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Dresdner Nachrichten : 08.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-08
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1875
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Kr. — «liier Seit« » — ävn S. September 1S75 »o« SO Lentnern biv.Robtabake mittelst seines leer a»S Dresden zurückkehrenden Wagens bittet und verspricht, dieselben einige Tage spater bei seiner nächsten Anioesendctt in Dresden zu be zahle» unv weitere Besteliungc» zu mache». Der Ucbcrbrtnger bat sich dabei für den Marltl-clicr Kunittt'S aukgegcbc» und um Auslieferung de» in de», Brlcic bestellten Tabaks gebeten. Der » Tabakhändlcr. erfreut über das Geschäft, verabfolgte auch sofort ca. 700 Pfund div. »itohtabake, die aus den Lcstcrwagcn geladen wurde», mit welchem «ich der angebiiche Markti-elier dann ent fernte. Nach Enl'ernuug des Wagens besam der Tabakhändlcr aber doch GeirinenSbibc über seine bewiesene Conlanz gegen den neuen. st-iii gänzlich unbekannte» zäunten: er reiste sofort nach B scho'Swerda, erkundigte sich dort nach clncin Destiilatcur und c-igurrcu-Fadiikauteii Kunalh, erlangte aber zu sciileii» niebt ge ringen Sel-recken mit dem Bescheide, daß man eine» Gcschäslö- mann dieses Namens dort gar »übt kenne, die Gewißheit, daß er taö Opier einer Gauneici geworden sei. — In großem Gedränge gicbt eb außer kenEilcnvoge» noch ein sicheres Mittel. sich Platz zu verschaffen: schlechte Ei gar- re». Bor nnö liegt eine 4 Pü-nuig-Eigarre, gros-, braun, glatt; aber webe, dreimal webe, wenn sie aiigczüntct würde! -Ansen ist nur ein dünnes, elegantes Deckblatt: dann kommt eine Lage brauneS Papier: inwendig aber steckt eine Samnilnng Blrkcn- unb Kurtotseiblättcr, die den Titel „Drängclgairc" völlig recht fertigen. Dax man Mi ch ebne Hübe, Wuist obne Schweine fleisch. Wein obne Trauben iabrieirk, war uns bekannt, Eigaiicu ohne Tabak > l n-as -NcueS ' — Die Dievnäble >n GeschäitSioeaiitäten, vor weichen sich verschiebbare Rostinde» befinden, wr-licn keln Ende nclniic». In der vorgestrigen Nacht ist abermals ein wieder Diebstahl in einem Hllt»iaei'elgcig,äsk der Pluilenichen Straße verübt und sind dabei uuxw Auer i-eltiiimin. bou nur 2 Tl'ttii. zioei neue sci'waric Fi,zhü>e gcskvlne» worden. Der Dieb bat aber aued noch ans Unvorsichtigkeit oder Zerslöriiiigsligt eine Menge Papier in dem Locale perbrannt und dadurch leicht Veranlassung zn einem D chademener geben kdnncn. Olachdem nun schon so oft in iinscrcm Matte aut diese Diebstäb'e aufmerksam gemacht worden ist, so ist cs wirklich unbcgrcisiich, daß eS noch innner nnporsiei'ligc Besitzer von Gesehäftslocalcu mit dergleichen Rollläden vier gicdt, die die selben uuberschlosscn lassen. A n ß i g, >. «Leprcinber. Die Eonstitnirung de? <sibe- VereinS fand bier unrer lebhafter Betbciligung der Elbe-In teresienreu statt. Die meinen Eid-Stätte Böhmens. Sachsens unk th lwe se Preußens ballen ihre Vcrtreier geschickt. -Neben der Erledigung mcittcrec Zstisträgc bildete ein längerer Bortrag des I> . Harlack-er über die Mögllcksteck der c o n t i n n i r l i ck- e n Schild a rl- altII II g der Elbe den Gegenstand der Tagesord nung. Sodann wurde ein ständiger Ausschuß gewablt. welcher an w-Igenden Gericii beliebt: Uo. stiux, Ncichslagabgcordncter, -Aiixig; Diieetor bon Empcrgcr, der Slnßig - Tepiltzer Bahn, Teplltz: Adol° Slug. Schneider. BergwerkSbesttzer, Tcplitz: -Anton Knu.-It. LwiWl-crr, Tetick-en: Mzl. Schade, SeviffSrheder. »Aiißig; DIreewr -.-onack. der L.lck'i.-Böbm Damplscl-iffsal-rks-Gesellschait. Dies.en Gladdack Kluis. Dircetor Dietei.i-, des ülhein scl-'-A.-csti lUi i'en Llovd. Ob.-Lieiiten. Tb. Held, Kohienl-ändler, Außig; l daetcur der Ett-czciiimg, -Außig. — Die S c d a n r c i e r in Fr.iherg war aned eine der alten Beogstadt würdige. In der Morgenstunde von 6 lll,r schon bctt .ndtteu d.c Glocken den-Antra:!' eines Festtages und bald da.-in regen die Milikärbercine „Krlegerbuiit" und , Kamcrad- lch.nl" inner Borantrilk -.'.'eißgekicitetcrJung'rauen aus, n»i daö Kriegcrocuking! in der Promenade mit Kränzen und Gnirlanden zu schmügcii. -Am Vormittag fanden in den Lei-ulen und im Cibmngiium Fcstaele und-.'lgedmittagS au: dcrKiudeiwiese Volks- Den Sei- »ß der östenttlel'en beliistigimg n.it Fesleoneerk statt. Feier bildete ein iuiho-auter Lampionzug, an'weitem sied ca Personen detdciligtcn. -Ais der .tilg am Dderniailw an- langtc, hictt HerrBürgeuueisill tz^lauß ciucFcslrcde und nachdem sodann unter Miisttbegicitung der Z.ug noch dured verscluedenc Strafon gewgen war. löste er sich antertc-splsnat.-am. Statt- raib Bogcr brackste rnoor c n Hoch au .ttaiscr iind stteich. w-elches begeistert an genommen narb. — Ans sein Balmhow Dharanvt war am 6. September der ^ Justircr SoifneS im Begriffe, beim Herannadcn einer von -Arbeitern j geschobenen Lowrn vom Perron herab auf das ir)e!eis zu springen, s als er zum fallen iam und von den Nädern so stark verlebt wurde, j daß sein Tod erfolgte. — Am tt. d. ward in Nieder' Pestcrwik das HA-jäla!ge Bestehen des Schulgebäudes gefeiert. Die Feierbicistoit, an weicher! sich nicht allein Sie SchuUmscr und diegc'.rer, sondern fast nllekent- wohner betheiligien. begann init dein Gesänge eines Chora'eS, worauf eine vom Pfarrer gehaltene Ncsirede und abermaliger Gesang folgten. In der Restauration „zum Steiger" endete ein heiteres j'tinderfest die Jubilaumöwier. — In einein Steiniohlenwerte inBockwa bei Zwickau wurde! am ö». September der Haue: löarl Georgi von einer herabfallenden! Pfoste am Aevfe getroffen; er starb sofort. — In Puchau bei Wurzen fand am leisten Donnerstag im (-»asthofe ein Ball statt, wahrend denen sich dtt-M stuirige Ziegel ! arbciter sta'ebera so roh benahm, das: ihn ein Gutsbesitzer <->üb:cr > aus ümbschü". h'ngurwars. tstachfiichtig lauerte sto'ederg vor dem ^ Thore uns sist m blinder Bbiuh den Gutsbesitzer Wütig aus Pop- s pitz, der einmal aus Sem Thore heraustral, an. uns stach ihn fünf-! mal ins Gesicht uns in ven Arm, woraus er floh. Man fand ihn > spater in der herrschaftlichen Ziegelei mit blutigen Händen und n.it! dem Taschenmesser im Lette liegend. Sr ward natürlich dein Ge-! richtsann uberaeben — In Anna borg in am 2. September der älteste Mann ' der Stadl, scr rtuvserschmiesemuster Butter, ttstIabre alt. gestorben. > Bis kurz vor seinem Tode war er noch ziemlich rüstig uns hatte. beim Lesen keine Brille notbig. — B e rst e i g e r u n g cn ln de n Gcri e!' tsnmte r n: -dlinst. Deptcmber: Sab da: W lbclm Iriedrie!-Heiuri>bst> Haus- aranbuück in Seiten m,'t. Stollberg: Wi.b. He'.r- mannGastbo'Siiabrung i» D>u. nip ü-'st.',.', Blk. — »Am tu. Scott ! Dreh ecu: Iebanu Friedrich -bci.vel's Hausgrimdstück ta'e.vir :»I..»>«» Ml. Sbemiiitz: »vrierrich Wilbrlm Nutoli'ö Hans- grnndstück in t-Zadienz .',4,1 b>» -st- t. -As i > struii: -August Morst 'lilctzfchclo 'stkübicngriiiitstiick in Nobrsdori 2iI27 -sttk. Z w i ek a u : Sbriitian i-u-tttob Drausüö Hgiisgrunksttick i» Stenn ' 241,1 B!k. — Am II. S'ptcmber: Penig: Sbrisiia» Ftictr.i kriieurcichst, Hanögrundstück taieGst. Per! autbar» u gcn i m Haudelvrcg > st e r. -Aus dein Perstans der Iirma „Convent Immergrün" lins die Herren Girl -Augiist Ptuieibach. Gustav Gärtner und vonis i Hartliianu auSge-chieten, dagegen cingctrcten die Herren lvriedr.! Jul. h-'eenbard Tdkualcr. -Anton Cmil stl>fch-.r und Carl t-stistav j Megel; cs stt auch dermalen nicht mebr Hr. -August Berge,- ioudcrn Hr. -August Sebbuc Boriitzcnbcr deSPerwgttungSlatl'co.i Der köuI g l ic S:b w u r g c r i ch t o lo o' pcruilbcütc! gestern in geheimer Sitzung den Ä»jährigen ,. antardeiier -August Hccmann Iurisck' ans Mei' tropp ivegen vollendeter nnv mebr-! ia:b venueister -Notbstiü t zu einer Auck-rvaiisstraie in der Dauer von Jahren. Die kgl. Staatsanwaikichaft war durch Herrn- Siaattlanwalt Nciche-i-usenstuck, die Perlheidigung durch Herr»! Iustizrath 1»o. Stein rertrelen. Oefientitchc CZerichtSsitzungen am 7. Sep tember. Besonderes Interesse bot der Pcriani der beniigcn' EinspriichSsikung in Kiagsaeben Iobann Iürchtegott Bdttcher'ö i nnv Julius Matbcs' gegen den Banguier Hugotstrumpcit wegen Beleidigung. Der Verklagte ist in erster Instanz zu 200 Mark Geldstrafe und Erstattung bon zwei Dritteln der Gcrichtskosten vcrunbeitt, während ein Drittel der letzteren der KlägerBbttcher ,n bezahlen hak. Bon beiden Theben ist Cimpruch gegen den ersten Bescheid erhoben; die Partei der Kläger verlangt Gcsäng- nimtrair und womöglich 2000 Thlr. Gclbbuße für den Gegner; tleicr wiederum erwartet seine völlige Freisprechung. Am 20. Tnit v. I. kam eS ans der Straße von der Picartie nach Gruna zwischen den beiden Parteien zu einem argen Rencontre. In einem cinipännigcn Amcricain saßen die beiden Kläger Böttcher und MatveS. sonne trr Möbcibändler und Vrtvatu- van de Walle «n vaudegast; in nicht bedeutender Kntsernuna folgte daß zwet« spännige, mlt prächtigen Pterden bespannte Geschirr de- Ban- giller» Gniiiipelt. welches arißer dein Besitzer und kein Kutscher die grau G. und eine Nichte, sowie noch eine» Z!>rrwa»bten. den Pastor Jahr, ausgenommen hatte. Beide Gefährte tubren im scharsen Trabe; der Zweispänner suchst natürlich alSbald den ttinspänncr auszustechen, während dteser durch unausgesetztes Fahren tn Forni einer Schlangenlinie die Absicht dev ersteren zu vereiteln suchte. Da konnie eS kein Wunder nehmen, bah plötzlich die beiden Geschirre belüg rarambolirten und die Folge davon war. daß kaS Hintertheil dcS Zweispänners in den Cbaussee- grabcn gekrängt wurde und der Pastor Jahr in den Grabe» stürzte, glücklicherweise ohne Schaden -n nehmen. Der Einspän ner enttrime sich schleunigst, während dessen Insassen in lautcS Lachen ancst-rachen unv somit Herrn Gl ilmpcit zni» Zorne reizte», der nun scinelieitS taö Geschirr verfolgte und hieraus dem ob- gcnannten Bi-tick-cr, welcher als Kutscher simglrte, einige Hiebe mtt der Peitsche versetzte. Der Geschlagene, erbost darüber, bog sich vom Bocke pcrübcr nach dein Zweispänner unv schlug dabei auch wieder, bis er ploplich das Gleichgewicht verlor und herab- stürzte, während das Picrd unmittelbar daraus sammt Geschirr durchging. Matheö stürzte ebenfalls vom Wagen heraus und ward »och rin Stnckchc» mit lortgrschlelit und der dritte Passa- gur. v.»> tcr Walle, ssigtc alsbald nach. Böttcher und der geichleiste Matt-eS erlitte» durch den Sturz verschiedene Ber- lctznngcn. sowicBeichäkignngcn an dcnKleldnngSsiücke» u»d erhoben Klage aui Schadenersatz. -Nack, de» -Aussage» der vernommenen Be- und CnilastnngSzcnge» stelst allerdings lest und wird es auch von dein Verklagte» lclnek-wegS geleugnet, daß dieser znnächsrauf Böttcher geiä-lagc» hat, während im klebrige» dock' wobl die Klä ger Veranlassung zu der ganze»'Atsairc gaben, eben weil sic einen Vorsprung des Zweispänners nickst dulde» wollten unv dabcr in Schlangenlinien inhien. Der -Antrag alisBesna iing wegenKöc- peipcilctziing uard vom Cinzciiichrer abgcwicscn, dagegen wegen Beleidigung Böttchers die obengenannte Geldsumme zucrkannt. Herr -Adv. Ist-. Mol'U., als Vertreter desPrivatangeklagten, be- aniiagte in einem gediegenen Plchdoncr und nack-dcin er noch eine von de» Klager» vernichte Cmwirlung ani de» «'»ttastlnigv' wngeii. den Kntschcr-stttillci, in scharfer Atzcise krstisirt batte, voll- slanrige Freisprechling seines Eliciitcii. In eben so glänzender Weise kamen die Vertreter der Kläger, die Herren Advocate» Lederer unk Emil Lehmann, Ihren Pflichten nach. Während der Crsterc die Gcwehimctt des Beklagte», slckS unmäßig schnell zu fahren, schaii rügt und schließlich bcainraat. namentlich auch we gen Körperverletzung auf eine viel höhere Strafe «Gefängnis,» zu erkennen, beantragt der Letztere noch die Beinehminig einer An zahl Zengen. ehe die -Acten überhaupt spruchrcii seien. DaS von Herrn Gericknsralh Ist. Müller präsidlrlc Fünfrlchlcreolleglum bestätigte das Erkenntnis! der ersten Instanz. — Oeiientliche Sitzung der istadtverord tre ten den 8. September AbcnkS 7 llhr: Bericht bcS Finanzaus schusses über die Pensioniiiing deS Einnehmers indlrectcr städti scher -Abgaben -Franz -Auto» Pnichcl; über die Vcrwcnvung der MilS sel-en Lcgatünsen ; über däS mit dringenden GrsuntheitS- iücksl l-ten nwti.inc G-ciuch teSHerrn Biirgerincisler rc. Ncubert »in Iniliheslandversetzuug mlt Schluß dieses IabreS; über die Gewal-rnng von üooo Pt. als Bercchnung-gcld iür eine Jnstrnc- lionsrci-e dcS DirectorS der Gasiabiiken und teS Stadtbaukirce- lelS nach England. Belgien und Franire!.!-: kcö Ver- walttiugö-Alißschupe-c' über die Veräußerung tcs ans tcr großen Briwergassc gelegenen S tislnngsarilndstnetS der städtischen höheren Töel tcrsch» c; über den -Ansean dcS GewantdanicS zu Biircau- ewecken; über einen MeMamwand von 2480 Bk. 18 Pig. beim Terrasscn-Dnrchbrii.h; dcc'-Vcnra timgo- und Finanz-AuSschusscS iib.r den -Antrag dcß Ltadto. Krause aui -AilSarbeitung elncö RegulatirS über die Beiprenginig der Straßen ans der neuen »Wasscilciliiiig; über de» -Antrag dcö Stadtv.Zeldlir betreffs der Beipreugiiug der fiScallschen Proinenadcii vom Moiitzmonuincnt bis zur Plarienslraße; i cs RechtS-AusschusseS über die Ver äußerung der lintcr Nr. 54 der kl. Pla„e»ick cngassc gelegenen, znr II. Bürgerichii c gcl-örigcn Kominiinparzellc -Nr. >04. an Herrn Baumcistcr Strunz; teS Nechko- und Finanz Ausschusses über den -Antrag des Stadtb. l)r. -Woblrab, die Stellr-ertrelung iür ei krankte Lehrer an der Krrnz-, Annen- und Neustäbter -tlealschnlc betr.: über die dickielts beantragte Aufstellung eines BcbaunngSblancS iür bas disponibel werdende nüiirairnöcallschc dlreat in Ncusradt-Dreccen ; über die Wcdtc sei c Stlitiing. Zum Schluß: Geheime Sitzung. -A ngcki'in digrc Gerick- tS VerhanbIu 11 gen. Htti'e Vormittag 0 Uhr, Hauptt-erhandliing wider den Tapczirrr Iobann f'storg Giaar inS Gasiel, wegen Diebstahl. — -Nachmit tags -I Uhr. Hauptt-erbandiung wider den Tagarbcitcr Johann raugott Schöne aus -A». ig, wegen Diebstabl. tcptbr., -Abd. 5» U. - Mtterungs-Beodaclitiing am .. Barometerstand nach Btto <Z Bösolt hier: M Paris. Zoll Ü'/rL. sscir gestern > - L. gcialicn». — Thermometer nach Oleaumur: 14 Girat über Null. - Die Schloßthuiiniahne zeigte Nord-Wesl- B.tind. Himmel' heil. — Glbhöhe in TrcSden. 7. Scpt., Piitt.: l ll Cent, unter 0. Taqcsa.tschtchke. DeritsklieS-Tki-ikti. -Z c r I i n . 7. Sel b inbcr. Der Kaiser bat durch allcrböckolc Trdrc vom >7. -August d. I. Folgendes gcnebmigk: l» Tie iämmtlicl'cn m der lais riieben Marine ge bräuchlichen. mir p r c n ß i i ck, e n t'-mbienien versehenen T ssi-ä reki! pie igoltne und si'.hcruez, die .nnöpic au den Jacke» der -.'.staunicl'asten, der tOlatreic» uxd h.stlfttibisiencn nnh der LchistSli>ngc»--Ablhei>ung. sowie endlich d e mit Azappcn.-Adlcr vericbenen Knöpfe der Gcldwcbci, Sergeanten, Dbergcirciten und Gefreiten dcS Seebataillbnv, der Sccarttllcric - -Ablheilung und der T labcuvache lallen iort »nd iverten tur-h Knöpic bon gleicher Größe, bcriebcn mit der deutschen Kaiserkrone über d e m » »klare n A dlep ciictzt. 2» Der bisherige fliegende p r e il ß lsche -Adle r am Gzako kcö Scebataillons, der Scc- -A rtillcrie und der StabSwacbc wird dnick' den denk scheu Ncick,öatler ersetzt, tt» -An Stelle tcr ans dem Schloß res Leibriemens befindlichen p r e n ß ische n K önigSkr 0 nc tritt die deutsche Kaiserkrone. 4> Die bon den Sergeanten, Niste-0 »zieren, dein 'Taiailiohsiambolir. den Hornisten mit Niueroisizicrsrang und -Dbrrgeircilc» zu tragende Säb.llrotdcl von ' -noarz-neiner st olle ist mit rotber Wolle iNaliomstsarl-es zu tragen. 5>» ä c Slabc-boinisien der-.'.''alroscudibistonen künc» na >' zurnckae cgtcr ss.liiuhiiiäoligcr actit-cr ä'icnstzclt statt der Jacke den Nock der Dccko,nzicrc mit den iür dicIacke kcrStabö- hornisicn boigcsebricbencn -ölbzeichcn anlcgcn. <»« Die SchißS- Iungen haben fortan Mütznibänder mit rothgesliekter Schritt und zwar mit „Kaiserliche Marine" am Lande und mit dem ..bctrcfscndcn Schifssnamen" an Borb zu tragen. Daß die Foruuikion eines dcutichc» Eisenbabnrcgtmentö von der NcichSrcgicrung stark ins -Auge gefaßt wird, be weist, baß dem blkbcrigcn Eiscnbabnbatalllons-Commandeiir Schulz der »tlang und die Compctcnzen eines OiegimentS- Coinmandeur'S ziierlannt worden sind. Posen, 0. September. Das hiesige -Appciialionögcricht hat ventc die -ölppcllalion dcS FürslbiicboiS von Breslau, Oo. Försicr, gegen das vom KreiSgcrlcht zu Birnbaum gestallte Ur- tl-cil. wodurch derselbe wegen Ercon-.mnnication bcS ProbsicS Kick in Kabine zu einer Gcldskraie von 2<»on -Vlaik, cvcnk. zu einer Gesängiiißstraie von ttü! Tagen vcrurkhcilt worden war, zurück- gewicsen und dieses Erkenntnis; lcbigiicv bestätigt. Lcstcrrrici,. G r a z, 5. September. Vor einigen Tagen baden die Herbttnbuugen der hiesigen «snrulwn und tcr zu diesem Zwecke cinberuiencu »tc-crvcmannsck-ast hegonucn, und schon heute sind mebrerc llniällc »u pcrzeichncn, wclck-e thciiö durch Unge schicklichkeit, thciiö durch BöSivilllgkeil herbeigelührt worden sind. -Vorgestern wurde ein Iägcroiflzlcr durch einen vom „Feinde" kommenden Schuß, der den Erhebungen zufolge gehacktes Blei enthielt, verwundet; die Verletzung toll aber glücklicher Weise keine tödtlicbe sein. Der „Feind" bestand aus Abtbcilungcn dcS kroatischen Regimentes „Franz Karl." Gestern würbe abermals ein Führer tcr Iägcrtruppe von einem sä-arien Schuß getroffen. Die Kugel ging dem Manne durch die Brust nnv war derselbe nach einigen Minuten eine Leiche. Ausiallcnbcr Weise bildete abermals daS Regiment „Franz Karl" den „Feind." SG dem selben Tage soll auch ein Soldat auö eigener Ungeschicklichkeit unter die Räder eines Geschützes gekommen sein: über die Natur der erlittenen Verletzungen konnte aber nichts Bestimmtes In Er fahrung gebracht »erden. Trotz dieser beiden Unfälle wurde baß aul „ vo« Seite deS Komniandlrendkn beauftragt, eine strenge Untersuchung elnzuleiten. Dieselbe bürste indeß der Natur der Sache nach kaum von einem Ertolge begleitet sein und können im günstigsten Falle vleZugokommandanten. welche ben Munitlonövorraib ihrer Mannschatt vor der AuSrückung zum Exerzlrrn tm Feuer nicht - wie vorgrschrieben — untersucht hakten, zur Verantwortung gezogen werden. Pest, <1. September. Au- Rajevosello, 5. b. Nachmittag-, gebt folgende Nachricht ein: Eine 1000 Mann starke greischär- lelbande auS Serbien überfiel vorgestern zwei bosnische Wacht- Häuser an der Drina. steckte dieselben tn Brand unv drang btS zun, Drte Eengte vor, um den Tuzlaer Sandsck-ak zu tnsurairen. Dieselbe wurde von türkischem Militär eingcholt, bis Kloster Tavna zwischen Gorilla und Zvornik verfolgt und gestern nach vierstündigem Kample mit Hinterlassung von Waffe». Munition, 2tio Tobten und 2«<> Geurngenen total zersprengt. Keine Ruhe störung ist von Rajahö mehr zu belürchten; Niemand iin ganzen Saiikschak bcthcillgt sich und rv herrscht die größte Rnbe. England. Aus London vom 2. wird gemeldet: Gittern wurden die Bcwovner bei» ThemscviertelS durch die Leistung eines siingen Mädchen in Erstaunen gesetzt, die in einem mit weißen Spitzen besetzten Eottüm auö rvthcm Lama von der London- Brücke nach Greenwich schwamm und diese über fünf englische -'Nellen lange Strecke in der verhältnißmäßlg kurze» Zeit von einer Stlinde und »cu» Minute» zurückiegte. Die kühne Schwii»- incrin heißt Slgncü Beckwilh und ist die erst 14jährige Tochter eines renonnnirtenLondonerSck'wlmmlehrcrö. Als sie inGrcen- wich unter dem stürniischen Beifall rtner ungeheuren Ptcnschen. menge landete, schien sic nicht im minbestcn crmiidet zu sein. -Als Lohn für ihre Bravour erbleit sie eine Börse mtt NX» Psd. Sterling »nb eine goldene Medaille. Türket. Kon st asn ttn 0 pe1. 5. September. Ein bel der hohen Pforte ringelangteS Telegramm Server Pasck'aS aus Mostar, 4. September, Vormittags, constatirt die nahezu voll ständige Besehwlchklgnng des AinstandeS. Forlwährcnd bieten zahlreiche Insurgenten ihre Unterwerfung an und die kaiserlichen Truppen durchziehen das Land nach asten Richtungen, ohne seit mevreren Tagen aus den geringsten Widerstand zu stoßen. Der kaiserliche Special-Cominiiseir sieht voraus, daß die Ordnung binnen Kurzem vollständig wletcrhergcstellt sein wird, ja sogar noch bevor die Eonstiln der Mächte in die Lage gekommen sein werden, ihre Mitwirkung hierzu zu leiben. Belgrad, o. September. Eine aus 600 Freiwilligen be stehende Inslirgentenschaar, welche bei Ratick-a. seck-S Stunden von «chabatz, die bosnische Grenze überschritten hatte, wurde am Sonnabend von einem Bataillon vtlzamö angegriffen und geschlagen. Aeutllelon. -j- Eatbartno Eornaro von Lachner beschreitet am Freitag nun doch »och die Dresdner Hmbühne. Die schier treißlg- lährtge Matrone bat untcrteß den Schein der Jugendlichkeit ad- gestrciit und man darf bezweifeln, ob die künstlerischen Erwägunge», nach welchen man die alte Neuheit wählte, Recht behalten wer ken. Indeß, LucknierS Name und die stistrumentalcn Werke des selben — eS sei nur a» die Orchester-Suiten erinnert - legen der Opposition Schweige» aus. Und da daö Weit vorzüglich besetzt ist und die gesanglich dankbarsten Partien in den ersten Händen sich befinden, auch die Ausstattung glänzend, wie daö Textbuch, wclck-cS auch Halevy componirt bat, reich u»v bewegt ist, so dür- scn die Mui'ltsrcuiide immcrbin eincn interessanten-Abend erwarten. -j- Leo Dclibcs reizende Oper „ Der König bal' s gesagt", wird nicht wie man befürchtete, nach Weggang dcö Herrn Buffoba,fisten Müller »ck acta gelegt, sondern ebebalbigst wieder erscheine». Die Partie dcS Margiliö Ist Herrn Dccarli übertragen nnv nach asten Prämissen bars man sich seiten bleseö Künstlers einer sehr guten Leistung versehen. Wir haben biolang vermieden. von einem Zerwürfnis; zu sprechen, daS innerhalb eines der gcachtctsten und segensreichsten Vereine unserer Stadt anögebrochen ist. Wir sprechen vom Dresdner Tcmkünstler-Verei». In Betracht der ausgezeichneten Leistungen vieles in der ganzen musikalischen Welt berühmten Vereines wäre cö ci» höchst bcklagcnSwerthcö Ereigniß, wenn durch Spaltung ;e. diese Leistungen geschädigt oder gehemmt würden unv eS ist vielleicht nur eine Pflicht, nach jeder Seite zur Nachgiebigkeit und Einigkeit zu mahnen. Bereits im vorigen Frubiahr verlies eine Gcncraivcrsammlung ziemlich stürmisch unk rcstiliatloö; ebenso geschah eS verflossenen Freitag; vorläufig ist eine Commission ernannt worden, die die entgcgenstcbenke» An sichten zu prüfen und ihre Vorschläge einersernerwcirenVersannnttmg zu linterdiciten bat. Geringfügig ist der Grund der Differenz und nach unserer Ansicht gestatten »stecht unv Billigkeit nur eine Lkiuug Der Vciei» »»»spannt drei Gruppen: l> Inaktive Mit glieder s-stick-t- Musiker», die ihn finanziell halten; 2» aktive Mitglieder, die il-n mttrvirkend o>t opiervoll genug unter stützen; dahin gehören satt alle Mitglieder oer Kgi. Kapelle und hock' gerechnet 4—6 hervorragende Pianisten. Diesen beiden Gruppen sieben sehr zahlreich gegenüber :i> jene Eomposikeuie. Privatlchrcr des KlaviercS, GciangS- und Schul- Pädagogen und Eiccutanten außergebräuehliehcrInstrumente, die allerdings aktive Musiker iliid, aber die Musikavende und Con- ccrte dev Vereins nie oder leiten lhätlich unterstützen. Letztere verlangen nun knick, Maioiltättbcschlnß, daß die a r b e i ten d c n Mitglieder ltic schon die gu ize Last der Programme tragen» nickst länger von den vierteljährlichen Geldbeiträgen befreit blei ben, sondern »nie sie, die nicht aibeckcnken Mitglieder, die baa- ren Geldbeiträge leinen solle». Da diese Anffeisiung gewiß nicht gerecht, noch nobel ist. so darf man dosten, daß diese interne Streitigkeit, znin Besten aller Betheiligien und der Kunst selbst, noch applanier werde. j- Wir meldeten schon. daß Mitglieder dcS Hannöverschen Hcstbeatcro über Hcnn Soniag wegen seines Buchet» „Vom Nachtwächter zum türkischen Sultan" mit „Bedauern" die Acht verhängt rcsv. den Verkehr mit dem kühnen Sehriststellcr ab- blechen würden. Herr Sontag blieb die Antwort nickst schuldig und stellt die Unterzeichner dadurch bloS, daß er veröffentlichte „einen Verkehr", der nicht bestanden habe, könne man auch nickst abbrcchcn: er habe n i e hat» Vergnügen ächabt. mit jenen Herr schaften zu „verkehren". Die -Absicht, Soutag im Ti-eater zu beleidigen, schlug auch ins Gegcntbeil um, ca die Zischer von dem anständigen Publikum durch schallenden Applaus ubeltönt wiirdcn, als Sontag nach den Ferien erstmalig als „Oranien" eiuftiat. >.',00 persönliche „Freunde" dürsten diese Kundgebung kaum zn Stande gebracht haben. Herr von Broniart aber, der als Intendant die lolortige Entlassung Lontag'o nicht durch- gcsctzt hat, bcriügtc aus Grund der Theatergoetze 178 Mark LO Pfennige Strafe, welche der Paniphlcttst zu zahlen hat. Sehr erfreut wird man tn Dresden lein, daß unser cbcmallgcr Mit bürger demnächst hier spielen wird. Herr Dir. Hugo Müller hat Herrn Sontag zu einigen Gastrollen engagirt. -r lieber zwet ExniitgUcdcr der Dresdner Hoioper schreibt inan auö Hamburg: Sicher wirkte der „Octavio" dcS Herrn Matthias «Don Juans; man könnte das ganze Urthetl über diese Leistung mit den Worten erschöpfe»; wenn ein Octavio iin Stande ist, sieh zweimal einen doppelten Hervorrui aut offener Scene zu erobern, so bat er den Zweck ictneS Daseins lm hohen Grabe criüllt, mehr als er ihn als Bräutigam der Donna Anna erfüllt. Heber Frau O t t o-A l v SI eb e n urtheilt man. AIS Königin iHugcnotten) tebutirte Fra» Otto-Alvelcben, welche sich in Kunstkreisen eines sehr bortbellbatte» RuicS erfreut unv denselben auch hier rechtfertigte, waö die Kchliertigkeit betrifft, die allerdings erstaunlich ist. Die Stimme selbst habe inach dem Reporter» etwas verloren; trotzdem begrüße man diese borzüg- lichc Sängerin von ganzem Herzen, bic unter den visponiblen Coloratursängerlnnen tmmcrbln eine der besten sei. Z Friedrich Haase war dieser Tage in Berlin, um sich eine Wohnung zu mlethcu. Er wird sich nächste» Juli, nach seinem Rücktritt von der Dlrection dcS Leipziger SrnttthcaicrS, und zwar hoffentlich und wahrscheinlich alö Mitglied der Hoibühne, dort niederlassen. ck Wohl wenige Städte Deutschlands versorgen in dem Grade wie Dresden daö weitere Vaterland mit Bildwerke» monumentalen Characterö: Bekanntlich hat Meister Schilling daS Denkmal für Triest gesckMen; sür Schleswig-Holstein ar- beitet Herr Möller; sür Dreodcn'S SiegeSdenkmat schafft
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