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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050218020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905021802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905021802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-18
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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Diele« Blatt wird de« Leiern von Dresden v»d Umgebung um Tage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zugestellt, während es die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgebllhn «niErltck NU bet tä,It« ütier 8utta««ii>i durrb unter« «,»«,»« und «»»,»« an «id Monlaarn nur einmav tt«. x»v>. durch autwitnisekom. ««»rr, Mk b« » Mk »0 Pf. Bei «inmaliuer Aulrelluna durch die vokr»Mk. «odnevek>ril«eli>. imilud- fand «U «nllvrechrndkm Zuicktaie. N ackdrurt oller »nltel u. O»«rnal< MineUunsen nur mN deutlicher LueNeuanoade l.Dredd. N-»r.'> MlLilt«. SlachtrSolich« Honorar- »o«»rücke dletden und»rMi»»»t: «iverlanatr Manullnot« werden nicht auldewadrt. Telearamm-Ndretl«: »«chetchk«» »e,«de» Uevlag von Kiepscii L Reirhardl. Anreizen-can'f. Nnnabme von Snkündl«u»«en tu« nuchnutiaa« 3 IU>r Sonn- und acieriao« nur Marienktrade A von >> drs '/,> Unr Die > ivalliak Brund- ieile ica. « Silben) so Pf».. An- kündiauuoen aus brr Privalieite Zette sb Pla: die rivailr«« Zeile auf Tert- ieite so PI„ . als üiiioelandt Zeile so P«a tz„ »t,««cru »och <>»»»- und feiert«,e» I ival»,e Brunoikilt so Pia . aui Privalieite «0 Pi«. sivaüige Zeile aui Lertiwte und al« vmaeiandi so Pi« Aurwürttie Äul» ttaoe nur «eoen »orausdetadlun«. Leleoblatter werden mit lv Wg. berechnet. Vernlvrechanlchlu^: »m, I Sie. U und Rr. LOS» KeNe L kenedictliü k. n, d. L «S S.R Lllitel. vretiA-l. lüiizief si«. 44. Sir. IS. gMkl: Neueste Tralstberichte. Hofnachlichleii. Gcslügelausstellung. Mäiinergesaugverein, Gecichlsverhandlitiigeii Lage in Rußland, Russ.»jap. Krieg. Kal Ko«se>vatviium. BvIlSsingakademie. Beilliier Leben. Sunnabend, 18. Aelunar 1LM5. Neueste Drahtmeldnngen vom 17. Februar. Attentat i» Maskat«. Petersburg, 3,1V Uhr nachmittags. Telephonisch wirb aus Moskau gemeldet: Im Kreml, wo sich gegenwärtig Großsürst Sergius besindct, habe eine Explosion fiattgrsiinden. Die Bevölkerung ist in höchster Erregung. Es geht da- Gerücht. Grobsürst Sergius sei getötet, es hat aber noch keine Bestätigung erhalten. Petersburg. 3.35 nachmittags. Weitere Berichte aus Moskau besagen, unter den Wagen de-GrobsürstenSer- giu« wurde eine Bombe geworfen. Wagen, Großfürst and Pferde find in Stücke zerrissen worden. Zum russisch-japanischen Krieg . London. Der Korrespondent des „Neuterschen Bureaus" bei Oyamas Armee telegraphiert, es scheine, daß wiederum eine russische K av a l I c r i e - A b t c i I u ng gegen die linke Ranke der Japaner in Tätigkeit getreten ist. Einzelheiten fehlen. In der Front herrscht Ruhe. Huanlchas. In der Nacht vom 1'. Februar ver trieben russische Freiwillige die Japaner aus den Dörfern Oitoschan und Liaoschan. Die Japaner hatten er hebliche, die Russen geringe Verluste. Am 15. Februar wurde auf der ganzen Front Kanonendonner gehört. Petersburg. Die Bauern einer Gemeinde des Kreises Neu-Ladoga haben durch den Gencralgonverneur von Petersburg eine E r g e b e n l> e i t s-A d r e s s c an den Kaiser übermittelt, in der es heißt, sie leien alle bereit, auf den Ruf des Kaisers ihr Leben cinzufetzen- weder auswärtige noch innere Feinde könnten die Macht Rußlands bis zum Friedensschlüsse erschüttern. ausaabe sei, falsche Ansichten, die sowohl hier wie in England vorhanden seien, wegzuschassen. Dazu müsse die beiderseitige Presse Helsen. Wenn gute Beziehungen erzielt leien, müsse man sie durch Verträge sestmachen, wie es bereits zwischen England und Frankreich geschehe» sei. Um etwas zu erreichen, müsse jeder Teil etwas geben. Berlin. iPriv.-Tcl.) Im Herbst dieses Jahres soll zur Förderung der Interessen der Heimarbeiter in Berlin eine Ausstellung von Erzeugnissen der Heimarbeit statt finden. Sie wird von dem unicr Leitung von Professor Tr Franke stehenden Bureau sür Sozialpolitik in der Zentralkom Mission der Gewerkschaften Deutschlands veranstaltet. Breslau. Nach der „Schlei. Ztg." gelangten auf den Verlade- und Ucbergangsslationen Kältowitz und Schoppinitz vom 1. bis 15. Februar 15 858 Tonnen Kohlen und Koks, gegen 17 367 Tonnen »n gleichen Zeitraum des Vorjahres, zum Ver fand. Braun schweig. Der ..Braunschwcig. Landeszlg" zm folge hat der Regent d-as Gnadengesuch der Frau Ma , or von Svdow, die wegen Mißhandlung ihres Töchterchens zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. ab ge Ich nt. "'crwallun^sauÄi'chiiß des Magistrats hat erlitt. Die Budgetkommission des Reichstags B « rli n. Die Handelsvertragskom Mission N«S Reichstages setzte die Beratung der Resolution Speck betr. Einführung der Deklaraiionspslicht sür Verschnittweine mit In krafttreten der neuen Handelsverträge fort. Gras Posadowska rät von der Annahme der Resolution ab. Die Deklnrations- psticht würde praktisch schiverlich den erwarteten Erfolg haben, da der Verschnitt nämlich nicht nachweisbar sei. Für die Kon sumenten würde sich die Gefahr ergeben, daß der Wein schon verschnitten eingetlihrt würde. Die Resolution wurde abgelehnt. Die Kommission nahm sämtliche 7 Handelsverträge Mehrheit Abg der Reihe nach mit großer Mehrheit gegen die Stin men der Sozialdemokraten und des Abgeordneten Gothein Ereil. Bereinig.) a n. Abgeordneter Kämpf Kreis. Volksp.) und Wolfs ' aftl. Bereinig.) stimmten für die Verträge: einige Zen- «er- (Wirtschaft!. Bereinig.) stimmten für die Verträge: einige trumsabgeordnete stimmten teils sür, teils gegen einzelne träge. Schließlich lehnte die Kommission die Resolutionen, die die Deklarationspflicht für Verschnittweine und besondere Tari- sierung von Malz und Mehl auf den deutschen Eisenbahnen fordern, ab. Eine Resolution betreffend die Meistbegünstigung wurde nach vertraulichen Mitteilungen durch die Regierungsver- treler zurückgezogen. Berlin. Sir Thomas Barclay sprach heute in der Handelskammer über die Handelsbeziehungen Deutschlands und Englands und betonte, er habe ge- schen, wie gute Gefühle sür England hier herrschen. Die Haupt- sesängnis v München. T er V heute den Antrag des sozialdemokratischen Magistratsrats Schniid, für die Arbeiterfamilien im Ruhrgebiet eine Unter st ü tz n n g von 15 OOO Mk. zu genehmigen, abgclehni. Budapest. Die erste Sitzung des neuen Abg cord ncten Hauses wird vom Alterspräsidenten Madaracz er öffnet. Dieser erklärt, der Beschluß des früheren Reichstags bezüglich der .Hausordnung sei ungesetzlich, er werde geniäß der allen Hausordnung die Beratungen leiten. K o n st a n t i n o p e l. Wie verlautet, sind die Verhand lungen der vier Kreta-Garantiemächte im Anschluß an das vom Prinzen Georg im September v. I. vorgelegle Memo randnm beendet. Es wurden folgende sinanziclle und andere Maßregeln beschlossen: Tie Zinsen der von den Garaittiemächten vorgestrecktcn 4 000 000 Franken werden auf weitere 5 Jahre gestundet: die Mittel für die notwendig gewordenen Ausgabe sollen durch eine Anleihe beschallt werden: die Garanttemächte werden einen Teil ihrer Truppen sofort und den Rest in einiger Zeit zurückrusen, so daß nur ihre Stationsschrsse dort verbleiben. Washington. Dem Senat ging das Protokoll zu über das lüngsr geschlossene Abkemmen. mit Santo Domingo zugleich mit einer B o t s ch äs t Roosevelts. Di« Botschaft ncnm das Protokoll eine Probe für den wirksamen Nachdruck, womit die Union die Monroe-Lehre aufrecht erhält. Amerika hätte entweder anderen Staaten gestatten müssen, zur Eintreibung ihrer Forderungen Gebiet zu erwerben oder die Zollverwaltung zu übernehmen, oder Amerika müßte selbst einschreiten. Indem Amerika gemäß der Monroc-Lchrc letzteres tat, unternahm es auch die entsprechende Verantwortlichkeit. Eine Gebietserweite rung ist nicht beabsichtigt und auch keine Kontrolle, die über die bereits bekannte Ucliernahme der Finanzverwaltnna Hinansgeht. Tie Botschaft schließt: Wenn die Welt die treue Erfüllung der Pflichten seitens Amerikas sieht, so wird eine allgemeine An erkennung der Monroe-Lehre die Folae sein, was eine Erweite rung des Bereiches der friedlichen Beilegung internationaler Schwierigkeiten bedeutet. Newvork. Tie Pcnnsvlvaniabobn beschloß, weitere 3000 :n für die Linien östlich und westlich Güterwagei von Pitts burg in Auftrag zu geben, iodaß im Laufe des Jahres im ganzen 15 300 Güterwagen zu liefern sind. Die dicsiährigen Gesamt- aiiswendungen der Pennsvlvaniabahn machen eine Lumme von wenigstens 23 000 000 Dollars aus, die zum Teil per Kasse, zmn Teil durch Trnstcertisikate zu zahlen sind. OertlicheS im- SiichsischtS. Dresden. 17 Februar. —* Ueber den Besuch Sr. Majestät des Königs in Leipzig wird heute berichtet: Die Morgenmustk vor dem König!. Palais srielte heute das Tromveterkoivs des 18. Nlaneii-RegiiiienkS. Voiinittngs >/z10 Uhr besuchte der König die Thomoskirche- wo der grimme Kirchenvvrsland und die Geistlichkeit versammelt waren De, König böile vom Altarplatze das ..Salrnm Re repom ' vom ThomaSchor und Srgelsviel des Kmilors Strande. Geh. Kirchenrat Superintendent O. Pank führte den König zu den Ehrentafeln sür die im Kriege 1870/71 geiallenen Söhne Leipzig? und cillätte die einzelnen Epilavpien. Kurz daraus fuhr der Könia zur» Albeilinmii der Universität und hörte die Vorleinng des P>os. Tr Bockest über Kunst und künstlerisches Schaffe». Nach dieser Vorleinng begab sich der König in das Jobamieum der Universität, um eine Vorlesung des Proß Dr. Mitteis über Pandesten z» büren. Mittags besuchte der König das Reichs gericht. Hier wurde er vom Reichsgenchlsviäsidertten Wirst. Geh Rat Tr Gntbrod empfangen und ließ sich die Herren SenalSpiäiidenten, Reichsgerichtsräte, die Rechtsanwälte beim Reichsgericht, sowie die höheren Beamten der Reichsanwaltschakt verstellen. Beim Präsidenten Dr. Gutbrod wurde dann das Fiühstück eingenommen. Nachmittags 3 Uhr verließ der König Leipzig und begab sich in Beglettung des Kämmerers v. Erregern, Generals v. Altrvck, Flügelndnttanten Oberstleutnants v. Schön berg und Ordonnanzoffiziers Haupimanns Richter nach Alten- burg zum Besuche des Herzogs von Sachien-Astenburg. Von dort aus gedenkt der Monarch heute abend >/?8 Uhr wieder abzu- reffen und kurz nach 10 Uhr in Dresden cinzutlcfseii. * Gestern früh ist hier in ihrer an der Büroerwiese 23 gelegenen Wohnung Freifrau Marie von Burgk im 8. Lebensjahre an Hcrzlähmung samt entschlafen. In diesem ihrem trauten Heim, wo sie seit den sechziger Jahren meist den Winter verbrachte, findet morgen nachmittag im engsten Familienkreise die Einigung durch Herrn Hofprediger Dr. Friedrich statt, und am Sonntag erfolgt in Pesterwitz die feier liche Benetzung. Die Entschlafene war eine große Wohltäterin, die ihren Wohltätiakeitssinn mit Vorliebe im stillen betätigte. Die große Oefsen'llichkcit «ollte nicht erfahren, von wem das Gute ausgegangen war. Die Gcmcindcdiakonie in Pesterwitz weiß hiervon vici zu erzählen, ebenso die Gemeinde zu Potschappel, wo sie die Kochlchule ins Leben rief. Den Sommer verlebte Freifrau von Burgk auf ihrem Rittergule Roßthal, wo sie sich der Ar beiterfamilien. Kranken und Annen hilfreich annahm. In Hof kreisen tvar die alte, liebenswürdige Dame sehr gcrn gesehen. Sie hinterläßt vier Kinder: 1. die Palastdame der Königin- Witwe verw. Freifrau von Finck, 2. Kammerherrn Freiherrn von Burgk, 3. Frau von Oppeil und 4. Freifrau von Spörcken. -* Am 14. Februar entschlief nach kurzer Krankheit in Oberstdors Herr Oberst z. D. Wilhelm v. Uslar im 70. Lebensjahre. Die Beisetzung erfolgte heute in Hannover. —* Gestern nachmittag fand durch Herrn Gewerbrischter Stübing im Vcrhandlungszlmmer 1 des Gewerbe- und Kaufmanns- geuchtes die Vereidig »nader Beisitzer des Kauf mann S g e r i ch t es und die Wahl der ständigen Ausschüsse statt. In den Ausschuß winden von den Arbeitgebern gewählt die erren: Rob. Revvchen, Bankier Matlersdorf, Kaufmann ndwig. Troglst Möhcing, Fabrikbesitzer Hützel, Kansmann Hvstieicrant Mühlberg. Direktor Harnisch und Direktor Fischer. Als Enatzniilglieder wurden gewählt die Herren: Kaujman» Dreib- rnann, Käusmann Ditze. Kaufmann Tewcs und Kaufmann Müller. —* Im Gegensatz zu den übrigen sächsischen Handels kammern, die sich ans dem Dentt'chen Haiidclstag i» Berlin sür die Annahme der »ciien .Handelsverlläge durch den Reichstag aus gesvrochen haben, haben die Vertreter derHandekskummerP I a n c n gegen die Annahme der neuen Verträge durch den Reichstag gestimmt. —* Aufsehen erregt die Mriierliing, daß der Musikdirektor Eilers. ms vor kurzem noch Dirigent der nach ihm be nannten Kapelle im Ansstellungspalost, heute mittag unter dem dringenden Verdachte des Betruges in Untersuchungs haft genommen worden ist. Es soll sich hierbei um eine namhafte Summe — man spricht von 50000 Mark — handeln. —* Heute mittag Uhr eröffnete in Gegenwart^ Sr. Exzellenz de-5 Herrn StaatSministers von Metzich, des Stadt kommandanten Herrn Generalmajors von Schweinitz, des König!. H L> > r >, minister Preußens und Bayerns. Der soeben vom Magistrat ausgestellte Sladthanshnlts-Etnt der Stadt Ber lin für' 1905 schließt in Einnahme und Ausgabe mit rund IlM/z Mill. Mark ab, wozu dann noch die Abschlnßzisfern der städtischen Werke mit rund 90 Mill. Mark binzukoninren, so daß sich beim Abschluß des Geiainictats die stattliche Summe ' - ' Mark ^ Kunst und Wissenschaft. s* Mittellung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Die 4. Volksvorstellnng im Schauspielhanse findet Sonntag, den 19. Februar, nachmittags halb 2 Uhr statt. Zur Aufführung gelangt: „W a l l e n s! e j n s To d". Der Ver kauf erfolgt ausschließlich Sonnabend, den 18. Februar, in der Turnhalle der 4. Bürgerschule, Ticckstraße, abends 8 bis 9 Uhr. — Die 14. Wiederholung von Friedrich Hebbels deutschem ies Bernauer" findet Montag» den Trauerspiel „Agn« 30. Februar, statt, f* König!. Ko» Bo Königs. Koiiservatoriuui. Di« dritte Prüfungs- Ausführung lMufenhaus) stellte die Instrumentalisten in den Vordergrund des Interesses: sie standen künstlerisch und numerisch wesentlich über den Vokalistinnen des Avends. Tech nisch bereits gut und gediegen gebildet erwiesen sich Frl. Abra - mo witsch aus ver Klasse der Kammervirtuosin Fron Ravpoldi-Kahrer, Frl. Börner Masse Burmeister), -verr Walter Lehmann Masse Urbach), Frl. Charlier Masse Burmeister) und Herr Reiner Masse Petri). Die Studien der genannten jugendlichen Künstler und Künstlerinnen sind noch nicht abgesäflossen, di? Wohltat einer vortrefflichen, ernsten Schule, der bereits künstlerisch geläuterte Geschmack in der höheren Burtragskunst ließen sich jedoch schon sebr bemerken?- wert schätzen. In der technischen Ausbildung höher bewerten durste man zwei angehende Flöteuvirtuofen, die Herren Moser und Zachert Masse Bauer), die mit einem Dovplerschen Konzerte für zwei Flöten ganz trefflich bestanden. Die gleiche Anerkennung verdienten sich zwei bewaffnete Herren, die jugendlichen Grenadier« Herr Weber aus Wurzen, bereits ein brillanter Klarinettist Masse GableB, und Herr Tietze Mavierklasse Peschka»), die fast tadellos die Reißigersche Fan- taste für Klarinette und Klavier aussührten. Eine junge Pianistin, Frl. Davidsohn Masse Tyson-Wolsf), die daS Lrogvamm agramm mit einem Bacbjchen Stück eröffnete, hatten wir nicht egenheit. zu hören. Ueber die angehende» Sängerinnen, die stch in ArienZion Gluck, Händel und Rossini versuchten, Frl. Köper, Frl. Sierke und Frl. Uhl mann, sämtlich der SesangSklasse Frl. Sievert angebörend, ließ sich ein abschließen, de« Urteil noch nicht gewinnen. Das Material bedarf jedeitzalls noch der Ausbildung. Die beste Leistung bol Frl. Uhlmann «it der Arie der Rosine aus dem „Barbier". MS die hervor- roaendste, künstlerisch bemerkenswerteste Darbietung des Abends «nd zwe, Quartett« mit Klavierbegleitung von Heuberger und Nanbert z» nennen, die von den Damen Kleine rt- Geidcl, Wies» er, Eoben Masse Orgenii und Frl. Ehren Masse Gasieper) gelungen und mit lebhaftem, ver dientem Beifall ausgezeichnet wurden. Den Ersolg dankten die Vortragenden gewiß nicht zuletzt Herrn O. Kluge, der die Quartette cinstudicrt hatte und diese am Klavier be gleitete. II. bl. V* Bolks-Singakademi'e. Zn einem „Internationalen V o l ks l i e d c r-A b e ii d" hatte man gestern Kiitik und Publi kum nach dem „Triaiwn" entboten, — kein Wunder, daß der Rielensaal ausvcrkaukt war und di? bekannte „drangvoll finchtcr- lkche Enge" allenthalben herrschte. Und die herzliche Teilnahme, die sröbliche Begeisterung, die wieder all die Darbietungen des nicht nur unlerbaitendcn, sondern auch künstle,isch anregenden Programms fanden! Enthusiasmus steckt an und weck! sreirdigcn Widerhall. >o daß auch der äußere Erfolg der Veranstaltungen der Bolks-Sliignkademtc bors eoneonrn bleibt. Für die Zusammen stellung des Programms waren geographisch? G?sicht-?P»,ckte maß gebend gewesen. Die allen Niederlande und dir saiigrssrohe» Provinzen Frankreichs batten kür den ersten Teil ihre Lieder ge spendet: im zweiten kamen England, Schottland. Norwegen. Rußland. Böhmen und Pole», im dritten Spanien nnd Italien z» Worte: allein die letzte Abteilung war dem deutschen VockS- liede Vorbehalten, dem ma» vielleicht besser einen Abend sür sich reserviert hätte. Interpretiert wurde das Programm in seiner sehr beträchtliche» AuSdebnung von Frl Otternrann. gewiß keine leichte Ausgabe, dle von der Sängerin, die wir übrigens leite» so gut disponiert gehört haben, wie gestern abend, vortrefflich ge löst wurde. Besondere Anerkennung verdient die Künstlerin für die ausgezeichnete Texlbehnnvlnng. ein Lob. das um io hoher rtnzulchätzen ist, als sie nicht nur die allfrairzöffichen, sondern auch die böhmischen und polntscheo Volkslieder in der Sprache der Originale lang. Dos gleiche Recht auf uneliigeschräutte Anerlru- nuug darf Herr Pretzlch beanspruchen, der mit größter Sorgsnll nnd feinem Geschmack die Begleitung sämtlicher Lieder aussrrhrte u»d eine» Teil des ebenso reichen wir herzlichen Beifalls den die in ledcr Hinsrcht dankenswerte Leranstailung fand, getrost aus sich beziehen darf. IV. Berliner Leben. L. Berlin, 16. Februar. Der Berliner Stadrkämmerer nimmt cs schon längst mit den meisten deutschen Finanzministern ans. Er kommandiert größere Zahlen, als jeder von ihnen, mit Ausnahme der Jinanz- Finanzlag? ans bekannten Gründen in den letzten Jahren nickt mehr io glänzend ist als trüber und der städtischen Verwaltung bereits ernste Sorgen zu machen beginnt, kann diese doch mit größerem Rechte als die preußisch« Regierung belmuplcn, daß die Knlturan'gaben bei ihr nicht leiden. Keine Stadt der Welt, weder Wien »och Paris, inedcr London noch Newyork. gibt sür die öffentliche GcsnitdheitSpflcge, die Kranken- nnd Jrren- pflege, für die Schulen und die Armenpflege solche Summen aus wie Berlin. Im neuen Etat sind für das städtische Unter- richiswcsen 25^ Mill. Mark ausgeworfen. Davon kommen ans die höheren Schulen 6sH Mill. und aus die Volksschulen 17 Mill.. ans das allgemeine FoRbtiidiingS-llnterrichtsweson gegen 1 Mill. und aus das gcwerblick-c Unterrichtswestn über 1 Mill., für Taubstummen- und Blindenschulen wird säst eine c/2 Mill. ansgcgcben. Die Armenpsleac kostet der Stadt Berlin nach dein neuen Voranschläge 15M Mill. Mark. Hierzu kam- inen noch 610 Mill., die jährlich für ähnliche Zwecke und für Unterstützungen aus Sirstungen unter städtischer Verwaltung ge zahlt werden, so daß 22 Mill. Mark sür die städtische Armen pflege jährlich verausgabt werden. Das Krankenhaus- und ösfeittliche Gesundheitswesen ist im neuen Etatjahre mit IOV3 Mill. Mark veranschlagt. In diesen Ausgaben sind natür lich die Kosten sür Bauten nickt mit einbegriffen. Vielmehr sind sür den Bau 00» Schul-, Kranken-, Irre»- und Siechen- Häusern noch besonders 27'4 Mill. Mark ausgcworsen. Die Stadt Berlin pflegt neuerdings bei ihren Bauten nicht z» knausern. Hat doch allein das neue Rudolf Virchow-Kranken- bo»8 ohne Grund und Boden rund 20 Mill. Mark gekostet, pcripricht dafür allerdings auch eine an Großartigkeit und uilisterhafter Einrichtung bisher nirgends übertrofsene Anstalt zu werden. Die Stadt Berlin bringt demnach mit Einschluß der Tilgungsraten für Schulden, die ans diesen Gebäuden ruhen, jährlich über 86 Mill. Mark allein für die erwähnten Kultur- zwecke und sozialen Aufgaben aus. Daneben nimmt sich aller dings sehr armselig aus. was die deutsche Reichsbanptstadt für die Kunst übrig hat. Kaum IM000 Mark werden hierfür jährlich ausgcwcndct, und noch dürftiger, als diese Summe, ist das erzielte Ergebnis. In dieser Hinsicht rönnen sich
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