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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020103019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902010301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902010301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-01
- Tag 1902-01-03
-
Monat
1902-01
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1902
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bleiben: auch er lang unv >pract> durchnus neue «amen. «> besten von leinen Couplet« war vir Variation de« Liede« ..Sa ein Knab' «in Röslein steh n" in der Auffassung der verschiedene Temperamente, dir auch in der MaSke und Haltung vorlresflic deffen Zugkraft wohl bi« Schluß de« Monats Vorhallen dürste — Der Turnverein für 2k eu» und Anton stabt bietet auch diele« Jahr wieder leinen Mitgliedern Gelegenheit zur Erlernung de« Hieb« undStohlechtens. Der llirterricht beginnt Mittwoch, den 8 Januar. Abend« 8 Uhr. in der Fecht halle des Turnverein« aus der Alaunsuasic 46. Lehrgänge in ge nannten Fechtarten weiden unler der bewährten Leitung de« JechimestterS Herrn Stoberob abgebalten. — In der Angelegenheit der kürzlich im „Deutschen Sport" gebrachten Meldung, daß noch wertere Verhaftungen hiesiger Wettoer mittler zu erwarten seien, sind wrr in der Lage, mitzutheilen, daß davon an maßgebenden Stellen nicht« bekannt ist. Die Wettvermittlcr Otto und Paul Prochnow befinden sich »ach wie vor in- Untersuchungshaft, während der Äettvcrmittlcr Earl Schwerin aus Leipzig gegen Stellung einer Kaution von 15000 Mark wieder entlassen worden ist. — Die Vorunlersuchung wegen de« am 22. September v I. i» Böhm ts ch-Zi n nwatb slattqedablen Uebcrsalles evangeistcher Ausflügler auS Böhmen und Sackne» ist soweit als abgeschlossen anzuieden. daß die Hanptvrrbandiimg vor dein Schwurgericht in Lertmerttz vorouSsichtlich in der nächsten Cchwurgerichtsperiode lJanuar oder Februars anbrraumt werden durste. Die Anklage lautet, wie der ,Ptrn Anz" mitthlilt. a»l verbrechen der schweren körperlichen Beschädigung und der öffentlichen Gcwaltibätigkcit und richtet sich gegen den sürsilich Lvbkowitz scheu Obersteiger Tandler und Genossen. Am 31. v. M lande» im Aufträge der StaarSanwaltschaft Lettmeritz bei dem Bezirksgericht in Trplitz die Gegenüberstellungen der Angeklagten mit nabe n» SO Zeuge» Natt Bei aller anerkennenSiverlhen Umsicht, mit welcher die Untersuch ung geleitet wird, muß eS doch eigenlbüinlich berühren, daß diese rum Zwecke der Feststellung der Dichter veranslalteie Gegenüber stellung erst genau ein Vierteljahr nach dem Vorfälle vcraniaßt wird, die« um io mehr, al« die damalige Beaegnung der Zeuge» mit den letzt Angeklagten doch nur eine flüchtige war und die Letzteren sich beispielsweise durch Aeiidriniia der Barltracht un erkennbar zu machen versuchten. Gegen de» Vikar Pastor Ungnad- lllostrrarab mar, wir verlautet, aut Anzeige des Bürgermeisters von Böhinilch-Zinmvald. die Anklage wegen Uebertrrlung des Vereins- und BersanrnilunaKrechlS erhoben worden, worüber anr 28 v. M- vor dem Bezirksgericht in Trplitz die Verhandlung ftatlfand. welche mit der Freitprechnng Pastor Unguad'ö endete. Dieser Freispruch ist für die weiteren Verhandlungen in der Ueber- fallS-Analre insofern von Bedeutung, als er auf Grund des aus der Voruntersuchung gewonnenen BeweismatrriaiS durch den in dieser Lache bestellten Untersuchungsrichter gefällt wurde. Die durchsichtige Absicht, Pastor Ungnad der erwähnten GeietzeSverietz- »ng zu bezichtigen und durch eine vor der SchivrirgkiichtSveihaoo- lung eventuell erzielte Brrurlheilnng dir ganze Angelegenheit in einem andrren Lichte erscheinen zu lasse» und aus ibr zu Gunsten der Angeklagten Kapital zu schlagen, ist damit zu «richte gkworden. — In die öffentliche verbandSstelle auf der Marrchall« strotze wlirde vorgestern früh in der 2 Stunde ein junger Mann i» bewußtlosem Zustande gebracht. Es trugen ihn mehrere Leute, die mit lbm ln einer Kafierstubk in der Zirgelstraße sich a»i- gehoiien hatten und die Zeuge gewesen waren, wie ei» Arbeiter ihn voller Wnth lraktirt und io geichlagen hatte, daß er ohnlnächtig > geworden war. Dem vernehmen nach ist der Rankbold e>! — Im Jahre ISO! sind von den vertilgbaren Zintrn der Eduard Schmieder-Stislnng 1088 Mk. 85 P Einielbeiiäaen von 10 Mk. 12 Mk.. ,5 Mk.. 20 Mk.. 25 Mk . 30 Mk. 05 Mk. 39 Mk 20 Psg., -10 Mk. und 50 Mk. an noch leidende Kranke vertheilt worden. den ««krag von rzuletzen. r;»r vre «eianung de« Reiches au« Rentenantheilen für militärische Dienstleistungen dürfte der Be- trag von SU000 Mk. auSreichen, während dt« Ausgaben de« Reiche« für Beitragserstattungen wie früher mit 1000 Mk. ge nügend hoch bemessen sein dürften. Die Belastung de« Reiche« lich« Ausblick« an der Jahreswende bracht«. Gleich park« Wirk-, den bisherigen Sr,»yrmrgen genügen, dafür ringen «ritelt« Herr Richard, mannigfach von lebhaftestem Beifall 500000 Mark anzusetzen, Für dt« Belastung unkrbrvchen. mft de» Absingen de« Proaramm«, in dessen " " ^ " " Nomenklatur er eine stattliche Rech» loser Scherze rinsügte, und de« famose» Couplet vo« »fertigen George,>chor", wogegen dir Reisegeschichte weniarr humoristische Schlagtra , besaß. Selbst- verstanvllch konnte Herr Mörbitz gegenüber solchem „mburru, So rioi»«ma von Neuigkeiten fernem Kollegen nicht« schuldig i ieiben; auch er lang und sprach durchaus neue Sachen. Am " ' »Sah ... denen ^ , , , vortrefflich araftrrisirt waren, wa« von der Vertonung de« Jreischütz- ZrttÄ« — übrigen« ein« antiguirte Ausgabe mit Namen w:e Eichberger und Kodier! - weniger zu lagen ist. In sein ureigen- str« Element kam Herr Mörbitz erst i» seiner Soloscene „Ter Straßenkehrer", die ihm vor Allem zu zahlreichen mimischen und gestrichen Extravaganzen Gelegenheit gab und mit den derben Mitteln eine« drastische» Humor« die gewünschte Wirkung nicht verfehlte, sodaß stürmischer Applau« da- »lkige Mitglied der Dresdner Straßenkehrer-Innung wiederholt vor die Gardine rief. Neben diesen Glanznummern des Programms sorgen noch «ine ganze Anzahl anderer erstklassiger Kräfte aus's Beste für dir Unterhaltung de« Publikums. Aus akrobatischem Gebiete ist da die „Patty-Frank-Truppe" zu nennen, die mit stoune»«werther Sicherheit arbeitet und ihren Vorführungen durch da« Einstigen neuer Tric« einen pikanten Reiz mehr zu geben weiß. Namentlich der Kleinste der Truppe ist ein flottes Kerlchen, da« sich wie ein Gummiball durch die Luft Wersen läßt und dabei leine doppelten und dreifachen Luft-Salto« wie ein fache Purzelbäume schlägt. Dem Genre der lebenden Bilder sucht Dr. Anaelo eine neue Seite abzugewinneu: er bringt neben lebenden Skulpturen lebende Neliess, von denen die »reisten nicht nur als ungemein effektvoll, sondern auch al« künstlerisch über aus geschmackvoll gestellt zu gellen haben, ganz abgesehen von der plastische» Ruhe und Schönheit, die den einzelnen Figuren »ach- jurühmen ist. Aus das virlumworbciie Gebiet der Hunde- und Kahendressur führt Hermany's lustige Pantomime, in der allerhand Zehengänger die Kosten der Unterhaltung tragen und zwar so ausgezeichnet, daß man nicht aus dem Lachen komrnt, so lange die vierbeinigen Künstler aus der Bühne ihr launisches Spiel treiben. Dir piöo« ck>> rä»i^ >„,>>-<> dcS letzten Programm- theilS ist neben Herrn Berns». Mörbitz Wolsovsky's russische Sänger- und Dcinzertrupve, die, gläirzend kosliimirl, die Gesänge und Tänze ihrer Hcimaly mit sc seltener Bravour und kunstler- sichern Ela» voZührt. daß ihren Mitgliedern ei» voller Erfolg von vornherein sicher ist. Namentlich die beide» Tänzer der Truppe leisten Erstaunliches und überragen ihre Rivalen ähnliche» Genres um ein Beträchtliches, daß selbst Kenner über diese Leistungen erstaunt sein werden. Erwähnen wir »och die sehr schön kostümirtrn „Drei Nordsterne" mit ihren Tanz- und Gesangs- vorträgen, die fünf Schwestern Wawrek, di» sich als Kunstrad- sahrerinnen produziren, das ^Lieserl vom Schliersce". das nur neben den hübschen seriösen Stucken auch ein paar muntere Weisen singen sollte, und die fesche Soubrette Lola Petry, so hat man einen Begriff von der Reichhaltigkeit de» Janrior-PrograinmS, Dankbarkeit nehme ich dle Gemme entgegen, oerrn nusdmrü Ern«^ Ezcelleiiz die Güte gehabt hat tn diele», Jahre zu verbinden mil dem Ausdruck der Wünsche, welchen Eure Erstelle»» sowohl im Ihren, persönlichen Namen als in denrirniae» dec tn Frankreich beglaubigte» dlplvmatiichr» Vertreter an mich gerichtet hat. In einer Sprache von ieltenrr Erhabenheit habe» die Grundsätze im^lahre IS02 stelit sicH sonach aus 37 005 000 Mk. > 500000 Mk. gekennzeichnet, welche die Regierung der Republik leiteten, als sie- > SO 000 Mk. > 1000 Mk. im Ganzen aus 38 lOU 000 Mk. Schwierigkeiten verschirdener Art ru regeln halte, wo sich Jntcr- Der Stuttgarter „Beobachter" sprächt sich entschieden dagegen essen mit de» Interesse» unserer EivrlNalio» ielbst vermengten. Es au«, daß dieKammer rn Sachen der E inhe it«post marken- ist mir sehr angenehm, daß unsere Anstrengungen so gewürdigt frage bei einem papierenen Protest e» bewenden lasse. Da« werde», wie w>r wünsche», daß eS gejchähe. und daß wir vorr Ministerium Breitling habe sich noch keineswegs tue Sym» Ihnen die kostbare Versicherung, daß dem so ist. erhalle»». Aber pathien und Autorität im Köngreich erworben, um bei einem Kon- meine Bklrikdiguiia ist noch vollkoninitiier durch die Feststellung, mit mit der Volksvertretung sich aus seine Popularität stütze» »u daß da- entichwunbene Jahr mit diese» Erinneruiigen. die von jetzt können. >an der Vergangenheit anachüre» der» neuen Jahre eine Lage Der Verein deutscher Zeitungsverleger beabsichtigt, dem hintrrlasse» hat. bei welcher mehr als der Einklang der Mächte Reichstage sofort nach dessen Wieder»»,ammentritt eine Petition und bezüglich einiger »nlrr ihnen die Engrrknüpsung ihres Birnd- zu überreichen, in der eine reichsgesetzliche Regelung der Ge» »isses und die Bekräftigung ihrerFrrundichait zu Tage tritt Möge yetminittelgesetzgebung für ganz Teuischland verlangt daS Jahr I9rr2 »ui die Forirnlimckrlima vieler Aera deS Einver wird. Da jetzt schon einige Mitglieder der PelilionSkonrmisiion nehmrnS iehc»: das ist der Würrich, de» rS mich drängt den Ver ein reges Interesse sür die Sache zu erkenne» gegeben haben, darf trete,» de man aus eine baldige Besprechung der Materie im Plenum rechnen. der ganzen Welt auszrstpircheu. In der Versammlung deS Ehrbaren Kaufmanns in Ham burg wurde den im Berichte der HaudelSkammcr ausnedrücktcn zollpolitrichen Ansichten jugcsliinint. Ein Versuch, eine schärfere Stellungnahme Hamburgs gegen den Daris herbeizu- sühren, namentlich den BundeSrathSvcrtreler zum Hervortretcn zu veranlassen, fand keine Theilnahme i» der Versammlung. Die Nachricht, daß die Gründung einer BerwaltungS- Akademie i» Berlin zur Ausbildung der höheren Beamten in bestimmten Verwaltungszweige» bcvorstehe, wird heute ausdrück lich als unrichtig bezeichnet. Dagegen ist eine Bereinigung zur Veranstaltung von sloal-wissenschastlichen Vorträge» und Uebmigen in der Bildung begriffen: diese Vorträge sind nicht nur sür höhere Beamte bestimmt, sondern für Gebildete aller Bcrufs- arteu, sür welche derartige Borträge von Interesse sind. Der ehemalige Landtags- und Nrichslagsnl'grvrdnete und frühere bäuerische EenttuniSftchrer im bäuerlichen Landtage, der pensiorrillr LandgerichlSrath Senestry. Bruder des BischosS von Regknsburg. tft am Sylvesierabeud 10 Ubr gestorben. DaS Reichsgericht vcrivurs die Revision des Raubmörders M a l h i a s K n e i ß l. der am 10 November vom Schwurgericht in Augsburg »ini Tode verrirtbrilt worden war. Der englische Botschafter am Berliner Hofe. Sir Frank Lasceiles, hat im Austrage der englischen Regierung der» deutschen Auswärtigen Amte die Bedingungen mitgctheilt, unter weichen von jetzt ab Reisende oder Eiirlvanderer nur »och in Süd- asrika landen dürfen. Ohne Paß eines englischen Konsulats, Nachweis von Baormitteln, sowie Angabe deS Zweckes des Aufenthaltes in Südafrika wird daselbst Niemand mehr zu- gelaffen. Lesterreich. I» der Pause nach der Vertagung des böhmi schen Landtags bis zum Wiederrniammentrltt des Parlaments ge denkt Minislervräi'drnt Körber Vorkonlerrnzen mit den dentiche» und czechsichen Vertretern Böhmens abznhalkrn. um sich über die Aussichten einer eventuellen deulich-czechsichen Berständig- ungSkonsercnz ru vergewissern Das Kriegsgericht in Przsemisl verurtheilte den In fanteristen Ezaban, welcher auf seinen Zugführer fünf Gewehr- schösse abgescuert hatte, zum Tode durch Erschießen. tmmächiig! w' ermittelt, so der Earl lü Psg i» Fc raftesneschichte. Deutsches Reich. Zur Cylvefter-Abendtasel beim Katservaor im Neue» Palais war Herr v. Caiossslein ge laden. Nach der Abenoraiel empfing der Kaiser die Meldung des kommandtienden Generals v. Li» veguist. welchem er mit dem Beginn de« neuen Jahre« den Schwarze» Adlriordrn überreichte. Der Kaiser empfing vorgestern Vormittag nach den Bot schaftern noch bas vreutzsiche Staalsniinolerium. Im Monat Januar werden in Berlin die folgenden Hos- festl Ich ketten slallsinden: am 17. Januar Kapitel des Ordens vom Schwarzen Adler, am 19 Januar Kröinrngs- und OrbenS- iest. am 20 Januar große Eour beim Kaiieipaare sür das diplo matisch« Korps, für säinnitliche inländische Damen und für alle Herren vom Civil, am 23 Januar große Cour beim Kaiicrpaarr sur alle Herren vom Militär, am 27. Januar Gebiritsiest dcS Kaiser« (Gala-Over findet an dem letzteren Tage nicht statt) Augenblicklich dürste ein Bestand von rund 657 000 Inda» irden- und AlterSrenien vorhanden sein, von dem im Laus« de« Jahre« rund 71000 in Wegfall kommen dürften. Ter Zugang im Jahre 1903 wird aus etwa 149 000 geschätzt, dem «in Abgang von etwa 14 000 Invaliden- und Altersrenten gegenüber»! liehen würde. Setzt man nun al« ReichSzuschuß sür jede am I. Januar 1902 lausende Rente einen Betrag von 50 Mk. und für i«de im Jahre 1902 in Zugang kommende Rente in Rücksicht darauf, daß vie Bestimmurw des 8 41 Absatz 3 de« Jnvalrden- versicheruna»ges«dr« ihre Wirkung bereits stärker als biSber äußer» wird, elnen solchen von 45 Mk. an. und legt man für die in Wegfall kommenden Renten, so wett sie am 1. Januar l902 berett« liefen, je 25 Mk. und. so weit sie neu bewilligt worden sind. j/W Mk. zu Grund«, so ergiebt sich al« Reich«zuschuß für In- validen- «nd Altertrrnten der Betrag von 37 605 000 Mk. Wa« de» AeichSzuschwß zu de« Krankenrenten anlanat. so wird e« nach ttnaarn. M'nistkipcäsidknt v. Szell emosing eine Abordnung der liberalen Pa,lei. Namens deren Gral Julius Andrassv die Ne u > a h, S - GI ü ckw ü n sche der Partei zum Ausdruck brachte Irr Erwiderung dieser Ansprache hielt der Ministerpräsident eine Rede, in der er wäimstrnK sür den Ausdruck des Vertrauens lind der Anhänglichkeit dankte, die ihn mit der Zuversicht und Kraft erfülle, welche iür die Bewältigung der schwierigen Ausgaben de, nächsten Zukunft ersorderlich leien. Die Feststellung des all gemeinen Zalltariss bilde den ersten Punkt des ArbeftSvrogrnmmS Dir Schwierigkeit der Löluna der wirtlsichaftliche» Frage» werde in nicht geringen, Maße durch die in ganz Europa, namentlich in Deutichlaiid. ans Abschlrekuiig gerichtete Zoll- und Haiibelsvoiitik erböbt. Ter Ministerpräsident ging lodann über g»s die Regelung des zoll- und handeispoliliiche» Verhältnisses mit Oesterreich und erklärte: ES sei lein ehrliches Bestreben, auk der Grundlage ge- rneiniamrn Zollgebietes ei» gerechtes und billiges Abkommen zu trrsicn. Man dürie den nördliche» Knoten nicht zerhauen, sondern müsse ihn z» entwirren trachten Der Ministerpräsident wies jedoch lodann ans die besondere» Schwierigkeiten hin. die dadurch e»l- steden, daß diele Frage seitens der nationalen Parteien in Oester reich in's Kampfterrain deS nationalen HadcrS cmbezoae» und ti» österreichischen Reichsmlh der Bcurtheilung nach Gesichtspunkte» unterzöge» werden, weiche der Sache nicht nur völlig fremd seien, sondern lediglich mit nationalen Aspirationen zusammenhängr» .Aber", so fuhr der Ministerpräsident iort. „die zwölfe Stunde hat geschlagen. Diesem Zustand muh sobald als möglich ein Ende gemach« weide». Es d»n vte definitive RegcOing des wirltsichalt- sichen Verhältnisses mit Oesterreich nicht länger verschleppt werden." iAllgeineiire lebhafte Zustimmung.) ..Diejenigen Elemente in Oesterreich laden eine schwere Verantwortung aut sich, welche dem Zustandekommen eines gerechten »nd billigen llebereinkoiimieus der beiden Staaten endlose Schwierigkeiten und Hindernisse bereiten Ich letze meine HoNnnng aus de» innere» Zujamnienbalt und die unverbrüchliche Solidarität der liberale» Partei, welche dieGewäl» bietet, daß diele jchwierigrn Fragen eine gedeihliche Löiuirg finden werden. Der Minislerpräsidenl schloß mit dem Wmstche. es möge ihm und leinen Kollegen das Vertrauen der liberalen Partei auch künftighin ungeniinvert erhalten bleiben. (Langanhalleirder be geisterter Beifall > Aus Agram wird dem „Pestcr Llovd" geschrieben: „Das neu- erbaute Jcsuitenhaus, dos mit sammt seiner Kirche soeben unter Dach kam, soll bis Anfangs Juli beziehbar sein und mii achtzig Patres, hauptsächlich aus Frankreich, Spanien und Belgien, be- siedelt werden. Wertere Niederlassungen im Lande sind in Aus sicht gcnominen. Dem Vernehmen nach hat der Orden Kroatien als Lverationsbasis sür eine weit ausgreifende Aktion bestimmt. Zunächst wird er das Internat des neuen erzbischöflichen Gym nasiums leiten, dos gleichfalls mit Beginn des nächsten Schul jahres eröffnet werde» soll. An der Schule selbst werde» die Jesuiten, wegen sprachlicher und anderer Hindernisse, einst weilen nur vereinzelt als Lebrcr snygiren, doch soll bereits vor- 'orge getroffen sein, diese Lücken in möglichst kurzer Zeit auszu» llcn. Insbesondere soll den Jesuiten auch ein iimsassendcs „eld sür ihre MissionSthätigkcit zugcwiescn werden, was schon ; verein zu wconie letzt in den Kreisen der Akamolikcn, insbesondere der orthodoxen i de, Nothcn kräsi Serben, nicht geringen Nnmrith erweckt. Die damit Hand in Hand ' gehende starke klerikale Strömung ruft jedoch bereits eine merk liche Reaktion hervor, nicht nur in den verschiedenen bürgerlichen Bevölkcrnngsschichtcn. sondern auch an der Universität, wo unter den Stndcntcn, die bisher überwiegend der klerikalen Richtung folgten, ein entschiedener liberaler Geist durchbricht." Arankreich. Ans Anlaß des Jahreswechiels cmpsing Präsi- dent Louber daS diplomatische KvrvS. Nuntius Lorenzelli als völkcrung so feindselig Doyen deS dlplomatilcheu Korps hielt folgende Ansprache: „Herr »nd nnler starke'- "" Präsident I Dir Mstgliedcr des diplomatischen Korps sind gücklich, erreichen konnte, sich »m Euer Exerllenz vereinigt »» lche». um beim Jalnesbegi»» tbrr ehrsiirchtSvollize» »»d besten Glückwünsche sür Ihre Perlon und für Frankreich auS,»sprechen Trete Aulaabr ist uns um so an genehmer Herr Präsident, als wir den Wunsch hegen, der Sym pathie und der Allerlei-,»ring sür die bei der Lüning von inter nationale» Fragen sesteriS Frankreichs versolgtc Politik Ausdruck z» verleihen. Frankreich weihte daS 20. Jirlnhuridert ein. indem r« sich als Macht bethätigte, die Billigkeit und Veriühnlichlrit einslößt Bet der Lösung einer lehr verwickelten Frage, an der während säst zwei Jahre» die Mächte belhriligt gewesen sind, hat Frankreich in irbr hoher Auffassung dcS Allgemein-JnteresseS rS verstanden. daS Blaß dr, Jolbemiigcn anzudentrn, welche vo» jeder derselben z» stelle» wären. Wenn später sür einen Auarnblick Frankreich geglaubt hat. an einem anderen Punkte zur Verthcidia- ung seiner Richte und zum Schutze ieiner Interessen sich bereit zeigen zu müsse», so bat es gleichzeitig daraus gehalten, zu beweisen, daß ihm mehr die Auftechir,Haltung de« Friedens al» die Offen- burung seiner Stärke am Herzen liegt. Ans diesem Grunde. Herr Präsident, macht e« sich da» bet Ihnen beglaubigte diplomatische Korp« zur Pflicht und zur Ehre, den Wunich au«,»sprechen, der Allmächtige möge der ftanrösiichrn Nation ihren materiellen Wohl stand und ihre moralische Größe erhalten, welche die vierzehn Jahr hunderte ihre« Ruhme« geschaffen baden, und welche ebenso noch- wendig sind für die Sache der Gerechtigkeit, wie kür da« Loo« der christlichen Freiheit in der Welt." Der Präsident Loudet er widerte: .Mit ganz besonderer Genugthuung und aufrichtiger- . . indem ich Ihnen sür die Wüniche. die sie am heutigen Tage Frankreich darhrinzen. danke" Präsident Loubet beantwortete die Depesche des Kauers Nikolaus mit folgendem Telegramm: „Seiner Majestät dem Kaiser Nikolaus, Zarskojc-Sseio. Sehr gerührt von de» Wüu- scheu, welche Euere Majestät und Ihre Majestät die Kaiserin sür Frankreich, den Freund und Verbündeten Rußlands, Kegen, ühle ich mich herzlich gedrängt. Ihnen meine lebhaftesten Tank- agungen auszudrückrn. Frankreich, welches an den zweiten Be- uch. den Eure Majestät ihm zu widmen geruhte, eine dankbare Lriirireruirg bewahrt hat. wird mit Freuden de» glücklichen uns dauernden Eindruck erfahren, den dieser neue Auseniyalt unter uns in Ihrem Geiste und dem Ihrer Majestät der Kaiserin hinie!- lasscn hat. Emile Loubet." Ter Seeleutnant Diraison schilderte in einem Roman lsts >Iuritiinv!>> die Zustände bei de» französischen Seetruppen, wofür er durch den Marinemrnrstcr seinen Abschied erhielt T e Aufregung unter den Seeoffizieren ist ungemein groß. Diraison mußte sich mit einem derselben schlagen. Neuerdings Halle -.r euren Zweikampf mit Trimeon, dem Sohne des russischen Konsuls in Toulon. I» seinem Bache schildert er unter anderen Uebe!- siändcn die Eiiersircht der Ossiziere untereinander. Bei eine.» Unglück. Schifsvrach, stehen sich diese voll Hingabe bei. retten sich gegenseitig nach Möglichkeit. Aber nach dem Unglück sollen sie doch ganz zufrieden sei», wenn einer der ihrigen dabei umae- kommen ist, und mehr Platz für die Ucberlebenden gemacht lmoe Anch sonst beihäligten sich Eifersucht und Brotneid: man suche sich durch Einpseylungen, Gönner, Ränke aus Kosten der Kameraden in die Höhe zu bringen. Die Zahl der sranzosischen Bischöfe, die sich der Herr schaft der geistlichen Kongregationen entziehen wollen, nimmt zum große» Mißvergnügen der klerikalen Journale, die über die Prä- laten, welche das Schisma in der katholischen Kirche herbeiführen wollen, sich mit Entrüstung äußern, täglich zu. Neuerdings Hai der Brschos von Dijon, Monsigneur Ls Nordcz, den Groll der reaktionären Blolter aus sich gezogen, indem er den Jesuiten und Benediktinern ausdrücklich verboten hat. in seiner Diöcese die Beichte anzuhvrcn oder die Messe zu lesen. Die Pfarrer der Diöcese stehen durchwegs aus der Serie ihres Bischofs und ver- weigern ihrerseits alle Ansuchen der Patres, die sich in die Pfirrr- geisilichkcit cinznschleichcn suchen Der Bischof verwahrt sich des Entschiedensten dagegen, daß die geistlichen Orden, die sich dem Gesetze widcrsetzcn und dieses zu umgeben sucheir, sich seiner be dienen wollen, »in unter den, Deckmantel der Äcllgeistlichen in der Tiöeese bleiben zu können. Wenn die Patres sich der Seel sorge widmen wollen, dann sollen und müssen sie ihren Austritt aus dem Orden öffentlich erklären. Man begreift, daß diele Alternative den Blättern mißfällt, durch welche die Psarraeist. lichcn von der lästigen und schädigenden Konkurrenz der Mönche befreit werden sollen. Indcß die ultramontane Presse mit großer Beharrlichkeit die Thatsache zu leugnen versucht, daß die Ueberlritte ganzer Ge meinden zum Protestantismus in Geaenden, wo cs bisher nie Protestanten gegeben hat, sich in ausfallender Weise mehren, können sie die gleiä»falls zahlreichen Ansiritlc katholischer Priester nicht einfach mit Stillschweigen übergehen. Ol roß es Aussehen er- regt gegenwärlig der Austritt des Abba Eharles Eayla. bisherigen Vikars einer Pfarrei der Diöcese von Saint-Flour. Der Avbö Charles Eayla bat an den Bischof von Saint-Flour ein langes Schreiben gerichtet, in dem er diesem die Gründe seines Ruck- tritts darlegt- es heißt darin u. A.:, .Schon seit langer Zeit halte ich nicht mehr den Frieden. Der Zweifel, dann die Gewißheit, daß ich, um Priester zu bleiben, an Irrlehren glauben und diese verbreiten mußte, haben mich in die ttnrube, in furchtbare Angst- auglen geworfen. Ich habe alles Menschenmögliche gethan. um Priester zu bleiben. Alles war vergebens, und ich mußte mir ge stehen, daß ich nicht mehr an die Lebren der Kirche glaubte," Anläßlich der Eröffnung des Telcphonverkchrs zwischen Turin und Paris tclePhonirte der Bürgermeister von Turin an den Seinepräfeklcn, er sei glücklich, daß diese Errungenschaft der Wissenschaft Turin mit der Hauptstadt einer Nation näher bringe, welche niit dem Blut ihrer Söhne so viel zur Einigung Italiens bcigctragen habe. Ter Scinepräsekt erwiderte, er freue sich über Alles, was die Beziehungen zwischen beiden Ländern enger gesiallen könne. Die Bezeichnung gelb gilt icht sür alle Arbeiter und Ver eine, wclcheZich non der aufdringlichen Bevormundung und Herr schaft der -Sozialisten und Radikalen zu besrcren wissen. In Paris grcbt es 2l0 Fackrvcreine, mit zusammen gegen lOOOO-r Mitgliedern, welche, »m der Willkür der die amtliche Arberts börse beherrschenden rothen Fachvercine z» entgehe», eine Freie Arbeilsbvrsc gegründet haben. Der Gemeindcralh be willigte 38 500 Francs Zuschuß, was ganz gerechtfertigt erschein!, da die rothen Fachvercine eine» ähnlichen Zuschuß erhalten, außerdem noch daS städtische Gebäude, die Arbeilsbörsc, zu ihrcr Bcnutzung haben. Der HandclSminister Mrllcrand wies aber den Präfekten an, diese Summe nichl auszahlen zu lassen. Die gelben Fachvercine schickten eine Abordnung, zu Loubet. welcher u. A. sagte: „Die Arbeilcrwell straften ist ein Fehler, der Klastcn kamps ist eine Ungeheuerlichkeit. Arbeitgeber »nd Arbeiter bild-.n nur eure Klasse, d.e Klasse der Arbeit. Die Politiker, welche de» Haß schüren, dieBegierden reizen, Dieicmgen gegeneinander lreß n, welche geschussen sind, um sich z» verständigen, ^ii einigen, dieie Politiker sind Einfältige oder Rickrtswurdige." Der gelbe Fach- Verein zu Moiitceau-lcs'Mines, welcher bei dem lcbien Ausstand Kdcn kräftig widerstand, und welcher viele Mrlaüeder ac wann, svrach in eurer Versammlung Loubet seinen Dank ans sür diese crmutbigenden Worte beim Empfang der Abordnung d-r- Parlsrr gelben Fachvercine. Diese traben ausdrücklich Bcr- stäiidtgnng von Fall zu Fall mit den Arbeitgebern als ihren Grundsatz ausgestellt. Italien. Der sozialistische Abgeordnete Fcrri wurde in Dorre Annunziata. Ivo er eine Rede halten wollte, von der Be- cnivsaiigcn. daß er nur mit knapper Not!, Herr und nirter starker polizeilicher Bedeckung den Bahnhof wieder um beim Ialiresbegiiiii j Spanien. Seit einiger Fest wird in Madrid das offenbar a»S komervnlive» »nd liberal-dlssidenlilche» Kiesten stammende Gerücht kolporlirt. daß nach einer SuSpendining der Cortes-Sitz ringen eine totale oder partielle K a b i n c l s k r i t i S zu gewärtige» lei. Es soll dir Bildung eines Ministeriums geplant sei». da-Z vom General Weylcr geleitet oder gestützt werden würde und sür das bereits Männer wie EnnalejaS. der Herzog von Tetiran, Nomero Roblrdv und Lopez Domingnez gewonnen seien. Dieicnr Kabinet. das lawalrl die liberalen Sagaslistcn, wie die konservativen Silvelisten bei Seile'chicbcn »nd ernmveilcn olme Konsultirung der Cortes arbeiten würde, solle die Ausgabe zusalleii, dem irrngen König, der ir» Mai l902 die Großjährigkeit erlangt, zu Beginn seiner Negierung eine teste Stütze zu gewähren, die inonmchstchen Parteien auf das Wcyler'lchc Programm bi» z» reorganisircn und schließlich die allgemeinen Neuwahlen vorzubcieiten. Schweiz. Die schwesterlichen Bankinstitute zeigen in den letzten Monaten überraschend große Kapilal-Amammrungen. die ant große Einlagen der französischen Kongregationen zurück- zusübre»"sind Holland. Der Verband der Diamantenarbeitei hoi kürzlich ielnrn Mitgliedern verboten, i» denselben Werkstätten mit den nlchtorganlsirte» Arbeitern zu arbeiten. Die Arbeitgeber ver langten unter Androhung der Ausipermng lämmtlichcr Arbeite, die Zurücknahme reirrS Berdor«. de, Verband beschloß jedoch, mir 3275 gegen 4Sl Stimmen das Verbot aufrecht zu erhalten. Es fand eine Zusammenkunft der Arbeitgeber statt, der^n Ergrbaiß 8 e? Dres-rre» Nachrichten. -- ^ Seite S. Areitag, L. Januar 1KV2
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