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Dresdner Nachrichten : 08.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-08
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.08.1886
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DvesSrrer: «H vrchlerr . Produkirt ischirßen mit r' r <- r, G ?» G s ?» ?» «2 ' A - Meten hinweg h: enttendet und tro nabe zu koviuirn „Mädcherrraub" ein dem wilden Praine ander wechseln me»e: eine „^^kßR „,»» «,,,»» WUT«», ,«»v^«i» er. VW, Nmivthierbaufe au» seine geflederten Geschosse über drei dw »um Ende der Vnlkerwirs, tetwa 1k» Mater) sv dies« riesigen Entieuiung srineni Ziele stet» weiß. Als ;we>te, >, ' inaesch»ben. ein feste «leben. größer« Esfektilunnner .Milde», draiiiatische» Bl Cvwbvbs und Indianer Überfälle, Mexikanerin ivird bilUten als Gefangene in s Vager geschleppt und an den Marter- pfabl gebunden, der Scalplaiu lvird u>n die einem aualvalle» Tode Verfallene ausgetichrt. da kracken die Revolver der beranitüynenden a>M endet mit der ichlie versteht e» diese V> die Sckmulust de» zei« Interesse die ltung lkergruvve, in Pu tm Befreier: ein lebhafter San der Gefangenen. Jedenfalls originellen, lebendigen Bildern die Schaulust de» Publikums zu deillediaen. Daneben ist oon großei« Interesse die reiche ethno graphische und künstlerische Ausirelluiig des Hern» Rudolf Eronau, die im Winterhanfe nnteraebracht ivolden »st Tie von Herm Eronuu an Ort und Stelle ausgenommenen Landschaften von Nordamerika seien der Beachtung noch ganz besonders empfohlen. — Als eine Erfindung von hervoragender Wichtigkeit für die luchlunaöbraiiche hat sich der B c l e u ch t u n gsa pp a ra t des s. Tr. Auer erwiesen, der in Dresden durch die bekannte An- Beleucl Pros . .. statt für BeleuchlnngStcchiiik Nasse v, eingefülirl worden ist. von Feodor Burgman», Richrbors- Tie Eifindiing scheint thatiachlich velbessern. beruseil, die Gasbelenchlniig in hervorragender Weise zu Schon dadurch, das; die Flamme, deren Vicht dem elektrischen Bogenlicht sehr ähnelt, weder ruht, noch raucht, und daß die ent wickelte Wärme eine ininimale ist, verdient der Auer-Apparat den Vorzug vor manch anderer BelenchtungSart, Wenn man aber noch »i Betracht zieht, daß durch den Apparat eine Gasersparniß von HO bis :V5 Pro;, erzielt wird, so wild dies der neuen Erfindung sicher bald Eingang in Komptvire, Fabriken, Restaurants re, verschossen. Besonders sei noch hervorgehoben, dag der Brenner die Farbenlöne genau so wiedergiebt, wie sie am Tage erscheinen, was denselben für Mairusaktlilwaarengeschäfte sehr geeignet erscheinen läßt. Ter Apparat ist za jeder Zeit bei der genannten Firma zu besichtigen. — Das Königreich Sachse» zählt gegenwärtig 112 Stad re. Die kleinste Stadt des VnndeS ist Bärenstc in mit557Einwohner», dann folgen Uiitelwieientlial mit 8ll, Regis mit 8l-l, Vauenslein mit 825. Viebstadt mit 877 und Kohren mit OM. cD>e kleinste Stadt Bärenstein ist nicht inlt den« Dorre Bärenstein zu verwechseln, letzteres liegt bei Annaheig und bat Einwohner.! Ferner giebt eS 10 Städte, die zwischen 1000 und 1500 Einwohner haben: Geising, Weißen berg, Trebien, sirenialza, Franenslein, Bernstadr. Berggießhübel. Elstra, Gottleuba, Nerchau, Slolpen, Hohnslein, Wehlen. 10 ec tadle habe» zwiichrir I5(X>—2000 Einwohnern 'Naunlic". Os!r>b, Sa»da, Mntzschen. Milbllroff, Oberwiescnthal. Allenberg. Glashütte, Grü» Iiain, ScheUeirberg. Bei 28 Stadien beträgt die Ernwvlnierzahl zwischen 2r>00—:-"00: BrandiS. Elterlc»:, KönigSbrück, Strehla. Rolha, Zöblitz, Wolkeiiskein. Johsladt, Scheibcirderg. Rabenau. Greben lehn. Dohna. Ariigelu, Tharandt. Hartenstein, Radeburg, Ichiraiswalde, Schlettau, Taricha, Geriiigswalde, Wilsdruff, Zwö- nilr. Eallnberg, Frohbnrg, Lommatzsch, WildcnfclS, Waldenburg, Tahlen. Bon 16 Städten ist eine Einwohnerzahl zwilchen >"> !>.M Personeir zu verzeichnen: Brand, Dippoldiswalde, Tehonec?. Pania, Echandau, Lunzciian, Zwenkau, Vengeleld Schwarzenberg, Adorr Harllia, Nenslädtel, 'Neusladk b. St., Nossen, >!c liigsfein, Blarkransladt. 10 Städte haben -1(M- 7-000 Einwohner: Gettbain. Vausigk. Elsterberg, Thum, Elirclifriedersdorf. Ernstihal, Eoldip. Aue. Neh'chkau. Begau, Geher, Groitzsch, Iobaiingeorgen- stadt. 10 Stadle haben zwnchcn üeM—»iiM Einwohiler: Bischofs werda, Lengen >eld >. B. Victitenslein, Mvlau, Oederan, Vößnitz. Treuen, '.Nalknenlircheu, R'ochlitz, Burgstädt. In 12 Städten be tragt die Eli>wobiiei;ghl 6«.M-? 0 Einwohuer: Maricubcrg. Fcllcnsicin Peuig. Rvßwein, Ttollberg, Hobensleiii, Oelsmtz, Voban, Eibcusfock, Anelbacb. Bnchhol; und Kilchberg. (Tie Stadl Oelsuitz >. B. bat 6800 Eiinoohner, das Dorf Oelsuitz bei Swllberg da ngen 8220.) 8 statte giebt es, die 7'<iO-8>»»Eurwob»er haben: Borna 7019, Kamen.; 7212, VeiSnig 7015, Radeberg 7:187, flcie'a 7:7>9. Tchneeberg 78!!', Tebwtz 7l»8. Zichopau 78<!9. Ferner sind 1 siadte zu perzcichneu. die o(M-!<M Einwohner haben: Grnnma Hamicben 8i0>:'., O'chatz 8720. Waldheim 8110. E:ne Stadl hat über iM» Einwohner: MilNveida Eliil: 2 Städte baden über l>>.«M Einwohner: Jrankcnberg 10,800, Li»,dach 101',»7, Die »och 'eblendeii Städte haben folgende Einwohnerzahlen: Großenhain II,.>12. Pirna 11.8!». Dobeln 11,072, Wurzen I2,o0«i, Annaberg 10,822, Werdau 11,0t«', Meinen 17 l, Renbenbach 18,0:», Bauyen 11>.0!>8. Eriinmilübau 1!',74S, Meerane '22,005, Ziltau 20.216, Freiberg 27,i»2, Zwickaii 00,215, Plauen 12,810, Ehemultz >10,808, Veipzig >70,076 und Drc'sdeii 215,51.5, — Im eben venloifeuen Juli ercigueteu sich >in Königreiche Sachsen au Gebäude» 2210 Brand- bez. Schade» fälle, und zwar enislaudei, l-51 durch Bliyschlag s51 windende und 100 lalle Schläge) und 80 durch andere Ilr'acheu, Die höchste Zahl von Blinichlägeu (16) tras den amtsl>auplma»nichafllicheu Bezirk Ka- meiiz Echo» nu porigen Iabr ergab sich eine bis dahin noch un erreicht hohe Zahl von Blitzschlägen: die Zahl ist in diesem Jahre leider schon jctzl um 50 nhersliegen, — DaS öOfähriac Jubiläum der Begründung der Aktiengesell schaft zum W a l d s cv l ä tz ch c n wird nächsten Donnerstag den 12. August zunächst durch ein solcnncs Tiner acieierl. welches in den im Hauptgebäude neuerdings eingerichtete» Restauralwnslokalilälen stallfindcn wird und zu welchem von der dermalige» Bcrwaltung außer den Vertretern der znsländigen Behörde noch eine 'Anzahl dlsiingnirlcr Persönlichkeiten eingcladcn sind. Das Bautzner Nc'ilitär- musikkorvs Ivird in den Abendstunden aus der Waldichloßchcnterrasse konzertircn. Ein günstiges Omen für das bevorstehende Jubiläum rsl: daß die Aktien, ivelche vor JahieSirist bis unter 8" hernnler gegangen waren, letzt über 100 stehen, ferner, daß der Bierverichleiß des letzten Monals 2oM Hektolitcr mehr beträgt, als in der ent sprechenden Zeit des Vorjahres. — In mehreren hiesigen Krankenanstalten ist während der letzten Dage ein unbekannter Mann, welcher als iranzosöcher Krankenpfleger ausgetreten ot nnd bescheidenes gewandles Benehmen gezeigt hat, gewesen und hat unter Vorzeigung verschiedener Em pfehlungsbriefe um eine Unlcrilntznna gebeten, die ihm auch ge währt wurde, Ter Mensch ist zweifellos cm Hochstapler und dürfte oermchcn, hier noch anderweit die Mildthätigkeit m Anspruch zu nehmen. Man schätzt ihn aus 10—50 Jahre, er ist von über mittler kralliger Gestalt und war n. A. mit dunklem Gehrvck bekleidet. — Aus der Schweiz. Wer in überanellender Lebens kraft und Vnst hinausslrcbt in die weite Welt, dem wird eine Reise durch die Schweiz hohen Genuß bringen. Wer aber nach allenle« geistigen Sirabazcn >mt überreizten Nerven Erholung und Ruhe iiichen mutz, der tlmt wohl gut daran, wenn ec sich in rcmer Alpenlnst cur Plätzchen sucht, andern er Geist und Körper sich auS- rnhcn und stärken läßt, aber ihvricht und verkehrt wild er Handel», wenn er >m grotzcn Llrom der Touristen n>il>chw>»iint. öhenlus emütbSstimmu erzeugt und t intdebi«! ka eise fSckemden . nur Engltlirdex de» ininenllich dasBrnier Oberland tauchten und die Sittenein Bevölkerung zu verderbe» begannen. Heute ist da« ganze , Oberland insofern verdveLen. al» Jeden vm» Zkleiustr» diö zuin Giößteii au» den Fremden und feinen Geldbeutel dressirt ist. Ge. ändert hat sin, aber da» Berhältmtz drr Besucber in nationakerB«« ziehurrg vallsländig. Jetzt dildey die Deut'chkn die Haupt,ahl. dann erst folge» Engländer, Amerikaner, Franzosen und Holländer. Auch die Schweizer besuchen »ich letzt ieldlt gar fleißig, was ihnen nm io weniger zu verdenken ist. als sie thatiachlich überall 25 Proz. weniger als die Fremden zu bezahlen habe». Hübsch könne» rv,r ehrlicheren Deuischen diesen Untrrichied gerade nicht stich«». Bei dem viele» Gelde, daS der Deutsche heutigen Tages in die Schweiz trügt — Geld, das er vielleicht in den deutschen Alpen ebenso er folgreich und zweckmäßig unterbringen könnte — sollte er vielleicht noch ein wenig Shinpathie mehr von den urde»tkchen Schweizern er warten. als ihm thatiächliK zu Thril wird. Wen» man die vielen Feste betrachtet, die der Schweizer alliährlich »eiert, dann kommt Eine», gelegentlich da» BlSchen ausaeviropste Französisch recht tonusch vor. Der deutsche Bvlksgeist schaut doch gar zu deutlich mv» allen Fenstern heraus! — Zur Feier der 40jährigen Grundsteinlegung des Berg kcllcr am 12. August wird Herr Hopf e>» großes Volksfest mit Konzert, Ball, Feueiwerk rc. veranstalte». — Wohl dein größten Theile der Dresdner Einwohner wird ein glänzendes Meteor entgangen sei», welches gestern 'Abend gegen "/.IO Uhr ungefähr in der Richtung über das Dorf Briesnitz am westlichen Himniel anscheinend von Nc-rdwest nach Südost am Himniel sich hmdewegend beobachtet wurde. Dasselbe erschien als hcllleuchtenver bläulich funkelnder Ball in der Größe einer Billardkugel, bewegte sich zremlich langsam, zersprang während des Flugs und hinterließ einen am Nachlkimmel scharf abgcgrcnzten phosphoreszierenden und mindestens 10 Sekunden sichtbaren in der Richtung des Falles verlausenden Strich der Flugbahn. — Amtsgericht. Der Markthclicr -Lieget erfreute sich eines Hündchens, welches er jedoch infolge räumlicher und anderer Verhältnisse nicht hei »ch behalten konnte und deshalb den» Maurer gesellen Robert Znnmerman». 1858 zu Rerchstadt geboren, in Kost und Pflege übergab. Dessen Gattin hegte keine große-Lhmpalhie sür den kleinen Bella und dcS lieben Friedens wegen will er denielbe» eincm Arbeiter Wenzel geschenkt haben. Hierin ist die Anklage der Uitterichlagung zu erblicken, welche der Hundeverpfleger mit .0 Tagen Geiäiignitz sühnen mutz — Ter Schulknabe Friedrich Wilhelm Thonert, 12 Jahre zählend, begab sich zum Sc,lcr»wlster Wendt, in der Adsichk, einen Kauf zu machen. Die Gelegenheit bot sich dein jungen Burschen günstig und benützte er dieselbe, eine Rolle Bindfaden aus dem Vaden zu stehle». Ohne Zweitel thcilte dies anogenihrte Manöver Th. seinem Schulkameraden Hermann Gustav Wappler, cm Jahr älter als er, nnt. denn derselbe begab sich eben falls in das erwähnte Geschäft und versuchte daielbst ans dem Geldkaslcn de» Inhalt zu entfernen, wurde aber durch das Hinzu- kviiiinen von Ventcn daran verhindert. Ans dem Garderobezimmer der von ihm besuchten Schule entwendete W. einen Kreuel aus einem Palelot: die von ihn, ausgefuhrtc Visitation der übrigen Kleidungsstücke war seiner diebischen Absicht nicht günstig. Wenige Tage vor Pfingsten gelang ihm jedoch ein Kassendievstahl von Mk. aus dem Geschälte einer Prvdnktenhändlcrin aus derMoritz- burger Straße. Für dieses Geld lauste sich W. eine silberne Taichenuhr. Th. erhält einen BerweiS, während Wapvler. in Be rücksichtigung der an den Tag gelegten Frechheit bei Ausführung dieser Unredlichkrilen, zu 0 Tagen Gefängnis; vernrtheill wird. — DaS 1852 geborene Küchenmädchen Minna Auguste Heiiricitc Schlecht, entwendete einer Kellnerin, mit der sie zuiammen wohnte, inchrere Geldbeträge ans dem Portemonnaie und vervntzte diese Summe m ihrem Nutzen. Ter 'Verdacht lenkte sich sehr bald ans sie und wird die geständige Angeklagte zu einer Gefängiiitzstiafc von 2 Wochen vernrtlfeilt. — Dem Elienwaarenhändler Weber siabl der l8M zu Burgstädtel geborene Marklhelfer Friedrich Oskar Wagner verschiedene Werkzeuge aus dessen Niederlage, ivivie einem Seneu- und Lichlhändler eure Quantität Weibliachtskerzen. mit denen er sich bei Ankunft il» Hauie des Nachts „mehr Vicht" ver schaffen wollte. Wegen Widerstands grgen die Staatsgewalt wurde dem jugendliche» Angeklagten bereits eine Gelang»itzstrase von l t Tagen zndlttirt, zu welcher nun noch dre Zujatzstrase von 6 Tagen kommt. Fortsetzung deö lolaten Ltzetle» Seite ». nedrich O zeigt, schöne graue,igesioltrn. ferner der Einzug de» ablin Elisabeth von England mit italterS. Heidelberg ist nicht nur raJtssteschichtt. DentscsteS Reich. ES verlautet, daß der Papst den Dom kapitular» Vikar und Domherrn Dr. Leo Redner zum Bischof von Enlm desigmrl habe. 'Nach dem Scheitern des Spmtusmonvpol Planes wurde be kanntlich im Verein der deutschen SvirituS-Jndnflriellen eine Ver einbarung der Brenner über eine freiwillige Einschränkung der Prodiiküvn aiigcbahnt. Wie das Organ dieses 'Vereins in feiner neueste» Nummer mitlhcilt, ist „das Resultat der Agitation für die Elnichränknng. soweit es sich ans den bisherigen Einläufen be- urihcile» laßt, als ein recht günstiges zu bezeichnen, namentlich wenn man berücksichtigt, daß noch eine sehr große Anzahl von Sammellisten anssleht In manchen Provinzen sind schon 50 Proz. der Malichraumsleucr zur Elnfchränknng nm 20 Proz. angcmeldct." Heidelberger ll n iv ers > t ä tS j n b r l ä n m. Das prächlige Schniiiviel des FestzugeS am Freitag war von prachtvollem Wetter begünstigt. Um halb acht Uhr versammelten sich die Tlieil- iichmer in ihren Kostüme» aus der Bergheimerstraße und den um liegenden Straßen »ach kreislich vorbereitetem Programm, um für den Zug die vorgeichriebene Ausstellung bei den bereits einge- troffenen entsprechenden Wagen und Bierden zu nehmen. Kurz nach 9 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung: ein glänzendes, unler- hnllendes Schauspiel entwickelnd, wie es auch verwohnte Angen schwerlich bisher gesehen. Er zog zunächst an dem Fürstcnvavillon vordei, in welchem drr Großhcrzvg mil Gemahlin, de» Prinzen und Geivlge dem Schauspiele beiwohnten Dicht bildete das Publikum in allen Straßen Svalier. die Tribünen waren von Tausenden be setzt, und kein Fenster war, ans dem nicht Kops an Kop» hcran«- ichnnte. Ter Weg ging durch die Hauptstraße biS zum Umversitüts- Vlatz. durch die Grabengasse, Anlage,L-vvhienstraße. wieder am Fürsten- pavilll'ii vorüber, nm den BiSmarck-Ptatz herum, die Rohrbacher Straße lnnaui bis zur 'Anlage, gut dieser bis zum „Europäischen Hoi'5 durch die Sovhienstrahe zur Ploeckstraße und weiter durch Burgweg, Karlsstraße, um den Bc die Scminarstraße. ein Stück dom von eincm! Karlsviatz herum aus die Hauptstraße bis zur Bienenitraße. Hier crge zum anderen hastet und dabei für icinc Erholung wenig erfolgte nach mehr als dreistündigem Manch die Auslöfung des oder nichts prosititt. Es giebt aber Leute, die in Bezug am das I Zuges. DaS Arrangement desselven hatte in den Händen des „Sehen" ganz nnersätllich sind. Ihre erste Frage an den Resten-! Karls»il>er AkademieproicssorS Hoff gelegen. Es aalt, die historische den ist: „Haben Sie den Sonnenaufgang aus dem Rigi gesehen?"! Einwickelung der Heidelberger Universität und deren Evvchen m Antwortest Tu daraus mit „Ja", io folgt die gleiche Frage »ach > wvstchcn Bildern zu realer Anschauung zu bringen, im Geiste des dem Lonnennntergana. Hast Tu den nicht gesehen, dann wird er Dir als das GroßarUgfte Levriefen, was cs überhaupt giebt. Warst Tn am Dicrwaldstädter Lee und nicht im Berner Oberland, dann hast Tn „gar nichts" gesehen: warst Tu aus der 'Arldergdahn und nicht aus der Gotlhardwutc, wirst Tu bedauert, und kennst Du den Rhonegleticher zwar, doch inchl den Grindciivalder, dann kannst Tu gar nicht mitreden. Vor dergleichen Landlüufern. die Alles geiehe» und 'Nichts genossen haben, iei Jeder aus der Hut, der mit Her; und Gcinüth die erhabenen Schönheiten der 'Alpennatur ge nießen will. Ein solcher Kumpan ist jeden Genuß zu verderben »ii Slcmdc. Dem Erbotnngsbedürstigcn wird das Regen durch die Schweiz bald genug lästig. Zu den nbcriülUen Zügen, den un praktischen Turchgcmgswaaen. in denen man keinen Augenblick Ruhe hat. gesellen sich überfüllte Hotels und namentlich m den 'Alpen selbst diese schrecklichen Hotels von Holz, in denen man jedes Mal. wenn der Nachbar sich im Belte dreht, vom Schlaie erwacht. Hier bedarf man gesunder Nerven und ebenso gesunden Schlaies, wenn man sich dabei wohffühlc» soll. Klug ist. wer sich m einer welche überall in der Schweiz. ,,»n „» Berner Oberland exr- .. H e«^» Schändest, eS zählt auch echte Schönheiten unter en Bewohnermiic-t,; vaS erlesenste Kontinaent rm Emklang mit önheil und Zeitkostiimen, vereinigte Vieser Einzug. Die vnste» der Schonen befanden sich in den grünen und rothen " .velche sich im Hochzestszuge al« sarbenleuchtende Klem- ervorhvben. Die Fürstin .unter blauem Saiiiinetbaldachin. den eoerbii Schönste» , Kcnvjjeu. .velche odien vervorhob«^ , „ ..... weiße Feoerbnichel nberwallten. m einer Tracht aus blauem Sammet. Spitzen und Perle», ihr Pferd gleichfalls mit Sammet und Spitzen aufgezäunt. Einen «ehr heiteren und festlichen Eindruck machte der lustige Zug vvn Winzern und Winzerliinen, die fröhliche Pfalz darstellend mit den vvn reifen Trauben gefüllten Büste», Alle reich mit Weinkränzen geschmückt. Ebenso der Zug des Bacchus und der Zauberin Venus, die auf einem Mnschelwagen daher» ulire», von Teufeln gefolgt. Dle Züge singender Klosterschüler und Kloster knaben machten grüßen Eindruck. Ten Schluß machten die Korps und Burschenschaften mit ihren Cliargirteir zu Pferde und dem Reichsbanner, vv» herrlich anüseheiidem berittenen Bannerberold getragen und geleitet von zwei Pagen in schwarzer, zweie» in weißer und zweien in rother Tracht. Der Zua endete um 12 Uhr. In der Festhalle, wohin die Theiliikhmer sich »ach der Beendigung be gaben, entwickelte sich ein überaus bniikeS Bild der herrlichen kostü- mirten Erscheinungen. Der Zustrom von Fremden war außerordentlich. — Der Grvßherzvg von Helfe», der 'Morgens »ist feinen beiden Täch tern von Darmstaot nach Heidelberg gekommen war. sab vom Balkon des Darmstädtcr HoieS, dem Fürstciizelt gegenüber, dem herrliche» Schauspiel in Inkognito zu. Auch haben sich keine welentliche» Störungen zugetragen. — Der Großherzvg hat dem Professor Hoff sür das wohlgelungene Arrangement des FestzugeS das Coinman- denrkrcuz deö Zährmger Löwen verliehen. Abends 0 Uhr nahm der allnemeine Studentenkvinmers in der Festhalle seinen Ai»'ang, an welchem gegen 6000 Personen Theil nahmen. In der Mille der Halle war eine Ehrentafel ausgestellt. Ter Großherzog. welcher er klärt hatte, das Ehren-Präsidium zu übernehmen, nahm den Mittcl- sitz derselben ein; rechts von dem Großherzog saßen Prinz Karl von Baden, der Dekan der juristischen Fakultät, Professor Schulze, Prot. Gneist und der Rektor der Unwerutät 'Tübingen v. Franklin. Links neben dem Großherzog laß der Prorektor Belker, dem Großherzog gegenüber hatten der UnterrichtSministcr Nokk, der Ehrt des Ge heimen Kabinets Geh. Rath von Unaern-Sternberg. der Oberst- kammerhrrr von Geininmae». der Oherstollintister von Hvlzüig Platz genommen. Unter den allen Herren deö Sarv-Borussenkorvs saß der Kultusminister von Goßler aus Berlin. Um halb lO Uhr »och dem ersten „Allgemeinen": „Sind wir vereint zu guter Stunde", brachte der Großherzog den ersten Toast an» den Kaiser und ge- dcichlc dabei auch der Vorkämpfer sür Deutschlands Freiheit, die Studenten ermalmend, durch geistiges Streben die Arbeir z» fördern und Li erhalten, die unser Kaiser in die Bahne» gelenkt. Ter Toast fand eine jubelnde 'Ausnahme. Der Vorsitzende des Studenten 'Ausschusses, stud. nird. Klaus, toastete aus de» Großherzog, der i» Heidelberg studrrt hat, als Evmmilitvlie», Rektor und Regenten. Nach weiteren Liedern brachte Prorektor Bekkcr einen Toast ans dos Ministerium, und schlossen sich hieran noch weitere Trinksprilche ans die badischen Stände, Fürst Bismarck, die Heidelberger Stu dentenschaft, die Stadt Heidelberg, die Professoren, die Armee und die Studentenschaft in Waffen. In Berlin soll ein Lehrstuhl sür Nahnmgsmittclchcmic neu er richtet werden. Der unter dem Verdachte der Spionage am 28. v. M. bei dem Zeichnen in de» Festungswerken von Thor» verhaftete, angebliche Grat Thomas Vul'ieiiski ans Polen, der übrigens bereits vor Jahren aus Preußen ausacwiescn u»o dem die Rückkehr in den diesseitigen Staat ausdrücklich untersagt worden ist, ivurde der Stacstsanwalt- chast zur weileren Veranlassung überwiesen. „State A August in 42 Grad 27 Min. nördlicher Breite und 60 Grad 15 Mi», westlicher Länge einen Breinec Dampier, wahrscheinlich die „Werra", ii» Schlepptau eines anderen Dampfers an» Boston steu ernd. Der Bremer Dampfer hatte die Schraube verloren und den Schait gebrochen: er verlangte keine Hille. Zu den bekannten Revlansherde» in Elsaß-Lothringen ist in den letzten Tagen noch ein dritter bei Wegcnhciiih unweit der Schweizer Gtenze, entdeckt worden. In sachverständigen Kreisen scheint man sich neuerdings der Ansicht zuzuncige», daß der rcichs- ländifchc Weinbau ernstlich bedroht ist und da»; »edensalls die seit herige Annahme. Klnna und Bodendeschasfenheit unseres Landes eien der Entwickelung des schädlichen Insektes nicht günstig, ganz unrichtig ist. Die Vcrtilaiinasincibrcgel», welche rn den angestecklcii Rebgeländen bei Metz und Lulterbach zur Anwendung kamen, er- treckten sicy in erster Linie aus das Verbrennen der Reben und Pfähle. Um die Pflanzslelle» herum wurden sodann Löcher gegra ben und wiederholt mit Schwefelkohlenstoff gelullt. Schließlich wurde die ganze Fläche mit Petroleum begossen. Aus diele Weise nid bei Metz 65 Ar, bei Luttcrbach etwa 100 Ar Revaelände ver nichtet worden. Tie dabei ausgewendeten Kosten einschließlich der den Besitzern bewilligten Entschädigungen (00—50 Pi. pro Stock) beziffern sich rund ai» 18,000 'Mk. Angesichts der vermehrte» An- resahr ' ' " der zahlreichen Pensionen »ledcrlüß . namentlich am V'erwaldstädter See und suren. Im Verhältniß zu der meist ganz varzüglichc» Verpfleanng sind die Pensionspreise selbst in der hohe» -sano» jchr müßig. Habe ich doch in St. Beatenberg. einem der schönsten Punkte der Schweiz, 40M Fuß hoch am Thune» See und angesichts der Niesen des Berner Oberlands gelegen, in der Pension „Bratrice" der der aufmerksamsten Bedienung nur 6 Frcs. l4 Mk. 80 Pta) für den Taa bezahlt und dafür ohne Ausnahme Alles, bis au, den. 1 Mk. ^' I» 20 Pta." die Flasche kostenden, p'ächligen Tischwein einer solchen vom Tour^icnjchwarm nicht berührten Malers, aber mit den Mitteln des wirklichen Lebens. Sinnde nickende Farbenpracht mischte sich mit entzückender Stilcchlheit. 'Alle Kostüme, vom 14. Jahrhundert beginnend, bis zu den das Ist. Säkulum rcprälcntirenden Korpsdurfchcn im Wichs, waren historisch treu, prächtig in Stoff und Farbe. In den blanken Effeiirüstnngen der Ritter und Streitrosse ipiegelte sich die Sonne; ans vergoldeten Kolosfalwagen saßen strahlende Heidelberger Schönheiten im Glanze kostbarer Festgewandung. Ter Meister de« eben geschauten Rikien- grmäldcs in Fleisch und Blut bat die Epochen in 14 Gruppen ge ordnet und nnch feiner Auffassung in entschieden maleriich-wirksamer Weise zur Darstellung gebracht. Die beiden ersten Gruppen aus der sogenannten gothiichen Zeit haben Schurth. der Winzer,na den Maler Borgmann, der Jagdzug KaUmorgen, rin Thril de« Otto- HemrichszugeS W. Trübncr zum künstlerischen Autor. Und br« wnndernswcrlh ist. was das Zusammenwirken vvn Heidelberger, Karlsruher, Düsseldorfern. c>. Knnsthandwertem.Kostümierü. Sattlern. Lieseranten von den vielen Hnndert Theilnehmem des Zuges mit diesen Künstlern zu Stande gebracht. Zn rühmen ist ferner die Miinlsizenz, welche den Arrangeuren so reichlich die Mittel zur 'Verfügung stellte, die ihnen eure so stilvolle, farbige, den Eindruck echten LevenS machende Ausstattung erlaubte, von der jedes Ge wand, jede Rüstung, jede Schabracke Zeuaniß ablegte. DaS Meiste ist eigens gefertigt, so auch dre alte» Pulverhörner ilir die Lunten- sliiite», die mächtigen Trompeten des 16. Jahrhunderts, die nach besten Mustern gearbeiteten Sättel rc. Die einzelnen Gruppen, welche je einen Kurfürsten zum Mittelpunkt hatten, brachten dabei meist bestimmte historisch gegebene Einzüge zur Darstellung. Da erboten Nt können, da« en. In > »wischen entfalteten sich mehr genrrhast gebastene Bilder d — ^ . ension sich lrtnns. Hervorgehoben seien einige Emzelherten, so die Wa Glück, sür das ein Jeder dem Herr- alten Ruperts-Nniverfrtklt. auf deren einem in einem goi Der Dampfer llabama" meldet: Wir trafen am 4. sleckunsLesahr hat die Regierung bereits vor einiger Zeit in sämmt- lichcn »rch mit Weinbau befassenden Ortschaften vcsondere Koniniii- rvne» eingesetzt, welche bei etwaigen Neupslanzniigen die Heckiiiist Ser Reben überwachen und außerdem die Weinberge regelmäßig de gehen sollen. Eine weitere Verichärsung der Vorsichtsmaßregeln wird darin bestehen, daß Oberelsaß rn drei einzelne Dcinbaubezirke getheilt wird, in denen die Ein- und 'Ausfuhr von Wurzelreben verboten ist. Tie Gerichtsärzte sind augenblicklich damit beschäftigt, den GcisleSjustaiid der 12jährigen Mörderin Marie Schneider zu nutcr- slichcn. Nach den Beobachtungen, welche in dieser Beziehung an dem Mädchen im Untersuchnngsgesängniß angestclll worden sind, ist chon jetzt mit ziemlicher -Sicherheit anzunehmen, daß die Gerirhts- ärzte die Frage, ob die Verhaftete die zur Erkenntniß der Straf, barkeit ihrer Handlung erforderliche Einsicht besessen, verneinen werde». Infolge dieses Gutachtens wurde dann Marie Schneider einer Erziehungsanstalt überwiesen werden. Bezüglich der in der Tbalslraße in St Pauli in Hamburg aufge hobenen »ozialdemokratischrn geheimen Verbindung ist weiter zu be richte», daß man in den verhaiteten Personen die Leiter und Führer der sozialdemokratischen Bewegung in Hamburg, Altona, Ottensen und Harburg ermittelt hat. Das beschlagnahmte Material ist em soum- fassendcs, daß aut Grund desselben eme'Anklage wegen Vergehens gegen den S 128 des St.-G -B. sich noch umtangrcrcher gestalten dürste, als die Freiberger Affaire. Gleich aniangS hatten vre verhafteten Per sonen ein mehrstündiges Verhör vor dem Untersuchungsrichter Herrn Assessor Grnnbcrg zu bestehen und wurde sofort nach Beendigung dieses Verhörs der Hastbeiehl gegen sämmtliche Personen erlassen. — Bei dem Vorsitzenden des Untrrslützungsvereins deutscherTabak- arbcitcr und dem Kassircr in Hamburg ist eine Haussuchung gehal ten und eine große Zahl von Schriftstücken, sowie auch die Kasse des Vereins belcylaginnimt worden. Dem Bankier Hugo Mamroth in Berlin ist die kandesvolizci- lichc Genehmigung zur Bildung eines 'Vereins zum Schutze gmcn Mirthsaussüllc erthcilt worden. Der Zweck des Vereins ist. den Grnndslückbcsitzcr» in Berlin eine Entschädigung sür denzeniacn AnSlnll an Miethe zu gewähren, welcher ihnen durch nicht erfolgte Vcrmicthung ihrer Micthsräume oder durch Verlassen derselben seitens oer Micther oder durch erforderlich gewordene (H'missivn der Micther aus den Räumen erwächst. Dre in vierteljährlichen Raten zu zahlende Prämie beträgt jährlich ein Prozent der Mieths- «träge eines Grunostückcs. Nach 'Abzug der Verwaltungsunkostcn kommen sämmtliche Prämicneingänge den Versicherten zu gute. Kein Versicherter hat eine Nachzahlungsverpflichtuirg. Die könig liche StnatSrcaicruiig übt das ihr zustehende Anssichtsrecht durch daS königliche Polizei-Präsidium aus. LeflterrtiM. Von; Donnerstag Mittag biS Freitag Mittag kamen m Triest 5 Choleraerkmnkunge»' und 8 Chvl«atodcSiälle vor. Frankreith Ein Pariser Blatt meldet, daß alle Mitglieder der Familie Bvnavarte. sowie die Notabilitäten der Part« ohne Unterschied drr Schattirungen sich am 15. August auf dem Schlosse PranginS in der Schweiz unter dem Vorsitze des Prinzen Jerome Napoleon versammeln werden, um zu einer Verständigung zwischen allen Fraktionen der bonapartistischrn Partei zu gelangen. Prinz Viktor hätte auf eine diesbezügliche Aufforderung aeaimvorlct, er wüche nicht erscheinen, denn „das Kaiserreich sei er. > den Motiven für daS neue Militärgrsctz dcS Generals Bon- 10 Jäger- : vcrfnaeii (selbst m-
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