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Dresdner Nachrichten : 23.01.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192701236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-23
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1927
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Das Evangelium -es Quai - Orlay. Sensaliouelle DeröfsenMchuna v-er die Ariegsursachen in Frankreich. (von unserem Pariser Korrrlpondrnirn.i Paris, den 3>. Januar. Frankreichs bester Nenner und mutiger Forscher der -rltg-ursachen. Georges Demarttal. verössentltcht eben unter dem Titel „Das Evangelium des Quai d'Orsay" den ersten Teil eines großangelrgten Werkes, das der restlosen Ausklärunq der tragischen Ereignisse im Jnlt und Airtana August 1014 diene» soll. Die Publikation verfolgt »or allem den Zweck, die offenen Fehler. Mängel Entstell»», gen und tilgen de» französischen „Gelbbuchcs", das noch immer alS das einzigivahre Evairgelium des Quai d'Orsay gilt vor aller Welt darzutun: bekanntlich halte der damalige Ministerpräsident Eduard Herr tot kurz nach dem Links- siege im Sommer IN21 die restlose Oeffnung der französischen Geheimarchive zugesagi: aus Gründen, die erst durch die nach, folgende Entivicklung de, Innenpolitik ersichtlich wurden, unterblieb iedoch die mit Spannung erioartete Verössent- lichung. Ein paar Itzclehrte der Pariser Sorbonne, darunter der GelchtchlSprofellor Bourgeois, hatte» bereits vorher darin Einsicht genommen: aber eS handelte sich um einen bestimmte» Zweck, indem nämlich PoincarS seine berühmt« .Ein- sübrung zu den GelckichtStabellen Wilhelm II." verfassen wollt«. Trotz der parteiischen Darstellung dieser Forscher ist es Demartial gelungen, wesentlich« Stücke deS unbekannten Materials obfektiv zu deuten, und er erbringt insbesondere den Nachweis, bah der entscheidende Schritt NustlandS nur aus ein be, stimmte» Versprechen des sranziisischen Botschafters iu Tt. Petersburg hin erfolgte. — nachdem ohne Borwisien des französischen ParlamcniS der defensive Charakter de» Zweibundes in einen ossensivc» um- gewandelt worden war: das, dieses Versprechen, dieses ver- hänaniSnollste Wort iencr Tage vor aller Welt geheim» gehalten wurde und jetzt noch der französische» Ocsfent. lichkeit unbekannt ist: das, über die russische Mobilisation in Frankreich wie in England nur geheime Meldungen vor. lagen: daß di« Zurückziehung der französischen Truppen hinter di« 1si.Ktlometer.Zone nicht- war als ein geschicktes Manöver, um besonders die Linksparteien in Frankreich aber auch ganz England, zu täuschen das, man schliesslich in Paris mit grober .Ungeduld" die deutsche Kriegserklärung erwartete und voller Jubel »ar. als sie endlich ciutras... DemartialS Beweisführung ist streng wissenschaft lich: sie wendet sich weniger n» die groben Massen atS an die Gelehrten, Geschichtsforscher und Politiker. Er verlangt in seiner Schlubfolgerung. das, der grösste Prozeß der Welt geschichte endlich eröffnet werde. Zur Prüfung der von ihm erbrachten Beweise verlangt er eine» Ausschuß von unab hängigen Geschichtsforschern, die durch das LoS unter den ersten Gelehrten Europas und Amerikas bestimmt werde» sollen. Dann geht er »och einen bedeutsamen Schritt weiter: Po» dem ihm versasiungSmäbia zustchcndcn PctttionSrccht Gebrauch machend hat er ie ein Exemplar seines Werkes an die Vorsitzenden der beiden französischen Kammern gesandt und zugleich die schriftliche Fordern»«, erhoben, das; von zu- stäirdiger Seil« folgende Punkte geprüft werden: 1. Ob daö französische Gelbbuch alle wichtigen Doku mente enthält, insbesondere die sich aus die russisch-französi schen Verhandlungen beziehende». 2. Ob die angeführte» Dokumente im Wortlaut und Sinn den Ortginaten entsprechen. 3. Oh die Darlegung der Ereignisse, ipie sie vor der Kammer am 4. Anglist Illlt vo» de», Präsidenten der Republik und dem Außenminister gemacht morden sind, als „»ahrheitS- g«irc» betrachtet werde» kann. 5. Ob die Negierung von lllll nicht auf die russische Mobtltsieruiog gerechnet hatte, um die Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich und an Rußland zu provoziere» und dadurch die frau-zöstlche Kammer vor eine vollendete Tat sache zu Nellen. 6. Ob die gegenwärtige Reglern«« Frankreichs, die osli. zielt eine Politik der Bötkerverlöhnung betreibt, »ich» in feier licher Form aus die Legende der Angrisssschuld Deutschlands verzichte» soll? Man ersaht sofort die weittragende Wichtigkeit dieser Forderungen: sie sind i» dieser Weise jedenfalls znm ersten mal seit l»I1 in Frankreich erhoben worden. Nach de» gelte», den Gesetzen werden die Präsidenten der beiden Kammern in irgendeiner Weise genötigt lei», dem Begehren des Forschers Rechenschaft zu tragen: allerdings ist gerade für solche Fälle die z»arlamc»tarisch« Prozedur in Frankreich so reich a» Winkelzüge», dah die breite Oessenilichkeil nickst sehr viel ov» der ganzen Angelegenheit zu erfahre» braucht. ES kann aber trotzdem keinem Zweifel unterliegen, das, di« Frage der Kriegsschuld in nicht allzu ferner Zeit zur offene» Aussprache komme» wird. DaS Merkwürdige und Be. schämende dabei ist, das, sozusagen das gesamte französische Bolk, die Pazifisten. Sozialisten und Radikal-Demokraten eingerechnet, fest nnd steif an Re »poinraristischc Wahrheit" glaubt nnd sich jeder besseren Einsicht mit grösster Hartnäckigkeit verschliefst. Hauptschuld daran tragen ohne Zweifel die ganz eigen- artigen Verhältnisse, wie sie in Frankreich für alle Druck erzeugnisse herrschen. Ohne weiter über den Fall nachzu- dcntcn, wundert sich der srcmde Reisende etwa darüber, das, er in keiner BahnhosSbuchhandlnng ein bestimmtes Buch, eine bestimmte Zeitung vvrsindet. Des Rätsels Lösung ist die. das, sämtliche französischen Eisenbahngescllsckiasten daS Monopol ihres Druck>christc»verkanscS an ein cinrigcS Pariser Haus vergeben habe». Diese Firma nun legt Wert darauf, politisch „einwandfrei" zn sei» »»d nichts zu dulde», waS auch nur ent fernt den Machthabern deS Tage- unangenehm sein könnte. Dasselbe Hans beliefert alle kleineren Geschäfte In ganz Frankreich, sämtliche Zcitungösiände von Paris, und sein Monopol erstreckt sich über die Badeorte, den Ueberscrdjenst, den Verkehr mit *em AuSlande; eS ist ln der Lage, jede Kon kurrenz sofort zn unterdrücken, jeden Gegner aus der Stelle mundtot zu mache». Rein geschäfiötcchilisch also ist die Un wissenheit der öffentlichen Meinung leicht begreiflich: i» poli tischer Beziehung kommt »och hinzu, das, die Pariser so genannte „ I n f o r m a t 1 o tt S p r c s s e " mit mehr als vier Millionen Lesern s„Io»r»al". „Petit Journal". ..Platin", „Petit Parisien") gruudsählich jegliche Kritik an der Regie- rungslätigkeit vermeidet und ihren ungeheuren Ein fl »st von vornherein allen Kabinetten, welches auch ihre partei politische Färbung sei. zur Verfügung stellt. Es werden also noch manche Schwierigkeiten zn über winden sein, che die aroste „Neinigungödebatte" cinsctzen kann. Man darf auch nicht vergessen, das, in den Augen gar mancher Friedliebender mit der Aufrolluiig der SchuMrage die Re publik selber bedroht erscheint: Männer wie Poincarö. Mille rand. Deleassö usw. sind für sie trotz allem echte Republikaner gewesen, die ihre Stellung dem allgemeinen Wahlrecht ver dankten. Wird cö offenbar, das, sie in irgendeiner Weise am AuSbruch des Weltkrieges verantwortlich beteiligt gewesen sind, so trifft die Schuld in letzter Linie die Staatssorm, die solche verbrechen nicht zu hindern verwachte. Den» wie di« öffentliche Entscheidung auch fallen mag' das Volk wird eine positive Schuld nicht anerkennen wollen. Will man also das Ziel, die R«fiiig»ing Deutschlands von unachcnerlicher An klage, in absehbarer Zeit erreichen, so kan» dies nur mit vor sichtig abgewogene» Methoden geschehen. Die sicherste ist da von ohne Zmeifcl die langsam vvrdrinacnde Aufklärung in Frankreich selber: in dieser Richtung stellt daö iimsallendc Werk DemartialS, das erste se-incr Art. einen wichtige» Meilenstein dar. Jährlich 230-275000 Kleinwohnungen! Das Bauproaramm -es Vereins für Wohnungsreform. Berlin, 22. Jan. Der deutsche Verein für Wvh- iiungöresorm hielt heute unter zahlreicher Beteiligung eine Tagung ab, die als eine Kundgebung zur Frage der Utbcrwinüung der Wohnungsnot gedacht war. DaS Hauvlrcierat biell der Präsident des Deutschen und Preu ßischen Städtetages. Dr. Mulcrt, der auösührte, die Uebcr- winduirg der Wohnungsnot sei vom sozialen, wirtschaftlichen und politischen Gesichtspunkte aus heute »och mehr den» je das dringlichste inner« Zcntralproblem. In einer Zeit, die sich mit Stolz zu sozialen Grundsätzen bekennt, ist es nicht verständlich, daß nicht schon längst mit noch größerer Energie auf das Ziel hingcarbcilct worden ist, in möglichst kurzer Zeit der Wohnungsnot Herr zu werde», und die dadurch hcr- norgerufenen erschreckenden sozialen Mistständc und Wirtschaft, lichen Schäden gründlich zu beseitigen. Dabei soll in keiner Weise verkannt werden, was bisher bereits geleistet worden ist. Es sind auch in Len letzten Jahren nach dem Kriege mcbr Wohnungen gebaut worden, als man gemeinhin an nimmt Gefehlt bat es bisher an einem wirklichen systcma- tiichcn, auf daS ganze Problem eingestellten Borgehr». So beites» eben auch heute noch die Wohnungsnot und mit ihr die Gesamtheit der das Bolksganze schwer schädigenden Rück wirkungen In vollem Umsangc. Nicht ein WvhnungSpro- aramm zu vielen anderen auf mehr oder weniger lange Zeit gilt es aufzilstellen. sondern dafür zu sorgen, dast Wohnungen iu eine« solchen Umfange gebaut werden, das, die Wohnungs not wirklich in wenigen Jahren der Vergangenheit angehört. Das Ist seither auch die Forderung des StädtetageS und der Tiädic gewesen. VS gilt aber nicht nur, Wohnungen, sondern preiswerte, d. h„ de« wirtschaftlichen Verhältnisse« angemessene Wohnungen -« bauen, denn der Fehlbedarf besteht ja gerade in Kleinwohnungen. Wenn dieser Fehlbedarf an Kleinwohnungen jetzt auf bis 6U0sisiO geschätzt mtrd, so dürste dies der Wirklich keit ziemlich nahekommrn. Der Neubau vo» jährlich 2.zgtz0N bis 2 75 siüli Wohnungen wird uns also bei einem lausenden JahrcSbedarf von etwa IKOkMü neuen Wohnungen in längstens 5 Jahren ans Ziel bringen. Ein inllbes Bauprogramm ist bet verständiger Vnrbcrettung auch wirtschaftlich ohne schädigende Nebenwirkungen durchaus durchführbar. Voraussetzung dasttr Ist aber die Mitwirkung der össeutliche« Hgnd alö dersentgcn Stelle, die ohne bureau. kralischrn Schematismus diese Ausgabe erfüllen kann. Ohne Eingreifen der üssentltchen Hand «st unter den gegebenen ver- bdlinissen rin nennenswerter Wohnungsbau nicht möglich. Den» bet aller kritischen Einstellung must man sich darüber klar sein, dast solange Angebot und Nachfrage aus einem so wichtigen Gebiet des Massenbedarfs nicht ausgewogen sind, die regulierende Mitwirkung einer ösfentlichcn neutralen Stelle unentbehrlich ist. Wenn auch al» Endziel die Beseitigung der Wohnung». Wirtschaft anznstreben sein must, io darf doch In der Zwischen, zeit bi» zur Erreichung dev Gleichgewichtszustandes auf dem WohnungSmarkt die Lockerung der Wohnuugszwang-wirtschas« nur schrtttweite nnter sorgfältiger Abwägung aller Rückwirkun gen erfolge». Voraussetzung ist die völlige Deckung deS Wohnuligvbcdarss durch Neubauten und die all- mähliche Ailiiüherung der Mieten der Altwohnungen an die Ncuwohnungcu. .1 Probleme sind cö, ohne deren Lösung die Ueberivindniig der Wohnungsnot nicht möglich ist: die Beschaffung von aus reichendem und preiswertem Bauland, die Rationalisie rung der Banweise und die Finanzier u n g durch Be reitstellung verbilligten Baulandes. Die seit Jahren von de» Gemeinden betriebene BvdenvorralSwirtschast ist in diesem Zu sammenhang von ganz besonderer Bedeutung. Die möglichste Senkung der Normalbankosten ans den vorher genannten über das Technische »nd Finanzielle weit hinauSgehenden Gründen ist »ncrlästlich. Hier handelt es sich nicht um ein privatwirtschaftliches, sondern um ei» gcmeinwirtschaftlicheS Problem von größtem Ausmaße. Das Ziel must also sein, durch höchste Rationalisierung die Baukosten nnter den allgemeinen Wirtsckmftöinder zn senken, den sie letzt mit ttw Prozent nicht unwesentlich über steigen. Die össeutliche Hand hat hier, insbesondere solange sic durch die Art der Finanzierung einen überragenden Ein fluß auSübt, die besondere Verpflichtung für äußerste Ratio nalisierung der Baustofsivirtschaft. des Baubetriebes und der Planung zu sorgen. Die Lösung des Wohnungsprogramms steht und fällt aber mit der Finanzierung. Bei der jetzigen Regelung sind die drei Quellen: Erste Hypothek. zweite Hypothek und Eigcnkapital zu unterscheiden. ES kommt dar auf an, bie ausreichenden Mittel auf dem privaten Geld markt zu beschaffen. Da die Mittel -eS RcalkredilmarktcS einstweilen unzulänglich »nd auch zu teuer sind, ko m»s, die öffentliche Hand ersatzweise einlpringen. Ob die bisherige Verwendung der H a u S z i n S st e u c r lediglich in Form von KaoitalSdarlehen ausrcickit, oder nicht vielmehr anst r^em andere Maßnahmen zur Verbilligung des von pri"atcr Seite aufgcnommenen Kapitals ergriffen werben müssen, bedarf sorgfältigster Prüfung. Im übrigen wird man sich »nt>-r d:n wirtschaftlichen Verhältnissen mit einem mäßige» Eigenka»ital begnügen, aber auf dessen möglichste Sicherstellung achten müssen. Für Freizügigkeit -er Aechksanwälle. sDurch FunksprUch.) Berlin, 21. Jan. Tie demokratische ReichStagsfraktion hat einen Gesetzentwurf clnaebracht, wonach i» leben, deutschen Lande zur Rechtsanwaltschaft zugclasicn wer» den muß. wer die Fähigkeit zum Richteramt in eine», deutschen Lande erlangt hat. Wie cs i» der Begründung heißt, soll da durch die Freizügigkeit der deutschen Rechts anwälte etngcführt werden, da sich der jetzige Zustand mit dem Gedanken der deutschen Nctchseinhctt und der deutschen RechtSctnhett nicht vertrage. Zeugenvernehmung im Femeausschuh. Berlin, 32. Januar. Der FcmcunterfuchungSauSlchuß deS Reichstages trat heute vormittag zusammen, um den Zeugen Neunzcrt, der bei den damaligen Vernehmungen nicht er schiene» war. well er sich im AuSlant. aufhtelt. setzt zu ver. nehmen. Ter Zeuge schilderte seine Tätigkeit bei der Münchner Einwokmerivehr und wurde dann weiter befragt über Einzel« Helten der Fälle Dvbncr und Hartung. Der Zeuge war im Falle Hartung wegen Beihilfe znm Morbe anoeklagt. aber jrrigesprochen morden. Der Zcngc wurde vereidigt, danach, wieder entlassen. > Das Kabinen zur Berliner Reflpunkk- Einigung. «Droh, Meldung unserer Berti »er Schrlsilettung.i Berlin, 22 Januar. Heute vormittag hielt das geschästs- sührcnde N e i ch s k a b i » e t i ein« Sitzung ab. die sicher, a. mit de» gestrige» Vereinbarungen befaßte, die die Sach verständigen i» Berlin über die Frage deS iogenanmen Kriegsmaterials getrossen haben. Mit dieser Ver einbarungen ist noch kein endgültiger Abschluß erzielt den» cs handelte sich ja nur um eine technische Klärung durch die Sachverständige»: es ist aber wahrscheinlich, baß die Ver, cinbarungeu auch von der Votschastcrkonsereuz genehmigt werden. Die Vereinbarungen bilden ein Kompromiß, bas auch schwere Opfer siir uiisere Wirtichalt bringt. Aver man glaubt von seiten der Reichöregieriing, dies ^pscr als tragbar bezeichnen zu können. Was z. B. die Herstellung und Aussuhr vo» Schisfs- Maschinen aiilangt. so dürfe» normale Handelöinpe» hcr- gcstclli und exportiert werden. Nach der Kabine,tSfiyung sandcn dann Besprechungen Uber die Regierungsbildung statt. Unverminderte Spannung im Oelkonfiikl. Reuyork. 22. Jan DaS Weiße Haus ist trotz der durch den SenatSanSichilß des Aeußcrcn mit großer Mehrheit erfolgten SchiedögerichtSeiiilchlicsiiing des Senators Robinson auch weiter gegen eine schiedsgerichtliche Lösung deS Üonsliktö mit Mexiko. Cool > dge ließ erklären, das, dle Negierung bei einer in der heutige» Senatssitziiiig erfolgenden Annahme der Resolution entschlossen sei, die Abstimmung z» ignorieren. Das amerika nische Volk werde die Haltung der Regierung guthcißen wenn eS sich vergegenwärtige, daß es sich um die Beschlagnahme amerikanischen Eigentums im Auslande handele. Uebcr die Talsachc der Beschlagnahme könne keine Einschließung hinweg- hclscn. Das S ch i c d S g e r i ch, sei auch schon deshalb zweck los. weil Mexiko an den Konfiskationen selbst nicht rütteln lassen wolle. Nach 'Meldungen aus Mexiko - Eitn laust beute die An- meldniig für die Ausländer ab. deren Eigentum ans Grund der Land- und Oelgesetzc lvnsiöziert werden soll. Die Aus länder müssen sich bis heute erklären, ob sie sich dem Gesetz fügen wollen. Diejenigen, die die Anmeldung unterlassen haben, könne» nun nichts mehr gegen die Beschlagnahme unter nehmen. <T. U.) Ein Appell Cooltdges an Amerika. Washington, 21. Jan. Im Weißen Hause wurde heute eine weitere 'Mahnung des Präsidenten an das amerikanische 'Volk gerichtet, sich in der Streitfrage mit Mexiko hinter die Regierung zu stellen. Es gebe nur eine Streitfrage zwischen den beiden Regierungen, nämlich die. ob amerikanisches Eigen tum den Eigentümer» ohne Entschädigung fortgcnommen werden dürfe. Wen» dies geregelt sei. so gebe eS keine weitere Verwicklung. iW. T. V.) England bereilel einen Eingriff -er Mächte vor. Tschangtsolln such« Hilfe gegen die Bolschewisten. London, 22. Jan. Marschall T i ch a » g t i o l i n hat an den „Daily Expreß" ein Telegramm aus Peking aertchtet. worin es heißt: In der letzte» Zeit haben gewisse bolsche wistische Elemente die Marionetten ln den Händen einer gewissen Macht sind, unter dem Mantel deS Patriotis mus versucht, die Ordnung in der chinesischen Nation zu stören und Mißstimmung zwischen Ehina und den Mächten zu erregen. Wenn diese Lage der Tinge sortdaucrt. so wird sie ein ernstes internationales Problem werden, uch habe da her beschlossen, diese störenden Elemente zu vertilgen. Ich bin zuversichtlich, daß unsere militärische Stärke vollkommen auS- reicht Ich hoffe nur. daß die Mächte nnS in jeder mö»licheu Weise unterstützen werden. Tic gesamte Nation wünscht, unsere allen Verträge abgeändert zu erhalten. Auch ich hoffe, daß dieses Ziel erreicht wird. Aber wir müssen In der an gemessenen Weile Vorgehen und das übliche internationale Verfahren befolgen. iWTB.) Auch eine englische SiimmungSK ache. London. 22. Ja». „Daily NewS" meldet ans Peking: Alle Berichte aus alle» Mittelpunkten zeige» daß die acmäßigtcu Kamonbehörden die Kontrolle über die Lage zunehmend ver» licren und das, Minister Tschen angesichts dessen eine ab- wartende Haltung ctnnimint. ES Ist zu befürchten daß jetzt von ihm getroffene Regelungen wahrscheinlich später nicht anerkannt werden. iWTB.) Londons Interessen am Roten Meere. Die Besprechungen Eburchills in Rom. London, 22. Jan. „Moitting-post" bringt den Besuch Churchills iu Nom mit den Interessen Italiens am Roten Meer in Zusammenhang und schreibt, cs verlaute, daß jede Möglichkeit eines Miß-vcrsläiidnisscö zwischen den beiden Ländern bezüglich ihrer Haudelösntercllen im Roten ! Meer endgültig beseitigt worden ist durch die freundschaftlichen Besprechungen, die zwischen Nom und Lottdon über die Frage des vor kurzem von Italien mit dem ?>cmc» abgeschlossenen Vertrages stattgcsunden haben. — Der diplomatische Bericht erstatter des „Daily Telegraph" berichtet znm selben Thema, es verlaute, daß Sir Gilbert Clanton und der italienische Gouverneur von Erythräa. Gasperini, in Nom ein Einver- nehme» bezüglich der gegenseitigen Achtung und Unterstützung der Interessen Großbritanniens und Italiens im Gebiete des Roten Meeres erzielt haben. Mussolini und Ehambcrlain hätten bereits In Livorno ihre An-sick-tcn über diese Problem« auögctauscht. lW.T. B.) Der neue Kurs in Südtirvl. Amtliche Bekanntmachungen in deutscher Sprache. Bozen, 22. Jan. Unter dem neuen Präsekten der Pro vinz Bozen. Ricci, zeigen die italienischen Behörden gegen- über den Deutsche» eine größere Toleranz als bisher. Tie amtlichen Bekanntmachungen wende» sich nunmehr auch in deutscher Sprache a» die Bevölkerung. In wirtschaftliche» und Kirchen- und Schulfragcn werden die deutschen Vertreter gehört. Der neue faschistische Sekretär der Provinz. Levoni, erklärte bei einen, Empfang der deutsche» Prelle, die Regie rung in Rom lcae Wer« ans eine ansrlckitigc Zusammenarbeit aller Kräfte. Allerdings müßten die Deutschen anerkenn«», daß Südtirol ein untrennbarer Bestandteil Italiens ge worden sei. lTU.i Kur faschiflikche Unlversilölsprofessoren in Matten! Rom. 22. Jan. Nach dem neuen Dekret über die Stellung der lliiiversitätsproscssoren dürfen Kandidaten, gegen welche politische Bedenken bestehen, nicht einmal zun, Wettbewerb zngelaflcn werde» und dürfen auch solche Kandidaten, die den Wettbewerb bereits bestanden haben dennoch unter keinen Umständen eine Professur erhalten. tWTB.i Säkvikicki ^abrllcmuatar - ktnralna Stör»» unck 0a,ntturon — Ka,t« tz Aknl»«ntzau»,»,nt»s 19
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