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Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-23
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1885
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»r. )i« Drahtanzeige sagt in dieser N der den Balkan zwar schwierig, l nter den obivaltende» Umständen Richtung nur, daß der Uebätzang — en se?7al» — «Owriolet«». 8»tw » — aber doch besser gewesen sei, ' t werden ditr Hs Di» über unter de» obwaltende» Umständen Hütte oennülhe — Bereits ini komnrenden Früblahr wich die in zuführende Figuren gruppe „BenuS. de« Auior ichneidend" vom hiesigen Bildhauer Läunier i» der Anlage ausgrslrlU. Das aut Koste» der Herrmamr-j stellende Kunstwerk ist bereit- nahezu vollendet. D incl. der Anschaffung eine- WiuterschntzhauscS kostet der etwas über 1600 Mk. — Jetzt müssen wieder schleunigst auf einem städtischen Grund stück in der Louneilsirake (Nr. 78) zwei Schulba racken er richtet werde», um 8 Schulklassen zu schaffen, an denen es in Neu und Antvnstadt mangelt! Zur Errichtung eine- kleinen Schub gebäudeS. welches dem Mangel abbelten soll, ist im November o. I bereits das Grundstück Nr. 80 der Lvuisenstraße von der Stadt erkauft worden, aber — bis Ostern ist der Bau nicht fertig zu stellen, und deshalb iniissen nun noch 2-1,000 Mk. für zwei Baracken, die nur kurze Zeit ihrem Zwecke diene» können, veraus gabt worden. ES ist zu vedauern. das; eS kein anderes AuSkunstS- nulkel für' daS der Stadt so thcuer und immer theurer werdende Schalmeien giebt. -- ES war vielseitig behauptet worden, da» die 1884 einge- lrclcne H e r >, '> i e tz u u g des Gaspreises dadurch rvicder auf- gebobeu ivordeii sc,, da» das Gas geniigrvertlnger hergestellt werde und weniger Leuchtkraft besitze, so da» der Konsument urfolae dessen iiiehr davon verbianchen muste, also das. was er am Preise scheinbar wäre, iaiolge der Menge des BerbrauchS wieder znietzen müsse. Tie Erörteuingen. welche die Direktion der Gassabrike» angestellt hat. haben aber elgebcu, da» eine Beränderung in der Gasbereitung nicht siatlgeinnden bat und daß die Reinheit, jedenfalls aber die Lenchlttail des Gaws gegen triiher eber zugenomiuen hat. Nach den otfiziellen Prüfungen der Apotheker Dr. Hübner und Zielke berechnet sich nämlich die Leuchtkraft des im Jahre 1884 abgegebenen Grffes auf durchschnittlich 16,18 Lichtstärken gegenüber solchen von nur 16.08 im Jahre 1888 bei einem Gasverbrauch von 136 Liter während einer Stunde. Weiter ist durch eine Zusammenstellung über den Gasverbrauch in einer Anzahl hiesiger Gast- und Schank- ivillhichaiteu in den Jahren 188t', und 1881 lestgestellt worden, da» die vom 1. Jan. 1881 an eingetretrne Preisermäßigung nirgends in der von den Beschwerdeführern behauptete» Weise gewirkt hat. sondern das; überall da, wo nicht durch Erweiterungen der Be leuchtungsanlagen ei» Mehrverbrauch von GaS herbeigesührt woiden war. im Jahre 188t eine der Preisermäßigung entsprechende »ädrigere Summe als im Jahre 1888 für verbrauchtes Gas zu bezahlen gewesen ist. Tie von den Konsumenten bemerkten Mängel baten ihre Ursache auch nicht in der Beschassenheit des Gases, wnder» vor Allein in der in vielen öffentliche» Lokalen anzutrefscn- den mangelhaften Beleuchtungsanlagen, zu engen Privatleitunaen und Bienuern. welche den Gasdruck abmindern. Darnach hat der enkel i« t zeigte. - - h eleuchlungSausich»» die erhobenen Beschwerden für nicht begründet befunden. Etwas haben die Beschwerden aber doch bewirkt. Bisher erstreckten sich die chemischen Untersuchungen in der Hauptsache nur aur die Ermittelung der Leuchtkraft des GaseS. nun sollen auch regelmäßig seine Beslandlheile werden und ist deshalb kvriilins des hiesigen „ Hempel hier, eine Vereinbarung getroffen worden, wonach derselbe sich bereit erklärt hat, acht cheniuch-analulische Untersuchungen des « städtischen Leuchtgases bei Feststellung der Leuchtkraft und des « ipezisischeii Gewichtes voizunehmen und dcrs Ergebniß dieser Unter st snchungen öffentlich bekannt zu geben. —-- I — Wie ans dem Jnserateruheil zu ersehen ist, werden wie be- ^ ^ reits früher, auch >m Lause der kommenden Monate Januar, -> 'Februar und Mär; seitens der Kgl. Gewerbe-Inspektion ^ -Z tlü'rlräge über Einrichtung und Betrieb ovii Tampskessclaiiiageii ^ Z statlffnden, ans welche wegen des durch dieselben anerkannter HL 2 Braßen geschasiene» Nutzens hierdurch noch besonders hmzuweljen - nicht verfehlt wird. — Im hiesigen katholischen Knabenwaisenhauie L wurde am Soniiiag den 20 vorhandenen Zöglingen eine sistliche - 8 Pescliernng bercitek. welcher u. A. auch Biichvt Tr. Bernert. Älcaior Ls ^ von Oör. Stadlrath Kunze :c. beiwohnten Zu den Weihnachts- »LS gaben halte namentlich das katholische Ltsizierkvrps der hiesigen ^ Garnison ansehnliche Beiträge geschenkt. O § — Auch zu dem diesjährigen Weihnachtsieste haben zahlreiche B errrl a rr b rr n g e u beun Bkrlitär stattgemndcn. Bkrl Kisten rrrrd -.l-Acützcn>chachteIn beladen, den Tornister am denr Rücken, strömten > D schon gestern viele Hunderte aller Waffengattungen den verschiedenen 2z Bahnhöfen zu. Den Rekruten, welche den ersten Urlaub anlraren, - iah man die Freude förmlich an. nach achtwöchiger Treniinng sich ^ den Ihrigen oder auch dein Schatze im Königs-Rock vorslcüen zu »können. Ta zumal drei Feiertage hintereinander fallen, hat sich ^2 - liegen die Borjalire diesmal der Urlaub um cinen Tag vcrlängert, . .« ivorüber kein Enrziger der MarS Jünger böie zu sein schien. K — DaS bisher dcS Abends peinlich dunkle Stück der Großen- > bainerstraße zwiichcn der Concvrdienbrücke und der Picichener 2 Flrira.cnze wird nun endlich erhellt. ES werden daselbst lO Petro- ? leumlalernen zur Aufstellung gebracht und halbnächtig brennen. ! § — Nachdcnr nuninehr über drc bezüglich der diesjährigen Ge- werbe- und Industrie-Ausstellung m Görlitz zu gewahrenden Staats-Medaillen seitens des landwirthichattlichen und Handels- Ministeriums Entscheidung getrofscu ist, svll die Ucberinrltelurrg dieser Anssiellungsmedalllen noch vor dem Wechrrachlsfeste vor sich geben. — Seit uirdenklrchen Zeiten ist Allen bürg durch seinen Prinzenraub, seine goldgelben Ziegenkaie und seine drallen Amme» berühmt. Jetzt aber wird der Name des lhürmgiicheir Herzogtkums von allen Skatbrüdern in Deutschland nur mit »euer andachtsvollen Stimmung genannt werden, die den Muhamedaner üdcrkomml. wenn er von Mekka spricht. In seiner Sitzung vom 16. Dez. hat der Landtag von Allenburg 25.000 Mk. zur Unterstützung einer m nächste» Jahre daselbst staltfindende» landwirthschastlichen Aus stellung. verbunden mit einigen andere» Ausstellungen und einem Allgemeinen deutschen Skat-Kongreß" bewilligt! Neben dem Skatkvnareß soll auch ein sächsischer Schneiderkvngreß idgehalten werden. Vergeblich wies eine Minorität, darunter die Abgg. Donath und Hcnmann (Mitglied des Reichstages !ür Altenbirrg und zur denlich-trclsinniaen Partei gehörend) daraus c !>. daß der Staat doch unmöglich Veranlassung habe. auSLandes- »nltcln Hnnde-Ausslellnngen (auch eine solche soll bei der Gelegen heit statlsindens und Skat-Kongresse zu unterstütze»: die 25.000 Mark wurden gegen 10 Stimmen bewilligt. Wir lassen uncnk- chieden. welche der vielen Ausstellungen bestimmend ans die Ma- "r tat iür die Bewilligung wickle, jedenfalls habe» die vier Wenzel :» 16. De;. i>» Landhame zu Altendiirg, einen Triunwb erlebt der zu der Hosinung berechtigt, daß auch daS prviektirle Skat-Denknial ui Altenbura zur Ausintirung^gelangt. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde das Tors Tiefenau bei Großenbach durch Feuerlärm m Schrecken geätzt. Es brannte das Gehört des Böttchermcisiers Wendl und wurde daS Wohnhaus gänzlich ein Raub der Flammen. Die de» dicht daneben liegenden Nachbarhäwern drohende große Gefahr wurde durch die aufopfernde Tbätigkeit der Feuerwehr abgewendet. — In Frauenba ch bei Nenhauien verunglückte am Sonn abend ei» Arbeiter in der Gemüßetabrik von Schönherr dadurch, daß ihm beim Drehe» eines Gemäßebodcns en> Stück desselben in das Gesicht sprang und Rate und Zähne schwer verletzte. — In Kötzichcnbroda konnte der dortige Frauenverein gestern Nachmittag im Saale dcS EnenhahnhvlclS wiederum wie »rüher eine festliche Ehrfflbrlcherung für ca. 180 ariue Kinder aus den Orten dei Parochie bewirken. Die Festrede hielt Herr Drakonus Bürger. — I» der Paviersabnk zu Grunau gerieth der Maschinen- 'lihrer Friede in das gangbare Zeug, wobei chm em Bem zweimal gebrochen wurde. — In de» Waldungen zweier Niederhäslicher Gutsbesitzer haben Diebe furchtbar gehaust und nicht allein Christbäume ge- ttohlen, iondern gleich größere Bäume uoigeschuitten und die Kronen zu Ehr,stbäurnen verwendet. Glücklichenveste ist einer dieser frechen Diebe von der Gendarmerie rrmrttelt worden und sieht seiner Be strafung entgegen. — Mehrere Diebstähle wurden am vorigen Sonntag in Gener mit großer Frechheit ausgertchrt. Tie Diebe wurden indeß rechtzeitig in einem Schulnnache,laden entdeckt und in Nummer Sicher gebracht. Sie wurden als Einwohner benachbarter Ort schaften ermittelt. — Warnt Eure Kinder k Diele Mahnung kann zur Winterszeit wahrend des Frostes nicht eindringlich genug gepredigt werden, denn wie ost liest man von Unglück-stillen durch Embrechrn aut den, Eise! So wären am vorigen Sonntag in Schweinsburg bei Crimmitschau wiederum 4 Knaben, von denen drei Geschwister. cc r.cucuiiiciik ocv c--nirs, nun loucii iiucn ichapw wählt ndtbkile und sen, ipezisisches Gewicht geprüft' Lpumg gcbi > mit dem Borslande des chemischen Labora- 28 4cove> Kal. Polhiechiiikums. Pro». Tr. Walther stiestt, der sic st ertrunken, wenn nicht d« einigen aridem, Leuten sich Wasser begeben und di« Rettung tztere hotten sich auf den uni da« Ritlecgut ... lirhenden Wallgraben, welcher ein« »och sehr dünne gewagt. — Ein schweres Unglück hat sich anr Sonntag Ükachmittag in Echwarzevberg zngetragen. In der 8. Stunde wurde» die Bierde des Oberförsters in Rascba» infolge Nahenö deS nach Jobanngeorgenstadt abfahicnden ErsrnbahnzrigeS scheu. DaS Ge fährt wurde unigervorleu, der Oberförster, sowie seine Schwieger mutter sind schrver verletzt, während der Knecht derartige Ver letzungen erlitt, daß derselbe die darauffolgende Nacht gestorben ist. — Landgericht. Strafkammer Ul. Am 18 August d. I. Nachmittag- würde» »u Quartier der Hausbesitzerin ve»v. Nitzsrhr zu Langenhennersdorf und zwar aus einem iin Betisirvh versteckte« Portemonnaie 86 Mart gestohlen und autzerdem verloren bei dieser Gelegcnheil mehrere Astermiethrr der N. diverse Kleidungsstücke aus drebiiche Weise. Ter Verdacht des Diebstahls richtete sich alsbald gegen den Korbmacher Gustav Karl Max Lehmann aus Neustädte! bei Schneeberg, der 87 Jadre alt ist und seit dem Jahre 1877 schon eine ganze Reihe von Strafe» verbüßt hat. Ter gestern vor den, von Herrn Landgrrichtsdirektor Lrunrinler präsidirten Gerichtshof verwirienr Angeklagte wcrr am 29. Juli (?>, über Sebnik, Schandau und Köirigstein kommend, in Langenhennersdorf eingetrosfeii und hatte sich dort, nachdem er auf einem Neubau Arbeit gesunde», de» der jeugin Nitzsche mit einquartirt. Am 18. August verließ der ver- ächiige Bursche de» Ort auf Ritunierwicdenehrn und bestritt er mit der Behauptung, er sei bereits in der 10. Stunde narb Pirna fort- aegangc», ganz entschieden, de» Diebstahl ausgesübrt zu haben. Bemerkt sei, da» zur Zeit des Diebstahls die verw Nitzsche aus dem Felde beschäftigt und va» Quartier verschlossen gewesen ist. so daß der Dieb durch ein Kammersenster ciiigestiegen sein muß. Daß der Angeklagte ungemein verlogen ist. gebt schon an- seiner ursprüng lichen Ausflucht nach seiner Festnahme hervor, er sei in seinem ganze» Leben nie in LaiigenheiuierSdort gcivesen. Nach dieser Richtung selbst erklärt Lehmann seine damalige Angabe crIS eine Notblüge. Ja. er räumte gestern auch ein, an dem betreffenden Tage selbst noch in L- aufhältlich gewesen, aber schon in den zeiti gen Morgenstunden sorlgegaiigeil zu sein. Durch die Zeugen aussage» wurde jedoch lestgestellt. das; der Angeklagte noch in den ersten NachmitlagSstuudeu anr Thatvrte geweilt hatte, ja er» Zeug« bestätigte mit zweifelloser Bestimmtheit, daß L- zunächst seine weiße» Hosen getragen und »ach dem Verlassen des Ortes mit schwarze» Pantaloiis. die offenbar von einem niitbestobleiren Ar beiter herrübrten, auSgesrattel war. Roch eine Reihe anderer Mo mente unterstützten drc Anklage, und es wurde Lehmann schließlich trotz seines hartnäckigen Leugne»«, dem Anträge des Herrn Staats anwalt Schaarichinidt gemäß, des schweren Diebstahls in wieder- boltem Rückfälle schuldig befunden. DaS Unheil lautete unter Ausschluß mildernder Umstände am 8 Jahre 6 Monate Zuchthaus, 6 Jahre Ehreiirechtsverlust und Stellung unter Palizeiautsichl. — Ter Schlossergeselle Friedrich Paul Rauschenbach aus Dresden schasste während seines Ameulhalies in Evemnitz eine dem Schlosser zeliörige vernickelte Schublehre aus die Seite und beging vvember während seines Hierseins cinen weiteren Dicbes- sireich, der sich als ei» gualisizirter darstellt. R. verkehrte an diesem Tage im Gaslhvt zu den Drei Brücken und beteiligte in einem dor tigen Fremdenzimmer gewaltsam die Rückwand emes fremden ver schlossene» Koffers, woraus er aus dem Innern eine Brieftasche mit dann befindlichen Papieren, darunter eine Lebensversicherungspoliee über 1t.>00 Mack entnahm. Der Angeklagte verwirkte danut 5 Mo nate 1 Woche Ge'ängmß und 2 Jahre Elirenrcchtsverlust. — Die V. Slra'lammer tBermnngsliislan^ beichnittgie sich gestern »nt einer Anklage wegen unbetugten Schankbetriebs, die inwierii von Interesse ist, als es sich hierbei nicht um den Verkauf von Bier rc., sondern um den Gralis-Ansschank als Mittel, sich die Kundschaft zu sichern, handelt. Ter Schuhmacher Karl Lange ist gleichzeitig Inhaber eines Produktengeschaites in Dcnben. besitzt aber die Kvn- zcisivn zum Schankdetnebe nicht und hielt eS sür erlaubt, wenn er icme Scbustcl-Kuiidschast in der Absicht, von dieser auch weiterhin niit Auttränrn bcetM zu werden, mit Bier traklirte. Das Lanbge- richt unter Vorsitz des Herrn LandgericklSdireklor Stöckel thcilte die Ansicbr des Schöffengerichts zu Döhlen und erblickte in dem Ge bühren des Lauge'icheu Ehepaares den Thatbestaud des unbe- sugtcn Scdankbetricbcs, fand auch die erstinstanzlich dafür auSge- wvrsenen Geldstrafen von 5 lind bez. 8 Mark ganz entsprechend. Fortsetzung de» lokale» Lveiles Seite t». Stellen weist man daraus hin. daß in, der'^beinpr sammle höhere Generalität romisch-katboickcheu Brk, und zwar der konrnrandirrnde General Hrhr. v Lvö » «o, - - Di. Im kmicrlichen Haiidschreibcil au Leopold «„ iSi.i-, goiSc ->i», Schluß: ,Was mich Taftesgcschichte. Deutsche» Reich. . .. , v. Ranke zu dessen 00. Gebnristag heißt es zum besonders bewegt, das ist die Erinnerung an die bewährte Treue und Hingebung, mit welcher Sic die Ge>chiclste meiner Monarchie zum Gegenslano Ihrer eingehende» Forichungeu gemacht haben. Ihrer icharieir Aussassnng, Ilirein strengen aber gerechten Unheil „l eü gelungen, sie >ür die Mit- und Nachwelt in das gebührende Licht zu stellen. Eingedenk wlcbcr hervorragendeu Verdienste, durch welche Sie sich die dauernde Dankbarkeit niemes Hauses erworben haben, ist cs »irr ein Bedümriß. Ihnen zu Ihrem heutigen Ehrentage die herzlichsten Glückwünsche auszuspreche», welche ich Ihnen dadurch »och besonders zu bcthaligcn hoffe, daß ich Ihnen nachiolgend mein Bild verleihe." Das Schreiben wurde begleitet durch ein von Ziegler in Oel gemaltes großes Porträt des Kaisers, während der Kronprinz, nachdem er Leopold von Ranke wiederholl umarmt und geküßt hatte, diesem „feinem hochverehneu Freunde und Lehrer" ferne Photographie in Kcibinet-Jormal überreichte. Als Gegengabe gestattete sich Ranke, ihm den soeben publizirten 6. Band seiner „Weltgeschichte" darzubringen. Ter Kultusminister Dr. v. Goßlcr erschien, um denr Jubilar die Glückwümche des gelammten Staats- Mmlsteriums zu überdrmgc». Unmittelbar nachher lras ein Tele gramm aus Nizza cm: „Einer Ihrer früheren Schüler sendet ihnen m dankbaren, Herzen seine besten Wün'che zu Ihrem erinncrungs- reicden Wiegenfeste. König von Württemberg." General-Leutnant v. Slrubberg überreichte mr Aufträge der Kaiieri» eine Toppel- Photographre des kaiserlichen Paares mit den eigenhändigen Uittcr- ichristcn des Kaisers und der Kaiserin und einen, Kabinelichrciben der Kaiieri» a» Ranke. Alle zu nennen, die gratuliren kamen, mag uns erlassen werden: man kan» lägen, die berühmtesten Männer der Wmeivchast und die höchsten Beamten des Staates waren er schienen. ierncr Freunde und Schüler Rarike's selbst aus weiter Ferne. Bald war der Salon dicht gefüllt, während in dem dahinter liegenden sich cm ans Schülern »nd Verehrern dcS Meisters ge bildeter freiwilliger Sangerchor aufflellte — eine Ueberraichnug für den Jubilar. Die Thnren flogen ans »nd cs ertönte das herrliche „Tie Hmimcl rühmen des Ewigen Ehre" von Beethoven, welchem sich unmittelbar das „Lobe den Herrn" anschloß. Dann begann die vorder restgestellle Reihe der An>p>achcii der Vertreter der Akademie der Wissenschaften ihr derzeitiger Sekretär Prai. Tr. Auwers. Die ganze Familie war cmgelreten, und ,n ihrer Milte stand Ranke. Es war rührend, den kleinen, äußerlich unscheinbaren Mann zu sehen, mit denr vorn langen grauen Barte umrahinteir seinen Kopte, über der Bnrst das blaue Band deS Ordens pour >e msrito. wie er de» Mittelpunkt dieser ihn umgebende» glänzenden Berfairimlung bildete, deren Redner sich lies zu ihm hcrabbcugteri. Auwers sprach ihm die wisseiischattliche und freuiid'chattliche Bewunderung aller Kollege» aus. welche diesen, Janiilienseste beizuwohnen, durch dessen rein menschliche» Charakter berechtigt seien. D e sprach lein und witzig '4 aurenbrecher: „Die Philostr 'ennstiisse!» K - U „ , .. . ^ . und die Divt- ommandeure GenerallerrknantS Frhr. v. Hilaers und Trrnk. ie Kreuzersregatten „Siasch" und „Pcurz Adalbert" Kommodore Kontrradnrirol Paschen, sind in Wilhelmshaven am 20. v. Voanittag Ü Uhr von Sansibar wohlbehalten aus der Rhede eingetroffen. Die Fregatte „Stvich*. welche 5 Jahre im AuSlande war. dampfte Die Frec. . . sogleich r» den Haken und wurde von den Matrosendivision, welche sich zu beide anfgestellt hatten, mit einem dreifachen deS MarinemusikkvrpS beg ' der Rhede zu Anker und , Haken dampfen. Zur Jiffvizirnng der beiden vertretende Ebcs der Admiralilät Vicc Admimt Hurrah unter „Prinz Adalbert" wird Abends m:t. Hochwasser r Daseneinkahtt r den « asten der zweiten Klängen ging aus in den rffe trifft der stell ras von Monts historisch philologischen Klaff, Jetzt begann Prof. Dr. M Prot. Mvnimie». e Fa kultät der Universität Leipzig" — Rauke erstaunt: Ah! oh! das freut mich I — .hat mich gesandt, da Sir von ihr vor 50 Jahren de» Ehrendoktorhrit nahmen. Die Männer von damals sind längst todl, aber deute noch rühmen wir uns, daß Sie ein Leipziger und kein Berliner Doktor sind." Herzliches Gelächter deS Jubilars unterbrach ihn. Pros. Dr. von Svbcl schilderte. wie sein ganzes Leben mit Ranke s Perlon und Freundschaft verkriüptt sei. und endigte, fast laut schluchzend vor Rührung: Im Namen aller Schüler stehe ich Gottes Segen an für Sie. Nun nahm der Ge feierte selber das Wort und begann: Urlauben die Herren, daß ich Ihnen ein kleine- Kolleqium lese. „Nicht die Schule, nur das Leben erzielst" — diesen Gedanken suhlte er nun rn feiner und geistvoller Weise auS. so licht und klar sprechend, daß er die höchste Bewunderung der Wenigen erregte, welche nahe arirug standen, um ihn zu verstehen. Unterdessen lies noch cm eigcrihändrges Schreibe» des Feldinarschalls Grase» Moltkr ein. Unbegreiflich fast war die geistige Frische, mit welcher Ranke zu Allen und Jede» sprach. Eure Beweglichkeit, eben so groß, als wo« Zeit, wo wu noch als seine Schüler bei ihm lernten. Entgegen den immer wieder von ultramontaner Seite erhobenen Vorwürfen über Frrnhallung der Katholiken von den höhnen aus Berlin ein. Die Schiffe werden abgerüstet und außer Dienst gestellt. Ter bekannte Baron von Lüddors in Hamburg, der erst kürzlich gegen eine Kaution von 15,000 Pik. aus der Hast entlasten wurde, ist abermals auf Antrag seiner Gläubiger wegen dringenden Flucht versuchs in seiner Wohnung i» Hainburg verhaftet worden. Die „Nordd. Allg Zeitung" iiieldet a»S dem Aachener Bezirke einen industriellen Nort,stand infolge von Ueberproduktion irr den Walzwerken, in der Tuch- und Sainmrtwrberei und spricht von der Nothwendiakeit einer Einschränkung der Industrie. In Heidelberg ist einem Reserveoffizier der Bursche mit 1000 Mk. durchgebrannt. In Münchener Hoikreisen cirkulirt da» Gerücht, der König wolle die zurückgezogene LcberiSweik« arrsgeben, nach München sür den ganzen Winter komme», Hoffcstc veranstalte», öffentliche Theatervorstellungen beinchen re. Koloniales. Dem Südsee-Reisende» Tr. Otto Finsch wurde am Sonntag eine ganz außerordentliche Auszeichnung zu Tbeil. Se. Maj. der Kaiser hatte den Reisenden, sowie den Kvmiiierzieirratb v. Hanseinan» in besonderer Audienz em pfangen, um den Bericht über die der Neu-Giiinca-Kompagnie gehö rende Landstriche, das Kaiser Wilhclnisland. entgegen zu nehmen. Dr. Finsch halte die »ach seinen Skizzen migesertigteir 20 großen Aqua rellen aus den deutschen Neu-Guinea-Gebiete». sowie eine kleine Auswahl charakteristischer Stücke aus seiner säst 2000 Nummern umfassenden cthiivloqischen Sciliuuluug in daS Kaiserliche Palais bringen lassen. Ter Kaiser und die Kaiserin folgten mit hohem In teresse den Erläuterungen dcS berühmten Forschers, jedes einzelne Stuck aufmerksam betrachtend und durch viele Zwuchensragcn den regsten Antheil a» der Sache bekundend. Die Audienz währte fast eine Stunde. Oesterreich. Fast kein Tag vergeht, wo nicht neue Mel dungen die Zurückdrüiiguna der deutschen Sprache in Oesterreich bestätige». Bor wenigen Jahre» fiel in Laibach, der Hauptstadt vv» Kram, Nieiiiandenr ei», »r gebildeter Gesellschaft anders als dcutsch zu sprechen. Seither wurde die Stadtverwaltung slovenisirr und dank der verderblichen Wirksamkeit des Landespräsidentcir Baron Winkler ist die Slovenisinrng fchon soweit fortgeschritten, daß jetzt die Laibacher Stadtvertretung beschlossen hat, in den slovcni'chen Volksschulen solle die deutsche Sprache hinfort von der dritten Klasse a» nicht mehr pflichtiger Lchrgegenstand sein. Tie große Südbahn-Gesellschaft hat die Elovenisiruiigsbestrebungen — angeblich vom Handelsministerium dazu gezwungen — durch einen Erlaß unterstützt, demzufolge die Benennung der Stationen und das Ausrufen derselben durch die Kviidukleurc auch „in slovenischer Sprache" zu erfolgen habe. Der Erlaß galt sogar sür Untersteier- niark, was jedoch so viele Verwahrungen und Proteste der meucn- lings slovcnisirtcn Ortschaften zur Folge halte, daß die deutsche Genemldireltion sich zu schämen begann und jetzt den Erlaß wenigstens rücksichtbch der südsleirischeii Stationen zurückgezogen hat. Die Südbahn-Tirektion dark sich übrigens aus das unrühm liche Beispiel des Teutichen NcichSeiieubahnvcreins in Bezug aus Siebenbürgen berufen. Als ich bor anderthalb Jahren »achSieben bürgen reiste, war ich nicht wenig erstaunt, auf der vom „Verein deutscher Ei>enbal»iverwaltu»gen" 1884 herciusgcgebenen Eüeiibahii- larte die ur-deuticheir Hauptstädte des Scichienlaiides, Hermanrr- stadt, Kronstadt u. s. w., gar nicht ausfindcn zu können. An deren Stellen standen dir Namen Nagy-Szebcn. Brass» u. s. w.. und zwar einzig und allein diese mitzerhalh des »lagiiarischen GlobuS gänzlich unbekannten Namen. Es geht doch nichts über deutsche „Objektivität!" Die Polizei in Lemberg ist in den letzten Tagen wieder einem sozialistischen Gcheimbrmd ans die Spur gekommen. Es wnrdcir »ämlich bei Arbeitern und Studenten Hausburchiuchuilgen borge- nvnimcil und der Hörer der Philosophie Jodkv Narkiewicz mis Rußland verhaltet. Die Südbahn theilt niit, daß der direkte Personenverkehr nach Italien via Cvrmons bis aus Weiteres eingestellt wurde. Diese Maßregel hängt mit den beunruhigenden Nachrichten über die Ehvlera in Venedig zusammen. Tie Firma „christliche Handlung" verboten. Vor einiger Zeit wurde dem Handelsmann Franz Auman in Müucheiigrätz von der dortigen Bez>lksbanvtmani»cba»t verboten, in der Bezeichnung seiner Tuchhandlung die Worte ,.krvi>kLN8l>7 odckoä" zu gebrauchen. Herr Aunicmn recurrirte gegen diese Entscheidung an die Stalthaltere,. welche den Recurs jedoch mit der Motivirung zurückrvies. daß der 8 41 der Gewerbeordnung die erwähnte Bezeichnung nicht gestalte. ! „Sankt Stefan wankt" — diese sensationelle Kunde verbreitete j sich fängst in Wien »nd erregte nicht geringes Aufsehen. Das ! „alte Wahrzeichen" der Metropole Oesterreichs, die prachtvolle ! Ste'änskirche. tollte von einer Einsturzgefahr bedroht sein- Glück- lichcrweiic envreS sich das Gerücht als stack übertrieben, immerhin jedoch ist auch die geringere thaliächliche Grundlage desselben He iner kenswerlh genug. Nach fachmännischen und amtlichen Mit- theiluugeir bedarf nämlich der Don, sehr eingehend« und ebenso vorsichiigcr Reparirniigen. Eine Stelle in dieser Mittheilung lauter bcjeichnendcr Weise wie folgt: „Es darf nicht übersehen werden, daß an vielen Picilem Stücke von mehr als 1 Meter Länge uns 80 Centime!« Ticke durch den Druck geborsten sind und noch am 21. November jeden Augenblick »ul dem Absturz drohten (!>. Denkt man sich vie bedeutende Höhe ganz nahe der oberen Baldachine der Pfeiler, so kann man nicht ohne Schaudern daran denken, in welcher Gefahr die etwa eine Predigt onhörrnde fromme Menge seit Jahrzehnte» sich befand. Es ist aber auch jetzt noch von Seile der nichts übersehenden Bauleitung die höchste Vorsicht im A»S- wechieln der Steine nölhig, da die Schäden so ties m den Kern der Pfeiler hiiicmarciien. daß cs ein Wunder genannt werden u»»;. daß bis heute keine Verschiebung in den statischen Verhältnissen dieser Travccs stattgestmdeii hat." Ungar«. Unniitlelbar »ach Verkündigung deS Urtheilsspruchs gegen Stgreevic und Genosse» waren die Straßen Agrams «Schau platz einer Deriioiistralioii. Die erregte Menge verließ schreiend und schimpfend den Saal und bereitete de» in ihre Zellen abge- führten Verurtheiltcn laute Ovationen. Aus dem Zrinylplatze wartete eine tamcndköpsige Volksmenge in sieberhastcr Spannung aui den UrtbeilSspruch und stimmte in der Meinung, die Ovation erfolge aus Anlaß des FreikprucheS. in die Zivio-Nme ein- Bald daraus klärte sich das Mißverständniß auf und nun bildete sich ein langer Zug, der unter aufreizenden Rufen und unter Absiuarrna des bekannten starccviccanilche» Gasscnbauers „Udri udrr" durch die Gassen der Stadt zog. mit der Absicht, am Marcuövlahe Vor dem Banalpalais eine weitere Demonstration zu veranstalten. Die Polizei verhinderte jedoch an der Mündung der engen Steingasse bas Vordringen des Zuges mit blanker Waffe und verjagte die Demonstraiilen. Die Polizei verletzte Niemanden; im Gedränge verloren viele Temonstianten ihre Kopfbedeckungen, welche später zu ihrer Eruirnna führten. Um weitere Ruhestörungen zu ver hindern. ist ein Piquet Gendarmerie der Polizei zur Verfügung gestellt worden; überdies ist jeden Abend eine Kompagnie Militär konsignirt. Der wegen großer Betrügereien steckbrieflich verfolgte Leopold Wertheimel aus dem Großherzogtdum Baden wurde in Este« ruiS- aciorscht. Bei der Verhaltung zog er einen Revolver auS der Tasche und schoß sich eine Kugel m den Kopf, worauf er sofort todt zusammeniairk. Frankrrlct,. Die Bureau- d«S italienische» Generalkonsuls waren in Paris de, Schauplatz «in« argen Skandalszene. Francesco Rosa, ein l italienischer Unterthun, prasentirte, sich dem Bureau- personal : Rota ist ein MjShriger Bursche von ungewöhnlich« Größe und athletischer Knut. In durchaus bescheidener Weise «zählte er aus den, Bureau, daß er seit 5 Jahren in Pari- sei und hier das Gewerbe eines ZinimennalerS betreibe. Seit mehreren Monaten sei ei aber ohne Arbeit und er bitte vaher, daß man ihn aus Kosten der Regierung nach Italien zurücksende. Als da Beamte, an den n lelne Bitte gerichtet hatte, ihm awrederte, daß die Zurückbe förderung zu «mäßigten Preisen, ad« nicht ganz kostenlos statt« finden wurde, wurde Rola lrlu aulaaegt. Er erklärte, es sei sei«
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