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al» Dreiiähria-Yreiwilliger emaetreten, 1899 Nnterossizi, Word««. Im April 1897 wurde Rittmeister Krvsiak Eskadronchei Dieser bade ihn auch Lum Gefreiten und 1' 1899 UnteroMzrer ge r Krosiak Eskadronchei , . ^ ,ten und Unteroffizier beförderi Im November 1898 sei er aus Veranlassung de» Rittmeisters v. Krosigk nach Berlin aus dt« Telegraphenschule kommandiN worden. Diese« Kommando habe bi» Juni 1900 gedauert. Oktober 1900 bade er «.ne Retrutenabtheckuna zur Ausbildung erhalten. Im Dezember 1900 habe er diese dem Neaimentskomman. deur, setz aen Oberst v. Winterseld, in Gegenwart de« Rsttmeisters v. Krosigk, de« Oberleutnant» v. Belvw und de« Wachtmeister» Bucprsch oorgestellt. Die Borstellung fiel sehr günstig au» Er erhielt rin« graste Belobigung Präsident: Wieviel Rekruten. abthe lungen gab es in der eschwadro»? Angeklagler: Drei. Präsident ? Wer besehligte die beiden anderen ? Angeklagter: Unterossizier Bunku» und Sergeant Lchidal. Präsident: Das Jawohl, r Schwa- waren bedeutend ältere Leuts wie Sie? Angeklagter: Präsident: Waren sonst noch längere Unteroffiziere in der Schwa, dro»? Angeklagter: JawokI Präsident: Es gab also noch längere Unteroffiziere, die keine Rekrutenabtheilungen erhalten hatten? Angeklagter: Jawohl. Präsident: Es war also ein grober Borzug, dab S.e mit der Ausbildung einer Rekruten- abtheilung betraut wurden. Angeklagter: Jawohl. Präsident: Daraus geht hervor, daß Rittmeister v. Kroiigk mit Ihnen lehr zufrieden ivar. Angeklagter: Jawohl. Präsident: Sie sollen auch Weihnachten einen längeren Urlaub erhalte» haben als die anderen Unterossiziere. Angeklagter: Ich erhielt vom 20 De» bis zum 3. Januar Urlaub, dre anderen zember bi» Unterossiziere lte erzählt aus Befragen des Prä- nur acht Tage. Der Am iidenten: Er gäbe alte und »eüe Remontepserde zu re ten gehabt. Am 19. Januar 1901 konnte er da« Remontepserd „Isidor" nicht reiten. Der Rittmeister befahl ihm daraus, vom Pferde abzusteigen und sagte: „Jetzt wird ein junger Dragoner das Pferd eine Stunde lang reiten " Der Dragoner Stumbries, der iin zweiten Jahr« diente, muhte aus das Pierd steigen. Prai.: Dieser konnte das Pferd reiten? Angeklagter: Jawohl. Präs.: Sie iollen darüber so in Aufregung gekommen sem, daß Sic mit den Zähnen knirschte»? Angeklagter: Das beirre.te ich. Präs.: ist schon einmak vorgekommen, dah ein 1! rrs stt schon einmak vorgekommen, dah ein Unteroffizier vom Pferde absteigen uiuiste, weil er es nicht reiten konnte? Angekl.: Jawohl, daS ist vielfach vorgekommen. Aus weiteres Bcsragcn erzählt der Angeklagte, am 20. Januar sei er Nachmittags inst Fräulein Simvnest, mit der er ein Liebesverhältnis; umerhiclt, spazieren gegangen. Am Montag, den 21. Januar, Mittags, iel 'nährend der Reitübung Oberstleutnant v. Winterfeld in d e Reitbahn gekommen. Er konnte das Remontevferd wieder nicht aus der Front heraus,; ehe», es ging aber schlieblich. Der Ritt- meistcr kommandirte alsdann Hürdenreiten. ES sollte mit dem Pserde über/me groh^ Puppe gesprungen werden. Das Pferd Rittmeister befahl ihm deshalb parirte jedoch nicht. Der Rittmeister desahl ihm deshalb, vom Pserde zu steigen. Der Unterossizier Stüber muhte sich aus das Pferd setzen. Der Oberstleutnant sagte: „Wir werden nächstens d e Unteroffiziere, die die Remontepserde nicht reiten können, ein. iperren lassen." Marten fortsahrend: Der Rittmeister, der sehr laut sprach, war an diesem Tage nicht ausgeregl. Am 21. Januar >90l sei er Nachmittags aus die SchwodronS- bezw. Regiments- Kammer kommandirt worden. Gegen 4 Uhr Nachm tlags war der Dienst auf der Kammer zu Ende. Es wurde alsoann ge- meinschastlich Branntwein mit Kirsch getrunken. Hierauf sei er mit Hickel zu seinen Eltern Kaffee trinken gegangen Dort sei er etwa 10 Minuten gebt eben. Hieraus sei er aus den Korridor iiegangen, um Drückeberger abzusange». Es wird hierauf bc> schlossen, eine Orlsbcsichtiaung vorzunehmen. Der Vorsitzende checkt mit. dah an dieser Besichtigung die Angeklagte», Bertheidiger uiw theilzunehmen hätten und dah auch Privatpersonen, die E n- lriliskarten besähen, also auch die Vertreter der Presse, sich an der Besichtigung betheiligcn könnten. Es werden nun die Ställe, ganz besonders aber die Reitbahn, in der der Rittmeister er- ichossen wurde, besichtigt, ferner d e Stelle, von wo ans Scopeck die beiden Leute mit steifen Mützen und schwarzen Mänteln vor dein Guckloch an der Bandcnthür der Rcitbalin gesehen haben will, weiterhin das Guckloch, durch welches der tödtliche Schuh gefallen sein soll, die RegimelitSkauimer, die ehemalige Wonnung des Wachtme sters Morten und endl'ch der Korridor, ans dem i die ^ ' Marten die Drückeberger absanaen wollte. Aus dem Korridor Iiellt LberkriegSacrichtSrath Scheer ein längeres Verhör m,t 'Marten an. Ooerkriepsgcrichtsrath Scheck: Sic sagten, Sic wollten Drückeberger abfangcn: da hätte es sich doch Herausstellen können, dah Sie selbst Drückeberger waren. Marten: Es ist ja fraglich, ob ich Anzeige gemacht batte. lGrohc Bewegung.j Marten bemerkt des We teren auf Befragen, er sei nicht zum Reiten gegangen, da er ans die Packkammer kommandirt war und auch weil der Rittmeister sich freute, wenn er allein die Abtheilung kommandiren konnte. Aus die Frage, ob er auch an die Stelle gegangen sei, wo der Karabiner gestanden hatte, de- merkt Marten: Wenn ich dahin m'gange» bi», so ist es nndc- wuhtgeschehen. Es wird hieraus sestgestcllt, daß von der Stelle, wo Marten gestanden hat. bis dorthin, wo der Karaviner aus gestellt war. 12 Schritte Entfernung fe en Die Besichtigung dauert fast 2 Stunden. Sie soll bei Beleuchtung wiederholt und auch der Versuch gemacht werden, ob und wie es möglich sei, den Karabiner, mit dem der tödtliche Schuh abgegeben wurde, in daS Guckloch zu stecken und unbemerkt zu ichiehen. " In Sacken des Pastors Dislethoss gehen sorlwäh>rnd neue Nachrichten über Veinnliennngen ein. Auch Beiline, gehören zu den Wk'chädigte» : feiner Alisitzer Haase ans Kleiii-Schnlze»- dorf. der Disselboss einen Benag von 1800 Mk übergebe» hat. damit er im Drebbiner Krankcnbanke veivllegt werde» konnte Das Kirchen vermögen, welches Disselkosf entwendet hat. war dazu bestimmt, dah aus den Zimen daS Gehalt des OberviarrerS. des Diakonus. des Rektois, des KnstrrS und des Organisten, soweit sie ans kirchlichen Mitteln fliehen, bestlitten wurde. Es ist z»i» glühten Tbeile di»ch Adlöuing der Hol;-. Gelinde- und lonstiqe» Gerechtsame, durch Renienbliefe. zum anderen Tderle durch Verkauf von Gru' d'tncken. die er verwaltete, enmanden Von den Mit gliedern des Gemeindekircheniatlis waren niebrsack Revisionen der Kirchrnkasse beantragt worden, die aber Disselboss unter gut er dachte» 'Vorwänden und unker M>kb,uiich des Aiuebens der oor- gesetzten Behörde zu verhindern wühle. Interessant sind die Nach- richten über die sogenannten KirchcnrathSsi Hungen, Diese sind iletS. sehr gemächlich verlausen. Die Sitzungen dauerten nur kurze Zeit. Disselboss, der stets de» Vorsitz führte, crössnclc die Versammlung und hielt fast regelmähig folgende Ansprache: „Me ne Lieben! Wir haben heute nicht viel zu erledigen, es liegen nur ein paar kleine unwichtige Sachen vor. die ich schon für gut befunden habe und mit Ihrem Einverständnis; als angenommen betrachte. Ferner ist ein« Geldbewilligung zu vollziehen. Ich habe dieselbe bere.tS eingehend geprüft und für richtig befunden, und ich bitte nunmehr zwei von den Herren nn> ihre Unterschrift: ich hoffe. Sie Alle bei der nächsten Sitzung wohl und munter wieder zu sehen!" Dan» unterschrieben zwei Mitglieder mit Muhe und Noch ihre Namen, und die Sache war bewilligt. Was bewilligt wurde, haben die Wenigsten gewusst. Von der Naths- sitzung ging es dann regelmähig zum Stammlokal. Der Herr Pastor zahlte Alles^ und lange, lange Zc.l blieb die Gesellschaft in feuchtfröhlicher Stimmung beisammen. Ucberhaupt ist eS in den Lokalen, in denen Tisselliosf zu verkehren pflegte, recht fidel hcrgMNgcn, namentlich bei 'Festlichkeiten in den Vereine», wo der Pfarrer fast immer dabei war. „Prost Poster!" schallte eS den ganzen Abend von allen Seiten und mit „Prosts Dein Wohl!" leerte Dissclhosf ein Glas nach dem anderen. Traf er bei einem Svazierganä Jemand, so war die schon selbstverständliche Bc> grühung: „Na. Pastcr, wollen wir einen trinken?" „Gewih, mein L eber", und der Herr Pfarrer ging mit, trank und zahlte die ganze Zeche. Wenn Abends Dil selb off nicht am Stamm tisch war, stockte die Unterhaltung, und das Bier wollte nicht recht schmecken: erst wenn der „Paster" kam. ging die FidelilaS an. >Der Paster brachte erst Leben in die Bade", meinen die Drebbiner. Zechen von ISO bis 200 Mark pro Abend waren Usus. Jetzt trauern einige Gastwirthe, denn sie haben einen gutep, lustigen Kunden verloren. Den Wein hat Dissclhosf auch nicht verachtet. 600 Flaschen fand man bei seiner Verhaftung noch im Keller vor. Wöchentlich einige Male muhte Dissclhosf! „amtlich" noch Berlin: er fuhr auch nach Berlin, wurde aber bereit» am Anhalter Bahnhof von einer schmucken Reiterin ans dem Cirku» auf daS Herzlichste empfangen. Abends ging es dann in den llirkus. wo 8anatogen kewenltürltenös Lmütinrng tür krlnaetilene un6 tiinller. von z,r,Nch,n NuioM»«» gUnr-n« d-gul-s»«». 1»ul„i,,i« «'»I««'« -u« IvunK» g»Ii« unä i,«nk, een Kauer L Lte.« kettln 80.1-, Vrvsckuer Lawk vroücien, ekokrlnn-8tra886 8, II. V6p08it6N-I<U886: 8tl'3880 30. t^iM. lliimlMK. Ü1-0N16II. Michli'«' kittlli. üilliiiovei'. »lilliillltM. Mkebui-K-lji'liiiolil. Vtivmn'ilr. WM. MtW. Aviekilii i. 8.. iMllov. ^LllenZLUpttnI: ISS FlNIiauen UeovrveOoixI: 34 VtNIionv» Slark. Vvsvro Dopovtteu - LLasveo verxüteu di» sul Weitere» für Vnrn-Olutazeu gegeo Uspositsllbnch olinv Itttn«ItßsiinK8krl8t 1/, °o i mit «InnionntlUvr „ I/i o ! liir « ^nl»r inlt „ L l «pv8vL»tr«:i. intt «veI>8in«»nn<iK»er ,, 2 z°/a j Die lür äoo Vopositen-Verlevlir xvltenckou LeLtimwuvgov, 8vmo ObeclEormnIars köimoll au avsorvn Kaskivu io Dmplung xenommon ivoickm. Wir halten uv» omptablnv tür ckev Ln- umt Vei'Itaut' von OtreKten. rur Otnlüsanx vümmtliklier rablbarvn kloozeons null I»te t«len,Ie»«<'t>etne, rur Venäki'unz; von Idar- Ivlien Maxell börsengkingig,, >1 ortbpapiore. Lul>»» nulii li„z; l er Vernnltu»^ von olt, ii,-n un i zreselilnssvnea Depot«, Lusselreetbunx v n Clieek«, Di alten, ttei»eeeecklt- drtvken, lür .Lnsratzlnnzre» an ansa'uitixon unck über»evisckeu 1'Iatrvn, rur L evintellzuos: eou lSates, Viserve kclirankläclier unter eixenem Verselrlu88v ^Iletirers ote. ob.-. K I-LQ8«Invr iraitzln Vsisenhüusstp. lk 6unIrK68eIi3Ll! UsuptLli-ssse 38 «r iS I Lo- Mä Vvrksvk von Staats- Mä Vertdpapierell. * Lvllsdwe voll veläerll aur VerrivsllüS. DM' krtvaltrosore loivrelll vsrwietddsr) llllter etsellsw VeraoUllss äer Metder. x! k'vItllrAlmv« uou und — Ic.iuk- liud NiiötlnreiLo. ktiililüüiliilnerlie hrellileiickeiü .^lieii^eüellüilliilt. Sliiclisrtte. r, t-kilHIA Sliieliiierte. k, vls-ü-vis VOM UtiiliNLOr Ijstlmlkof. ^»rm/ u-sr«" em« Eirku« aus bas verzlichtte empsangen. Abends ging es , in den Eirkus. wo der Pfarrer für seine grennve gleich! stäi ' ,>e Loge aemiethet hatte: nach Schlutz der Vorstellung! i es weiter. Morgens war Disselhoff wieder bei seiner! Gemeinde in Trebbin. Trotz seiner schweren Verfehlungen, gortfrtzn«, si«t,« «Schfte Wette. ! Ismliscriisölil vioro 6ap8eln knick »ur oebl luit ckoni Autckriiek ..Tnnil»»- oap«»»Ia-- uml >io>- lirma 1,-otlwkor kl. O.L II N in Htzürrdnrx. >n»alor av». d«ft. »LLdNdl S.r. »fr. «Ktzrm ve»>k»ttz„kdt» e« »ttr» weltttUt, §»« r« ph». p»rt» »»« - ilkkel»^ 7«drttl„t«, l »u»« F In vrosileu ru dabou in allen Lxolhvlieo. K K« »q» tn roNs V«Nt«> l »««tde-köiniullttt» seit Javrzrl»itcu viclsack, ärztlich cinbfohlcn, H lieiert prompt in alle Stodttl'eile Rilitkiiiiiiiiliill „rsiillttPis. ttutlliililee. »ur Zwirkanerstraste 70. — Ictcvhon I, 1237. I 8vrdwLvv'8 vlLssr-vLVLV. 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