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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051224016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905122401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905122401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-24
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
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nicht» tu.findea ist, daraus hinaewiese». dah der Entwurf selbst mit se»«e» willkürltchen Ausnamuen. auberdem aber auch in e dogmatisch« Auslassung de» Gesetzes vrr- aragraph setzt er nämlich die durch das ^ vom 31. Mai 1901 hoch jedenfalls auch »gesetzte Kriegszulage vom Hauptmann.abwärts Sriegsiiwalidenqesed endgültig festgesetzte Kriegszutaae vom . ^ . berat», eine Maßnahme, di«, namentlich >m Hinblick aus die um lausende erhöhten Pensionen der kommandierenden Generale und Divisionskommandeure, im Interesse der niederen Dienst grade sehr zu bedauern »st. Nein, derartige Motivierungen der Härten werden iveder dem Reichstage, noch dem Gerechtigkeits- acsühl des deutschen Volks einleuchlen. Als einzig stichlialliger Grund kan», wie srülzer für die Verzögerung des Gesetzes, io auch jetzt sür die Beschränkung der rücnvirkenden Kraft einzig und allein da- finanzielle Unvermögen des Reichs i» Frage kommen. Txotz der in Aussicht stehenden, wesentlich erhöhten Einnahmen des Reichs soll die Erhöhung des Pensions- ciats nicht au! einmal, sondern nach und nach, von Jahr zu Jahr eintreten und erst nach dem Tode des letzlen jetzt Ausgeschlossenen den Höhepunkt der Belastung erreichen. Es setzt dies voraus, daß dem Reiche von Jahr zu Jahr erhöhte Einnahmen zu diesem Zwecke zur Verfügung sieben werden und daß etwa sür die nächsten 5V Jahre zwei Gesetze nebeneinander Geltung habe» müsse», um bis zu», Absterbcn des letzten jetzt Ausgeslorbciien dem Reiche schließlich jährlich einige hundert Mark zu ersparen. Der Reichstag wird zu entscheiden lzaben. obeincderartige Sparsamkeit zweckmäßig und gerecht ist und wird bei seinen Erwägungen vor allem den Gedanken als Richtschnur sestitthalten haben, welch groben ideellen und praktische» Wer, es hat, wenn er aller abgegaugenen Offiziere und Mannschaften mit gleichem Wohlwollen gedenkt und dadurch bei diese» die Bereitwilligkeit, im ErnstsaIle sich dem Baterlande zur Verfügung zu stellen, befestigt und zu einer be sonders freudigen macht. Zollte diese Garantie allein nicht schon des so geringen Opfers wert sein- Wenn nicht, so ver zichte man lieber ganz aus ein derartiges Ausnahmegesetz, wie es der Entwurf im Auge lzcit. warte aus bessere Seiten und begnüge sich jetzt mit dem Manuschaftsversoraungsaesetze, gebe diesem aber allgemein rückwirkende Kraft. Dies ist nicht nur die Ansicht solcher Offiziere. welche ausgeschlossen werden sollen, sondern auch die vieler aktiver und solcher verabschiedeten Offiziere, denen das Gesetz zu statten kommen soll, denen es aber als ein Unrecht erscheint, vor ihren teilweise viel bedürftigeren Kameraden ohne innere» Grund bevorzugt zu werden. , — In der gestrigen Kreisausschußsitzung hatte diese Körperschaft auch zu der kürzlich von den Stadtverordneten der Stadt Dresden gutgehechcuen Gewerbesteuer- Ordnung, die sich vorwiegend mit der Einführung einer Umsatz- und W a r e n h a u s st c u e r besaht, zu beschlichen, da ihr Re oberbchördlicl>c Genehmigung dieses Ortsgesctzes zu Marsch Nr. 7. — Am 2. WeihnachtSfeiertage spielt daS Musikkvips des 1. Pionier-Bataillons Nr. 12 tStabsholntst Lange): I. Choral: ..Vom Himmel hoch": 2. Ouvertüre zu „Iran Lunc/ von Lincke; 3. ..Ave Maria" von Back-Gounod: 4. Puppenfee-Walzer von Bayer: 5. Fantasie a»S' der Oper „Margarethe" von Gounod: ti. „Auf ins Metrvpvl", Marsch von Holländer. — Die Ober-Posldirektion erläht im Jmeratenteile eine Bekanntmachung, die Schalterdien st stunden am 31. Dezember und die genaue Adressierung der NeujahrS-StaLt- briese vetr. — Heit gestern verkehren die Dampfer der Sächsisch Böhmischen Dampsschis fahrt stromaufwärts nur noch nach den Stationen zwischen Dresden und Pirna. AuS den amtlichen Bekanntmachungen. Die städtischen Bolksbäder bleiben den 1. »»d 2. Weihnachtsfeiertag. sowie am Neujahrstage geschlossen. DaS Bolksbad Annenstiahe 37 bleibt anherdem wegen Reinigung Mittwoch den 27. dieses Monats geschlossen. steht. tragt«, Oer Referent. Herr Oberregiernngsrat Grauve, rat«, die Angelegenheit in nichtössentlicher Sitzung zu ver handeln. Der Grund war. dah vor einiger -seit vom Mini sterium des Innern eine Eingabe des WarencinkaufSvercins zu Görlitz eingegangen sei. die sich gegen die Gewerbesteuer- ordilung wende: das Ministerium I-at sie an die KrciShünptmanN' W„i egeben zur Beantwortung vor der Hinausgabe der zu , Krelshauptmaniischast über die oberbehördlicku Pder Genehmigung der Gewerbestcuerördniing. Der Kreisausschuh gab dem Anträge auf nichtöffentliche Verhandlung statt. — Der am 1. Januar 19(t6 in Kraft tretende Zusatzvertrag zum Handels- und Zollvertrage zwisclwn dem Deutschen gleiche und der Schweiz vom 12. Nvvembcr Mil bestimmt im Artikel 1. Ziffer 6, dah die mit einer Gewcrbeleattimalio»skarte ver legenen Gewerbetreibenden lHandlungsresiendenl in der Regel zwar nur Warenmuster, aber keine Waren mit sich führen dürfen' indessen soll ihnen die Mitführuna von War lierten gestattet willigungen ren insoweit erlauht sei», als sie den im Inlandc domizi- lnkändischen Gewerbetreibenden (Hondlungsreisenden) wird. Betreffs der in der Schweiz zu erteilenden Bc- retresss ocr in vcr Schweiz zu witllaungen zum Mitsui,ren von Waren wird auf zerische Bundcsaesetz. betreffend die Patenttaren o reisenden vom 24. Juni 1892 ln »gewiesen. Nach Artikel 1 des Gesetzes kann diese Bewilligung in der Schweiz erteilt werden, wenn die sofortige Uebergabe der Waren an den Käufer sür den Geschäftsbetrieb notivendig ist, jedoch nur solche» Handels- reisenden, die ansschliehlich mit Wiederverkäufen! oder Geschäfts leuten in Verkehr trete», die den angebotenen Handelsartikel in ihrem Gewerbe verwenden. Bezügliche Gesuche sind von a>^- wärtigen Handelshäusern an die Negierung deS Kantons zu richten, der zuerst bereist werde» soll. Sie werden hieran!, mit einem Gutachten versehen, dem eidgenössischen .Handels departement zum endgültigen Entscheide unterbreitet. — Eine für viele gewih amüsante Oielegenheit, sich über den Inhalt der „Dresdner Nachrichten" zu unterrichten, wird in den Weihnachlslagen im Bereiche der Stadt Dresden denen geboten, die bisher n o ch nicht A b o n n e n t e n unse res Blattes sind. Sie erhalle» durch unsere Zeiinugsauslrägcr in, einem Kuvert mit dem Ausdruck „Bor dem l. Januar zu lesen" einen unterhaltenden „Bilderbogen", ans dein die Viel- seitigkeit des Blattes auss anschaulichste illustriert wird. Wen könnte man nicht alles abbilden als Interessenten und Freund der „Dresdner Nachrichten", wie viele Berufe, Stände und Charaktere müssen nicht dargestellt werden, um das Publikum dieses Blattes in einige Typen zusammenzudrängeu? Wohl leien die meisten unserer Leser das ganze »miangreiche Blatt und lassen sich aus ihm Kenntnis der neuesten Vorgänge auf allen Gebieten des Lebens, politische Bildung aus den Leit artikeln. Belehrung allgemeinster Art unter .Lunst und Wissenschaft" und über kleinste Einzelheiten im „Briei- kasten", sowie schließlich launige Unterhaltung in der „Humoristi schen" und der „Belletristischen Beilage" zustießen. Andere Leute jedoch greifen nur nach einzelnen Abteilungen des Blattes: der Eilige nach den „Neuesten Drahtmeldungen", der Politiker noch der „DageSgeschichte". der Dresdner und der Sachse nach dem ,,Oertlichen und Sächsischen", der Biedere nach dem „Vereinskalender", der Kaufmann nach „Börse und Handel", der sensationsbedürstige Neugierige nach den „Gerichlsverhand- lungen". Alle diese zeigt d«r Bilderbogen in charakteristischen Gestalten. — Jedem Interessenten steht ein Exemplar des mit bester Künstlerlaune illustrierten Blattes in unserer Haupt geschäftsstelle kostenlos zur Verfügung. — Am 22. und 23. Dezember in den Nachmittagsstunden wurde, wie früher^ so auch dieses Jahr im S t a d I k r o n k c n - bau» Friedrich st adt mit de» dort untergcbrachten Kranken Weihnachten in würdiger Weise gefeiert. Aus icimtlichen -Stationen hielten die Herren Anstaltsgeistlicheii Ansprachen, denen der Gesang von Weihnachtsliedern vorciusging und »olgte. Die Chorknaben der Ansialtskapelle, sowie dieseniaen des Stadt- Irren- und Siechenhauscs waren zur Unterstützung berangezogen. In allen Stationen erstrahlten prächtige Chrisibäumc im Lichter glanze, die von den Schwestern und dem Pslegerverional. mit unter auch unter tätiger Anteilnahme von Kranken in sinniger Weise geschmückt waren und unter deren grüne» Aesle» die Ge- schenke ausgebreitct lagen Besonders Herzlich gestaltete sich die Feier in der Mitte der kranken Kinder, sür weiche Geschenke an nützlichen und Spielsachen in überreicher Menge vorhanden waren. Die Kinder, von denen einige Weihnachtslieder sangen und Weihnachtsgedichte vortrugen, waren ersichtlich überglücklich über die Fülle der ihnen verabfolgten Gaben »nd der ihnen damit an der Anstalt entgeaengebrachten Liebe. Der Feier wohnten bei: Herr Stadtrat Bauniann. als Verwalter der Anstalt, und die Herren Stadtverordneten Köhler und Schubert 11 nebst Gattinnen, sowie die Herren Ober- »nd Hilssärzte der Anstalt nebst Angehörigen und zahlreiche Freunde und Gönner der Anstalt. — Tie Plcitzmnsik findet beute, Sonntag, mittags »',12 Uhr aus der Brüblschcn Terrasse statt Hierbei spielt die Kapelle des Gardereiter-RcgiiiientS «Musikdirektor Stock, fol gende Stücke: 1. Grus; s» der Ferne, Marsch von A. Döring; 2. Ouvertüre zur Oper „Die Hugenotten" von. G Meycrbeer: 3. 4.08 äaniiära?! gaii'tas), Wal,er von W. Kratzl: 4. „Set ge grüßt. D» mein schönes Sorrent". Lied von L. Waldinann: 5. Fantasie ans der Oper „Glöckchen des Eremiten" von A. Matllart: 6. Prinz Engen-Marscb von H. Stock. — A» den Weibnachtsfeiertagen findet die Platzmnsik wieder ans dem Alt markte statt Am l. Weihnachtsfeiertage mittags >/»12 Uhr spielt die Kapelle des 4. Artillerie-Regiments Nr. 48 (StabStrompeter Matzke) folgende Stück: 1. Prinz Albrecht-Marsch von E Teile: 2. Ouvertüre zu der Operette „Bandittenstrriche" von Fr. Supps: 3. Die lustige» Heidelberger, Walzer von A. Siems: 4. „Wer »ns getraut?", Lied aus der Operette „Zigeniierbaron" von I. Strauß: 5. Czardas aus der Oper „Ter Geist des Wojewoden" von L. Grownann: 6. Armee- auf das schwei fen der Handels- Mit dem z. Januar beginnt dir Vezugszeit auf das erste Vierteljahr 1906. Die „Dresdner Nachrichten" sind da» einrige Blatt i»» vre»d«n, welches in Dresden »nd den Vororten täglich zwei Mal morgen- nnd abends erscheint. hierdurch habe» sie in einer Zeit, wo sich die Ereignisse drängen und je-cr»ia»il das größte Interesse hat, schnell unterrichtet zu werden, allein den Vorzug einer große» modernen Tageszeitung. So bieten ihren Lesern die »HlMillHlM Wenrürrdet 1856 M Gegründet 1856 fortlaufend cil Sie neuerten Nscimcimn. Der Bezugspreis sür Dresden (mit den einverleibten Vororten) und Blasewiy auf das ganze Vierteljahr beträgt bei Zustellung durch unsere Boten 2 Mark 50 pfg. Line Erneuerung der Bestellung seitens der bisherigen Bezieher ist nicht erforderlich, da die „Dresdner Nachrichten" ohne Unterbrechung weiter geliefert weiden. Hauplgtsihaflslltllc -cr vresdner Nachrichten Marienstraße 38. /lnnalimertellen Mt Anreizen u. geruglbertellungrn: Du Dresden-Altstadt: Ecke pillniher- »nd Albrechtsirasie, Albert Raul; Sachsen-Allee 10, Lrdma»» läindorf Nächst.; Aöllnerstrasie 12 (Ecke Striescncr Straße), Mar Roll; Uhlandstraste 17, Mtto Bischofs; Schäfer straffe t»<), Gustav Seylcr Nachf. (Max Grülling); Utettincr straffe c,5, Franz Seifert; Du Dresden-Nenstadt: Grsffe Itlostergasse 5, Johannes päßler: Lutherplav 1, Karl Bielich Nachf. (Paul Schmidt); Aö»ig»brücker Straste 3Y, Fritz Silbers; in Vorstadt Pieschen: Bürgerstraste 44, Gswald Funke; „ „ Striesen: Ivittenderger Str.48. Karl Lbcrt; , , Trachenberge: Grastcnhaincr St»aste 133, Hans volkman»; „ „ Löbtau: Acisewiffer Str. 31. Arthur Schmidt; , „ Plauen: Alt-Plauen 2 und Würzburger Straste 7, Arthur Matthaes; „ „ Lotta: Grillzarrerstraffc 11, Mtto Kuuath; „ vlaseiviy: Tolkewiver Straste 45, Mtto Manegold. Ein Ultimatum des Neichsschatzsekretiirs. Unter dieser Ueberschrist kommentiert die „Germ." Aeußc- rungeu, die Freiherr v. Stengel, wie die „Sozialpol. Rnndsch." berichtet, gegenüber einem «nstußrcichen Parlamentarier ge macht und in denen der Schatzsekrctär di« Grenzlinien scstgelegt hat, innerhalb deren eine Verständigung mit der Regierung allein möglich sei. Herr o. Stengel hat diese Grenzlinien wie folgt gezogen: Zunächst müsse daran fesigehalten werden, daß der Ge- samtousbau der Regierungsvorlage in seinen Hauptbestandteilen ec holten bleibe, die völlige Aus scheidung eines wesentlichen Gliedes, beispielsweise der Bier- oder Tabaksteuer, würde die ganze Finanzreform zum Scheitern bringen. Ebenso müsse die Regierung daraus bestehen, daß die in Aussicht genommene Einnah m coer m e h r u n g in ihrer Höhe nicht wesentlich verkürz» werde, da sonst die erstrebte dauernde Gesundung der Rcichsfinanzen gefährde! werde. .Komme die .Koniuiisiivn z» Veränderungen an einzelnen Gliedern des Steucrplanes der Regierung, die eine Verringerung der in Aussicht genommene» Mehreinnahmen bedeuteten, jo müsse hierfür Ersatz geschaffen werden. Eine>- Wchrstcucr werde die Regierung nicht unbedingt ablehnend gcgeuübcrstehcn, obgleich ihre sinanzielle Ergiebigkeit voraussichtlich nur gering sein werde: gegen die Ausdehnung der Erbsckmstssteucr aus die Deszendenten dagegen müssten sich schwer zu überwindende Be- denken erheben. Mit Rücksicht auf die Finanzen der Einzel- staaten würde erst mit einem späteren Termin für das Inkraft treten dieses Teiles einer ErbichaslSstcuer z» rechnen sc,n, ferner würden mir die großen Vermögen sür die Besteuerung in Kraft kommen dürfen. Eine Ausscheidung der Bier- oder Tabaksteuer ans der Reichssinanzresorm sei, wie bereits erwähnt, nicht diskutabel, dagegen sei die Regierung bereit, dinchsiihrbare Vor schläge, die eine mindere Belastung der geringste» Tabaksortcii, sowie bei der Braiisieiicr der kleinen Brauereien bezweckten, einer Prüsung zu »uierziehcn. Auch würde eine Modisizic - rung der Q » i I t u n g s st e n e r in Betracht kommen können, sofern sür den etwaigen Einnabmeaussall ein genügender Ersatz sichergestcllt sei. Tamit seien die Grenzen für ei» Em- gcgenkoinmcn der Regierung gezogen. Hierzu schreibt das Berliner ZcntriimSblatt: „Wir glauben nicht, daß dies „Ulliii'alnm" vom Reichstage angenommen wer den wird. Tee O.niltiingsstciier dürfte auch „modifiziert" keine Aussicht babcn. Eine völlige Ausscheidung der Bier- und Tabak steuer aus dem Bukett beabsichtigt die Rcichslaasmehrbeil ohne Zweifel nicht, aber ebenso muß es als ausgeschlossen vetrachlci werden, daß der Reichstag Einnahmen aus ibncn in der Höhe bewilligt, wie sic der Schatzsekrctär in Aussicht genommen hat. Die angckündigte „Prüfung" wird das nicht ändern können. Was der Staatssekretär von der E r b s ch a f t s st e u c r gcsagi bat. scheint ein Enlaegcnkommen im Sinne der Ausführungen des Zcntriiiiisabgeordneten Fritzen in Aussicht zu stellen. Aber gänzlich scheitern müßte sch'icßlich die Verständigung doch an der Forderung, daß die Einnahmcvermchrung in ihrer Höhe , nicht weienilich verkürzt werden dürfe. Die 2H0 HO 280 Mil- lionen erlmll Freiherr v. Stengel nun einmal n.cht, u->d an eine völlige Befreiung der Einzelslaciten von ziigedeckten Matrikula rum lagen ist nicht zu denken." Tie Lage in Riitzland. Aus Breme» wild geineldct: Der D a i» P fer ,. W e i m gr *. welcher sich ans der Reise »ach Riga befindet, berührte n der Nähe von Bvrnhvlm de» Grund. Der Dampfer ist mit le, ter Beschädigung in Stvinemünde eingetrossen: ir-unn das Schiff weitergehc» wird, ist »och unbestimmt. Die „Mm, >n- pvst" meldet aus Kiel: Der englische Turbi»enkce»,er „Sapphire" und der deutsche Torpedojäacr „Lübeck" «Worten stündlich Scgelvrdre, um gemeinsam nach Riga i» See zu sieche, — Die britHche Regierunghat die britischen Bertr, te> j Riga und anderen russischen Häsen ermächtigt, im Falle dringe, der Oiefahr Schisse zu charter», um die britsichm Stciatsangeh, «gen in Sicherheit zu bringen. lieber die E » lj e nd u » g von Schiffen nach de» russiichcn Ost s e ep r o v i» z e n wird halbamtlich aus Vcr li» geschrieben: „Eine solche Hilfeleistung tut aber angesichts de> entsetzlichen Zustände, die in den Lkädten und aus dem flachen Lande Kurlands, Livlands und Esthlaiids herischen, not : solle» doch nicht weniger als l 4 ONO R eichsdeutsche dort weilen Natürlich wird nian sich bei der Ausnahme nicht bloß auf Angc hörige des Deutschen Reiches beschränken, sondern jedem, de, Leben »»d Habe i» Sicherheit bringe» will, Unterkunft gewähre» Daß daraus Verwicklungen mit de» Revolutionären entstehe» können, ist nicht zu leugne», und dann» ist vielfach die Forderung erhoben worden, daß d e n t s ch e K r i e g S s ch i s fe als Schutz- eSkvrte ebenfalls i» die ballilche» Gewaffer gehe» Schickt ab« Deutschland Kriegsschiffe, so liegt darin das osiene Bekenntnis, die ruffische Regierung sei völlig ohnmächtig und daher nicht i», stände, den vötk«lechtlich üblichen Schutz der Ausländer zu ge währen. Trotz der Revolution liegt aber dafür noch kein aus reichender Beweis vor: neuerdings gewinnt die Regierung wieder a» Boden. Begreiflicherweise wird man dah« nur im Falle äußerster Not Kriegsschiffe schicken, die man allerdings sür alle Eventualitäten betest hält. Russische Untertanen zu schützen, ist nicht Aufgabe Tentichlands, ebensowenig die Bekämpfung der mssischen Revolution. England verhält sich nicht anders: der Kreuzer „Sapphire", Flaggschiff der Torpedoslottille, ist nach Kiel gekommen, um dem Schonplatz der Ereignisse näher zu sein, ave» man hört nichts davon, daß er jetzt schon die englischen SlaalS aiigehörige» i» den baltischen Ländern durch seine Anwesrnhcit in dLt! dt)U>aeii. Gewässern schützen soll." rlincsacslhichte. Das deutsche Weißbuch. Wie die „M .,«'b. Ztg." wissen will, wird daS deutsche Weißbuch über die marokkanische Angelegenheit noch vor dem Wiederbeginn der NeichstagSverhaiidliingen erscheinen Bei der Voisichi. mit der Fürst Biilow diese Frage sin Reichstage behandelte, darf wohl ohne weiteres vorausgesetzt werden, daß diese Veröffentlichung nicht sowohl den Zweck hat, neue Streit srage» aiizurcaeii, als Lücken in der französischen Darstellung aus zufüllen, und die aus ihr sich ergebende falsche Beleuchtung der von der deutschen Regierung eingenommenen Haltung zu be richtige». Von sranzösischer Seite war behauptet worden, daß Taillaudier sich nicht, um seine in Fe; erhobenen Forderungen z» unterstützen, auf ein europäisches Mandat berufen habe. Fürst Biilow hat bereits inilgetcilt, daß es die marokkanische Regierung selbst gewesen ist. die »ns davon in Kenntnis gesetzt yat. daß Herr S t. R e n ä T n i l l a nd i e r sich als Mandatar Europas geriert habe. Hier wird wohl aus dem deutschen Weißbuche das Nähere zu ersehen sein. Seltsamerweise hatte sich nach der Rede des Fürste» Biilow vom 6. Dezember der Eindruck in einige» deut schen Blättern «halte», daß ein gewisser Gegensatz in der Marokkovvlitik der deutschen Regierung nicht wegstilengnen sei. Die Reise des Kaisers »ach Tanger soll gewifferniaße» den Wende pnnkt bilden. Wir meinen, daß ein solcher Etnwand nicht gut ansrccht erholten werden kann, wenn von dem leitenden Staats- maiiiie der Nachweis gesuhlt worden ist, dnß heute iinstre Politik in Marokko dasselbe Gesicht trägt wie vor 25 Jahren. Wir wollen auch heute keine Sonderrechte, keine territorialen Erwer bungen. Wir verlange» nur Achiung vor den bestehende» Ver trägen, Achtniig vor miseicr politischen Stellung zu Mnwklo als eineni niiabhäiigigkii Staate, Achtung vor unser« wirtschaftlichen Gleichberechtigung, wie sie sich aus der Madridei Konven tion und unserem 1890 mit Marokko abgeschlossenen Handels verträge ergibt. Daß die Verteidigung dieser Politik nicht sinnier mit denselben Mitteln hat geführt werden können, hat nicht deren Ebarakl« verändert. Deutsches Reich. Tie kaiserliche Kahincttsoid«, die dcni Grenadier- R e g i in ent K r v » p rin; in Königsberg i. Pr. ans Anlaß der Fei« leincs 250 jährigen Bestehens ziigegangc» ist, hak folgende» Wortlaut: „Ich spreche dem Grenadier- Regiment Kiöiwrinz (I. Ostpreußischc») Nr. 1 zu seinem Slistnugs seile meine Glückwünsche aus und verleihe ihm zum Zeichen mein« gnädigste» Gesinnung und meiner Zusriedenbest mit seinen ausgezeichnete» Dienstleistungen mein Bildnis, welches deiiinächst zngestellt iviid. Gern nehme ich hierbei Veranlassung, dem Regiment heule zu bezeugen, was es nstr, meinen erhabenen Vorgänger» ans dein Thron und dem Batcrlande gewesen ist, ei» Vorbild in dem Bewußtsein, seine Pflicht stets zu erfüllen, wo immer es ibni wäbrcnd des 250jährigen Bestehens seiner Föhnen zngedacht worden ist. Ans allen Schlachtfeldern, in gute» wie in bisien Tage» bat sich das Regiment als ein tapferes, treues pieußisches Regiment bewährt. Möge es in aller Zukunft so bleiben. Wilhelm." Die KabiiiettSordcr wurde bei der in Gegcn- wort des Kronpiinzen und des Prinzen Joachim Albrccht von Preußen «folgten Enthüllung eines Kriegerdenkmals vor dcr Kaieine des Regiments durch den Obersten v. Massow zur Ver lesung gebracht. I» der badischen Tk> r o »f o I g e s r a g e scheint eine neue Wendung bevorziistehen. Die ..Badische Landes-Aeitniig" bericht« uisteim 20. Dezember: Tic Großherzoglichci, Herrschaften empsingen heute vormittag de» Besuch des Prinzen K a r l und iiachmiNaas dessen Sohn, den Grase» Rhena. In Kreisen, die cs wissen könne», ipricht man davon, daß Gras Rhena in den Prinzcnstand erhoben werden soll. Mit allen gegen eine Stimme hätten sich die Groß herzoglichen HerOchaften und die Agnaten deS Gioßherzoglichen Hanies basisi ansgeiprochcn. Ein Telegramm der „Kölniichen Zeitung" behandlet zwar, daß i» Kreisen, die zum Haie Bezieh »»gen haben, hieivon nichts bekannt sei. Trotz dieses malten De inentiS »eht eS fest, daß sie Angelegenheit in der badische» Residenz lebhaft besprochen und siir möglich gehalle» wird. A» Glanb wüidiakeit gewinnt das Genicht eiiieiieits durch die Tatsache, daß die Ehe des Erbgrvßhcrzvgs kinderlos geblieben, denenigen des Prinzen Mar bisher nur eine Tochter entsprossen ist. andererseits durch die Erinnerung an die zur Prinzessin von Baden erhobene Gränn von Höchberg und die Vestcihung des Erbsvlgerechls an ihre Rachkon»nenschast. Gras Friedrich von 3,'heim wurde am 29. Januar 1877 als Sohn des Prinzen Kail, zweiten Bruders des GroichkrzogS, und der G'äsin Romlie von Rhena, gcb. Freiin von Bciisi. grboien. Er nrbeitcte »ach der Znrncklegnna dcr llniveisi lälsstndien am Anstsgeiicht in Kailsrnlrr und ist in letzter Zeit bei der deutschen Botschaft i» London beichäitigt. Ter vor kurzem gegründete .. FI o l t e n l> n n d' deutscher Frauen" hat es sich zur Ansgabe gemacht, die Koste» sin ein größeres oder kleinens Kricgsichisi zu sammeln. Wie im „Han n,'Veilchen Kurier' mliimehr mugeteilt wi,d. ist der K aise r nb« die durch die Saminlniig betätigte patriotische Gesinnung sein erfreut und Hai den Wunsch auSgesproche». daß die Beteiligten von dieser Freude des Kaisers Kenntnis erlangen Tic Sammel geldcr solle» einstweilen einer .. F r a n c n l ob st i f t n n g " zu stieße», die vom Käiier genchmigt und ins Leben getreten ist. Dem Präsidenten der Deutschen K o l o »i o l - G e s e l! schast ist nachstehendes Schreiben des Reichskanzleis F ü r st c n Bü!ow zngegange»: ..Berlin, den 4. Dezember NW. Durch lanchtigster H«zog! Euerer .Hoheit sage ich siir dir Mitteilung der von dem Denlschen Kolviiialkongreß 1905 gesoßten Ent schlirßiingkn meine» ehrelbietigsteu Dank. Die in dcnsclbc» ent haltenen Anregungen weiden seitens der Kaiserliche» Regierung einer eingehenden und wohlwollende» P rüfnng un t e r zogen weide». Ich benutze gern die Gelegenheit, um Euere, Hoheit meine besondere Genugtuung darüber aiisziidilicken. das; duich den Bcrlans des Kongresses unter Euerer Hoheit tatkräftiger Leitung »nd durch die n",fastenden Arbeiten während dcr Verband» Dresdner Nachrichten. Ätr. 356. Seite 3. MM Lonnia«. 24. Dezember
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