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Dresdner Nachrichten : 08.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-08
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1875
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vildindl.q. Instralkn-Nnnadmr au>- wüils: U»»--ii.l-i» uu«1 V»»l«r I» Hamvuin. Vir, Ot«. Srliai,. «atrl >«»«I»u. Nraullu't a M. — »»1. «>,»,« „, «elttn, A«I»tIa. Wien. Hamvuig, Kranksurl a. M., M,m- chcü. — v»ul» L 0». n« Niair/surl a. M. — r>. V»i»t In Itll«MI!>>. — II»- »V.l,»I>It». klulii,« H N«, in Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Dmck und Eigrnthum der Herausgeber: Llepsch Nkichardt ln Dresden. nicht ge^Kh»^ 'K »-»»IM?« «i»»«» elallrizr ,»n UI«» »» lonnttn Mrmen Und P i»i«»n tiprirm wi» »«« ,-,-iiPr»,»m,,«»d»» Uadluii, durch VNel« markrn »der *«drln»<ih» Um». Nrun SIldrn!»>lri» »d Pl»r 2>ii>ral« iu» dir Monlog» - eiummir »der nach einem Nellia»« »tc V«cht,g« ^ „,u Rr. 251. Zwanzigster Jahrgang. Politisches. Die Unglücks fälle zur See mehren sich leider mehr und Mitrebacteur: Für das Feuilleton: 0r Lintt luIIÄHVl« Dresden, Mittwoch, 8: Tcptcnibcr 1875 ' damit dem leichtfertigen Gebühren auf dem tückischen Elemente ein Ziel gesetzt werde. Die gute Haltung der Capitäne in der Stunde des Unglücks darf die vorhcrgegangenen Fehler nicht entschuldigen mehr und werfen ein trauriges Licht auf die Gewissenhaftigkeit und ^ und ihre Entlassung aus dem Seedienst muß die unausbleibliche Befähigung der Schissscnpilane, venen die Verantwortung für das Folg« sein, wenn ein Schiff durch ihre Nachlässigkeit verloren geht. ihnen anoertraute Schiff, für Eigenthum und Menschenleben obliegt. Die Gesetze zum Schutz der Seefahrer werden zwar mehr und mehr vervollständigt und verbessert, die Seekarten werden revidirt, die Regeln für das Fahren und Ausweichen in engen Wasserstraßen sind vorhanden, trotzdem ist keine grvßereSichcrheit zu erzielen, wenn Uebertretungsfälle nicht mit der größten Strenge untersucht und auf das Härteste bestraft werden. Die Frage ist für alle cioilisirten Nationen von gleicher Wichtigkeit und drängt deshalb zu einer bal digen internationalen Regelung. Man braucht blos eine kurze Seefahrt zwischen der englischen und belgischen oder der französischen Küste bei den dort so häufigen dichten Nebeln gemacht zu haben, um davon überzeugt zu sein, wie nahe die Gefahr des Zusammenstoßes der Seefahrzcuge ist, wie nöthig eine strengere Handhabung drS Wachtdicnsles und der Fahrregeln ist. England, das so stolz aus seine Herrschaft zur See ist, hat zu nächst die Aufgabe, damit ernstlich und schleunigst voranzugehen. Der Augenblick ist dazu so günstig als möglich. Die Führer der königlichen sstacht, Fürst Leiningen und Capitain Welch, welche, mit der Königin von England an Bord, im engen von Schiffen überfüllten Solent mit rasender gesetzlich unerlaubter Schnelligkeit gefahren sind und ein Privatboot in den Grund bohrten, dürfen der Strafe nicht entgehen. Die königliche Mcht hat ebensogut die vorhandenen Ge setze über Ausweichen in engen Fahrstraßen und über die gesetzliche Fahrgeschwindigkeit zu rcspectiren, wie jedes Privatschiff. Kein Extrabahnzug mit einem königliche» Insassen darf ein gewisses Maß von Fahrschnelligkeit übeischrciten; keine königliche Eauipage darf durch die gedrängte Zuschauermenge rasen, weshalb sollte cs zur See anders gebalten werden? Die öffentliche Meinung verlangt mehr als ein Beileidsschreiben der Königin von England an die Verwand ten der Verunglückten; sie verlangt Bestrafung und Eassation der leichtfertigen Führer des Schiffes Ihrer Majestät. Bald nach diesem Uuglüclssall stößt ein Panzerschiff, der „Iran Duke", bei dichtem Nebel in der Nähe von Wicllow Head auf ein anderes großes Panzerschiff, den „»Vanguard", bohrt seinen Widder hinein und binnen einer Stunde schlagen die Wogen über das kost bare Schiff der englischenEanalslottenreservc Zusammen. DieMann- schaft, welche beinahe 500 Köpfe zählt, wird zwar gerettet, das Schiff aber ist verloren. Panzerschiffe scheinen sich überhaupt nickt sehr zu bewähren und wenn ihre Unlenksamkeit noch zusammentrifft mit der Unachtsamkeit der Führer, dann ist das Unglück vollständig. Der acht Fuß lange eiserne Widder des „Fron Duke", welcher sich vier Fuß unter der Wasserlinie befindet, hat dem „Vanguard" ein un rühmliches Ende an der irischen Küste bereitet. Ächnliche Zusam menstöße der eisernen Seckolosse haben aber auch schon früher Unheil angerichtet, so stieß die „Amazone" seiner Zeit auf den „Osprey", der „Warrior" auf „Royal Oal", der „Bellcrophon" auf den „Mo nitor" und der „Nvrthumberland" mit dem „Hercules" zusammen und es war nur ein glücklicher Zufall, wenn cs dabei ohne größeres Unheil abging. Ware der „Vanguarv" nicht glücklicherweise in wasserdichten Abtheilungen gebaut gewesen, so war die Mannschaft fast rettungslos verloren, während so das Schiff nur langsam sank und dis Mannschaft sich in Booten auf den „Jron Duke" retten konnte, welcher Eapitain Dawkins und die Mannschaft in Kingstown nbsetzte. Las untergegangene Panzerschiff „Vanguard" hatte 800 Pferde kraft und OMO Tonnen Inhalt. Der Panzer war 4'/, Zoll dick und reichte bis 5 Fuß unter die Wasserlinie. Die Herstellungskosten des erst 1870 vollendeten Schiffes betrugen 500,000 Psd. Stcrl. und wenn die Hebung desselben wirklich ermöglicht werden sollte, so wür den die Kosten ungeheuer hoch sein. Die Hebung des Schiffes soll durch hölzerne Kriegsschiffe derartig versucht werden, daß dieselben es mittelst Ankerketten auf eine nahe Sandbank ziehen sollen. Der »Vorfall wird den Leitern des deutschen Seewesens zu denken geben. Das deutsche Nationalvermögen hat Millionen auf Millionen geopfert, um ähnliche eherne Seeriesen zu erhalten wie England und man hat jeden Stapellauf solch' deutschen Panzerschiffes als eine nationale Errungenschaft gepriesen. Sollte nicht angesichts der offen baren Schwäche der Panzerplatte gegen den Anprall des eisernen Widders unter der Wasserlinie, ein Zweifel an dem Nutzen derPanzer überhaupt gerechtfertigt sein? Ist nicht ein leichteres Kriegsschiff bei einer Seeschlacht ohne Panzerung viel lenksamer und eher in der Lage, dem feindlichen Widder auszuweichen? Sind unsere sämmt- iichen deutschen Panzerschiffe mit wasserdichten Abtheilungen gebaut oder nicht? Wäre dies nicht bei dem „Vanguard" der Fall gewesen, so ging er wie der „Re d'Italia" in der Seeschlacht bei Lissa, nack dem Zusammenstoß mit der österreichischen Fregatte „Kaiser" mit Mann und Maus unter! Das Unglück ist eine Lehrmeistcrin und die Unglücksfällc zur See, welche in der letzten Zeit sich unheimlich schnell wiederholten, müssen zur Umwandlung der Grundsätze unserer Admiralität und der Vervollständigung der Schifffahrtsgesetze führen. Deutschlands langgezogcne Küsten brauchen Küstenbefestigungen, Torpcdo's, kleine Kanonenboote, schnelle leichte Kriegsschisse und eine Anzahl kleiner Monitors. Die vorhandenen Panzerriescn bedürfen des Widders mehr als stärkerer Platten und des Umbaues zu größerer Sicherheit der Mannschaft bei Unglücksfällen. Tie Schisff.rhrtsgesetze müssen eine strengere Prüfung der theoretischen und praktischen Kenntnisse der Sce-Officiere feststellcn, bei Nebel wesentliche Verringerung der Fahrgeschwindigkeit und Signale in kurzen Zwischenräumen zum Fcrnhaltcn anderer Schiffe befehlen. Für die Entfernung zwischen Keine Frage eignet sich mehr zu einer internationalen Regelung, als die Sicherheit zur See! Locales und Sächsische». — I. Ma). die Königin Marie reiste gestern früh 4 Uhr 25 Minuten per Eilzug von hier nach München. — Se. k. k. H. der Erzherzog Ludwig Victor reiste vor gestern Nachmittag 4 Uhr wieder von hier nach Wien ab und wurde von I. Maj. der Königin Marie bis zum böhmischen Bahnhof begleitet. — Der königl. sächsische Rittmeistera.D. Moritz Freiherr von Beschwitz auf Arnsdorf bei Böhrigen ist vom König von Preußen zum Ehrcnritter des Johanniterordens ernannt worden. — Borgestern Nachmittag 3 Uhr 5 Ni. reisten eine Anzahl k. sächs. Offiziere, darunter die Herren Generalleutnant Cenfft von Pilsach, dis Majore von Nostitz, von der Planitz und Rittmeister von Hammerstein, von hier nach Danzig ab, um den dortigen Manövern beizuwohnen. — Hinsichtlich unserer gestrigen Notiz über die Einladung der Herren Geivcrbevereinsvorstand Walter u. s. w. zur königlichen Tafel, können wir heute noch ergänzend bemerken, daß an der be sonderen Ehre auch Herr Spitzensabrikant Richter und der Direk tor des historischen Museums, Herr Büttner, Theil nahmen. Die also ausgezeichneten Herren sind ganz entzückt über die große Lie benswürdigkeit unseres KönigspaarcS. Beide Majestäten unter hielten sich eingehend mit allen Herren und der König zeigte sich da bei vollständig eingewciht in alle Branchen der vaterländischen In dustrie. Herr Klempnermeister Kirbach war Mitglied einer seiner zeit von der Regierung eingesetzten Deputation zur Hebung der sächsischen Holzspielwaaren-Jndustrie und war ganz überrascht, daß dies Se. Maj. wußte und einige ganz specielle Fragen in Bezug auf diese Deputation an ihn richtete; so auch fanden sämmtliche Herren Se. Majestät in ihren gewerblichen Fächern ganz überraschend unter richtet. I. Ni. die Königin hatte sich in ein langes Gespräch mit Hrn. Spitzenfabrikant Richter vertieft, dessen Inhalt die Fortschritte und Neuerungen in der Fabrikation der Spitzen im sächsischen Erz gebirge betraf. Unter Andcrm drückte der König denn auch seine Freude über die nun bald beendete Dresdner Industrie- und Ge- werbeausstellung selbst sowohl, als auch darüber aus, daß sie peeu- niär für den Gewerbeverein auch ein günstiges Resultat liefernwerde und nicht wie anderwärts die großen Ausstellungen, den Unterneh mern noch Opfer auferlegt habe. Herr Walter erzählte hier aus, daß freilich anfangs die meisten Leute bedenklich den Kopf hinsichtlich dcS pecuniärcn Ausfalles geschüttelt hätten, daß von der öffentlichen Meinung an nichts weniger als an ein so glänzendes Ergebnis, geglaubt worden sei und daß er z. B. von oincm Vertreter derselben, dem Rcdaeteur dieses Blattes, sechs Flaschen Ehampagner gewonnen habe, da dieser Anfangs ein kleines Dcsicil auch als unausbleiblich annahm. Hierdurch gesprächsweise auf die Dresdner Nachrichten gekommen, bemerkte Ce. Majestät, daß es wohl ab und zu bei den „Dresdner Nachr." vorkäme, daß sie, die immer durch schnelle Berichterstattung sich auSzcichneten, hie und da auch einmal über das Ziel Hinausschi sjcn; Se. Maj. habe sich z. B. amüsirt, als er neulich von der Auerhahn-Jagd nach Dresden zurück kehrend, früh Morgens auf dem Bahnhofe in Krippen in den eben dort angetommcnen „Tresdmr Nachrichten" gelesen habe, daß er „h euteum 8 U hrinDrcSde n" cingetroffcn sei, während doch thatsüchlich die Antunft in Dresden schon um 7 Uhr erfolgte. — Noch nach der Tafel unterhielten sich die Majestäten mit den Gästen über eine Stunde lang. Die Auszeichnung dieser Herren zeigt denn doch wieder glänzend, wie sehr unser König, nachdem er den Fcldherrnstab aus dem Lorbeerkranze ruhen lassen kann, dem friedlichen Wirken heimischer Industrie zugcthan ist und wie sehr er die Männer des GcwerbestandcS hoch hält. — Außer denWahlen je einesLandtagSabgeordncten (U. Kam mer) im UI. und V. hiesigen Wahlkreise macht sich nun auch die Wahl eines Abgeordneten im lV. Wahlkreise nöthig. Der Tag der Wahl ist vom Ctadtrath auf den 28. d. festgesetzt worden. — Ter Stadtrath hat beschlossen, dem zu begründenden „Elbe verein" (Zweck: Wahrung und Förderung der Interessen der Elb schifffahrt) beizutrctcn; in Folge dessen ist Herr Staotrath Herr in an», als Vertreter hiesiger Stadt in der am 4. d. in Aussig ab- gehaltcnen conslituircnden Versammlung des Vereines anwesend gewesen. - Aus Anlaß der Verschmelzung des Post- und Telegraphen- wcscus zum 1. Januar 1870, stehen, wie verlautet, in den höhcrn Stellen beider, seit 1807 getrennt gewesenen Vcrivaltungszweige eine größere Anzahl von Pensionirungcn und eventuell auch, da es sich um eine veränderte Verwaltungsorganisation handelt, Zurdis- positionsstellungen bevor. — Während bislang der jährliche städtische Haushaltplan, die Grundlage der gesammtcn finanziellen Eomiiiuu-Lerwaltung, alljährlich von den beiden städtischen Eollegien einzeln berathcn, bcz. estgestellt ward, was bekanntlich so viel Schreibereien und Hin- und Wldcrredcreien machte, daß die ganze Arbeit nicht selten sich durch s ganze Jahr zog, ward seiner Zeit aus der Mitte des Rathscollegmms beantragt, auf Grund 11 l der revidirtcn Städteordnung die Be schlußfassung über den alljährlichen Haushaltplan in gcmein- sckaftlichrr Sitzung des Rathes und der Stadtverordneten vorzu nehmen. Das würde freilich Zeitersparnis, geben, ward aber coch den Schiffen, für das Ausweichen in Meerengen oder engen Fahr- ^ von mehreren Rathsmitgliedern standhaft bekämpft. So ist es denn straßen sind ganz bestimmt ausgesprochene Regeln s.slzusetzen u. s.w. auch neuerdings nicht gelungen, den Vorschlag der 1. Rathsabthej. Kuwiderliandlungen sind aber auf das Strengste zu bestrafen, Aung dmchzubrmgcii. der dahin ging, schon den Haushaltplan für 1870 in gemeinschaftlicher Sitzung zu berathcn. Es bleibt für nächstes Jahr beim alten — langweiligen Verfahren und erst 1877 vielleicht wiid man die heilsame Abkürzung der Verhandlungen in dieser Angelegenheit für entschieden zweckmäßig ansehen und «inführen. — Von einem Reisenden der vor Kurzem eine längere Ge- birgStour durch Tirol beendet hat, erfahren wir nachträglich, daß am 11. August die von der Dresdner Section des deutschen Alpen- clubbS errichtete Hütte in den Stubayer Alpen eingeweiht worden ist. Diese Hütte ist ungemein behaglich gebaut; sie ist auf da» Uebernachten von 00 Fremden berechnet. Im Parterre befindet sich der Feuerheerd und ein zum Speisen benutzbarer großer Raum; in dem oberen Stockwerk sind die 00 Personen umfassenden Schlaf räume. Zu der Einweihung hatten sich 30 Personen, meistens Alpcnclubbisten eingefundcn. Allgemein sprach man seine Befrie digung und den Dank für das Werk des Dresdner Vereins aus, dessen Vorstand, Assessor Munkel nebst Frau, mit anwesend waren. — Die Sparkasse zu Neustadt bleibt FreitagundSonn- abend wegen Reinigung der ExpeditionSlocalitäten geschloffen. — Der regelmäßige Personenverkehr auf der Strecke Plauen- Greiz der Sächsisch-Thüringischen Eisenbahn hat am 5. September begonnen. Vorläufig und bis zur Genehmigung des aufgestellten Fahrplanes verkehren die Züge unter der Bezeichnung vonUebungS- zügen. — In der Wilsdruffer Vorstadt sind sowohl in der Nacht zum Montag, als auch in der zum Dienstag Baubuden erbrochen und daraus Arbeitskleider der auf dem betreffenden Neubau beschäftigten Leute gestohlen worden. — Ein Dienstknecht ist gestern Mittag bei den Militär-Neu bauten am Ausgange der Forststraße von seinem eigenen Wagen so erheblich gequetscht worden, daß er nach dem Krankenhause ge schafft werden mußte. Er scheint einige Nippen gebrochen zu haben. — Als vorgestern Abend in der 8. Stunde der Bahnübergang in der Tharandterslraße wegen einer von Plauen hereinkommenden Maschine durch die Barriere gesperrt war, kam ein mit 2 Pferden bespannter Americain dort an und mußte halten. Beim Heran nahen der Maschine wurden die Pferde desselben scheu, setzten mit dem Wagen über die Barrmre, fuhren an der Maschine vorbei, die Bahn entlang, blieben an den verschiedenen Weichen rc. mit dem Wagen hängen und zerrissen denselben dadurch total Durch einen Bahnwärter wurden die Thiere endlich aufgehalten. Menschen schei nen bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen zu sein. An der Ecke der Königsbrückerstraße und des Albertplatzes ist vorgestern Nachmittag ein Fleischer, der einen kleinen Handwagen gezogen hat, durch einen nach Aussage von Zeugen angeblich über aus schnell fahrenden Fiaker umgcrissen und dabei so stark conlufio- nict worden, daß man ibn nach Hause hat schaffen müssen. — Gestern Nachmittag wurde im Böhmischen Bahnhöfe inner halb eines leerstehenden Packwagens der Leichnam eines junges Mannes, welcher sich dort erhängt hatte, vorgesunden und polizeilich aufgehoben. Der Leichnam, welcher schon einige Zeit gehangen zu haben schien, wurde später mittelst Siechkorb nach dem wcitcnTrini- tatisfriedhof in die dasige Todtenhallc transportirt. Bekleidet war derselbe mit grauer Joppe, grauen Hosen, blauem Hemd und einer Eisenbahnmütze mit grünem Rand, woraus zu schließen ist, daß der Unbekannte vorher Bahnarbeiter gewesen ist. — Ein Fuhrknecht, welcher bei der zum Transport von Steinen vom Elbufer nach den Militärneubauten in der Haide gelegten Pferde-Eisenbahn beschäftigt ist, hat vorgestern Nachmittag, in Folge eines Streites mit seinem Aufseher, denselben mit dem umgedrehten Peitschenstiel so heftig auf den Kopf und in das Gesicht geschlagen, daß derselbe starken Blutverlust und erhebliche Verletzungen dadurch erlitten hat. Der Knecht ist deshalb verhaftet worden. — Ein kleiner Knabe von 10 Jahren ist seit gestern Morgen noch nickt in die elterliche Wohnung zurückgekebrt und bittet man lreundlickst, etwaige »Auskunll über den Verbleib der Expedition dieses Blattes zugehen zu lassen. DerKnabe trug dunkles Stoff- iacmct und Weste, Halbsticieln und blaue Sehülermütze mit gelben Streifen. — »'lack der Statistischen Monatsschrift sind Im ciöleithani- scken Ocstcrrcick im Jahre 1873 durch den »Bitz toller Hunde fiilcht weniger als 73 Personen gestorben, das gicbt einen ToteS- all auf je I Drittelmillioii Bewohn-r. Gegenüber dem steht, das! in demselben Jabre ans den ciSleithamscken E!ie»bahnen Oesterreichs 30 Millionen Passagiere fuhren, von denen nur 5 durch Bahiumglücke das Leben verloren. DaS „Leipz. Tagcbl." knüpit daran ichr richtig eine »Aufforderung zur höchsten »Auf merksamkeit aus die hier und da auitretendcn Spmptomc der HundSwuth; strenge und sorgfältige Maßregeln gegenüber der den Mcnsckcn von tic'erHundckrantheit drohenden Gciahr können gar nickt genug getroffen werden. Der jüngst in Leipzig vor- gekommcne Fall von HundSwuth macht dort viel von sich reden. »Auch sind in den lctzrverflossencn Tagen daselbst wieder zwei Menscken durch Bisse von Hunde» verletzt worden, ohne gerade dadurch in dringende Gefahr zu gerathc». Die Säcks.-Böbm. D a m p i s eh i si t a b r t hat vom 12. Mai VIS 6. Septbr. ohne Abänderung nack dem Sommer plan gefahren, der wohl der reichste und beste war. der je in Kraft bestaub. Hoffentlick bekommen wir denselben nächsten Sommer wieder! Jetzt sind nur in der »Ausdehnung der Fahrkn nack der säcks. Schweiz »nd Böhmen einige Beschränkungen eingctrctcn; die Lokalsahrten mit »Ausnahme der Nachtfahrt 8,30 von Dresden bleibe» lait unverändert, also sehr reichlich, noch bestehen. — Ein hiesiger Tabak, und Elgarrenbändler Ist vorgester- auf clne raifinirte Weise um div. Lorten <abak im Gciammt- werthc vo» ca. 850 Mark betrogen worden. Es suhr nämlich irüb gegen 8 Nhx an seinem Gesckäitö-okalc in der Altstadt ein langer Leiterwagen, mit zwei braunen Pferden bespannt, vor. welchen ein grober starker Mann i,n »Alter von imgciähr38Jah ren mit blondem Scknurrdart und betteltet mit blauwollener Jacke, Mütze und blauer Schürze, führte, und de» rin anderer tüngcrcr »'Nanu von ungefähr 25 Jahun mit blondem Haar und bartlosem Gelickt, der cbcniaUS eine blaue Lckünc getragen, be gleitet hat. Der Jüngere ist in ras Tabatgeickäfi hcrcingcrom- est llc teurö »nd Fabrikanten Kunatb worin derselbe um UeverNntung me», hat einen Briei eines in BischoiSwttva üverbrackt
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