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Dresdner Nachrichten : 25.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192607251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-25
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.07.1926
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Ar. Z44 Seite 10 Das Aeichsehrenmal bei Vab Berka! Obwohl ein« endgültige Entscheidung für Berka «och nicht getroffen ist, und brr Wunsch de» Rhein land«» dahin geht, das, die Insel r'orch »um Steichd- «hrenmal bestimmt werdcn möge, geben wir dt« folgende Anregung eine» Leser« wieder, da sie. unabhängig vom Playe, »Vorschlag« für eine würdige Gestaltung des Ehrenmals macht. Der RelchoratSauSschuß für Auffindung eines OrteS. welcher geeignet ist, da« RetchSehrenmal der N eiche reg ierung zur Erinnerung an die Gefallenen im Weltkriege aufzu- »einnen, Kal seine LAahl getroffen und ein Korststück in der Nahe de« 'TNides Berka kestimml. uni »nm Nationalketligtuni de» deutsche» Volkes zu werden Nach allem. ums über den On den Lesern der .Dresdner N.rchrtchlen- in Nr. 827 vom Isi. Juli gesagt wurde und im Bilde in her Sonnlagsnuinmer vom >8. Juli vvrgefükrt worden ist. scheint die Auswahl richtig getroffen zu sein, und wenn -er Beschluß endgültig gefasil ist. will sich da« deutsche Bvlk trotz Druck und Not der Zeit ausrasfen. seinen gefallenen Helden ein Ehrenmal zu errichten, da« spateren Geschlechtern Kunde geben soll von dem gigantischen Ringen des deutschen Bolkeö gegen eine lledermacht von Feinden, wie sie die Weltgeschichte bisher neuh nicht zu verzeichnen hatte! Ein einfacher Stein mit einer unverloschbaren Klamm« soll den Kern dieses Echrenmal« darstellen! lieber vier Millionen deutscher Helden traben ihr Leven fürs Vaterland hingegeln'n! — Aus allen Schlachtfeldern Europas, Asiens, Afrika«, in den Weltmeeren, ans den Kried kosen der Milnarlazaretle der ganzen Well sind sie zum letzten Schlaf gebettet, oder wurden aus die Sammelsriedl>0fe in Krankreich, Belgien, Italien, Niisiland, Polen. Rumänien und der Türkei »mgebettet, oder ihre Gebeine bleichten im Wüstensand Nvrdafrikas und Arabiens sowie unter der Heiken Sonne Ostafrikao. Südwestafrikas. Kameruns, Togos und MvzambiaueS. Tausende haben ein unbekanntes Grab in russischen und sibirischen Steppen oder den Eisregionen Ruß lands und Sibiriens gefunden! — Tausende und aber Tau sende von Grabstätten, die schon längst nicht mehr bekannt und auffindbar sind! — Man lese nur die Berichte in der Zeit schrift, die der Verein für Kriegsgräberfürsorge heranSgibt, und sehe die Abbildungen der große» 2aminelsriedh0fe, beson ders in Krantreich! — Ein 26aId schmuckloser schirmrzer Kreuz« ans Tannenholz mit schon vielfach verwischter Schrift! — Dreißig-, vierzig-, fnnsziglansend deutsch« Gefallene sind da zusammengebettei — die grüßte Zahl in Massengräbern, weil weder Name noch Tmippenteil IierauSzuftn-en war! — Wie bald werden auch diese Gräber vergehen und — vergessen sein! llnd für diese Millionen alle — ein einfacher Stein mit u n verl 0 s ch barer Klamme! Konnte nicht an Stelle des einfachen Steines «in würdiges aber wuchtiges und doch einfaches Bauwerk errichtet werden, welches einen Knnenranm in Gestalt einer großen Grab kammer entschließt? — Kn dieser Grabkamincr werden in Kolianten in würdigem Einband die Namen aller im Welt krieg gefallenen und verstorbenen Helden — geordnet nach Kormationen, denen sie angehörtcn, — aufbewahrt und der Nachwelt zum ewigen niianSloschlichen Gedenken über liefert! — Die Verlustlisten der verschiedenen Kormationen sind ia „NN wohl znsammcngesiellt und berichtigt worden, so daß eine lückenlose Aufstellung über die Toten des Weltkrieges deutscherseits möglich iß. Da wir ihre irdischen lleberreste nicht in der Heimaterde bergen können, so sollen doch ihre Namen, ans die es doch viel mehr ankommt, in einer gemein samen großen Grabkammer, die dann ein imrklichcs Heilig tum deS deutschen Volkes darstellt, für ewige Zeiten nicder- gelegt werden! — Aus großen Regalen stehen die gleich großen und gleichmäßig eingebundenen Kolianten, welche auf dem Rücken die Kvrmationsbezeichiinng und die Nummer in Gvldschrilt tragen. Wenn dann mit der Zeit alphabetische Register aller Namen angcfertigt werdcn, so wird eS leicht sein, die 'Namen unserer Helden auS den ewigen Büchern sestznuellen! — Auch dicienigen, die nach dem Weltkriege durch die BesatznngStrnppen ein Opfer nuferer Feinde wurden oder beim Grenzschutz ihr Leben verloren haben, gehören mit ihren Namen in die große Grabkanimcr. Als besonderen Schmuck der Grabkammer sollten Waffen und Embleme, die im Weltkriege benutzt wurden, und besonders Erinnerungen an die alte glorreiche Armee 'Verwendung finden, um ans diese Weile der Nachwelt überliefert zu werden. Kn einem großen Schrein, der in der Mitte der Grabkammer ausgestellt wird und als Aliar ansgebildet ist. um den Ort als Heiligtum ganz besonders hervorinheben, sollte eine Abschrift der Ge schichte des Weltkrieges, die jetzt vom Staatsarchiv herauS- gcgeben wird, anibeivahrt werden. Ein schweres eisernes Tor verschließt die Grabkaninier, die, wenn alles darin unter gebracht iß, waS für würdig gehalten wird, der Nachwelt überliefert zu werden, unter große,, Feierlichkeiten in Gegen wart aller Volksgenossen, die sich dazu einfinden, vermauert wird! Treten dann bei späteren Geschlechter» Verhältnisse ein, die eine Ocffnnng dieses Nativnalhcldengrabes notwendig machen, nm neue Namen oder besondere Heiligtümer der Nation darin ansznbeivahren, so ist dicMöglicbkoit dazu gegeben, ohne zu zerstören, und die Erinnerung an den Weltkrieg und die gefallenen Helden ruft den dann Lebenden eine Mahnung zu, die in ihrer Wucht eine unendliche Kraft darstellt! Franzosen, Engländer, Amerikaner, Italiener usw. haben sich als Nationaldenkmal an den Weltkrieg das Grab des un bekannten Soldaten geschlissen, — wir schaffen uns alS Nationaldenkmal eine Grabkammer, in welcher alle Helden unseres Volkes — namentlich — ihre Ruhestätte in der Heimaterde gefunden haben' Unseren Künstlern und Banmcistern wird es eine dank bare Ausgabe sein, im Rahmen des Möglichen dieses Denkmal so zu gestalten, daß es ein wirkliches Nationaldenkmal deS deutschen Volkes wird. Unseren Gelehrten und Technikern wird es keine unlösbare Aufgabe sein, die in der Grab- kammcr ausgestellten Bücher und sonstige Schätze vor Vcr derben und Verfall zu schützen. Möge diele Anregung weite .Kreise unseres Volkes ver anlassen, darüber nacl gidenkcn und dazu beizutragen, daß dem Gedanken — die Tat folg». v-D. Vermischtes. Der lote Llown. Z n in S e l b st ni v r d des Spaßmachers K r b. Wer kennt einen Clown bei Name»? Nur die Leute vom Bau »visseu ih», das Publikum sieht und kennt nur seine Späße, seine Grimasse». Seit mehr als dreißig Jahren ge- — »Dresdner Nachrichten" — bürt« er »u den besten musikalischen Clown», -de der Lirku» je vervorbrachte. In allen Städten Europas ist er ausgetreten, »so je ein großer Ztrku» sein Gastspiel gab. und überall hat er nicht nur durch seine urkomischen Späße viele Tausende »um Lachen gebracht, sondern auch durch sein« Virtuosität aus -wüls Instrumenten, die er alle meisterhaft spielt«, tn Helle Begeiste rung versetzt. Rudolf Krb stammte aus Ungarn, war ein kleiner beweg licher Kerl, kam früh »um Zirkus und bat hier eine Karriere gemacht, »vie man sie sich als Clown nicht bester wünschen kann. Er kannte eigentlich nur den Erfolg, war überall, bei Direk toren und Publikum, gern gesehen, niemals ohne Engage ment, bezog hohe Gagen und fühlt«, daß er wer war, daß er einen Namen batte, wenn man auch nicht in der großen Offent- lichkett wußte, daß er Rudols Krb hieß. Er hätte, olimvhl schon weit über die fünfzig, seinen Beruf noch jahrelang anS- geübt, wenn er nicht von einem furchtbaren Leiden befallen worden wäre, einer der schrecklichsten und ekelerregendsten Krankheiten, die wir kennen, dem GesichtSkrebS. In wenigen Monaten war sein Gesicht völlig zerfresse»», so daß er nicht mehr auftreten konnte und sich vollkommen tn« Privatleben »urückzteheii mußte. Das war 1Ü18. Nun lebte er von seinem ersparten Geld, das immerhin eine recht beträchtliche Summe auSmachte und ihm einen sorgenfreien Lebensabend garantiert hätte, wenn eben nicht di« Inflation alles bis aus den letzten Heller aufgezehrt haben würde. Der alte Mann versuchte setzt, durch Stundengeben sich über Master zu halten, denn er war Meister aus vielen In strumenten und würde sicher ausreichend zu tun gehabt haben, wenn eben nicht seine Krankheit auch diese Möglichkeit ver- iiichtet hätte. Kein Schüler von den vielen, die ihn» zuliesen, blieb länger als einmal, denn keiner vermochte den Anblick des bis zur Unkenntlichkeit entstellten Angesichts dieses Mannes zu ertragen. Viele flüchteten auch, weil sie fürch teten, sich anznsteckcn. AIS am Ende alle Versuche, Geld zu verdienen, fehl- geschlagen waren, als er den Hungertod vor Angen sah, ergab er sich in sein Schicksal und schoß sich eine Kugel ins Herz. Man fand eines Morgens an seiner Tür einen Zettel: »Ich brauche keine Milch, laßt mich schlafen."' Aber niemand dachte an einen Selbstmord. Erst als cs den Nachbarn aufsiel, daß man den Alten seit Tagen nicht mehr gesehen, rief man die Polizei und ließ die Wohnung gewaltsam aufbrechen. So starb der Clown Krb, den viele sahen, über den viele lachten, dessen Namen niemand kannte und dem nie mand helfen konnte. Das Geheimnis eines allen Stiefels. Manche alten Leute haben die seltsame Angewohnheit, ihr Geld tn -ei» uniiiSglichstcn Gegenständen zu verstecken. Wozu so etwas aber führen kann, zeigte sich kürzlich tn Buer. Ein älterer Herr, der kurz vor -er Keier der goldenen Hochzeit stand, ivar eines Tages allein zu Hause, als es an der Flur- tür läutete. Er ging hinaus und sah sich einem zer- lumpten Handwerksburschen gegenüber, der in kläglichen Worten um ein Paar abgelegte Stiefel bat. Da dem Hand- iveikSburschen schon sämtliche nackte Zehen aus den Schuhen guckten, gab ihm der alte Herr auch ein Paar alte Stiesel, die er schon seit geraumer Zeit nicht mehr benutzt hatte. Mi» herzlichen Dankesworten zog der Wanderer mit dem geschenk ten Schuhwerk davon. AlS die Frau nach Hcnrse kam. er zählte ihr der E)atte schmunzelnd von seinem wohltätigen Werk. Diese Mitteiluug hatte aber für die Krau eine ent gegengesetzte Wirkung: sie fiel in Ohnmacht. Als sie wieder erwachte, berichtete sie dem Mann«, daß sie in den alten Schuhen IW Mark aufbewahrt hätte, mit denen sic ihm ein Geschenk zu dem gemeinsamen Ehrentage hätte machen wollen. Den Landstreicher konnte man leider nicht inehr er wischen. Er hatte sich mit dem unverhofften Geschenk schleu nigst auS dem Staube gemacht. ** Die biessährigen rheinischen Iägertagc sR h c I n. Jäger-Bail. 8) finden vom 7. bis 0. August in Bonn am Rhein statt. Der Kreiskricgerverband Bonn sowie di« Vereine gedienter Jäger und Schützen sowie die städtischen Körperschaften nehmen geschlossen an dem Feste teil. Im Mittelpunkte sicht ein großer Kcstzug durch Bonn sowie ein« gemeinsame Rhetnfahrt nach Linz und Köntgswinter. An meldungen erbeten au Dr. StümgeS. Köln a. Rh.. Hansa- ring 1t8. ** In den Bergen verunglückt- Am DonncrStagmorgen wollten vier Mitglieder eines in Zermatt weilenden Ferien lagers Berliner Wandervögel am Matterjoch zwischen der Dent d'Hörcnü und der Töte de Valvelline eine Lchneehalde passieren. Beim Ueberichreitcn de« Hanges glitten zwei Touristen, der Istsährtcfe Walter Behn und der l7jährige H. Demel, ans und stürzten die Halde mit etwa 8i» Meter Gefälle hinunter. Die von einem der übrigen Teilnehmer herbcigcrufene BcrgnngSkolonne bracht« die beiden Abgestürzten nach achtstündigem Marsch nach Zer matt. Die ärztliche Untersuchung ergab bei Behn eine Ge hirnerschütterung und schwere Kopfverletzungen und bei Demel einen Beinbruch. Lebensgefahr scheint für sic nicht zu bestehen. ** Kamilientragddic. In einer Laubenkolonie In Nerlin- Baumschuilenrveg vergiftete sich eine Krau Ern er mit Sublimat. Ein Arzt, der sofort herbeigerufen wurde, konnte nur noch den Tod sestsiellen. Als der Ehemann die Nachricht vom Tode seiner Krau erhielt, erschoß er sich. ** Ein Mörder ansgebrochen. Rach Mitteilung der Teplitzer Gendarmerie ist der Mörder Leschke aus Turn, der sich im Teplitzer Krankenhause in Pfleg« befand, von dort entwichen, ohne daß es bisher gelungen wäre, eine Spur von dem Flüchtigen zu finden. ** Flugzeugunglück in Amerika. Ein Klugzeug, das in Sudbnrn lOntarioi den Waldkulturdienst der Regierung ver sah, stürzte mit zwei Piloten und drei Passagieren in einen See. Die drei Pgssagicrc wurden schwer verletzt. ** Das Erwachen der farbige» Welt. Wie weit der Selbitändigkeitsdraiig auch bereits bei den MaoriS ent wickelt ist, zeigt sich darin, daß diese von der Neuseeländer Kirche die Berufung eines Eingeborenen in das ncuerrichlctc Bischofsamt verlangten. Tie Bischöfe könnt«?»» sich dazu nicht entschließen, da ein den großen Ausgaben der Neuorgani sation geumchscner Bewerber »ntcr den Eingeborenen fehlt«: man kam ihnen aber in anderer Weise entgegen. — Wieder ein Beweis dafür, wie die farbige Welt gegen die Beherr schung durch die weiße Russe Widerspruch erhebt. * Der Direktor cinco Zoologischen Garteus, der sich anf Reisen befand, erhielt unterwegs ein Telegrgmm des Inhalts: „Der alte, kranke Asse ist eingegangcn, sollen wir einen neuen kaufen oder Ihre Rückkehr abwnrten?" Scharfe Attache «egen Dublkvpfe. Unter der wuchtigen Devise: „Warum muß der Zopf fallen?" richtet in einem schweizerischen Blatte eine ebenso moderne wie «»«ratsche Dam« etuem schweren Angriff gegen den Bubikopf, den sie noch immer nicht als stäudta« Et», rtchtuug gelten lasten möchte. „Nie kam» ich dieser destim«, unmeiblichen Mode huldige»"', schreibt sie. „Unmetbltch nicht bloß wegen der Form, sondern hauptsächlich, weil «» ein« reine Herrenschöpfung und eln Herren-lBomben»)Geschäft ik. Die Idee entsprang einem zwetfellvS intelligenten Männe». Hirn, das der Beschaffenheit der weibliche» Seel« (Psychologie vor!» praktisch Rechnung trug. Au «geführt werden die in- kannten besten Schnitte wiederum nur vom andern Geschlecht. Darum zweite Krage: „Warum muß es just -er sog. Herr der Schöpfung sein, der die Frau ihrer natürlichen Krone beraubt?" Wo bleibt da die vielgepriesene Selbständigkeit der modernen Krauen, wo ihr gesundes Empfinden?.... Jede Kran tut mit ihrem «Haar, waS ihr beliebt. Aber wen« si« sich auf alte Zeiten und deren Mode Lernst, so bleibe sie hübsch im Bilde und konsequent. L. h., sie trage diese reizende,» spitze,»besäten Dessous der Biedermeierzeit, die so verführerisch handbreit unter dem Nocksanm blendeten, und wandt« ein. her in der Krinoline. Oder zeitgemäßer: sie kämm« sich t I, Negerin Hutlukuiju, befreie sich vom Seidenst rümpf und vom Schuh, schmücke ihren nackten Oberleib pietätvoll mit de» ge bleichten Knochen eines stammesseindlichen verspeiste» In. sulcrnerS und begnüge sich mii dem Vendenschuirz. Es wird ein leichtes sein. Die weißen «Schwestern lernen ja so gern und bleiben mit Nichten auf halbem Wege stehen. Die hem. wenden Anfänge wurden längst überrannt: di« Entschleierung macht verheißungsvoll« Fortschritt«. Solche Entwicklung wird ta würdig eingeleitet durch die im Probemuster bereits vor. bezogene Ncg«r.„Kultur", bestehend aus Negerianz, Negerlki und Negermusik!..." Das scheint uns eine böse Geschichte, -st die temperamentvolle Schweizerin sich da cingebrvckt hat, den» die 'Bubiköpfe werden di« Antwort sicher nicht sch'.nlbia bleiben, und da sie „die mehreren" sind, könnte die wilde Bubikopf, sägcrin am Ende auf der Strecke bleiben. Wie -er Junge zu seinen Ohrfeigen kam ... Dieser Tage spielte sich vor dem Amtsgericht Tempel- h o f eine ergötzliche «Szene ab. AlS Kläger trat ein Hauswirt auf und erklärte: Im Erdgeschoß seines Hauses in der Berliner Straß» wohne ein Ehepaar O., das einen ungemein verzogenen Jungen habe: der Junge sei ein furchtbarer «Schlingel, der Schreck der ganzen Gegend. Er habe ihm mehrmals verboten, harte Gegenstände aus dem Fenster in seinen, deS HauswtrlS, Garten zu werfen. Der Bursche, der leider nie durch ent- sprechende Prügel zu ordentlichem Betragen angehalten werde, habe eine Anzahl von Glaskugeln im Garten zerschmissen, und dafür fordere er >2 Mark «Schadenersatz. Den Richter machte vor allem neugierig, iib der Junge tatsächlich nie Prügel oder auch nur Ohrfeigen bekommen habe. Selbstbewußt erklärte die Mutter, die zngletch für ihren Ehemann Vollmacht hatte: „Nein, Ohrfeigen und Prügel verstoßen gegen mrsere Grundsätze!" Der Richter lächelte. „Und waS haben SI« sonst gegen das Vorbringen des Klägers einzmvcnden? Wollen Sic sie Glaskugeln ersetzen?" Die Mutter verwahrte sich entschiede« gegen ein« der. artige Zumutung. Erstens seien es ganz wertlose Kugeln gewesen, und dann dürfe man den Kindern, an die der Ernst des Lebens noch früh genug herantrcte, nicht iebeS harmlose Vergnügen stören. Da lächelte der Richter wieder und verurteilt« die b«. klagten El>elcute zur Zahlung deS Schadenersatzes «m 12 Mark und zur Tragung aller Kosten. lind nun geschah das Merkwürdige. Der Junge, der aus die Kragen des Richters vorher zugegeben hatte, die Glas- kugeln zertrümmert zu haben, lächelte bei der UrteilSverkii». düng sein« Mutter freundlich an, als wollte er sagen: „Gott sei Dank, daß wir eS dem Banausen gründlich ge- zeigt haben!" Die Mutter aber packte ihre» Sprößlina fest am Arm, so, als wolle sie ihn vor Roheit und Unverstand der Menschen schützen, und fragte nur kleinlaut und schüchtern, ob sie di« 12 Mark tatsächlich bezahlen müsse. Sachlich versetzte der Richter, daß es gegen das Urteil keine Berufung mehr gebe, weil der Streitwert unter si» Reichsmark sei. Da zog die Krau ihren Buben noch näher an sich, und — klatsch, klatsch, sausten hageldichte Ohrfeigen auf den verdutzten Bengel. Und naWchtig meinte unter allgemeiner Heiterkeit de» Richter: „Sehen Sie, liebe Krau, wenn Sie diese Tatkraft scheu früher entfaltet hätten, wäre diese Verhandlung heute wohl unnötig gewesen. Wenn Sie diese Uebung fortsctzen, werden Sie sich und dem Jungen wohl mancherlei Unannehmlichkeiten in Zukunft ersparen!" Kumor vo« rag«. Zu spät gekommen. Konzcrtbesncher, in der Pause eilig seinen Platz einnehmend, zum Nachbar: .Mas wird sctz! gespielt?" — „Beethovens Neunte Sinfonie." — „Ach, schade, da haben »vir die acht andern verfehlt." EinSchnell läufer. Der kleine Richard kommt vom «Spiel nach Hause: „Mama, ist noch nicht Essenszeit?" — Mittler: ,Mo denkst du hin, noch lauge nicht: es sind sa noch ein paar Stunden bis dahin." — Richard lnachbenklichs: „Da geht mein Appetit aber ein bißchen schnell." — Inder G ra m i» a t i k st u n de, Lehrer: „Was siir eine Zeitform ist: Ich bin schön?" - Schüler im Chor: „Vergangenheit." Höchste Bereit schaft. Reiche Tante: „Und denke immer daran, Hugo, daß du einer von meinen Testamentsvollstreckern sein wirst." - Neffe snervösj: „Aber — gewiß, liebe Tante. — jeder Zeit, wenn cs dir recht ist." «i wei! Im Abteil zweiter Klasse sitzt ein junger Herr allein. Der Zug fuhr gerade langsam an, als ein junges, bildhübsches Mädchen in einem himmlischen weiße» Cvniplct die Türe aus- rcißt und sich atemlos in die andere Ecke fallen läßt. Sofort springt der junge Man» auf: .Sie entschuldigen, gnädiges Kräulcin..." Doch die junge Dame, au derartige Attacken gewöhnt, hält die Hände vor die Brust und ruft, nein, schreit: „Mein Herr, wenn Sie mich anrührcn, ja, wenn Ist mir nur znnalietrctcn, ziehe ich sofort die 'Notleine." Was kann mg» da mache»? Der junge Herr zielst sich wieder in seine Ecke zurück, liest ein Buch und rührt sich nicht mehr. Aengstlich beobachtet ihn da» bildhübsche jnngc Mädchen, das längst bereut, den gut aussehendcn Herrn so ongefahren zu haben. Der Zug hält, der junge Mann steigt ans. Belm Ver lassen des Conpös dröht er sich noch einmal um und ia-t höflich und zart: „Sie verzeihen nochmals, würden Sie mir setzt die Tüte Johannisbeeren geben, aus der Sie seit eingr halben Stunde sitzen?" ^SX IttpS M-Ikbnk. Ink. Msi V/sUük L.A5Ä 8pei86-, Herren-, Damen- unä Lcklakrlmmer, Lücken unä Liurslmöbel in bekannt bester Dualität unü ru Suöerst billijzen Preisen Telephon 22691 OrvÜte» Nsu« AM Telephon 22691
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