Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060408012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906040801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906040801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-08
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6^31-6 LdiäsefI släsiosliefe^nf ! ?nüZen2»>-.7. »es Dr. Alexander Wekerle Graf Julius Andrassy, Traf Albert 'Apponyi, Franz Kossuch. Geza Polonyi, Graf Hadik und Gras Zichy ms Kabinett einlreten iverden. Wekerle begibt sich in Audienz zum Kaiser, um die Liste der Kabiuetlsuulglieder zu unterbreilerr. Da- Ende der Marokko-Konferenz. Akgeciras. Die Sitzung zur Unterzeichnung des Protokolls begann Iieuie vormittag 11 Uhr. Ein kalligraphisch geschriebenes Exemplar ist von sämtlichen Dele gierten unterzeichnet worden und wird im Archiv von Madrid hinterlegt. Ein anderes Exemplar. LaS als übereinstimmend aeglaubigt ist, wird jeder Delegation überreicht werden und wird die Unterschrift des Herzogs von Almodooar trage». Di« Damen der Delegierten wohnten der Sitzung bei. Algert ras. In der heutigen Vormittags-Sitzung zur Unterzeichnung der Genera takle erklärte der Herzog von Almodooar nach der Verlesung der Akte, die eine Stunde vcanspruchte, daß die marotkanischen Delegierten, weil ein Teil der Beschlüsse der Konserenz noch nicht vom Sultan genehmigt sei, zunächst die Akte nicht unterzeichne» konnten. 'Der zweite italienische Delegierte, Malmusi, wird sich im Auf träge der Konferenz nach Fez begeven, um dem Sultan die Generalakte vorzulegen. dessen Entscheidung alSdann gegebenen- tallS gleichzeitig als Unterzeichnung und Ratifikation seitens Marokkos gelten soll. Dann stellte der Herzog »on Almodovar zunächst die Frage, wie die eine Mitwirkung der schweizerische» Regierung ooraussetzeniden Beschlüsse, nämlich Ernennung eines 'chweizeriichen Oiiiziers zun» Geueralinspekleur der Polizei und Zuständigkeit des schweizerischen Buiides-Tribnnals für ge- wisse die Staatsbank betreffende Fragen, zur Kenntnis der schweizerische» Regierung gebracht werden lollen. Der Bot- 'chafter von Radowitz >chlug vor, den Präsidenten zu be auftragen, zunächst in nicht offizieller Weise anzufraaen. Der französische Delegierte Reooil schloß sich diesem Vorschläge an. Hieraus erklärte der amerikanische Delegierte White namens «einer Regierung, daß diese keine Verantwortlichkeit sür die Durchführung der Belchlüsse der Konferenz übernehme. Vis- eonli-Venosta dankte dann dem Vorsitzenden für seine hingebungS- volle Tätigkeit und bat ihn, dem König von Spanien die Huldi gung der Konferenz, sowie ihren Dank für die gewährte Gast- sreundschaft zu üdermitteln. Der Herzog von Almodovar dankte seinerseits dem italienischen Delegierten Visconti-Venosta. dessen vermittelnder Tätigkeit er einen großen Anteil am Gelinge» der Konferenz zuschrieb. und erklärte namens seines Königs, seiner Regierung und des spanischen Volkes, daß sie glücklich gewesen seien, der Konferenz diese Gasifreiindschast zu gewähren und so dis Verwirklichung des Friedenswerkes zu erleichtern, von dem er Hove, daß es insbesondere Marokko zu gute kommen werde. Hieraus erfolgte die Unterzeichnung. Nach derselben ergriff El Mokhri das Wort, um der Konferenz für ihre Arbeit und Fürwrge zu danken, worauf der Herzog von Almodovar ihm in ourtoisievollen Worten antwortete. Zum Schlug verlas der Präsident eine Schlußrede, in der er aut die Bedeutung der Konferenz binwies und allen Beteiligten für ihre Mitwirkung dankte. Dann erklärte er dis Internationale Kon- 'erenz von AlgeciraS sür geschlossen. Zur Katastrophe von ConrriEres. Lens. lPrw.-Tel.s Der Kamps gegen das Feuer in den Gruden wird unter günstigen Umständen fortgesetzt. 11 Lei ch c n wurden in der letzten Nacht aus Schacht 4 in SallauniineS zu Tage gefördert. Sieben Tote wurden von den Angehörigen erkannt, wobei sich erschulernde Szenen ereigneten. Wegen des Leichengeruchcs macht es Schwierigkeiten, Leute zu finden, die es unternehmen, in den Gruben nach Toten zu suchen. Le n S. sPrw.-Tel.I 60 Mann sind ständig unterwegs, um ii den drei Unglücksgruben die Leichen zu > amineln und nach etwa noch vorhandenen Leoenden zu suchen. Alle EKilerien ois aus die verschüttete in der Issephine-Nordwest sind bis setzt ergebnislos abgesticht worden. Auch in dem »och nicht eröst'neten kurzen Stück der Galerie wird kaum mehr Lebendes aufzufinden ei», da aus der anderen Seite das Grubenfeuer wütet. Lens. Heute früh wurde das Feuer in Schacht 2 wieder stark bekämpft. Der Rauch dringt in Schacht 3 und 4 ein. Die heute früh cingesahrene Rettungsabteilung entdeckte zwischen schacht 3 und 4 ein lebendes Pferd. Die Streiklage ver schlimmert sich. Der K o h l e n in a n g e l wird stark cmpfun- den. Die Kleinbahn Lens-Frevent hat de» Verkehr eingeschränkt und man befürchtet, daß er ganz eingestellt werben muß. Die 'Ausständigen sind sehr erregt und die Erbitterung der Be völkerung gegen die Ingenieure hält an. Zur Lage in Russland. Petersburg. Die „P. T.-A." meldet, daß der Gouver neur von Twer, Sleptsow, heute nachmittag in der Hauptstraße s dir Stadt durch eine Bombe getötet wurde. Berlin. lPriv -Tests S ach fische Orden erhielten die iiachgeiiannien, beim Reichsichatzamte angestclltcn Be amten: das K'omturlreuz 1. Klasse des AlbrechtSvrdens der liinerstgarssekretär Twele und Wirklicher Geheimer Oberregie- rnngsrat Reumann: das Komturkreuz 2. Klasse desselben Ordens Geh. Lberregierniigsrat Herz: das 'Ritterkreuz 1. Klasse des- >rlben Ordens Rechnungsrat Zschuckert. — Der Reichs- ' a n z l - r macht bekannt, daß der durch Gesetz vom 18- März '904 vorgesehene -Schutz non Ernndungsliinster» und Waren- -eigien auf die Bäurische Jubiläums-, Landes-. Industrie-, Ge werbe- und Kunst-Ausstellung Nürnberg 1906 Anwendung findet. Berlin. sPrrv.Tel.s Dis „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in freu Rückblicken u. a.: Fragt man. >ras der Reichstag in 2cm orbeits- und mühereichen Senionsabschnitte nach Weih- nachten geschaffen und geleistet hat. so kann die Antwort nicht allzu ermutigend ausiallen. Der verflossene Seisionsabschnitt hat nicht blos unter der übermäßigen Ausdehnung der Debatten, londern auch unter dem meist, und selbst bei wichtigen Ab- iiimmungsn, recht schlechten Beinch der Plenarsitzungen zu leiden gehabt. Hoffentlich bat Sie Diätenvorlage. die nunmebr vom Bundesrate dem zuständigen Alis'chuß überwiesen worden ist, die günstige Wirkung auf den Besuch der Sitzungen und die vielfach in idealer Konkurrenz damit stehende Tauer der De batten. die nian sich in weiten und vor allem in parlamentarischen Kreisen selbst davon verspricht. Berlin. tPriv.-Tel.s Im Zustands geistiger Umnachtung hat sich heute vormittag der Amtsgerichtsrat August Degener, der lange Jahre beim hiesigen 'Amtsgericht I tätig war, in seiner Wohnung zu Groß-Licbterselds mit einem Jagdgewehr er- s ch o s s e.n. Ter Tod trat aus der Stelle ein. Berlin. Professor Robert Koch hat heute vormittag ni Begleitung seiner Gattin Berlin verlassen, um seine aus anderthalb Jahre berechnete Reise nach Afrika zur Erforschung der Schlafkrankheit anMrelen. Caemnih . sPriv.-Tests In Hilmsdors bei Gerinaswalde schlug der Blitz in die Stnhlsaorik von Weiß. Vier Arbeiter wurden verletzt, einer darunter schwer. Kiel. In der letzten Zeit werden Melsungen verbreitet, di? dahin gehen, daß an der Nordsvitze der Insel Sylt ein kleiner Kriegsbeilen erbani werden fall. Au amtlicher Stelle ist über den Ban eines solchen Hafens im Nordostiee- gebiete nichts bekannt. Kiel. Die letzten Uebcrrcste der russischen oft- asiatischen Flotte sind in der Ostsee angekommen. Der Panzerkreuzer „Rcsinia" mit dein Admiral Jessen und der „Gromoboi" vom Wladiwostok-Geschwader haben den Großen Bstt passiert. H a in b u r a. sPciv.-Tests Laut Kabelnieldung ans^Wladi- wostok ist der Damvser „Kensinglon" von der Reederei Sloinan n. Eo. am 5. d. M. mir einem russischen Truppen- transport von 5 Offizieren und 1044 Mann von dort nach Odessa in See gegangen. Köln. sPrio.-Tel.s In Verfolg der Untersuchungen über die hier oorgekommenen nnstciiigrcichen Kollidieb stähle, die durch eine weitverzweigte Diebesbande verübt wurden, von der zwei Eisenbahiibeamte jüngst verhaftet worden sind, kam man auch der H e h I e r g e s e 11 s ch a s t ans die Spur, die die ge- nohlenen Vayugüler schleunigst nach dem AuSIande versandte. Es wurde ein Ehepaar verhaftet. Als der Ehemann dem Unter suchungsrichter oorgefnhrt und darauf in einer Einzelzelle nister- gabracht worden war. verübte er Selbstmord. Die Polizei ist >a,ch den übrigen Mitgliedern auf der Spur, von denen mehrere in daS Ausland geflohen sind. Auch eine bekannte Heirats- ubwindkeri» >n zahlreichen großen Städten in hochange- , sehenen Kamillen ihre Opfer fand and dieserbalb jüngst von der Kölner Strafkammer zu 2 Jahren Züchthant verurteilt worden war. verüvte Selbstmord. Gleiwitz. Anläßlich der bevorstehenden -großen Manöver verde« in der bakteriologischen Abteilung des Hygienischen In stitut» zu Beuchen Mannschaften de» dort «arnlsonierenden dritten Bataillon- des 23. Jnsanterie-Regiment« auf Genick- starre untersucht. Bei 2k» Mann ist der Diplokokkus in laten tem Zustande gefunden worden. Ein Mann ist an Genickstarre schwer, drei Mann sind leicht erkrankt. Wien. Bei der heutigen Kesselexplosion in der Fabrik Mt I. Elsinger u. Söhne sind zwei Arbeiter umgekom- men und 20 verletzt worden, zum Teil schwer. Drei Arbeiter werden vermißt. Rom. Auf Anweisung von höherer Stelle hat gestern der deutsche Botschastsprediger Schubert den Vorsitz in der organisierten evangelischen Gemeinde nirdergelegt, aus der bereits vor zwei Jahren der größte Teil der evangelischen Deut schen Roms ausgetreten war. Hinsichtlich des Gottesdienste» und der geistlichen Versorgung aller Evangelischen tritt keinerlei Aenderung ein. Dem BotschaftSprediger Schubert ist vom Kaiser der Rot« Adlerorden 4. Klasse verliehen worden. Rom. Der „Gazetta de Popolo" zufolge beabsichtigt der Manneminister 4M Millionen zur Ergänzung der Flotte zu fordern. Paris. In dem heute abgehaltenen Ministerrate wurde die Einsetzung einer Kommission gebilligt, die die Verschwel- zungdesSyndikatS- und de» Vereinsaeletzes vorberaten toll. — Hauptmann de Larminat und Leutnant Tricorout-Rosc. die gestern von den Kriegsgerichten in Nantes bezw. Nancy freigesprochcn worden sind, nachdem sie sich geweigert hatten, an der Inventar-Aufnahme teilzunchmen. sind in Disponibilität oersetzt worden. London. sPriv.-Tel.l Ratais Straslruppe unter Oberst LeucharS verließ gestern Krelown mit vier Geschützen, die von den Anhöhen aus die Zulu-Rebellen Sambatas in ibrem Versteck in »iizngänglichem Buschlande beschießen sollen Während die Kafsern Auskunft über Sambatos Bewegung ver- sigcrn, boten mehrere Häuptlinge ihre Hilfe gegen die Rebellen , die höchstens 500 Krieger zählen. Mgemein wird dort «in Zusammenstoß erwartet. Die Natalregierung wünscht den Krieg ohne Beibilfe von britischen Regulären zu beenden, ob- wohl das .Kriegsamt die Absenkung einer Batterie nach Süd afrika befahl. Petersburg. Dem hiesigen französischen Botschafter Boinvard ist der Großcordon des St. Alexander-Newsky- Ordens mit Brillanten verliehen worden. elnnekenve Deve»ck,en deAnden Seite 4.» Var«. <i> »dr nachnntlaa.» Neri« »».I8>/„ Mo»«n«r IN».80 «aantar se i». N'U« Pl>r»uat«I»i« 7».'iN rilrk'» iuniftc «i»l,td»> SS Zd Dirlenlol« l«r,sr. VUo- manbank 618, -. viaattbabn 788.—. Lombarden t88,—. Behauplet. Var«, arodiittenmartt. Wenrn oer Avril 78.8». »er gull-SIiignii 88.ro. ruht-. Sl-Iruu« v-r Avril «».— «er Kevtemder-Dejemd« 87,—. steliz. AiidiN vir April 86.78. »er -Sevlemder Dezemder 88,80, ruhig. »«Nerda«. Produkten . «eriq«. wollen ver Mul —, »rr vktoder — A»88in ver Mot —, ver Oltoder —, <>«iLittl»Io«. OertllcheS nnd Sächsisches. — Ans 'Anlaß des LandtagSlchlnsseS fand gestern nachmittag 6 Uhr im Bankcltsnale des Rcsidenzschlosses z» Ehren der Heircii Landtagsabgemdncte» Königliche Tafel statt, an der Seine Majestät der König, Ihre Könial. Hoheiten Prinz Johann Georg, Prinzessin Matl> ilde mit ihren .Hofstaaten, die Staatsnrimster. die Abteilungsdirekloren und Vortragenden Räte der verschiedenen Departements der Ministerien, die Präsidenten des evaiigeliscb-lnthe»Achen Landeskonsistoriiims. des OberlandeS- aerichts, der Oberrechnnngskammer rc.. Polizeipräsident König. Generaldirektor der Staalsbabnen von Kircbbach u. a. m. teil- nahmen. Tie Königl. Taiel war geschmückt mit den Kniistichätzen der Hossilberkammer. kostbaren Vale» und farbenprächtigen Blume»-, arrangements. Nachdem der Champagner serviert war. brachte Se. Majestät der K ö n i g den T r i n ki vrn ch „Ans des Landes Wohl und aller getreuen Stände" aus Diesem Trinktpruche! folgten zwei weitere Toaste und zwar seitens deS Präsidenten der Ersten Kammer. Herrn Oberstmartchalls Grafe» Vitzthumi von Eckstädt, „aus das 'Wohl Sr Majestät des Königs" und ^ seitens deS Präsidenten der Zweite» Kammer. Herrn Geh. Hosrats, Dr. Mebnert „auf das Wohl aller Mitglieder des Königl. Hauses". Zu allen drei Trinkiprüchen blie'en die Königl. Hos- rwmpeter Fanfaren. Nach Anshebung der Tafel fand Cercle stakt. — Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnten am Freitag der Prüfung ei, der Prinz Ernst Heinrich unter Leitung des Schul direktors Richter s4. Bürgerschules unterzogen wurde. — Seine Majestät der König traf gestern nachmittag m Begleitung jcineS Flügeladjutanten, Oberstleutnants von Lchönberg, nach einem Lvaziergamr« durch die Dresdner Heide in Langebrück ein, holte senie beiden Töchter, die Prin zessinnen Margarethe und A l i r, die mit der Bahn von Dresden eintrasen, vom Baknhofe ab und beaab sich mit ihnen nach dem „Hotel zur Post , wo der Kaffee einflenommen wurde. Lpäler trafen auch die jungen Prinzen in Beglei tung ihrer 11 Mitschüler und des Militärgouoerneurs, Barons 'Byrn. dort ein. Während der König mit den Prinzessinnen bereits um 4 llhr 13 Min. nach Dresden zurückkehrte, ver- weilten die Prinzen mit ihren Kameraden bis 5 Uhr 11 Min. — Ihre Majestät die Königin-Witwe hat dem Inhaber der Firma Keßler in Breslau, Kaufmann Westphal, das Prädikat „Hoflieferant Ihrer Majestät der Königin-Witwe von achsen" verliebe». — Zeremonienmeister Graf Wilding von Königs brück. diensttuender Kammcrherr der Prinzessin Mathilde, hat Ich mit 14tügigem Urlaub nach Lberitalien begeben. — Neichsgerichtsrat Tr. Wulfert in Leipzig erhielt das Rittelkieuz 1. Klasse des Verdienstordens und Nittergntslnspektor Reichert in Schönfeld das Albrechtskrenz. — Professor Dr. Robert Bruck erhielt einen Lehrauftrag sür Geschichte der kirchlichen Kunst; gleichzeitig wurde er zum etatsmäßigen außerordentlichen Professor au der Technischen Hochschule ernannt. — Geheimer Hoirat Professor Dr. Fritz Schnitze wurde unter dem 1. April 1906 zum Bibliotheksdirektor an der hiesigen Technischen Hochschule ernannt. — König Fliediich August hat genehmigt, daß der Stadtkach und Oekvnom des Kaufmännischen Veieinsbanses Scherpe in Leipzig den Titel Herzogl. Sachsen-Altenhulglscher Hoftraitenr annehme und führe. — Folgenden in der Hofhaltung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg Angestellten wurden österreichische Ordensdeiorationen verliehen, und zwar Hoffourier Nau- mann das goldene Verdienstkreuz mit der Krone, Lakai Wicke und Portier Delank das silberne Verdienstkreuz. — Vorgestern ist hier nach längerem Leiden der frühere Rektor der Kreuzschulc Oberschulrat Professor Tr. Hu lisch gestorben. — Am Freitag fand aus dem Trinitatiskirchhofc die Beerdi- aung des in Braucrkrcijcn weit bekannten Begründers der Radeberger Exportbierbrauerei. Herrn Brannieisters Trangott Gäbler. statt. Er, der Nestor unter den sächsischen Brauern, war am Dienstag ini 80. Lcbensjabre hier, Rictschelstraßc 16, nach einem überaus arbeitsreichen Leben verschieden. Geboren 1826 in Lichtenberg, batte er 1866 in Radeberg die erste Brauerei errichtet und deren Umwandlung in eine Aktiengesellschait sda- mals Radeberger Felscnketterf im 'Jahre 1872 bewirkt. Er er- baute dann später noch die Radeberger Papierfabrik und die Malzfabrik. — lieber dieArbeit d e r D e p u t a t i on e n der Ersten Kammer des Landtages ist mitzuteilen, daß die erste Deputa tion 49 Sitzungen nötig hatte, um den außergewöhnlich starken Stois zu bewältigen. Die zweite Tevutation bedurfte 31, dis dritte Deputation 27 un«d die vierte Deputation 36 Sitzungen. — Am 4. d. M. konnte der Leiter der 4. Bozirksschule. Herr Direktor Ludwig, auf eine reichgefegnete 45jährige Lehrer- tatigkeit zurückblicken. Mit Bliimemchmuck und l>erzlichem Gliickwunjch begrüßte das Kollegium der Schule den hoch verdienten Jubilar zu dem seltenen Feste. Zum großen Be dauern seines Kollegiums wird Herr Direktor Ludwig mit Ende dieses Schuljahres lein Amt als Schulleiter niederlegen, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. — Im neuesten sächsischen MIlltür-DerordnunaSblatt werden bezüglich der Reserveentlassuna und Rekrut,net«« stellung Anordnungen bekanntgrgeoen, die den vom «aller über die Rekrutierung de« ' Heere« 1S0V erlassenen Be- iliminnngcn entsprechen. Der spätest« Sn »lassungstag der Reservisten ist der 2V. Sevtember lS08. ver denjenigen Tuippenteilen. dt« an den tzeihslichungen teilnel iindet die Einlassung der zur Reserve zu beurlaubenden 2 schäften ln der Regel am zweiten, auHuavmswetse am ersten .. dritten Tage nach deren Beendigung oder nach dem Eintreffen den Standorten statt. — Bei der Einweihung des von Lrau«haar»Ge- denk stein« bei Poncourt verteilte die Auszeichnungen Herr Oberst v. Zobel, nicht, wie berichtet wurde. Herr Haupt«»»n o. Zooel. — Das Frachtgut versendende Publikum wird zur Hintan- Haltung von Zweifeln darauf aufmerksam gemacht, daß sich der 6 Uhr-Schluß der Annahme nur auf F r a ch t st ü ck g u t de- zieht. Die Annahmezeiten sür Eilgut und Wagenladungen werden davon nicht berührt. — Zur Metallarbkiterbewezung. Der Stand der Aus sperrung der organisierten Metallarbeiter in dex Kreishauptiiiannschast Dresden ist ungefähr derselbe geblieben, wie er am Donnerstag, dem ersten Tage der AuS>p«rrung, war. Jedenfalls hat die Bewegung nicht weiter um sich ge- griffen. Die Getverkoereinler IHirjck-Dunckerj. di« sich vor erst mit den Mitgliedern deS Metallarbeiterverband«« solidarisch erklärt halten, haben, wie berichtet, zum Teil die Arbeie wieder ausgenommen, und die organisierten Tischler, dl« zuerst Miene mochten, die Aussperrung der Metallarbeiter mit einem Streik zu beantworten, haben auf Anraten der sozialdemokratischen Berbaiidslcitung hiervon Abstand genommen. DaS geschlossene Vorgehen der Industriellen und nicht weniger auch sie am Freitag veröffentlichte Erklärung des Verbandes haben b«. schwichtigend auf die Kampsessiiinmung gewirkt. Diese Er klärung wird übrigens, damit ihr Inhalt auch jenen Arbeitern bekannt werde, die die großen Tageszeitungen nicht lesen, am Sonntag an den Dresdner Änschlagläulen erscheinen und Man- tag in den Indnstrieorten der ganzen Kreishauptmannschast Dresden verbreitet werden. Die Veröffentlichung in großem Maße geschieht, um nicht irrtümliche Auffassungen über die Ursachen der folgenschweren Abwekrmaßregel entstehen zu lassen und den Weg zu kennzeichnen, auf dem eine Einigung überhaupt möglich ist. Die Ausacsperrten verhielten sich bis jetzt über- all rubig und belästigten nicht ihre arbeitenden Kollegen. Man gesteht es sich aum in einsichtigen Arbeiterkreisen ein, daß der gegenwärtige Zustand bald ein solches Ende finden muß. das durchaus nicht ini Sinne der Organisationsleitirug liegt, die ihre Taktik, einem Betriebe nach dem anderen ihre Forderungen vorzulegen und sie durch Streik „mürbe" zu machen, durch die allgemeine Aussperrung schwer getrosten siebt, um so schwerer, als gegenwärtig die Verbandskasse durch grö ßere Streiks in Hannover und am Unterrhein sehr in Anspruch genommen ist. Der U m s a tz v e r l u st. den die Eisenindustrie der Kreishauptmannschast Dresden durch eine nur achttägige Aussperrung erleidet, wird auf 3—4 Millionen Mark berechnet. Gegen 13 800 Mann sind ausgeiverrt auf Grund des Verbands- beschlusseS. dazu treten noch Tischler und andere Berufe, die infolge des Stillstandes der Fabriken zum Feiern gezwungen sind. In den nächsten Tagen werden wegen des mangelnden Gusses auch die Betriebe aufhören müssen, die bisher wenig- stens teilweise noch mit Nichtorganisierten arbeiten konnten. Am Montag dürste die Zahl der Feiernden bereits 18 000 über schreiten. Bis heute haben noch nicht die geringsten Versuche stattgefunden, eine Einigung herbeizuführen. — Borsckmu sür den zweiten Dresdner Renntag. Die 'Dresdner Rennsaison findet mit dem heutigen Tage unter gleich günstigen Auspizien wie am Eröffnungstage ihre Fortsetzung, denn die sechs aus dem Programm stehenden Rennen werden hervorragen den Sport bringen. Die Rennen beginnen wieder um 2^> Uhr und verkehren die Sonderzüge vom Hauptbahnhofe sSüdholles von 2 Uhir bis 2 Uhr 6 Minuten nachmittags. Auch läßt die Dresdner Fuhrwesen-Gesellschaft wieder die beliebten vier- Person 1,50 Mark. Im nachstehenden versucht der Rennverein die mutmaßlichen Sieger zu bezeichnen: Im Preis von Hütten dürste „Franzi", über den viel Gutes oerlautet, die »Situa tion gegen .iLuflikus" beherrschen. Im Morihburger Hürden- Rennen weist er zunächst auf „Maya" unter Printen hin, aber auch „Catania" mit Lippold dürfte ein gutes Rennen laufen; bei „Chic spricht sehr di« Rciterfrage mit. Im Clou des Tages, dem Preis von Gruna, dürsten sämtliche im Programm oufge- führten 10 Streiter ins Rennen geben. Nach öffentlicher Form muß man „Alcejte" unter Jockei Warne vor „Cake Walk" auf den Schild erheben, aber auch „Goldwährung, die in der Ar beit vollauf befriedigt, kann als Siegerin ltervorgehen. Ini Preis von Grimma erwähnt der Verein „Iler II" an erster Stelle mit „Sp-arklet" und „Ratisbonne". Der Preis von Reick dürfte „Utopie" oder „Gafus" Zufällen. Im Preis von Schön- seid legt der Verein das Ende zwischen „Vicrklee" und „Vasco da Gama II". Auch „Kathrcin" wird nicht weit vom Sieger sein. — Tie Entstehung, Entwicklung und wirtschaftliche Bedeu tung d eS A u t o in o b i ls. so lautete das Thema eines Vor trages. den Herr Dr. R. B ii r» er-Berlin, Svndik»« des Mitteleiiroväiiche» Motorwagen-Vereins, am 5. April in der Monalsveiiammluna des hiesigen Bezsrksvereins Deut scher Ingenieure hielt. Der Vortragende verstand es mit seinen interessanten Ausführungen die zahlreich erschienenen Zu hörer bis zum letzten Augenblicke zu fesseln. Er schilderte zunächst die historische Entwicklung des Selbstfahrzrnges mit Hilfe von trefflichen Lichtbildern, die uns vis in das 17. Jahrhundert aus die Erfindung des ersten deutschen selbstfahrenden Prachtwagrns durch den Nürnberger Uhrmacher Hnutzscb znrücksübrten, dann manches ergötzliche Bild aus den, werteren Werdegänge de« Auto mobils zeigten und mit der Vorführung der neuesten Tvpen diese« modernen Verkehrsmittels schlossen. Es folgte» Erörterungen über die Vorteile des Automobils gegenüber dem Pferdebctriebe und dem Eisenbahnverkehre, über die Verwendung desselben seitens Privater. Kansleiite, Nerzte, Industrieller, ii» öffentlichen Ver kehre. im Fenerlöschwesen, im Pvstbetriebe, in der Landwirtschaft, für militäwche Zwecke »sw. Der Redner verschwieg nicht, daß die Antonivbiltechiiik aus dem Gipfel der Entwicklung noch nicht an- gelangt sei, und daß die Anschaffung-- und Unterhaltungskosten noch eine beträchtliche Höhe erreichte», sprach aber doch die Ueoer- zeugung ans. daß der Motorwagen sich mimer mehr als Verkehrs mittel der Zukunft hcrausbllden und gleich dem Fahrrade mit der Zeit die heutige Voreingeiioninienbeit vieler Kreise besiegen werde. Besonderes Interesse boten am Schluß des Vortrages die Mit teilungen über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Automobil- Industrie in den verschiedenen Ländern, aus denen zu entnehmen war, daß Deutschland die zweite Stelle einnimmt, indem cs rund 100 000 Personen i» diesen, neuen Jndustliezweige mittelbar und unmittelbar beschäftigt und im lausende» Jahre eine Ausfuhr von etwa 30 Millionen Mark erreichen dürfte. Frnnkretch dagegen, daS »och einen Vorsprung vor uns hat, fabrizierte im letzten Jahre 22000 Automobile im Werte von 141 Millionen Mark und führte für 57 Millionen Mark nuS; cs sind dort etwa 300000 Personell direkt und indirekt beschäftigt, »»d anf je 2000 Einwohner Frank reichs kommt ei» Automobil, ans je 2000 Einwohner auch ein Motorfahrrad und ans je 300 Personen ei» Fahrrad. Lebhafter Beifall dankte Herrn Dr. Bürner für seinen tnhaltreichen Vortrag. — Die Pensionierung der berufsmäßigen Gemeindebe«»1e« hat zu einer wichtigen prinzipiellen Entscheidung deS säch- sifchcn Obervcrwalitungsgerichls gesuh-rt. Der Baupolizei-Inspektor Mittag war von Januar 1890 bis Oktober 1895 als Stadtbaumeistcr in Roßwern au- aestellt, trat dann aber als Banpolizei-Injpektor in den Dienst der S t a d t g e m e i n de Freiberg, die ihn nach Ablauf einer halbjährige» Probezeit, unter Vorbehalt vierteljährlicher Kündigung, endgültig anstellte. Im Juni 1899 erkrankte M. an einem Nervenleiden und begab sich, Heilung suchend, in ein Sanatorium in Bad Kreischa. Auf «ine Anfrage de« Frei berger Ctadtrots teilte der M. behandelnde Arzt mit, daß die Krankl,rit mit zweifelloser Sicherheit als progressive Paralyse fcstgestellt worden und unheilbar sei, und Paralytiker seien, sobald die Diagnoie feststcht, als Geisteskranke anzusehen, ivesyolb sie für ihre Handlungen nicht verantwortlich wären. Davauf be schloß der Stadtrat am 27. Februar, dem Beamten die Stellung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)