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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051224016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905122401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905122401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-24
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.12.1905
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.-»N! o r. 2- LT ^ I -L o o c/) co er» cu r- <u -o s sa Demonstrattoneu in Preußen außerordentlich fordern. Man wird sich darum in Sachsen bewußt bleiben viüssen, daß man in bei anderem Maße die Berantworrnng für die Elitwickluiig der Verhältnisse auch außerhalb Sachsens trägt- Jede Ueberstürzung, jede nicht in der Lache liegende Be'ch>ennioung tn der Losung der Wahlrechts,rage müßte als ein Triumph der gesetzwidrigen Demonstrationen ausgefaßt iverden. Daran würde keine noch so künstliche Interpretation etivas ändern können." Zur Lage iu Rustlaad. Czernowitz. tPriv.-Tel.j Die russische Grenzstadt No wo Siltza wurde von Aufständischen an gezündet Da der Brand sehr rasch um sich greift, liegt die Gefahr vor. daß die ganze Stadt vernichtet wird. Außerdem glaubt man, daß der- Brand auf österreichisches Gebiet übcrgreifen wird. Die Lagerhäuser der gaiizischen Hypothekenbank sind bereits ernstlich bedroht. London. sPriv.-Tel.f Das AuStvärtige Amt wies die britp.chen rlviistilii in allen russischen Häfen au, Schisse zu mieten, ttm ,ie zur Abreise «ngliicher Fluch tlinge bereit zu halte-i-, Wien. sPrio.-Tels Dem „N W. Tagbl." wird aus Odessa gemeldet: Gerüchtweise verlautet, daß der mit einem Mililärkransport von Odessa nach Sevastopol abgcgangene Dampfer „Herzog von Oldenburg" von einem meutern den Mineiischisf indenGrundgebohrt ivorden sei. Berlin. <Priv.-Tel.) Entgegen den Behauptungen der revolutionären Presse und auch der offiziösen Telegramme stellt der Petersburger Korrespondent der ..Boss, Ztg." aus Grund eigener Beobachtung den völligen Mißerfolg der A u s sl a 11 d s l e i t u na fest. Die Moskauer Züge trafen ohne Verspätung, die Warschauer mit geringen Verspätungen ein. Der Millernachtzug nach Deutschland ist mit 15 Minuten Ber- -Pistung, von 40 Mann Soldaten begleitet, von Petersburg ab gegangen. Man bezweifelte allerdings, daß er die Grenze er reichen werde. Es streiken geaenil>ärlig 8 Fabriken mit etiva >0 000 Arbeitern und 7 Mittelschulen mit 2(100 Schülern. Ei» S e tz e r a u S st a 11 d isi a n g e d r 0 h t. ,,Nowoje Wrenija" ruft die Gesellschaft zum Widerstand gegen die Ausslandsbeweguiig ans und sucht in einem längeren Artikel zu beweisen, daß die .luden allein für den AuSstaud verantwortlich seien. ES hat sich eni Frauenbund gebildet, der gegen die revolutionären Frauen auftritt. Die Regierung ist für den Notfall zum äußersten ent- 'chlosien und ist auch entsprechend gerüstet dazu. Einsiweilen -ahrt sie nut Berhastiiligen fort. — Aus Dünaburg geht der „Daal. Rundschau" folgende, vom 21. Dezember dalicne D«- ve^ve von privater Seite zu: Die lettische Bewegung macht große silorischritte. Als ein Laudrat aus Livland in Petersburg um Zusendung von Truppen bai und eine unbesrie- digende Antwort erhielt, erklärte er. dann müsse er mit den Letten veliiandeiu. Ein Gutsbesitzer aus Kurland stellte die Frage, ob >-i der Reaierung oder den Aufständische» die Steuern zahlen solle. Als ihm geantwortet wurde, er dürfe sich nicht gar zu sehr „ui wirk'amen <schutz verlassen, erklärte er. eS bleibe da nichts adrig, als die Steuern an die Letten zu zahlen. Er müsse es aber ablehnen, den einmal enirichlelen Betrag der russischen Regierung nochmals zu bezahlen. — Heule haben die Bat- : i s cd en Bahnen zum Teil ihren Betrieb eingestellt. BreSlau. >Prio.-!eI.j General Luiewitsch, Kommaiideur der M a il ds ch li r e i - A r in e e, telegraphierte, der „Schief. Ztg." zufolge, am 14. Dezember, die Hälfte der aktiven Armee habe lich emvörl. die Reservisieu verlangten sofortige Rückkehr in die Heimat. Er vermöge gegen die revolutionäre Pro paganda in seiner Armee nicht mehr cinzlikäinpfeii. Hamb 11 rg. iPrio. Tel.s Ter Hainburg-Amerika-Linie sind über ihre nach Rußland dirigierlen Dampfer „Wstcrvia" und ..Kehrewieder" Nachrichten zugegaiigen, wonach die Aus ständigen die Flüchtlinge bedrohen und dte -Dampfer de- 'chie-zen. Berlin. sPrio.-Tel.) ichligl gewesenen Besuch der lieber den angeblich beab- M 0 u - ige Gräfin llgno'oinLresdcn wird der „Berl. Ztg." aus toskanischer Ouelle u. a. gemeldet! Bor einigen Wochen kam die Gräfin nach kurzer Anzeige unoerhofft nach Lindau, angeblich nur. um ihre Eltern, den Großherzog und die Großherzogin von Toskana, zu besuchen. In Wahrheit war der Zweck der Gräfin, die sie Nets beaufsichtigenden Organe zu täuschen und in Lindau so lange zu warten, bis der König von -Lachsen, welcher sich aus der Jagd befand, Bcn-ern berühren würde. Aus einer bestimmten Station wollte die Gräfin erscheinen, uni eine Unterredung mit dem Könige zu erzwingen. Unvermittelt mbr daun die Gräfin 00,i r'indau nach München, um dort ihrem Ziele näher zu sein und in einem Plioalimuse bei einer Freundin die Riickkeyr deS Königs von der Jagd abzuwarien.' Dieie plötzliche Abreise von Lindau machte die großherzogüch toskannche Familie stutzig, und sie selbst war eS, die au geeigneter Stelle Boriorge trat, SlaudeSberren, »st heut« vormittag ans seiner Besitzung in Büh men a « st 0 rd « n. Wien. lPriv.-Tel.) Das Befinden des Erzherzogs Otto ist befriedigend. Rach dem heute ausgegebeuen Krank» heitsberichte geht die Atmung durch den Kehlkopf aut vor sich und die Genesung schreitet stetig sort, so daß von der weiteren Ausgabe von KroncheitSbrrichten abgesehen tvird. Wien. BeHandlungen, die im Eisenbahnministerium mit den LlertrauenSmoiinerii der Bediensteten der Böhmischen Nordbahn stattgefunden haben- führten zu einem günstigen Ergebnis. Hierdurch ist die Gefahr einer passiven Rest- stenz behoben. Paris. In einer in der vergangenen Nacht abgehaltenen Ber'ainmlung der Gehilfen der Lvezereimarenhändler wurde der allgemeine AuSstaud beschlossen. Heut« früh haben jedoch nur etwa SM von 6000 Gehilfen ihre Tätigkeit nicht aus genommen. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Haag. Die Kammer stimmte heute der internationalen Konvention betreffend Zollfreibett der Hospital, schisse zu. London. iBriv.-Tel.i Lord Eigins Verbot »oeiterer Ein- fuhr chinesischer Lohnarbeiter in TranSvaat ries ,roße Ueberraschuny und Entrüstung in den südafrikanischen Ge- chä'tSkreisen der E>ty hervor, Nichigere Auffassuiig herrscht in Johannesburg, weil eine Schiffsladung mit KuliS unterwegs ist und die Erlaubnisscheine für weitere 11 800 Mann ausaewirkt ind, jo daß genügende Arbeitskräfte für längere Zeit vorhanden rnd. Petersburg. Nachdem kürzlich dem Grafen und der Gräfin Alvensleben zu Ehre» beim Großfürsten Wladimir ein Galasrühslück und beim Großfürsten Konstantin ein Familien- mahl slattgesunden batte, gaben gestern abend der Kal > er und di« Kaiserin dem scheidenden Botschafter und seiner Gemahlin in ZarSkoje Gselo ein größeres Prunkmahl. Während der Tafel trank daS Zaren paar dem Botschafter und feiner Gemahlin zu. Der Verkehr des Kaiserpaares mit dem Grälen und der Gräfin Alvensleben zeichnete sich durch besonder« Hulv und Herzlich keit auS. Ko n st a n t i n 0 p e l. Die Pforte hat den Botschaftern mit geteilt. daß die nötigen Befehle zur Ausführung der gemäß dem Reglement erforderliche» F i n a n z in ci ß r e g e l n an den Generaliiispekteur für Makedonien erteilt seien, daß aber 3 Pro zent .Zollerhöhungen als Garantie für di« übernommenen Ver pflichtungen unuingängig notwendig seien. IRackiis einnebenve Devesedr» vekiuden kick Seit« 4.) V««»»»«, SS. Dezember. Mold m varren »r. KUogr 2790 «». »781 >v. Silber tn Barren or. KUoar bS.2» kr 89,7» <«. Parti. ll> »dr nachm»!»».) Ren» M.7r>/,. Maltener IO».—. Svanier AI ii-iie Vonuate,«» Türken iunUie Äni.ih«) Sv »>>/, Türteniote liL.iV. Ot»- MLildank dSL,-. Slaatidadn - . «omvardrn iS!!,Aest. >mNer»a«. Produkt«» , B«, ich«. W»»en o«, PtLr, —»«r Mat — Roggen per Piär» —. «er Mot —. SeictLN«»«. OcrtlicheS und Sächsisches. um einen neuen Eklat zu erineiLen. . ,, Hier mutz eilige chalker iverden, daß die Graii» es verstanden halte, t'owobl die Tetekt-.os. wie die ilalieiusche Polizei recht geschickt zu i.i!.''cnen T:e Grästn uniernohm von ilirem Wolnisttz aus häu- !>g Ane-liige. die 'ich bis ncch ->!om und Pariö auSdehnlen. — Nanirstch 'olyte das wach'ams Auge der Polizei und Detektivs :l-rem Schützling nach allen Orlen. Ta die AuSslüge immer ent- 'ernter wurden und sich als regelrecht harmlose Berguügungs- kouren erwieien. wurden die begu-''ichl!gei>den Oraaue in eine aewist'e Sicherheit eingewiegt und bei den letzten AuS'lügen folgte man nicht mehr der Gräfin pcriönl-ch, sondern ließ sie durch Slelloerireler bewachen. Ter letzte Ausstug ging nach Rorschach und Lindau., und ehe man es ahnte, war dis Grä'in in München. Vier suchte ns vergebens eine Znsainmenkiin'l mit der Prinzessin There e, welche ihr -.nmer eine .zrenudin war, zu erwirken. Auf Orangen,der großgcrzoglich ioekani'chen Familie verließ die <srä'!'.i Bayer», ohne ihren Zweck, den König zu sehen, erreicht zu haben. Berlin. sPrio.-Tel s De Aelkesten der Kaufmann- - chaik hatten von der Resolution, die in der Versammlung vom 17. d. Mis. zu guusten eines sreundschattlichen Eiiwernehmens .wi chen -Teupchland und Eiigland gesgtzl worden ist. .dem Reichskanzler Kenntnis gegeben und haben daraus von die em folgende Antwort erhalten! „Von der durch das gefällige eochreiben vom 17. ds. mir übermittelten Resolution, die stilensder :n Bör'engebände an lenem Tage stgllgetundeneu z>-chlreichen tzei'amlülung einutinmig gefaßt wurde, habe ich mit lebhaftem Trtercne und großer Genugtuung Kemiinis genommen. Die in der Re'oluiion zum Ausdruck gekommenen Gedanken und Bestrebiin gen und meiner wärmsten Sympathie gewiß. Der Reichskanzler, igez.l Büwm." BerZin. sPrio.-Tel.s Reichskanzler- Fürst Bülow bat 'ür die schule des Drillichen Scbulvcreins in Rom eine reich- lialti^e S 0 in m l un g von Le l> r in > t t c I n ziisaiiiineiislelleii und sie der Botschaft u, Rom mit dem Au'lrage zugehen lassen, die S.-rminbuig zu Weihnachten ihrer 'Bestimmung znziinihren und dem Lchulvorstaude die besten Wünul.e für die weitere Entwicklung,der Schule zu übermilieln. - Ter Kcii'er bat ge- i.elimigt. daß die Liestininiung, woi-ach die für Verdienste vor dem Feinde nerlic-heuen Or den m'I Schwertern an . '.nein schwarz e-nge'gßten. berw. geiirei'i-n, von nRililäivberbcgmleii an einem weiß'schivarz eingcianieu Bande zu irage.i i-nd. 'arran auch a»i nie,enigen r -'iziere und Beamten der >> .'ucilichcn Schutzlriivpe, der v'tgsigti'.ben BesatzungStruppcii und ionili-er im Auslands, dienst« verwcndei->i Trupoenverbände Ver>venviii>g finden, die ruderen deuilchen Bundesstagten angehörcn. Dieser Erlaß Hai rückwirkende Kraft. Hamburg. Der 'ür die T.-nach.Ostustcka.Linie nei!- erbgute T a 11 0 ' e r ..Priinei»»" ifl Heine ngchiniilgg ani dcr Werst von Blohm u. Boß glücklich vom S t a v c l g e l a u s c n. H g l» b 11 r g. Die DeiNsthe Levante-Linie hat inil der ihr beireuiioelen -Annvervener Reevere,--Fir:na Adolf Deppe ein N e b e r e i n k0in m e n dahin gelrosst'ii. daß die Expeditionen beider Reedereien ab Antwerpen künftig nach einem g e in ein ig m e n F a h r v l a >! geregelt werden. Dadurch ist uilbedingle Regekmäniakeit der Fahrten gewährleistet. Unter anderem ist die Einrichtung getro'>en daß nach Alerandrien ein wöchent licher, nach der sardinijcheil Küste ein bllcigiger Dienst zu stände kommt Die Fahrten sollen am Sonnabend erfolgen. Die Sphinz-Lime wird sich am 1. Januar der Kombination der Deutschen Leoantc-Linie mit der Reederei Adoli Teove anschlie- ßen und dasselbe ist von der Atlas-Linie Bremen bezüglich ihres Verkehrs von de» Rheinhä'en zu erwarten. München. Fü r st Karl zu L e l t 1 ng s n- W a l l e r - Heia, «rbirches M-Tüired der «vurttemdecgiichen Kammer der — Se. Majestät der König hat aus Anlaß des Weih- nachtsfesles 22 Strafgefangene begnadigt. — Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg besuchte gestern vormittag die Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins und besichtigte mit Interesse die Sonderaiisstellung von Adolf v. Menzel. Heinrich Epler, Ad. Fischer. Gurig und deS Belgiers Edg. van Baoegem aus Brüssel. — Gestern nachmittag enreute der Prinz eine Anzahl armer Kinder durch eine Weih- nachlSbescherung im Prinzlichen Palais, wobei sie mit Kleidung und anderen nützlichen Gegenständen bedacht wurden. — Prinz Johann Georg hat dem Photographen Heinrich Sehmorrde in Herrn Hut und Bernsladt das Prädikat Hoflieferant" verliehen. — Im Aii'lrage Ihrer Majestät der Köniain-Wittoe wohnte Ihre Königl. Hol-eit P r i n z e i s i n M a t h i Id e in Begleitung der Hofdame Jreiin v. Gnerlner vorgeslern nachmittag der Christbescherung in der Kinderbewahranstalt und in der Krippe in Serkowitz. Rieseslraß« 2, bei. — Gestern vormittag 10'st Uhr veranslaltete die Prinzessin in ihren Gemächern im Palais am Taschenberge eine Weilinachtsbejcheriina an 35 arme Frauen und deren Familien und nachmittags 4>/> Uhr ein« solche, zu gleich im Aufträge des Prinzen Ma^ für II arm« Kinder. Abends 6 Uhr wohnte sie der Christbescherung im Katholischen Wai'enhause Am Queckbrunnen bei. — Der zum Reichsgerichtsrat ernannte bisherig« Ober landesgerichtsrat D r. Horner aus Königsberg hat feit Neu jahr 1v74 im preußischen Instizdienste gepanden. Im März 1895 wurde er -um Oberlandesgerichtsral in Königsberg be- fördert. — Dem Rechtsanwalt Oöerjuslizral Oeh me in Leipzig und dem Rechlsanivalt Oberiuslizrat Ulrich in Chemnitz !>: Titel und Rang eines Geheimen Iustizrals. den Amtsgerichts- raten Fustizrälen Bachmann in Lichtenstein und Dost in Büchosswerda Titel und Rang eines Oberamtsrichters, dem Amtsgerichlsral Dr. Grob mann in Planen Titel „Justiz- rot" mit dem Range in Klasse IV Nr. l der Hosrangordnung, den Mitgliedern der Generaldireklion der Staatseifenbahnen Fiiignzcäten Dr. 0. G e l d e r n - C r i s p e n d 0 r f und schreiner Titel und Rang als „Oberfinanzrat", dem Mit glieds der Generaldirektion Finanz- und Baurat Palitzsch und dem Vorstände der BetriebSdirektio» Leipzig II, Eisenbay»- direkror Weidner Titel und Rang als „Oberbaurat", sowie den Bauiilsvektoren L 011 n e n b e r g und Lehmann Titel und Rang als „Baurctt" in der 14. Gruppe der IV. Klasse der Hosrangordnung verliehen worden. — Dem in den Ruhestand getretenen Pfarrer Port mann in Liebstadt ist das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechtsorden ver liehen worden. — Den Oberlehrern Dr. Börner. Dr. Pfitzner von der Kreiizschule. Jacobson, Tr. Schwarzenberg von der Dreikönigsschule »nd Dr. Illing vom Wettiner Gym nasium ist der Titel „Professor" verliehen worden. — Mit Ablauf dieses Jahres scheidet Herr Direktor Schmidt von der 18. Bezirksich ule »ach mehr als lstjähriger Lehrtätigkeit auS dem Amte, um in den wohlverdiente» Ruhestand zu treten. Zu der schlichte» AbschiedSseier wurden ihm gestern durch Heim Schulrat Pnetze! die vollste Anerkennung der staatlichen und städtischen Schulbehörde», durch de» Oberlehrer der Schule der wärmste Dank seiner Mitarbeiter und durch Kinder mund herzliche Wunsche der Schüler ausgesprochen. — Dem Fabrikarbeiter Keller in Bahren ist für die Er- rettung zweier Schulmädchen vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen worden. — König Fricdrich,A>igust hat genehmigt, daß der Verlags- hnchhändler und Biichdruckerelbesiher Hirschseld und der Berlcigsbnchhäiidler Ty 1 cme in Leipzig das Ritterkreuz 1. Klasse des badischen Ordens vom Zährtnger Löwen annehmen unv tragen. — Am Feiertage. Zu keiner Zeit des Jahres ist jeder Einzelne so sehr bedacht, anderen Meirichen Gutes zu tun, wie zur Weihnachtszeit, z» keiner .Zeit müht sich ein jeder so sehr, iür die Seinen oder die er lieb hat, etwas allSzusinncii, wvmil er ihnen Freude mache, zu keiner Zeit empfinden wir in ganz natürlichem Kontraste jo lebhaft fremde Bedürftigkeit und fremde Hilflosigkeit als etwas, was wir abwendcn, lindern, erträglich machen sollen. Tenn >o will es das Gebot Gottes, io will cs unser eigenes Herz. Aber Feiertage sind nicht nur Festtage, an denen wir schenken uns uns beschenken lassen, sie uns in der Tal auch Feiertage, Tage deS Fcierns, des Ausruhens, deS Sich- erholcns. Und solche Tage sind selten, mau soll sic wahrneymen. Wochenlang, monatelang geht das .Hasten der täglichen Arbeit, der täglichen Sorge, der Verantwortung, in dem wir die knapp bemessenen Pausen der Rübe meinen damit ausfüllcn zu müssen, daß mir möglichst viel in uns aufnehmcii von dem, was sich die Lebens, in einem Buch«, da« wir schon vor dem wir wohl noch wissen, wa« darin stand? beim Wiederlesen in stiller Mertogsslund« «rleden in alten Bnefen au« srohen^over «nu«> Zeiten unser«» >.,«>,dew wir aber Male beachten, .wie" der Brrsasser e« serli» a.^Ach1"h^!Ä zu fesseln und sur seinen erurfs zu tnieressieren- Können wir nicht am Feieriaa einmal, sonntäglich gekleidet und sonntäalich empfindend, den Weg durch Straßen und Gasse«, der uns dt« lange Werktag-zeit hastend und eilend zu unserer Ärt>eit«stLtte führte, langmm und gemessen gehen — an den Häusern hinaus» -bauend, ruhig un« überlegend, was wohl für Herze» i» ihnen leben, hoffen, sehnen und furchten, wie da« uuser«? Wir würden da gewiß Entdeckungen mache,>. zu den«» wir im ganzen langen Iaore kein« Zeit batten. Kommt un« an Feiertagen ein alter Freund in den Sinn, den des Leben« nimmerruhende Welle weit von uns forigespült. — ist'S nicht an solchen Tagen Zeit, die Feder zu nehmen, ihm einen Gruß zu senden, ihm ein bißchen von unserem Leben zu erzählen: blüht nicht in solchem Feiern manches in uns wieder aus, was einst in un» gelebt, wa« zurück weichen mußte vor dem Hasten und Tosen des Alltag«? Es gab eine Zeit, wo wir alle junge Schwärmer waren, wo wir alles, was wir vor uns zu haben meinten, recht gut machen wollten — an Feiertagen können wir einen Schein aus jener Zeit in unser Herz, und Gemüt fallen lassen: e» wird un- die Gegenwart erhellen, un» mutiger und stärker ma仫n für die Zukunft, wenn uns wieder der Alllag umloben wird. Solche Tage deS Feierns. des tiesinnerlichen Erholen« und AuSruhenS, >sind allen, allen von Herzen zu wünschen! W»—' Aerztliche Sonntagsruhe. im Alltagskninpse geblieben, auseiiia»dsrjieht aus weit entlegene Gebiete. l>e auSeina»derreisit aus tausend Einzelheiten und Kleinig keiten. sie auseinaliderschmelchett aus abertausend Vergnügungen, Späße, leere, nichts nützende Unterhaltungen, die uns im Grunde alle noch viel fremder sind, als das, was uns alltäglich a» Mühen und Sorgen bedrängt. Können uns nicht Feiertage einwgl von alledem sreiiiiachen? Können wir nicht an diesen Tagen einmal uns selber seiern. alte Erinnerungen wiede» . . . Laut Bekannt machung in der vorliegenden Nummer unsere« Watte« haben die Aerzte von N 0 rdwest sLeipziger Vorstadt, Pieschen, Mick- len, Trachau, Köditz, Trachenberges beschlossen, vom 1. Januar ab für dringende Fälle einen regelmäßigen von ihnen abwechselnd zu versehenden Sonntagsdienst einzurichten. — Hiermit ist zum ersten Male der Versuch praktisch aemacht. für die Aerzte «in« Sonntagsruhe einzuführen. Niemand kann verkennen, daß gerade der Arzt einer solchen dringend bedarf. Er kennt keinen durch bestimmte Stunden abgearenzten Arbeitstag, ja, er übt nicht nur tagsüber seine Tätigkeit auS, sondern muß auch oft nachts einen schweren Berusspflichten nachgehen. -Daher wird ein jeder gerade dem Arzte von Herzen einen freien Sonntag hin und wieder gönnen. Bedingung für die Erfüllung dieses be rechtigten Wunsche« ist aber, daß für dringend« KrankbeitSfälle Unglucksfälle, Entoindungen usw.) unbedingt Fürsorge auch an Sonntagen getroffen ist. Diese letztere Bedingung ist durch die erwähnte Einrichtung eines abwechselnden Sonntags- dienstes ersüllt. Der Name des dienstliabenden Arztes wird in der Wohnung jedes Arztes angeschlagen, aber auch stet« i» den Bureaus der WohlfahrtS-Inspektionen zu erfahren sein. Zu wünschen bleibt freilich immer noch, daß dte ärztlich« Hilfe an Sonntagen nur in wirklich dringenden Fällen in Anspruch genommen wird. — Wenn sich di« hier getroffene Einrichtung »civäbrt, ist zu erwarten, daß das Vorgehen der Aerzte in DreS- den-Nordwest auch anderwärts Nachjolge findet. — Die Härten de» MilitärpensionSaeletzes. (Von einem ver abschiedeten Ossizier.j Seit Jahren hat die Volksvertretung und mit ihr die große Masse der Invaliden und Pensionäre des deutschen Heeres ans die Neuregelung deS Militärpensions- Wesens gewartet. Jetzt soll mit der Reform der NeiclMnanzen rrneul auch die Löiung dieser Frage an den Reichstag heran- treten. In der Thronrede ist zum Ausdruck gebracht, „daß eine den gegenwärtigen Lebens- und Erwerbsvervaltnissen an- aemeiseiie Regelung des Versorgungswesens für die Offiziere und Mannschaften sich nicht mehr hinausschieden läßt". Damit ist doch von allerhöchster Stelle klar ausgesprochen, daß die g eg e n- wärtigen Milttärpensionen einer Aufbesserung bedürftig ind. -Trotzdem aber und trotz der in Aussicht stehenden Mehr einnahmen des Reiches ballen die erneut an den Reichstag ge- langten Entwürfe daran fest, daß die erhöhten Pcnsionsgebühr- niste nur denen zu teil werden sollen, die in Zukunlt ver- abichiedet werden, nicht aber denen, welche zurzeit schon tzer- abschiedet sind. Für letztere zweifelsohne «ine große Härte. Diese Härte gibt der Entwurf in der Be gründung zu 8 42 ohne weiteres zu, indem er unter Hinweis aus das Fehlen der rückwirkenden Kraft sagt, daß „etwaige Härten im Bedürfnissalle im llnlerstühungswege ausgeglichen werden sollen". Daß dies möglich ist. dürfte zu bezweifeln sein, denn die Härte beCisst alle von dem Gesetz Ausgeschlossenen. Es ist auch nicht icdermanns Sacke, das als Unterstützung zu erbitten, was anderen genau in derselben Lage Befindlichen ohne ihr Zutun in den Schoß fällt. Auch der Umstand, daß der Entwurf mit drei Kategorien der bereits Verabschiedeten eine Ausnahme niack»en will, indem er ihnen im Gegensatz zur großen Mehrzahl die Wohltaten der erhöhten Pension zubilligt, milderr die Härten keineswegs ab. Diese Ausnahmen sind: 1, Alle Felo- zugsteiliiehmer, 2. alle inaktiven Offiziere, die zurzeit noch eine militärische Verwendung lbci Bezirkskommandos u, deral.j haben, und 3. alle diejenigen, welche nach dem 1. Avril 1905 verab schiedet worden sind. So sehr es den FcldzugStcilnehmern. ins besondere denen der Feldzüge 1866 und 1970/71, zu gönnen und zu wünschen ist. daß ihre Pensionsbezüge in ihren alten Tagen noch eine Erhöhung erfahren, so bleibt doch die Frage osseu. warum z. B. einem Offizier, der zwar an keinem Feldzuge teil- nahm, aber im F r i e d e n s d i e n st verstümmelt wurde. die Wohltaten des neuen Gesetzes versagt werden solle». Ist ein solcher nickt viel schlimmer daran als ein Offizier, ,ber gesund aus dein Feldzüge Heimgekehrt ist? Was kann er dafür, daß er 1870 noch zu jung war. um in die Armee eingestellt zu werden, ivas dafür, daß er infolge seiner Verstümmelung., weder an der Expedition nach China noch am Feldzug« in Südwest- alrika teilnehmen konnte? Auch bedenke man, daß das Gesetz vom 31. Mai 1901 bereits iedem Feldzngsteilnekuier,.der vte Ursache seines Abschieds auf einen Feldzug zurückstihrt, eine nicht unwesentliche Zulage zur Pension zuoilligt. Und einem im FriedenSdienste Verunglückten soll nicht nur die erhöhte Pension, sondern sogar die erhöhte Verstümmclüngszulage versaut bleiben? Immerbin aber wird zu gunsten der Fe'dziigsteilneymer jeder ander« seine eigenen Bedürfnisse nach Möglichkeit einschränken, wenn wirklich das Deutsche Reich auch jetzt noch nickt in der Lage ist. allen seinen abgegangenen Offizieren und Mann schaften die allseitig als nötig erkannt« Ver besserung ihrer Lage zu ermöglichen. Weniger wird di« zweite Ausnahme den Ausgeschlossenen, einleuchten. Wie gern würde lo mancher Offizier sich nach seiner Percibschieduiig noch militärisch beschäftigen, wenn es ihm nur ermögllckst würde. Leider ist dies aber üur wenigen vergönnt, vielen verbietet es ihre Gesiindheit. vielen wird das Gesuch »m eine Verwendung im inaktiven Dienste aus Mangel an derartige» Stellen oder aus anderen Gründen abgelehnt. Werden solche Offi'iere nicht mit Recht vergeblich sich fragen, warum ihre glücklicheren Kameraden, die ja schon so viele Vorteile vorauShaben, indem sie neben ihrer Pension eine Zulage. Servis und Wohnungs- geld erbalteii. und deren Pensionsbetrag, solange sie noch militärisch tätig sind, von Ttahr z» Jahr steigt, warum diese :n den Genuß der erhöbten Bezüge treten, sie selbst aber, die >a 'chon bislang ia viel schlechter gestellt inaien. davon anSgelchlos- sen werden sollen? Am wenigsten erklärlich aber ist die Aus nahme, we'che mit den sväter als am 1. April 1905 Verabschiede ten gemacht werden soll. Gewiß, man erwartete in der letzten Reicbstticisscssion die Annahme des Gesetzes. Aber mit demselben Rechte könnten den» dock auch die in den Jahren 1903 und 1904 Verabschiedeten rückwirkende Krast für sich beanspruchen, denn auch in diesen Jahren wurde allgemein das Inkrafttreten des Gesetzes erwartet. Von Jahr zu Jahr aber wurde es wieder hiiiglisgcschobcii. Viele der inzwischen Verabschiedeten baben sicher damit gerechnet, vielen sind die Wirkungen deS Gesetzes in sichere Aussicht gestellt, keineswegs nur den nach dem 1. April 1905 Abgegangeiie». Leider ist es sg meist nicht Sache des ein zelnen Offiziers, den Zeitpunkt z» bestimmen, zu dem er seinen Abschied nimmt. Was kann er sonach dafür, daß er vor dem 1. Avril 19t>5 hat abaeben müssen? Er wäre ja gern noch länger geblieben, um auch seinerseits die Erhöhung um ' sein?« pcnsionssähigen Diensteinkoininens z» erreichen. Wozu nun große Welt nennt, die.große Welt mit ihrer unendlichen Viel- alle diese Äusuäbmen. die nur 'Verbitterung un'Gefolge scitigkcit, die unstr Bestes, das bißchen „Selbst", das uns noch f^ben und über deren v c r sas s » n g s m ä ß i g e Zu- l ässi g ke it Zweifel wohl nock erlaubt sind? Warum solle« nickt allen Verabschiedeten die Wohltaten de« Gesetzes tn nleicher Wette z» teil werden? Wenn von seiten der Militär» oerioaltiing bei den Beratungen des letzten Reichstages als Ant- vort hieraus gesagt worden ist, die Pensionierung eines Offizier« ^ei ein Vertrag, bei dem der zu Pensionierende en d g it l t t g mit 'einen Ansprüchen abaesunden werde, so sei hier, abgesehen davon, daß im bisherigen Pensionsgesetze von einem iplchez» Vertrsäs
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