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Dresdner Nachrichten : 23.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192701236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-23
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1927
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Sonntai' 23. Januar 1S27 s. Sonnlag nach Epiphanias. Wer Jesum begreifen will, mutz — rein menschlich ge redet — schon bei seiner Jngend ansangen,' und eS wird das für unsere Zeit »in sv gewinnbringender sein, als uns t» der setiiigen eine heilige und vorbildliche Jngend entgegentritt. Wie nvtwendtg doch brauchen wir sie, wenn wir i» die Zu kunft hinauSschauen. vv» der mit Recht gesagt ivnrde, nur der habe sie, der die Jugend hat. Von Jesus verkiindigt das Evangelium: „DaS Kind w u ch S u n d iv a r d st a r k im G e t st, v v l l e r W e i v h e i t: und Gottes Gnade war bei ih ni." <Lnk, 2,4l>.j Als »wahrhaftiger Mensch" hat der Herr alle Stufen menschlicher Entwicklung durchlaufe» iniisseu. Ev geschah wie bei iedem andere» Kinde, ohne das, sich seltene Vorgänge er- eigneten, die teuer in „sliudheitSevaugelten" Hinzugedichtei wurden. Er bat sich kindlich gefreut, hat kindlich gespielt und dabet seine ersten Kämpfe bestanden. In Einem nur war er anders: .Heine menschliche Schwachheit gewann Macht über ihn. und er lies« sich nie in Siinde und Unrecht hinabziehc». Wie ein reiner Schleier lag es über seiner zarten und keuschen Seele und gleich einem gottseligen Geheimnis in seinem jungen Wesen, daS sich trotz aller Menschlichkeit doch auch wieder ganz einzigartig entfaltete, lind um solch eines Kindes willen mag sich die Zimmcrmannshütte in Nazareth -n einem stillen Heiligtnme gestaltet haben. Es gibt Kinderstuben, die ein völlig rnlgcgcngesehies Bild bicten. Niemand denkt dort daran, wie empsänglich .Kinder berzen für alles, auch für das Böse sind, und niemand weist letzteres von der Schwelle hinweg, ohne der verheerenden Wiiknng des unlauteren Wortes, der verwirrenden Tat zu »'denken. Wie solle» dann Kinder heranwachsen, ans die das Bild des >28. Psalms trisst: „Sie sind wie Oelzweigc um der Eltern Tisch her," und die in der Nachfolge dcü Jesuskindes gchen. Die Kinderstube in Nazareth vermöoen wir uns fa nicht ohne die dort schaltenden und waltenden Eltern, und insonder heit ohne die Mutter Maria zu denke». Mit Recht ist gesagt worden, wohl kein Kind hätte je solch eine Mutter, freilich auch: keine Mutter batte je solch ein Kind gehabt. Beide aber sollen Antrieb und Fingerzeig bieten, das! und wie wir Kinder erziehen, die wenigstens nicht im Widerspruche zu dem stehen, von dem cS heisst: „Das Kind wuchs und ward stark im Geist, voller Weisheit: und Gottes Gnade war bei ihm." Kein Kind gleicht einem anderen völlig. Selbst im Gc- schwisterkranze einer Familie sind die einzelnen mehr oder weniger verschieden. Jedes weist seine Eigenart ans. Und es gilt, das bei einer gesegneten Erziehung vorsichtig zu be achten, damit neben leiblichem Gedeihen ei» Eharaltcr ent stehe. Denn ans das Tiefste und Innerlichste sind alle in gleicher Weise angelegt: das! Gottes Geist mit seinen heiligen den Kräften alles Denken und Wollen und Sehnen und Wälmen dnrchdringe und beherrsche und die traurige Er fahrung beseitige: „DaS Fleisch ist kein nütze!" wobei das Leben einen hohen Zweck und ein leuchtendes Ziel gewinnt und die Wege nicht in Irrtum Enttäuschung und Verwirrung hineinlanfen. sondern alles in Gottes Liebe ruht. Viel Bangigkeit bewegt nuS heute beim Blick auf die Jugend. Den rechte» Schlitz kann ihr nur das Kind von Nazareth bringen. alr. De5>. Rat. lprof Or. Bruck, Grdinartu» fSr Kunstgeschichte, ist zum Rektor der Techn. Hoch schule Dressen für 1S27/2S gewählt worden. Istaiisucccm Shaw in der „Komödie". Nlan spielt jetzt „Der Arzt am Scheideweg" von B e r n a r d Shaw, jene Komödie, in der der irische Mc- plnnophelcs den Geist der Medizi» zu fassen sucht. Seiner Natnranlage zu Spott und Witz gemäsi kann er nur seinen Jur treiben mit der Zunft der Aerzte, wie cs ia allerdings die Vnstspieldicliler seit Molo re mit Vorliebe getan haben. Nach Shaws Meinung unterhalten sich die Aerzte immer nur davon, wceviei Menschen sie schon „getötet" habe», und ans Grund welcher gerade benschenden wiisenschasllichen Theorie sie diese nienichensrenndliche Tätigkeit ansüben. Jeder schwört ans ein anderes Allheilmittel und kennt nnr seine Methode. Und so drehen sie sich alle so,twahrcnd n», sich selber und machen einen der veroiitwortnngsvvllsicii Berufe lächerlich. Alan wird einem Komödienschreibei dasselbe Recht zngestchen »innen wie einem Karilainrenzeichner, Schwächen und Merk male mastlos zu übertreiben, und so werden weder einsichtige Nei ge noch Laie» Shaws llll mit Opsonin und Phagozisten in seiner einseitigen Nein ctreibnng als ernstliche Gefährdung der medizinischen Wiiseni'chast nehinen Nnr dast dieses Thema so nnanshörlirh hin und her gewendet wird bis es jeden Witz verloren hat. gelt! ans die 2,'einen. Schon hier hätte die Regie seile streichen müssen. Shaw war schon immer geschwätzig, nenn er gegen Theorien socht. und man kann keins seiner Dramen spielen, wie er's geschrieben hat. Wird also seine Satire gegen das Aei"tewe>en an ihrem eigenen Mißbrauch stumm, iv bleibt die andere Spitze gegen die Ethik des Arztes doch gefährlich und oii'tig. Das Oanptthema. das« Sir Eolenso Nidgeon. der angebliche Entdecler des Opsonins, den genialen, aber moralloien Maler Dnbedat dadurch „tötet", dast er ab- lelml. ihn selbst mit sein in Heilmistel zu behandeln, ist ein verbrecherischer Fall. de» so vnenknndig zu betreiben sich jeder hüten würde. Allerdings böte auch die Anwendung des Opsonins leine unbedingte Sicherheit der Heilung. Es bleibt aber naiv von Sir Eolenso z» glauben, dast ibm »ach Dnbedats Tod Jennifer, dessen Witwe, znsallen müsse. Dari» ist er ein so schlechter Pinchologe wie er ein gewissenloser Arzt ist. Und daS ist die positive also ersrenlicbe Seite dieses negativen, nlio »»erfreulich n. wie Slraw sagt „nngcsälligen" Stückes, das, Dnbedat im Sterben all iei»" Lebeiisglnt ans Jennifer überträgt und damit seine» „Mörder" um die erlrosite Beute brinat. Denn Jennifer, die das frevle S»iel durchschaut hat, verzichtet ani Sir Eolenios zim'isellmlte Liebe Die Stcrbe- szene »nd der Schstistakt in der Geniäldegalerie sind die beiden dichterischen Glanzpnnlte in Shaws zwar funkelnder, aber nicht Helle» Kvniödic. »nr must inan sehr lange ans sic warten. »Dresdner Nachrichten* — Nr. Z7 Seile 5 Sösorliger Durchbruch -er WaUs'iratze! Dresdens wichligfles Derkehrsproblem der Gegenwart. Es ist jetzt mohl auch dein, der den Verkchrsnötcn im Zentrum Dresdens bisher völlig desinteressiert gegen,!ver stand, allmählich zum Bewusstsein gekommen, das, die Ver hältnisse auf der Seestraste nachgerade völlig »nhallbar ge- wvr'deii sind, Ununterbrochen ergießt sich in der Nord—Süd- Hauptoerkehrsnchse vom Gcvrgentvr zum Haupt bahn hos und umgekehrt eine Hochflut von Kraftfahrzeugen. Autobussen, Pferdegeschirren, Handwagen und staut sich in der klanun- artigen Enge der Seestraste in oftmals geradezu beängstigen der Weise. Die Polizei tut zwar alles, was in ihren Kräften steht, um durch ihre Verkehröposten Ordnung in das Ehnvö der heranstürmeudcn Gefährte zu bringen, aber sic ist in den Haiiplverkclirszeiien hier ganz einfach machtlos. Durch die Ein- und AnSfahri der Anivs und Geschästsivagen in die Nebcnslrasie» entstehen sehr häufig die nnaiigenehmsten ver lehrsicchiiischen Schwierigkeiten. Auch der Laie wird schon wiederholt beobachtet haben, wie gefährlich, ja osimals un möglich cs für den Führer eines z, V. ans der 'Breite Sirastc heraiissnhrenden Wagens ist, sich in de» ununterbrochen nor- übergleileN'de» Zug der Antos beim Einlenlen in die See strafte cinzngliedcrn oder sich umgekehrt auch nnsznschalle». Es ist tatsächlich ein Wunder, dast die Seestraste von gröstcren Verkehrö- niisällen bisher noch so gut wie verschont geblieben ist. Aber wen» einmal dort ein Ziisamincnstvst er folgt, sv must er sich direkt katastrophal aiiSivirken. 'Was hier von der Seestraste gesagt ist, gilt in fast gleichem Maste auch für die Prager St raste, aus der sich aber wegen ihrer gröstcren Ausdehnung der Verkehr doch noch etwas mehr verdünnen kann. Diesem anstcrordcntlich schmierigen Verkehrsproblem stehen nun aber die städtischen Behörden und die Polizei nicht etwa tatenlos gegenüber, sondern sic lassen ihm seil langem ihr besonderes Augenmerk angedeihen: das beweist allein schon die Tatsache, dast man zur vergangenen Weihnachtszeit den ans beängstigende Dichte angeschwollciien Verkehr zu gewissen Zeiten über die Seitenstraßen, vor allem die M a r i c n st r a st e, a b l e i t c t e. Im Zusammenhang mit dieser Vcrkehrsverstvpsung der inneren Stadt sieht auch die im Dezember NM zur Tatsache gewordene Verleg n n g des a l t c h r w ü r d i g c n E h r i st in a r k > c s vom Altnnarkt nach dem Ncumarlt und dem Wilhelmplatz in der Neustadt. . Nu» bietet sich schier über Nacht eine Möglichkeit, mit einem Schlage und vor allem mit vcrhältirismästia sehr ge ringen Kosten die Seestraste zu entlasten und ihren starken Verkehr über weniger srcaneniicrte Scitenkanäle nach dein Pvstplatz, der Wilsdruffer Llraste und der Prager Straße zu leiten. Jetzt kann und must die Wallstrastc geöffnet werden! Das bisher allen Tiirchbruchsversnchcn entgegensteheiide K v ch - H c s s c s ch c Grundstück ist endlich frei geworden, nachdem am Schluß des vergangenen Jahres der Arbeits nachweis mit seinen zahlreichen Räumen in das n-cuc schöne Heim auf der Maiernistraste übergesiedell ist. Daß der Durchbruch der Wallstrastc in absehbarer Zeit er folgen must, darüber sind sich die städtischen Kollegien längst einig. Eine Weitersühriing dieser Straße nach der Ring- strastr denkt man sich tm Hochbauamt in der Weise, dast sich die Einmündung der verlängerten Wallstrastc in den Ring als ein zweites Gcorgentor gestaltet. Ob die Lösung dieses Berkehrsproblems in einer derartigen Form städtebaulich und verkehrstechnisch zweckinästig ist. wollen und können wir nicht entscheiden, zumal ja auch eine endgültige Planung noch nicht vorlicgt. Die Hauptsache aber ist schnelle Arbeit. und damit hat eS, wenn inan den Durchbruch der Wallstrastc in Verbindung mit anderen Nciibauplänen betreibt, nvch gute Weile. Unbedingt noiivendig ist zunächst eine Jnterlmöstraste, die man in gerader Verlängerung der Walistraste bis zum Ring durchführt. Die Kosten für ihre Herstellung stnd vcr« schwindcnd gering gegenüber den Vorteilen, die man durch die Behebung der Vcrkehrsverstvpsung im Stadtzentrum erreicht. Die Straßendecke könnte ans dieselbe Weile hergestellt werden, wie man sie jetzt in Dresdens Vorstädten anwendei: Klein- schlag und darüber inil cuiem Teerprodukt getränkter und ge malzter KieS. Diese Ltrastendeclnng ist billig, sehr haltbar, sicht gut ans und ist nnglanbllch schnell ieriig. lind ein paar eiserne Zäune und Sleinsäiilen z» einer Einfriedigung werden sich wohl in dem städtischen 'Bauhof noch finden. Was später einmal mit der Wallstrastc wird, ob man sie nach Art einer Passage durch das geplante Tor führt, etwa ans das Easö König zu, oder geradenwegs in der von uns als Jistcrimsslraste vorgezeichnelcn Trasse ans die frühere Lese halle lausen läßt oder woinögllch noch mehr nach der Marien- straste zu verdrückt, ist eine Sorge späterer Zeilen, die ans leinen Jall den — wir betonen cs nochmals — vorläufigen Durchbruch nach dem Ring beeinflussen darf. Die von uns skizzierte schnurgerade Verlängerung er scheint auch für lünslige Zwecke als Danerban am vvrtcil- haslcsten, da man damit zwcckmästigermcise den Durchbruch nach der Obersccrgasic. der früher oder später doch einmal kommen wird, einletten könnte. Dieser Ttrastcnzng würde dann die frühere Lesehalle Iressen, westlich vom Eeniral-Theater den Häuserblock der Waiscnhanssiraste durchstoßen und über die Trompcierstraste durch die Obersecrgasse nach der Prager Straße geführt wer den, um als ansgezelchncter Enilnslnngs- und direkter Ver- bindnngSkangl znm Pvstplatz z» fungieren. Daß ein derart grvstzügigcr Plan, bis zu dessen 'Verwirklichung noch viele Jahre vergehen können, in unseren! Neuen Naihans wicderholr besprochen wurde, wissen wir ans bester Oiiellc. llcbrigens ist das Projekt eines Durchbruchs der Wall- siroste nicht erst heule oder gestern entstanden: schon seit Jahrzehnten Hai der Rat zu Dresden sein Augenmerk daraus gerichtet. Tenn bereits tm Jahre lüttst wurde zur Entlastung der Sce- j slraste im Wege der Enteignung mit den westlichen Anliegern der Wallstrastc verhandelt, um durch Schaffung von so genannten Lanbengängcn gleichzeitig eine entsprechende — aber nnnöiigc — Verbreiterung der Wallstrastc herbct- zusührcn. Diese Erwägnnaen dauerten ltt Jahre an und wurden erst lttltt znm Abschluß gebracht. Der Hauptgrund zu den damaligen Verhandlungen war, das must nochmals be tont werden, die Entlastung der Seestraste, die schon damals — also vor 2tt Jahren — den Anforderungen neuzeitlichen Groststadivcrkehrs nicht mehr genügte. Und heute sind alle VvranSsctznngcn gegeben, mit ver hältnismäßig sehr bescheidenen Mitteln und in kürzester Jrist wcllznmache», ivas das früher so gerubige Dresden versäumt hat. Es gibt ja gar kein anderes Mittel, um die Seestraste frei zu machen und darum sollten die städtischen Kollegien, das Polizeipräsidium und alle Interessenten die günstige Gelegen heit erfassen und die Verbindung Postplatz—Prager Straste durch die vorläufig interimistische Jortsetznng der Wallstrastc so schnell als möglich zur Tat werden zu lassen. Hier kann man wirklich einmal Grvstzügigkcit mit bescheidenen Mitteln beweisen. dV. u. — Nolköwohl-Abende, In der kommenden Woche findet am Dienstag das 1, Becthvvcn-Sinsonic-Konzcrt unter Leitung und mit Borlrag von Eduard Mörike statt: am Mittwoch gastiert znm ersten Male das Wiener Kolbe-Q nartctt, cl» Damcn-Oiiartelt, dem seit Jahre» der beste illus vorauSgeht, und das liier Werke von Haydn, Schubert und Beethoven spielt. Am Donners tag spricht im Saale der Kansmanistchast Hermann Joch, Berlin, an Hand von farbigen Lichtbildern über „Das bayrische Hoch gebirge". Am 1. Februar dielet ein Lustspiclabcnd unter Spiel leitung von Aenice Schönstedt Kleists „Zerbrochenen Krug" und Thomas' Komödie „L o t t ch c » 8 Geburtstag", während am 2. Februar uuler Regie von Earl Zlmmcrmann WolzogenS Lust spiel ,,E' t u unbeschriebenes Blatt" einmalig zur Darstellung gelaugt. i.Karten für iedcrinaun bei Nies und Rönisch.j — Berwaltiiugsalademie Dresden. Die letzte llebuug im Privat- recht des Pros. Dr. H o l i d a ck beginnt am 2i>. Januar 8,1b Uhr abends im Vitzllmmschcn Gnmuasiiim. Vom IN. bis 12. Februar findet im Eiupernebmcu mit der Obcrpostdireliivn Dresden ein sach- wmenschasllicher Lebrgnng siir Post- und Telegrapheubcamte statt. In diesem wird am 12. Februar von li.Ibi Uhr nachmillasts ab im Festival der Technische» Hochschule Staatssekretär Sa » i t c r vom Reichspvsl- iniiiistcrliiin iibcr die Technik in der Deutschen Reichspost sprechen. Mit Ansang des Svmmcrscmcstcrs am 11. März beginnt der dritte must. Drcieinhglb Stunden fast hat die „.Kömödte" cin Shaws Komödie gespielt: dos heisst, die Grausamkeit Shaws gegen daS Publikum wenden, statt grausam gegen seinen Wvrtrcich- inm zu sein. Selbst die Sterbeszcne litt darunter, so klug und sein auch A dvls W v h lb r ü ck Dnbedats Abschied vom Leben und Künstlcrgebct sprach, wie er auch die Ucberlcgcnhcit des nnanlaslbarcn Amoralisien gegen die Aerzte mit echt Tliaw- schcr Ironie und Keckheit ansspieltc. Ihm stand Trude Wesseln mit überzeugender Treuherzigkeit eines be dingungslos liebenden und verehrenden Weibes zur Seite, mit einer gewissen kühlen Innigkeit und mit angenehmen schanspiclcrischcn Ausdruckssäliigkeitcii. unter denen aber das Sprechen noch gewisser Pflege bedarf. Hierauf mehr Sorg falt zu verwenden, ist ein auch für die anderen gültiger Rat. Sir Eolenso Rtdaev» halte in Alfred Haase eine» ein drucksvollen Vertreter. Er hat Vornehmheit, Stolz und die Atmosphäre des nnnabbare» großen Mannes und weist öle im Grnndc verbrecherischen Motive seines Handelns geschickt zu verbcracn. Den Ebor der übrigen Medizinmänner bilde» mit der Würde des Alters Otto Ottbert mit dem gockcl- bastc» Dünkel des großen Theoretikers Theodor R vchol l. mit der sägchcreilen Hanösestigkcit des Ehiriirgcn Jo st a n n c s Steiner, der auch die Spielleitung hatte, mit der Erbai nningsivürdigkeit des armen Schwindsüchtigen Karl Koch und mit niigeschmiiiktem Judentum Paul L e iv it t. Ein paar Episode» i.K a r l a Holm. Eltsabeth Frank. Earl Z i m m c r m a n n) runden ein Spiel von recht erfreulichem Niveau ab. daö auf ernstem Unternriindc vielfach bclnstigcnd wirkte. Kunst und Wissenschaft. ! Dresdner Theaicr-Tpielplan für heute: Opern haus: Ocssentlich-e Hauptprobe znm 8. Beethoven.Koiizert l'ZI2>: „Sizilianiiche Va»eriiclire", „Der 'Bajazzo" i7j,- Schauspielhaus: „Triilirail und seine Brüder" l'-8>: „Dorothea Angcrmailn" i!-8l: A l b c r t - T h c a t e r : „Prinz Schweinehirt" i'älli: „Seitensprünge" il-8i: Nesidenz- Thcater: „Schneeweißchen und Rosenrot" t1 >: «Die Zirknsprinzessi»" il<'8>: Die Kvniödic: Gastspiel der Labaii-Danzgriippe i!B2>: „Das nengicrigc Siernlein" i!-1>: „Der Arzt am Scheidemea" t?^,: Eeniral-Theater: „Der LcbeilSküiistler" l'Rs. st ttvilwllsilik Hoskiräic. Meisten Svinitvst i2N.j, pormlttvsts II Ubr: Mene: Lauim Sw» >>v» Palestriiw: Gradmilc: Timebnni vv» Aib linger, Lstscrtorium: Exultalc Deo von Scarlalti. Stubienlehrstanst, U, a. wir- dabei Prof. Dr. H o l d- F e r n e ck von -er Universität Wien am 18. und Ist. März seinen im Oktober 1026 ansstesallciien Bvrtrast über den Zusammenschluß Oesterreichs und Deutschlands »nd daS Völkerrecht basten. Das Vorlesiinstsvcrzeichiiis über das Svmmcrsemestcr enthält Rälscres über die nächsten Vcr- anslastunstcn: cs erscheint Ende Januar. — Bildungömasmahmcn für stellenlose Nnstestellte. Der Deutsche B a n k b c a m I c n - V e r c t n plant neben seinen bekannten Wintcr- vcriinstaltungen noch cistenS Maßnahmen zur Vertiefung der Be- russbildunn siir stellenlose AiistestcNte. Alle stellenlosen Bank- anstcslclllcii, die ihm anneschlosscn sind, wollen sich zu diesem Zweck unverzüstlich in der Kanzlei, Amalicnstroße 1!), !., melden. Sie speisen ohne Mehrbelastung Ihres Haushaltes im isLbi* Dernhardslratze Nr. > Tischdcsiellung unter 44001 Die vornehm und behaglichen Gesellschasls- raume siir Veranstallungc» jeder Ar! 8 Die Dresdner Malerin und Radiererin Doris am Ende begeht am 22. Januar ihren 7 0. Geburtstag, Sie ist ge borene Dresdners». Mitbegründers» des Orlsverbandes Dresdner Künstlerinnen und Mitglied der Dresdner Knnst-- genvssenslhast. Die Künstlerin bat jederzeit die großen Ausstellungen Deutschlands beschickt »nd war immer mit be merkenswerten Arbeiten vertreten. Manches Kilnstinstitiit bedeutender Städte birgt Kunstwerke aus ihrer Hand, auch das Dresdner Kupserstichkabincti enthält mehrere Radierungen von ihr Nüslig und mit jugendlicher Frische wirkt sie noch heute in ihrem Atelier im Kreise ihrer Schülerinnen und legt bei mancher »och immer den Grund zum Ausstieg.
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