicre der Großcnhainer Husaren eine solenne Fuchsjagd. — Bei einer abermaligen Verhandlung der Gemeinde Blase witz mit de > Beauftragten ver Pserdebahn-Gesellschast ist auch vor gestern eine Einigung nicht erzielt worden. Die drei Stimmen der Gemeindevorsteher Hcnen Täuscher, Rrg.-Rath Königöhcim und Adv. Hentzschel wurden von 11 entgegensteyendcn Stimmen über- doten. ES kommt also ein zweites GcieiS nach Blasewitz nicht zur Ausführung — trotzdem die Minontätsvorsctiläge obiger Herren die Interessen ver Gemeinve mit aller Entschiedenheit vertraten. Sie batten sehr ria,1ig provonirt: 1) deö Sonn-und Feiertags, ohne Unterschied der Tageszeit, und Wochentags Abends zahlen! ' -> D-«.,""- -M'-" LL S!! emschrfste , zu sich und angeblich hat ihn dieser beschwichtigth 25 Pfg.: 2) in den Tagesstunden der Woche ermäßigt sich dieser. Aus wie lange? . iFahrpreis für diejenigen Passagiere der vollen Strecke bis aus 2Ö! Oriente thut, wird man anzucrkcnnen haben. Die Absendung sei »cs Botschafters in Konstantinopcl, Lord Dufscrin, nach Egypten ist ein Meistcrzug. England weiß eben sehr genau, wie es die Turbanvölker zu behandeln bat. In Lord Dusserin besitzt die Königin Victoria einen äußerst erfahrenen, mit dem Wesen des Islam vertrauten Staatsmann. Derselbe ist bestimmt, mit seinem Rathe cinzngreifen, wenn sich die Wirkungen des Prozesses Arabi auf die muselmännische Welt in Egyvten constatiren lassen. Sei es, daß Arabi gehängt oder nur verbannt wird, in beiden Fällen beeinflußt der Ausgang deö Prozesses nachhaltig die Stimmung der landcS« eingeborenen Bevölkerung. Der Khcdive freilich kann, nicht be greifen, warum England soviel Federlesens mit dem „Rebellen" iinicht und dieser nicht schon längst baumelt; ohne Arabi's Hinrich tung, äußerte Tcivfik Pascha, stehe sein Thron nicht sicher. Eng land seinerseits darf sich von der Begnadigung des Rebellen nach haltige Sympathien dcS Volks erwarten. Jedenfalls hat der Prozeß Arabi nur den Ausgang, den ihm England in seinem Interesse zu geben wünscht; er ist als Prozeß ein Gaukelspiel. Seine Enthül lungen freilich fallen schwer inS Gewicht, sowohl sür den Ahedive als den Sultan. Beide sind die Mitschuldigen Arabi'S. Dessen Aechtung war eine kostbare Komödie des Sultans. Jetzt allerdings fühlt er sich hierdurch stark beunruhigt. Abdul Hamid zittert vor den Dokumenten, welche Arabi zu seiner Selbstvcrtheidigung pro» Psg., welche sich in dem Besitz von AbonnementsbilletS befinden, die von den Conducteurcn in Partien zu 10 Stück ä 20 Psg. zu beziehen sind und vom Inhaber beliebig weiter begeben werden können -, 3) die IO-Pfcnnigtarifstrccke Pserdebahnhos bis Siegeö- platz ini Waldpark wird ohne Tariferhöhung bis zur Stadlgrenze ausgedehnt; 4) die Tanfveränderungen treten erst ein, wenn der Doppklgeleisbau in Blascwitzer Flur in Angriff gelangt. Hurneben würde Blasewitz auch an der von der Stadtgemcindc Dresden sti- pulirten allgemeinen Vergünstigung eines Fahrpreises von nur 15 Pfg. für jeden Passagier zwischen der Ctadtgrenze nnd dein böh mischen Bahnbos participirt haben. — Zur ersten Einrichtung einer Mustcrlehrlingswcrkstatt für Geigcmnachcr in M ar kn euk i r ch en hat das Kgl. Ministerium des slnnern die Summe von 2000 M. und zum Betriebe der Werk statt sür das erste Iabr 1500 M. bewilligt. In den Kreisen, welche seit Jahren die Errichtung einer solchen Werkstatt erstrebten, herrscht große Freude und es läßt sich erwarten, daß in dieser Frage alle Industriellen dem Fachschulausschuffe mit Rath und Tliat zur Seite sieben, um wirklich eine Musterwerkstatt ins Leben zu rufen. — Vorgestern feierte Herr Kontroleur Herrma n n bei der hiesigen Kgl. Staatvichuldenkasse sein 25jähriges Dicnstjubiläum. Der Jubilar wurde seiten seiner Vorgesetzten und Kollegen aui's Herz lichste beglückwünscht und mit sinnigen Erinnerungsgaben überrascht. — Am 1. November ist in Leipzig auch der Abg. Bebel in das Gefängnis; gegangen. Er verbüßt eine ihm wegen Be leidigung durch die Presse zuerkannte 3monatliche Gesüngnißstrafe. Im dnsigen Gesängniß sitzen nunmehr drei der Führer der deutschen Sozialdemokratie, nämlich die Abgeordneten Halenelever. Liebknecht »nd Bebel. Der Elftere bat am 17. Nov. seine Strafe verbüßt und Herr Liebknecht wird am Tage vor der Eröffnung des Reichstages einstweilen das Gesängniß verlassen, da ein zweites Erkenntniß in der Höhe von 2 Monaten vor dem Reichsgericht in der Revisions- Instanz schwebt. Auch Herr Bebel hat noch einen Prcßvrozcß vor dem Reichsgericht zu erwarten, da er vom Dresdner Landgericht wegen Beleidigung des Bundcsrathes zu 2 Monaten Gcsäng- niß verurteilt worden ist. — Im Monat Oktober wurden ini Asyl sür obdachlosc Männer 1118 ausgenommen, 326 gebadet und 636 zurückgewicscn; seit 1. Januar bis 31. Oktober 11,093 ausgenommen, 3276 gebadet und 9147 zurückgewiesrn. In nächster Zeit wird im Asyl vom Ver ein für innere Mission Gottesdienst eingerichtet werden! In voriger Wocke ftel bei der Ausnahme »in 2ljätzriger Asylist in heftige Krämpfe: als dieselben etwas nachgelassen, klagte er über Hunger und erzählte, er habe seit 2 Tagen keinen Bisten gegessen. Drei fache Portion Suppe werden niit wahrem Heißhunger verschlungen; der Mann erholte sich sichtlich und die Kräinpsc kebrtcn nicht wieder. Vor 14 Tagen war auch ein Schauspieler, natürlich untergeordneten Ranges, aus Berlin mit seinem 12jnhrigen Sohne im Asyl; der selbe war nach bier gekommen, da ihm Engagement in Aussicht stand. Von allen Mitteln entblößt, hatten auch sic mehrere Tage dem Hunger getrotzt, um schließlich un Asyl Rettung zu suchen; zwet weitere Kinder dieses Mannes sind im Berliner Waisenhaus. — Mehrere Geschäftsleute aus Sachsen und Dresden wollten am Dienstag Mittag mit dem von Berlin über Röderau nach Dresden gehenden Pcrsonenzng in die Heimath zurückkchren und Hallen sich zu dem Zwecke die betr. Billets sür 4. Wagcnklasse in Berlin gelöst. Ms die Passagiere in Röderau anlangten, wnrde den Weitertahrenden eröffnet, daß sie die 3. Wagenklasse benützen und den entsprechenden BilletpreiS daraus bezahlen müßten, da dcS ReformationöfcsteS in Sachsen wegen leine Wagen 4. Klasse ans den StaatSeisenbalmcn zugelasscn sind. Den enttäuschten Passa gieren blieb nun nichts Anderes übrig, wenn sie nicht sitzen bleiben wollten, den Betrag auf 3. Klaffe nachzuzahlen. Unbegreiflich mußte eS dann aber erscheinen, wie an den Kasscncrpcditioncn des Anhalter Balmhoss in Berlin direkte Billets 4. Klasse bis Dresden bcz. an sächsische Stationen baden ausgcgcbcn werden können. — Vielfach hört man fragen, was es denn eigentlich mit der seht oft in den hiesigen Blättern erwähnten „Sächsischen Fechtschulc" sei. Nun — die Fecht schule dient der uneigennützigsten Wohlthätigteit und ist über das ganze Reich ver breitet. Die hiesige konstitu>rte sich als Ober FeckticlmIc am 7. Sep tember d. I. zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen, die durch FcucrS- und Waffcrsnoth ibr Hab und Gut verloren oder auf der Eisenbahn re. unverschuldet Schaden erlitten haben. Mitglied kann jeder Mann, jede weibliche Person werden. Die Mitgliedskarte kostet 25 Pfg. und mindestens ebenso viel ist als Ialnesneilrng zu zahlen, über den sedeSmal auf der Rückseite der Karte vvm Vereins- kassirer qnittirt wird. Wer ein ivoblthätigcs Her; bat und Freund dieses billigen Wohltbätigkcitsvcrcins — von dem der Dresdner eben nur ein kleiner Tbeil ist — werden will, der wende sich an den Dereinskassircr Hern, Magazinvcrwalter Kadc auf dem Leip ziger Dabnhof. ' — Seit voriger Wocke siebt bei Herrn Uhrmacher Brückner am Pirnatsckien Patze eine Uhr im Schaufenster, die Manchen intercssiren dürste. Ein Erdglobus dreht sich in je 24 Stunden einmal, wobei die Tag- »nd Nachtstunde», welche in Halb und Viertel auf einem um den Globus gehenden Rcilen getbcilt sind, durch eine» silbernen Zeiger angczcigt werden -, auch ist durch einen zweiten Zeiger ersichtlich, an welchem Orte zur Stunde Mittag ist. Gleichzeitig ist durch eine sichtbare Mechanik der Dalum auf einem 31zähniqcn Rade angezeigt; 12 Ubr Nachts bewegt die Uhr durch den Globus dieses Daiunirad und außerdem noch den Mondwechsel von Nacht zu Nackt, welcher ebenfalls genau, in hübsch angebrachter Weise zu sehen ist. Diese Kunstuhr bat die Höhe von 40 Etni., wurde von genanntem Uhrmacher sclvst konsiruirt und gebaut und geht nach cininoligcm Aufzuge mittelst Feder 8 Tage lang. — Die Sächsisch-Böhmiiche Dampfschifffahrts-Gesellschaft birgt allmälig ihre Schisfslandebrückcn. Der Dampfer Germania bugstrtc heute drei solcher entbehrlich gewordene Schiffsbrücken nach dem sicheren Winterhafen, denen noch weitere folgen werden. — Der Dentsche Reformverein zu Diesden veranstaltet heute Abend im Tivoli einen öffentlichen Vortragsabend, bei dein Herr Baumeister Hartwig einen Vortrag über das Thema: „Was unserer Stadt Noth thut", halten wird. — Von allen Obererzgebirgern hat sich ganz gewiß Niemand mehr auf die Eröffnung der neuen Sekundarbahn Hainsberg- Schmicdebcrg gefreut, als die biederen Butterlcute ans der Umge bung von Frauenstcin, weil dieselben seitlier schon um die mitter nächtigen Stunden von zu Hause aufbrecken mußten. wollten sie früh von 8 Ubr an hier die Butter zu ihren zahlreichen Kunden austragen. Die Ammelödorscr, Sckönscldcr u. A. in. standen in Folge dessen gestern früh erst gegen 4 Ubr ans, um zum ersten Zuge in Schimedcderg zu sein, der sie laut Fahrplan 7 Uhr 28 Minuten nach Haineberg'bringen sollte, um schon 3 Min. vor 8 Uhr hier in Dresden eintrcsscn zu können. Ja, allgemeine Freude herrschte gestern früh im stillen Pöbclthalc, denn von 6 Ubr ob rutschte man gemütvlich in nur 117 Minuten nach dem alten lieben Seni»ieldorfc. wohin man bis jetzt nach achtstündiger Wanderung über höchst buck-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite