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Dresdner Nachrichten : 26.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187401264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-01
- Tag 1874-01-26
-
Monat
1874-01
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1874
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. »er »spedttio» «anemiraße l». itton. «terlrliühc- tt«i «>/< »i,r., durch dl» Post »» V». SI»j»I»e Oiumnier» > R,r. «lull»»»: 23000 <kltz> gilr dl« Villllgab» rlnge- laiidler Man»tzrlpt« mach« sich dl» Ntdacllon nlchl ««rblndllch. Inseraten-Annadme au«> lixu>«»-l«l» uoä Vorlor in Hamdura. Ber itts Wl«„, L»l«lg. v»ül. lvttilou, »rrnlfuri a. M. — Loä. tlo«»» l» Verltn, Leipzig, Wien, Hamburg, FranlsuN a, M-, Mll»> che», — v«°d» ld c«. l» graul?» >l » M, — »r. Volgt l„ llhemnitz. — II»- »», I,»t>u». Sattler d L». ln Varl», rvl. Tageblatt für Unterhaltung und Geschiistsvcrkehr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ök Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Inlins Neichardt. NnleralenierdenMaN'N- llratze l» angenommen dl» >b s Udr, Somilag» i>i« Mittag» IS Udr. In Neuliadii grate »loller- näsle L bl« «bd. d Udr. Der Raum einer «in spattinen Pellliett« koliet ir Psa aingelandr «i« Zelle S Ngr. ikine Garantie tllr dag nilchsitllalae «rschtl- »len der Inserale wir« nicht gegoten. AuSwLrligc Annoueen- Aufträge von u»r unbe» kannten Firmen u. Per sonen lnlcrlrcn wir nur gegen Pränninerando- Zadlnng durch Brlel- marken oder Polielntad- lnng. s Silben koste» I>ir Ngr. AuSwiirl ge könnt» die Fadlung auch aus eine DreSdncrFlrma anwettcn. Die »rp. Nr. 28. Neunzehnter Jahrgang. MItredacteur: Für das Feuilleton: vr. Liutl LucklvI« «»rtu»»«». DresSeu, Montag, S«. Januar 1874. TageSgeschlchtt. Deutsches Reich. Die Meldung des „Börsen-Courier" von der bevorstehenden Reise des Kaisers nach Italien und der Ueber- nahme der Regentschaft durch dm Kronprinzen ist durchaus unrich tig. Der Kaiser befindet sich so wohl, daß alle Reisepläne vorläufig vertagt worden und der Badesaison Vorbehalten sind. Kaplan Rias unke, der Redacteur der „Germania", wurde in Berlin bei der Verhandlung seiner elf Preßprocesse am 23. zu einem Jahr Gefängniß und 200 Thalern Geldstrafe vrrurtheilt. Der vom Staatsanwalt gestellte Antrag, dem Verurtheilten das Recht des Eintritts in den Reichstag, in welchen Majunke gewählt worden, zu entziehen, wurde vom Gerichtshof abgelehnt. AuS den preußischen Provinzen iverden auch heute wieder ver-' schiedene ExecutionSmaßregeln gegen die Bischöfe gemeldet. So hat Oberpräsident Günther eine weitere Aufforderung an den Erzbischof Ledochowski unter Androhung einer Geldstrafe von 1000 Thalern erlassen, die Probstei Dobrayba binnen vierzehn Tagen anderweitig zu besetzen. — Die Zeugenvernehmung in der Voruntersuchung für den beim obersten Gerichtshof in kirchlichen Angelegenheiten anhän gigen Proceß des Erzbischofs wird eifrig fortgesetzt. — In Breslau ist nach einer weiteren Mobiliarexecution nun auch in der dortigen sürstbischöflichen Residenz „Nichts mehr zu pfänden". Auch Bischof Förster steht also nun wie Graf Ledochowski vor Haftmaßregeln. — In Trier fand am 21. und zwar zur Eintreibung einer Geldstrafe von 3000 Thlr. die erste Pfändung in, bischöflichen Palais statt, weil nach Abzug des arrestirten Gehaltes von 20t)0 Thlr. noch der Rest von 1600 Thlr. an die Strafkasse zu zahlen war. Dem Ver nehmen nach sind aber in der Wohnung des Bischofs nur Möbel von unerheblichem Werthe vorhanden gewesen. Allem Anscheine nach werden in Westfalen die Kohlenpreise endlich fallen, und zwar sehr erheblich. Die Zeche „Louise Tiefbau" in ver Nähe von Dortmund, die eine vorzügliche Kohle liefert, hat für den Landdcbit, für den im vorigen Jahre fast nichts abfiel, die Preise ihrer Kohlen, nachdem sie dieselben vor noch nicht 14 Tagen allgemein auf 10 Sgr. pro Scheffel ermäßigt hatte, auf 8 Sgr. für melirte und 7^ Sgr. für Nußkohlen herabgesetzt. Andere Zechen werden bald diesem Beispiele folgm, denn bei manchen von ihnen lagern solch enorine Quantitäten unverkaufter Kohlen, daß es bald an Raum zu deren Unterbringung seht«« muß. England. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Glasgow gemeldet, daß am 25. k. M. daselbst ein schottisches Sympathiemee ting für Deutschland bei dessen Kampfe gegen den Ultramontanis mus stattfinden soll und daß diesem Meeting voraussichtlich noch mehrere andere Meetings gleicher Art in Schottland sich anschließen würden. Bon den Ultramontanen sei ein Gegenmeeting für den 6 Februar nach London ausgeschrieben, für welches der Herzog von Norfolk den Vorsitz übernommen und zu welchem auch das gesammte katholische Episcopat sein Erscheinen zugesagt habe. Locales und Sächsisches. — Den neugewählten Reichstagsabgeordneten sind bereits die Eisenbahnfreikarten zugegangen. — An den neuen Silbermünzen, welche einen sehr intensiven Silberglanz haben und den Eindruck der Gediegenheit machen, wird von vielen Seiten bedauert, daß sie so gar klein sind. Was wird das in Zukunft, besonders für die Uebergangsperiode, für Verwechslun gen geben, wenn ein Markstück kaum so groß ist, wie ein Fünf groschenstück, und ein Zwanzigpfenniger kleiner als ein sächsischer Groschen oder Pfennig! Es kann gar leicht kommen, daß diese Maß regel ganz bedauerliche moralische Folgen hat — lächeln Sie nicht! Denn wenn man gar so wenig Greifbares in der Hand hat, so stellt sich gar leicht ein leichtsinniges Gebühren, eine Geringschätzung des Geldes ein, wie sie z. B. in Oesterreich, wo auch die Zehnkreuzcr kaum die Größe unseres Groschens haben, tatsächlich vorhanden ist. So lächerlich diese Behauptung erscheint, so ist sie doch durch die Er fahrung bestätigt; die Leute wollen für ihre Waare etwas ordent liches an Geld sehen, — die Menschen sind eben zu komische Leute! — Im Monat Januar sind alle Jahre die Einlagen in die hiesige städtische Sparkasse am stärksten. Alle Vorgänge früherer Jahre aber scheinen übertroffen zu iverden von dem heurigen Januar. Man nimmt an, daß gegen 200,000 Thaler an Einlagen ver Sparkasse zufließen werden. Abgesehen von manchem anderen Grunde, trägt auch der Umstand viel dazu bei, daß viele Leute die Gelder, die sie in Privatbanken zu höherem Zinsfüße angelegt hat ten, jetzt, gewitzigt durch mancherlei Krachs und Krächleins, zurück' ziehen, obwohl jene Banken ganz gut stehen, um ihre Gelder, wenn auch zu geringerem Zinsfüße, der städtischen Sparkaffe anzu vertrauen. — Das ist 'ne schöne Geschichte — mit unseren Wasser- platzungsröhren wird es schlimmer, statt besser. Bislang sind nur solche Röhren dcfect geworden, deren Wasser in die Straßen drang oder durch die Abzugkanäle versickerte. Vorgestern aber platzte eine Röhre boshafter Weise in der Nähe eines Kellers der Struvestraße, in welchem ein Droguist Farbcstoffe und ähnliche Gegenstände untcr- gcbracht hat, die vorzüglich die Trockenheit lieben. Der Boden be sagten Kellerraumes steht unter Wasser und man kann sich den Schaden leicht vorstellen. Es ist selbstredend, daß die Stadt Ersatz zu leisten verpflichtet ist. — In der Oppellstraße ist vorgestern der Kutscher eines hie sigen Architekten von seinem mit Steinen beladenen Wagen herab- gcfallen und überfahren worden. Sr wurde nach seiner Wohnung geschafft. — Unsere Leser werden sich au« der seinerzeitiaen Mittheilung tn unserem Blatte des Raubes entsinnen, der am 10. d. M. in den späten Nachmittagsstunden an einer älteren Dame in der Flur des von ihr bewohnten Hauses in der Victoriastraße durch einen jungen Menschen begangen worden ist, der bei der Flucht au» dem betreffen den Hause ein kleines Handbeil hatte fallen lassen. Nach langen vergeblichen Recherchen ist es nun am vorgestrigen Tage unserer Polizei gelungen, dem Urheber jener frechen That auf die Spur zu kommen und ihn Abends zu verhaften. Derselbe ist ein noch jun ger Mensch von noch nicht ganz 17 Jahren, Klempner von Pro fession und mit seinen Aeltern vor ca. 8 Jahren aus seinem Ge burtsort Teplitz in Böhmen nach Sachsen übergesiedelt. Die Hand tasche, welche der junge Mensch jener Dame vom Arme gerissen hat, will er weggeworfen, das darin befindliche Geld aber im ungefähren Betrage von 20 Thalern verthan haben. Die Ausgaben, welche er von dem geraubten Gelbe bestritten hat und die seinen Verhältnissen durchaus nicht entsprachen, wurden an ihm zum Verräther. Der wegen Geldunterschlagung flüchtig gewordene Buch bindergeselle Uhlig in Potschappel hat sich einige Zeit im Voigtlande umhergetrieben und ist am 21. d. Abends in einer Schankwirthschaft auf der Bahnhofstraße zu Zwickau von der Polizei verhaftet worden. Bei seiner Arretur sind von den unterschlagenen 280 Thlr». noch etwa 40 Thlr. bei ihm vorgefunden worden. — Gegen Schluß des am 21. in der Centralhalle zu Leipzig abgehaltenen Volksmaskenballs wurde dadurch eine aufregende Scene herbeigeführt, daß eine Frauensperson infolge einer durch Eifersucht gesteigerten großen Erregtheit plötzlich von der Galerie hinunter in den nicht mehr dicht gefüllten Saal sprang. Sie erlitt einen Bein bruch sowie mehrfache Contusionen und mußte mittelst Siechkorbes ins Krankenhaus geschafft werden. — Kohren, den 24. Januar. Im 14. Wahlkreise fand am 23. d. die engere Wahl zwischen Herrn Amtshauptmann v. Könne ritz und Buchhändler Fink in Leipzig statt und erhielt elfterer hier in Kohren 52 und Fink 126 Stimmen. Bei der ersten Wahl er hielten v. Könneritz 48, Fink 86 und Advokat Siegel aus Dresden 11 Stimmen. Glauben Sie nicht, daß wegen dieses Wahlsieges die Sozialdemokraten hier obenauf sind, im Gcgentheil; grundverkehrte Agitation unseres Herrn Bürgermeisters hat dieses herbeigcführt. — In Zittau wurde am 22. d. der Handarbeit« Lange durch Kohlendampf erstickt in seiner Wohnung gefunden. Der muthmaß- liche Zusammenhang dürfte folgender sein: Lange litt an Rheuma tismus und hat sich, nachdem seine Frau früh in die Fabrik aus Ar beit gegangen war, wieder eingeschlossen und niedergrlegt. Die et was locker gewordene Ofenrohrklappe war in der Regel mit einem Holzspan aufgesperrt. Dies« Span ist jedenfalls durch die Länge der Zeit verkohlt und in Folge dessen die Klappe, p»äh««d Lange ge schlafen hat, zugefallen und haben die in die Stube getretenen Koh lendämpfe Lange im Schlafe erstickt. — Leisnlg. In den Kammerverbandlungen über die Er richtung von Landgerichten tn Sachsen, namentlich bei Pos. 8, Bewilligung von 57,000 Thaler zum Ankauf von Areal in Döbel», wurde der Name Lelsnlg mehrere mal genannt. Wir fühlen uns veranlaßt, cS hier auszulprcchen, ln welcher Beziehung dieö ge schehen. Lciönig batte genügende Hoffnung, dieses Landgericht hierorts verlegt zu seben, und zwar, weil an maßgebender Stelle die Ansicht ausgesprochen wurde, die Stadt, welche in der Milte des Bezirks liegt, wird cs erhalten. Wir habe» seiner Zeit gebeten, versammelt, petirt und deputirt, unsere städtische Verwaliung hat es nicht an Mittel und Wegen fehlen lassen. Leiter ist uns nun In den Kammerdebatten, wenn auch kcin Todeöurtbeil, doch Alles abgcsprochen worden was Hoffnung machte, irgend welche staat liche Anstalt nach hier verlegt zu sehen. Döbeln und Oschatz sind unsere Rivalen, und zwar weil die Verkehrsverhältnisse, da Leis- nig auf einem Berge liegt, ungünstig sind. Nun versuche man es nur, der Berg ist durchaus nicht so groß, und übrigens ist er »ach oben ganz abgeplattet, es sind Bauplätze für die Halste der obigen Summe unten und oben zu haben. Eine Eisenbahn, welche die beiden größten Städte Sachsens verbindet, giebt eS ia auch. Es ist doch kein Knotenpunkt »öthig. um staatliche Anstalten in Pro vinzialstädte zu lege»? Noch ist hier die Lust nicht von Rauch und Dampf größerer Fabrikstädtc erfüllt, ein thatkrastigcS Leben vulsirt in den Bewohnern Leisnigö und läßt es sich's gut mit ihnen leben. Doch abgesehen von allen diesen, kommt hier etwas ganz anderes in Frage. Die Provinzialstädte, welche keine staat lichen Anstalten haben, und wo ein Fabrikzweig nicht alle Be wohner gleich beschäftigt, werte», trotzdem eine Eisenbahn sie be rührt, nnr vegetlren, sic können sich nur mit Aufopferung und Einschränkung oben erhalten, nur auf Kosten mancherlei Ent behrungen können sie den Forderungen der Zeit Nachkommen. Die staatlichen Anstalten sind eine Wvhlthat für uns, wie in der Debatte gesagt wurde, und so »löchten wir von de» Wohltbaten doch auch Etwas genießen, wir möchten doch die Wohithaten gleichmäßig vertheilt sehen! Lelsnlg hat seit langen Jahren ge beten : Erft um ein Bezirksgericht, was Oschatz erhielt, dann um Erhaltung der Garnison, wo wir uns allgemeinen Gesetzen sügen mußten. Dann um Errichtung der Realschule, welche Döbeln erhielt (hier muß jedoch bemerkt werben, daß dieses Jahr, den städtischen Bemühungen selbst eine Realschule zu grünte», die RegicrunL freundlichst Geldunterstützung gewährt». Weiter die Errichtung eines Seminars wurde Oschatz zu Theil. Und das Landgericht! — So Ist bald Alles.nun erschöpft, und sehen wir unsre Nachbarstädte aufblühen. sämmtllch von staatlichen Anstal ten begünstigt. Und wenn wlr ln den Kammerverhandlungen die Vorlagen, die Bewilligungen lesen: z. B. für die Seminare zu Pirna, Löbau, Zschopau. Oschatz, Schneeberg, Grimma im Betrage von 240,000 Thlr. rc. re., so ist eS wahrlich kein Neid, daß auch Lelsnlg eine Begünstigung erhalten möge, um so mehr, als allem Anschein nach, wie in Zukunft, auch das Wenige, was wir noch besitzen, verlieren können, und dann auch werden. Möge der Staat selne Güter gleichmäßig vertheilen! ES ist ja so schön frohe Staatsbürger zu haben! — Versteigerung ven 27. vsS. in dem GerichtSamt: Friede. Philipps HauS in GroßröhrSdvrs 2800 Thlr. tax. essentliche Gerichtssitzung am 24.Januar. Die Frau eines in Zittau stationirten Loeomotlventührers, Johanne Emllie Kühn aus Tillendorf in Schlesien. stand heute vor Gericht, um ihr Urtbell wegen Unterschlagung einer Näh maschine ln Empfang zu nehmen. Sic batte Anfangs Januar 1871 von Hereui Nähmalchineiilabrikant Schmidt eine Maschine egen 2 Thaler monatlich entliehen, dies Geld auch circa ein hal« schine, wenn hse Miethe vollständig bezahlt kel. Herr Schmidt hat darauf weit« nicht geantwortet; an einem Novembertage oder trifft er dl« Kühn aus der Straße und diese überreicht ihm 4 Thaler al» Elbschiagsz-Hluiig aus dir schuldige Mirthe; sie sagt: Abzahlung aus die Maschine selbst. Schmidt bekommt aber das übrige Gelb nicht »nb sendet Anno 72 den Dienslmann Rößler zur Kühn. Derselbe sollte kategorisch die Maschine ver lange», wurde aber durch verschiedene Vorspiegelungen rer Kühn abaewrcsen, bas cinemal nähte die Tochter dcö Hauses daraus, daS anbcremai hatte sie der frühere Wirih als Piand weae» Nichtbezahlung der Wolinniigömielhe iimebchaitcu. Die Maschine sei dann zuerst in ein Waschhaus, dann in einen Holzschuppen gestellt und daraus gestohlen worden. Endlich mußte Frau Kühn aber dock' gestehen, daß sie dicsclbc für 5 Thlr. beim Pfandleiher Wevhinan» versetzt gehabt hat. Nähere Recherchen ergaben, daß sie ein paar Tage spater wieder aus der Rhänitzgassc erschienen icl und Werhmann gebeten bade, ihr noch 5 bis 8 Thlr. aus das Pfandobiect zu geben, rcsp. es käuflich zu übernehmen. Dies hat W. abgclehnt, obgleich die Kühn als Grund ihrer Bitte den Tod ihres Ehemannes oder Ihrer Mutter angegeben. Nach dieser mißglückten Operation hat die Kühn jedeinaUs den Schein verkamt; denn die Maschine ist von zwei Herren etwa einen Monat späier, unter Rückgabe des Pfandscheines eingelöst worden. Die Kühn erklärt, daß dieö aui Veranlassung ihrer Mutter, welche damals als Köchin bei einer polnischen Gräfin iunctionirtc, geschehe» sei; der Diener der Gräfin habe die Ausführung dcö AMirageö übernommen und ihr, der Kühn, die Maschine in das Waschhaus gebracht, wo dieselbe auch von einer Zeugin gesehen worden i,t. Das von Herrn Gerichtsratb Jungnickc! präsidirte Schöben ericht verur- tl'cilte Frau Kühn zu 4 Monat Gelang»,!?. Die Anklage vertrat Herr Staats-Anwalt Reiche-Eiscnsiuck, die Vertheidigung Herr Adv. Or. Schaffrath. — Tagesordnung für die 33. öffentliche Sitzung der 2. Kammer, Montag, den 20. Januar l«74, Vormittags i l Uhr. Zweiter Bericht der ersten Deputation über die durch das König!. Dccret Nr. 14 der Ständcversammiung vorgelcgten GescMtwürfe, einige Abänderungen der Veriassruigsurkundc vom 4. September 1831, sowie einer Landtagsorcmmg betreffend. — Witterungs-Beobachtung am 25. Januar, Mittags. Barometerstand nach Otto L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 3 L- sseit gestern gestiegen 3 L.>. — Thermometer nach Reaumur: 5 Grab über Null. — Die Schloßthurmfahne zeigte West-Wind, Himmel leicht dcwölkt. Briefkasten. *»* I. S. O. hier. Frage wegen eines „Lehrbuchs der Com Position" ? — Musikdireclor Richter zu Leipzig: „Harmonie und Compositionslchre" (Leipzig, Härtels, welche von Anfang an bis zur Vollendung die Lehren der C ompositionsknnst vorttihrt. *,* R. G..r Dresden. „Sie erwähnten in einer Ihrer früheren Nummern einen gewissen Pctraca. Wer ist der Mann ?" — Wollten wir boshaft sein, io würden wir Ihnen antworten, derselbe war Generalmajor unter dem König Leonikas im Jahre 4E d. CH., a!S derselbe damals keilt griechisches Vaterland gegen die Perser veriheitigte. Wir sind Er nlchk ko und geben auch Lesern und.Am'ragestclleru, welche nicht so vtei Grütze haben, et was Im Conpersationslexlconauisucheii zu können, Antwort. Also ciufgei'aßt: Pctraca war einer der gl-ößlen italienische» Dichter, geb. 1304 zu Arezzo, gest. 1374 bci Padua. Seine Berühmtheit grünvet sich besonders auf seine Somictte an seine Geliebte Laura. Wenn Sie auch eine Laura haben, können Sic diese aiisingen. *»* Ein Neugieriger, welcher von unserer Gescheitheit auch ein Paar Piund gern hätte, fragt an: was „iiliputarlig" beiße? — Das bedeutet: ganz klein, winzig; was nach dem Namen des Lan des „Liliput" gebildet, welches nach der Sage von -Däumlinge» bewohnt war. Leien Sic dcö großen englische» Satirikers Werk; „Gcllwer" beiläufig gesagt eine uns nicht immer ganz ver ständliche politische Spotkschriit — wen» Sie über das kleine Volk etwas Genaucrcs wissen wolle». Aue: Lebt denn jenes Original noch in Dresden, welches Sommer und Winter banuß und in ganz dünner leine ner Kleidung herumlies? — Gewiß, wir begegneten ihm erst vor wenig Tagen in „barbsen" rothgesrorenen Füße» über den Schnee schreitend auf dem Palaisplatze. Ge 1 sing. Anno »>o wurden für jede Prcußcneinguar- tirung 12>/2 Gr. bewilligt (stir Verpflegung?, hier aber nnr 10 Gr. Woran liegt das? — Wir wisscn'ö nicht, fragen Sie Ihren Bürgermeister. B. S. „Sie brachten neulich eincMIttheilung über die vollständige Ungiltigkcit der Zehnthalcr-Notcn der Luxemburger Nationalbank. Jetzt ist eine Einlösungösiclle in Berlin für lene Bank errichtet, also sind die Noten derselben wieder im Cours." — Wir tbeilen dies unseren Lesern mit, iürchten aber, daß sic wenig Geschmack an der Annayme der Scheine jenes Liliput- staateö haben werden. Antwort am die Frage aus Schöubcrg, O. L., wann Herr Musikdirektor A. Ehrlich (L.-Gren.-Rcg. Nr. loo? in die sächsische Armee cingetreten ist? Am I. August 1868. L. M. In Wurzen legt seinem Briese einen Ausschnitt aus dem Wurzncr Tageblatt bei, worin ein so sein sollender ori gineller Wahlauirui ciücö dortigen Buchb.indlcrs zum Abonne ment auf seinen Journalcvclnö enthalten ist. - Wir haben durch aus keine Lust für den Herrn (von dem der Brief jedenfalls ver rührt? Reklame zu machen. D. R. 3. Bei welchem Lcbrer lernt man in kürzester Zeit bei gehörigem Fleiß ble englische Sprache, daß man sie im täglichen Verkehr gebrauchen kann? - Rehmen Sie das »Adreß buch her, schlagen Sie in der zweite» Abtbeilung den 6. Abschnitt auf, suchen Sie dort unter der Rubrik Sprachlehrer die „eng lischen" auf, problren Sie sie von A-Z, und wer Ihnen am besten gefällt, bei dem bleiben Sie. *.* Eine ähnliche »Antwort müssen wir leider auch einem „treuen Abonnenten" geben. Doch dürste in diesem Falle wohl das Institut des Herr» Dir. Clauß (Ostraallee? zu empseble» sein. *.* S. C. Pirna. 777. Mage über ein Detail in Bezug aus die neueren Münzen. — Wir haben bereits 777 und tbun's beule noch einmal, aber in extenso, damit nicht wieder unsere kostbare Zeit durch derartige Fragen gestohlen wird. Also aufgepaßt: in Gold werden geprägt: 20 Mark (0 Tblr. 20 Ngr.), 10 Mark (3 Thlr. lO Ngr.?. 5 Mark.sl Thlr. 20 Ngr.?; In Silber: o Mark, 2 Mark, 1 Mark, Mark, 20-P,cn»igstücke; l» Nickel 10 Pf.; in Kupfer endlich 2- und 1-Picmngstücke. *,* Clemens Warn eck, Leipzig. Dcr„Saac»schatzvon Sachsen" ist kein Zeitungöblatt, sondern ein ln Lieferungen er- scheinendes Werk dcö Hoirath Ür. Mäße, auf welches Sie nicht durch die Post, sondern bei der Buchhandlung bestellen müssen. Erschienen sind bereits mehrere Ltelerungcn. V S. R. 108. Ist I» Dresden Gelegenheit geboten, Eng lisch unentgeldllch zu erlernen? — Sle wollen wohl durch dte'e Anfrage In dem BrsLÄften die JnsertionSkosten ersparen; iS nich! hinter aus die L»i«»1»mpaltm! Eln KöukkMNtve HMagt sich, daß ihm bei der Reichs tagswahl kein Stimmittel-nacschickt worben sei. — Königstein scheint demnach einer der »NickUchenOrre zu sein, wo's keine So-
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