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Dresdner Nachrichten : 19.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-19
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1899
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Dkl sozialvoltrische Welch der aus die Lösung der WohnunaSffage gerichteten Besirebuiiarn wird heute von allen maßgeocnden «Staatsmännern und Politikem anerkannt; ist doch beispielsweise der Vicepräsident des preußischen StaatSniiniiteriums, Herr Tr. v. Miauet, ein erklärter Anhänger der reichsgesctzlichcn Regelung des Gegenstandes. Da aber ein ccntralistnches Borgehen aus diesem Gebiete sür die nächste Zukunft ganz aussichtslos erscheint und vielleicht auch aus bundesstaatlichen Rücksichten seine Be denken hat. so sind alle ernstbasten einzelstaatlichen Anregungen zur Lökung des Problems mit Freuden zu begrüben und sie dürfen sich einer gründlichen wohlwollenden Prüfung durch die zuständigen Faktoren der LandeSgeschgrdung versichert halten. Dafür bürgt in Sachsen das eingehende Versländniß, das die Wohnungsfrage bei der Staatsregiernng findet, deren Vertreter Herr von Metzsch bei der Bcrathung des allgemeinen Bängeietzes in der Zweite» Kammer im Anfänge dieses Monats betonte, daß ein eigenes Heini und ein eigener Herd mehr als alles Andere geignet sei, die Liebe zur Heimath, zum Hauic und zur Familie z» begründen und zu bestärken und die Zusricdcnheit, dieses leider oft geflissentlich verkümmerte Gut. zu erhalten und zu wahren, und daß man deshalb bestrebt sein müsse, den Minderbemittelten zu einer Hebung ihrer sozialen Stellung gerade aus dem Gebiete der Wohnungssrage zu verhelfen. — Nach einer neueren Verordnung des Ministeriums des Kultus und össentlichcn Unterrichts sollen alle durch das Gesetz, die Gehalts verhültnissc der Lehrer an den Volks ich ulen :c. betreffend, vom 17. Juni 1803 berbeigeführten. mit dem 1. Januar 1900 eiiitretenden LehrergchallSerhohungen in die s Verändernngsaiizcigen für das II. Halbjahr 1809 mit ausgenommen ' werde». Es dürfte den betheiliglcn Herren Lehrern von Interesse und erwünscht sein, schon seht von dieser Verordnung Kenntnis; zu erhalten, damit sie vci den gegenwärtig einznrcichende» Anzeigen daraus Bedacht nehme» können. — lieber den B e gZ n n des neuen I a h r Hunderts schreibt die „Nat.-Ztg.": Als Herr v. Pullkamer Kultus und UnterrichtS- minister war, versuchte er. die deutsche Rechtschreibung in Ordnung zu bringen: leider ist die Unordnung dadurch nur größer geworden. Ter Bundcsrath hat sich in seiner legten Sitzung einer Ausgabe s unterzogen, die vielleicht noch weniger seines Amtes war als die § Feststellung der deutschen Orthographie damals des Amtes des Herm v. Puttkamer: nämlich darüber zu enttcheiden, ob das neiln- zehntk Jahrlmndert am 3l. Dezember des Jahres l8!)9 oder des, Jahres >800 zu Ende geht. Aber glücklicher Webe werden die . Folgen dieser „Komvelenz-Ueberickneiliiag" nicht io bedenUich sein ! Zwar ist ausgeschlossen, daß die Mathematiker und die Chrono j logen, welche anderer Meinung sind, als der Bundesrath. sich diesen! niiterwerten werbe»: jeder von ihnen wird, wie derMaranis! Posa zu König Philipp, zum Bundesrath. nur mit etwas vcr ! äuderlerBetonung, sprechen: .Das Jahrhundert ist meinem Ideal > nicht reis" — cs muß um zwölf Monate länger sei». Doch > spätestens nach zwölf Monaten wird dieser Streit gegenstandslos! sein, wenigstens sür alle Die, welche sich jetzt darum kümmern, j Kommt Chrder. der ewig inngc, »ach abermals hundert Jahren desselbigen Weges gefahren und trisit er dann, wie wir hossen, j wieder einen deutschen 'Bundesrath an. so wird er doch keinem Pon! denjenigen Dcliticbell begegnen, welche sich letzt für die Frage des > Jahrhnnderiwcchiels interessircn: keiner von ihnen wird cS zum j zweiten Mal nöthig Huben. Damm kann die Entscheidung des ! BundesrathS mit ungleich mehr Gemüthsnihe ausgenommen werden, als seinerzeit die des Herrn p. Puttkamer über Tehnungs- > Zeichen und große Ansaiigsbrichslaben. Ter Skeptiker hat noch j einen anderen Grund zur Gelassenheit. Gicbt es überhaupt eine Jahrhundertwende des Kalenders, die etwas bedeutet k Wenn zuweilen herporgehobcn wird, das; ein neues Jahr ebenso an jedem anderen Tage, wie am l Januar, beginnt, so »rag man dies eine Tüftelei uns Haarspalterei nennen - das Jahr hat nur die Be deutung eines kalendarischen Zeitabschnitts, und darum eimcheiaet über ihn der Knlendrr. Aber wenn man van Jahrhunderten spricht so hat man weltgeschichtliche Perioden im Sinne, und nur wenige werden sich ansiihren lassen, die einigermaßen mit einer Jahrhundertwende zmainmensielen. Am Beginn des neunzehnte» Jahrhunderts, gleichviel, ob man ihn ans de» 1. Januar 1800 oder l80l ansetzt. befand sich die Welt inmitten der Umwälzung, tvelche durch die französische Revolution länger als ein Jahrzehnt vorher begonnen hatte. Man hat mit Recht gesagt, daß das neun- zehnte Jahrhundert geschichtlich mit dem Jahre 178!) begonnen und daß es geendet habe mit dem Jahre 1800. in welchem der Rücktritt Bismarck» erfolgte: denn de» Inhalt dicics Jahrhunderts machen politisch die Kämpfe um die innere Freiheit der kontinentalen Völker, die mit dem Ausbruch der sraiizvsischcn Revolution be gannen, und um die Bildung nationaler Staaken ans, deren Freistellen ,,, StiftungSgruiidnuaen konnten dieses Jahr zum ersten Male die Zinsen von 2 Stiftungen zur Auszahlung gelangen: aus der Marie Preßl er-Stiftung konnten a» 13 un- verheirathetc Töchter hiesiger Bürger Renten zu je 200 Mk. und 33 Renten zu ie 150 Mk. verliehen, sowie aus der von dem verstorbenen Konimerzienrath. Ehcs Stiftung 7 lausende Rente» zu 100 Mk. >in^> Günther- , _ . 6zu50Mk. gewahrt werden. Auch diese Geldreutcn werden viele Freude bringe» und manche Sorge verscheuchen. - Vielleicht nehmen muuchc mit GlückSaütern gesegnete Bewohner Dresdens aus obigen Zeilen Anlaß, bei Bestellung rhres Hauses und bei Abfassung ihres letzten Willens dem edlen Borbilde dieser Stiller zu folgen und auch ihrer nott,leidenden Mitbürger zu gedenken! Und wenn es geilattct ist, dabei noch einen Wuiiich ausziüprcchcn. so wäre eS der, bei dem Aussehen von Kapitalien zu milden Zwecken nicht zu viele verklansulireiide, die Auswahl unter den zu Beschenkenden ilitd die Verwaltung der Stiftungen vst uimvthig einengrnde Be dingungen nnd Bestimmungen in die Urkunde zu schreiben. Mochten in Sonderheit die Herren Rechtsanwälte, die bei Legate» meist zu Rache gezogen werden, die hochherzigen Stifter daraus hiinveiieii. daß allzu einschränkende Einzclbestimmungen bei der Ausführung der Stiftung nicht selten die Verwaltung »othiaen, recht lehr Bedürftige, die aber gewissen Borausietzungen nicht ganz entwrechen. zurücktreten zu lassen gegen solche, die es weniger nöthig haben. - Kurz bevor das Bündel zur Heimreise in die fröhlichen Wellmachtsferien geschnürt wurde, versammelten sich am Sonn abend im prächtig geschmücttcn Saale des Bereiiishauies die Aktiven und „alten Herren" des Akademischen Gesangvereins „E r n t o" zu einem vcstgelungcncn ProduktionS-Abend. der noch einmal all' den Zündstoff von Witz nnd Humor, der sich im Laufe des Jahres bei den lustige» Studios angciammelt hatte, zu effektvoller Erplosio» gelangen lassen tollte. Ehe man jedoch zum LvSbrennen dieses smikenreicheii Feuerwerks versthritt. erfreute manch' ernstgemeinte Darbietung von Werth die in großer Zahl Versammelten. AIS erste Gabe dieser Art ist die Begrüßungsansprache deS ersten Vorstandes der „Erato", Herrn Eaud. F. Gerlach, zu nennen, der neben dem Wmoche eines fröhlichen Verlaufs des im Rahme» eines Kommerjes gehaltenen 'Abends insbesondere den erschienenen Gassen i zahlreichen Professoren der Technischen Hochschule, den Ehrenmitglieder» Herrn Geh. Hofralh Tr. Heinpel. Kantor Biher und Musikdirektor H. Jüngst, den Vertretern des Pvtzstechnitcr- Gejang-Vereins .Hannover und des Akademischen Gelang.Vereins Berlin, den allen Herren der „Erato" und des Leipziger Alademi- - - R Eulenbura das HauS durch eine von Rommel ver lesene Erklärung aufsorvern, bei der Regierungsvorlage ,u be harren. Tein Pariser „Soir" zufolge hatte die Abberusungs-Depesche Kaiser WtlclmS an den Militär-Attachs Freiherr» v. sueßkind .. . ... ... .... des Bankhauses folgenden Wortlaut: „Ich drucke Ihnen gerne die Versicherung Günther u. Rudolph für unvennttelte Burger, namentlich aus den, aus. daß Sie Ihre Funktionen zu meiner vollsten Zufriedenheit Kansmanns- nnd Gewerbestand errichteten Franz auLaefüllt haben trotz der Schwierigkeiten der Situation, welche für die Tauer sür einen preußischen Offizier unerträglich waren." Herr Viktor Sch wein dura jsr »ach der „Tägl. Nundsch." mm ans dem Flottenverein endgiltig ausgeschieden. Er hat nicht nur sein Amt als Generalsekretär niedergeiegt. sondern auch die Mitgliedschaft ausaegeben. In einer Versammlung von Vertretern großer Nhedereien nud hervorragender Industrieller in Berlin unter Ehrcnvorsitz des Erb großberzogs von Oldenburg wurde die Gründung eines Vereins zur Ausbildung junger Seeleute sür die Kriegs- und Handelsmarine beschlossen. Ein Kommissar der Rcichsregiermig nahm an den Verhandlungen Theil. Tie Könststuiruny des Dcui scheu Schulschiff-Vereins soll am 12. Januar in Berlin erfolgen. lieber eine Intervention des Schulschiffes „Nirc" zuin Schutze bedrohter dentjcher Interessen gegenüber den einander be kämpfende» revolutionären Parteien in den südamerikanischen Repu blikcnKolumbia und Venezuela wird ausBarranguilla. der wichtigsten Hafenstadt Kolumbiens, unler'm 22. November geschrieben: Nach dem Siege der sogenannten „libcraleB' Revolution über du „klerikal-konservative" Negierung in Venezuela behielte» die „Konservativen" nur noch den befestigten Hafenvlatz Puerto Cabello in ihrem Besitz. Um sich nun gegen drc herannahenden Feinde besser zu schützen, zogen sich die Koniervntiven aus eine der Stadt genau gegenüberliegende Insel zurück, die noch durch einige alt- tvaii'.sche Forts befestigt ist. und von wo sie mit den dort befind liehen Kanonen das ganze Weichbild der Stadt behewchen konnten. Da ledoch in dieser Stadt viele deutsche Interessen vei treten sind, die bei einer evenlnellen Beschießung stark in Mi! leidenschast gezogen morden wären, machte der Kommandunt de- dort befindliche» deutschen Schulschiffes „Nixe". Kapitän v. Bane, kurzen Prozeß und legte sich mir ieincm Schisse genau zwischen Stadt und Insel und machte sein Schiff klar znm Gefecht, »ach dcni er den Kvnimandanien aus der Jniel benachrichtigt hatte, dag hei dem ersten Schuß am die Stadt seine sämmtlichen Kanone!: spreche» würde», die die Befestigungen in zwei Minuten in Grund nnd Boden ichießen würden. Durch diele Drohung cliigeschüchter:, standen die Konservativen in der Thal auch davon ad, ihre Absicht, die Stadt in Brand zu schießen, auSznsührcn. Somit hat die .Entschlossenheit des deutschen Kapitäns die Stadt und die aus- scheu Gesang Vereins „Arion", des Vereins deutscher Studenten :c.) ländiichen Interessen vor großem Unheil bewahrt, einen herzlichen Willkommensgruß entbot. In einem kräftigen Oesterreich. Einem gestern ausgegebenen Commrmüim Sainmandcc klang dieser Gruß ans. Hohen mnsikattschen Genuß zufolge nahm der Polenklub eine Resolution an, in welcher c , gewährlen sodann die tonsriich nnd sei» abgetönt erllingendeu filnH heißt, er erkenne an. daß die Beschlußfassung über die ans den Ehveliedcr > Volkslieder verschiedener '.Kationen in Bearbeitungen > Ausgleich mit Ungarn bezüglichen Gesetze und über das Budget von M. 'Böhme. H. Jüngst und Kremser» der aktive» Eraionen j Provisorium StaatSnothwendigkeiten ersten Ranges seien, und ihre parlainentartiche Durchführung an. Der Klub der alif Verhinderung der Durchführung dieser Gesetze krion des Ezechcnkluvs entgegentreten und drückte die ländiger KInviervortrag sRoiammidenOuvertnic» der beiden 'Aktiven j Ueberzengniig ans. daß die Gesundung des konstitutionellen Lebens Lchnert und Rauda thaten ebenso Las Ihrige zur Erweckung und j lediglich durch ein Bündnis; der Parteien im Einvernehmen mit Erhaltung sangesffoher Stiimmmg. wie die allgemeine» Gesänge den außerhalb des Verbandes der Rechten flehenden gemäßigten der Vcriaminelten nnd manch begeisternd Wort ans der» Munde der! Elemente erreich! werden könne. zuvor gefeierte» slndentöchen und sonstigen Gäsie. Mit den hoch-! Zn Ehrcu des Königs von Serbien, der am 28. Dezember komischen Kostümvrnträgen des „Gesangvereins zu Schnarrtanne" trat k in Wien eiukrisfl. werden am 20. und 30 Dezember Hoftafeln der Humor cndgiiiig in seine Rechte, um bald darauf jeineu Hohe- > staftündcu. 'Am 20. Dezember wird der König der Vorstellung im und Gipfelpunkt zu erreichen mik der 'Aufführung der drcicftttgen! Hoiburgtheater und am 30 Dezember derjenigen im Hofopern- Overettc „Es ist erreicht" oder „Ist die Mauer noch io stark, der i theatcr beiwohnen. Liebe ist das Alles Quark!" Leit Jahren hat kein Mlstück der Frankreich. Die „AurorG meidet, Elemenceau habe Eratoncn eliicii toich dirrcaichlageiiden Laceerfrng erzielt als diew von '.Oceinnngsverfthiedenheilen mit der Redaktion seine von den Hcrrcn «t»ä. Znnmermann. Langenegger und Giosch Arbeiterschaft bei der ,'Aurorc" eingestellt mit grotzcm Gc'chick znlranmcngeziinmette Sperekie. deren Hand- j Tic ^viamenkier - Arbeiter in Saint - Etienne bcschkoff'e» den lung — obgleich rm zopsgeiegneken dreiche der '.tzcittc tpielend —! allgemeine» Aussta nd. Sie verlangen eine Lohnerhöhung, an potttnchcn nild totalen ^ages,ragen »o ztemlrch Alles hcranzog, Italien. Wie ü.r ..Figaro ' aus Rom meldet, soll aus An- was gegenwaittg cm g:;,!'c»pcbcs c-scmuth nn Allgemeinen und Ordnung des Pav,tes in allen katholischen Kirchen der Well um ei» Dresdner »tudentcnhcrz ,nr Be,onderen..brnKgt.. Burenkncg'die Mitternacht des :ri. Dezember zum Beginn des Jahres 1800 »nd .Jotlemrage. --tandchanSbau und ^unsvsemug-Hn»nbn"e. j Gotresdicn'i abgebalteir tverden Doktor-Jngeinerir-Tttcl und Samoa-Erwcrbnng - Alles wurde m! Palermo 'fand eine kolosialc Kundgebung aus dem drasttßbru Ber-en.briungen und bemttrlt. .Berien, die ihre Wl.rt-j Wmbe dc-S ermordeten Barons Notarbartvlo statt. Ticißigtau'end von wr. ri'oiime. >rnngu trno luenper» oer aiirve» rpraionen j grrovnortnm -s iinler '.tzceister Jüngsl's Alles belcelendei nnd sortreißcnder Leitung.! ftrebe daher ih Slimmsihöne Sologesänge der „allen Herren" Tr. Lohmniin und müsse daher de> Dr. Srhüler, sotvie ein von tüchtigem.'können zeugender vier- gerichteten Akti S ter Vorkämpfer in Bismarck 1800 vom Schauplatz avtral. wissenschaftlichen, littcrarischcii, krriistleriichen Inhalt des Säknlums die Jahre IM nnd 1000 oder 1801 und 1001 die Grenzscheiden. Aber der Sinn snr Feierlich- j kcit, der gegenwärtig bei uns in den entscheidenden Kreisen ganz besonder« entwickelt ist. verlangt min einnial, auch nach der^ Entpfiiidung der minder feierlich bcanlagten Menichen, nach einem! Ansdrnck „an der Wende des Jasirhilnderts", und io wird dcr> Bcichiuß des VnndcsmIhS wenigstens den Vvrthci! bringen, daß inan sie — nicht zwei Mal zu feiern braucht: mit Len Enttmsiastcn, die nicht warten wollen, am l. Januar tttVO nnd mit den metho dischen Leuten am l. Januar 1001. Im 'Allgemeinen hat der Bundesrath den kritischen Verstund wohl gegen sich: denn dieser läßt sich nicht von der Frage abbringen. wohin das letzte Jahr des, ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung gekommen iff, wenn! dieies erste Jahrhundert schon am 31. Dezember 1800 zu Ende > lvar. Dafür hat der Bnndcsralh aber den äußeren Eindruck sin sich.! daß man schon voni nächsten ersten Januar ab die neue Jahr-! bundeltzahl schreibt. Ties wird für die Empsinditiig der großen, Menge wohl in der That der entscheidende Punkt sei», so daß der! Bundesrath. falls ihm der Beifall der Gelehrten sür seine Ent-! icheidung versagt bleibt, sich mit dem stolzen Gefühle wird trösten können, demokratisch gehandelt zu haben. Und sür bieienigen Deutschen, denen es unmöglich ist, ihre arithmetische oder chrono logische Ueberzengung dem Bundesrath ünterftwrdnen, bleibt immer noch eine .Hoffnung: der Fürst von Neuß älterer Linie wird sich einer Komvetenzubelichreitnng des Bundesraths gewiß nicht fügen und deshalb in seinem Lande das neue Jahrhundert erst am > 1. Januar 1901 beginnen lassen; erfüllt sich diese Erwartung, so j wird man wenigstens irgendwo in Deutschland die Jahrhundert-! wende als eherner Charakter begehen können. - Das diesjährige Weihnachten wird sür viele würdige nnd vedürftige Greisinnen der Stadt Dresden ein beson deres Fest der Freude. Einer ganz ungewöhnlichen 'Anzahl von bochbeiagtcn Wittwen verstorbener Bürger oder bloßer Eimvohncr Dresdens, sowie von unverheirathetcu weiblichen Wesen wurde die frohe Kunde, daß sie die ersehnte Ausnahme in den Frauen Hospitälern der Stadt von Neujahr ab finde» würde». Wäh rend bisher jährlich immer »irr eine ganz geringe Zahl solcher Greisinnen für de» Rest ihres Lebens sorgeilsrcie kliitertinist im Materni- und Bartholomüihvipital finden tomilen, ,e nachdem durch den Tod von Pfrüiidneriimen einige wenige Stellen frei wurden — ist jetzt seit Vollendung der Bauten in beiden Spitälern gleich sür 36 Greisinnen Platz geschaffen worden. Man sah namentlich im November sehr viele solcher Mütterchen auf dem Wege nach der Wohnung des Verwalters dieser Stiftungen, des Herrn Stadtrath Dr. Lotze, um sich persönlich vvrzustellcn und ihrem heißen Verlangen »ach Versorgung in den schönen Hellen Räumen der Spitäler mehr oder weniger gclänsigen Ausdruck zu geben. Die neuen Bauten haben cs ermöglicht, daß ma» nicht blos lauter uralte Greisinnen nuS den zwanziger Jahren versorgen, sondern auch noch aus einige jüngere Jahrgänge von Bewerberinnen zurückgreisen konnte. Denn bisher hat manche alte Frau vst länger sich um eine Stelle beworben, als sie sie, nachdem sie endlich Aufnahme im Spitalc ans der Jreibergcrsiraße gesunden, genießen konnte. Somit könne» letzt 32 neue Stellen im Malerin- und 4 durch Tod erledigte Stellen im Bartholomärholpitate, ierner je 1 Stelle in der Laurinstiftung und im Hohenkhalhansc »nd 2 im Güntzharüe besetzt werden. Außerdem wurde» von männlichen Pjrüiidnerstellen 2 im Bürgerhowitale. das voin Stadtrath Dr- Vogel verwaltet wird, und 2 Einpfründnerstellen ans der Tischrrstistung und 1 im Duckwitzhause besetzt. Möge diese» hoch- betagten Frauen und Männern ein sorgenfreier Lebensabend be- schieven sein I Viel könne» dabei die Stelleninhaberinneil selbst dazu helfen. Freundlichkeit. Bescheidenheit und — vor Allem Verträg lichkeit thun dabei das Meiste. 'Nicht immer soll, 'wie man so in der Stadt hemm hört, „holde Eintracht, süßer Friede" unter den Insassen der Weiberipitale herrschen. Manche mag ja bisweilen über einen besonders munteren Zungenschlag verfügen, nnd viel zum Beobachten des Thuns ihrer Mitscdwcttern haben ^ele Lch .. . , ^ sie ja alle. Also ist der Wunsch nach Frieden bei dem Einzuge so vieler alter Frauen wohl berechtigt. — Außer den erwähnten nng auf's Zwerchfell nie verfthiten. Zweifelsohne haben auch die dem lustigen Stücke iolaenden Darbietungen — das Programm vcrzcichnete noch: „Mr. Pickel oder: Spiele alle Jnsttumeitte". „Italienisches Nachlsläiidchen ain Lago dclla Carola" und „Fuchs- raddnu" — reichlich gehalten, was ihre amüsanten Tftcl versprachen. Der seit Langem iii's Philistertum übergctretcne Bericlstrrstatlcr. dessen „Burichenhitt längst der Staub bedeckt", vermag aber darüber Genaueres »ich! zu sagen, da er. noch che „der Schwarm sich verlausen hatte", sich selber zu den Penaten zu verlausen vor- gczogen hatte. -- In Aiilvesenhcit des Herrn Amtshauptmaim Geh. Regier ungsralh Dr. Schmidt wurde im Kinderheim des Fralienveierns zu'E os s eb a nd e am Sonntag 'Nachmittag 4 Uhr die Christ- scier abgehaiten. Die Feslairprachc hielt Herr ?. Dnnger- Bricßnitz. Gesänge des Schnlchores (Herr Oberlehrer Zimmcr- mann> verschönten die Feier. Die Letterin der 'Anstalt, Fr!. Anders, hatte ein Weihnachtsmärchen cinstndirl, das recht hübsch von den 3- bis -üährigcu Attcuren dargestcll! wurde. -- Bvdcnba ch. 18. Dezember. 'Nachdem schon am Soun- abend die Schnellzüge aus Wien insistge ocs bedeutenden Schnee salles mit »lelnstündigen Verspätungen hier airkameu und die A»- schlnßzüge nach Sachsen nichr mehr erreichten, treffe» jetzt aus allen Landesthcileii, namentlich aber aus dem nördlichen und östlichen Böhmen 'Nachrichten üver Verkehrsstockungen infolge der Schnce- fälle ein. 'Aul zahlreichen Bahnlinien hat der Verkehr vorläufig überhaupt eingestellt werden müssen. — Tagesordnung der Er Herr Kammer sür licutc Dienstag, MrNags l2 llhr. 'Aorlrag arm der Aegistrand: und Beschlüsse aus die Ein gänge. BerrLr der erlicr Leputarrsn über den Entrvurs eines Gesetzes, die Anlegung vcn Mündelgeld belrestcnv. — Tagesordnung der Zweiten Kammer sür heute Dienstag, Nachmittags I UI:r. Schllchbcrathung über die Envsürse eines Gesetzes über die BcrivalturrasrcchtSpücgc, einige weitere Abänderungen des Ein- lommeüstcucraesctzee, vc:n 0. Inll ld?S und die Zuständigkeit des Dbervcr- ninllrmgsgermus bei Streitigkeiten über die Besteuerung der Wandertagen AUgcmeme Borbcrcuuung über einen Nachirag zum oreeiillichen SkaaksbarrS- balrs-Ltat und Lchtrßbcrathung über Kap. 22 nnd LS des Etats (Eivillifte, Apanagen:c>. Fortsetzung dee> örtlichen Tffeilcs aus Leite 4 und S» TagcSsiei'chichtk. Dcutfchr'S ltteich. Die Vorarbeiten für die Kanalvorlage, berichtet die ,,'N. A. Z.". sind noch nicht völlig abgeschlossen : cS läßt sich aber so viel schon init Bestimmtheit tagen, daß die. letzte Vorlage nicht nur durch Berücksichtigung Schlrsiens ergänzt, sondern durch Vorschläge zur 'Ausgeillstuing nnd Vervollständigung des östlichen WasserstraßririrctzeS mcsenttich erweitert werden wird. 'Auch soll einigen dringenden Wünschen landwitthschnstlicher Kreise durch Verbesserung der Vorflnth und Beseitigung von Hochwasserschäden Rechnung getragen werde». Es ist daraus aber keineswegs der Schluß zu ziehen, daß die 'Ltaatsregieiung von ihrem bei der imhc'.en Vorlage eingenommenen Standpunkt abgewichen sei. Alle die Pläne, welche nnnmehr ztt einem einheitlichen Ganzen verschmolzen werden sollen, sind von den zuständigen Behörden seit Jahren verfolgt und theilweise, bereits eingehend bearbeitet, tonnten aber nicht ftüher zum Abschluß gebracht werden. Sic sollten indes;, wie regierungsieitig auch in den Kmialverhandluirgen mehrfach erklärt worden ist, allmählich zur Ausführung ge langen, io daß Klagen über Bevorzugung einzelner Landeslheile auch dann hinfällig geworden sein würden, wenn der Landtag dem Rheiir-Elbe-Kairalplaii zugestimmt hätte. Noch eindringlicher wird die 'Absicht der Staatsregterung allerdings nunmehr hervortrcteii, wenn die demnächst nbzmchlicßendeir Einzelplnne cs gestatten. Alles in einer Gelnmmtvorlcige zu vereinigen. Diese wird in der That so ausgestaltet werden, daß die Staatsregiernng mit Bestimmtheit auf ihre Annahme rechnet. Der plötzlich verstorbene Senatspräsident am Berliner Ober- verwaltiliigsgcrichl R o m m e l isl derselbe Gchcimrnth Rommel aus dem Handelsministerium, den Fürst Bismarck im Jahre l88l dazu benutzte, den Minister des Innern Grafen Botho Eulenburg zum Rücktritt zu zwinge» —. ein Verfahren, das man in parla mentarischen Kreisen nach dem Namen des vom damaligen Reichs kanzler und Ministerpräsidenten benutzten Werkzeuges mit „Rammelei" bezeichnet«:. Fürst Bismarck ließ damals, unmittelbar nachdem Gral Eulcnburg bei der Berathuna einer von ihm aus- gearbeitetc» Vorlage im Hcircnhause die Mitglieder de- letzteren ersuckt hatte, sich gegenüber dem Abgeordnetenhanse bezüglich einer von diesem vorociwmmenen Acndening nachgiebig zu zeigen, im Personen mit Traricrstor bcthciligtcn sich am Zuge. Spanien. Tic parlamentarische Lage hat sich ver schlimmert. Eine Einigung zwischen der Regierung und der Oppo sition znm Zwecke der Bewilligung des Budgets vor dem 3!. De zember ist fast unmöglich geworden. Belgien. An Stelle des von seinem Posten zurückgetreteuen Bürgermeisters BulS wurde de Mot znm Bürgermeister von Brüssel ernannt. England. Nach einen, Hvfbericht sind die Vorbereitungen zu der sür gestern bestimmten 'Abreise der Königin von Windsor bis nach Weihnachten verschöbe» worden. Der Grund ist der, daß die Königin bei der gegenwärtigen Lage von Südafrika nicht fern von London sein will. Tic Meldung, daß ein in aller Eric ernbcrnfener K a b i n e t s- ratb stattgefnnden habe, ist ungenau. Die letzte Zusammenkunft der Mimst« war lediglich eine der nicht seltenen Versammlungen der dem Landesverlheidigungskomitee angehörrgc» KabinetS Mitglieder. Tie Abwesenheit gewisser Minister hierbei ist einfach darauf znrürkznführen. daß dieie nicht Mitglieder jenes Komitees sind. Was Ehamberlain betrifft, io hatte er sich schon vor der Konserenz nach Dublin begeben, wo chm am Montag von der Universität ein Ehrengrad verliehen werden soll. — In London tritt mit großer Bestimmtheit das Gerücht auß daß Chamber lain dcniffsir'niren und die Königin die Demission cmnehmen werde. Das liberale Parlamentsmitglied Asquith hielt >» Willingtrm Quai eine Rede, in welcher er sagte, man müsse sich davor hüten, die Bedentniig der erlittenen Schicksals'chläge zu überschätzen. Die 'Aufgabe, welche man zn erfüllen habe, sei eine sehr schwierige, aber die Regierung werde das Erforderliche thun. uni der Armee Ueberlegenheit und eine unwiderstehliche Gewalt zu verleihen. Nach Beendigung des Krieges werde es nothwendig sein, die Südasrikapolitik Englands umzugestalten. Dian werd« dann Maßnahmen treffen müsien. welche eine Wiederkehr der Ge fahren anstchlicßen. denen man gegenwärtig ausgesetzl lei. Dü Zukunft Südafrikas hänge davon ab. daß man einen dauernden »mclus vivanck, sür das politische Leben der beiden weißen Völkei stamme schasse, welche dort nebeneinander wohne». Eine vffenlliche Versammlung in Dublin, die das irländisch'. Komitee für Transvaal einbecnsen hatte, um gegen die Haltung deS Trittst» College zu protesliren, das bcadsichtigt. Cliamberlaii' znm Ehrendoktor zn ernennen, und um die Sympathie sür du Buren anszudrücke», wurde von der Regierung verhindert: ledocß kam eine deträchtliche Bottsmenge zusammen, und einige Mit glieder deS Komitees vemichlen zn sprechen. Die Polizei zerstreute die Menge. Hierauf sichren die Veranstalter der Versammlung in der Sladt umher nnd man hißte ein Banner in den Farben Transvaals. Die Polizei beschlagnahmte cs. Unmittelbar danach fand eine Versammlung statt, welcher Michael Davitks und William Rcdmvnt beiwohnten. Hierbei wurden mehrere heftige Reden ge halten und eine Verhaftung vorgeiiommeii. Türkei. AuL Konslaiitiiwvel werden über die Flucht dm Schwagers des Sultans, Mahmud-Pascha, folgende Elnzccheiten gemeldet: Malimnd-Paicha flüchtete mit zwei Söhnen, einem Echreibcr und dem Publizisten Hunodamiich. 'Auf ein nach Paris gecichtetes Ersuche» des Sultans wurde das Messagerieschiff, aus dem man die Flüchtlinge vcrmuthcte, in den Dardanellen unter sucht Die Uiiicrinchung blieb jedoch relultativs. Auch andere Schiffe und die Eiienbahiizüae wurden au der Grenze dncchsucht. icdvch gleichfalls eriolglvs. Nachträglich verlautet aber. Mahmiid- Pascha sei in den Dardanellen von dem Mesiagerieichifs an's Land gebracht worden. Die Ursache der Flucht Mahmuds ist nicht in der »mglürkischcn Bewegung zu suchen, sondern darin, daß Mahmud der Vermittler von Genheiiken und Geldanweisungen für die eng lischt Bewerbung um die Konzession für die Bagdad-Bahn gewesen sein toll. Man vermutlict also, daß infolge des Scheiterns der englischen Bewerbung durch die Flucht Muhmud-Paschas irgend eine Pression ausgcüot werden solle. Von den Dardanellen wird vom 15. ds. M. gemelde!, daß der Postdamvfer „Congv" der MessagsrieS Maritimes aus der Fahrt von Konstaistinopel nach Frankreich aus Befehl aus Kon stantlnopcl vom Befehlshaber der Festung in den Dardanellen angehalten wurde. Man hatte den Verdacht gehabt, daß hohe ottomanische Persönlichkeiten ans der Flucht anS der Türket sich an Bord befänden. Rustland. Nach einer Meldung des „Russischen Invalide», ist die Errichtung einer selbstständigen Gendanneriefchwadron in V*e»vn»* Nachrichten. . 3.31. Seile S. »M TienStag. IV. Te»br. IdvL
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