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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300612023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930061202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930061202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-12
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
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Nr. 272 Sette 2 — «Dresdner Nachrichten" — Donnerstag, 12. Inns IW van« «nd auch nur halbwegs befriedigende« Ordnung des Finanz- Zweifel, auSgleichs führen könnte. Gewiß steht außer daß die Länder in einer Notgemeinschast stehen und daß sie nicht einseitig lediglich nur ihre eigenen Interessen vertreten dürfen, sondern darauf Rücksicht nehmen müssen, daß auch die anderen leben können. Aber gerade diese Nvtgerueinschaft nötigt auch dazu, nicht aus einem vielleicht anfechtbaren System heraus ein einzelnes Glied herauszugreifen und nun völlig unsystematisch eine Aenderung vornehmen zu wollen, die zwar bei oberflächlicher Beurteilung einzelnen Ländern Vorteile dringt, andere aber schwer benachteiligt, ja vielleicht zugrunde richtet. Die Zeit für eine grundlegende und systematische Arpke» rung des Finanzausgleichs ist auch heut«, noch nicht ge kommen. Die Materialien zur ReichSfinanzreform sind so- eben erst den Ländern, und zwar auch vorläufig nur als ver traulicher Vorabdruck und nicht vollständig, zugegangen und haben noch nicht geprüft werden können. Infolgedessen ist augenblicklich «ine genau« Prüfung te« Klag«« der Länder, die sich durch den fetzigen Finanzausgleich und insbesondere durch den Einkommenfteuer-VerteUungSschlüssel benachteiligt fühlen, noch nicht möglich gewesen, namentlich auch nicht nach der Richtung hin, ob nicht etwa auf »em Gebiete des Auf» wands der einzelnen Länder ins Gewicht fallende Verschieden» hetten bestehen. Die ganze» mit dem Finanzausgleiche zu» sammenhängenden Frage« müssen noch auf da» Eingehendste geprüft werden und find noch nicht spruchreif. Ganz unmöglich erscheint aber unter diesen Umständen bet einer ein zelnen Steuer einseitig eine Aenderung eintreten zu lasten, die von so großer Bedeutung sei» würde, wie «» die Frage der Schlüsselung der Einkommensteuer ist. Dt« Länder, die augenblicklich durch eine solche Regelung gewinnen würben, möchten sich doch recht eindringlich vor Augen führen, baß da durch gewissen Bestrebungen Vorschub geleistet würde, die sonst mit dem politischen Programm dieser Länder durchaus nicht im Einklang stehen: PlanmWm MswerkM noch Slitamerika Günstige Grundlagen für den Seppelindienst vraktmolcknog nvnoror vorilnor SvdrUtloltung Berlin, 12. Juni. Nach Beendigung der großen Süd- und Nordainerilasahri des „Gras Zeppelin", die in ihrem ersten Teil zuin erstenmal im Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Flugzeug und Luslsänss stand, wird inan nunmehr dazu über gehen, die Erfahrungen hinsichtlich dieses Zusammenwirkens ans meteorologischem, technischem und organisatorischem Gebiet anszulverte». nm die Grundlage siir den planmäßigen Dienst Sevilla-Südamerika unter Einsatz von Lnstschiss und Flugzeug zu schassen. Ans beiden Seilen, sowohl beim Lusnchissvau, wie der Lufthansa wird die Auslassung vertreten, daß nur völlige Plan mäßigkeit den Erfolg eines solchen Dienstes garantieren kann, daß also das Lnstschiss ohne Rücksicht aus die jeweilige Wetterlage auf dem Suöatlaniik seine Fahrt antretcn muß und daß dem- entsprechend der Zubringer und Abholer dienst mit dein Flug zeug mit genaue» Anschlnßzeiten zu regeln ist, um unnötige Zeitverluste zu vermeide». Schon ans diesem Grunde ist es nicht wahrscheinlich, daß diese Zusammenarbeit bereits mit dem „Gras Zeppelin" im planmäßigen Verkehr einsetzcn wird. Vielmehr diirsle man ans den neuen l- 2 >2^ warten, der infolge seiner größeren Ge» schwindigkeit und seiner bedeutend stärkeren Maschinen anlage imstande sein wird, die Fahrt über den Süd- ntlautik auch gegen den Passat anzutreten »nd ersvlgretär önrchziinihren. 'Nach den Erfahrungen der leb ten Fahrt kann es als feststehend bezeichnet werde», daß die Lustichlsslinie nach Südamerika in P erna m b » ko enden wird, daß also die Errichtung eines Lnilicbisshaiens in Rio de Janeiro wegen der ungünstigen meteorologischen Verhält nisse in den Gebieten südlich von Pernamvuto kaum noch in Frage kommt. Ausgabe des Flugzeuges roll eS vielmehr sei», das Lnslsctiisf von dem Aussuchen dieser gefährlichen Zone zu entbinden. Aus sndamerikanischer Seite wird also dem mit der Lust- lransa zusammenarbeitende» Eondor Liindikak die endgültige Ausgabe znsallcn. den Zubringer- und Abholcrdienst nach »nd von Pernambnko zu organisieren, damit der Zeppelin nach seiner Landung i» Pernambnko seine Ausgabe, nämlich die Ueberancrung des Ozeans als beendet ansehen und sich un gestört sür die Rückreise sertigmache» kann. In'Europa wird die Lufthansa die Verbin dring zwischen den wichtigsten Haupß- städten' und Sevilla t»i Anschluß an abführende und ankom- mende Luftschiffe ansreäitzuerhalten haben. Das Lnstschiss „Graf Zeppelin" trifft voranSstchtlich am Sonntag über acht Tage in Berlin ein »nd wird zwei Tage im Lustschiffhafen Staaken vor Anker gehen. förderung übergebenen Schreiben sind zum großen Teil sehr kunstvoll ausgesührt, so daß das Sammelalbum ein besonders wertvolles historisches Dokument darzustellen verspricht. rrmmstlrr an Ber» der .KinigSberg" Lissabon, 12. Juni. Au Bord des Kreuzers „Königsberg" sank am Mittwoch an dem mit der deutschen Flagge bedeckten Sarge des Gesandten v. Baligand ein feierliches Requiem statt. An der Feier nahmen teil Frau v. Baligand, der Ministerpräsident, der Marinemiriistcr, der Minister des Aus wärtigen der spanische Botschafter, der deutsche Geschäfts träger und der LegativnSsekretär der deutschen Gesandtschaft, die Konsuln Deutschlands urrd Oesterreichs, sowie zahlreiche Vertreter der deutschen Kolonie. Rach der Zelebrierung der Totenmessen richtete Admiral Gladtsch eine Ansprache an die Ossiziere und die Besatzung des Kreuzers, in der er den Verstorbenen als leuchtendes Vorbild rühmte, der ein Oofer der Pflichterfüllung geworden sei. Der Sldmiral sprach dem Militärgouverneur seinen Dank aus sür die Anteilnahme der portugiesischen Armee am Tode des deutschen Gesandten. SertltchrS und Sächsisches Li« KrrtzSkonfrrrnz in Drr«t«n In ber Fortsetzung der Beratungen ds» Deutsch«, A«». tralkomttee« zur Erforschung und vekämpsuna der strrb». kranköeiten hielt am Donnerstag morgen W. L «spart. Franksurt a. M., et» besonders fesselnde» Referat über -te «rnästrim» -er Kee-sdeanken. Rheinlan-befreiungsfluy -es Flugsports vraktmelciung unserer verliner Sobrittlsitung Berlin, 12. Juni. Der deutsche Zuverlässig keit s f l n g l o 3 0, der vom Deutschen LustschiffahrtSverband e. V. vcranstalict und zusammen mit dem Rheinland- b c s r e i u n g s s l n g 1030 auSgelragen wird, dürste z» einer machtvollen Kundgebung des deutschen Flugsports anläßlich der Bcsreiung der Rheinlande ausgcstaltet werden. Im Nahmen dieser Veranstaltung soll allen deutsche» Städten die Gelegenheit gegeben werden, durch die Zuverläisigkeitssliige eine Glückivuuschadrene nach K ö l n Überbringer: zu lassen. Diese Glückwünsche werden in einem Album zusainmengestellt, daS dem Reichspräsidenten als besondere Huldigung überreicht werden soll. Es kann schon jetzt festgestellt werden, daß die deritschen Städte irr großer Zahl dieser Anregung Folge leiste». Die dem Deutschen Lustsahrtverband zur Bc- Gin Riesenbranö bei Arie-lan- Friedland «Mecklenburgs, 12. Juni. Mittwoch abend brach in dem Sägewerk der Siemens-Bau-Union Berlin im Waide bei Witten dorn ein Feuer aus, das einen un geheuren Umsang annahm und in der kurzen Zeitdauer von drei Stunden das gesamte Sägewerk mit großen Holzvorrätcn In Asche legte. — Die ungünstige Windrichtung trieb das Feuer nach dem Walde hin, doch gelang es, ein ttebergreisen zu ver, hindern. Dem Brande sielen 50 Schuppen mit Holzvorräten, einige Wohnbaracken, das Büro der 4lerwaltung. ein Auto schuppen und acht Eisenbahnwagen zum Opfer. Als Brand« Ursache wird sahrlässige Brandstiftung vermutet. Meuterei französischer Gol-aten Paris, 12. Juni. Nach einer Meldung des „Echo de Paris" aus Lille soll es dieser Tage im Reservistenlager von Sissonne zu Zwischenfällen gekommen sein. Die Reservisten Hütten während des Abends und in der Nacht die Offiziere und Unteroffiziere laut beschimpft, mehrere Soldaten hätten den Gehorsam verweigert. Alsdann sollen die Sol daten versucht haben, das Antreten zum Frühappell zu ver hindern. Nur eine Korporalschast sei ordnungsmäßig an- getrelen. Tie anderen seien erst eine Stunde später er schienen. Zwei Reservisten seien festgcnomiiren worden und würden vor das Kriegsgericht gestellt. Aufstand in Brasilien Pernambnko, l2. Juni. Im Staate Parahyba ist eine neue Anntandsbewegiing auSgebrochen. Rer einem Zusammenstoß zwischen Bundestruppen und Aufständischen gab cS über IM Tote und eine grobe Zahl von Verletzten. Ter Führer der Aufständischen, Pereira, hat den Regie- ruiigsbehörde» in Rio de Janeiro telegraphisch mitgeleilt, daß er daS Gebiet von Princeza, das von ihm kürzlich besetzt worden ist, als von der brasilianischen Zentralregierung „unabhängig" erklärt hat. Er begründet die „Unab- hängigkeitserklärnng" mit dem Hinweis, daß sie einem all gemeinen Wunsch der Bevölkerung entspreche. Die brasi lianische Regierung hat 'Verstärkungen an die gegen Pereira kämpfende» Truppen entsandt. Der Vortragende gab einen kritische« Ueberbltck über dir Folgerungen, die man au» den Ttrrerpertmentrn bezüglich der Ernährung Krebskranker ziehen kann. Er erörterte die AuSstchten einer solche» Uebertragung und stellt« sich aus den Standpunkt, daß diese mit gewissen Vorbehalten durchaus mög« ltch erscheinen. Wenn auch eine ganze Reihe von Fragen im Experiment noch nicht hinreichend geklärt seien, so seien diest Forschungen doch nunmehr soweit fortgeschritten, daß die Kliniken damit beginnen könnten, den Effekt einer solchen Tiätsvrm am Kranken zu prüsc». Der Vortragende kam zu solgenden Schlüssen: 1. Die D t ä t s o l l k n a pp se i n. Diese Dtätknappheit muß nach dem Krästezustand des Patienten be messen werden: denn es ist natürlich nicht angängig, einen Patienten, dessen Kräfte ohnehin danieder liegen, durch Unter, eriiährung zu schädigen. Aber auch in diesen Fälle» ist läugerdauernde Ueberernährung streng zu vermeiden. 2. Die Diät soll arm sein an Kohlehydraten und besonder» an frischem Gemüse und Zucker. Terealten, besoi» derS In Form von Weizen »nd Mais, sind in mäßiger Menge gestattet. 3. Eiweiß und Fett können in beliebiger! Menge zugesührt werden: allerdings nur soweit, als es die Forderung der Knappheit gestattet. Will man die renstenz. steigernde Wirkung de« Vitamin» X arrSnutzen, ohne den Kaloriengehalt der Nahrung allzu hoch zu treiben, so ist die» durch Lebertran leicht zu erreichen. 4. Ausgesprochene Roh. kost ist unzweckmäßig und gefährlich. 5. Zu ver meiden sind größere Mengen von starkem Kaffee, Tee, von M i l ä>. Von mäßigen Mengen Milch habe man keinen Schaden gesehen. Verboten ist Leber. 3. Die SaIzzusnhr kann sich nach den Gewohnheiten des Patienten richten, wenig, stens bis wir ausreichendere Kenntnisse über diese» Punkt besitzen. 7. Eine solche Diät soll in erster Linie sür Patienten nach Operation oder Bestrahlung gelten. In solchem Falle lei dte Flüssigkeit Szusuhr zuerst reichlich, dann allmSH- lich herabgesetzt. 8. Für reichlichen Stuhlgang -er Patienten ist zu sorgen. Unter den vielen sonstigen Vorträgen beanspruchte ein be> sonderes Interesse der von V. T. Merten», München, über zwei bisher unbekannte Stosse i« Blnt »nb ihre Be ziehungen »um krebs. Der eine, Normodnn, sei bei jedem gesunden Menschen vorhanden, der andere, Pathodnn. der anch aus Geschwilh sie» hergesiellt werde, werde sür sich allein bei Krebskranken in stark vorgeschrittene» Stadien gefunden. Bei Gesunden lei er bisher noch nicht nactigeiviesen. So konnte gezeigt werden, daß dieses Pathvdyn erst im Lause einer Krankheit austrilt. Es werde aber auch bei anderen Krankheiten als Krebs ge< sunden, sei also keine krebseigene Substanz, sondern es handele sich damit osfenbar um ein Prinzip von Gesundseln und einem gewissen .Kranksein, dessen Höhepunkt der Krebs bilde. Weiteres Interesse beanspruchte auch der Bortrag von Willhet m , Wien, über neue Methode» zur Erforschung der carcinolnttschen Eigenschaften des Blutes Ge sunder »nd Krebskranker. Eingehend wurde die Meschiv'»e der Erforschung der besonderen Eigenschaften des Blutes Krebs kranker dargestellt und besonders gezeigt, wie schwer es sei, selbst bei der Bildung von neuen Krebsherden nach Operationen oder bei deren Ausfall allein durch das Blnt die Krebs- erkrankung des Patienten oder seine Srebösreiheit fest, zustellen. . . «2 Rlllloaen Mbetrag irireittamt beim Landesm SMen Der Bcrwaltungsausschnß des Landesarbeitsamts Sachsen hielt kürzlich eine Siv»ng ab, in ber u. a. Kenntnis von der finanziellen Entwicklung der Arbeitslosenversicherung im LandesarbcitSarnt Sachsen gegeben wurde. Das Haushalt- jahr 1020/30 hat mit einem katastrophalen Fehl- betrag von 82080000 R Nt. abgeschlossen gegen- über einem Fehlbetrag von 5 920 000 RM. im Jahre 1928 2S! —* Todesfall. Am Mittwoch verschied nach langem Leide» im Alter von 44 Jahren der Direktor der Firma Hermann Tietz, Dresden, Herbert Oliven. Er war ursprünglich bei der Finna A. Jandorf, Berlin, als Direktor des Hauses Brunnenstraße tätig, übernahm aber dann nach der Fusion die Filiale AudreaSstraßc der Firma Hermann Tietz. Ob< gleich der Verstorbene nur kurze Zeit in Dresden tätig war, erfreute er sich doch allgemein großer Beliebtheit. vebt ,»e. T M»seum »e, Siet. Full, Sie Ret rungu Me b Packung, saus. A lasse abe »er Kon «ei B, »ie Vors «machte Mchcst oenduiil »ölig, k ltche Zu ssesorm »rSsche. Zur tragende lung de! te, Lim tünge. 1 »er Sie, rial. »i tem Au «ung ge lm Hau, langer! täusch l Zur kragen Mein «derni. Minute, noch bei ,u sord Hütung, Ik ri l t u neuen <- scheu Fi schassen. Interest Der heimrat Er «usschus Ka§ br Redner Ml 39 bin. Z ilohlcnl lieber > über. 2 ersehen, chu ß l tte mei sr Da «ar vo »bersch «anz 2 düsterst der No verlin Ostprei Diese k zeitig l witterr der Ta manche schnell »llnchn Das Königsberger Tonkünstlerfest DaS ikboc un- das zweite Drckesterkonzert Drei Kantaten non großen Ausmaßen für Ehor, Solo stimmen, Orchester und Orgel ergaben sür das einzige E Har ro nzert eine überlange Vortragsfvlge Von dein gebürtigen Königsberger Otto Besch stand darin eine Adnents- kantate auf Worte der Bibel. Er versteht sich ans aus gezeichneten Ehorstil, schreibt formvollendete und musikersiilltc sugierte Satze und ist auch, wie besonders die Vertonung eines gegen Ende verwendeten Marienliedes zeigt, lnrisch aus nehmend begabt. Auch die Kantate „Der Tod des Oedi- p u s" von dem gebürtigen Schasshcuiicner Tonsetzcr Eon rad Beck mar als beachtlicher Gewinn zu buchen. Den anliken Eliaratler des an Oedipus, Antigone, eine» Erzähler und den Ebor verteilten Textes, denen Fassung vo» Rens Morar stammt, hat Beck schlicht, vorwiegend unwcxic, »nd wiederholnngslos vorwärtsdrängend eingesangen. Leider traf dies ans die „l rilogiu » n,e r,-r", ein cbcnsalls kantaten- artiges Werk von Robert O b o n s s i c r — einem aus Ant werpen stammenden Tonscyer deutscher Abstammung — nicht zu. Man hatte bei diesem gespreizten und hanebüchen schweren Stücke, das ans schöne Worte ans Rainer Maria Rilkes Etundenbnche geschrieben ist, die Emvsinduiig, daß sein Ton- sctzer trotz Answandes viel häßlichster Klänge, die gelegentlich mit schlichter, aber nichtssagender Tonalität wechseln, gar nicht modern einpsindet, sondern nur io lut. Um die Wieder gabe der drei Werke machte sich ein aus mehreren Königs berger Gesgngvereiiie» zusammengestellter Elior verdient. Schade, daß man im zweiten Orclicsterkonzert — gerade ber letzten Darbietung des ganzen Musikfestes — nicht aus seine Kosten kam. Das letzte Stück, eine Hel denseier für Männerchor und Orchester von Rudolf Siegel, mußte ganz wegsallen, weil der Tonsetzer über der Instrumentation er krankt war. Als Gehirnmassage merkwürdigster Art wies sich eine sogenannte Slnkonin lug»in des ans Moskau stammenden Busontschülers Wladimir Vogel aus. Hier war alles nur ödeste Konstruktion. Von Heinz Schubert — jetzt in Dortmund — wurde eine sogenannte 8ins'iiiic-ttg gemacht, die wenigstens übersichtlich, wenn auch in ihrer jetzigen Fassung keineswegs vorbildUch gebaut ist: sie hatte uämlich ursprünglich fiins Sätze, der Tonsetzer ließ sie aber in Königsberg in einer sonderbar verkürzte» dreisätzigen Fassung mit einem Perpetuum mobile als Schlnßstück spielen. Tiefere Werte waren durchaus nicht zu erspüren. Zwischen den beiden sinfonischen Werken trug Konzertmeister Stefan Frenke! ein eigenes Lonzert sür Geia« n»L Streichorchester vor. ein nachromantisches Birtuosenstück erster Ordnung, aber nicht mehr. Wie alljährlich nach diesen Toiiktinstlerfestcn so wird auch Heuer rin erheblicher Teil der aufgcftihrten Musik dem Ge dächtnis des Teilnehmers bald wieder entschwinden. Aber dte Erinnerung an ein paar Werke wird ihm vielleicht bleiben. Mehr ist aber im Grunde ja auch gar nicht zu ver langen. Dr. Mar U n g c r. Kunst un- Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen StaatStheater Opernhaus Kammersänger Eurt Taucher ist durch andancrnde In disposition gezwungen, sich eine längere Zeit vollständige Schonung ciusznerlegen. Er wird daher i» dieser Spielzeit nicht mehr austrete». Für die Partie dcö Siegfried in der bevorstehenden Reuinszenicrniig wurde Herr Netuer Min ien von den Städtischen Bühnen in Dortmund verpflichtet. Die Besetzung in Wagners .Siegfried", der zum ersten Male in der neuen Inszenierung am Sonnabend, dem 14. Jinii, außer Anrecht, zur Ansführung gelangt, ist außer dem die solgende: Wanderer: Friedrich Plaschte, Alberich: Ludwig Ermold, Mime: Heinrich Teßmer, Fasncr: Jvar Andrese», Brünnhildc: Eugcnic Bnrkhardt, Erda: Helene Jung, Stimme des Waldvogels: Erna Berger. Musikalische Leitung: Fritz Busch. Inszenierung: Otto Erhardt. Szenen- und Trachteiiciitlvürfe: Oskar Ttrnab. Anfang: 0,30 Uhr. Einige Partien in „Siegfried" sind doppelt besetzt, und zwar singt den Wanderer auch Robert Burg, den Alberich 'Rudolf Schmalnauer, den Mime Hanns Lange. 's* Sentraltheater. Hortest Nviszns vom Berliner Metropol- Tkieater ist für ein dreitägiges Gastspiel verpflichtet worden und wird »eben Mar Reichart die Partie der Lisa in Franz Lehars „Land des Lächelns" darstelle». s* Auswärtige Erfolge Dresdner Architekten. Der Dresdner Architekt BTA. Henne Franke erhielt in einem Archttektenwettbewerh in Bischofswerda betr. Bebauung des städtischen Areals, bisher Hermann k Sohn, einen 1. Preis. Weiter erhielt der Architekt Bohltg einen 3. Preis. s* Gerichtsverfahren wegen eines Biihnenunsalls. Bor dem Bühnenschiedsgericht klagte der bekannte Opernsänger Heinrich Schulz, der ehemalige Bayreuthcr Beckmesser. gegen dte Intendanz der Berliner Staats- opcr wegen schwerer Fahrlässigkeit. Er war vor vier Jahren während einer Vorstellung von Hossmanns „Er zählungen", in der er de» Schlemihl saiia, von einer Treppt gestürzt und hatte sich eine schwere Betnverlehung zugt- zogen, an der er heute »och zu leiden hat. Ter Vertrag des -Klägers wurde ein Jahr »ach dem Unfall nicht verlängert. Seit dieser Zeit läuft auch die Klage, dte schon einmal das Bühnenobcrschicdsgcricht beschäftigte. Schulz will keine Pension haben, sondern wünscht als Regisseur beschäftigt zu werden. Es wurde ein Teilvcrgleich über 1800 Mark abge schlossen. Tic zu zahlende Schadenersatzsumme wird das Gericht scstsetzen, nachdem das Unsallvcrsahrcn entschieden ist. 1* Die „Zauberstöte" in Rothschilds Theater. Wie «in Drahtbericht unseres P a r i s e r Korrespondenten meldet, hat im Thäatre Pjgallc zu Paris gestern Mittwoch unter der Leitung des frühere» ersten KapcllinctstcrS der Wiener StaatSopcr F r a » z Schall eine dcntsche Anssiihrnug „D er Zauberslöt e" von Mozart slatlgcsunden, die hohen lniistlerischen Rang hatte. Unter den Solisten besandcu sich bekannte deutsche Sänger: Lotte Schöne, die die Panüna sang. Karl Hammes als Papageno, Aiinte Frtnd als Papa- gena, Emaniicl List als Sarastrv, Willi Frey als Tamino, Emilia Gerhardt als Königin der Nacht, und Hermann Gallos als Mvnvstatvs. Das sinfonische Orchester von Paris und der französische Ehor von Paris boten unter der klassi schen Stabführung Schalke cbcnsalls eine hervorragende Leistung. Kostüme und Bühnenbilder nach Entwürfen von Strnad waren dieselben, die man hier vor zwei Jahren bei dem unter der Leitung von Bruno Walter durchgesührten MozartzykluS Thüatre de» ChampS Elysee gesehen hatte. Für die Inszenierung zeichnete Dr. Georg Paul,,. Die Einäscherung Pros. Adols v. Harnacks findet nach der Ucbcrfükirnng der sterblichen Ueberreste von Heidelberg am Svnnabendvormtttag im engsten Famtlienkreisc i« Krematorium in Bcrlin-WtlmerSdorf statt. Am Sonntag« vormittag veranstaltet die .Kaiscr-Wilhelm-Gesellschaft eine Trauerkniidgcbnng im Harnack-HanS in Berlin-Dahlem. i* Bon der Deutschen Schillerstistnng. Dem 70. Jahres« bericht der Deutschen Schillcrstistuiig zu Weimar tbcarbcitet von Generalsekretär Dr. Heinrich Liliensei »j für das Jahr 1020 ist zu entnehme», daß sie auch diesmal mit Unterstützung amtlicher Stellen und einiger Freunde im In» und Auslände vermocht hat, Ihre Ausgabe, verdienten deutschen Schriftstellern und deren nächsten Hinterbliebenen in bedrängter Lebenslage Beistand zu leihen, einigermaßen zu erfüllen. Dte verfüg« baren Mittel blieben srciltch weit hinter dem zurück, M nötig wäre, nm der immer weiter greifenden Not nnleees echrist des Ji iieiierb scheu Geld mark, ten Zu der Er der Sc im Sc! konserl den 2 ,N°t die in gcnom verein Zentrc sahrt s s* schuhe Zeit v statt, l wirk»! Dlrek! einer Strau sühn» werbe Wien« Grazc den sc wirku T tnunt ver, den l sehen nm i kave svtg!
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