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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150625011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915062501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915062501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-06
- Tag 1915-06-25
-
Monat
1915-06
-
Jahr
1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1915
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a« Freitag »arge». Zwischen Weichsel und Ga» setzt der Feind den Rückzug fort: Ostrowiec und Sandomier, sind von den Truppen der Verbündeten besetzt. Oestlich und nordöstlich von Leu, »er« sind K»«pfr mit starken russischen Nachhut«» i» Gang«. Am oberen Dnsestr würben Mikolajvw meö Zodac- zow genommenr flußabwärts dränge» die Verbündeter» auf da» nördliche Ufer vor. > An der Kärntner Grenz« wurden bei» Steinen Pal Angriffe starker italienischer Truppen abgewtesen: An griffe der Italiener bet GradiSra und Monfaleone scheiterten. Ein russische» Unterseeboot ist in der Ostsee «n 22. Mat durch ein deutsche» Flugzeug vernichtet worden. Für dt« Verpflegung der in Deutschland befindlichen Kriegsgefangenen werde« »irrzeit täglich 750 000 Mark anfirewendet. Zwischen Deutschland »nt England ist rin Austausch von Sanitätspersonal und dteustuufichigcn ikriegSgefangenen durch amerikanische Vermittlung verein bart worden. In der Ostsee wurden von den Deutschen fünf schwedische Schiffe aufgebracht und nach Gwinrmünde ge- leitet: sie kamen alle au» Nordschwede»». Der türktsche Oberkommandant traf t» Bagdad ein und forderte die Bevölkerung zur Säuberung Meso potamien» vom Feinde auf. Wetteransage der aantl. sächs. Landeswetterwarte: Südöstliche Winde: beiter, warm und trocken: Gewitter- »e igung. sr a» st. v? I - u» . L '' « « bt L »rr H. »- dt« Türket »rnd den Sultan. Der Botschafter dankte un ablässig für di« Huldigung, indem er nach türkischer Sitte die Hand an Brust und Stirn legte. Die Gärung in Rußland. b. Die Vorbote» -er beginnenden russischen Revolntio- uternng mehren sich tagtäglich, lieber den für die allste- meine russische Politik hochbedeutsamen Rücktritt Maklakow» erfährt der Petersburger Vertreter der J9. Z." folgend« Einzelheiten, die als authentisch gelten dürfen: Maklakow verdankt den Beginn seiner mint- üeriellen Saufbahn dem Fürsten MeschstfcherSkl. der übrigen? seit zwei Fahren tot ist. Seit der Ernennung des Zarenlieblings DshunkvwSki zum Bizemtnlster deö Innern und Gendarmericchef entbrannte ein stiller Kampf zwischen diesem und Maklakow. DihnnkowSkt gehört der engeren Hosvartei an. die gegen die als PanvenstS gelten den Elicnbahnminister Ruchlow. Justtzminister Schtsche- glmvitorv und Maklakow stets agitierte, in jüngster Zeit aber auch gegen deren Gönner, den Großfürsten Nikolai, mobil milchte, dessen Gelüste nach dem Thron sie kennt, und der gegen die zweifellose KriegSmüdigkeit der Hofpartci kämpft. Bor der jüngsten Reise de» Zaren zur Front wurde diesem zngeflüstert, es bereiten sich innerpolittsche >l n r n h e n vor. Auf Anfrage des Zaren erklärte Makla kow, er stehe für Ruhe ein. Nun begann die Moskauer Revolte, über deren nrelgenst« Grundlage die Akten noch nicht geschlossen sind. Englische Stimmungen. Ein Brief an das „SwenSka Dagblad" auS Tolon In der Republik Panama, datiert vom 23. Mai, bringt Inter essante Einzelheiten über die Fahrt deS Johnsondampfers „Kronprinzessin Margarete" von Goetheborg nach Cuba. Danach wurde das Schiff im nördlichen Teile deS Atlanti schen OzeanS von einem englischen Kreuzer ange halten und auf Befehl eines blutjungen Unter leutnants, der durch sein unhöfliches Benehmen imangenelnn ausficl, nach Stornoway auf den Hebriden ge bracht. Seine Kenntnisse von der Schiffahrt schienen mangelhaft zu sein. Englische Marinesoldaten, die in Stornowan an Sand gingen, erzählten, daß zur Bewachung eines Teiles der Westküste und zur Ueberwachung der Schiffahrt 64 Hilfskreuzer und bewaffnete Fischdampfer In der See von Irland'bis Island lägen, die noch durch zehn neue vermehrt werden sollten. Trotzdem kämen viele Handelsschiffe unbemerkt durch die Bewachnngskette. Der Bricsschreiber schildert die englische Organisation als sehr schlecht. Viermal wurde daS Schiff bet der Einfahrt in Tkornowan an-gehalten, obwohl es eine Prisenbesatzung an Bord batte, ebenso einmal nach seiner Freigabe bei der Ausfahrt, lieber die Stimmung des englischen Volkes äußerten die englischen Marincsolbaten, daß der Krieg in den niederen Schichten der Bevölkerung nicht populär sei. Die Erbitterung gegen die Regie rung trete trotz der strengen Zensur zutage. Um die un- eri'örten Verluste des SandeS an Menschen und Schiffen im Heere, in der Flotte und im Handel zu verheimlichen,! würden die verschiedensten Mittel angewandt. Die Offi ziere dürften nicht über die Verluste sprechen. WaS zur Kenntnis der Presse komme, werde ganz unterdrückt oder entstellt. Die Ausstellung von Sisten für alle Männer im Alter von Ist bis 38 Jahren habe das Mißtrauen der niederen Klassen verstärkt, die dies für ein Vorzeichen von ZwangSaussrhreibungcn für das Heer halten, nachdem die Anwerbung von Freiwilligen mit einem gründlichen Fiasko aeendct habe. Während deS Aufenthalts der „Kronprin zessin Margarete" in Stornoway brachte ein Fischdampser Rettungsboote ein mit der Mgnnschaft deS von einem ^ deutschen Unterseeboote innerhalb der Vewachungslinie tor- vedicrten englischen Dampfers „Nobile". Die Mannschaft, > sowie die Bewohner von Stornoway lobten die deutsche ^ Nntersecboctsmaniischgft wegen ihres Edelmutes und ihres- nicküchiSvollen Vorgehens: obwohl jede Verzögerung eine j «>>cfa!ir für daS Unterseeboot bedeutete, bugsierte cs die! Rettungsboote an Sand. In einem englischen Blatte wurde dagegen später berichtet, daß das Unterseeboot die englische Mannschaft einem sicheren Untergänge auf dem Meere über-j lassen, und daß die Besatzung vorher kaum Zeit gehabt habe, tn die Boote zu gehe», während die Mannschaften selbst dem Bricsschreiber erzählten, daß sie genügend Zeit gehabt hätten, ihre Sachen in Ruhe zusammenzupacken und ^ da» Wertvollste mitzunelnnen. IW, T. B.) Vvgclsiraußpvlitik. b. Die englische Zensur unterdrückte diel Meldung über die Räumung Lembergs durch! die Russen, >o daß die englischen Morgenzeituiigen von gestern nichts darüber enthalten. Die »Times" abermals für die nationale Organisation. Die »Times" treten in ihrem Seitartikel wiederum für ^ die national« Organisation und die Aufstellung j eines nationalen Registers ein. Das Blatt schreibt: Die > nationale Organisation ist die weitaus wichtigste Ausgabe j der Negierung. Ihr Amtsantritt wurde freudig begrüßt, weil man glaubte. daß sie diese Aufgabe erfüllen würde. Es ist unbegreiflich, daß seht, nachdem der Krieg nahezu ein Jahr gedauert hat. die Regierung im allerersten Sta dium über eine Statistik unseres nationalen Besitzstandes an Männern debattiert. Die Art der Rekrutierung Lurch Zeitungsannoncen erfüllt die Nation mit einem Gefühl l des Zweifels und der Gedrücktheit und der Empfindung, j daß die Führung fehlt. Mit der Regierung würde lurzcr Prozeß gemacht werden, wenn sich nach geraumer Zeit zeigen sollte, daß die Bereitstellung der Mannschaften und Munition gleich mangelhaft sei und daß mir wiederum durch Mangel an Vorbereitung gelähmt würden. sW. T. B.) bin patriotischer Appell an das englische Parlament. l>. Der liberale Abgeordnete Markham schlug dem Premierminister vor. daß die ll n t e r h a u s - M i t c/l i e - der dem Lande mit gutem Bcisviel vorangehen und auf ibre Gehakter verzichten sollten, da doch allge meine Sparsamkeit empfohlen sei. Die Mitglieder, deren Einkommen 4« Pfund Sterling MM MarN Im Fahre nicht übersteige, sollten hiervon ausgenommen sein. Der Premier ni in ist«» antwortrte. dah diese Frage vom Haufe zu entscheiden sei. Er würde sich jedoch den Vor- schlag überlege«. (Der Sprecher — Präsident — bezieht au» diesem Amte ei» Etnkommcn von 100000 Mark. Dir Tagesgelder der Mitglieder betragen 8000 Mark t« Jnh„. dt« in halbe« Jahresrate» gezahlt iveeden.j Der I7»Sr>en. Die ylfcher-Schonerbark Ulee" ist am Dtrn»- tag südöstlich von der Fair-Insel durch eln deutsche» Unterseeboot versenkt worben. Der Besatzung «urden 15 Minnten Zeit gelassen, um in die Boot« ^» steigen. Drei Granaten wurden abgeschossen. DaS Schiff sank aber erst, als eS von einer Bombe getroffen wurde. Die Mannschaft wurde zwei Stunden lang von dem Unterseeboot geschleppt. Dann kam ein dänischer Dampfer, der sie ausnahm und nach Lerwtck brachte. lReuter. — W. T. V.) sRItzan.) Die Besatzung de« deutschen Fisch- dampferS. die von Skagcner Fischern «ach Skagen ge- schleppt wurde, hat erzählt, ein englisches Untersreboat habe von einer Flottille, die au» 7 Fischdampfern bestand. 8 oder 4 Fischdampser versenkt. Die Besatzungen hätten reichlich Zeit erhalten, die Dampfer zu verlassen. <W. T. B.) Die KnMpfe dei Plav«. SuS dem österreichischen KrtegSprrssequartler wird g« meldet: DaS italienische Hauptquartier ver- breitete über die bisherigen Kämpfe bei Plava un richtige Nachrichten, welche den fehlgeschlagcnen An» griffSvcrsuchen den Anschein siegreicher Affären zu geben sich bemühen. Nach achttägigen, für den Feind äußerst ver- lustretcheu Kämpfen sind die Stellungen bei Plava fest ln unserem Besitz und an keiner Stelle durchbrochen. Der Gegner brachte, von übermächtigem Artlllerirfeurr uuter- slützt, am 10. Juni und tn der Nacht »um 11. etwa sechs Kompagnie» auf das östliche Ufer. Ein sofort unternom mener Gegenangriff mußte wegen feindliche» Artillerie» feuerS eingestellt und bis zur Dunkelheit verschoben wer den. Der Gegner zog eS aber vor, aus daS Westuser zurück- zugebea, ohne überhaupt Widerstand zu versuche». Am 12. Juni überschritt feindliche Infanterie abermak» de« Jsonzo und ging zum Angriff auf Höhe 888 vor. wohl» da» Feuer von etwa 80 Geschützen gerichtet wurde. Der Gegner kam an unsere Stellungen heran, wurde jedoch in erbitter tem Nabkampf, derart geworfen, daß da» GroS wieder auf das Westnfer zurückflutete. Gegen 1000 gefallene Italiener blieben Im AngriffSraume. Drei neuerliche Angriffe in der Nacht zum 14. Juni wurden leicht abgewtesen. Ei« am 14. Juni abends unternommener Angriff brach blutig zu sammen. Am 15. Juni beschossen dte Gegner unsere Stel lungen ununterbrochen unter ungeheurem MunlttonSauf- wand. Die In der folgenden Nacht unternommenen drei Jnfanterieangriffe gegen die Höhe 388 zerschellte« an de« Widerstande der tapferen Dalmatiner, ebenso ein am 16. Juni nachmittag? von starken Kräften unternommener Angriff. In der Nacht und am Vormittag de» 17. Juni rissen nochmal» bedeutende JnfantcrlckrSfte. nämlich die Brigaden Ravenna und Forlt. verstärkt die Mobllmili» an und erlitten schwerste Verluste. Gefangene sagten auS, der König selbst habe anaevrdnet, die Höhe bei Plava um jeden Preis zu nehmen. Mittags am 17. Juni war der Kampf entschieden. Der Gegner verschanzte sich vor unseren Siel- lungen, unternahm aber keinen einzigen Angriff mehr. Dte Meldung über dir Wegnahme eine» österreichisch- ungarischen Maschinengewehrs ist erfunden. Dagegen er- obertcn mir zwei italienische Maschinengewehre, von glaubwürdigen Aussagen Gefangener abgesehen, liegen in dem etwa 1200 Meter breiten AngrtffSfelde 8000 unbestattete tote Italiener. Unsere Gesamtverluste an Toten, Verwun deten und Vermißten erreichten bet weitem nicht diese Zahl. In den Kämpfen bei Plava mußten unsere Truppen auch mit betrunkenen Italienern fechten, was an Gefangenen und Verwundeten einwandfrei festgestellt Ist. Auch fand man in den Feldflaschen Schnapsrcste. Beim Gegner Herr- schen unklare Vorstellungen über die Genfer Konvention. Verwundete wurden von italienischen Soldaten bestialisch erstochen. Am westlichen Ufer fuhren MunitionSautomobilc für eine feindliche Motorbatterte unter dem Schutze deS Noten KrenzeS. Anderseits schickte der Gegner nach einem Gefecht ein Detachement von Nerzten und Mannschaften knapp vor unsere Stellungen zur Bergung der Toten. Später erschien ein Leutnant, der sich alS Parlamentär auSgab und ohne Besitz einer Vollmacht über dte Besei tigung der Toten sprechen wollte. Derartige Versuche zur Auskundschaftung werden mit der Gefangennahme der be- treffenden Personen erledigt. Der Armceobcrkornmandant erkannte die braven Streiter von Plava durch folgende? Telegramm an: Die Armee ist stolz auf dte braven Truppen von Plava. Nur so weiter! Feldmarschall Erzherzog Friedrich. iW. T. B.) Ein italienischer Dampfer «ntergegangen. d. An der Küste Sardiniens ging in wenigen Minuten der italienischcPassagicrdampfer „Palästina" unter. lieber die Ursache nnd Begleitumstände deS Unterganges ist nichts bekannt. Italienische Stimmen zn den Aenßernnge« boS Papstes. d. „Secolo" teilt mit, daß die römische Präfektur die Veröffentlichung der Unterredung mit dem Papst in rö mischen Zeitungen untersagte. Sie wurde darum in weiteren Kreisen erst durch die Mailänder Blätter bekannt. Ter Inhalt erscheint der ganzen Presse so italienfeindlich, daß sic an die Echtheit nicht alaubcn will und eine Ableugnung erwartet. Besonders dte Klagen über die Beschränkung der Freiheit und der Ausdruck der Besorg nis über die persönliche Sicherheit, sowie das Urteil über das römische Volk haben große Bestürzung hcrvoraerufen. weil sie den Feinden Italiens Stoff liefern nnd aroße Ver wirrung unter den Katholiken der Vlervcrbandsländer an- richten können. Man wundert sich, daß der Papst noch Untersuchungen über deutsche Grausamkeiten für nötig hält, da sie bewiesen IN seien, und daß er die deutschen An gaben über die Aufstellung eines Postens auf der Kathe drale von Reims glaube, obwohl sie von maßgebender französischer Seite entschieden bestritten werben. Auch^ließe sich die Versenkung der „Lusitania" nicht auf eine Stufe mit der Sperre Deutschlands und Oesterreichs durch Eng land stellen, weil diese allen Vorschriften des Völkerrechts entspreche, l?l Das Blatt stellt fest, daß Latapie von dem Kardinalitaatssckrctär selbst beim Papste cingcsührt wurde und eine Stunde bei ihm gewesen sei. Eine Acußcrung im „Osservatore Romano" müsse unbedingt erfolgen, sonst würde unter den Katholiken, besonders Italiens, große Erregung entstehen, weil man die aufregenden Befürch tungen des Papstes für vollkommen ungerechtfertigt halte. „Corriere dclla Sera" behandelt in einem Leitartikel daS päpstliche Interview in der Pariser „Libertä" und greift den Papst heftig an. Dabei ergibt sich, baß in dem von der italienischen Telcgraphen-Agcnttir verbreiteten Auszuge aus dem Interview die Italien betreffenden Aeußcrungcn deS Papstes fehlen. Nach dem „Corriere" hat der Papst, indem er ausdrücklich erklärte, daß er allen seinen Freunden und den dem Vatikan nahestehenden Zeitungen Weisungen im neutralistischen Sinne gegeben habe, Uneinigkeit und Unruhe in das italienische Volk zu tragen versucht und gezeigt, daß keinerlei Interesse für Italic» in dem neutralen Gedankenkreise des Oberhauptes der Katholiken existiere. Der Vatikan hat also, so schreibt „Corriere dclla Sera" wörtlich, sich wie eine fremde Macht betragen und in gewissem Sinne wie eine feind liche. Weiterhin wendet sich daS Blatt gegen die Klagen de» Papstes über die Verletzung des Briefgeheimnisses durch die italienische Zensur. Diese habe nämlich Briefe an die päpstliche Poenitcnttarie geöffnet. Um die Schwere dieses Vorwurfes im Sinne des Vatikans ermessen zu können, muh man-bedenken, daß die an die Pornitentiarie gerich teten Schreiben vielfach Beichtgeheimnisse, vor allem ge heime Dispense, betreffen. Die Ocsfnnng dieser Briefe' «scheint ab» geeignet, da» Vertraue» »er katholischen Bußpraxi» in höchstem Maße Schließlich habe der Papst Befürchtungen durch Profane erscheint Gläubigen zur kalb zu gefährden. Sch— . ... , wegen seiner Lage in Nom auSgesprochcn. da» ein stet» »rodelnder Herenkessel sei. Er Hab« da» italienisch« Volk da» wetterwendischste Volk der Erd« ge- «annt, ü piv mobil« popoto ä« l» terr». Bon diesem Volke »iss, man nicht, wt« ed sich be« eine« Siege und wie bei einer Nieder!«« verhalte» werde. Da« Blatt erwartet b der Pae ' " pst diese Aeußerunge« bald demeii- tter«, «erd ^ W wisse«. De, Präfekt von Nom hat dle Berösfentlichung de» Interview» auch nur ««»»ugdwrlse verboten. lW.T.V.» Dl« verpfleg«^ de, «riegssiesungenr«. b- Im «rchltektenHause in Berlin fand gestern, vo» preußischen KrlegSvttnisier veranlaßt, eine Reihe von vor- trägen über dte Verpflegung der Gefangene» statt, die zu einem viertägige» Kursus für Verpflegung»- offlziere der Gefangenenlager gehörten. Zunächst sprach der bekannte Fachmann Professor Vackhau» über den Spetfepkan in den Gefangenenlagern. Redner betonte, baß zurzeit für dt« Verpflegung der tn Deutschland befind- ltchen Kriegsgefangene« täglich 750000 ML auf- aewendet werde», nnd zeigt« bann auf Grund der von ihm gemachten praktischen Erfahrungen, wie sorgsam nach den Grundsätzen der ErnährungSphnsiologle daran ge- arbeitet wirb, die Ernähruug der Gefangene« gesund, be- kömmllch und soweit möglich mannigfaltig zu gestalten. Besonder» wurde dte Notwendigkeit betont, auf -le so sehr voneinander abiveichenden LebenSgewohnhetten der ein zelnen Gefangenengruppe» Rücksicht g« nehmen. So sind Franzosen und Russen an ganz verschiedene Ernührnng gewöhnt. Durch Verfügung de» KriegSniinIsterium» ist al» NahrungSnor« für jeden Krieg»- nnd Ztoilgefangenen täglich an anSnutzoaren Nährstoffen festgesetzt worben: 86 Gramm Etwettz, 40 Gramm Fett, 47V Gramm Kolle- bydrat«. lm ganzen »700 Wärmeetnihette«. Stärker Ar- bciteirden, insbesondere allen Insassen der Arbeitslager, sind 10 v. H. mehr zu geben. Asswöchentljch ist ein Speise- plan ausgestellt, der für den Soof und Tag die -arzu- »naöstosfe und den Nachweis der an- tvfrmeuge^ sowie eine Preisberechnung sterHirankfurt a. O. behandelte die Ver fälschungen und Vergiftungen der für dle Gefangenen- rpfleg Verpflegung notwendigen Nahrung», »nb Aenutzmittel und bot wertvolle Fingerzeige für dl« Bekämpfung dfeseS Uebel». Sodann sprach Professor Hcnking >r«n^ imd ihr« fangen cnv er pflegnng in hohem Maße tn , aber die Wich. Durchführung In , henb, daß gerade für dle Ge- die Fisch«, namentlich di« Seefische, Betracht kommen, sowohl was den maß die Frage de» Kostenpunktes Sodann spr tigkeit der Fifchnachruna r Denkfchland. Er zeigte ein ge! angenenver hohem Maße in Nährwert al» auch anlangt. DeutstPengNscher «efauunnemmSkalnsch. Im Unterhaus« erwiderte Lord Robert Ceeil auf eine Anfrage: Eln Austausch von Sanitätspersonal und von bienst unfähigen Kriegsgefangenen sei mit der deutschen Negierung durch Äermittknng der ameri kanischen Botschafter in London und Berlin vereinbart worben und werde zu Anfang der nächsten Woche anSgc. führt werden. lN. T. v.) «»Sbehuuuz de» deutsche, Posidtenfte» tn Feindesland. DaS dem deutschen Generalgouvernement ln Belgien zugeteikte Gebletvou Manbeuge und llmgegend, das bisher zum Bereich« -er Feldpost gehört«, ist nenerdingS an da» Postvetz der deutschen Post- und Tele» grapheu-verwaltung tn Belgien angeschlossen worden. DaS neueröffnete Postamt tn Manbeuge besorgt den Postdienst für die Truppen nnd Behörden, sowie für die Bevölkerung de» franzvflschen Gebiete» von Maubcnge und Umgegend. Diese» Gebiet umfaßt außer Manbeuge noch 15 frühere frcrnzöstsche Postorte. Im Gebiete deS Generalgouvernements haben weitere 17 frühere belgische Postämter den Betrieb wieder ausgenommen. <W. T. B,j Der Reichs verband der deutsche» Presse wird seine Delrglertenversammlung am 22. August In Berlin abhaltcn. Der Landesverband der säch- ischen Presse hat dazu folgenden aktuellen Antrag gc- lellt: Der NetchSverband der deutschen Presse möge auf Grund der während der gegenwärtigen KricgSzett gesam melten Erfahrungen möglichst auf dte Schaffung eines KrtegSzustandSgesetzes hinwlrken, daS dte Rechte und Pflichten der Presse tn klare nnd unzweideutige Be- timmungen faßt. Ebenso ist dir Errichtung einer politisch- militärischen AnsknnftSstelle für die deutsche Presse drin- gend notwendig. Nach Swiurmünd« ansgebracht. l». Von den Deutschen wurden folgende schmedi ch e Schiffe in der Ostsee aufgebracht und nach Swine- münde geleitet: „BergSlagen" auS Stockholm, „Mimosa" auS Helsingborg, „Fram^ auS Trclleborg, „Klple" und „Otis" aus Gothenburg: alle dies« Schiffe kamen auS nord- schwedischen Häfen. Sine holländisch« Betracht«»» über die Folgen de» Kriege». Der „Notterdamsche Courant" beruft sich in einem Artikel über die Folgen bcS Krieges auf die Rede, die Lloyd George am 8. Juni in Manchester gehalten hat. in der er Deutschland dte für Frieden und Krieg best organisierte Gemeinschaft der Welt nannte. Deutsch land. so fährt das Blatt fort, wird, dessen könne man sicher sein, sobald der Friede geschlossen sei, gerüstet da- stehen, um den neuen wirtschaftlichen Kampf zu be- ginnen. DaS Blatt ermahnt die holländischen Unternehmer und Männer mit Scharfblick und Unternehmungsgeist, nicht zurückzustehcn. damit Holland im Wettbewerb nicht zurück- blcibe. Man gehe Zeiten entgegen, in denen die gesell schaftlich bevorrechtigten Klassen einen großen Teil ihrer Befriedigung in dem Bewußtsein finden müßten, daß Ihre Arbeit der Allgemeinheit und der Zukunft des Landes mehr als ihnen selbst nütze. iW. T. B.j Die Lage der Sstcrreichisch-nngarischcn Kriegsgefangene» in Serbien. Auf Veranlassung de» Oestcrreichischcn Roten KrenzeS traf der Vorstand der Wiener Auskunftsstelle zugunsten der Kriegsgefangenen Baron Sptegelfeld mit dem Vize präsidenten de» Serbischen Noten Kreuzes Oberstleutnant Snbotic unlängst in Sofia zusammen, um Maßnahmen zur Besserung des Loses der österreichtsch- ungari scheu Krieasqcfangenen in Serbien zu erörtern. Snbotic übermittelte die Vorschläge des Oesterreichischen Noten Kreuzes der serbischen Negierung. Der Vorschlag, alle österreichisch-ungarischen Kriegsgefan genen auf Kosten deö Noten Kreuzes in ein neutrales Land zn bringen und dort zu internieren, wurde von der serbi schen Negierung abgelchnt. Ein Vorschlag. Liebesgaben für die Gefangenen einznsühren, wurde nach längerem Zögern angenommen. Bisher fehlen jedoch Nachrichten über daS Eintreffen einer großen am >4. Mai abgegan- gcnen Sendung mit Liebesgaben. Ein fast gleichzeitig In Risch unternommener Schritt des österreichisch-ungarischen Ministeriums des Acußeren, der darauf abziclte, die Lage der österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen in Serbien durch eine neutrale Kommission untersuchen z« lassen, fand nach längerem Zögern die Zustimmung der serbischen Re- gtcrung. Diese Kommission besteht aus dem amerikani schen Gesandten In Bukarest, dem spanischen Militärattache in Msch und einem Schweizer Arzte. Sie tritt in de« nächsten Tage die Reise an. sW. T. B l Der türkische Oberkommandant ist in Bagdad eingetrosfen und teilte der Bevölkerung durch einen Ausruf mit, daß der Kalif ihm Vollmachten zur Säuberung Mesopotamiens vom Feinde .verliehen habe. Alle Muselmanen werden aiifgefordert, sich gegen den Feind zn vereinigen. lW. T. B.)
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