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Dresdner Nachrichten : 05.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030505
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-05
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.05.1903
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verugrgebübr: LI«,»n4l>nerNa»tt»»en' erlchewen 8,II« »,r,r»«! , d« «ktieder m Dre«den und der „ailillen Uniakdnnu. wo die SuiM-ui,« bür» eloene Bolen oder 6om»Mo>>are ersolal. erhalten da» Blatt an Wochentage», die ,»ch, ant Lvn». oder »cikitaae lolacn. t» twel »eUaudaaben adenX und n„r,»u«,»uaelicll«. Na » druil aller Ar»tel u. Orlatnal- Witt-,>»»»-» nur „lit deiitlicher O,ielle» anaabc ,D> csd. Slachr. ) relearamm-Adrelle: Rachrlch»«» Lr,»d«». Ovr OotaU-Vvi kuul <1o»' Damvulmt-Fabrik ältmLrkt 6 HoslioloiAüt Si««riintz^k «0KK I blotst In kaacliniackvollvl' ^»»kabrung unxarnlarts rin6 gsrnlerte V-lAtUNor» L0»1V« I II ül« naek vixonon, «orvlo ttarisor, I.nnäonvr unU IVionsr Uociollnn. Haupt-GelchäslSstell»: viartenftr. 38. Nnrelgen.csnl. Annalime von Aiitündl«u»i«n d>L »achinitiaak s Ubr. Goiin- und vetenaa» nur Marientiraie ss von li bi« V,l Ulir. Die l ivaltiae Grund- «eile lca. s Silbe»! so Pf«., An- lündiaunaen a»l derDrivatieite Zeile rs NI, : die sivalliaeZeile al« „Em- aeiandt" oder a»l reilleite so PI,. Jn Numiiiem »ach Somi- und Zeier iaam I- de« Sivalliae Gruudieilen SV. -o de« so und so Ps, nach de- ioiiderem Laril. Aiisiväriiae Luf- Iraac »ur aeae» BmansdetalNun,. Beleadlälter werde» mit loivl,. berechnet. 8er»1vrechanichl»hr «lm» I Nr. u und Nr. so»«. x^l- Pkrk-.U88 31 ewpüoblt ill »r>Ü88tv> ^.usrralil: klsorno Veto» u. Ilortlv, I1au8-, k Hellen- Ullä svIlNÜ^Vll t86lmft8-0vl lltv. >G F V "V * OkKV Q o l>c> ekX L ^ k-l)^«l l L , 1902 korMLUollt» LllSStSlIlUIK vor, Kml-KvrrlsIliiWli li. riliuiiöl-kiiiliciiliiiigsli in allen Ltilarwn un>i l'rojdilnxon. — Aum Ü08uetia ladot ein s» k KUti»p MdeUsdrilr. Z »UUTwv^R H DM- lt»l»l«x «rruii» «a«> tvnuU». ^i> ^ «-^^«?ErrrMM»rEA?«»r«»Lrr?rrLrir»r-r-«rr»r»Mrrir Ä lliillrclist li. Wlirctm sisgsnisc Liriig-, Karin- a. Nlelatrlolls Uviniltlin PKrseli«!, Vll. ^ ,1, WKamra Ntdaa illui stlM-KdsMi» NI düliirls» Krelrea. ^ i^>,-,^,. I». t>Zä» 1 V)/ß Wablanfluse von Zenlrnn, und Sozialdemokratie. Hosiiachrichtc», Sleneicinschätznnaen. lMntmaßl. Witterung: Telir! ^ tKAH»-Re^^» Vzlllüil. Radwctlsahrcn, EugebirgSveiein. Kaiser Wilhelm in 3ioin. Balkangesahr. Lotteriettste. s warm, Elewitterneigung. > I Der Wahlaufruf des Zentrums und der Sozialdemokratie. Ziemlich zu gleicher Zeit sind die Wahlaufrufe des Zentrums und der Sozialdemokratie erschienen. Sie gehören insofern zu sammen, als diese beiden Parteien, die schwarze und die rote Internationale, im Unterschiede von fast allen übrigen Fraktionen, mit ihren Lebensprinzipien nicht im nationalen Boden wurzeln und daher die Wählermassen für außerhalb des vaterländischen Wohles liegende Interessen internationaler und antinationalcr Natur zu cngagiren suchen. Jenseits des deutschnationalcn Seins und Wirkens hat die nltramontane wie die sozialdemokratische Politik ihren Ursprung und ihre Triebkräfte. Ultra, rnantos, jenseits der Berge, jenseits der Alpen, in Nom, dem Sitze der Päpste, ist die wahre Heimat des Zentrums. Die internationale Macht des jesuitischen Papsttums bleibt das höchste und letzte Ziel des Mtramontanismus. Der unbeschränkten Herrschaft des römischen Bischofs will das Zentrum Tentschland unterwerfen, und das soll geschehen vornehmlich mit Hilfe der Jesuiten, der Leibgarde des Papstes. Uno jenseits des Vaterlandes, jenseits aller nationalen (Mer und Errungenschaften, jenseits alles dessen, wofür das deutsche Herz schlägt und blutet, suchen und finden die Gedanken und die Absichten der Sozialdemokratie Inhalt, Richtung und Zweck. Tie Freiheit führen die Ultramontanen wie nicht minder die Sozialdemokraten beständig im Munde: aber nur auf den Trümmern aller Freiheit, auf dem Grabe alles berechtigte» In dividualismus, der dem freien Christenmenschen seine selbständige Entwicklung gewährleistet, erst nach der Vernichtung aller deutsch- nationalen Ideale lässt sich das Programm des Zentrums uno der Sozialrevolutionäre verwirklichen. Was Ultramontane und Sozialdemokraten erstreben, hat mit der Freiheit so wenig gemein, wie Despotismus und Tyrannei: im »ltramontancn Kirchenstaate ist der absolute Souverän der unfehlbare Papst, der seinen Absolutismus - nur durch die Ketzergerichte der Inquisition, mit Folter und Autodafe zu behaupten vermag, und der sozialistische Zukunstsstaat etabliert mit Naturnotwendigkeit das Schreckens- rcgiment des Jacobinertums, das alle Fragen mit der Guillotine entscheidet. Hier die Gcistcskncchtschast der römisch-jesuitischen Hierarchie — dort der Terrorismus des Proletariats'. Die Pointe des Wahlaufrufs der Zentrumsfraktion des Reichs, tagcsenthält die wiederholte und nachdrückliche Forderung dcrNückkehr der Jesuiten. Freiheit für die Jesuiten: Das ist die Parole, mit der die llltramontanen den Wahlkampf eröffnen. Die Jünger Loyolas, der den Orden zur Vcrtilauug des Protestantismus gestiftet hat, sollen im Deutschen Reiche frei schalten und walten, tm Geiste des römischen Papismus, der die evangelische Kirche als das Gift der Völker bezeichnet unv dem gemäß ihre Ausrottung als eine Gottestat empfiehlt. Der demagogische Charakter des Wahlaufrufs des Zentrums zeigt sich darin, daß Freiheit und Toleranz gepredigt, von den Interessen des Christentums und der katholischen Kirche gesprochen wird, während der Aufruf gleichzeitig für den Jcsuitismus in die Schranken tritt, für den Erbfeind aller Gcistesfrciheit, Duldsam keit und aller echten christlichen Frömmigkeit, für den JesuitismuS, dessen einzige Losung, dessen einzige Wirksamkeit Kampf ist, Kampf gegen den Protestantismus und daS Deutsche Reich als den Hort der evangelischen Fre.hcit. „Was meine inneren Ueberzeugungcn nnbctrifft," hat Bismarck einmal im Reichstage gesagt, „so kann ich einen Jesuiten, bei dem ich wirklich deutsch-nationale Empfin dungen voraussetze, als einen sehr nützlichen Bundesgenossen be trachten und habe keine Abneigung an und für sich gegen ihn: nur sind mir solche nicht vorgckommcn." Weil die Jesuiten niemals national sein können, wenn sie sich nicht selbst verleugnen und auf- gcbcn wollen, weil ihr Lebcnsclcment die Agitation gegen alle nativ- nalen .Kräfte und Institutionen ist, die geeignet sind, die intcrnatio- nale Hierarchie des Papsttums cinzuschränken, darum braucht das Zentrum ihre Bnndcsgcnosscnschaft. In dem 'Aufrufe heißt es: „Es ist leider noch immer nicht gelungen, die Reste der unseligen Kulturkampfgesetzgcbung zu beseitigen, ja auch nur eine Bresche zu legen in das gehässige Ausnahmegesetz gegen die Jesuiten und andere katholische Orden. Mit dem gesamten katholischen Volke verlangen wir die Beseitigung dieses schreienden Unrechts." Wenn sich hier das Zentrum mit seiner Jesuitenfordcrung mit dem gesamten katho- lisch-n Volke gleichsam identifiziert, so macht es sich einer bewußten Unwahrheit schuldig. Der echte Katholizismus hat mit dem Jesu itismus nichts zu tun und auch den Urhebern des Zentrumsansrufes muh -'s hinlänglich bekannt sein, daß heute wie früher alle die jenigen ehrlichen Katholiken, die „das Blühen und Gedeihen des gemeinsamen Vatcrlanv's bei friedlichem Zusammenleben der Konfessionen auf dem Boden einer hochsinnig gedachten religiösen Freiheit" — so lautet ein Passus in dem Ausrufe — wünschen, von den Jesuiten nicht nur nichts wissen wollen, sondern sie grnnd- sätzlich verurteilen. Gnade finden vor den Angen des Zentrums nur solche Kandidaten, die geloben, für die Jesuiten in die Schran ken zu treten. Der Ausruf schließt mit der kategorischen Erklärung: Kein Kandidat darf eine ZcnlrnniLslimme erhalten, der sich für die Aushebung dcS § 2 des JcsuitcngesctzeS erklärt. Da nun die Sozialdemokraten ausdrücklich für die Aufhebung deS Jesuiten- gesetzes sind, so empfiehlt das Zentrum seinen Wählern, die Sozial demokraten allenthalben bedingungslos den nationalgesinnten ^ Kandidaten vorznzichcn, die jenes unfehlbaren Papstes Auffassung teilen, der den Jesuitenorden für alle Zeiten aufgehoben hat. Das innerste Wesen des Zentrums offenbart sich in den Ideen des Jesuitismus, der den nationalen Gedanken ausschließt. International wie der UltramontaniSmuS ist der Charakter der Sozialdemokratie. Ein Hauptunterlchicd ist der, daß die Sozial demokratie den Mut besitzt, sich ohne Rückhalt und Heuchelei als Totseindin von Vaterland und Nation zu bekennen, während die llltramontanen ihre Ziele verschleiern, indem sie die berechtigten Interessen des Katholizismus zu vertreten vorgeben. Vielleicht haben dicienigen nicht unrecht, hie um deswillen die Vorkämpfer der Jesuiten und diese selbst für gefährlicher erachten, als die revolutionären Sozialisten. Jedenfalls verbirgt sich hinter den dunklen Kutten und den schwarzen Hüten der Schüler LoyolaS ein ungleich feineres, rassiniertereS Demagogentum. als unter den knallroten Jakobinermützen der Singer und Genossen. Man sollte meinen, daß sich nur den an Herz und Geist völlig Ungebildeten, die für die Ansbiüche der Instinkte und Leidenichaften des Neides und des Hasses, der Verneinung und der Zeistörung am empfäng lichsten sind, der unsagbar plumpe und rohe Fanatismus, den der sozialdemokratische Wahlaufruf atmet, zugänglich erweisen könnte. Die Verhetzung in der gröbsten Gestalt seiert Orgien in diesem Appell an die revolutionären Gesinnungen. „Wähler!", sagt der Aufruf u. a.: „Wenn solchen Zuständen gegenüber nicht endlich der Geduldsfaden reißt, dann wundert Euch nicht, wenn Ihr nicht mir mit Nuten, sondern mit Skorpionen gezüchtigt werdet." Die Superlative, mit denen der Wahlaufruf die Vertreter der bestehen, den Ordnung auszcichnct, lassen sich nicht mehr übcrbieten. es sei den», daß nur noch Ausdrücke wie Räuber. Mörder und der gleichen gebraucht werden, die sich ja ohnehin der waschechte „Ge nosse" hinznsctzt, wenn er liest, daß der „barbarische" neue Zolltarif die „Plünderung und Ausräubung" der großen Mehrheit der Nation bedeutet. In dem Aufrufe der Millionäre Singer. Voll- mar nstv. wird die Masse der Wähler einmal gehndelt und gedrittelt, einmal wird gegen sie Tag für Tag ungeheures Unrecht verübt, je einmal wird sie aufs Schamloseste belastet und ausgesaugt, zwei mal ausgcraubt und nicht weniger als dreimal geplündert. So wird das sozialdemokratische Geschäft betrieben und leider nicht ohne Erfolg! Neueste Drahtmeldmrtieir vom 4. Mai. Kaiser Wilhelm in Nom. morgens di Nom. Zur heutigen Parade halten um 9 Uh 18 000 Mann Truppen in drei Linien, mit der Front nach dem Fort Easeiino, Aufstellung genommen. Die glänzenden Waffen »ndUnisormen boten im Verein mit den lebhaften Farben der stottern den Fahnen ein prächtiges Schauspiel. Der Deutsche Kaiser erschien zur Parade in Garde du corpS-Unisorm, der König in großer italienischer Gcncralsunisorm, die Prinzen ebenfalls in großer Uniform: die Königin trug eine weiße Toilette. Als die Monar chen kurz vor 10 Nhr, gefolgt von den Prinzen und einem glänzen den Stabe, das Paradefcld betraten, gaben die Geschütze des Forts den Salut ab, die Trnpocn präsentierten, die Musik spielte die deutsche Hvmne unter dem jubelnden Beifall der zahlreichen Zn- begrllßt wurden. Nach dem Vorbeimarsch bildeten die Truppen ein Karree und präsentierten unter den Klängen der deutschen und italienischen Hymne. Tiefes wirkungsvolle Schauspiel rief er- neuten stürmischen Bestall der Menge hervor. Nach der Truppen- schau empfing der Kaiser in der Botschaft Vertreter der hiesigen deutschen Kolonie. Hierauf fand in der Botschaft ein Frühstück zu 14 Gedecken statt. Die Tafel war im Kaisersoalc ausgcschlagen und mit Blumen reich geschmückt. Berlin. lPriv.-Tcl.j lieber den Besuch des Kaisers im Vatikan wird noch berichtet: Der Kaiser begrüßte den Papst mit den Worten: „Ich bin glücklich, Eure Heiligkeit so woblanf wiederzusehcn." Der Papst antwortete: „Nnd ich schätze mich glück lich, Eure Majestät znm dritten Male im Vatikan ßn begrüßen. Ich habe, wie Eure Majestät wissen, die vatikanische Bibliothek den deutschen Gelehrten geöffnet und wünsche herzlickst, daß Rom und Deutschland durch die Wissenschaft immer enger verbnnden werden." Der Papst kam dann ans die biblischen Studien zu sprechen nnd sagte dem Kaiser, er habe eine Kommission ernannt, um diese zwischen den Majestäten Kaiser Wilhelm II, und Viktor Einanncl ausgetauschten Trinhprüchen und wird sich den darin ausge sprochenen herzlichen Gefühlen anschlicßen. Ich erachte cs in dessen als eine teure Pflicht, dem Hause davon Kenntnis zu geben, daß ich die Ehre gehabt habe, von dem König dein Kaiser vor gestellt zu werden und daß ich Sr. Majestät die ebnurchtSvotisic Huldigung der 'Nation überbrachtc und ihm die lebhafte Genug tuung der Nation dafür ausgesprochen babe, daß er znm dritten Male Italien einen Besuch avgcstattet habe sBeisallt, als eine Be knndung ausrichtiaer und lebhafter Gesühle von Zuneigung und Freundschaft, welche die italienische Nation mit der deutschen ver binden. lLcbhaster Beifall.! Der Kaiser gab mir den angenehmen Austrag, der Kammer für die von mir in ihrem Namen ausge sprochenen Gesühle zu danken sZustimmungj. Indem ich Tr. Ma- icstät hierfür meinen Tank aussprach, habe ich mich für ver pflichtet gehalten, dem Kaiser dis ehrerbietigsten Glück- nnd Segenswünsche für die dcntiche Nation zu übermitteln. tSchr leb hafter Beifall.j Ter Präsident sprach diese Worte sichend. Tie Kammer Hörle sie ebenfalls stehend an. Leipzig. lPriv.-Tell Ein Lei Gnadengesuch des zweiten eipzigcr Bank, Tr. Gentz sch, wurde Studien zu fördern. Das weitere entzieht sich der Oeffentlichkcit. Das Gespräch des Kaisers mit dem Papste dauerte 26 Minuten. Darauf wurden die Prinzen dem Papste vorgesiellt: er fragte sie, ob ihnen Rom gefalle. „O, sehr! antworteten sie. „Nun, so bleiben Sie dann noch einige Tone!" erwiderte der Papst. Doch der Kaiser meinte, sie hätten nun schon zu lange Ferien genossen nnd sie müßten wieder zur Arbeit. Nach den Prinzen wurde Graf Bütow allein vorgcstellt. T>er Papst sprach 10 Minuten mit ihm in der leutseligsten Weste. Kardinal Nampolla wurvc vom Kaiser des Gegenbesuchs enthoben. Ter Kaster hatte zu dem Besuch beim Papste das ihm anläßlich der Palästinasahrk verliehene Großkrenz des Ordens vom heiligen Grabe angelegt. Im Privatgcmach des Papstes nahm der Kaiser mit großem Inter esse die dort ausgestellte kunstvolle Uhr in Augenschein. Graf Waldcrsee bekam das Großkrenz des Pins-Ordens, Oberleutnant Graf Enlcnbnrg das Großkrenz des Grcgorins-Ordens. Rom. tPriv.-Tel.) Graf Bütow hatte heule morgen eine einstiindige Konferenz mit den Ministern Zanardelli nnd Morin. Den Hanptpunkl der. Unterredung bildete nach dem offiziösen „Capitalo" b:c Erneuerung der Handelsverträge. Rom. Kammer. Der Präsident führte zu Beginn der Sitzung aus: Die Kammer nimmt Kenntnis von den gestern Direktors der bankerotten abgelehnt. Berlin. tPriv.-Tel.j Der Kaiser trifft am 10. Mai in Straßbura ein, besucht von dort aus die Hohkönigsburg und reist am 14. Mar nach Bitfch zur Besichtigung des dortigen neuen Schießplatzes. Von N'.tfch begibt sich der Kaiser nach Schloß Urville. Der Tag für die Einweihung des neuen Portals der Kathedrale in Metz ist noch nicht festgesetzt. — Die Nach richt von dem bevorstehenden Rücktritt des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen vom Kommando des 6. Armeekorps wird heute aus BreÄau wiederholt mit dem Zusatze, daß der Erb prinz sein Abschiedsgesuch bereits cingereicht habe. — Der Geheime Oberjnslizrat und Vortragende Na» im preußischen Justiz ministerium Dr. jur. Heinrich Stöckel ist zum Rcichsgcrichts- rat ernannt worden. Berlin. tPriv.-Tel.! Die „Dtsch. Tgsztg." bestreitet, daß sich die Konservativen zu der Interpellation im Reichstage bez. dem Anträge im Herrenhaus« über die Kündigung der Handelsverträge vom Bunde der Landwirte hätten drän gen lassen. Der Bund der Landwirte habe die Konservativen zu diesem Schritte weder veranlaßt, noch gedrängt, noch gezwungen. Im Gegenteil, die bündleriichcn Abgeordneten seien erst später aus- gefordert worden, die Interpellation zu unterschreiben. Sowohl die Interpellation im Reichstage, als auch der Antrag im Herren hause seien von den Anhängern des Antrags Kardorff ausgegangen. — Der Allgemeine Delegiertentag der nationalliberalen Partei, der gestern hier stattfand, war von 217 Partcivcrtretcrn aus allen Teilen des Reiches beschickt. Zum Vorsitzenden tvurde Dr. Hammacher gewählt. Die Beratung des vom Zentralvor- stande im Entwurf vorgelegten Wahlaufrms wurde vom Abgeord neten Bassermann durch eine allgemeine Darlegung der Stellung der Partei im bevorstehenden Wahlkampfe Zngclcitct. 'Nach kurzer Generaldebatte wurde der Ausruf im einzelnen beraten und nach mehrstündiger Spezialdisknssion mit einigen Acnderungen 'efi- gefctzt. Einstimmig wurde auf Antrag Hauber-Augsburg der sozialpolitische Postns des Ansrms dahin erciänzt, daß als Ziel der weiteren Tätigkeit ancb die in der kaiserlichen Botschaft von 1890 befürwortete Fortführung gemeinsamer EinrickUungen znc Pflege des sozialen Friedens fcstznhalten fei. Ter Entwurf murre schließlich im ganzen gegen zwei Stimmen angenommen. Nach der „National-Zeitnna" war der in der Disknstwn herrschende Grnndton die energische Abwehr des Mramontanismusund einst!"- dene Betonung der dem Gefaintliberalismus gemeinsamen Tend-nc Berlin. tPrio.-Telst Das deutsche Stationsscbiff „Loreley", das sonst am Bosporus zur Verfügung des dc»stcben Botschafters stationiert ist, wird übermorgen vor Saloniki ein- treffen. Berlin. sPriv.-Tcl.s Im benachbarten Steglitz bat sich eine Arbeiterfrau mit ihrem dreijährigen Sohne ertrankt, nach- dem sie zuvor ihr 2jähriges Töchterchen mit dem Taschentuch er drosselt hatte. Köln. sPrio.-Tel.s Die „Köln. Ztg." meldet aus Konstan tinopel: Bestimmte Beschlüsse der Mächte in den schwebenden Fragen seien noch nicht gefaßt, doch herrsche Ucbereinstiinmnng darüber, daß bei den herrschenden Zuständen, die nunmehr von der Türkei übertrieben als allgemeiner Ausstand bezeichnet würden, die Durchführung von Reformen in Makedonien vor läufig nicht verlangt werden könne. Ganz Serbien ,ci ruhig, doch fehlen beglaubigte Meldungen über ein merkliches FortfchrcUcu des Vorgehens. Die Botschafter Rußlands und Oesterreichs schienen geneigt, dem Vormarsch der türkischen Truppen gegen die Arnantcn als einstweilen genügenden Beweis für den guten Wille» der Pforte zu betrachten. Die Eisenbahn erhielt den Anstraa, eine Anzahl Wagen zur Beförderung sowohl von Truppen als auch Munition stets bereit zu halten. Hannover. lPriv.-Tcl.> Generalmajor v. Pawlowski, Kommandeur der 38. Brigade in Hannover, ist zum Komma»- danten von Straßburg ernannt worden. Kassel. In Ncntershansen bei Rotenburg »Bezirk Kassel! lösten sich am Sonnabend nachmittag in einer Grube des dortigen Spatbcrgwerks gewaltige Stcinmasscn von der Decke und begruben vier Bergleute. Bei den sofort unternomme nen Rcttungsarbeiten wurde Obersteiger Messerschmidt, gänzlich verstümmelt, als Leiche hcrvorgezogen. Den Bergmann Henning fand man gleichfalls tot in zusammengekauerter Stellung unter Steinhaufen. Zwei andere Bergleute erlitten schwere Ver- lctzuiitzc». Schweb sWeichsel.) Der Tomänensiskus hat die ungefähr 8000 Morgen große Hcrrschaft Stcrnbach im Kreise Schwetz angekaust; somit ist das von den Polen viel umworbene Gut dem Tentschtnin erhalten geblieben. Kiel. iPriv.-Tel! Der Polizeipräsident verbot dem hiesigen Schillcrlheater die Aufführung des dramatischen Gedichtes „Judas Jscharioth" von Elise Schmidt, weil dieses Werk inhaltlich dem „Maria von Magdnla" von Hcyic gleiche. Kiel. lPriv.-Tcl.> Der Fähnrich zur See Abel auf dem Kanvncnbovt „Brummer" beging Selbstmord durch Er schießen. Das Motiv der Tat ist noch unbekannt. Budapest. tPriv.-Tel.) Wie ans llesküb gemeldet wird, war das Altcntat in Saloniki in erster Linie gegen die Griechen gerichtet, weil die bulgarischen Verschwörer aus Griechen- W i
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