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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060408012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906040801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906040801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-08
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1906
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ro s . « ^ Z s? -8--^ »*» « r» L «l, ^ 2 L ^ « «» r» . L Grundsteinlegung für da» neue Museum delzuwohnen, 'hat der Kaiser der bestimmten Hoffnung Ausdruck gegeben, vaß es ihm möglich sein werde, an der geplanten Feier persönlich teil zunchmen. Die Besserung im Befinden des Reichskanzlers Fürsten Bülow macht andauernd weitere Fortschritte. Der Fürfft unterhielt sich angeregt mit seiner Gemahlin und konferierte mit mehreren Herren der engeren Umgebung Wiederholt äußerte er lein Bedauern, daß er durch das Unwoht- jein daran verhindert k'urde, im Reichstage in «rohen Zügen die Linien aiizugebcn, aus denen die deutsche auswärtige Politik sich in der n ä ch st e n Zukunst bewegen wird. An den preußischen Eiienbahnminister v. Budde hatte der Berkebrsverein in Worms bei seiner Generalversammlung ein Bearüßungslelegramm gerichtet, worin dem Minister die besten Wünsche für baldige Genesung ausgesprochen wurden. Hieraus ist eine Antwort des Ministers eingetrosfen, in der es heißt: „Ich hoffe, wenn die Frühjahrswende überall neue Kräfte bringt, auch mich bald wieder zu erholen, so das; ich noch lange gemeinsam mit Ihnen das öffent liche Verkehrswegen fördern kann. Staatsministcr v. Budde." Zum Wechsel i in G o u v e rn c »> e n t v o n Ostafrika wird von kolonialer Seite geschrieben: Als ein Urlaubsgesuch des Gouverneurs Grasen Goetzen einging. war man r» seine» Bekanulenkrcijeu sofort überzeugt, das; er damit auch ans leinen Posten endgültig verzichtete. Nachdem er diese Absicht auch a» der zuständigen Stelle zu erkenne» gegeben halte, ging mau darauf aus. die Stelle wieder möglichst rasch zu besehe». Tie Wahl ist. wie gemeldet, auf de» Generalkonsul Dr. I r m e r in Genua gefallen, der schon Landeshauptmann auf den Marschall- Jnseln war und daun 1897 in die Kowuial-Ableiluug versetzt wurde, von wo I9M seine Versetzung nach Genua erfolgte. Er war nniucntlich tätig bei dem Ankause Mikronesiens von Spanien rind bei den Berbandlungcn aber die Teilung der Samoa-Inseln Gr batte bei der Rückkehr van den Marschall'Iujelu die sämtliche» Südlee Gebiete bereist und sieh eine eingehende Kenntnis der Verhältnisse augceigiret. Das kam ihm bei de» Verhandlungen über diese Fmge» zu stalle». Damals leistete er der ReichS- regicinng wichtige Dienste, und inan hat sich dieser erinnert, als jetzt die Wahl eines Gouverneurs fur Lstafrika bevorsland. Wollte man einen Beamten dahinslellen, der schon irr den Kolonie» war. so war die Auswahl gering. eS sind eigentlich nur drei Personen für solchen Posten vorhanden, der Minister-Resident von Zimmerer i» Port an Prinee. der Gouverneur vvn Kamerun war, der Freiherr von Rordenfivcht, der Generalkonsul von Neiv-Orleans. der in der Kolonial Abteilung beschäftigt und darr» Generalkonsul in Kapstadt war. und Dr. Inner. Der letztere wurde gewählt, weil er am eingeheiidsleri und am längsten in der Zentral- Abteiliriig beschäftigt war und weil man dort am genaueiten mit seiner Person und reinen Zähigkeiten bekannt war. Er wird schon am IR April die Reise nach Berlin airrreieir und daher früher aiilomnre», als der Graf v. Gvetzen. mit dem er dann noch Be- wreehnnge» trbhallen kann. Diese Ernennung zeigt, über wie wenig Personen wir vertilgen, die sich für solche Stellungen in den Kolonien eignen. Ein Rttiko ist es. wen» Beamte aus anderen Restarts herangezogen werden müssen, die noch keine Berührung mir de» Kolonie» hatten. — Auch das Gouvernement vo n Kam er rin wird nn» wohl einem Wechsel unterliegen. Als Nachfolger des retzige» Gouverneurs wird in ganz bestimmter Weise Geheimer Legationsrat Leih genannt: durch seine Be rufung entsteht eine flicke in der Kalaiiialverwattnng. Ter Reichstag ist in die Oflerscrren gegangen, nach dem er wider alles Erwarten die zweite Lc>ung des Etats noch ferriggestellt dritte. Von den ihm zu Beginn der Session oorgeleglerr 65 Vorlagen hat er bisher nichl allzuviel erledigt: ur der Hauptsache wären zu nennen einige Nachlragsetats zum Etat für 1995, die Banknoleirnovells. die Handelsverträge mit England. Amerika, Bulgarien und Abessinien, die Kamerun- bahnoorlage und einige kleinere Vorlagen, Denkschriften und RechmrngSberichte, weiter die von der Wahlprüsiingskommissioir fertig beratenen Wahlpriifungen und sieben Initiativanträge, meistens aber nur die ersten Lesungen. F c r t i g z u st e l > e rr sind noch der Etat, dte F! o t t e n n o v e l l e in dritter Lesting, die R e i ch s s i n a n z r e f o r m in zweiter und dritter Lejnng, im Anschintz hieran die Entwürfe über den Servis- iaris, Klasseneinteilung der Orte, Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden und die Novelle über die Be willig» »a von Wohnnngsgeldzuschüssen, sowie der Ergänzungs- Etat für 1906 in dritter Lesung, letzteres sogar in zweiter und dritter Lesung. Um dieses Material ansznarbcitcn, hat. der Reichstag bis Pfingsten alle Hände voll zu tun, cs ist sogar fraglich, ob bis Ende Mai die Reichssinanzresorm erledigt lein wird. Jedenfalls wird man vor Pfingsten nch einigen müssen, ob man Sie Legion vertagen oder über Pfingsten den Juni hindurch noch tagen will. Bringt der Reichstag es fertig, bis Ende Mai auch die Finanzresorm zu erledigen, dann dürste die Stimmung die Oberhand gewinnen, in diesem Falle Nach Pfing sten nicht mehr zuiammcnznkommen. Im Aprilheft feiner Monatsschrift „Deutschland" schreibt Graf HoenSoroech über den Zentrnmsrui: Ans dem Turm heraus: „Wir müssen auS dem Turm heraus" ruft der Zen- trnmssührer Bachem in den „Historisch-politischen Blättern" <1. März l906j. und meint damit, dah das Zentrum auch unter ii i ch t k a i h o l i s ch e n A b a e o r d n e t e n werben müsse, es müsse eine interkonfessionelle Partei werden. „Jst's gleich Wahnsinn, so hat es doch Methodei" Und die Furcht ist gerechtfertigt, dah unklare Köpfe, die ihre Kenntnis über Zentrum uns Ultramontanismus aus der „Kölnischen Volks- zeitung", ans der „Christlichen Welt" oder ans den „Preu ßischen Jahrbüchern" schöpfen, in die krcnnölich geülsnele „inlerkonlesnonelle" Hürde springen werden: IN orit oa^tor rinn-! et ovile ununr! Und so hat der alte Münch von Lehnin richtig „prophezeit". Halten wir anderen Ohren und Augen ans. und lassen wir dem Vacbeinschen Sirenengesang gegenüber die harte Stimme der ultramonianen Tatsachen vernehmen: sie ist überall hörbar stir den. der boren will. lieber das im Reichstage so viel erörterte Kavttel Sol- datenmih Handlungen schreibt ein alter Orfister iw .Reich": Sacke einer verständigen Arbeiterpartei sollte cs sein. i!:re Mitglieder dahin zu erziehen, dah sie sich, znm Heere ein- beruscn. willig der unerläßlichen Disziplin fügen, weil sie nötig, und weil das Heer eine vaterländische Einrichtung ist. an der jeder Arbeiter dasselbe Interesse hat, wie Beamte und Kapi talisten, Statt dessen wird schon den jungen Arbeitern täglich oorgeredet. dah das Heer ein Privatvergnügen der Besitzende» :-ei, ein Instrument der Ansbentung und ivie die Phrasen alle muten. Wenn der Rekrut einlritt. io ist es »ine Stimmung der Widerwilligkeit, die ibn beherrstht. Und wenn die Vor gesetzten, die auch »ur Menschen stnd, durch Widerwillen und tlnlun gereizt, sich bei der Ausbildung des Mannes zu einer Uebereilung hinreißen lästerst so ist der „Fall" fertig. Erfreu- Iichern>else ist übrigens dieser Gang der Tinge doch nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Der deutsche Ar beiterstand ist tausendmal besser alsdie sozia- I i st i s ch c ii Führer. Tie meisten jungen Leute vergessen znm Glück in Urem Dienste die Partei, bemühen sich, etwas Tüchtiges zu leisten, der patriotische Geist des Heeres ersah! sie. und sie denken später, in der prohen Mehrzahl, gern an iürs Dienstzeit zurück. Wenn das alles aber noch viel erfreu liche Züge zeigt, so sind sicherlich nicht die „Genossen" daran 'chnid, sondern der Nestbcitand an Autorität und Vaterlands liebe. der aus besserer Vergangenheit auf unsere Tage gekommen ist. Möchte man in christlichen und nationalen Arbcitcrkreisen diese Gesinnung pflegen! Möchten aber auch alle Vorgesetzten m Heere. Offiziere und Unlerossiziere, stets eingedenk bleiben, dah sie heutzutage nichl nur eine militärische, sondern auch eine volttische Aufgabe zu erfüllen haben, und bah für die Zukunft unseres Volkes viel davon abhängt, ob der ausgediente Soldat ixrs Heer verläht in der Stimmung, zwar streng, aber gereckt Lel-andelt zu sein, oder ob er scheidet im Groll über wirklich oder vermeintlich erlittene Unbill. Die Heeresleitung kann in dieser Hinsicht ihre Verantwortung nicht hoch genug einschätzen. Tic Zunabnie der G e i st eS k r a n k h r i t e n in der A r in e e und besonders dte Wichtigkeit ibrer frühzeitigen Feststellung machen es ersorderlich, Einrichtungen zu schassen, die es ermögliche», Leute mit zweifelhaftem Geisteszustände durch entsprechend hierfür vmgebildete Militärärzte in besonderen Kraickenabteilinigen mit allen hierzu erforderlichen Eiinichtimgen schnell in Behandlung und Pflege z» nehmen. Es besteht daher den „Kieler Neueste» Nachrichten" zufplge der Plan, im Osten und Weste» des Reiches ie eine Station zu errichte», in denen je 12 Kranke aus den Be- ^ zirken der nächstaelegeiien Armeekorps beobachtet und behandelt werben können. Außerdem sollen in etwa 125 Militärlazaretten i besonder« Räume Heeg,richtet werden für die vorübergehende Auf »adme von Äeistrdkranken bis »ne Neberführung in die neu zu er. richtenden Statwnen. Dte jetzt der den Lazarette» vorhandene» Einrlchtmigc» für Geisteskranke entsprechen nicht den Ansordr- rnngen der henligen Irrrnpsleg». Es müssen besonder» Vorkeh rungen getrosten werde», um die Kranken am Entweichen und an Gewalttätigkeiten zu hindern. Die Studlenreise deutscher Arbeiter nach England, die nach London. Birmingham, Manchester, Middle»- vrough, Drurham. Newcastle, Glasgow und dem nördlichen Wales gehen soll, beginnt am 20. d. Ai. Die Abordnung zählt zu ihren Mitgliedern acht de» christlichen Gewerkschaften uns fünf der Hlrsch-Dunckerschen Richtung angehörende Arbeiter. Die Ge sellschaft für soziale Reform beabsichtigt, die Ergebnisse der vier wöchigen Studienreise aus Grund der Tagebuchnotizen im Juli zu veröifentlichen. Eine Bersammlung der braunschweigischen Metallindustriellen beschloß einstimmig, wegen der in einzelnen Werken ausgebrochenen Streiks sämtliche Betriebe stillziilcgc». Betroffen werde» etwa 6000 Arbeiter. lieber das Ende des Breslauer Droschken» kn t j ch e r st r e i ks wird auS BreSlau gemeldet: Nach der Audienz der Streiksührer rin preuhrjchen Handels ministerium unter dem Vorsitze des Geheimen Ober- Regiernugs- und Vortragenden Rates im Handelsministerium D-r. Hojtiiiann fand vorgestern im Breslauer Polizei präsidium eine Konferenz mit den Leitern der streikenden Droschkcnführer statt. Ans Grund >wr gemachten Zugeständ nis i e : Aushebung des Standvlatzzwanges und Erleichterung in Sachen der Aufsahrtszeit beschlossen die Ausständigen, den Droichkenstrcik auszuheben. Ungarn. Nachdem Wekerle gestern in Wien mit Apponyi und hierauf mit Fejervar» konferiert lxttte, begab er sich zur Audienz zum Könige, die ungefähr eine Stunde dauerte. Nach der Audienz üuherle Wekerle zu einigen Bertrerern der Presse: Die Sache ist noch nicht fertig. Wekerle konferierte jodann mit den Führern der Koalition, woraus Andrasiy sich zu einer Audienz beim Könige begab, die damit in Verbindung gebracht wird, dah Wekerle vorgestern erklärt hat. falls Anorassv bas Präsidium erhalte, übernehme er das Portefeuille der Finanzen. Italien. In der Deputiertenkammer erklärte sich bei Beratung des Budgets des Innern Minislerpräsi- dent Sonnino gegen eine Tagesordnung Turati. die die Ein richtung einer varlamentariickieir Kontrolle über die geheimen Fonds anstrebt und sagte, es handle sich um das Vertrauen gegenüber den Ministern und der ehrenhafte» Gennnung der Regierung, die nickt der Möglichkeit beraubt werden dürfe, über gewisse Fonds, die für den Staat eine wirk liche Notwendigkeit darstellten. frei zu verfügen. Worauf cs ankomme, kei, daß diese Fonds in durchaus einwandfreier Weise und einzra im öffentlichen Interesse verwendet würden. lLeb- hafter Beifall.) Sonnino versicherte, daß die Politik der Re gierung «eiertet sei von dem Grundsatz der sozialen Gleichheit Lauterkeit der Verwaltung und der strengen Beachtung der Gesetze und der öffentlichen Freiheiten. lLebhaster Beifall.) Da Turäti aus seiner Tagesordnung bestand, schritt man zur namentlichen Abstimmung. Die Tagesordnung Turati wurde mit 22s aeaen 78 Stimmen abgelehnt. Frankreich. Der Senat begann die allgemeine B e rat» na des Budgets: Riau erhob Einspruch gegen die 'beständige Steigerung der Ausgaben. Finanz mrni st er Poincarä wies die Kritiken verschiedener Redner zurück und versickerte, daß die Lage des Budgets nicht beunruhigend sei. Die Einnahmen blieben allerdings 1906 hinter den Ausgaben um 92 Millionen zurück, aber die aussteigende Bewegung der Ausgaben sei allen Ländern gemein, und glücklicherweise hätten auch die Einnahmen seit 1880 ohne neue Steuern zuaenom- men. Die Republik habe stets die nationale Wohlfahrt gefördert. Der Senat beschloß, die Rede Poincarös allgemein an- schlagen zu lassen. Die Generaldebatte wurde hieraus ge schlossen und Artikel 1 des Budgets des Finanzministeriums angenommen. Ter König und die Königin von England sind gestern vormittag von Marseille nach Eoriu abgercist. England. Bei der durch den Rücktritt des bisherigen liberalen Vertreters Stevenson veranlaßten Ersatzwahl im Distrikt Eve wurde der Liberale Pearson mit 4579 Stimmen gewählt. Norwegen. Ter Storthing lehnte mit W gegen 19 Stimmen die Regiernngsforderung ab, die zur Instand setzung des Stfflshoses in Drontheim als Wohnsitz des Königs 50 000 Kronen verlangt. Niederländisch-Ostindien. Amtlich wird auS Haag gemeldet: Nach hartnäckigem Widerstand ist die be'estlgte Stellung der Eingeborenen bei Kautu aus Celebes von den hollän dischen Trupven genommen worden. Der Feind ließ 89 Tote auf dem Platze. Der Widerstand der Landbevölkerung oon Enrekana ans EelebeS ist gebrochen. China. Piraten hielten in der Nähe oon Sanbing drei Passaaicrboote an und beraubten einen amerikanischen Missionar. Kunst und Wissenschaft. 1° Im König!. Opern Hause findet heute s7 Uhr) die große M n s i k a u f s ü h r u n g zum Besten des Uiitcrstützungs- ioiids für die Witwen und Waisen von Mitgliedern der Königl. Kapelle statt. Zur Ausführung gelangen: Erster Teil: a> Ver wandlungsmusik und Schlußszene des ersten Aktes ssür Soli. Ebvr und Orchester), t>) Karireilagszauber sfür Soli und Orchesters aus „Parsifal" von Mcbard Wagner: zweiter Teil: Sinfonie <Nr. 9. I>mc>II) von Beethoven. ck Im König!. 2 ch a usp i el h a use gelangt heute l? Uhr) „Hamlet" zur Ausführung. s-Wochensp'elvlan des Residenztbeaters. Heute, Sonntag: „Alt Heidelberg" <3>/r Ultt>. „Augen rechts" iiid „Die schöne Galatbe" (7>/r Ubr>: Montag n»d Mittwoch: .Zapfenstreich": Dienstag: „Auge» rechts" und „Die schöne Gal. the". Vom Donnerstag bis einschließlich Sonnabend bleibt das Tüeater geschlossen. — A lex a n d e r G i ra r d i. der be liebte Wiener Operetten-Komiker, absolviert auch in diettm Jahre ei» längeres Gastiviel im Residenzthenler. Es beginnt Soniitog. de» 15. April. !Oster>oi,ntagi. Zur Aufführung gelangt Edmund EvSlcrs Operette „Das Schntzeiiliesel" mit Girardi als Blasius Rciill. Billetts für dieses Gastspiel ab Montag, den 9. April, an der Kasse und im Invalidendnirk zu haben. s Konzerl- M > tt er lu » g en v«r Königl. .bofmnsikalten-Handluna oon F. Nies. Kciustinus. Morgen, Montag st H tttir» sürdel der Lieder, adend von W i l b e > m i „e »»» Herma»» Nuß l« im Musenlimse statt. — Magien Mitiworb <8 Uhr) findet r»r großen Saale des Gewerbe- öauses der Lrv e ri in e n t a l - V o rtrag von Dr. B. Swap Ire. Dozent an d-r Lcssiagl,o'l>s»ule in Berlin, einer. Assistent des Bros. Raoul Bietet, des Srsinders der flüssigen Lust, slatt. Herr Dr. Ssicwire wir» über di« Themata: „Flüssige Luft, Navium und drahtlose Telegraphie" sprechen. — Der Kölner Mannergesangverein unter dem Pro- i-kwrale Seiner Majcsiai des Deutschen Katze,S und Königs von Preußen 'Itztzhelm H. (Dirigent: Königl. Masildir-llor Professor Jos. Schwardl wird i» seinem Konzert am l8. April unter Mitwirkung von Fräulein Ang'la Vidron von der Kölner Over uno Herrn Dr. Otto Neitzel tKlavier) tm iKcnnrI'ekaine Mäinnrcdöre von Ernst Heuser („Thalalla"», Netnhold tzecler („Es steht ei» Lind in jenem Tal"), Hugo Jnngli („Spinn, spinn"), Hegar („Totenvolk"), Schubert („Der Entfernie»"). Kreutzer („FrühUngs- nahei,"), de la Hat« („Minnelied"), Kremser <.,Iw,,gelang"), SNiwartz („Die Goientreae") singen. — (Lssre Marlon (Gesang) »ad Honoria Traill (Klavier) geben ein Konzert Sonnabend den 21. April (Neu- ilubicr Kasino). ß In der D-moll-Messe von Mozart, die vom Martin Lnther-Ehor in Verbindung mit dem Mozartverein unter Leitung des Musikdirektors Albert Römhilv am Karfreitag . „in vierte» Mal i» Dresden zur Ausführung gelangt, werden die Soll wie bisher von Iran Schniitt-Czänyi, Fräulein Rothhauler Berlin! und Herrn Franck gesungen: die Tenorpartie singt zum ersten Male Herr Hofopernsänger Nietan (Dessau). P Das Königl. Cvnservatorium veranstaltet Mon tag. de» D.Aplil. nachmittags >/,4Uhr, im R r s ide nz th ea ter seine letzte Prüsnngsaustübruiig. ck TRs Königs. Kuvserstichkabinett hat. nach dem soeben publizierten Bericht der Königlichen Saniiiistiiigen, im Jahre 1905 im ganzen 710 Einzelblättcr und 47 Titelwcrke er worben, van dieien Werken 7 des Kunstdrucks und 40 mit Photo- mechanischen Nachbildungen, von den elfteren wiederum 2 als Fortsetzungen und von den letzteren 9 in Fortsetzungen. 3 als Amanjislttserungen und I als Schlußliesernna. Bemerkenswert sind die Erwerbungen auf dem Gebiete der Graphik: Graphi sche Arbeiten de» IS. Jahrhundert» und der «e«m»art konnten in größerer Anzahl erworben «verden. insbesondere tn- folge eine» nambaslen. lehr dankenswerten Geschenke» de» Säch sischen Kunstvereins. Von folgenden deutichen Meistern wurde» Blätter erworben: die Zahlen hinter den Künstlername» besagen die Anzahl der Blätter: Andrea» Achenbach 4. Karl Biese 1. Peter Halm 2. Han» Hartia 2, Carl Jüzsa 2, Mar Alinger 2, Fritz Lang 5. Frau MedizHelikan 6. Mols Menzel 28. «mil Orlik 34. Ludwig Otto 13 iGrschenk de» Künstler» 10). Max Pietschmann 1, Willi Rudinoss 16 (15 Blatt al» Geschenk des Künstlers), Heinrich Wolfs 1, Walther Zessin« 6. Bon dem um die Mitte deS 19. Jahrhundert» tätigen BildniS-Lithographen Aböls Hohneck wurden 118 Blätter erworben. Ferner konnte auch eine Anzahl neuerer französischer Kuitttdrucke ««vorbei, werden, Blätter von BSjot, BeSnard. Fantin-Latour. Goeneutte, Raffet, Rodin und Simon. Der Spanier Nogelio de CguSquiza schenkte zu zwei von ihm gekauften Radierungen noch 18 Blakt. Numerisch am geringsten ist der Zuwachs an Handzeich nungen. Es wurden hier 84 Blätter von deutschen RAnst- lern erworben, davon 30 al» Geschenk. Besonder» bemerkens wert sind drei Blatt von B. Genelli. vier Mott von Karl Schönherr, drei Blatt von Ernst Rietschel. geschenkt von Herrn Eduard Cichorius aus Leipzig, sowie 22 Blatt, geschenkt von Hermann Prell, darunter 10 unter Borbshalt deS Eigentums auf Lebenszeit. Bemerkenswert, wie immer, waren die Aus stellungen dieser Sammlung, die im einzelnen an dieser Stelle seinerzeit kritisch gewürdigt worden sind. Im ersten Saale wurden die Handzeichirungen alter Meister au» der Albertina in Wie» in Nachbildungen ausgestellt. Im zweiten Saale folgten die Ausstellungen der neuen Erwerbungen ein- ander in monatlichen, Wechsel. Im dritten Saale war im ersten Vierteljahr eine Ausstellung der von Bode und Hofstede de Groot herauspegebenen Nachbildungen nach Gemälden Rembrandts, es folgte im zweiten Quartal eine Ausstellung von, Bildern zu Schillers Leben und Werken, im dritten Quartal eine solche von Nachbildungen der Miniaturen des livra ck'trvurss des Herzogs von Berrv und den Beschluß machte im letzten Biertel- iahrc eine Ausstellung von lltachvildungen nach den Gemälden der Sammlung Speck v. Sternbnrg in Lützschena bei Leipzig und des Barons v. Ärnkentbal in Hermannitadt. 4 Dt« Kollektion aravhtzcber Arbeiten Wbtstl« rS bleibt nocl» einige Zeit in Emil Richter« Kunstialon (Prager Straße) aus- gestellt. Ber'aust wurden di« jetzt an Radierungen »Adam und Eva", „Sarlo moriiing- Kulteriea", „Farge", „Fninelle", „Unsase Lenemeni" : an Lithographien „0>a»t« de Suöde", „Tarriere sbop". .Louo« Stallrrv". f Neben Gustave Cour bet, dessen Werke jetzt im Krinstlalon Ernst Arnold z» elner Eliie-AuSsteltung vercintgt sind, imereüierni in den Ausftktl»ng«ril»»,e» Wiltdrusser Strohe l vor allem dt« markigen Studien S, v Gedliardt. Werke von Fritz von Mid« und «in« größer» An- zadl der koloiitilck seinen Landschgsle» de« Münchner« R. Sirck. Nutzer, oeni sind noch verlrelen Fr. von Drsregger, Ad. Hengeler. Franz Stuck und »n weißen Kadineit Storni v. Gravcsande. ck Die Leipziger Stadtzverotzdireten batten bekanntlich der vom Stadtrate gewünichten Uebertraguna der Stadttheater- pacht an den Schanspicldirektor Volkner widersprochen und beschlossen, den Posten onszuschreiben. Jetzt teilt der Stadtrat den Stadtverordneten mit, daß er auf seinem Standpunkt ver- l-arre und bittet sie, von der Ausschreibung Abstand zu nehmen. Falls man aber doch daraus bestehe, schlägt der Rat u. a. vor, auch dem neuen Pächter eine Erleichterung von etwa 50 000 Mark zu gewähren und ihm die Uebernahme der Verträge des jetzigen Personals aufzuerlcgen. Hierzu ersucht der Rat die Stadtverordneten um ihre baldige Zustimmung. Mit Rücksicht aus die Dringlichkeit der Angelegenheit werden sich schon am Montaq die zuständigen Ausschüsse und am nächsten Mittwoch das Kollegium der Stadtverordneten dazu schlüssig machen. Gleichzeitig haben sich auch 181 Mitglieder und Angestellte des Leipziger Stadtthcatcrs mit Oberregisseur Carl Dalmonico an der Spitze a» den Rat und die Stadtverordneten mit einer Eingabe gewendet, in der die Bittsteller ihrem großen Hledaucrn über die von den Stadtverordneten beschlossene Ansichreibnng der Theaterpacht Ausdruck geben, und in der sie gleichzeitig Protest erhebe» gegen die vielfach vertretene An sicht, das Theaterpersonal könne in kurzer Frist ohne Rück sicht auf bestehende Verträge entlassen und durch ein neues ersetzt werden. In der Eingabe an den Rat wird darum ge beten. dem Beschlüsse der Stadtverordneten nicht berzutreten, dagegen, falls die Direktion Herrn Volkner nicht übertragen werden sollte, Frau Gcbeimrat Staegemann ans ihrem Pacht- ocrtrage nicht zu entlassen, sondern ihr eventuell die pekuniären Erleichterungen zu gewähren, die es ihr ermöglichen, bis znm Schluffe deS Vertrages in diesem auSzuharren und so ihre Ver pflichtungen dem Personale gegenüber zu erfüllen. tz Da» Gemälde des Vclnsauez „Venns »nd Enpido", vaS bei feiner Ausstellung in einem privaten Knnstsalon in London so beiß umworben wurde, itt nunmehr ffir 900000 Mark in den Besitz der Londoner N n t i o n a l g a l e r i e übergegongen. Zwei Mitglieder der Vereinigung ..Tim X-tion»! ärt ('ölleeticm b'unä" zeichneten allein 300 000 und 160000 Mark. DaS Bild hat einen großartigen Platz im svanlschem Saale zwilchen dem be- ksibmten Gemälde König Philipps IV. und deS AdiniralS Pareia erhalten. x M. G. Conrads 60. Geburtstag wurde in München von den literarischen Vereinigungen der Isarstadt durch ei» Festmahl im „Bayrischen Hof" gefeiert. Dem Festmahl, bei dem der Jubilar mit seiner Gatt!» und seinem Sohne erschienen war. wohnten über bnnderk Teilnehmer bei. darnnter Max Halde, Ganghvser. Tboma, Bierbaum, Thomas Mann. Fritz v. Ostini mit ber Redaktion der „Jugend", die Redaktion des „Simpli- cissimns". Rüderer. Hans v. Gnmppenberg und zahlreiche Damen. Trinksprnchc wurden ausgebracht von Di. Hirth, Max Halbe. Schanmbergk, Jiffiizrat Nosentbal. In bewegten Worten dankte Eonrad für die Eh»»»g. Dem Mali! folgte eine durch künstlerische Darbietungen verschönte gesellige Unterhaltung. Während des Druckes eingegaagen« Neueste Drilhtmeldniigen. AIgeciras. Der Kaiser verlieh unter anerkennenden Worten dem Botschafter v. Nadowitz den Schwarzen Adler orden, dem Grasen Tattenbach die Brillanten zum Roten Adlerorden 1. Klasse und dem Geheimrat Klehmet di« Klone zum Roten ALlerordcn 2. Klasse. Vermischtes. ** Italienische „Aprilscherze". Der ^Corriere della Sera" berichtet über eine Anzahl mehr oder minder ge lungener ,,Pesci d'Avrile" (eigentlich „Apriifrsch«"), die am 1. April in Italien losgelasscn worden sind. Recht nett ge lang ein .kommunaler" Aprilscherz in Turin. Hunderte von Hausbesitzern erhielten am 31. März durch Re Post die mit zahlreichen Amtssiegcln versehene Aufforderung, am 1. April, vormittags zwischen 10 und 12 Uhr, auf dem Pvlizeibureau zu erscheinen, um aus hygienischen Gründen über die Abtritts- irnocn und die Abzngslanäle, die sich auf ihren Grundstücken icsändcn, Auskunft zu geben: im Falle des Nichterscheinens werde die Polizei die Latrinen aus Kosten der säumigen Be iher und — Benutzer untersuchen lassen. Der Witzbold, der Lesen Sckerz ersonnen hatte, konnte zufrieden sein, denn es and am Bormittage des 1. April eine wahre Völkerwanderung nach dem Rathauie statt, und die AmtSdiener hatte» Mühe, den Hausbesitzern bcgrcstlich z» machen, daß man sie in den April geschickt habe. Unter den Opfern oeS Scherzes be- anden sich Priester, Nonnen und sogar ein besoldeter Stadt rat: viele Hausbesitzer erschienen mit umfangreichen Bauplänen, aus welchen jeder Abteil genau verzeichnet war. Recht heiter war auch ein Scherz, der in Mantua gemacht wurde. Zwei unge Ausländer hatten sich in einer lustigen Gesellschaft schwer wleidiat und sich gegenseitig zum Duell herauögeiordert. Nach einem Austauich gewichtiger Protokolle wurde von den Zeugen beschlossen, das Duell am 1. April stattfinden zu lassen. Kurz vor dem Duell beschlossen die vier Zeugen in einer gemein- amen Sitzung einstimmig, die Schüsse unblutig zu gestalten. Die beiden Kämpen mit ihren nur mit Pulver geladenen Pistolen wurden auf dem weichen Rasen einander geaenübergestellt. Beim zweiten Schüsse lies einer der tapferen Männer querfeldein, während der andere erleichtert nusalmete und triumphierend um sich schaute. Mit großer Mühe brachte man di« Helden wieder hübsch ziisammcii woran) sie sich unter Tränen und Küssen versöhnten und ihren Zeugen gemeinsam ein Frühstück gaben. - ' " - '
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