Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189909272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-27
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Nr. 268. Seite 2. M» Mittwoch. 27. Sevtbr. 1899 Kentschleib- mid A-kruspltch-Berichte vom 26. September Berlin Die Ankunft des Kaiiers ans der Miede van Ncuiahrwaffer wird in der heutigen Nacht erwartet. Morgen Barmiltag wird der Kaiser znnächil ii» Beisein des Gencraliirivek- tenrs der Marine den Kreuzer 1. Klasse ..Kaiser" inspiziren, dessen Besatzung seiner Zeit an der Einnalinre van Kiaulschvn vetheiligt wa>. Tann erfolgt die Weiterreise nach Roiniirtc». In Dirichau trifft der Kaiser mit der Kaiserin und den längsten kaiserlichen Kindern zusammen. — Tie Kaiserin Friedrich, die Anfang Oktober zu längerem Ausemhalt nach Schlaf; Rumpeuheiin in Hessen iwcrsiedelt, empfing heute in Eronsberg den Besuch der Krvn- Vriuzessin Stefanie von Oesterreich. — Die „Westd. Ztg" weis; van einem zwischen dem Fürsten Hohenlohe und Minister v Miguel bestehenden scharsen Gegensätze zu berichten, der möglicher Weise mit der A»itsiiiederlcgu»g eines der beiden Staatsmänner enden würde. Fürst Hohenlohe sei gesonnen, wegen der Ablehnung der Knnalvorlage mit der kanserbativen Partei zu brechen, während Herr v. Miguel nach heute aus dem Standpunkte stehe, daß in Preußen nicht gegen die Kanservatipe» regiert werden könne. Die ..Krcuzztg." hat dagegen van zuverlässiger Seite die Ansicht äußern Haren, daß es Herr r>. Miguel und nicht Fürst Hvhenlvhe sei, der zur Zuspitzung des Gegensatzes zwischen den Konservativen und der Staatsregierung beigetrage» habe; insbesondere sei Herr v. Miguel an der Maßregelung der Beamten stark betheiligt und trage für den bezüglichen Erlaß, den er gegengezeichnet habe, die Verantwortung. Die „Kreuzztg." fügt hinzu, wenn diese Dar stellungen richtig sind, so sind weitere Ueberraschungen ans dem Gebiete der inneren Politik nicht ausgeschlossen, denn eS ist selbst verständlich, daß dann auch das persönliche Verhältnis des Herrn v. Miguel zur konservativen Partei eine Aenderung erfahren und der Bieevräsident des StaatsministerinmS dann kaum noch bei einer einzigen der maßgebenden politischen Parteien eine zuver lässige Stütze finden würde. Die „Deutsch? Tgsztg." ineinl, von eineni Gegensatz oder einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem Präsidenten und dem Bieepräsidenten des StaatsminislemnnS zn reden, sei leere Salbaderei. — Die englische „Preß Association" meldet mit Bezug aus die Nachricht der Verpachtung der Delagoabai an England, eS seien Verhandlungen zwischen der deutschen und der portugiesischen Regierung über den «tirtrrs guo in Südafrika im Gange. Die „Bert. N. N." bemerken dazu, die Berbreitnng aller dieser Nachrichten bezwecke offenbar die Ein schüchterung der beiden Bnrenrepnbliken. Dasselbe Blatt wider spricht der Meldung des „Wvlss'schen Bureaus" von der Ankunft eines deutschen Kriegsschisses in Ln Gnapra, da sich zur Zeit keines der deutschen Anslandsschissc in den westindischen Gewässern be finde. — Kürzlich war die Nachricht verbreitet von einem nngcb- lichen geheimen Bericht des Konsuls der Vereinigten Staaten in Essen an die Regierung in Washington, des Inhalts, daß die Firma Krupp an Transvaal kürzlich 15 vollständige Fcldbatterien, 8 GcbirgSbatterien. 20 Mörser u. A. geliefert habe. Dcr.Konsnlar- Agent der Vereinigten Staaten in Essen läßt nun erklären, daß er nie einen solchen Bericht erstattet habe und die Nachricht ans der Luft gegriffen sei — Die Erben des bei dem Untergange des französischest Dampfers „Bvurgogne" vernnglücktcn Herrn Anthon» Pollok aus Washington haben einen Preis von 100,000 Frcs. für die beste Vorrichtung zur Errettung von Menschenleben bei Sec- unfällen ausgesetzt. Hierüber hat die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika den Regierungen derjenigen Staaten, mit welchen sie in diplomatischer Beziehung steht, eine Mitthcilung zugehc» lassen, deren wesentlicher Inhalt heule im „ReichSanz." veröffentlich wird. — Der Staatssekretär des RcichSmarineamts, Kvntreadmstal Tirpitz, hat sich nach Danzig begeben, um dem Kaiser auf der Reise von Lnngsnhr nach Romintcn Vortrag zn halten. Kiel. Das russische Kanonenboot „Abrccl", Kommandant Baron Nolcken, ist, von Petersburg kommend, hier eingetrosfen Hanibürg. Der 20. Deutsche Protcslantentag trat heute hier unter Vorsitz von Tr. Krüß zusammen. Es sind 50 Dclegirlc anwesend. Stettin. Die Verhaftung des Direktors Uhsadel und des Grafen Arnim erfolgte wegen Fluchtverdachts. Haftentlassung gegen hohe Kaution erscheint nicht nnsgcschlossc» Der verhaftete Graf v. Arnim ist ein Sohn des verstorbenen früheren Botschafters Grafen Harr» v. Arnim. Eiiena ch. Der frühere Reichstags- und LandtagSabgcvrd- ncte Kammcrgcrichtsrath Schröder ist hier gestorben. Wien. Fürst Ferdinand von Bulgarien stattete dem Minister dcS Acußcrcn Grasen Goluchvwski einen längeren Besuch ab Wien. Hiesige Blätter, welche das un Belgrader Hvch- vcrrathsprozeß gefällte Urtheil besprechen, geben ihrem Bedauern Ausdruck über die große Strenge desselben. Das „N. W. Tgbl." sagt, König Alexander habe Gelegenheit, durch weiteste Anwendung des Begnadigungsrechts eine wirkliche Gcsnndnng der Zustände in Serbien einrnleiten. Die für schuldig Erkannten seren offenbar ans den Einfluß von maßgebendster Seite hin nicht zum Tode ver- nrthcilt worden, damit eine Rcmednr möglich sei. Hossentlich mache eine inzwischen am serbischen Hoflager eingekehrle richtigere Bcurthcilnng der Lage die Härten des gestrigen Urtheils wieder gut. damit die Annahme schwinde, es sei persönlicher Haß die Triebfeder bei der Verurtheilnng der Angeklagten gewesen * Prag. Ans Schlau wird gemeldet, daß dort de» von Hilsner der Ermordung der Anna.Krüger beschuldigte Erbmann verhaftet worden ist. Von der Uebersührnng an das Kreisgericht zn Kuttenberg wurde wegen großer Erregung unter der Bevölkerung abgesehen. Ter andere von Hilsner des Mordes Beschuldigte. Wassermann, stellte sich freiwillig dem Gericht zu Auscha, um sein Alibi nachznwciscn, Paris. Im heutigen Ministerrath wurde die Ernennung des Generals Telanne. bisherigen SvuS-Ehess des GcneralstabS, zum Chef des Generalstabs und die des Admirals Menard zum Chef des Nvrdgeschwaders vollzogen. — Den letzten aus Algerien cingegangencn Mitlheilungeu znsolgc sind die bcunrnhigendc» Ge rüchte über die Expedition Fonrcan-Lam» unbegründet. Haag. Bei der Berathnng der Anlwortsadrcssc aus die Thronrede wurde in der Zweiten Kammer eine Interpellation über den Briefwechsel zwischen der Königin und dem Papste anläßlich der Friedenskonferenz und über Verfolgungen von Armeniern und Inngtürkcn in Holland während dieser Konferenz eingebracht. Der Minister des Aenßeren erwiderte, er nehme für den Brief der Königin die volle Verantwortung aus sich. Tic Königin lei dem Beispiele des deutschen Kaisers gefolgt, der im Jahre 1800 ge legentlich der Ittternativnalcn Arbeiterkonscrenz in einen» fast gleichlautende» Briese den Papst um seine moralische Unterstütz ung eriuclst habe. Was die angebliche Verfolgung von Armeniern und Iungtürken anlangc, >o seien lolche weder von ihm noch von seinem Tepartemcnt angeordnct worden. London. Tie ..Morningvost" spricht in einem gchäisigen Leitartikel den Verdacht aus. daß die neuen Unruhen in Samoa ans denliche Anstistnng zurückznsührc» seien. Tie Thatiache. daß Teimchland seit 2" Jahren ans die Annettion der Inselgruppe aus- gche, mache es wahrscheinlich, daß eS den Moment, wo sein Günst ling Mataaia wieder genest» und Englands ganze Ausmerliamkeit ans Sndasrila lonzentrirl ici. zur Verwirltirhung seines lange ge hegten Wunsches benutzen wolle. War'chau. Unweit der Gvuvcrnemcntsstadt Lublin rissen sich beim Bergaussahren eines hanvliächlich mit Eisenbahnschiene» beladenen Güterznges 8 Waggons los und sichren'von steiler Höhe in eine Kompagnie Sodaien. welche bei dem Bau der Bahnstrccke arbeiteten, hinein. 10 Soldaten waren sofort lodt, 10 wurden Icbcnsgesährlich, 20 leichter verletzt Belgrad. Hier ist man der Meinung, daß das kommende neue Ministerium die in dem Attentatsvrozes; Vcrnrtheilten, ein schließlich Tanschanovic. anincstircn werde. New-Port. Admiral Tcwc» ist an Bord der „Olmnpia" hier eingetrosfen. Alexandria. Ter sofortige Vvrmavch der Truppen des Sirdars Lord Kitchener gegen den Khalise» kann des schlechten Wetters wegen nicht erfolgen. Aus dein gleichen Grunde ist der Bau der letzten 50 Meilen der Enenbcchn vorläufig verschoben worden. Tie heutige Berliner Börse verkehrte in meist schwacher Haltung. Tic Spannung am Geldmärkte verstimmte. Ter heurige Reichsbankauswers konstatirt die Zunahme der an den Geldmarkt gestellten Ansprüche; die steuerfreie Notcnrcstrve ist verschwunden, der Baarbestand hat sich um ll.'r,' Mill. vermindert, der Betrag der umlaufenden 'Noten um 33.17 Mill. Mk. erhöht. Ultimo geld war heute ziemlich knapv. auch hält die Unsicherheit hinsicht lich der Transvoalirage die Stimmung unter Truck. Banken säst durchweg nachgebend. Kommanditantlxeile und Tresdnec Bank lebhafter angeboren. Von Eisenbahnen deutsche ziemlich behauptet, von nemden Transvaal etwa 5 Pro; niedriger Montanwerthe nstdriger aus größere Realisationen Renten still. Türkentooie an geboren und etwa I'« Pro;, niernger Heimische Fonds ab- gc'chwächt Ptivardiskonr 1' >» Ultimoaeld st-«—- Prcz — Ter «oiritus-Markt lag stau Tie Engagements für sevtembrr > sind erledigt, sur neue Unternehmungen besteht keine Neigung. Loco 70er 41.20 Mk. oder 80 Psg. niedriger. Termine stark an-, geboten und bis 1.20 Mk. niedriger. Im Getreide-Verkehr dauerte die lebhafte Nachfrage »ach sofort oder bald lieferbarer Waare an. Am Frühmarkt wre im Mittagsverkchr waren die a» den Markt kommende» Posten von Brot- und Juttergetreidc schnell ausgenommen. Tie Zufuhren sind klein. In Mehl vollzieht sich flottes Geschäft. Weizen zog 1.25. Roggen 0,75—1 Mk. an. Für gnien Hase» bestand reger Verkehr. Weizen- und Roagen- i»ehl steigend. Nach Ermittelung der Centralnotirungsstclle der vreußischen Landwirthschastskamincrn wurde» bezahlt in Berlin: Weizen 150, Roggen 152,50. Hafer IM Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 110. Roggen 117, Hafer 128 Mk. — Werter: Regen, Südstidweslwiird. ffraoklurl a. M. «Schluß ! Srkdit 221.50. riiconlo IIN.ro Dreidn» vaur —. siaarsbahn Iw,.00. Lombarden 22,2». Laurablllle 255,8». Ungar. Sold —. Porluarelen —. Ruhig. Paris. ,2 »hr Rachmittags.i Rente roo.eo. Italiener S2.Ü5. Svanier «2.20. Porlugiek'n 21.0» Türken 22.50. Türkenloose 112,20. Ottomandank 5vl,a». Slaats- vab» —, - . Lonibarde» —. Träge. vertlicheS unv Sächsisches. — Sc. Majestät der König begab sich gestern Mittag von Schloß Moritzburg nach Klingeiiberg-Coliiriritz. um bis Donners tag ans Grilleilburgcr Revier zu jagen. Se. Majestät nahm i» der dortigen Oberförster«! Quartier nnd gedenkt Donnerstag Abend »ach Villa Strehlen zurück zu kehren. — Zur gestrigen Tafel bei Ihrer Majestät der Königin im Schlosse Moritzburg waren mit Einladungen ausgezeichnet worden: die Zutritlsdame» Ihrer Majestät der Königin Frau v. Malortie geb. Komtesse Einsiedel und Iran v. Carlowrd-Hartrtzsch acb. v. Carlvwitz-Maxen, sowie Hofmarschall Frhr. v. d. Buslche- Streithorst und Gemahlin. — Das Kv .i > g l. H o fla ger wird heute von Schloß Moritz- burg nach der Königl. Villa Strehlen verlegt. — Ihre Kaiser!, nnd Königl. Hoheit die Fra» Herzogin Philipp von Württemberg ist vorgestern Abend 9 Uhr37Mm. hier eingcirossen und hat im Prinzl. Palais. Parkstraße. Wohnung genommen. Die Fra» Herzogin, in deren Begleitung sich die Hofdame Gräfin Dczasse befindet, wurde von Ihren Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Johann Georg aus dem Hauptbahn- Hofe empfangen. — Se. 'Majestät der König hat genehmigt, daß der Kaufmann und Bicrgrvßhändler Emst Fleischer in Dresden die ihm von Sr. Majestät dem Kaiicr von Oesterreich verliehene Jubnänms- Erinnerttiigsmedaille nniichme und trage. — Dem Kirchner und stellvertretenden Standesbeamte» Ostrstav Sch neider i» Grimma wurde »ach -lOjühriger pflichttreuer und segensreicher Thätigteit heim Scheiden ans dem Amte daS Albrechtskrenz nnd von der Stadt Grimma eine Prachtdibcl ver liehen. — Der Präsident der OherrcchnuligSkaiiinier Edler v. d. P laut tz ist vom Urlaub zurückgekchrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. Bei der gestern in Pirna stattgesrrrrdenen Stichwahl zum Reichstage wurden für Lotze (Reformer) 12,920. für Fräßdorf (Sozialdemokrat) 12,295 Stimmen abgegeben. Es ist somit Lotze als gewählt zn betrachte». Herr Lotze, der in Pirna anwesend war, wurde von seinen Wählern zur Wahl frerrdigst beglückwünscht. 'Acht Ortschaften, die das Gesaninit- ergebmß nicht beeinflussen, stehen noch ans. Die Wahlhetheiligiing war eine sehr rege. Irr der Stadt Pirna, wo man für Latze 1408, für Fräßdorf 1!!88 Stimmen zählte, wählten 78 Prozent der ein- getragciieir Wühler. Im Hotel „Kaiierhvf" war das Bureau für Lotze, im „Enrvlabad" das für Fräßdorf aufacschlage». Es herrschte bis in die Nachtstunden reges Leben daselbst, das sich bis auf die Straßen fortpflarizte. Im „Earolnbad" spielte eine Kapelle auf. Mit größtem Interesse wurde a» beide» Stellen die 'Bekanntgabe der Wahlresirltate aus den einzelne» Bezirken wahrgenommcii. — Tie amtliclw -Zusammenstellung des Wahlergebnisses erfolgt am Sonnabend. 'Vormittags IO Uhr, im „Hotel zum 'Adler" in Pirna durch Herrn 'Anltshauptmnnlr Frerherrn v. Teubcrrr. — Wie der „Pirn. Anz." mittheilt, habe» sich Vertreter der nationalen Parieic» in de» Städten S ch anda n und Scb »itz mit den Städten Hohnstem nnd Königsicin i» Verbindung gesetzt, in» Herrn Eiviliiigenieur und Fahriköesitzcr Kant in Schandau als Kandidnteir für de» Landtag ausznslelleii. — Gestern früh ist nach schwerem Leiden Herr Geheimer Rath Friedrich Iäppelt, Miurstcrial-Tireltor a. D.. Ritter deS Grosstreuzes vom 'Alörcchtsordeir u. > w., g c st ort> e n. Mit ihm ist ein 'Beamter von rincrinüdlichcr Pflichttreue und große» Fähig keiten. ein Meuich von tresslicheir Eigenschaften des Herzens und Eharatters aus dem Lebe» geschieden, der im Gedächtnis; seiner Kollege» und Freunde allezeit einen Ehrenplatz cinnchim» wird. Rameiillich die 'Beaiistenfchast Dresdens hat irr dem Verewigte» einen Man» von hohen Verdienste» zu betrauern, der jederzeit »i» das Gedeihen seines Rcssoris. der Verwaltung der Königl. Sächs. LaiideS'Anstalten. die unter ihm z» einer selbstständigen, vierte» Alstheiluug deS Ministeriums nusgebaut wurde, aus das Eifrigste bemüht war, und dessen hervorragendes Orgaiiiicitions- lalcnt und geistige Intelligenz auf de» verschiedensten Gebiete» der Verwaltung sich rühmlichst bctliätigt hat. — Iäpvclt würde am 10. Otlobcr 1824 zu Dresden geboren, erhielt seine wissen schaftliche Vorbildung aus dem hiesige» Kreuz-Grimnasium und sludirle »ach dessen Absolvier»»«» in Leipzig Jurisprudenz. 'Nach zurückgcicgte» Studie» irrst er Ende der 40er Jahre als Akluar m das Gericht zn Tharandt ein, war 'Anfang der 50er Jahre vorübergehend bei der Königl. Polizeidirelliorr thätig, aus welcher er in das Königl. Ministerium des Innern beruscn wurde. Bei seinem am 1. Januar 1898 ersolgien llcbertritt in den Ruhestand chrle die Gnade Sr. Majestät des Königs leine Verdienste durch Verleihung des Grvßkrenzes vom Allnechtsoldcii. Die Beerdigung des Entschlafene» findet Freitag Bormitiag 11 Uhr auf dcinTrini Inlisfriedliosc statt. - Mil aufrichtiger Theilnahmc vernimmt man, daß der Präsident uuicrer Ersten Stäirdekaiumcr Sc. Erccllenz wirklicher Geheimer Rath Gras von K ö n ncri tz ans Lossa seit einigen Tage» ernstlich erkrankt ist. Tie Krankheit besteht in einem sehr schmerzhaften Darmleiden. Aus eine telegraphische 'Anfrage er hielten wir geiler» erfreulicher Weise die Nachricht, daß der Ver laus normal ist. — Zur 8. Hauptversammlung des Vereins sächsischer R ealschul! e hrer in O s ch «r tz hatten sich uugesähr 150 Theil - uelmrer eingciunden. 'Am 23. ds. M. VormstragS sandeir siinf 'Abllieilungsiitzungeii statt. In der 'Adtheiluiigssitzuiig für malhe- maliich-irattirwissenschailliche Fächer, in welcher Herr Direktor Tr. Volllieriiig Bautzen über: Begriffsbestimmungen und -Bezeich nungen. besonders der Winkel an Parallelen, sprach, stellte Herr Tircttor Tr. Lange-Oichatz den Eintrag. für die maihematrich- nattirwrssenschastlichc Sektion ständige Ohmänner zu wähle», ivelchc die Vorträge zu wählen rcsp. vorzribercile» hauen. Dieser 'Antrag gelangie zur Annahme und wurden hierauf die Herren Tr. Lange für die mathcniatiiche und Tr. Jakobi für die riattrr- wmcnschastliche Sektion gcwäbli. — In der Alstheiluug für Geo graphie nnd Geschichte sprach Herr Eberl ehre« Tr. Berlet-Oschatz aber die vom Archivrath Tr. Ermiich-Dresdc» hcrarisgegepciicii Gruirdkariei, Sachicns. In der Tektionssitzlrirg für Deutsch sprach Herr Tirektor Pros.'Tr. Schaattchmidt-Ehemintz über die Korrektur und Eeirsirung der deutschen 'Aussätze, und im Änichlirtz daran fand eine 'Besprechung der Leitsätze statt, die 1807 her der Lvbauer Hauptversammlung an den Vortrag des Herrn Oberlehrer Fiedler Dresdcn-Johannstadt über ..Schriftliche Arbeiten in deutscher Sprache an Realschulen" beschlossen wurden. — In der Sektions- srtznng sin neuere Sprache» wurden Vorträge gehalten von den Herren Oberlehrer Nicklan-Leipzig ll und 'Barth-Oichatz. — In der 'Abtheilung technische Fächer niußtc der Vortrag des Herrn Eberlchrcr Esteirbergec-Pirna aussallen, da die Theilnehmcr über andere wichtige Frage», wie Ausstellung von Schülerzeichirungen rc., verhandeln mußten. Um 12 Uhr fand die Hauptversammlung statt. Ter Vorsitzende des Vereins. Herr Tirektor Pros. v. Brause- Leipzig, hieß, wie das „Leipz. Tagcbl." mittheilt, die Versammelten herzlich willkommen und überbractste die Glückwünsche des Ministers und Geh. Ralhes Vogel, welcher durch Sitzungen der Reichs- Schultommiision in Karlsruhe leider am Erscheinen behindert war. Herr Prof. v. Brause iprach über „Die Entwickelung des Real- ichulwei'eirs seil 1870 71". Herr Tr Lariae-Oschatz hielt den Fest vortrag über das Thema „Tas ethische Moment ini mathematiich- noturwisienichastllchen Unterricht" Zum nächsten Versammlungs orte wurde Glauchau gewählt. — Am 'Nachmittag sand ein ge meinschaftliches MiltagScsien im „Löwen" und am Abend ei» Beisammensein mit den Gastgebern im Tchützenhanse statt - Vom I. Januar UM an, dem Tage des Jnkrnsttretens des deutsche» Bürgerlichen Gesetzbuchs, ändern sich auch Iheilweise die BestImmungen über Fundsachen. An dem bisherigen Rechrssotz. daß eine bewegliche Sache nur dann herrenlos wird, wenn der Ergenthünier in der Absicht, auf das Elgentbrr .i zu ver zichte». den Besitz der Sache ansaiebt, wird festgehalten. Wirft man beispielsweise eine bcweglrche Sache, vielleicht ein Paar Spore», die man von den Stieseln abmacht, wert sie Einem hindern oder zerbrochen sind, weg, so stt anzuliehmen. daß man aus das Eigcnthlim daran verzichtet und Der. der die somit herrenlos gewordenen Sporen i» Ergcirbesitz nimmt, erwirbt das Eigeirthuiir daran. Das AncignunaSrecht eines Andere» darf nicht verletzt werden. Gesetzt, um das Beispiel weiter zu verfolgen, hinter den, Herr», der die Sporen weageworfcn hat, geht der Diener desselben her, welcher ein für alle Mal das Recht hat, die weagcworsenc,, Sporen sich anzircignen, so gehöre» sie Diesem. Auch darf eine Aneignung von Sachen (z. B. Dpnamitpatroiien rc.) nicht gesetzlich verboten jein. Verlorene Sachen sind also keineswegs herrenlos, der Eigenthümer muß nach Möglichkeit ermittelt, sie dürfen nicht stillschweigend behalten werde». Wer sie behält, macht sich des Fiinddicbslahls schuldig. Wer eine verlorene Sache findet und an sich nimmt, hat dem Verlierer oder Eigenthümer oder einem sonstigen Eillpsairgsberechtigterr unverzüglich Kennt der Finder die EmpsangSberechtiate» nicht Anzeige zu machen licht oder ist ihm ihr Aufenthalt rinbekaiiiit. so hat er de» Fund oder die Umstände, welche für die Ermittelung der Empfangsberechtigten erheblich sein könne», unverzüglich der Polizeibehörde anzuzeige». Das braucht nicht die Pvirzerbchbrde saus dem Lande der Gemeiirdevorstand oder Gutsvorsteherl desjenigen Ortes zu sein, wo die Sache ge sunden wurde. 'Nach der ministerielle» ArlSsühruirgSvemrdrurng zum Gesetz hat vielmehr jede Polizeibehörde die einen Fund be treffende Anzeige und Erklärung des Finders entgegeiizuiiehnre» und sich ans Verlange» der Annahme der gefundenen Sache oder des durch ihre Versteigerung erzielten Erlöses zu unterziehe». Auch kann jede Polizeibehörde aus die Anzeige des Fundes hin die Ab liefern»» der gefundenen Sache^odcr des Erlöses anvrdnen. Ist der Verderb eurer abgclieserten Sache zu besorgen oder deren Auf bewahrung mit rmverhältiiißmäsiigen Koste» verbunden, so hat die Polizeibehörde die Sache vfseritlich versteigern zu lassen. Die Versteigerung kann fernerhin durch einen Beamten der Polizei bchorde erfolgen. Aber auch der Finder kann nrrtcr gleichen Voraussetzungen die Sache öffentlich versteigern lassen, er hat icdoch vor der Versteigerung der Polizeibehörde Anzeige zu machen. Der Finder ist auch berechtigt nnd ans 'Anordnung der Polizeibehörde verpflichtet, die Sache oder de» VersteigenrngSerloS a» die Polizeibehörde abzuliefcrii. Finderivh» ist aus Verlangen zu gewähren und zwar beträgt er bis zu 300 Mk. 5 vom Hunden vom Werthe der Sache, von dem Mehrwert!) l vom Hundert: bei Tbieren 1 vom Hundert (das H>lndcwegfa»geiiZvird sich in Znkunit also nicht mehr lohnen). Ist eine gefundene Sache nicht mehr als 3 Mk. werkt), so vedars es der Anzeige nicht, eS erwirbt aber der Finder erst nach Jahresfrist das Ergcntl»»». Verheimlicht er ans Nachfrage den Fund, erwirbt er das Eigenthum überhaupt »ich«. Anch arr den übrigen Fundiachcn erwirbt der Finder, wenn sich kein Empfangsberechtigter meldet, ein Jahr nach der Anzeige des F»n dcö bei derPvlizeibehörde das Eigeitthrrmsrecht. Verzichtet ei» Finder aus das Recht zum Erwerb des EigenlhvmS an der Sache, so geht sein Recht auf die Gemeinde des Fundorts über. Wird nun eine Sache, die so lange verborgen gewesen ist, daß der Eigenthümer nicht mehr zu ermitteln ist (schätz), entdeckt, so wird das Eigen- thrrnr zur Hälfte von dem Entdecker, zur Hälfte von dem Eigc»- thümer der Sache erworben, in welcher der Schatz verborgen war. -- Das letzte Hochwasser hatte gleichwie aus der obere» und unteren Barrstrcckc des «rohen Abfangkaiials auch den Bauplatz des staatlichen Fern Herz- und Elektrizitätswerkes vollständig überschwemmt. Derartige uiiliehsamc Verzögerungen sind späterhin, wenn die Grundniancni eine genügende Höhe er reicht haben, durch Vornahme zweckentsprechender 'Abdichtungen aiisgeschlossen. Durch das Fallen resp. AriSpnmpc» des WasierS konnte» inzwischen die Awcite» wieder ausgenommen werde». Die 'Ausgabe des Werkes besteht bekanntlich darin, eine große 'An zahl staatlicher nnd königlicher Gebäude mit Heizung und Be leuchtung zu versorge». In erster Linie sind hierbei rn »ciiircii: das Zoll- nnd Stenerdlrektionsgepärrde an der Stallstraße, das Königl. Hoftheatcr, der Zwinger, das Königl. Schloß. daS zu künftige Ständehaiis. die Königl. Krinslakademie. sowie das neue Polizeidirektionsgcbände. Mittelst eines zwei Meter breiten, be gehbaren Kanals wird allen diesen 'Bauten in eisernen Rohr leitungen Licht und Wärme i» genügender Menge znaesühu werden. Den Ban dieses Kanals hat man ebenfalls in Angriff genommen und ist bereits damit bis zum Königl. Hostheater vorgcdruiigc». Hier ist ihm. wie daS schon ans der Ban stelle dcS Betriehsgcbändes selbst der Fall war, in Gestalt einer zwei Meter breiten, aus mächtigen Sandsieinguader» her- gestellte» Wallmaner mit aiischließeiidcir Kasemattcnhanten ei» Hindernis; erwachsen, dessen Beseitigung viel Mühe und Zeit koste!. Wie ans vorhandene» alte» Pläne» mit Sicherheit zu ersehen ist, werde» sich derartige Festuugsüveneste »och des Oesieren hindernd in den Weg stellen. Hon Voriheil ist hierbei der Umstand, daß die Sohle des Kanals nur in einer Tiefe von vier Meter zu liegen kommt, demnach so umfangreiche Ausschachtungen, wie sie sich bei dem Abfaiigkanal irölhig machten, nicht erforderlich sind Parallel init dem letzteren lausend, wird der Kanal nach vcr- ichiedrne» Abzweigungen gleichfalls durch einen der verschütteten Bogen der Äiigttsliisvllrcke hindurch gesichrt werden. Die unver- »leidliche Störung des a» diewr Stelle besonders lebhaften Vcr kehrS wird durch das Vorhandensein des 'Brückenbogens, über den sich derselbe in der Hauvtiache vollziehen kan», ans das deutbar geringste Maß beschränkt. — Mittheiluiige» ans der Gcsammtraths- sitzuiig. Ter erkrankte Inspektor ii» Stadtkrankenhanse Einert ist auf ici» Ansuchen vom k. Oktober ab in Warlegcld^versetzt worden. Der Rath beschloß, die Oberinipektorstelle dem Sekretär im Gewerbe.'.nite Bahmaiur zn übertragen. — Der Rath verlieh eine erledigte Psmnoncrslclle am Trrckwitz-Hause dem Lohgerber Nicht (geboren 1839), eine erledigle Stelle am Güntz-Hnirse dem Werkiührer Humpich (geboren 1823). — Znm Zwecke der Zuführ ung der Kohlen und anderen Materialien für das Elektrizitätswerk am Wettiiicrvlcrtzc macht sich der weitere Ausbau der vorhandenen ZwciggleiSanlage nothwendig. Der Rath bewilligte zu diesem Zwecke aus den Vorschlag des BeleuchtnirgSausschusses 12,700 Mk. — An, 3. Oktober Mittags erfolgt in öffentlicher Sitzung durch Herrn Laiidgecichlspräsident Dr. Müller die A rrslovs rr n g von 30 Haiivtgeichworenerr sür die vierte ViertelighrS- sitzung des Königs. Schwurgerichts, welcher Herr Landgcrichls- Drrckkvr Tr. Becker vräsidirt. — In seiner morgen 'Abend 8'r Uhr. im Saale des „Kron prinz Rudolf" «Schreivergasse 12, 2. Elage) stattfrirdenden Mit- hicsigc Alldeutsche erste Vorsitzende, Herr glieder-Versammlung veranstaltet Verba» d^ ciiicir Vortrag, den - ^ . Gmnnasial-L berlchrer Dr. Bcrssengc. über das Thema: „Was be deutet sür ir»s Transvaal?" halten wird. — Im Inicratenikeil der heutigen Nummer ans Seite 11 er läßt Herr Rechtsanwalt Dr. Ritz, hier, eine Er klär ring, be treffend Beleidigungen der Inhaber der hiesigen Banksirma Günther n. Rudolvh. — Ter neuerdings wieder, besonders von auswärtige» Künsllcrvcreinignngeir an die Kommission ergangene» Bitte, oie „Deutsche K » n st a rr s st ekln n g" noch um eine Woche zu ver längern, kan» leider nicht staltgegebeir werden. Da die Ovstbau- AuSstellnng sür die Unigeslaltting der Räume zn ihre» Zwecken de» AusstellrrngSpaiast bereits sür Mitte der nächsten Woche be anspruchen mi»;. wird die deutsche Kunst am t. Oktober, dem offiziellen Schlußtermin, sich endgiltig das letzte Mal an der Stichel Allee in einer Reihe prächtiger Geinälde, Skulpturen und kunstgewerblicher Gegenstände bewundern lassen. — Ein auch in weiteren Kreise» bekannter und geachteter Bürger unserer Stadt, der Landschaftsmaler und vormals lang- lährige Zeichenlehrer am hiesigen Aiinett-Nealahinnnsiiim, Herr Gustav THubert, feierte am 25. d M. mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Zahlreiche mündlich und schriftlich dargebrachte Glückwünsche und Festgaben, u. A. ein von der „Dresdner Kunst- aenoff'enschaft" gewidmetes kostbares Blumcnaebiirde, legten Zeugnis; ab von der Liebe und Verehrung, deren sich der Genannte namentlich bei «einen alten Schülern erfreut. Nach der in der katholischen Hoskirche Vorgeirvn,menen Einsegnung des Jubelpaares vereinigten sich die Verwandten desselben zu einer Fcstfcier im British Hotel. Möge dem überaus rüstigen Paare noch ein langer und glücklicher Lebensabend beschieden icm. Tie Notiz, daß in den Ortschaften de« Mulde- und Jahnathales schwere Tliphilserkrankniigen ausgetreten leie» und daß der Herd der Epidemie Ostran sei. wo bis «etzt 50 Per» soiren trank darniederläaeii, ist. soweit der Bezirk Döbeln in Frage kommt, unzutreffend. Eine Thplmsepidemic ist i,n dortige,, Bczitk nicht «nisaetretcn. In Ostran sind nur vereinzelte Personen in längerer Frist am Ttzvhus erkrankt und diese sind bi« aus »in, Person gegenwärtig sämmtlich tvicderhergestcllt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)