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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030910011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091001
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-10
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.09.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. 251. «eite 2. Donnerstag. LO. September LOOS Jrrstruktton so^ort an da» Berliner Kaiserliche , teleamphisch« Meldung erstattet. WahrjcheiAich handle «» in Marseille um eine Epidemie anderer Art. nicht aber um Pest. Merseburg. sPriv.-Tel.) Nachmittags 2 Uhr fuhr der Malier vom Manoverfelde nach der Stadt zurück. Di» Wetter llt tu hl und stürmisch. Die rote Partei hatte gestern die blaue zurückgedrangt und stand gestern abend bei und südlich von Roh. bach mit dem 11. Korps, oei Branderoda und Freiburg mit dem 4. Korps. Auf die Nachrichten jedoch, dass die rote Hauptarme« zuruckgehe, wollten die roten Korps heute südwestlich abrucken in der N'chlung auf Eamburg und «nlza. Bon der blauen Partei slanchheule morgen das 19. Korps bei Weitzenfels das 13. Korps bei Stöben. Beide Korps wollten die Meihau überschreiten, wo» gelungen zu sein scheint. Nach heftigen Kämpfen südlich von Nauinl'iilg schob sich die blaue Partei vor das Marschziel der roten Partei. Leipzig. sPriv.-Tel.I Die Seifenfabrik von E. Stcin- bach in der Moritzstraße isr heute nachmittag durch Großserien eingeäschert tvordeii. Tie EnlslehungSursach« deS Brandes ist unbekannt Ham bürg. sPriv.-Tel.s Der Schnelldampfer „Deutsch land" der Haiiibuig-Amerika-Linie ist gestern nach einer Reise von nur 5 Tagen. 11 Stunden 54 Minuten von Cherbourg in Newvork einaetrofse n. ES ist dies die schnellste Reise, sowohl bezüglich der Reisedauer wie der TurchschnillÄgeschwindigkeit. die lemalS von einem Dampfer in der Richtung vom Kanal nach Nordamerika auSgesührl worden ist. Bremen. Tie Rettungsstation Langeoog der Deutschen Ge sellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphierte am 9. Sep tember.' Von der hier gestrandeten deutschen „Kuffallje", Schiffer de Bnhr. mit Steinkohlen von England nach Bensersiel bestimmt, zwei Personen durch das Rettungsboot „Reichsposl" der West fiation gerettet. .Karthausen sWestpreubens. sPriv.-Tel > Der im Walde bei Koni als Leiche aufgefundene Prof. Kirschstein aus Marien- burg dürfte, wie die Untersuchung erheben hat. einem Herz schläge erlegen sei». Uhr und Kette sind der Leiche entwendet; dagegen fanden sich ein Portemonnaie mit 19 Mark und eine gol dene Brille vor. Eni Raubmord erscheint ausgeschlossen. Strabburg «Elsaß!. «Priv.-Tel.I Der in Lachen der Spionageaffäre zu Ars verhaftete Zeugsergeant, welcher an Frankreich zwei Granaten auslieserte, war erst seit zwei Monaten auf der Feste „Kronprinz" beschäftigt und dorthin von der Span dauer Munitionsfabrik gekommen. Angeblich hat er für die Aus lieferung der Geschosse 4000 Francs erhallen. Wien. Interparlamentarische Konferenz. Be richterstatter Horst-Norwegen berichtet über die Frage der Neutralität der skandinavischen Staaten und sagt, er sei sehr glück lich, der Konferenz milzuteilen, daß die norwegische Regierung den jetzigen Augenbl'ck für geeignet halte, Schicdsaerichtsverlräge ins Werk zu setzen. Nach der Königlichen Ordonnanz vom l5. April dürfe man hoffen, daß in naher Zukunst Verhandlungen mit anderen Mächten begonnen werden, um Schiedsgerichts- Verträge zu schließen. Budapest. Kaiser Franz Joseph ist heute nach Wien abgereist. — Mit bezug auf vite Aenderung des Reise- programms des Kaisers Franz Joseph verlautet, daß der Kaiser sich nach den aalizischen Manövern zum Kmmange deS Deutschen Kaisers nach Wien begeben und am 20. September, unmittelbar nach der Abreise deS Deutschen Kaisers, hierher zurück- kehren werde. In Budapest wird der Kaiser bis zum 29. Sep tember verweile», an welchem Tage er abends zum Empfange des Kaisers von Rußland nach Wien reist. Paris. iPrio-Tel.j In Alböville hat sich ein aus Paris stammender Buchhalter mit seiner Frau und drei Töchtern in einem Teiche ertränkt Christ iänia. Der Führer der Rechten, Professor Hage- ruv. welcher sich bisher weigerte, eine Wiederwahl zum Storthmg anzunehmen, hat sich jetzt bereit erklärt, sich in Cyristiania aus stellen zu lassen London. Der Jahresbericht des englischen Gesandten in Havanna über den Handelsverkehr mit Cuba berichtet über die mit der Hamburg-Amerika-Linie getroffene Einrichtung eines regelmäßigen monatlichen Pas«agierverkehrs zwischen Hcimbnrg, Havanna und Bera Eruz. Der Bericht druckt das Bedauern aus, daß die englischen Unternehmer auf einem aus- fichtsreichen Gebiete die Deutschen haben ziivorkommen lassen. Belgrad. «Priv.-Tel.! Der Präsident des Journalisten- Verems Tschurlschilsch erhob beim Minister des Innern Be schwerde darüber, daß die Journalisten durch die am Königs mord beteiligt gewesene» Offiziere fortgesetzt bedroht werden. Sofia Be> den Euxinograder Beratungen der bulgarischen Kabineitsmitglieder soll sich besonders der Kriegsminister gegen die Kriegsoläne und M o b i l i si er u n gs a bsi ch t en ausgesprochen haben. Zahlreiche in den letzten Tagen abgehaltene Volksver sammlungen im Lande forderten von der Regierung Hilfe für die makedonischen leidenden Brüder. In einer Denkschrift, die heute den hiesigen Vertretern der Großmächte überreicht wer den wird, wirb darauf hinaewieseii, daß, gewissenhaften Fest stellungen zufolge, in Makedonien derzeit 55 OM Bulgaren ob dachlos seien. Frankfurt a. M. (Lchluß.') Kredit 202,40. Diskonto 186,80. Dresdner Bank —. LtaatSbahn —Lombarden 16.80. Laurahiltre —. Ungar. Gold —. Porina-esen 30.95 Türkenloi-e —. Fest. P„ttS. «3 Uhr nachm.- Rente 97 35. Italiener 102.27»', Spanier 91.30. -Uorlugi.-fen 3'..—. Türken 30 67»/,. Türkenlose 121,50. Lttomanbank 574. l^taarFbadn Lombarden 84.—' Trage. Paris. Produktenmarkt. Weiten per ^eptbr. 20 60 per Jan.«Avril 20 SS. fest. Lviruus per -Levibr. 37 25. per Mar-August 35.—, beh. Rübül per Levtbr. 49.25. per .Januar .'loril 51,50. ruhig Amsterdam. Produkten - Bericht. Wetzen per Novbr. —per Marz Roggen ver Lktober per A.ärz —. GeschSstSloS. London. sProduktenberichtJ Weizen ruhig, fremder träge, amerikanischer MaiS träge. Tonauer nominell unverändert, Mehl stetig. Gerste trage, Hafer kaum stetig. — Wetter: Lchoir. Oertliches und Sächsisches. - Vom I, Oktober an wird der juristische Hilfsarbeiter bei Ser AiiiiShauvtmannschast Dresden-Altstadt Regterungsrot Dr, R ichter als stellvertretender Vorsitzender zum Schiedsgerichte für Acbeiterverstcheiuug zu Leipzig und der stirisriiche Hilfsarbeiter bei der Redaktion des „Dresdner Journals" BezirkSassessor Dr, I lberg zur Amtc-Hauvtmaniiichafl Dresoen-Atiitadt verletzt, — ^oe. Maicstät der König hat genehmigt, daß der im Dienst des Prinzen Johann Georg stehende Lakai Sonntag die Weiinaniche silberne Verdienstmedaille annehme und trage. — Drc Königliche Krceishauvtmannschaft hat beschlossen, dem Laufburschen Johannes Walter Ende hier für die von ihm am 2t, Juli bewirkte Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens eine öffentliche Belobigung zuzuerkennen, sowie eine Geld- bclohnung zu bewstligeu, — Vom Wahlkvmitee der wirtschaftlichen Gruppen ist für die bevorstehende Landlagswahl im ersten Leipziger Wahl- kreise Herr Saintätsrat Dr, Brückner in L-Gohlis als Kandi dat ausgestellt woidcn, ES ist das der vierte Kundidat kur diesen Wahlkreis, denn die nationalliberale Partei, die deutsck-soziale Reformvartei und die sozialdemvkratische Partei stellen ebenfalls Kandidaten aus, — Auf eine Anregung des Landeskulturrats sicht sich das Ministerium des Innern veranlaßt, nach Gehör des Sächsischen Ingenieur- und Architektenvereins über die Bedeutung einzelner Zahlen ru den der Ausführungsverordnung zum Allgemeinen Bau gesetzt vom 1. Juli 1900 angefugten Tabellen folgen des zu bemerken. Zunächst ist jedoch oorauszuschicken, daß sich die Bestimmungen in 88 92, 93, Absatz 1 des Gesetzes auch auf die »ach § 28 der Ausführungsverordnung für die Berechnung der Gewichts-, Bestäiidigreils- und Festigkeitsverhältnisse von Bau stoffen anzrstvendenden Tabellen I bis L erstrecken. Hiernach wird — was von Baupolizeibehörden, Bausachverständigen und Bauausführenden anscheinend noch nicht genug berücksichtigt wird — bei ländlichen Bauten, und zwar auch ohne ausdrücklichen Dspensationsantrag, von einer strengen Einhaltung der Tabellen- ansorderungen abgesehen werde» können, wenn nur sonst die er forderlichen Rücksichten auf Sicherheit und Gesundheit gewahrt werden. De Tabelle L enthält nur Beispiele für die Berechnung von Bolkenstärken unter Verwendung des kleinsten der in Tabelle F für die Festigkeit der Hölzer gegebenen grundlegenden Werte, nach denen Nadelholz im allgemeinen — ohne nähere Be zeichnung der Holzsorte — mit 80 Klgr. Zugfestigkeit und 50 Klgr, Druckfestigkeit für das O-uadralzenlimeter beaniprucht werden darf. Hierbei ist berücksichtigt worden, daß in Sachse» die widerstands- sähigere Kiefer fast nie, sondern nahezu ausschließlich nur die weniger festes Holz besitzende Tanne und Fichte zu Balken Ver wendung findet, und daß vor allem b«t landwirtschaftlichen Bauten die 'Verwendung kaum «ittelweriigen. ostmal« erst kurz »vorher im Walde geschlagenen und meist stark baumkaiitigen Holze» in vielen Füllen zu beobachten ist. S» würde jedoch kein Bedenken bestehen, für aut trockene, eine hinreichend« Menge von Kernholz enthaltende sichten« oder tannrne Balkenhölzer, die in der Mitte chrer Länge Daumkanten nicht mehr aufweijen, bei genügender Stärke, d. p. wenn ihre größte Querschnitt-abmessung wenigsten» Öuadratmeter zuzulassen Achnlich liege» die Verhältnisse hin> sichtlich der Belastungsangaben in der Tabelle v, Die hier arr- aesührien Zahlen sind Mittelwerte, die sich vielleicht etwas mehr der oberen als der untere» Grenze nähern, bei deren Festsetzung aber in Betracht gezogen werden mntzte, daß z, B. dir Be nutzung und Aus nu »mg der Räum« »i landwirtschaftlichen Be trieben keinerlei Aufsicht untersteht, und daß da- Äauäesek in seinen Vorschriften die nötige Sicherheit auch für den Fall ae- währen muß, daß die Benutzungsweise einmal geändert wird, also z, B, Heu- oder Strohbödcn ciniual zur Kornschütllina benützt oder ans Kornböden die wesentlich schwereren Hnlsenfruchte ge lagert werden, Wenn i»> gegebenen Falle die örtlichen Verhalt- niise tatsächlich so liegen, daß überhaupt nur eine geringere Be lastung eintreten kann und eine höhere Belastung durch die räum lichen Ausmessungen des 'Dachstuhls vollkommen ausgeschlossen ist, so verlangen die baugesetzlichen Bestimmungen keineswegs, daß trotzdem unter allen Umständen eine Belastung von 500 Kilogramm- Quadratmeter zu gründe gelegt werde, — Die zur Vorbereitung der Einschätzung zur Staatseinkommensteuer dienenden HauSllsten werden dieses Jahr zum erstenmal die Frage aufweijen: „Weiche Famlllen- glieder (Ruf- und Familienname, HeburlStag und Jahr), die da» 6., aber noch nicht das 14, LebenSiadi vollendet haben, weide» vom HaiisdaltungSvorstand unterhalten?" Diele Frage mich ganz genau beantwortet werden, da hiervon dle Anwendung de» neuen 8 12. Absatz 3. des Einkommensteuergesetzes abhängt. Nach In halt dieser Bestimmung ist für jedes nicht belondeiSzu veranlagende Familiengtied, das zur Zeit der Einschätzung das 6.. aber noch nicht das 14, LebenSiakr vollendet hatte, von dem steuervsticktlaen Einkommen des Familienhauvtes, das es unteihäll. losem biele- Eiilkommen 3100 Mk. nicht übeisteigt. der Betrag von 50 Mk, in Abzug zu bringen, mit der Maßgabe, daß beim Vorbandenlein von drei oder nichr FamiliengNcdem dieser Art mindestens eine Er mäßigung der Steuer um eine Klasse slatlfindet. Der Ver günstigung teilhaftig sind nur Jamilienbäilpter, das heißt Borstände 'Abständiger Familienbaiisbaltungen. In der Ehe kvmint die Stellung des Jainlllenhaiiptes dem Manne zu. und zwar auch dann, wenn er erwerbslos ist. Leben Ebegatten von einander dauernd getrennt, lo kann auch die Ehefrau Bvistand eines selbständigen FnmilienhauShaltrS sein, zum Beilviel wenn sich die Kinder sämtltch oder zum Teil bei der Fra» befinden. Ebenso können unverheiratete Personen, insbesondere Witwer und Witwen, die Stellung von Familienhänpteln im Sinne des Gesetzes besitzen, Mütter unehelicher Kinder, dir keinen eigene» Hausstand haben, kommen dagegen als Familienhäupter nicht in Betracht. Als Familienglieder im Sinne des Gesetzes sind »nr solche Angehörige der Hallshaltung zu versiebe», die durch Verwandtschaft oder Schwägeischait mit dem HauShaltungsvorstande verbunden oder von ihm an Kindesstatt oder als Pflegekinder angenommen sind. Die Zugehörigkeit zur Haushaltung geht nicht schon dadurch ver loren. daß das Kind zum Zwecke seiner Erziehung oder Ausbildung außer dem Hause untergebracht ist, — In der Frauenkirche fand gestern nachmittag 4 Uhr Fe st gottesdien st des Sächsischen Haupt miss ions- vereins statt, Herr Missionar Zeh me aus Leipzig hielt die Predigt über das Schriftwort Jeremiä 23. 1—8: „Wehe euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umbringt uni» zerstreuet! spricht der Herr" usw, Ter Geistliche führte die Gemeinde in das ferne Morgenland, gab ein Bild von der Geschichte Indiens und der Art der Ausübung der Heidenmission in den letzten 70 Jahren des vergangenen Jahrhunderts und nahm als Thema seiner Predigt das Wort: Jesus Christus auch für das indische .Heidenvolk ein guter Hirte, — Auf die Predigt folgte der vom Missionssekretär Dr. Otto erstatte»? Bericht, In Kürze ist dem selben zu entnehmen, daß auch im abgelaufenen VereinSjahr die Leipziger Mission im Segen gearbeitet hat. In Indien konnten 303 Taufen vorgenommen werden; 6356 Knaben und 2305 Mäd chen besuchten die evangelisch« Schule, und die Zahl der Christen wuchs auf 23597, Auch m Oslairika konnte man hinsichtlich der Jugend mit größeren Hoffnungen i» das Jahr 1903 ein- treten, als cs im vorigen Jahre der Fall gewesen, mährend bei den Erwachsenen nur ein bescheidener Erfolg zu konstatieren ist. Zwei neue Stationen wurden gegründet. Wegen Unentbehrlich keit der Kräfte mußte das Missionshaus die Uebernahme des amerikanischen Missionsgebietes Mikronesien ablehnen. Der letzte in Berlin kochende Kolonialkongreß erkannte das Wirken beider Missionen, der evangelischen sowohl, wie der katholischen, mit rüh menden Worten an. Große Freude wurde der Sächsischen Haupt- Mission durch die Ernennung der Herren Graf Otto von Vitzthum und Missionsdirektor Krast^Lelpzig z»i» v. tksol. lrou. onusa seitens der Universität Rostock zu teil. Als neu wurde eine Einrichtung „Aehreuleie" bezeichnet. Junge Mädchen und Frauen sammeln in ihren Kreisen monatliche Beiträge von 10 Pfg. und führen sie an die Missionskasse ab. Die Miffionskonferenz zählte am 31, Dezember 1902 1575 Mitglieder, — Ein v, N oft i tz-N u v p c rsd o rfer Studien- stipendium von jährlich 600 Mk. für Studierende von Adel aus Oberlapsitzer Häusern, welche die Universität Leipzig besuchen, ist für 1904 frei. 'Angehörige der Familie v. Nostitz aus der Ober lausitz haben den Vorzug- Anmeldungen sind bis 31. Dezember 1903 bei der landständischen Kanzlei in Bautzen unter Beifügung eines Tauszeugnisses, einer Stammtafel und eines Universitäts zeugnisses einzureichen. — Der 68. Jahresbericht der Kinderheilanstalt zu Dresden auf das Jahr 1902 ist im Druck erschienen. Dem Berichte gehen Mitteilungen allgemeiner Art über innere Ange legenheiten voraus. De Einnahmen im Berichtsjahre an lausenden Jahresbeiträgen, Geschenken und Vermächtnissen, Geschenken zur Christbescherung, Erträgnisse» der Sammelbüchsen, Verpfleg geldern usw. betrugen 63878 Mk, Ihnen gegenüber standen Aus gaben in Höhe von 84 600 Mk,. so daß die Deckung eines Fehl- vetrages von 20 722 Mk, aus dem Anstaltsvermöaen nötig wurde. Dieses steht in der Vermögensübersicht mit 49/251,76 Mk, an Freibetten und Stiftungen und 331 288,93 Mk, freiem Vermögen, zusammen mit 826540,69 Mk„ zu Bucke, Der »stere Teil des Vermögens erhielt einen Zuwachs von 10000 Mk, von einer Dame, die ungenannt bleiben will, zur Errichtung eines „Unruh"- Freibelts, einen solckxn von 2709,44 Mk. von Herrn Konsul Ma; Arnhold zur Ergänzung des „Klara"-Jreibetts und endlich einen solchen von 106,20 Mk. von Frau Anna Simon für die Samm lung zur Errichtung eines Freibetts. Der zweite Teil Ist u. a. vermehrt worden durch den Ertrag der Redoute im Central- Theater in Höbe von 2000 Mk. und durch ein Vermächtnis von 5000 Mk der Frau Konsul Papst. Nach dem ärztlichen Berichte wurden in der Anslal» im Jahre 1902 684 Kinder, und zwar 356 Knaben und 328 Mädchen, verpflegt. Diese beanspruchten 15 818 Verpflegtaae, im Durchschnitt 23,1 Tag. Die stärkste Zahl fällt auf den Monat März mit 884, die schwächste auf den Monat Mai mit 518 Vervfleatagen. De Sterblichkeit oetrug 10,96 Prozent gegen 10,75 Prozent. An Diphtherie erkrankte Kinder wurden 90, und zwar 57 Knaben und 33 Mädchen, be handelt, gestorben sind 4 Knaben und 8 Mädchen. Me Diphtheriesälle wurde» mit Heilserum behandelt. Die Polikliniken des Hospitals wurden von 3592 Kranken ausgesucht. In der seit Juni 1902 bestehenden Spczialpoliklinik für Augenerrrankungen wurden 137, >n der für Ohren-, Nasen- und Halserkranknnaen 241 Fälle behandelt, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Ver treter der Anstalt nach außen ist der dirigierende Arzt des Hospitals, Herr Hosrat Tr. Unruh. — Die Arbeiten an der Leipziger Zentralbahnhofs, anlage, die die sächsischen wie die preußischen und bayrischen Bahnhöfe, Gleisanlagen und Verwaltungen einheitlich umfassen soll, haben in diesem Sommer im großen Stile begonnen. Die Ueberführung der Gleise der Berliner Bahn bei Mockau, die zuerst in Angriff genommen wurde, ist schon nahezu vollendet. Im nächsten Jahre enolqt da»» sie Uebcrsühriing der Karl Heine- Straße, also des Bayngebiets in Leipzig-Plagwitz, 1905 bis 1906 der Umbau der Thüringer Verbindungsbahn, 1906 und 1907 der Umbau der Magdeburger Linie Mockau^uiritzsch. Im letzt- genannten Jahre wird dann zugleich auch die Errichtung des Hauptgebäudes, das nur kür Personen- und Handgepäckverkebr Diese» soll «ach dem L -ld de» Frankkurier Bo W nach de» Anlagen und der Der Leipziger Zentralbah^os wirp di« jetzt für den Borort. und Lotalverkehr ech^In" Zentralbcchnhos den größten in gwz vom jetzigen Boyrisä bleibt künftig nur noch Sachsen erhalt im Leipziger Däuschland. - Während der letzten Manöver bat die Hitze mehrere Opfer gefordert. In WermSdors ist ein Reservist dr» Schützen- Regiments an Hitzlcklag aestviben. Von dem gleichen Schicksal wurde ein Relervlst vom 177. Infanterie-Reglment betioffen. der im Aarnisonlazarett in Olchatz an den Folgen eine- HitzichlageS gestorben ist. — Die Multinom-Fahrpreisanzeiger-Gejell- schaft sG, m. b, H,). die auch in Dresden eine größere Anzahl von Droschken 2. Klasse mit ihren LNultinoin-Apxaraten aus gerüstet hat, mußte diese Apparate vor kurzem vorläufig aus dem Verkehr zurückziehen, da die von der Taramcter-Aktienaesellschast und der Taxameterfabrik Westendarp u, Pieper wegen Verletzung deS Patentoesetzes beim Landgericht Berlin l eingelegte Klage in betreff deS Patents Nr. 61 345 zu grinsten dieser Firmen enlschiedc» worden und das Urteil am 28, August rechtskräftig geworden ist, Die Mnltinom-Gesellschaft hat Berufung beim Kammeraerichl eingelegt und jetzt hat der Zivilsenat des Kammergerichts die Zwangsvollstreckung, wonach vre Apparate au» dem Verkehr ge zogen werden mußten, gegen eine Kaution von 10000 Mk. die hinterlegt wurde, ausgchoden. Die Apparate sind daher wieder im Betrieb, — 'Morgen feiert Herr Prokurist Paul Zs choch das 25jährige Jubiläum seine» Eintritts in die Zweigniederlassung der Basler Versicherungsgesellschaften, Dresden. — Dle dcruchltglr ägvvtilcheAuaenkrankheit, die angeblich durch französische Truppen nach Europa gebracht worden ist, tritt auch bei unS häufig, namentlich in Schulen aus. In der LonderauSstkllung „Volkskrankdciten und ihre Bekänipsung" «Pavillon Xll der Tentlchen Städte-Ausstellungf befinden sich drei vortreffliche, seingearbeitete WachSmodelle, welche die drei Haupt- Nadien der üayptlichen Anaenkrankdeit in naturgetreuer, lebendig« Plastik veramchaulichen. Charakteristffch für diele Krankheit ist zu nächst das Anstretrn aniangS kleiner stecknadelkovigroßer, glasig durchichimmelnder Körnchen. Diese vergrößern sich bald und die Schleimhaut wi>d mebr und mehr entzündet. Im dritten Stadium kommt es bei Vernachlässigung der Krankheit zu Veiwachiung d« Lidbindehant mit der Bindehaut des Augapfels, ferner zu Trübung der Hornhaut und zuletzt zu völliger Erblindung. Der Errrg« der ägyptischen Augenlrankheit. dir sich rapid verbreitet, ist bis jetzt noch unbekannt. Diele wichtige Belehrung über die Gciähr- lichkeit und Bösartigkeit der «gvptiiche» Augenkrantheit kann im praktilchen Leben von den beiliamsten Folgen iein, denn sie ver anlaßt, bei irder veidächligcn Krantheitserscheinung am Auge sofort den Arzt zu konsultieren. — Et was über die Kleiderschleppe. Me „Illustrierte Zeitung" bringt in ihrer Nr. 3140 einen Aufsatz „Bakterien im Staube der Kleiderschleppen", worin der an den Schleppen vor- gefundene, teils im Ballsaal, teils auf den Straßen aufgenominrne Staub einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen und aus die durch die ausgewirbelten oder in die Wohnungen verschleppten Bakterien verursachten Gefahren für Leben und Gesundheit hin gewiesen wird. Dem Aufsätze sind sieben photographische Auf- nahmen beigefügt, welche kleine Menaen Schleppenstaubes in 100- bis 400iach«r Vergrößerung darstellen. Besonders ersichtlich werden die Gefahren, die uns von der viel umstrittenen Kleider- schleppe drohen, wenn man ganz kleine Mengen Staubes mit Nährgclatine entsprechend präpariert bezw. kultiviert. Jeder Keim teilt sich bei diesem Verfahren, und bei der enormen Ver mehrungsfähigkeit der Bakterien wird m wenigen Tagen aus jedem ursprünglich vorhandenen Keime eine mit bloßen Augen sichtbare Bakterienkolonie. iAufnahnie in natürlicher Größe! Eine der Hauptgesahren des übrigens höchst unappetitlichen Schleppen- staubes beruht in dessen Ueberführung in die Wohnungen, wo beim Ausklopfen und Bürsten der Kleider die infizierlen Staubteil chen aufgewirbelt werden und so auf ihrem Wege durch die Luft Eingang in die Nachenhöhle und Lungen der Vewohner finden. „W-e manche Mutter mag in ihrer Schleppe ahnungslos die Bakterien heimgebracht haben, die ihren Kindern die Diphtherie bescherten!" — Jedenfalls kann es nicht schaden, wenn einmal von allen verständigen Kreisen gegen die Schleppe energisch mit Wort und Beweis vorgegangen wird. Vielleicht erleben wir noch die Zeit, in der auch die schleppentragenden Damen zur Ver nunft kommen Oder sind wir wirllich so weit, daß ein Teil unse rer Damen offenkundige Unvernunft dauernd mit Stolz zur Schau trägt? Mühe geben sich in bezug auf die Schleppe tue Damm allerdings wenig, das vielseitig anzuwendende Shakespearcsche Wort Lügen zu strafen: „Schwachheit, dein Name ist Weib!" — Das Dresdner Jugend-Rennen, das zweitgrößte Rennen des Dresdner Rennvereins, welches am kommenden Sonntag zum Austrag kommt, wird eine auserlesene Gesellschaft unserer Zweisährig^a am Start versammeln, um den ausgesetzten Preis von 12000 Mark heimzubringen. Sehr schwer ist es, heute schon ein Prognostikon für dieses Rennen aufzusiellen, da die einzelnen Ställe auch »och nicht ihre Dispositionen hierfür ge troffen haben. Jedenfalls werden aber, wie die Berliner Sport- zcitilnacn berichten, die Hoppegartcner Ställe mit einer großen Anzabl von Pferden am Platze sein, — Der im „Preis von Herkules" für den siegende» Reiter bestimmte Ehrenpreis besieht au» einem Etui mit 12 filbevAen Sektbechern, während der Trainer des siegenden Pferdes im 'Dresdner Jugend-Rennen Mi Weinkarasfen, Kristallglas mit Silberbeschlag in modernem Stil, im Etui erhält. Die vorbenanntcn Ehrenpreise sind vom Hos- juwelier Heinrich Mau, Dresden. — In Militärvereinskreisen ist vor Jahren eine Sachsen- stiftuna errichtet worden, welche den eolzzi Zweck verfolgt, ge- dieptcn Militärs, hauptsächlich solchen, Mche nach beendeter Dienstzeit mit guter Führung zur Reserve entlassen werden, un entgeltlich Arbeit zu verschaffen. Für Dresden befindet sich die Gefchästsstelle Borngasse Nr. 1, 1. Etage. Sie ist an Wochen tagen von vorm. 11 bis 1 Uhr geöffnet. Arbeitgebende Prinzipale mögen baldigst Mitteilung dorthin gelangen lassen, da bereits eine grotze Anzahl arbeitsuchende Reservisten sich gemeldet haben. Laut Beschluß der Sachsenstrstung können nur diejenigen gut gedienten Militärs von der Geschäftsstelle Dresden berücksichtigt werden, welche ihren Wohnsitz ln Dresden oder dessen nächster Umgebung haben und sich persönlich mit Militärpapicren bei genannter Ge schäftsstelle melden. Gesuche und Mililärpapiere dorthin zu senden, ist daher nutzlos. — Der Verein der Handlung Sgehilfinnen für Dresden hat sein Heim, welches sich ziemlich Jims Jahre lang Johannes-Allee 1 befand, dieser Tage nach Marienstraße 22, 1. Etage verlegt. De Weiheseier der neuen Räumlichkeiten findet Sonntag, den 20. September, statt. In Verbindung mit diesem Heim ist die zweite Etage des HaufeS zu Wohnungen für Handlungsgehilfinnen eingerichtet worden, die teils möbliert, teils zum Selostausstatten abgegeben werden. Gleichzeitig ist auch daS Bureau der Stellenvermittlung des Vereins nach dem neuen Heim verlegt worden. De Bureaustundcn sind neuerdings auf die Zeit von 10 bis 1 Uhr vormittags ausgedehnt worden. Durch den vor einiger Zeit erfolgten Anschluß an den großen Stellen- vermittlungsbund der verbündeten Handlungsgebilfinnen-Vereine von ganz Deutschland ist der hiesige Zweigverein setzt in der Lage, auch von auswärts tüchtige Kräfte yeranzuziehen und mit Sorg- fall den verschiedentlichsten Ansprüchen gemäß auszuwählen. — Ani SvnnIaa veranstaltrte die Dresdner Gardinen- und Spitzen-Manufaktur, Aktiengesellschaft zu Dresden, für da» Fabrikperloual des Dresdner Etablissements und daS der Schwefle,fabrSk in Dobritz einen AnSssua nach der Sächsischen Schweiz Inch 6V, Uhr verließ der Sondeuua den hiesigen Hauvtbabnhof, um in Niedersedlitz die anderen Teilnehmer auszu- neblnrn, io daß dieser Zug über 800 Personen dem Bestimmungs orte Köniastrin ,»führte. Unter dem Vorantrltt de» Musikkorv« der Fabriken und der AksellichnflSs.chne wurde zunächst dieDiebeS- höhle, welche, mit kleinen IlliiminatlonSlämpchen auSgeichmückt. einen zanbeitscheii Anblick gewährte, besucht, »m dann sofort dir Wanderung »ach dem Psasienstein vorzniikhineil. Rach genügrndn Stäikiing wandelte man über Gohrisch nach Königslein, wo im „Schntzenhanse" und im „Bahnhotsreslauranl" da» Mittagessen riiigrnvmmrn wurde. Der Nachmittag wurde durch GelangSvor»
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