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vermischtes. Bemerkenswert« Enthüllungen übe, das drutk englische Verhältnis im Bueenkrteg«. die sich „ einzelnen auf ihr« Richtigkeit nicht kontwlltrren lassen, di« aber wegen ihrer Quelle jedenfalls allgemein interessant sind, macht der bekannte englische Publizist William Thomas Stead in dem von dem Londoner Anglo-German Friendintp Committee heraus» denen „Analo-Geiman Courier". Er übeischreibt seinen rtikel .Unberechtigte Undankdaikett" und tritt energuch für seine flicht der Dankbarkeit Englands dem Deutschen aiser gegenüber rin. ,Jm Jabre ttiOl". erzählt Stead. .früh» stückte ich mit meinem siede» alten Freunde M. Lessar. dem damaligen -weiten Haupt« der russischen Botschaft, im Traveller»' Kind. Nach dem Frühstück geriet M. Lessar ln eine nachdenkliche Stimmung und bemerkte: »Ich bin gespannt, welchen Preis Dentschlanv kür die Dienste erhalten wlrd, die eS England während dieses KrieaeS leistet." .Dienste?" sagte ich. .was für Dienste?" .Dienste, anryortete er. ,,io groh, datz ich keine Beloh nnng. die England geben könnte, für angemessen Hallen kann' Ich wt»S darauf hin. datz die Unterstützung bei de« anatolischrn Eisenbahn und der venezolanischen Schulden - Eintreibung-- Lzvedition al» S oonta-Zahlung angesehen werden könnte. „Padl" sagte M Lrssar, .da- sind Kieinigkeiten. WaS Ihr Euch nicht klar zu machen scheint, ist. dah der Kaiser mehr als einmal zwischen Euch und einer europäischen Koalition gestanden hat. Ganz allein tat er da», und dazu noch angesichts der leidenschaftlichen Be geisterung sür dir Buren auf seiten seine? eignen Bolle» I Ich «nn Ihne» versichern." sggte M Lessar, .ich habe niemals ein Volk einem anderen gegenüber so ties verpstichtet gesehen, wie eS England dem Deutschen Reiche gegenüber während diese? Kriege» geworden ist. ilnd da die Deutschen niemals etwas umsonst tun, so bin ich gespannt, welchen Preis der Kaiser fordern wird." M Lessar girm nach Peking und starb, ohne dieS Geheimnis zu lösen. Aber Erkundigungen an anderen Stellen überzeugten mich, dah die russischen Diplomaten nicht reden, ohne Beweise an der Hand zu haben. Sowohl von Paris als auch von Petersburg erhielt ick Bestätigungen. Die Intrige gegen England w ir dunkel, aber mächtig. Sie wurde vom Grafen Muraview ohne Wissen de- Zaren sortgesponnen, wenn nicht auSgelvnnen. Sie erfreute sich weitgehender Unterstützung von anderer Seite Aber sie scheiterte an der absoluten Weigerung de» KailerS, irgend etwas damit zu tun zu haben. Zu jene» Zeit hatten wir kaum eine Patrone in unsrren Arsenalen oder einen Soldaten im Bereinigten Könkgretch. Wir hatten keinen Freund in Europa anher dem Kaiser. Aber ein Freund in der Not ist ein wahrer Freund. Und der Herrscher, welcher in den dunkelsten Tage» nationaler Gefahr nnS zur Seite stand, verdiente eine bessere Be handlung von uns. denn als Türkeiikaps angesehen zu werden, den jede grimmige Schmähschrift angreifen darf. Unsere eigene Re gierung. vom König bis z»m kehlen Mitglied des Ministeriums, schreckte natürlich davor zurück, zuzugeben, dah sie dem Kaller so viel schuldete. Anderseits wünschte der Kaiser nicht, sein eigenes Volk dadurch zu verletzen, dah er bekannt machte, wie er bas nationale Gefükl zu guiisten der Buren nubeuchtct lieh, um Eng land von seinen Feinden zu befreien. A»herbem gab es noch ver schiedene andere einlenchtende ininnnlionale Gründe, wegen deren der Kaiser nicht wünschte, sür seine Handlungsweise Reklame z» machen. Nun. wenn die Dinge so liegen, sage ich dann zu viel, wenn ich ans Grund der Kenntnisse der angeführte» Tatsache» behaupte, dah. seitdem Oesterreich im Jahre I8öt „die Welt durch eine Undankvarkeit gegenüber Nuhland in Erstaunen setzte", kein o skandalöses Beispiel nationaler Undankbarkeit Europa entehrt hat wie die Art, in - der des Kaisers Dienste durch den Feldzug schändlicher Schmähungen belohnt werden, der so viele britische Zeitungen geschändet hat?" . "Ein Abenteuer auf der Polizeiwache lag einer Anklage wegen Heraussorbcrns zum Zweikampf und Kartelltraaens zu gründe, die vor der 9. Strafkammer des Land- oerichts l in Berlin zur Verhandlung kam. Angcklagt waren der C.tudiokus der Medizin Wilhelm Meyer, der Student der Medizjn Alexander Musall und der Inaenieur HanS Oesireich. der Nacht zum 11. Februar d. I. halten die drei an einer (sitzung ihrer Verbindung tcilgcnommen. Gegen I Uhr mor gens betraten Meyer und Musall in ziemlich angeheitertem Z» ^ . - - mann Backhaus gerade ini Beariss war, den llnfuastifter fest, zustellen. kamen die beiden Angeklagten hinzu. Muiall soll den Beamten sofort zärtlich umarmt und ihm belehrend mitaeteilt haben, dak das Schwarze in seinem Notizbuchs die Schrnt sei. AIS die Ulkerei zu arg wurde, sah sich der Schutzmann schlieklich gezwungen, auch die Angeklagten sestznnehmen. Aus der Polizei wache de» 7. Reviers in der Novalisslrahe sollen sich nun. wie die Angeklagten behaupten, die ungeheuerlichsten Dinge zu- getraaen haben. Als sie gegen das Hinausweisen der Zeugen protestierten, wären die Schutzleute sofort über beide Hergesalien und hätten auf sie losgeschlagen. Schlieklich hieh es: Fesselt doch die Kerls!' Tatsächlich wurde der Angeklagte Meyer guck gefesselt, jedoch nur. wie von den Schutzleuten bekundet wird um ihn an. weiteren Angriffen auf die Beamten, denen er wiederholt inS Gesicht geschlaaen habe, zu bindern. Nachdem M. etwa eine Viertelstunde mit den Handschellen in der Zelle ge- sessen hatte, wäre, wie er behauptet, plötzlich ei» Mann, der eine braune, gestrickte Weste trug. Hereinaeschlüpst und hätte ihm ein paar wuchtige Faustschläge ins Gcsichi versetzt. Ais sie sich wie der in der Wachstu'oe befanden, wären plötzlich mit dem Rufe: „Haut doch die Studentcnbairde zusammen!" mehrere Schutzleute ops sie ««gedrungen, hätten sie zu Boden geworfen und mit Fausten und Stieselabsöken mihhandeli. Dann wäre eine Panse eingetreten. da das Erscheinen des Revieroorstandes anscheinend signalisiert worden war. Bald daraus habe der Polizeilriitnaiil Möllhuscn das Bureau betreten. Als sich Mener und Muiall an ihn wendeten und um Schutz vor den anaeblichen Roheiten der Schutzleute baten, soll der Reviervorstand in brüskem Tone geantwortet haben: „Solche bcs Kerls mühte man immer gleich in Arrest stecken." Dieser Darstellung wider sprechen di« Beamten säst in jedem Punkte. Am nächsten Tage erschien in der Polizeiwache der dritte Angeklagte Oesireich und überbrachte dem Polizeileutnant Möllhuscn wegen dieser Aeuherung eine Forderung aus Pistolen. Das Duell fand in- siolae der Einschreitens der voraesetztcn Behörde des ysesorderten nicht statt. — Staatsanwalt Assessor Pna,ck>e beantraate aeaen Mayer und Musall je 3 Röonate Fesiiinashost, aeaen Oesireich 6 Wochen Festungshaft. Ter Gerichtshof erkannte aeaen die beiden Erstgenannten aus 4 bezw. 2 Woche», gegen Oesireich aus 3 Tage Festungshaft. ** Der Cisenbahnwerkmeister Agten, der sich wegen Unter- schlagung von Eisenbahn-Altmaterial >n Glogau in Untersuchung befand, «stürzte sich Donnerstag abend in selbstmörde - rischer Absicht über die Treppe in den Haus flur hinab. Er wurde mit einer Kopfverletzung in das städti- sche Krankenhaus gebracht. Hier«rdr o sselt e e r sich aest r„ nachmittag mi» dem Tuche. daS zum Verbinden der Kopfwunde gebraucht worden war. ** Ueber di« Tätigkeit der Missionare auf den Herero- sammelstellenOmburounbOtjihaönena berichte, der kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Südwestasrika unter dem 8. Februar diese» IahreS wie folgt: „Gegen Mitte Dezember vorigen Jahres gingen auf meine Anordnung die Millionäre Dithl und Kuhlmann in das Hereroland, und zwar erslerer nach Oijihaänena, letzterer nach Oniburo, um die noch im Felde sitzenden Eingeborenen zu sammeln. Mil der Truppe war vor- her vereinbart worden, keine Patrouillen mehr gegen die Hereco zu schicken. Die Missionare sandten meine sin der Anlage bei- aeskgtes Proklamation vom 1. Dezember durch Eingeborene, die Kicher in derselben Gegend gesessen hatten, nach genügender Er läuterung ins Feld. Diese Bolen waren den Gefangenen und denen, die sich freiwillig gestellt hatten, entnommen und gingen in TllwvS von sechs bis elf Männern aus. »m die Wersten, deren Lage sie kannten, auszusordern, nach den Sammelstellen zu kommen. Ein Beweis für die Zweckmähigkeit der Ein- aeborenen-Patrouillen ist der. dah sich in einem Zeitraum von drei Wochen in Otjihaönena 630 Köpfe, darunter 191 Männer, und in Omburo 646 Köpfe mit 145 Männern ge- stellt haben. Die Sammelstellen stehen unterder Aus sicht der Missionare. Militär ist nicht an- wesend, und nur in den ersten Tagen haben sich die Missionare durch bewaffnete Herero bewachen lassen. In neu angelegten Gärten arbeiten die Herero sur die ihnen gelieferte Verpflegung. Di« Eingeborenen kommen im allgemeinen in leidlich gutem jAsrtstd»», siehe nächste Teite.s WeiiliSiilts! «im! llemveii: LS7 WIlMli IM. 2ns!§!ÜsLsrlAS5M§sv: Lrsmsn, Drssäen, ^rLnkluri L. U.. ÜAmImrZ. Ksixrtz, levuäoll, LLüneLev. Mrvder§, Mr orössvotsv am 4. Lxril 4. im Kurhaus Wsisssf imsors VSVO!8ittGHLra!88S Viosvlsis liklt sieli kür alle iu äris Lruiksaeb eivselilrixtznänn OosolMg empfohlen. Dio 8e<iiit§iil,§oii kür äon Leselirlklsvörlielir sind an äom Leliriltvr ävr Xlisss orlrültliod, voräev ruik Wuuscli auoli portofrei ru§esrmät. llmüim fllirle llek oeillttlieii KM. Lei»'. iliMiI Vavkhau» UaiMll31188trA886 20. 831Ipl8tt2886 38. /So- vorl Vei dnvt vau Klaalnpnpler SV, I*1Ä»ckdn1etev vtv« ännakmv von Lelljern rur VenrinKung mit 2 '/r-4"/«8pe8vnf« ei Vermietung ran vtnrislnsa unter allst»>s«ai Verschluss äsr Lrml»tsr stodenäsn Lslss in unseren nscd äev vvvv«1vv kli ilalrr- vvzxvv im teuer» vv»l «Nel»e»»te1ierev OvvAdo erbeute» rnr -SvNievvlirvns von VS vrl8«Le"»tävckeo aUvr ckrt, visr Llleliteo, vrhunäsll, Schmuck etc. QsZQkäftsvsi'isLunL. leb verlegt« msln Über 16 cksdrs im Hans« bkoritrstrssss 20 dstlnällcb gevessnss 8v»rlsl- vescdltkt photographischer Apparats unä Leäsilsurtilisl iu äss Aackbarksns, Leks sloritr- unä kingsirasso, parterre noä I. Ltags. Der bscloutenä grössere Ilmkang äor neuen Käumljchkslton gestattet mir, meine grosse Lus- »nhl von krcsngnissen aller ersten b'irinon clor krancks absrsickrlieker aulru-tellsn unä vocru- kiihrvn. Lbenso habe ich mehrere, a»k das praktischste eingerichtete Ounkelkammsrn vnä Ver» grösserungxräums rn mivtveissr voborlasaung an meine rsiskrl. kunäsckalt sinkauen lassen. Ickit <ie,n Dank« kür «las mir bisher in reichem Llaasss ontgagengebrai dto Vertrauen rerdlnäa lck die Kitts, mied auch in den neuen l-okalitütsu reckt okt mit Lukträgen dsehrsn ru vollen und reiclins Hochachtungsvoll L.oa»»L.av8. S WM^skneks.Ui'ttLirstl. lil AiMick l«. Vor lS tzayrrn ,rüni>.»r Tinkkar D»Sdrn>«. I. Vas rrftk I»et»>i»>v-V»rrau in SaUilrn. prutc vevlrnrn Nitz all, «rette nur Vieser erstklassige» Finna. Tie besorg« ln »er ganzen Weil dtskreie. unveinertdare «uskünsle üder Familien. VermAgen. Milgiii. Rni. Vorlede» »e. Limiktel,ingen, Perlraueiissackicn. BeweiSmarertal zu ollen Prozesse,», deiinllche Überwachungen dezNgl. Treue. Prvspekt 10 Vig VsrtnsuNcfiv lü lli.s klÜllMltk8-^IlIltzilkIl ill Lranartsv LeLlsiksu kiedus 4v«nal»> vllor I»r«>t»I«Lvo. tz Va1t,ev!»vv»i,«r. >0. Fils le 80. 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