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Dich«» »I-tl wird den Leser« von Dr erden und Umgebung am Tag» vorher bereit» al» -Ibrna-Iurgabe zugeftekll. wahrend e, die Post-Lbonnemen am Morgen in einer SesanUausgabe erhalle». 88. Jahrgang. As LI. vezngü-Gebühr nterleltilhrl. tUr Dre». den bei lLgttch zwei maliger Zuliaaun,,«» Sonn- und Moniaaen nur einma» S.LV M., durch auawSrUa« Nom. milllondre di» ».»» M. Bei einmaliger Zu. »ellun, durch die P-lt iM.iodne Bestellgeld». Aurland: Oester, relch Ungarn k.<d Nr., Schwei» d.liü ljrl»., Siallen 7,l? Lire. — 'Nachdruck nur mit deutlicher! OueNen. nnaad« i,Dre»dner Mchr."»»ulillstg.-Un neriangle Manustrigl« werd.nichlauidewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt tn Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafre 38/i>0. Mittwoch, LI. Januar 1914. Anjeigen-Tarts. Annahme von Ankün- dlgungen dl» nachm. » Uhr. Eonnlog» nur Marienllrohe s« von >l dt» U,I Uhr. Di» «inivalllg« Zelle (etwa « Silben» zs P».. die »welioallige Zeile aul Tulielle 7» Pt.. dle zweilpoll. Sleklomezetlr I.dü M.. Fomilie» Nachrichten au» Dre». den die einspall. Zelle Ld Pl. - In Num mern nach Tonn- und Feiertagen erhöhter Tarif. — «»»wirligr Slullröge nur gegen Norauadezahlung. — Jede-BelegbialllvPl, eikrczo Lefev am Dienstag abend. In der Ersten Kammer gab Minister Gras van Vitzthum eine Erklärung über de» Verkehr der Ständc- mitglieöcr mit den Staatsbehörden ab. Für die Oberlausitz wurde zwischen N a t i o n a l l i b c - ralcn und Freisinnigen ein Wahlabkommen für die nächsten Landtagswahlcn geschlossen. Die Gewerbekammcr Dresden bewilligte zum Garantie- londö der Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1916" 90900 Mark. Der Reichstag erledigte heute eine kurze Anfrage und fuhr dann in der Beratung des Etats des Reichsamts des Innern fort. Die angekündigtc Nachprüfung der Bestimmungen über den W a s s e n g c b r a n ch deS Militärs wird inner halb des Kricgöministeriums vvrgcnommen. Der Berliner Magistrat beschloß, für die Olympi schen Spiele Berlin 1910 einen Zuschuß von 60000 Mark zu bewilligen. Ter Literarhistoriker Professor Rudolph Gen 6c ist gestern in Berlin gestorben. Im Kreise Hadcrslebcn wurde ein Gemcindevorstand im Disziplinarverfahren wegen dänischer Umtriebe seines Amtes rutscht. Neueste Drahtmeldrmgen vom 20. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. <Priv.-Tcl.) Der Reichstag ermächtigte den Präsidenten Dr. Kaempf, dem Kaiser zum Geburtstage die Glüclivünsche des Hauses zu übermitteln. — Abg. Erzbcrgcr sZcnlr.) fragt an, was der Reichskanzler zu tnn gedenke, nm der im Nelchsvereinsgesetz auch für die Berliner Schutzmänner garantierten Bereinsfreihcit gegenüber den vom Polizeipräsi denten getroffenen Mas,nahmen Geltung zu verschossen. Ter Berliner Polizeipräsident v. Iagow habe die Bereinigung Berliner Schutzmänner, die nach den Salzungen zur Pflege königötrcucr Gesinnung, der Kameradschaft und Geselligkeit gegründet morden war, verboten, obwohl die Behandlung politischer und dienstlicher Angelegenheiten satzungsgemäß grundsätzlich ausgeschlossen worden sei. Der Vorsitzende wurde gegen seinen Wunsch nach Zabrze verseht. Ncgierungs komiittstac Gchcimrat Lewakd erwidert: Die Angelegenheit gehört ihrer Natur nach nicht dem Vereins-, sondern dem Beamtcnrecht an. Ich verweise aus die Ausführungen des damaligen Staatssekretärs des Innern, dem sich auch die Reichstagskvmmissivn angcschlossen hat. Unter diesen Um ständen liegt für den Reichskanzler kein Anlas, zum Ein schreiten vor. — Abg- Erzbcrgcr lZcntr): ES ist auödrttcllich erklärt worden, das; auch die Beamten Bercinösrciheit ge niesten sollen und das, Vereine, deren Zweck dem Wesen deS Beamtentums entspricht, nicht verboten werden sollen. Ist der Reichskanzler gewillt, diesem Grnndsah Geltung zu ver schaffen? — Gcheimrat Vcmald empfiehlt. diese Frage im Rahmen der EtatSdcvatie zur Sprache zu bringen. Alsdann wurde die Beratung des Etats dcs ReichSamtS des Innern fortgesetzt. tFortsehung im Morgcnblatt! . Berlin und die Olympischcu Spiele 1916. Berlin. Der Magistrat hat beschlossen, für die Ver anstaltung der Olympischen Spiele im Jahre lOlO in Berlin einen Zuschns, von 60 000 M k. zu bewilligen. Die Beitragslcistnng ist nicht von der Voraussetzung abhängig gemacht worden, das; zugleich auch die Vororte Berlins Beiträge bewilligen. Der Magistrat hat lediglich der be stimmten Erwartung Ausdruck gegeben, das, alle anderen beteiligten Faktoren ebenfalls die Veranstaltung der Olym pischen Spiele in Berlin unterstützen würden. Die Bcrnsungsverhandlnng im Tilian-Prozest. Berlin. In der heutigen Sitzung wurde zunächst von allen Seiten, auf die Vernehmung des Zeugen von Metzen verzichtet. Tic Verhandlung erstreckte sich sodann nochmals auf den Etat des Kricgsmiilistcriiims, der n. a. auch der Firma Krupp zugänglich gewesen sein soll. De: Angeklagte Pfeifer habe, wie im Lause der Bcrhandlung mehrere Geheime Ncchniingsrätc deS KriegsministeriiimS als Zeugen aussagen, einen Teil der Auszüge bearbeitet. Den Firmen, die mit dein Kricgtzministcrium in Ver bindung standen, sei auf Anfrage über den Etat Auskuiis: erteilt morde». Major Weitcrshauscn vom Kricg.Sministe- rinm stellte die Berechtigung hierzu laut Vorschrift fest. Die Bcrherruugcn an -er Ostsccküftc. Berlin. Die Folgen des Hochwassers au der Ost see k ü st c sind viel schlimmer, als bisher aiigcnvmmcn wurde. Unzählige Fischcrfamilicu haben ihr Hab und Gut verloren und bedürfen aufs dringendste der Hilfe. Das Hochwnsserkvmitcc bittet, weitere Beiträge an die Zahl stellen oder an das Bureau Alsenstrastc 10 zu senden. Eins sozialdemokratische Wahlniederlage. Frankcnhauscn a. Kysshanscr. Bei der gestrigen Ersatzwahl für den Sch w a r z b u r g - N u d o l st ä d t c r Landtag im Wahlkreise Frankenhausen-Land erhielt der bürgerliche Kandidat Kämmerer 609 und der sozial demokratische Kandidat Kratz 112 Stimmen. Kämmerer ist! somit gewählt. Bisher war der Wahlkreis sozialdemo kratisch vertreten. Dem Nudolstädter Landtag gehören nun- meh, 9 bürgerliche und S sozialdemokratische Abgeord nete an. Zubern und der wtirttembcrgischc Freisinn. Stuttgart. Tic Fortschrittliche Fraktion des württcmbcrgischcn Landtages hat mit Bezug ans die Zabcrncr Ange'cgcnhcit eine Anfrage an die Staats- regjernng gerichtet, in der aus die Möglichkeit hingewicscn wird, das, auch in Württemberg das Miliiär die Ausübung der bürgerlichen Polizei an sich reisten konnte. Die Unstimmigkeiten im englischen Kabinett. London. lPriv.-Tel.) Wie „T-ailn Telegraph" meldet, findet Donnerstag die entscheidende Kabinctisitzung statt, in der Beschlüsse über die tiefgehende» Differenzen zwischen dem Marincministcr Churchill und dem Schatzsekrciär Lloyd George gefasst werden sollen. Die Demission des einen oder des anderen Ministers erscheint unver meidlich. Wctlbcwcrv beim Bau amerikanischer Kriegsschisse. Washington. Ter Marinesckrctär D a n i c l s^crklärtc sich bereit, die Erlaubnis dazu zu erteilen, dast aus ländische Schisföbaner Angebote für amerikanische ^Kriegsschiffe machen. Es soll dadurch ein größerer Wettbewerb unter den privaten amerikanischen Werften hervoracruscn werden. Ein poUtisä»cr Mord in Bombay. Bombay. tPriv.-Tel.s 'Rach längerer Pause ist eS hier wieder zu einem A t t c n ta t gekommen. Ein eingeborener Inspektor der Geheimpolizei wurde gestern abend, als er aus einem Slrastcnbahnwagcn stieg, von einem Eingebore- ucn nicdcrgeschvssen. Der Mörder, der sofort nach der Tat verhaftet werden konnte, weigert sich, irgend etwas über seine Person und die Beweggründe der Tat anzugeben: man glaubt jedoch, es mit einem gewöhnlichen Anarchisten zu tnn zu haben. Berlin. lPriv.-Tel.s Der Kronprinz und dir Kron prinzessin bleiben wegen der Erkrankung des Prinzen Hubertus der Hofcour fern. Berlin. sPriv.-Tcl.s Brandmeister Grabow, der bei dem Grostscucr ans dem Lehrter Gütcrbahnhos durch ab- stürzendes Manerwerk schwer verwundet wurde, ist heute nacht im Augusta-Hospital seinen Verletzungen erleg«». Gestern nachmittag hatte die Kaiserin den Kranken besucht. . Newyork. Ans dem städtischen Zuchthause in Me. Alcstcr im Staate Oklahoma versuchten drei Ge fangene auszubrcchcn. Sie hatten sich Gewehre verschafft und erschossen drei Aufseher, sowie einen zwfLllig anwesenden Richter. Schließlich gelang eS. die d re i A u S. brccher nicdcrzusch testen. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. Die öffentlichen Tribünen sind sehr stark besetzt, «atz», scheinlich hat man geglaubt, dast die feierliche Einwetsun- des Kronprinzen schon heute stattsindcn werde. Vor Ein tritt in'die Tagesordnung gibt der Minister deS Inner» Gras v. Vitzthum die nachstehende Erklärung über dev l Berkchr der Ständemitglicdcr mit den Staatsbehörde» ab: In der Sitzung vom 14. Januar hat Herr Oberbürge» meister Keil Ausführungen über die Verordnungen d^ Ministeriums dcs Innern, den Verkehr der Behörde» mit den Ständckammcrn betreffend, gemacht. Ich habe damals auf diese Ausführungen nicht geantwortet, weil ich glanzte, dast das Haus am Ende einer sicbcnstündigen Sitzung krt» genügendes Interesse mehr dafür hätte. Ich glaube eS ab«r dem hohen Haufe schuldig zu sein, dies bei der erste» Ge legenheit nachzuholen. Ich schicke voraus, dast alle jene Verordnungen den Eharaktcr innerer Dien st an w et- sungcn tragen. Sie haben, wie selbstverständlich ist, weder den Zweck, noch den Erfolg, an den Rechten der Mitglieder der Stündeversammlung etwas zu ändern, sondern nur den, die staatlichen und die- jcnigcn kommunalen Behörden, die staatliche Angelegen heiten besorgen, anznwcisen, wie sic sich gegenüber einem Ansinnen aus Erteilung einer Auskunft zu verhalten haben, die ein LandtagSmitglicd in dieser seiner Eigen schaft von ihnen wünscht. Sie werden es begreiflich finden, dast die Negierung nicht wünschen kann, wenn die ihr untergebenen Behörden und Verwaltungsstellen mit Mit gliedern der Ttändeveriammtung unmittelbar in An gelegenheiten verhandeln, die die Negierung allein zu ver treten hat. Wünschen die Siändcmitglicdcr, in solchen Kuuft und Wissenschaft. e* Mitteilung aus dem Bureau der Königliche« Hos- theater. Freitag, den 28. Januar, geht im Königlichen Sch a u sp i e l h a n s c Tolstois Drama „Der lebende Lcichna m" auf Königlichen Befehl i» Szene. Die Bor- stclinng beginnt ^8 Uhr. s* Köuigl. Opernhaus. In der gestrigen Vorstellung des „Lohengrin" gastierte als Ortrnd die in Dresden bereits bestens bekannte Frieda Langcndorfs und entledigte sich ihrer Ausgabe mit trefflichem Erfolge. An Stelle der indisponierten Frau Plaschke-v. d. Osten sang die stets hilfsbereite Magdalena Scebe Sic Partie der Elsa und trug wesentlich zum Gelingen der Aufführung bei. s"» Das Pctriquartctt Halle für seinen gestrigen vierten Abend ein klassisch-romantisches Programm ausgestellt. Schubert, Mendelssohn und Schumann waren mit köstlichen Schöpfungen vertreten, und die Herren Petri, Warwas, Unkcnstcin und Georg Wille setzten ihr reiches Können ein. nm diese Meisterwerke in gciuif,vollster Weise z» Gehör zu bringen. Der Palmcnganen war sehr stark beseht, »nd viel Beifall lohnte die Kvnzcrtgcber. -h* Littcrarische Gesellschaft, Tic fast vollzählig er schienenen Mitglieder der L i t t e r a r l s ch e n Gesell schaft wurden gestern durch bunte Darbietungen des Künstlcrpaarcs Marya Dclvard und Marc Henry auss angcnebmstc unterhalten. Beide waren einmal die stärksten Persönlichkeiten der Elf Scharfrichter in München und haben denn auch die Zeilen des Kabaretts überdauern können. Es ist nicht alles gleichwertig, was sic bieten. Marya Dclvard, ehedem nur iibcrschlanke Linie i» Schwarz mit grostcm bleichen Kopf, strahlt nun in den buntesten Farben gewählter Kostüme, Wirklich Künstlerisches bot sie in den Rezitationen aus Werken Peter Attenbergs, dann in einigen Liedern und Duette», die in erster Linie Grazie des Vortrags verlangen. Hier ist sie sehr kuliivicrt und ähnelt in einigen Zügen ihrem grvstcn. unerreichten Vorbild Anette Guilbeit. Alte deutsche Volkslieder sollte sie nicht singe», es fehlt lnnd fehlte von je) ihrer Stimme die nötige Innigkeit, 'llnch !br viel gerühmter Vortrag von der Ballade des Pfarrers Tochter von Tanbcnhcim, die sie früher immer brachte, siel sehr aus ihrer Linie. Sie ist in Stücken am besten, die Raste, Grazie und Pikanterie verlangen. Früher wurde sic auch als „Dämon" verschrien, der sic aber nicht ist. Marc Hcnrn ist noch immer der beste Kon- ferenzicr, den Sic Brctt'l je hatten, die ausgesprochen gallische Note seines Wesens, die Liebenswürdigkeit, mit der er Bonmots wie blanke Schaumünzen unter die Hörer wirft, machen ihn sehr geeignet, dem Publikum in leichter charmanter Weise Aufklärungen über Stil und Art ilnbekann- tcr Bortragsstücke zu geben. Leider ist er einer gewissen gallischen Unart nicht entgangen, in Geschwätzigkeit zu ver fallen. Er hatte Augenblicke, so bei den „Eris de Paris", in denen er geradezu ans die Nerven siel. Als Vortragskünstler verfügt er über die Gabe, Stimmung zu erziele» und Pointen sein und geistreich hcrauSzubeben, die Neigung zum Affektierten wäre zu bekämpfen, weil günstige Eindrücke dadurch vermindert werden. In den Stimmungsbildern von Aristide Brnant „A Battgnvttcs" und „Sur l'Pavö", die er schon früher an gleicher Stelle vorgetragcn hat, mar er wieder sehr erfolgreich. Die beiden Duette ans dem Jahre 1830 gaben ihm und Madame Dclvard Gelegenheit, in hübschen Zeitkostümen liebenswürdige Koketterie zu ent falten. Der Erfolg war bei angeregter Stimmung freund lich. — Am Klavier begleitete Hanna Sckulla. ii^. 's* Heinrich Zeise f. In Grvst-Flottbcck ist. wie einem Teile der Leser bereits kurz gemeldet wurde, der Nestor der deutschen Dichter. Heinrich Zeise, im 02. Lebens jahre gestorben. Zeise sehnte sich schon lange die ewige Ruhe bcrbci. da er im Lause der Jahre taubstumm gewor den war und in letzter Zeit auch das Augenlicht znm großen Teile verloren hatte. .Zeise ist 1822 in Altona geboren, ivv er auch den größten Teil seines Lebens als Leiter der von seinem Vater errichteten chemischen Fabrik verbrachte. Er trat 1817 zuerst mit einem Bande lnrifchcr Gedichte hervor, der großes Aussehen erregte. Auch die deutschen Kriege gaben ihm Stoff zu vielen Gedichten. Der Dichter erlitt vor 14 Tagen einen leichten Schlagaiifali, der eine Lähmung im Gefolge hatte. Er erholte sich scdoch wieder etwas und unterhielt fick) mit seinen Angehörigen bis in die letzten Tage in lebhafter Weise. Tann verschlimmerte sich der Zn stand des Geistes und er wurde vollkommen apathisch Velcidigungöprozcst Max Klingcr gegen den Kunst» malcr Urban. Das Leipziger Schöffengericht beschäf tigte sich am Montag nochmals mit der Beleidigungsklage Prof. Max Klingcrs gegen den Kunstmaler Urban.^ Es hatte schon am 29. Mai vorigen Jahres in derselben Sache ein Termin angestanden, damals war jedoch eine Vcr tagnng eingetreten. Wie mitgctcilt, ging der Ervffnnngs bcschlust dahin, Urban habe im Dezember 101 l ein Rund schreiben abgcfastt und versenden lassen, in welchem bc hauptet war, der Privatklägcr habe die Mitglieder dcs Leipziger Künstlcrvercins dadurch vergewaltigt, dast er durch seine Auötrittscrklärnng und die Kündigung der dem Verein gegebenen Hypothek den Eintritt dcs gesamten Künstlcrbiindes in den Künsllcrvcrein erzwungen habe. Weiter habe Urban in einem an das Kvnigl. Amtsgericht gerichteten Schriftsätze vom 21. Mai 1012 behauptet, der Privatkläger stabe nicht die Förderung der Kunst, sondern mir die Schaffung eines ihm gefügigen Anhanges, de, seinen Plänen dienen svlle, im Äuge. Prof. Kkinger wolle nur sich und seine Anhänger als Leipziger Kunst ctablic reu. Er suche die selbständigen Charaktere im Künstler verein absichtlich zu Seren Schaden zu unterdrücken. Ledig lich um seinen alleinigen Einflnst in Leipzig zu begründen, habe er erklärt, der Schwanz vom Künstlcrvcrcin müsse abgehackt werden usw. Bon Urban war bekanntlich Wider klage erhoben worden. — In der erneuten Berbandlnng, die am Montag anbcraumt worden war, wurde, wie die „Lcipz. N. Nachr." berichten, der ganze Tatbestand noch ein mal ausführlich erörtert. Die Parteien stellten eine Reihe Bcwcisanträgc. Im Verlause der Verhandlung verwies der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Dr. Weint, daraus, dast er früher schon einmal geäußert habe, im Interesse der Letp zigcr Knnstlcrschaft und der Stadt würde ein gütlicher Ausgleich der bestehenden Differenzen das Beste sein. Im übrigen bemerkte er noch, er werde de» ganzen Tatbestand lkenan fcststellcn, damit eine gründliche Unterlage für alle Zeiten geschaffen werde. Wenn allen Beweisaitträgcn statt gegeben werde, so dürste die Verhandlung eine Woche in Anspruch nehmen. Dir Parteien kamen ausgiebig zu Worte, um ihren Standpunkt darzittegc». Nach etwa sieben ständiger Verhandlung murde nachmittags gegen 4 Uhr der Beschluß verkündet, dast abermals eine Berta an na