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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051224016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905122401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905122401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-24
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
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Dresdner» Nachrichten hingen von dt» Veranstaltern de« Kongresses ongrNredte Ziel, Englischen frei pHirbeitet von v. LSon und H. v. Watdbl „ der Velttefung de« koloniale» nud UebrrIe«»Ge» Für die Bühne» Deutschlands bearbeitet von E Jakobson. Für danken« in« deutschen V o l k r eine erneute Fördermig er- da« Resideiiztheater in TieSde» neu bearbeitet von Earl Mtt. 'abreu da» Di« Tätigkeit de» Kolvnialkonarrisr« wird datier von s Musik von Edward Jakvboiv-ti. der Kaiserlichen en « in« deutschen Volke eine eruente Förderung da». Di« Tätigkeit de» Kolonialkongressr« wird dabrr von rnerlichen Negierung als eine wertvolle Unterstützung bei ihren koloniale» und überseeischen Ausgaben jederzeit begrübt werden. In größter Ebrerbietung verharre ich Euerer Hoheit ge hvrt.imsttr Biiloiv.' Di« Urbersicht der vom Bundesrate gesüßten Ent i hlirßungeit auf N ei ch «t a g S d e s ch l ii s i e ist dem Reichstage ,»gestellt worden. Keine Folge gegeben hat der BnndeSrat dem Beschlüsse, ein Hrimslättrngesetz vorzulegeu. der Anregung, de» UntersuchuiigSgefangenen allgeniei». sowie den zu Gefängnis »rase Bernrietltc». wenn ihre Handlung nach der im Urteil zu treffenden Bestimmung nicht eine ehrlose Gesinnung bekundet bat. während der Untersuchungsbasl Selbstbeköstigung und angemessene Zelbstbeschästigung zu gestatten: das Bergrecht sur vas Neicb 4 K o »,« r« vt t t», t l u n g « n der Ktzni«l ^ . F. Ate«. Kaustzau« RUnvocb de» 27. Dtjember atz,»»« Uhr Hofmnsikalren Handln,^ ffzide« der Liederabend von Emil Hofn, an » «Baritons im dluirn Pause stau. — Anna L t»i» v a u e r - M a l l > n > o » gibt ihren Liederabend Donnertlag den 4. Januar tBeretn«da»4). — Der 1. Petri. Abend. Monia« de» 8. Januar <Ml-ndariS>. brina« folgende Sttetcbauartett«: Regere op. 74 «v-matls, Veerbr rikn; o>>. >3t> (X-matts. — Herr No Perl Kvtb», der bekanntlich tnr Oktober mit großen, «tzrsolg die» auslrat, gibt Sonnabend den I«. Januar inlMineubanie eure» zweiten tlevten» Bo rtragbabend altdenlichrr Voltblieder und Ballade» zur Laute gesungen. — I rede rik Lar» ond neranslalte» am lü. Januar eiiien Klavreratzend im Mn1e»pau!e. — Da« 4 Pbilbarmontsch« Konzert findet Dienolag de» >a Januar unter sottstiilber Miliorrkimg vo» Eug-n» Piave tViotrne) »n» E lena tOerdard tGeiang) rm Gewerbrbau!« finit. — Tr. Ludwig Willi »er gibt am «8. Januar Gesrnrdrmgsprozeffes doch noch nicht ganz aus k't einheitlich «u regeln, sowie den Bergarbeitern einen der Eigenart einen Liederabend rm BercriMharise. — Mrictza Elmanffdeffen des Berriebes kiiisvrcchendr». ui»sa,sei,den Sckntz zu gewähre» «o '' mit Orche!iert0iewel«kd>'n».Napette» Sonnabend den «.Januar Dieselbe ablehnende Haltung hat der BnndeSrat eingenommen I ^ aegennder dem Verlange,, doS Nc,chStage- ,iigle.ch n,ir üerNe^ -z'Hitdedr 7,'p, . !'."»?> ünd Ma?,an', nra Z,'i ld.br",dt^ des bürgerlichen >Ltrasge>rblmches eine dni'kgrei'ende. de» moderurii 1 j,,,tKtavter) »eranfialten Sonnaoend den 8t». Januar üu Mmeadaiiie ein Kon e>>. v Frank Wcdektno. der m seinem Schauspiel „Der Mnrqur« vo» Spezialgkietz die größten Hätten iwie Mißverhältnis der Straf Kellp" m ver TiielrvUk ausliiit. wird vo» der Kritik getadett, weil er teinen bestimmunge» über Bersehlungen der Untergebenen gegen ^or« «menen Lmt nicht näier im Kaps bar. Me Frernche Wedekinds. bemerk« aeiekte »u denieiiiae» für Delikte der "imaeiekten aeaen Unter- dazu der „Kladderadatsch", wich diele Mödling mit Freude ershllen. L en» ^ .., 7 n!neiidi>ii.i I k""> '"'Ü'NI des Tichiero sich wergett, die wnndell.chcn Lachen, die er,» z» beserngen. ernt -Statistik »de» ^ r r-r.tt,he " Papier bring,, ans bie Tarier der sich zu bedaltcn. sa ist die Audiichl a» der MilitarstrasgerrchtSordirrnig »der den AriStchir»; der r..cf>entlich- tzgA . ... kcit vonnlegen, vor Ncvisiv» deS MilitärsttatgeietzPiickes sur die g,schlo>ü-n. Strasbestimmungen des geltenden Mstttäisirasge'etzbircdes Nittderrrdc llmnände v»t geringere» Mindeitstiaien zurntaiien: seiner dasiri zu sorgen, daß die Gegenseitigkeit gemäß Irsi, liA des Reichs strafgesetzbuches nur »ach vrdiinngSniäßig veröffentlichten und ge »ehmigien SiaatSverirägen und nur Slaalen gewährt werde, welche die veilnngte Gegenseitigkeit verbürgen tonnen, dag über die Aus lieferung sremder Staatsangehöriger nur Staat,'Verträge gemäß Artikeln der Reichsversnssnng zwischen dem Deutschen Reiche und den auswärtigen Regier»»..?» abgeichlossen werben, die zwischen eilizelnen Bnndcsstaate» »iid arrorvätligen Regierungen hgeschstsseiien Verträge gekündigt lve»de». Dagegen bat der BnndeSrat ans eine Anregung des Reichstages Eigentümer» von Süßstoffe», die durch das Verbot des Besitzes und gewerblicher Verwendung von Süßstoff unverschuldet hg,t betroffen worden wären, eine Entschädigung gewährt, lieber die Verteuerung der Rübeniäffe sind die Erhebungen »och nicht ab geschlossen. Die verbündete» Regierungen haben über die Wirk ramkeit des Geleges zur Bekampsung deS unerlaubte» Wett bewerbeS sich äußern müssen, die Antivorteil liegen aber »och nicht vollständig vor. In der gewünschte» Richtung der Revision des Gesetzes bekieffend die Abzahlungsgeschäfte sind der Reichs Verwaltung Unznträglichkeitcn undekaniit geblieben. Die Farve rnng. über die Grundlagen für odligatorffche Atters- und Jnva liden Versicherung der Handwerker Erhebungen in die Wege zu leiten und die erforderlichen Mittel durch Rachtragsetat zu be willigen, ist vom BnndeSrat zurrickgcwiesen worbe». Die „srrenzztg." wendet sich — und zwar mit vollstem Recht — in einem ihrer Artikel gegen den Sberbürger- m einer Kirsch » e r von Pcrlin. indem sie u. a. m. folgendes aiis'ildrt c „Pereichiiend ist cs. wie Oberbürgermeister Kittchner, als er ansgerordert wurde, dem Nomilee beizirkrcken, das sich eben organisiert hat. um den armen gefährdeten Deutschen in Rußland Hilfe zu leiste», die Bedingungen stellte, daß dieses Komitee die Taligkeit des Komitees für die russischen Juden nicht durchkreuzen beabsichtige und seine Däligkcil vor alten Dingen keinen volstncheir Charakter tragen dürfe Diese Bedingungen sind uns Deutschen ein Faustschlag ins Ge sicht Be schämt schauen ivir hinüber über den Kanal zu den Stamnresber- wandlen! Bei den Engländern heiizt es. einer für alle und alle sur einen. Wo ein Engländer in Rot ist. da gilt kein Bedenken, keine Bedingung, keine Stellung, die zu niedrig oder zu hoch ist, einer ist in Rot, sein Hilfeschrei ertönt, es muß geholfen werden. -s- r'rrr Tr. lR'iitioid H c „ n i » g wirb am «. Januar Im Vereins baust ci-ien Pariisat Liorlrag batten. Im «rsrcn Teil gib, der Pprirae.ende den poeri'chen Inda» des Werte« in groben Ingen wieder unter Airaade der mnsikaliscben Motive, im »verte» Teil spielt er am Klavier »n verdrnikette» Saal das Vorspiel »na die Lmnvlszeiieri aus der» drei Alifznaen im Insnnnnenbaira. dazu erscheinen die Bayreustier Deko rationen alü grobe sarbige Lichtbilder. f Christian Rauch und seine Gcdenktascl in Dresde». Vor einigen Woche» wurde i» dem Hause Lüttichau straße II eine bronzene Gedächlnistafel angebracht, auf der sich inmitten vllanzlicher Schmückungen ei» ProsilbildniS deS großen Bildhauers Ehrisiion Ranch besmdet. der für Dresden eine ganz besondere Bedeutung hat: Er ist der Lehrer und Urennd Ernst Riclichels! Urbrigens studierte Rauch im Jahre 18i.»2 an der Dresdner Akademie. Er war damals ein brnrlanbter — Kammer diener. Schon vorher hatte er jede freie Stnudc zu künstlerischen Studien verwendet. Baron v. Schilden hatte il»n bei Friedrich Wilhelm III.. In dessen Dienste» Ranch als Kanrincrdiencr ge standen. den Urlaub zru» Dresbnrr Stndienanscnthalt anSgewirkt. Alerander I. von Rußland, derselbe Monarch, an dessen Seite Moreau littst aus der Rärknitzer Höbe siel, hatte ihm kurz vorher vierzig holländische Dukaten geschenkt. Denn Ranch versah bei der damaligen Zniamiuciikunsi zwilchen dem Zaren und Friedrich Wikb.clm Ul. den besondere» Dienst bei Alerander. An der Aka demie schuf der iiinge Rairch u. a. den „schlafenden Endnmion und Artemis". Diese Arbeit erschien ans der damaligen akade mischen Ausstellung Nach Berlin zurü.kgekehit, trat bald eine günstige Wendung für ihn ein. er wurde Reisebegleiter des Grase» Sandrehkn Am stt. Juli 1804 kam der iunge Künstler nach Dresden^ Gleich daraus i5. August) verließ er mit dem Grafen die Stadt, »in über Weimar. Marburg. Mai»; nach Italien zu reisen. Rauch war vv» 1805 bis I8l> in Rom. 5. März 1811 fuhr er durch Dresden nach Berlin. Ranch begründete seinei^Nnf mit dem 1814 vollendeten Denkmal der Königin Lüste. Sein Hanzstwerk ist bekanntlich das Reiterstand bild Friedrichs II. (Berlin,. Ais Rietschel die hiesige Akademie besuchte, war Ranck gleichfalls einmal in Dresden. Rietsckcl fand 1826 in Rauchs Berliner Werkstatt Ausnahme, »m seine Studien foriziisrt.zen. Im Spätherbst des, Jahres 1857 war da« Leben z, sie Pre-ber slr tch seine» litr ,nm Dichter genracht bgt,.ka ,,.0ls«,rls «Hk. E« »mg grbb»,, «ltltltrn geben »arischen Platz ungefähr zwtlchrii Trojan nnd Seidel anweisen möchte, obwohl seine Vortragsart etwa« u»g«,n,tn Liebens würdiges. fast Graziöse» an sich hat: selbst in d«m, was «an w iroen. wie al» ihn. den, nnd genieintgllch plastische» Gestaltungsvermögen dem oder lenem unserer neueren Rovelltste mu« nur zu c>lk sage»: lewer, in ver epffchen Dicht», wird, der wird die Leutchen, dir Pre-ber lieb gewann, gen lehr hoch einschähen. Aber — nnd in diesem Aber liegt lache, die für mich de» jüngsten Pre-ber zum Weitmar (Wttsdnrsser Straße >> bleibt «schlosse», am zweiten ist er Ranch — der damals Achizigiäbrige — »ach Dresden gekommen, um einen Arzt wegen eines Leidens, das ihn sein Er mußte dem Arzt nach guälie. zu be evlih nachreisen. Sehr ange es gilt, hilfreiche Hand zu leisten seine» in Gefahr stehenden Brüdern. An jeder versäumten Stunde können deutsche Menschen leben hängen, die Gefahr ist fnrchlbar, immer näher rollt in hohen Wogen die Flui der blutigen Revolution heran, die Tarnend^ vo» Den.stchen mit inS 'Verderben zieht — und der deutsche Ober bürgermeister hat Bedenken, es kvune einenr^ fremden Stamme schaden, wenn er. der Oberbürgermeister, seine Hand dem deutschen Binder zur Hilfe reicht, um dessen gefährdetes Lebcnsschiff ans sichere User zu ziehen' Die alten Germanen, wenn sie dieses hören könnten, würden sich im Grabe umvrehen. Es genügte übrigens zu wissen, wer sich an die Spitze des Komitees gestellt hat. um von vornherein sich zu sagen, daß diese edlen, klugen Männer nur ein Gedanke beseelte : „Helsen, rasch Helsen, wo es not tut": daß ihnen kern lag. Politik tieiben oder Inden scbädi- ! gen zu wollen. Ter Zweck des Komitees ist ein viel zu heiliger, ' viel zu edler, das Ziel ein zu bewußtes, hervorgernsen durch Mcmchenliebe. Brndcrliebc und gefährdete deutsche Ebre, als daß ein Mann in hervorragender Stellung Grund gehabt hätte, seinen Beitritt an Bedingungen zu knüpfen." Kunst und Wissenschaft. 4 W o ch e n - Sp >«l dl a n der König! Hoftheater. ,'oernbaus. Sonntag: Geschlossen. Montag: „Salome". Dienstag: „Lohcngrin". Mittwoch: „Hosimanns Erzählungen". Donnerstag: Aus Allerhöchsten Beseyl: .Carmen". Sonnabend: „Tannhäuier rlcd-rinans" 'Montag, l. Januar 1006: „Salome". — Sckau : v i, l h a:> s. Sonntag: Geschloffen. Montag: Rachnnttags ' >3 Uhr: „Schneewittchen": abends >^S Uhr: „Zar Peter". Lienstaq: Racbmittags 3 Uhr: „Schneewittchen": abends Uhr ..Klein Dvrrtt". Mittwoch: Rachiinttags 3 Uhr: . Schneewittchen" z abend» >^-8 Uhr: „Was ihr wollt". Donners tag: Jur die Dienstags-Abonnenren des 28. Dezember: ...rorauaw Tan'o". Ircilag: „Die Welt, in der man iicb lang- .'7itt". sonnaoend: „Die Jungfrau von Orleans". Sonntag: Rach«,',tags '„5 Uhr: „Schneewittchen". Montag, 1. Januar Gcitz: Rachwmags 3 Uhr: „Schneewittchen": abends >h8 Uhr: „Drauinulus". 4 Im König!. H o i o v e r n ha u s e ist vorgestern der .zweite Ring-.Ztiklus der lausenden Spielzeit mir „Götter dämmerung" .zu Ende ae'ähr: worden. Die von Herrn Kavrllmeiiter Kny'chhach geleitete Vorstellung der Schlusitragödie er.ie^ in der üblichen Rolleirbe'etziina. mit Llnönabnie der 'Lffnunhttde. d>e. wie bereits rnier. a«»hi''-weiie von Irau Renß ° Belee dargestellt wurde, und des Hagen, den Herr P u i l l i tz als Gast übernommen hatte. Er sang die PKrriie befriedigend: auch die Darstellung war annehmbar. Völlig zu cremigen vermochte er allerdings nicht. Die Weibncichtsnänc wurde diesmal auch dem „Ring" zum Schaden. Die Vor- iiellungen waren zwar gut besticht, aber nicht annähernd ähnlich, w'e übiich. Wir sind gewöhnt, sie vor ausverkaustem Hause zu hören. -f Im K ö n i g l. H o i o p e r n h a n s e wird bald nach Rcujahr Webers „O bero n" vollständig neu a u s a c st a t t e: und textlich revidiert in Szene gehen. Alle» an der Aufführung, soweit zunächst die Aeußerlichkciten in Frage kommen, wird neu sein. Hoirheatermaler Rieck hat ffir drc Bilder im Btumcn- schatten des vhaniastiichen :zauherhaiiiS Oberons, in Harun ol Raschids Prachtpalaste, sur die Rächt- und Gemitterszenen. für di« Vorgänge am Meer und im Palast« zu Tunis, endlich auch ,n der Wandeldekorauon großartig wirkungsvolle Malereien ge schaffen, denen die koslumelle Ausstattung in nichts nachstehen durste. Da auch eine Besetzung ersten Ranges der Rollen vor- gesehen ist. wird euie Allistlhrung von hoben, Interesse dargcboien werven. — Fraglich geworden erscheint daczegen. ob die von der Königlichen Geueraldirektion zur Ausführung gngeiiommcnc Ioer „Acl,-" des spani'cyen Komponisten und Violinvirtuosen z im schimmernden Ottgnze des nach Wald Lichterbanmes freudige» Sinnes uno fröh- ckengrläut wurde die sterbliche H die Straßen Dresdens nach den, Bahnhöfe geleitet Ranch liegt in Berlin begraben. Rietschel. von dem Dresden das Denk mal Friedrich Angnsts des Gerechten, von Carl Maria v. Weber besitzt und der auch einen großen Teil der plastische» Dar an, Golcrieban schuf, hatte die Kunst dem Meister Christian Ranch abgelanscht. — „Sie hatten sich inS Hcrzaescharlt nnd in den Seele» gelesen." 1k. Ü. 4 Herr Direktor Alexander Rotier begeht am 20. Februar kommenden Jahres sein loiähriges Kii n st l e r j n b i l ä u in : er hat a» diesem Tage im Jahre 1866 zu Budapest zum erstenmal die Bühne betreten. Das Jubiläum soll durch ein Künstler- Kabarett. zu dem »ambnste Künstler nnd Künstlerinnen, die mit oder unter Herrn Direktor Notter theatralisch tätig gewesen sind, bereits ihre Milwirknng zngeiagt haben, festlich begangen werden Tie „Bank für Baiuen" hat für diesen Abend, an dem die Varv ts-Vorslellnirg anssällt. Herrn Direktor Rotier dos Hans persönlich zur Verfügung gestellt. Von einein W e i h n a ch t S b n ch c soll ich sprechen, von einem Buche affo. das »uv Freiheit duftenden lichcn HerzcnS — nnd das ist zweierlei — gelesen werden kann. Ein schweres Amt. Ten» mit ledern jnngen Jahre, gerade uni die Zeit, da eS aus Erden und im Himmel zu Weihnachten be ginnt. wächst die Fülle der Reiiericheinnngen ani literarischem Gebiete schier ins Unendliche, so daß an eine gerechte Ueberschau, . D er Freischütz". Freitag I c»> ein Sichten und sondern, vollends in der Hast des beginnenden iff-r" Sonntag: „Die Festtrubels gar nicht zu denken ist. Und all diese bunten Bände, lr. 1 die da laut und leise, verschämt nnd großsprecherisch angepriesen werden, wollen Weihuachtsbiicher sein. Aber noch etwas macht dieses Amt so schwer. Menschen und Bücher — die soll sich eigentlich jeder selbst zur» Umgang suchen. Schon im Ungefähr der Wabl hier das Rechte zn treffen, heißt ein GlückSvogel sein. Die Meisten freilich — nnd wer wollte sie bei dem Lärm der Reklame darum schellen?! — lassen sich von der Mode leite» »nd nehmen nur die Reuheiten rnr Hand, von denen vor den Fest tagen am meisten die Rede ist. A» solchen sehlt's auch diesmal nicht, ja ihre glnclüchen Autoren können bereits von den ..Auslagen" ihrer jüngsten Mnienkinder sprechen. Da ist Frensse», der viel Uebcr- schätzlc. mit seinem letzten Buche „Hilligenlci". das künstlerisch lanrii einen Forkschrttt gegen „Jörn Uhl" bedenket. Laufs mit seiner „Frau Aleit". die von des niit Unrecht viel ^csclnnähleii Dichters, der gewöhnlich nur als Dramaliker entgleist. „Pitlje- Pittiewitt" erheblich nherirofsen wird, Omptcda mit einer seinen, wenn auch nicht bedenkenden Erzählung „Herreloide", Max Geißler mit hinein „Moordors", einem Kiilttwronian großen likes, der das hohe Lied der Scholle und des Willens singt. — »r alle vertragen wohl den Glanz des Wei!machtsba»mes und werde» ihren Lesern die Festtagssrende mit künstlerischem Genießen frönen. Aber sie brauchen — so dünkt »sich — keine Empfehlung mc!ir. Sie sind heute, da das „Stille Rächt, heilige Nacht" erklingen wird, ich»» in Daniend Händen, dank der Popularität der Namen ihrer Autoren, die ia für den biichhändleiiichen Ersistg einer Novität zu zwei Tritketten den Linsschlag gibt. Von einem ande,eir Buche will ich iprcchcn. Sein Dichter ist zwar auch kein Unbekannter und kein Ungezäblier mein, er hat sogar schon eine Gemeinde, stille Leser, die seine Gedichte den beiten lyrischen Pnblikationc» der letzlrn zcbn Jahre znrechnen: aber am Klange des Nomens kann er sich nicht messen mit den Größen der Mode, die die Gunst der Massen rasch zur Höhe unerhörter Lcih- hibliothekShelicbthcit getragen bat. Dieter Dichter — den» das ist der Schövser meines Weihnachtsbiichs — heißt Rudolf Presber, sein Werk führt den wunderlichen Dilel ..Von Le.utchcn . die ich liebgewann. " (Evncordig. Deutsche Verlagsoiistilt. H. Ehlwck: Berlin >V. 50). Und wnnberlich wie der Dttel des Buches ist auch sein Inhalt: kleine Geschichten, bald heiter, bald ernster, die in herzbezwingenber Wcl'e eine Reibe von Oiiginolen restholten, denen der Dichter mit seltenem Ticststick ins Herz qeschonl Ei» Zug vo». n«m,t. wird «, vo» „ ^ - ... . . ^tcht ubertrosse«, wenn auch die einzelnen Figuren seiner Erzähltingen und Skizze» wundrrbar lebendig werden : und wer etwa gar auf die Erörterung ethischer »nd soiialer Probleme rechne», sollte, wie si, jetzt, mau muß nur zu oft sage»: leidrr. ii, der epischen Dichtung mode gewiß nicht gt die Ur- . . Wetbnachtsbnche macht — inir wenige Dichter, die heule mit ui>« »nid unter u»S leben, verstehen eS. mit solcher Herzlichkeit z» schreiben, mit so viel echtein Gemüt zu erzählen, wie dieser Poet, um dessen Lippen immer ein Lächeln zu schweben scheint, ans dessen Augen stets ein warmes Leuchte» bricht, mag er auch nicht immer vo» lachen dem Frohsinn iprrchen. Nun wäre es eigentlich meine Pflicht, von dein Inhalt der einzrlnen Novellen PresberS etwa» zu ver raten: doch das tue ich nicht, denn bas Büchlein gehört zu denen, die da nicht kritisiert, sondern gelesen sein wollen. Aoer dafür verbürge ich mich: niemand wird den Band ohne Befriedigung a»S der Hand legen: er wird jenes „heilige Lachen" entfesseln, dessen sich auch der ernsteste Mensch in friellicher Slnirde nicht zu schäme» braucht. V. 4 Der Kunltsalon Ernst Arnold wäbrenv dea eisten Werlniachtssircrtogeü geil wieder von tt—S Uhr offen. 4 Sächsischerüunstv « retn. N « uansgestellt find Sonder- auofiel tu »gen von Adolf von Menzel 4 <>ao Gemälde aus der fiünial. Aorionalgaleric i» Berlin) und ridgar vair Bavegem (Lu Gemälde). Ferner: And. Bämner, Karlsruhe, Waldrand in der Lstnevurger Heide, Lindenhorn» und Weide» am Wasser: Peler Bauer. l0 Bilder: Nich. Bim stenget, Dr-sden. Hcidcstmnimna: P. (rhr-iibeiz, München, Weih« Ziegen »nv 3 Landlchasren: Adolf Fächer-Gärig, Tredden, Ortler, Kvinaividc und Solde,nlxttichlui; niit Düffeldorscr Hiiite im Zugtkal: G. F. Gabel, Emde», 7 Bilder und 4 Stein,exiimmae»: y rich Hammer, Weimar. Banemüvs dei Kleinsnssen »nd Altes Bauernhallv i Aligust Herzig, Dresden. Bern,» uno Jobauntd. v>aliffa»ren sur die Monv>'»rgcr Kirche : P. Kleinecke. Jüterdog, Flieder nnd Btinnenlnlv: H. Leffing. Halenlec, Burg Cochem an der Moiel: H. Oehmich.». Düsseldorf. I» der Küche; Otto Prl», Los« witz, vnnia rünipne m Brnnre: Loritte Lchmtdt, Frairlsurt a. M.. Kinder- küpschen und SolNud« in Marmor: K Gotm-Re>kel, Oelgenrälde: Georg Tülle, Dresden. St. Georg und In Gedanke», in GipS; Klara Werner, veiptig, 4 Btnmenl ilder; L. Wetzet Türk, Dreeven. Werbliche Baste in Gip». Verkauft wurden: L. Ll. Schuster 4. 8 Stlidlk»; Beruh. Miiblrg, Am Wald>ora»d; Karl Schmidt. Die Straffe und die Kirche: A. Itzeudtnei, Hase; Martha Scherz, An« Merffen ; Hanna Richter, Kartoffel» : Charlotte Naumann. Dresden, nnd A Mühtig, r. ktobemrorgen. Die AnÄstellnna kann rm'olge behürdsicher Anordmma an Sonn- nnd Festtagen nur von tl-ß Uhr geöffnet werden, a» den erste» Feiertagen der hohen Feste bleibt von jetzt ab die Aussiebung geschloffen. 4 Den, „B. B C." wird ans München gemeldet: „Ziemlich bestimmt verlautet, daß Hosth r a t e r- I » t e » d a n t v. Speid el. der sich in kurzer Zeit durch auffallende, von Mangel an rechtem Verständnis fürs Dkeater zeugende Maßnahme» auch höhere» Orks die Trimpnttnen bereits verscherzt bat. baldigst de» Posten, der ihm nur rutcrimiilisch eingeräumt ist, wieder v e r I a s s e n wird." 4 Soeben »st in Emil Weil ü Buchhandlrmg <J»H. Fr. Kuhle»). Wais-nhanastraff« 27, das Weil»iachiäi»>irche>, ., D e r Ia u b ers ch le ie r" von Gnüav S t a r ck e erschienen. Breis mii sarbigem Tiielbild t M. Da« Märchen ivurde im vergangenen Jahre i>» Ceniraltheaier 47 mal in unnnterbrvchencr Fvlgc und bei fast immer auSverkausteni Hause airlge jührl und stets mir gröffie», Beifall ausgenommen. Während des Druckes eingegangene -i'cncste Trahtmeldungen. , . . ich »röchle fast sagen, Manön als nächste Novität aus dem Spielvlan erscheinen übettväilüzendem Hptinilsmns geht durch jede einzelne dieser wird. Die endgüliiae Entscheidung hierüber lrat sich die seine» Skizzen, ans denen dec Humor als der „verschnitte Ernst" zu nns spricht, jene Liebe zu den Menschen, die stets in " „ "' hier, ihrer Leide» Generaldircktion vorbehaltcu. 4 o ch e n s v > c I p 1 a i den 2!>. Dezember, des Nesidcnztheaters und sosgendc Dagc. nachinttiags Montag, den 2'». Dezember, und solgendc Doge, na 34, Uhr „ P r i n z e s s i n W u n d e r s ch ö n ", Märchen in vier Akten und 1 Apotheose von G. Zimmerman» und C. Vitt. Musik von Brenner: abends 7>, Uhr: Mit vollständig »euer Ausstattung ..Erminv". burle-ke Operette in drei Akten, nach dem dem großen Versiebe» ihrer Schwächen nnd Fe »nd Freuden anSNingi. Man fühlt es, Rudolf Presber ist das Leben nicht stumm geblieben, er hat es sich selbst gedichtet, zur Poesie uingestaltet in den Sorge» des Alltags, in den Freuden der Feierstunden, in Jahren dcs Ringens »nd Leidens, in Augen blicken der Freude und des Glücks. Rur rin solcher Mensch, den Memel. Das „Mcmeler Dampsbooi" meidet, daß der Dampfer „Kehrwieder" nachts 11 Uhr in Memel eingclausen sei und berichtet habe, daß die Revolutionäre oen Hafen von Riga gesperrt haben sollen. Der „Kehr wieder" lies. um eventuell Flüchtlinge zu befördern, am Freitag in Libarr ein. In Li bau war Frei tag früh der General streik proklamiert. Die Rc- volutionäre wollten kein Schiss ansfahre» lässen. Jan Hafen befanden sich der schwedische Dampfer „Baltic" und der Dampfer „Boronia": beide Schiffe wurden mit Steinen bombardiert und es wurden Schüsse aus sie abge geben, als sic auslaufcn wollten. Die „Boronia" fuhr aus, der .„Kehrwieder" ging in den Außenhafen und verlieh Libau gestern abend 7 Uhr. ohne Passagiere ausgenommen zu haben. Heute ist der „Kehrwieder" nochmals nach Libau ausgegaugen, um die „Batavia" zu suchen. Petersburg. lWestirik - Meldung.) In Anbetracht des Ausslondes wurden bis auf weiteres hier alle Versamm lungen öffentlichen oder privaten Charakters, wo politische oder wirtschaftliche Angelegenheiten beraten werden sollen, verboten. Moska ir. Hier fanden gestern abend Kundgebung c n der A u f st ä n d r s ch e n. die durch Geschützfeuer ausernander- getricben wuroen, statt. Während der ganzen Nacht kam es in der Umgegend von Twerükaja zu blutigen, für die Aufständischen ehr v e r l u st r e i ch c n Z u s ci m m e ii st ö ßc n. Um 10 Uhr umzingelten, wie gemeldet, die Truppen ein Haus im Lobkvtvski- Perctzlö, worin sich Aufständische und Führer der'elüen aushielte». Diese verteidigten sich mit Bomben und Schußwaffen. Gegen Mitternacht beschoß die Artillerie das Hans, das schließlich ge stürmt wurde. Von den Aufständischen sollen 400, von den Truppen 5 Offiziere und 13 Mann gelötet oder verwundet sein. Moskau. sPetersburger Telegraphen-Agentur.I Aus dem straslnaysplatze, der Toverskayaslraße uno den Boulevards ist em heftiges Ke »arges echt zwischen Dragonern und Mitgliedern der KampseÄorganttation im Gange. Heute morgen wurde das Haus Fidler mit Sturm genommen. Eine Menge Waffen und Explosivstoffe wurden erbeutet. Ter Haupttrupv der Ka m p s c s o r g a ii i sa t i o n, der den Versuch machte, nach dem Nathause zu ziehen, um die Mitglieder der Stadlduma zu verhaften, wurde gefangen genomme n. M oskau . abends 8 Mr. lWestnik-Meldung.s Die A ii f st ä n o i s ch c n, die sich in dem mit Sturm genommenen Hause Fidler befanden, wurden gefangen genom men. 5 Arissiändiscffe sind getötet und 20 verwundet worden, auch wurden 2 Offiziere getötet. Im Hause wurden 18 Ge wehre, 15 Revolver und 13 Bomben beschlagnahmt. In der trage wurden mehreren Offizieren von den Aufständischen die Waffen abgenvmmeu. Tic an mehreren Stellen errichteten Barrikaden sind von de» Truppen besetzt worden. Die Ausständischen sind im Besitze von Revolvern und Bomben und versuchen. Las HauS des Präfekten zu belagern. Der A r b e i t c r d c p u t r e r t e n r a t gestattete, daß iu den, Banken gearbeitet wird, ebenso gestattete er die Herstellung von Schwarzbrot. Der genannte Rat ordnete an. daß um Uhr abends der bewaffnete Aufstand beginnen soll, An mehreren Punkten der Sladt wurde die Polizei entwaffnet und mehrere Polizeibeantte getötet. Moskau. lWestNik-Meldniig.1 Der Platz am Ztratnai- kloster ist von Artillerie besetzt, die die Twerökon- und Strastnh- BouscvarüS unter Feuer halt. Iu der Tw^rskajastraße. die vollständig von Truppen cingeschloiscn ist. wurden an der Ecke der Ladowniaslraße. in der Nähe der alten Lririmphpforte, die von den Aufständischen errichteten Barrikaden von den Truppen genommen. Banden von Aufständischen stehen hinter dem Ghuinasium in der kleinen D-mitrowkastraße. Revolutionäre Kundgebungen wurden aus mehre ren Straßen von den I ruppen unterdrückt, wobei mehrere Perwncn verwundet würdig. Von mehrere» Eisenbahn- sialiouen dcs Moskancr Bezirks wird telegraphiert, daß di« Bauer» aus de» beuachbavleir Dörfern die a»«ständraen E r s e n b c> h n o n g e st c l l t c u angrifscn und zur Arbeit zwangen.
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