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Dresdner Nachrichten : 06.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-06
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1882
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BR» «*»Gtam«1tsch?lltenburg DübelL lichrr Streit über dt« Gummikegelkugel». Der alt« t daß « schon 1848 damit gekegelt Hütte. W» ander« waren nicht damit einverstanden und stritten «it, ste einigen Jabre» erfunden. Wer l,at nun Siecht. Ei»alter Berit kästen niüffen eS doch wissen?" - Die Erfindung. Gummi zu vuikauisiren. um denselben verschiedenen Zwecken nutzbar zu machen, erfolgte im Jahre 1841 von einem Amerttaner, Namen« Goodlean; eS ist daher wohl möglich. daß schon 18Ä Kegelkugeln zur Probe lrergestellt worden sind. Durch die verschiedenen Erfahrungen in der Favnkation ist man jedoch erst seit ea. 10 fahren dahin ge kommen, diese Kugeln so herzustetlen, daß sie immer allgemeiner in Gebrauch genommen werden, weil sie ganz besondere Vorzüge vor den Holzkugcln haben. Habt Jh?« nun begriffen? Ja so etwa« gebt schwer in Eure viereckigen Kopfe! * 2l b.. Neustadt. „Ick habe in meinem Verkaufsladen zwei Spiegelscheibe» machen lassen, und kostet jede 15 Mark. Vor einige» Tagen wurden Kohlen abgeladen und ein Stück zertrümmerte eine Scheibe'; nmi will inir der Kohlenmann bloS rin« Mark geben, ich will 15 Mark haben, kann ick klagen ?" — Müssen Sie bekommen, klugen Sic nur, wenn Sie denken, daß eS zu erholen ist. 4-S p i eßbürger. „Darf ein unbesoldeter Stadtratl, in Dresden diesen Titel nach seinein 'Abgänge zeitieben« aut die Visiten karte setzen?" — 8 35 des LrtsstalutS vom 26. April 1882 sagt über die Fortführung von AmtStiteln: Wer wenigstens 12 Jahre lang unbeioldetes Mitglied des StadtrathcS gewesen und mit Ehren aus demselben auSgesckiedcn rst, hat das Recht, den von ihm ge führten AmtStitel als Stadtratl, fortzusilhren. K.. Löbta u. Tie Magarin-Kunft-Butter wird von der Firma L. Küntzclmann in großen Quantitäten hcrgcstellt und als iolche an viele hiesige und auswärtige Kvlonialwaaren- und Butter- Händler verkauft, von denen bekannt ist, daß sie vaS Fabrikat auch als Kunstbutter weiter verkaufen. »*» (?) Meis, en. „Es wäre entschieden ein ganz energisches Vorgehen in der Stempelstcuersrage zweckmäßig! Ein unverständ liches. rcsp. unklares Gesetz und unklare sich schnurstracks wider- ivrechcnde Interpretationen ... das ist doch zuviel! Längst wäre es Sache der Behörden gewesen, Licht in die Sache zu bringen und das Publikum aufzuklären, um es vor Strafen zu schützen! Wer »oll 'Ausschluß geben. wenn selbst Steuerbehörden hier und da im Unklare,, sind? Was „üben darüber geschriebene Kommentare, wenn sie einsach nur die Widersprüche rckapituliren? Schnörke er leuchte uns!" — In diese Sache Licht zu bringen ist schwer. und wenn man einen Siemens-Brenner von 8000 Kerzen Leuchtkraft auweuden wollte. Prägelkopp. „Ein Mädchen lieb' ich schon seit Jahren.. herzinniglich, — Doch uns'rer Liebe droh'n oft Gefahren,... Das pasrt mir nich', — Dieweil sie ist so eigensinnig, ... Giebt niemals nach, — 's is halt a Pech! ... O, was beginn' ich, Schnörhlcken sag! - Dock schau', ungern würd' ich mrch streiten benun, — Sie macht' am End' mich nickt mehr leiden ivär' dumm. — Im Guten möcht' ich sic kurircn, ... blos, — Denn's ist, würd' ich sie gar verlieren , um's „Moos"!" -l- Tu bist ein ehrenwertster Wicht, mir klar — Jst's Mädchen klug, so geht es nicht, . Altar — Denn hast Tu svätcr Gut und Geld ... ... gebracht — Und eine Andre Dir gefällt... Dann Eh'glück gute Nackt! A. F., M e i ß e ». „Woher kommt es, daß die im Jahre 1831 Thalcr mit Umschrift und Kops: „Friede. Will). 111., König . en" den Tstalerstücken, welche 1800, 02 , 65, 70, geprägt worden sind, bedeutend überiviegei, ?" — Die älteren kgl. preup. Tbalerstücke sind aus 75 Pro;. Silber und 25 Pro;. Kupfer, die ,mikeren daaeaen ans 00 Vra». Silber und 10 Vror Kuvker le »«» «*«« Pili ihr ... Und das Mit Blicken ... Mir nur ... Das ist .. Mit zum Ihm durch- g.'prägten Tba! von Preußen" späteren dagegen aus 90 Proz. Silber und 10 Proz. Kupfer legirt. Dadurch erklärt sich die Verschiedenheit des Gewichtes. A. B. u. O s w. S ch m i d t, Zwicka n. Das muß doch ' >stk sw. ein gar sonderliches Wirthsbaus sein, — Wo inan die Tanzmusik schäiilt in die Gläser ein! — Doch wie lang man dort siedelt und Branntwein kneipt, — Gewiß, daß ohne .^Herberg" es „Schank- Wirtschaft bkibt. Karl Schröder, Riesa, nimmt auch 'Anzeigen von auswärts Der hiesige Thicrschutz-Vercin an und staben wir daher . r Ihre Mitlheilung an den gedachten Verein abgegeben, welcher die Be strafung der Schuldigen veranlassen wird. «V- 'Ab. 1866 wurde von den Preußen liier gegen Bons rcquirirt. Für die Anrede des unberufenen Großmauls giebt es nur ein Mittel: rechten Arm „seitwärts streckt!" i?» G. B. „Treten bei den Soldaten, welche im Besitze von Schießauszeichmingen sind, Löhnunaserl,Übungen ein ?" — Nur bei den Jäger-Bataillonen pro Monat 3 Mark. G. M„ hier. Die Trinkgeldsrage der Sckornstcin- scgergehilsen und Lehrlinge wurde schon wiederholt beantwortet, wenden Sie sich mit ihrer Klage an den betreffenden Prinzipal. Den Gehilfen und Lehrlingen ist streng untersagt, Trinkgelder zu verlangen. Dasselbe gilt für ein die gleiche 'Angelegenheit behan delndes Schreibe». -/W Länder G r e n z e. „Ich habe schon wiederholt in Ihrem geschätzten Blatte gelesen, daß cs als ein Bedürsniß betrachtet wird, wenn die Prügelstrafe für gewisse Verbrechen bei der Kriminaljustiz wieder cingcsührt würde, bei der Verwaltung scheint dieselbe jedoch zu bestehen, denn in unserem Orte ließ derGemeindcvorstand cincin Handarbeiter, welcher dem Trünke ergeben, im Urbrigen jedoch ein ganz harmloser Mensch ist, durch den Gemcindediencr und den Expedienten zu wiederholten Malen je .">0 Hiebe mit einem Rohr- stocke aufhaucn, ohne daß Jemand in der Gemeinde dagegen protcstirt hätte. Der Handarbeiter kann wegen Mittellosigkeit Klage nicht erheben, ein Armutliszcrigniß wird ihm natürlich nicht ausgestellt." — I was da! Bei solchen Kümmel-Türken reißt dem geduldigsten Gemeinde-Vorstand die Geduld, so daß er zu diesem Radikalmittel gegen Trunksucht greift. Der Gemcindediencr wird sich aus der Körperfläche des Trunkenboldes schon ein Fleckchen herausgesncht haben, so daß der sanft geschwungene Rohrstock nicht dauernden Schaden anriihten konnte. „Auck ick bin Maler! ruft wohl Jener stolz, welcher in der Jakobsgasse schön angcschricbcn hat: Pfotograsi, Aparate und Vcrgröscriing. A. 2t., Sanda. „Bei einigen hiesigen Fleischern besteht die Gewohnheit, ihr zu verkaufendes Fleisch vor ihre Haustbüren zur Schau, und oft so niedrig aufzuhängen, daß eS von dem kleinsten Hunde erlangt werden kann und oft von denselben benagt wird. Bin ich den Fleischers«!) pflichtig, wenn dies von meinem .Hunde geschieht oder nicht? Kommt der Fleischer dazu, wenn der Hund oas Fleisch benagt, so schickt er dem Eigcntlmmcr des Hundes mehrere Pfund Fleisch zu und läßt sich dasselbe gut bezahlen, kommt er nicht dam, so wird das Fleisch an andere Leute mit verkauft, und man muß dein Hunde nackeffen, was gewiß ekelhaft ist. Ucbrigens haben hier di>> Hunde daS Recht, ohne Maulkorb spazieren gehen zu dürfen." - Ich würde dem Fleischer Ersatz verweigern; warn», bängt er das Fleisch so niedrig, daß cs der Ami erlangen kan». Geichähe das zuletzt Erwähnte wirklich, so wäre der Fleischer zur Verantwortung zu ziehen. Ant. Zettwitz, Komotau. „Gestern hatten wir großen Streit, eS behaupteten nämlich am Biettische einige Herren, daß in Deutschland, als auch in Sachsen, jeder Advokat Wechsel proteste erheben könne, während ich behauptete, daß dies nur Notare oder mindestens eigens dazu ermächtigte Advokaten tstun können; wer hat Recht?" — Nur Notare und Gcrichtsbcamte können Wechsel proteste aufnehmen; Rechtsanwälte als solche nicht. Harmonie. Riesa. Wenn bei einem Vergnügen in geschlossenem Verein die Herren ihr Möglichstes thun, um den anwesenden jungen Damen durch flottes Tanzen ein Vergnügen zu bereiten, und auch sonst die Form der Höflichkeit streng im Auge behalten, so bedingt es doch wohl der Anstand und die Bildung, beim Verlassen des Saales von Seiten einer Anzahl Damen beim Vorübergebcn an sämmtliche Tänzer eine gute 2lacht zu wünschen, »all« fischte inerolr » aber welcher unter uns B betrifft den Gruß seit mtlich zählen. Die eine sagte: man müsse die zu Grüßenden ächeln, 5 Schritte »or ihnen wie «in neugeborene« Taschen "schräg W..1 vgie, namentlich r al« Schiet» ei hier zu Land« men» wozu wir gebrochen, doch stunm erst anläch .. , . .... mrsser zniamnwnkricke«, und bann kerzengerade, ähnlich einem Obelisken, vorbeisteigen. Eine andere behauptete, ein ferner Gruß bestände au« einer Verbeugung. ivelchr dem Neigen ehre« jungen lauinev glich, an den der wieder eine ander« stellte au! dis ihren Gruß immer der Eituatio» an; sie mit Worten, »roch lächelnd und das 1! artige Verbeugung. Diese gebührt auch , „ ... erne gute licaan zu mummen, wenigstens eine Verneigung zu machen. Dich, lieber Schnörke, fragen wir, ob dies zu viel verlangt ist, und ob es recht von unS ist, die jungen Dame» hierdurch aus eine wahrscheinlich vergessene Anstands regel aufmerksam zu machen, da ObigeS zu wiederholten Malen vorgekommen ist, und »ran solche Verletzungen in diesem Verein nicht erwartet." — Gott, diese peinliche Förmlichkeit! Wen die Damen gern habeir, dcnr werden sie sckwn ein „gute- Nächtcheir" mit den Auge» zuzwinkcrn. Vor jede», Quadrillenschwenker können sie nicht einen Knir machen. P. P. „Warum endigt der Abgang der AugustuSbrücke auf Ncustädter Seite in den hauptsächlich bei eintretendcr Dunkel heit so fatalen Treppen, während auf Altstädtcr Seite der Abgang in der so beguemen schrägen Art ausgeführt ist? Ich hatte neulich 'Abend bei auffallend starker Frequenz der Brücke Gelegenheit, zu beobachten, wie eine Dame, von 'Altstadt kommend, diese Stufen nicht rechtzeitig bemerkte »nd mit lautem Aufschrei herabstürzte. ^ Abgang wie auf der Könnten diese Stufen nickt beseitigt resv. der Abgang wie aus ind bliese und ihn sanft lxwege; und man dürfe blo« mit dein Kopse wackeln. ein di-che verrenken, unserer Noth Erwäge Arten, denn ste paßt Höhergestellte weder verziehend, sondem durch artige . , „ „ ^ allen Gleichstchenden. Die Untergebenen grüßt ste durch ein gütiges Wort, ältere Leute, darunter sogar Männer, zuerst. Bedenkt nur, daß die Straße der Marktplatz für Höflichkeit und Sitte, aber nicht für Gefühlsäußerungen ist. **. 7 jähriger Ab. „Was mag eS zu bedeuten haben, wenn ich Abends bei starkem Winde ein Strumpfband finde und dummer weise in gespanntem Verhältnisse mit einem Mädchen stehe?" — DaS Nilfsmdcn eines Strumpfbandes bedeutet immer: »liminv kioit gut mal V ponso!-- Jedenfalls kann es aber ein Anknüpsungsband zwischen Ihnen und Derjenigen werden, init der Sie „dummerweise" aus gespanntem Fuß« stehen. Diese Weis« sagt Ihnen ja ai» meisten zu ? Ja, was kann man a»ich von einem „Siebenjährigen" verlangen! Wißbegieriger. „Woher mag wolil der Ausdruck kommen: „Hörner aussrtzen, Hörner tragen" rc. ? Und warum sagt inan bei der Frau nicht dasselbe wie bei den» Manne?" — DaS Horn war von jeher ein Zeichen der Kraft, Macht und Würde, es wurde als Eincnichmuck dem Haupte hervorragender Männer dcdicitt auch Götter erschienen so geschmückt. Wenn »un heilte der 'Ausdruck Hörner aufictzen rc. gebraucht wird, >o ist derselbe als Ironie auf- zufassc». Ein Mann kann seiner Frau keine Hörner schenken;... wie groß müßte daS weibliche Haupt sein! M. K., Staudnitz. Hat daS Pferd eine Galle oder nicht ? Kann ich in meine», Garten Sclbstschüssc legen und wie und wo erlange ich solche ? — Ja, und zwar eine sehr große. Letztere sind verboten. B. H. P. «Ich und Andere behaupten, Paß jede Person, weiblichen oder männlichen Geschlechts, auf besondere ehrenvolle 'Auszeichnungen resp. Orden, einen jährlichen Gehalt bekäme. Ist dem so?" — Auszeichnungen werden entweder in Geldprämie», Medaillen in Bronze, Silber oder in Gold verliehen. Orden, die mit Gehaitbezügen begnadet, gab cs wohl früher, aber jetzt nicht mein. Abonnentin F. G., hie r. „Ich Hörle kürzlich Acuße- ruiiacn über geschiedene Frauen. Behauptet wurde, daß eine ge schiedene Frau nie eiinn braven Mann bekommen würde. Ein Jeder nähme 'Anstoß, wenn eS hieß: ste sei geschieden. Ich bin über diese Erfahrung nicht sehr erfreut, da ick leider eine dieser Unglück liche» bm und schon die ersten vier Wochen meiner Ebe einsah, daß mein Lebcnsglück vorbei sei. Trotzdem habe ich ziemlich zehn Jahre ausgehaltcn. und trotz aller Scheidungsgründe imnier auf Aendciung meines Mannes gehofft, bis ich einlah, daß es vergebens war. Seit dieser Zeit sind nun vier Jahre vergangen, und ist mir's gewöhnt bin, . . n habe. Sie schwdener Frauen, abgesehen von der, welche neulich die abscheulichen Rathschläae an Frauen richtete. Glauben Sic, daß eine rechtschaffene und arbeitsame Frau, wenn sie geschieden ist, keinen ordentlichen und braven Mann bekommen kann, oder ist dieselbe verurthcilt, stets einsam zu leben, und nie das Glück einer zufriedenen Ehe kennen zu lernen?" — Das allgemeine Uttheil über geschiedene Frauen heißt Mitleid, einzelne Uttbeile fallen nicht in die Waagschale, denn ste sind parteiisch. DaS Weib bedarf, wie der Eplicu, eines Stützpunktes, reißt er sich ohne Grund von diesem loS, und Übertritt das ihm zustebende Terrain mit wilden Trieben, so spricht man ihm die edle Natur ab und nimmt fich nicht die Mühe, die guten Blätter von den cintretcnden Schößlingen zu sondem. Zertreten werden beide. Wankt aber die Stütze, sehnt sie fick vom bescheidenen Epheu fort zu der leuchtenden Rose, so bleibt der Epheu m-.cntweiht, er sinkt wohl zu Boden, der Thau weint mit ihm, aber die gütige Mutter Erde bat schon Hilfe bereitet. Sie läßt eine Distel cinporschießen und an ihr richtet sich der verlassene Epheu aus und wächst muthig, ohne vor der Nähe des Unkrautes zu zagen, weiter, bis er einen Stamm findet, der ihm sicheren Halt gewährt. Gleichen Sie dem verlassenen E»heu, so lasten Sie die Disteln, welche das Schicksal bietet, nur den Ucbergang zu neuem Glücke sein. 4?» 6. M., Sckanda u. „Existitt ein Leitfaden für Dilettan- ten in der Blumenmalerei und wo und zu welchem Preise ist solcher zu erhalten ?" — Beziehen Sie durch die Buchhandlung die Vor lagen von „Reichenbach und Reim,", denen ein erläuternder leicht faßlicher Text beigegeben ist. Der Preis pro Stück dürste sich ca. auf eine Mark stellen. Schwalbe. Gornsdorf. „Vor reichlich 30 Jahren sab man in einigen Gasthöfen in Cbeinnitz künstliche Blumen aus gestellt: dieselben waren aus Kohlrüben, Runkelrüben (für Georginen), rotlien Rüben (zu Rosen), Möhren (zu LilicrO, geschnitten und machten einen äußerst lieblichen Eindruck. Das Schneiden dieser Blumen konnte nicht schwer sein, denn eine zugereiste Persönlichkeit hatte gar bald an Ott und Stelle ein Bouguetchen derartiger Blumen ange- fcttigt und empfahl sich als Lehrer dieser .Kunst. Heute weiß kein Mensch mehr in hiesiger Gegend etwas davon, deshalb erlaube ich mir bei Ihnen anzusragen, ob Ihnen von der Sache etwas bekannt ist, rcsp. wo diese Blumenschneiverci zu erlernen sei?" — Die Manier aus frischen Fruchte:'. Blumen zu Ichiieidcn ist uns eben sowohl be kannt , als das Verfahren, von Reis, Gräupcken, Erbsen, Kafice, Witrzkörncrn:c. sehr hübsche Bouquets und Kränze onzufertigcn, indcß eine diesbezügliche Lehrkraft ist unü fremd. Vielleicht ge nügen diese Zeilen, um eine solche hcrbcizuzauber». Ter dumme Junge von M eiße n soll dadurch ent standen sein, daß in Meißen vor Jahren aus der rechten Seite des Hohlweges in einem Gärtchen eine Kinderstatnc gestanden hat, welche einen weinenden Knaben, der eine große Weintraube in derHand gehal ten, vargesiellt. Tic Sage erzählt hierzu, Kursürst Johann Georg II. sei mit seinem Jagdgesolgc durch den Hohlweg geritten und habe hier bei den heutigen „rothcn Stufen" einen weinenden Knaben, wie er in jenem ! Stcinbildwerkc abkontcrfeit, angctroffcn, derilim auf dieFrage: „Junge, warum greinst Tu ?" geantwortet habe, daß er weine, weil er nicht wisse. wo er die große Weintraube zuerst anbcißcn solle. Auch in der Porzellaiiinanufaktnr zu Meißen zeigte man vor Jahren in einem leeren Zimmer eine einzelne Knabcnslatue in natürlicher Größe mit bunter Malerei, welche, wenn ans eine bestimmte Diclen- stclle gedrückt wurde, die Zunge herausstreckte. Jedenfalls hat dieser Spottname aber ein höheres Alter und scheint in früherer Zeit dem Judenkopfc, einem Helmkleinode des Wappens der meißnischen Landesherren, gegolten zu haben. Das Volk, so berichtet Gräjse, welches die Bedeutung des Judengesichtes mit der Schellenkappe nicht begriff, legte der Figur jenen Beinamen bei und so entstand aus dem dummen Juden der dumme Junge von Meißen. F. Strahl Wurzen. „Wie viel Meter lang und breit sind die größten Personen-Dampfschiffe der Sächs.-Böhm. Dampf schifffahrts-Gesellschaft?" — Die größten Schiffe sind 60 Meter lang und ll Meter breit, einschließlich der Radkasten. »*» W. Röhler. Haida in Böhmen. „Zum Schränken der Zähne der Sagen benützt nian ein kleines Instrument. verstell bar, welches Tischlern und Gcwerbtreibendcn. die viel Sägen be nützen müssen, viel Zeit und Mühe spart. Wie heißt dasselbe und von welche Firma kann eS bezogen werden?" — Sägcnschränker verstellbar im Preise -l 60 Pfg. bi« ^50 pro Stück sind durch Gcbr. Ebcrstein (Dresden. Altmarkt), zu beziehen. *. M. Ehrlich. „Welche Schriftstücke resp. Zeugnisse braucht m daS L nur Ihr Gewerbeschein. ^ L. K. " ein« schief« Seite und Haltung ist da« beste Mittel - ----- -tzj. - - nicht verschlimmern " ' e. best« ein gut nach Maß «erarbeitete-, orthopädisÄ« Stützkorsett, Inten« um da- Nebel ein 'tzÄ',,, dA^sl te Torfs! jächv Strol, zur «'"-A und DetzbßHeru^ nicht, d-nn die Torf streu ist bedeutend 320 Mark, während andere Streu 200 < Daß diese stet« saub. Aus Streu der Pferdetotlette schaden sollte. berm weiten« en, dnmv Orthop« cken Korset n zur Belehrung 1 ,L)i« Dresdner Postvserd« bekamen früher päne, jetzt haben ste Torferd«, die nicht verichÜncrt. Warum geschieht etzt vielfach etngeführt zur Reinigung ' Trsparntß geschieht die« sicher theurrer (200 Eentm-r koste» Eenkier 80-100 Mark kostet). ^ . aden sollte, sieht man an den dner Postpferden keineswegs. „ Ernest. Olber »ihau. „Durch einen glücklichen Zufall bin ich mit einer jungen Daine näher bekannt geworden und fand meine entgegen gebrachte Achtung und Zuneigung auf's Herzlichste erwiedert. DaS Weilmachtüfest naht heran, und ich inöchte mich niemer Freundin durch ein erfreuliche« Geschenk dankbar erweise». Mein sonst so erfinderischer Kops läßt »itch jedoch gänzlich im Stich, we«halb ich mir erlaube, «m Vorschläge zu bitten." — Wenn man mit einer Dame innia-sreundschaftlich bekannt ist, und dieselbe be schenke» will, so sucht man ihre Neigungen und Wünsche ahzu- lauschen. Das empfehle ich Ihnen auch. Es ist unmöglich zu Ge schenken zu rathen, wenn inan beiderseitige pekuniäre Verhältnisse, gesellschaftliche Stellung w. nickt kennt. jedes I »lindeslcnS zu einem Roman gestalte. Wir vier junge den Menschenkinder, ob Männlein oder Weitstem sei Jh warten ebenfalls, aber leider vergebens daraus. Wie kann uns geholsen werden, ohne daß natürlich Anstand und gute Sitte verletzt wird, wie macken wir unü zu Heide» eines gilt endenden Romans?" — DaS ist sehr einsach. I» stiller »,ondu»igiän»ter Herbstnacht geht Ihr hinaus auf ein frischgeacketteS Feld, hebt Eure Arme empor zu den Sternen und rult: „Sehr geehrter Herr Erzengel Gabriel! Leihen Sie unS gefälligst einmal Ihre Flügel; wir wollen nach den« Reick der Ideale eine kleine Landpartie mit Picknick unter nehmen, sind aber nur mit Holzpantoffeln ausgerüstet!" Der alle Gabriel brummt, geht mit der Laterne vorsichtig in seine Garderobe und sicht zn seinem Entsetzen, daß dir Flügel verschwunden sind. Er alarinirt seine Wirthschasterin, droht mit Polizei und jckstcchlein Attest; sie gesteht zitternd rin, daß sie die Flügel an einen l»rischen Dichter verborgt hat, dessen Pegasus durch schlechtes Futter verendete. Großer Zant. Die Füße der auf dem Felde Harrenden sinken immer tiefer. Endlich rust Gabriel : „Geht, holt mir meine Flügel wieder, vielleicht hat sie der armselige Schiucker schon versetzt; vielleicht sind die Motten hinein gekommen! Bringt Ihr sie aber unversehrt zurück, so will ich Euch a,ich zu Eurem Vergnügen helfen!" Nun macht Ihr Euch trotz der Erdklumpen, die Euch anbangcn auf, sucht den Dichrer und findet ihn ... in der Gosse. Die Flügel sind zerbrochen, zersetzt: aufschwingen kann man sich nicht mehr damit. höchstens den Staub des Alltagslebens zusammenfcgen. Diese Arbeit macht Helden. Der Roman beginnt. Seid Ihr mit fegen fertig, ist alles schön und proper, dann sind auch die Flügel ganz und gar verbraucht. Was ein Engel besaß, ein Dichter begann, das vollendet ein Roman- machcr: er wandelt die Fittiae der Poesie in Kehrbesen um und be nützt seine Individualität als Hausknecht. MastisiS auch so, und Ihr habt dm „anständigsten" Roman der Jetztzeit. **4- Bekümmerte Mutte r. „Durch ungünstige Familien- und nie würde ich mich von diesem theucren Anden teil "getrennt haben, wenn eS nicht galt, diesem nun erwachsenen Sobne eine Freude damit zu bereiten. Leider ließ er sich von einem sogmannten guten Freunde, der Interesse an der Person der Wärterin hatte, be ll,ören mit dem Vorgeben, das Bild in kürzester Zeit nachphotogra- phiren zu lasten, und cs dann ihm wieder -uznstellcn. Seitvcm sind beinahe 2 Jahre verflossen und haben weder freundliche Erinnerung von Seiten meines SolmeS, der jetzt in meiner Nähe lebt, noa> meine eigene Aufforderung den Säumigen veranlaßt, seiner Pflicht nachzilkommen. Allein 'Anschein nach wird der ungebildete Mensch daS Bild als sein Eigenthum betrachten wollen, um die Abnahme zu ersparen. Welches Mittel wäre nun zu ergreifen, da auf gütlichem Wege-diichts zu erreichen ist, und ich doch nicht gesonnen bm, vieles niir unersetzliche 'Andenken solchen räuberischen Händm gutwillig zu überlasten?" — Fordern Sie durch einen Rechtsanwalt die Rückgabe Ihres Eigenthums; berechtigt Sie zur einen, wie aris Ihrer ... . Gegner gefaßt machen. Wie doch das Wort Freundschaft ausgenützt wirv! Jeder... El>rei,mann braucht eS als Deckmantel für seine Zwecke. O. v. L., Leipzig. „Ich bin ein Historiker und habe bereits manches Geschichtliche von Sachsen hcrausgcgeben und be arbeitet , da ich nun von meiner Gebmtsstadt eine Chronik hcrans- gebcn möchte, so erlaube ich mir höflichst anzusragen. Wo könnte man die Bücher enriosa 8»x., Fiedler, Mügelii'sche Chronik und Geschichte von Oichalz wohl kaufen oder geborgt bekommen? Und dürfte man den Inhalt abschreiben und auf seine eigenen Kosten drucken lasten und tonnen Sie mir vielleicht mehrere Chroniken vom Meißnerlandc angeben, darunter Riesa, Lommatzsch, Nossen." — Setzen Sie sich mit der Kgl. Bibliothek im Javanischen Palais und dem K. Sachs. Staatsarchiv in Dresden in'S Vernehmen, alle Ihre Wünsche würden sich bejahend erledigen lasten. S- ickuä.^ur. . **. v. . >r., Thüringer Hof, Leipzig. „Dein Ruhm dev reicht, so weit die Wolken reichen — Drum laste auch aus Ehrfurcht mein Haupt sich vor Dir neigen! — Ich komme heute ganz demüthiglich — Dir vorzutragen eine Bitte — Es behauptet nämlich einer aus unserer Mitte, — Daß die Gummiwäsche (Kragen) für den Hals sehr schädlich! — Du würdest mich daher sehr ver binden (es gilt eine große Wette! 48 !> — Wolltest Du mir Dein Uttheil vcrtündcn — Dom werd ich mich anschließeii. denn Du bist Helle — Und zum Danke komme ich Dir im Voraus einen „Ganzen" auf's Spezielle! — Mit besten Grüßen meiner Komilitonen und auch von mir!" — -ß Ehe Bäumchcr die Guliimiwüsche hat cincje- führt, — -Hat bei Fachleuten und Chemiker» er nachgespürt, — rM Wäsche von Gummi, die Krage», Manschetten, — Etwas Schäd liches oder Feuergefährliches hätten, — Er hat aber dafür die besten Belege, — Daß in dieser Richtung kein Grund zu Befürchtung Vorlage. — Ein SmolliS den Söhnen der nlw.a mater, - Ich komm' Euch zwei Ganze! Hoch lebe der jU,:er! »*4- A. R., Niedcrhone. ,,Da ich etwas abseits von der Kultur liege, wende ich mich in inemer Roth zu Dir. Ich möchte nämlich gern wissen, ob in Szcgedin in Ungarn ein dcutjchcs Kon sulat exisiirt oder nickt. da ich mich in einer wichtigen Angelegen heit an dasselbe wende» möchte? — Nein! Wenden Sie sich an den deutschen Konsul in Pest. August» Osch atz. „Wir haben in nächster Zeit kdi« Auszahlung einer nicht unbedeutenden Erbschaft zu hoffen. Wir waren 6 Geschwister, und nun ist die älteste Schwester, ohne Kinder zu hinterlaffen, gestorben. Wir erben also nnt dein noch lebendenMann unserer Schwester zu gleichen Theilen. Was beträgt nun die Erb schaftssteuer ?" — Da Sie eine Schwester beerben, so haben Sic 2 Prozent Srbsteuer zu entrichten; vor 1880 bezahlten Gelchwister und deren 'Abkömmlinge ersten Grades (Neffen und flüchten) gar nichts; sechs Prozent haben nur Abkömmlinge ersten Grades von Onkeln oder Tanten des Erblassers (dessen Cousins und Cousinen), zu entrichten, acht Prozent mir die noch entfernteren Verwandten. A. B. in K. «Ich habe auf meinem Hausgrundstück eine Hypothek von 10,200 Mark und muh dieselbe »nt 4'/-> Prozent ver zinsen, ivas mir zu hock ist, es ist eine einzige Hypothek und sicher. Wie lange ivürde man denn brauchen, wenn man Geld vom Land» wirthschaftlichen Krcditverein mit Amortisation borgt?" — Der Landwirthschaftliche Kreditvrrein giebt seine Kapitalien zu 4 Prozent Zinsen und -Vs Prozent Tilgung. Durch dieseProzente wird da« Kapital in ungefähr 51 Jahren getilgt; bis zum Schluß dieser Tilgungszeit ist oas Kapital voll zu verzinsen, da sonst, wie sich nach einfacher Bcrechnmrg ergiebt, ein Kapital z. B. von 100 Thalcrn durch jährliche TrlgungSbeiträge von 2 Mark nicht in der obeimedachten Zeit abgezahlt sein könnte. Die Zinsen von dem jeweilig bereits getilgten Tlieil deS Kapitals werden eben dem TilgungSfond einvcrleibt. Diese billigen und eben wegen der Amortisation für die DarlehnSempfänger günstigen Kapitalien ge nießt aber vorläufig nur durch den obengenannten Krrditvercin der erhofften Resultate führen, daß der bczei Grund der erworbenen Hypotheken «benka! Pfandbriefen gestattet wird. ncruanoiungen zu chncten Gesellschaft allS. die Äuoaab« «te «edartton. auf von
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