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Dresdner Nachrichten : 07.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870407
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-07
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.04.1887
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Mr Li» »,vr»»dn»r varhrleht»«". «vMi» kür alle Mittwr L«r ^vlt nimmt m t»rik- mLe»ts« l*roi»«L lL»«r»ta LU Li« erst» »rnd ältest» Annoncen-G»pedttt4»n ÜLLSönstsiü L VoZIsr, vrssäöL. Vvt»«n.Xd^.°°. «Lph^lloÄ ^°""'b«k°rö«nw, 1-7 vr«»l«n. «. «peil, «ach». 0»r»r^»eu>«r»».> «Piriins pe.liNL. r«»»/„ Aprii-Mnt «M. Inni-IuN i«gü>, «uanft-Septdr. 48,88. Rönae» «Piii-Mal l2!>,88, Mn» Juni Sepk.-Oi». l29.ini. «üdöl l,eo per «Peil Mai 44,88. Zink »n,Inpt8p> Weiter: Prachtvoll. Stellt«, li. April, Aachm. 1,8. «Gelreidem.» Weite» mall, loe» 188-188, April-Mai 183,88. Juni- Juli 188,88. Raaac» inalt, loco 1>4-l18, April-Ma, il7.88, Juni öinli I28L8. Rubel rnliill, April-' Mai 43^-8. Srpl.-Oit. 44.N«. s»> ritus lual«. loco 39,8«. Apchl- Mai 39,48, Juni Juli 48,48, Auailll- Sept. 41.88. v I de rteld.ii. April. Tiel,c». tige wencralperlammiunn de» Vale» ländliche» Krucrperilchcrminsgcikll ichail nknel)mi»lc ole Verweil»»,, einer Dividende von 1i> Prozent. Nleich 2t<« Mark per Arlie. »s»»« ««»»« wLÜVLLrvll ! zock» Xrt «in» äs» dväsutonästoii KlaLdüttoa äss In- nvä Xusl»n<1«s, omptvklsn in rviedknltisor ^.usvadl HV1UI. «MI L 8oüu, LI. W>AO«pT««Ii»t«Nv ILIV ü.p.p»t,nt. ,, »»- -»» I lirir'c (ek»I»«»ä«Iier. «eränfchkaser IKUk8ekIis85vk ^ ^ M ,rette «ntz sreee». Auf lvunsch: 14 täg. ssrobez. kostrnfr.- Keine HhttrbeschLd. —12000 St. im Gebrauch. Ourt Orosäen-^., Ikereßienßtr. 2. UtzM'NM'M-kptzmliM! 0rvsst63 8orkimvut in itUon Rroislssson. «s «vl»»»aok voll« »Ieul>«»tvn. HVll»,lr»lr«Pb,tr««8« 2, runäekst clom zVItmarlct. er. Avritr KImKner, «r.S7. W.J°hrg.U^.»u^MM«Errr kciont»ortlichn Redalteur kür PolitischtD vr. lkmll vierev ln Dresden Mehr als einen Grund hatte der Zar, als er die Einladung Frankreichs an Rußland, die Pariser Weltausstellung zu beschicken, mit einem festen Nein I bcantwvrtcte. Aller augenblicklichen Svm- imthien ungeachtet, welche grobe russische Kreise für Frankreich be sitzen, lätzt sich Kaiser Alexander einzig vom Staatsintercsse leiten. Tie große Festveranstaltung, die unter dem Vorwand einer Welt ausstellung 1889 in Paris zur Jubelfeier der sranzös. Revolution vor sich gehen soll, würde einen Massenbesuch von Russen nach Hans ziehen. -Hier wäre ein Weideplatz ersten Ranges für die nihilistische Agitation geschaffen worden, der, nnüberwacht von der uisiischcn Polizei, neue Mordanschläge auf den Zaren ausgcbrütet halte. Außerdem widersteht es dem Zaren, sein Reich an einer Ausstellung zu betheiligcn, die ausgcsprochcnermaßen die 1769er Revolution, die Jakobincrherrschast, den Königsmord verherrlichen >all. Tie Ablehnung der Bethciligung Rußlands hieran verdient l alle Anerkennung. TaS monarchische Europa sollte überhaupt auindsätzlich sich enthalten, an einer Huldigung der Revolution Ihcilzunehinen. Wie sollenldie Völker es sich znsammenreimen, daß die Monarchien sich an einem kvnigsseindlichen Nrvolutionsfeste betheiligcn? Wenn die Franzosen den Ausbruch einer Revolution >eieui, die zur Hinrichtung ihres Königs und der Königin führte, geht uns TaS nichts a». Aber daß sie das monarchische Aus land dazu einladcn, das ist ein starkes Stück. Wir hoffen daher, daß auch aus Berlin ein festes und starkes Stic und Stimmer I nach dcr Seine zurücktönt. Man kann zugeben. daß eine Weltausstellung ui gewissem Sinne als ein Friedensunterpfand aufzufassen ist. Ein Land. das ein solches großartiges Unternehmen veranstaltet, sagt damit, daß cS bis zur Eröffnung dcr Ausstellung, wahrend derselben und vielleicht noch ein Stück darüber hinaus den Frieden nicht zu brechen beabsichtigt. Es ist aber ebensogut möglich, daß eine Welt ausstellung nur eine Art großer Theatervorhang ist, hinter dem ru- Land nur um so eifriger, aber verdeckt, einen künftigen Krieg vorbereitet. Versöhnen wir etwa die Franzosen, wenn Deutschland in 2 Jahren in Paris ans der Weltausstellung erscheint? Ver- gchlen die Franzosen, nachdem wir uns an ihren Triumphwagen gewannt haben, deshalb auf den Wiedererwerb von Elsaß-Lothrin gen? Rur ein Kind kann dies glauben. Alle diplomatischen und nn,fugen Liebesdienste, die Deutschland Frankreich geleistet, hat Lenteres mit höflicher Verbeugung eingesteckt, ohne den Rachekricgs- gedanlen deshalb aufzugeben. Unser Erscheinen in Paris bessert nicht waiikreichS Gesinnungen gegen uns: unser Fernbleiben verschlechtert sie nicht, und thätc es dies jo. nun. so müßten wir eben auch damit lechven Wohl aber ist das deutsche Beschicken dcr Weltausstellung geeignet, die Franzosen übermüthigcr zu m«chcn, als sie ohnehin sind. Sie würden eine lückenlose Vertretung, des >Auslandes aus der Weltausstellung dahin deuten, daß Frankreich nrir zu rufen brauche, und alle Erdtheile beeilten sich, ihm zu huldigen. Mit .ucundlichkeit und Wohlwollen allein läßt sich eben bei den Fran zosen 'Nichts erreichen. DaS sind die politischen Gesichtspunkte, aus denen es noth- wcndig ist, daß Deutschland ebenso kurz und bündig wie der rus- sisihe Kaiser das Beschicken der Pariser Weltausstellung ablehnt. TaS würde vielleicht auch Oesterreich zu einem gleichen Schritte crmuthigcn. Aber auch innere, sachliche Gründe verstärken die poli- tl'chen. Welchen Vorthcil dürfen sich der Gewerbefleiß, die In dustrie und die Künste Deutschlands von dem Unternehmen ver wachen ? Die Bethciligung an einer Weltausstellung kostet ein gewaltiges Stück Geld, verursacht große Mühe und beansprucht cbr viel Zeit. An letzterer fehlt es bis 1889. Ehe aber unsere Industriellen sich in die Arbeit stürzen und die Kosten aufbringen, um angemessen und würdig zu erscheinen, fragen sie sich doch: ob sich ihr Kundenkreis infolge dessen vermehren wird ? Frühere Welt ausstellungen haben da schwere Enttäuschungen gebracht. Die deutsche Nationalausstellung in Berlin scheiterte daran, daß ein großer Thcil unserer Industriellen die Betheiligung daran für nicht sahnend fand. Und doch hätte eine Nationalausstellung viel eher Werst), als ein Wclttrödclmarkt. Plante man daS Unternehmen in Rain oder London, so sprachen die gleichen Gründe, wie jetzt gegen Taris. Es wird zwar auch in Deutschland eine Handvoll erster ffnmcii geben, die aus Ehrgeiz oder Gewinnsucht eine Beschickung wünschen, aber für die Hauptmasse unserer Industriellen springt Nichts heraus. Aach vor dem Osterfeste hat die RcichSregiernng daS in der Thronrede augckündigte Versprechen erfüllt, zum Vortheile des Hand werks die Innungen zu kräftigen. Was für Ergänzungen der Ge werbeordnung vorgeschlagcn werden, ersieht man in der „Tgsgesch." Die Handwerker werden gewiß diesen Schritt mit Freuden verneh men. andererseits auch bekennen, daß es nur eine Abschlagszahlung >jt, die weit hinter dein Erstrebten zurückbleibt. Das Ganze läuft nur darauf hinaus, den Antrieb zum Eintritt in die Innungen starker zu machen. Jetzt steht der Fall bekanntlich so, daß die Innungen eine Anzahl wohlthätiger Einrichtungen in's Leben ge rufen haben, wie Herbergen, NrbcitSnachwcisungsbureaus, zum Theil auch Fachschulen, die allen Gewerbtreibendcn gleichmäßig zu Gute kommen, auch denen, die sich einer Innung nicht angeschlossen l aben, sie wohl gar nach Kräften bekämpfen. Es ist aber ein ganz uugcrcchtfcrtigter Zustand, daß nur die Jnnungsmeister die Kosten tragen. Künftig sollen auch die Nicht-Jnnungsangehärigen ge zwungen werden können, zu den Kosten solcher JnnungSeinrichtun- gcn beizutragen. DaS wird für Viele ein Sporn sein, der Innung l eiiltvrten. Bo« «UM HeslHiaunWMveiS GHU abxr her jcht «mptivdlt rur biilißou unci prußtisdiou lisisv W'vnrnlvr-ITvikie- IraKvr als Ilnieum clor I^iabti^Icoit, 8oliclitüt unc! LIsMirr. Qsrtt««tv von «to. WIiteruna»an«l>chlcn lUr den 7. «pell: Veränderlicher wind von mittlerer Slärkc »et dnrchschnitllich mittlerer Bewölkung, olinc wesenlllche Riedrrschlöne. Tempera«»» wenig verändert. Bemerkung: l!ha er». Bemerkung: Udarakler der Wltterung wechselnd. ^.HAllstlisstrLWS Hr. 4 «I« Dreö-N. 1887. Donnerstag, 7. April. zunächst dem Bundesrathe nntcrbreitete Vorschlag des Reichskanz lers kein Wort. Nicht einmal für Baumeister wird er begehrt, ob wohl die Schäden sür Lede», Gesundheit und Vermögen, die in folge inangelhaster Bauaussühruugcu, namentlich in Kleinstädten "Jievcrein- N' .. . .... und aus dem stachen Lande, so vit cingctreteu sind, die Wie sührung der Mcisterprüsuug als Vorbedingung für den selbstständi gen Betrieb des Zimmer- und Mamcrhandwerks sehr uahegelegt habe». Freilich nicht blos sür die Herren „Architekten", sondern namentlich auch für die Posiere. Mail führt mit guicm Grunde a». daß das Publikum aus öffentlichen Gründen liier geschützt werde» müsse. Aber man sollte nicht vergessen, daß dcr Staat nicht bloS Pflichten gegen die kvuiumirenden und handelnden, ivndern auch gegen die prvducireiiden Volksklassen hat und das; es sich nicht blos darum handelt, das Publikum vor schlechten Handwerkern, souderu auch die Handwerker vor scbcchteu Konkurrenten zu schützen, welche das Handwerk ruinircn. Schließlich kann doch auch das Publikum »ur von einem leistungsfähigen Handwerkerstand dauernd gute Arbeit erwarten. Zur Leistungsfähigkeit des Haudwerkers ist aber nicht blos gewerbliche Tüchtigkeit, welche dcr Befähigungs nachweis bezeugen soll, sondern auch ein gewisser Wohlstand des Handwerkers erforderlich. Es geht sogar eine starke Strömung dahin, den Befähigungsnachweis nicht blos auf den 'Nachweis der technischen Befähigung in Anfertigung der Erzeugnisse des betreffen den Haudwerkcs, souderu auch auf den Nachweis über die Buch führung und die kaufmännische Seite des Handwerks zu erstrecken. Aber das heißt heutigen Tags zu viel verlangen. So sehr diese Dinge sür die Handwerker wichtig sind, wenn sic nicht den Wucherern in die Hände fallen sollen, w tänn sie dcr Staat doch nicht vor allem Schaden vewalireu, den sie in ihrem Gcfchüsie etwa laufen. Zunächst und vor Allem ist darauf zu scheu, daß die Handwerker in ihrem Fache selbst etwas Tüchtiges leiste». Wenn aber die Reichsregierung sich nicht einmal zu dem eigentlichen Jähigkcits- nachwris dcr Handwerker wohlwollend stellt, so hat eine geschästlich- kaufmännlschc Prüfung gar keine Aussichten. Dcr neueste Vor schlag der Neichsregicruug in der Jnnuiigssragc zeigt den Hand werker». wie schwer sich die Nüreankratic zu ihren Gunsten in Bewe gung setzt. Die Eonservatwcn und das Eeutrum rin Reichstag werden gewiß nicht die Abschlagszahlung zurückwerscn, aber deshalb nicht ihre weiteren liandwerkersrcnndlichcir Anträge aufgebcu. Die Handwerker dürfen sich nur auf diese Parteien verlassen. Sie selbst aber müssen sich ununrerbrocheu rübreu. Die Vertreter dcr Gewerbe- freiheit weisen nicht ohne einen Anschein von Berechtigung darauf hin. daß so viele Handwerker sich den Innungen feruhcilterr. und daß viele andere, die es zu Etwas gebracht, sich am liebsten Fabri kanten nennen und von ihren Gcwerbsgenvile» nichts mehr wissen wollen. Letzterer Egoismus auf der einen und jener Stumpfsinn auf der anderen Seite sind vielfach starker als der korporative Gedanke. Das uöthige Geld, um mit der Großindustrie zu konkurriren, kann allerdings der Staat den Handwerkern nicht schaffen, aber indem er die Innungen kräftigt, stärkt er das Gegengewicht gegen die Uebcrmacht des in der Großindustrie arbeitenden .Handelskapitals. Lcistuugssähige, die Hauptmasse eines Gewerbes in sich schließende Innungen werden ein solches Gegengewicht Herstellen, und darum ist es. »venu schon von bescheidenem, so doch von einigem Werth, daß jetzt dcr Antrieb, einer Innung beizutretcn, vermehrt wird. neueste Telearumme Ser..Dresdner Nachr." vom 6. April. Berlin. Die gestrige erste Ausfahrt des Kaisers nach der Genesung ist demselben sehr gut bekommen. - Der „Ncichsanzeiger" macht amtlich bekannt, daß dcr Botschafter v. Kcudcll unter Er nennung zum Wirkt. Geheiinrathe mit dem Prädikat „Excellenz", vorbehaltlich anderweitiger Verwendung, in den einstweiligen Ruhe stand versetzt worden ist. — Der Minister v. Puttkamer ist in Rom cingetroffcn. — Dem bisherigen Staatssekretär für Elsaß-Lothrin gen, Hoffman», ist gleichzeitig mit der Genehmigung seines Ab schiedsgesuches die Anerkennung des Kaisers für die bisberigcn Dienstleistungen unter Verleihung des Großlreuzes vom 'Rothen Adlcrordcn in einem besonderen Kabinetsscbreiben ausgesprochen worden. — Der bekannte General Kanlbars kommt auf der Rück reise von Wien nach Petersburg hierher, um hier seiner erkrankten Gemahlin wegen Prof. Bergmann zu konsultiren. — Dcr Ausschuß des allgemeinen deutschen Verbandes zur Vertretung deutsch-natio naler Interessen beschloß, den zweiten allgemeinen deutschen Kon greß u» Herbst 1889 einzubcrufen und gleichzeitig sür denselben Zeitpunkt die Eröffnung dcr echten deutschen Kolonial-Ausstcllung in's Auge zu fassen. — Im Mai findet hier eine Sitzung des provisorischen Ausschusses der Bcrufsgcnvssenschasten behufs Fest setzung der Tagesordnung sür den auf den 27. Juni imberaumten deutschen Gcnoffcnschaststag statt. — Die konservative und natio nalliberale Presse äußert sich zustimniend zu dem Negicrungsent- wurse best, die Erweiterung dcr Befugnisse dcr Jnnnngeii. Die „Kreuzztg." vennißt allerdings den Besähignngsnachwcis. sowie den Versuch, das bcdingunaswciic Privileg dcr Jnnungsmeister, allein Lehrlinge zu Hallen, dem bisherigen rein büreaukratischen Gut dünken zu entziehen. Sie erblickt aber in der Vorlage den Beweis, daß die Entwickelung nnscrcs Gcwerbercchtes zu Gunsten der korpo rativen Verbände noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Die „Nat.-Ztg." hat zwar Bedenken dagegen, daß die Vorlage dem Ermessen der Behörden weiten Spielraum giebt, findet aber prinzipielle Einwünde nicht zu erheben. Die Bestimmungen der Vorlage könnte» in vielen Füllen nützlich wirken. Wien. Die bulgarische Negierung bat alle offiziellen Feier lichkeiten am gestrigen Geburtstage des Fürsten Alexander unter sagt, dock haben säinmtliche Trnppenkörper, viele Municivalitäten uni» die Patriotenliga Gratulationen an den Fürsten nach Darm- . .... , , . _ g von Schriftstücken vorgelcgt, welche die Auslassungen seines Jour nals über dir Haltung des deutschen Generalkonsuls Thielcmann begründen. Als Verfasser dieser Schriftstücke toll Kätkow den fran zösischen Konsul m Rustschuk genannt haben. Die „Offiziöse Presse" sagt in einem Leitartikel, die dreijährige Regentschaft in Bulgarien wäre keine rettende Einrichtung, vielinchr müsse schleunigst und um jeden Preis ein Fürst gewählt werden, welcher die Wahl auch an- nimmt und wirklich nach Sofia geht, um dort abzuwarten, bis die Zustinnmlng der Großmächte erfolgt. Paris. Dcr Ministerpräsident Goblet hatte durch ein Circu lar den Freimanrcrlogcn bekannt gegeben, das; sic nur geduldete Vereine seien und keine Politik machen dürste». Als Antwort haben sich 55 Meister vom Stuhle des „Grand Orient" vereinigt, um ein Programm sür die nächste Wahlperiode zu vereinbaren. Kopenhagen. Dcr hiesige Tnmvscr „Arcturus" kolsidirte, auf dcr Fahrt nach Dar mit der .Havpna" aus satzung ward von der „Savona" gerettet.! Der Bug der letztere» erhielt starke Beschädigungen. Die Berliner Börse begann mit enabegrenztem Gesihäsi Die Haltung war abwartend und zeitweise schwächer, was mit l c: Nähe der Feiertage erklärt wird. Auch später blieb die Tende». unentschieden. Banken waren gut behauptet, ausländische Fviidc- ohne beachtenswerthe Schwankungen. Von deuljchcn Bahne» waren Mccklenbnrger niedriger, Bergwerke angeboten. In, Kaff- Verkehre waren deutsche Bahnen nbgcichwächt. österreichische ziem sich fest, Banken behauptet. Bergwerke ruhig, Industrie!», fest und belebter, Brauereien bevorzugt, Solbng, 2V->, Hartman» Isi, I,äln". deutsche Fonds ziemlich rege, österreichische Piroritälcn fest »na ruhig. Privaldiskont 2 Prozent. strankforI a. M.. 8. «peil. «kre»>t 223,78. ei-at«al,n 188,73. Pom- darden 87,28. Galizier 188,78. tkavpter 74,78. 4pri>c. Uu»-r. «Loldrenie 88,8». rwconto 192,S«. 88er Russen —. Mecklenburger —. vehnuptet. Wien, 8. «pell. Eredi« 288.78. Et-atSbal,» 238,48. »»mbarben 88,8,!. Rordweftb. 183,88. Markuolen 82,88. Ung. Kredit 288,88. Schwach. 0 0 ri », 8. April. iSchlntz. Reute 88,78. «nletbe 199,88. Italiener 97,98. StaalSbaii» 471,28. Lombarden 188,78, b». vriorilalen —, Spanier 81,28. «knpplrr 382. Ottomanen 884,88. Reue «„leihe —. Türken —. Tröge. San »an. 8. April, «orm. 1l Uhr 18 Min. Toiisol» 182°/,. 18N!rr Russen 93'/,. Italiener 98'/,. Lombarden 7>/„ Non». Türken 13-/„. 4peo>. fundirle Amerikaner 13l'/,. 4«roe. Ungar, «aldrente 88-,«. vcfterr. «Loid- rente 88. «renh. Eonsols 184'/,. Egvbter 78. Neue Eghpicr 97'/,. woran,. Gghpier 99-/>. Lltomanbank >>»/,«. Suez - «citen 897,. Spanier 83°— Stimmung: Ruhig. — Wettrr: «alt. Amsterdam, 8. April. Produkten (Schlichs. Weizen per M-i —. per November 228, wcichrnb. Roggen per Mai 114, per Oktober 128, weichen«. London, 8. April. (Schlich.> Getreide ruhig, Weizen nominell, Mehl träge, Stablmehl 28—37, Hafer ruhig, ordinärer Haler fester, Mais, Werste ruhig, stclig. — Weiter: Schön. IN»,»». iie-vr zn vrrriiivtttru. Der hiesige Dampfer „Arcturns" kolsidirte, luig begriffen, gestern Abend bei Falsterbo Leich. Der „ArctgWL".s-nk. Seine. Be- LokaleS unv Sächsisches. — Eine schöne, sinnige Erinnerungsgabe spendete Se. Kgl Hoheit Prinz Georg seinem bisherigen HguskaplanDr.Frineu. welcher kürzlich nach Montigni bei Metz gegangen ist, wohin ec als Direktor eines geistlichen Instituts berufen wurde. Das malerisch gelegene kleine Kapcllgebändc in dcr prinzsichen Besitzung zu Hostcrwitz. in welchem Dr. Fritzen so oft des pncsterlichen Amtes waltete, ist ihm in zwei großen Aquarellen nach Montigni nachge landt worden. Die eine der Aquarellen stellt die Außen-, die andere die Innenansicht dar. Beide wurden im speziellen Auftrag Sr. kgl. Hoheit von dem hiesigen Maler Anton Forri nach der Natur ausaeführt und sind in jeder Hinsicht vorzüglich gelungen, svdaß sie dem Maler volle Anerkennung einlragen müssen. Uebrigens wurden Herrn Dr. Fritzen bei seinem Abschied von hier auch noch aus deni Hofstaat der prinzlich Georg'schcn Familie verschiedene werthvolle Andenken gespendet. - Herr Rrgicrungsrath Dr. Roscher hat sich zum Besuche industrieller Etablissements nach Plan cn i. V. begeben. — Ter der kaiserlichen Gesandtschaft in Brasilien zugetliciltr Attuchce. Grat Rex, ist zur kaiserlichen Botschaft nach Paris versetzt worden. Derselbe wird, bevor er seine neue Stellung an- tritt, noch seine sächsische Heimlich besuchen. , — Jetzt, wo die innsünglichen Bauten im Großen Garten auf dem Terrain der Internationalen Gartenbauausstel lung ihrer Fertigstellung immer näher kommen, taucht im Publi kum vielfach die Frage auf, ob solche Vorkehrungen für eine mn 9 Tage dauernde Ausstellung sich auch finanziell lohnen würden ? Da liegt wohl ein Vergleich mit dem vor zwei Jahren abgehallcncn Deutschen Turnfeste nahe, zumal dcr Große Garten auch sür dieses Festplatz war. Obgleich dds Turnfest keineswegs eine w große Anzahl Schaulustiger ans fernen Gegenden hierher geführt hatte, als man vorher vermuchetc: obgleich eine große Anzahl Dresdner Familien wegen Aufenthalts in der Sommerfrische, in Bädern :c. den Turnplatz gar nicht besucht hat, obgleich das Entree an den letzten Tagen vor dem Feste nur 20 Pfg. Pro Person, an den Fest tagen 50 Pfg. betrug und obgleich das Turnfest nur 5 Tage, vom Sonntage bis zum Donnerstage dauerte, sinn doch an Eintritts geldern die stattliche Summe von 74,000 Pik. ein. Die bevor stehende Gartenbauausstellung dauert 9 Tage, incl. zweier Sonn tage : sie wird zu einer Zeit abgchalten, wo die Dresdener Familien noch nicht die Sonnnerauswandernng angctrctcn, ja auch die meisten Winterfremden Dresden noch nicht verlassen haben: die Gartenbau ausstellung wird von Fachmännern aller Länder, und was die Dresdener Einwohner anlangt, von Vielen mehr als einmal bcinchi werden (dies liegt in dem großen Interesse, welches die Ausstellung^ objekte gewähren), somit ist cs nicht zu optimistisch, bei einiger maßen günstigem Wetter auf eine weit höhere Entrecinminc zu hoffen! — Die Bedeutung dcr 1. Internationalen Garten bauausstellung ist, wie zu erwarten, auch von nnscrcr Staals eisenbahnenverwaltung vollkommen gewürdigt worden. Dieselbe wird, wie die Kgl. Gcncraldirektion derStaatscisenbahnen mitlheill. an den Sonntagen am 8. und 16. Mai, Extrazüge nach Dresden mit ganz bedeutend ermäßigten Fahrpreisen Verkehren lassen und zwar am Sonntag den 8. Mai von Leipzig, bcz. Riesa und von Görlitz und Bautzen nach Dresden, am Sonntag den 15. Mai aber von Zwickau, Chemnitz und von Bodenbach und Schandau nach Dresden. Die Billcts, welche hierzu ansgcgebcn werden sollen, gewähren die Möglichkeit de» Besuchs der Ausstellung mit den außerordentlich billigen Fahrpreisen, wie sie sonst nur zu Psingst extrazügcn gewahrt werden. Diese dcmkcnswcrtlic Eonlan; wird nicht wenig zum lebhaften Besuche der Ausstellung beitragen. — Das milde Frühlingsm etter, das allüberall die Pa rolc des Tages bildet, ist auch dem Landwirthc recht zu staltcn ge kommen. Ans den Feldern wird eine rege Tbätigkcit cntsnltct, mn den Boden sür die Jrühjahrssaat vorzubcreitcn. In den Wein bergen hat man begonnen, die Reben zu „ziehen" und die stützen den Pfähle aufzurichten. In den Gärten werden die Bäume per schnitten, kurz überall athmet Frühlingslebcn nnd Frnhlingslui:, die auch die Herren Gartenrestaurantbesitzcr miteinpsindcn, den» mehrfach werden bereits Tische, Stnblc nnd Bünte ans dem Wintcrverwahrsam hervorgeholt, um die Einkehrcndcn im Freien zu bewirthcn, wobei indes; »» Anfang eine gewisse Vorsicht geboten erscheint, denn nur zu leicht zieht man sich eine Erkältung zu. — Der Landtagsabgeordncte und General-Direktor dcr Sachs Gußstahlsäbrik zu Döhlen Herr Grahl hat in hochherziger Weise der Gemeinde Deube» zum Besten der dortige trefflich geleiteten Kinderbewahranslall einen Betrag von 500 M. geschenkt. Außer in Dcubcn bestehen dergleichen Anstalten unter Anderem auch in ^otschappel, Cotta, Löbtau, Briesnitz mit Lcutcwitz Wer diesen nstalten näher steht, weiß, wie dieselben segensreich wirken. In keiner großen Gemeinde mit zahlreichen Arbeiterfamilien sollte daher ein« solch« Anstalt schien,
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