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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270506018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-06
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1927
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irr. ril Sette 4 »E ^vrr»oi»er FTMP»WEiiS AretteG, D. MM 1*V OerMches und SSchfifches. Wieder Armdefperre i« Dresde«. Auch alle Kotze» find einznloerrenl Nach amtlicher Untersuchung ist am 8. Mat d. I. bet einem im Grundstück Waldschlößchenstraße 3 betrofsenen herrenlosen Hunde — Dobermann-Pinscher — dte Tollwut sestgestellt worden. Der Rat zu Dresden, WohlfahrtSpoltzetamt, hat sich deshalb gezwungen gesehen, für den Stadtbezirk Dresden die Hunde sperre bi« aus wettere» zu verfügen. Sämtliche Hunde, auch wenn sie erst nach Anordnung der Sperre in den Sperrbezirk eingebracht werden, find fest, zulegen, anzuketten oder einznsperren. Der Festlegung gleich, zuachte» ist das Führen der mit einem vorschriftsmäßigen, sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Lein«. Hunde, die einen anderen Maulkorb tragen, sind wie Hunde ohne Maulkorb zu behandeln. Weitere Einzelheiten hierüber b«. finden sich im amtlichen Teile unserer heutigen Ausgabe. ES wird besonders daraus hingewiesen, daß diese Bekannt- machung insosern von den früheren abweicht, als sich die Sperre diesmal auch mit aus Katzen erstreckt. Alle Katzen sind während der Hundesperre einzusperren. Walpurgislan-lag -er Oberlaufitzer Laub- stäube. Zu dem allsährlich am 2. Mai stattfindenden LandkreiS- tage hauen sich nn LkänöelmuS in Bautzen diesmal 88 Ritter gutsbesitzer der sächsischen Oberlanfitz und 47 Vertreter der Landgemeinden und Landstädte des Landkreises de« ehemaligen sächsischen Markgraftums Oberlausitz eingefunden. Nachdem der Landesalleste Tr. Benno von N o st i tz- W a l l w i tz aus S-ohlanö a. d. Spree die Neuaufnahmen vvrgenommen hatte, gedachte er in warmen Worten der im verflossenen Jahre ver- storbenen Mitglieder, zu deren Ehren sich die Versammelten von ihren Plätzen erhoben lnUtcn. In die Tagesordnung cin- trctciid. berichtete der Landesälteste eingehend Uber die Tätige keil der den Ständen gehörigen Landständischen Bank. Er wies vor allem darauf hin, dafi im Geschäftsjahre 1828 8 286 7>:k> Mark neue Hruwtheken ausgereichl werden konnten, wovon 7 Millionen aus landwirtschastliche Grundstücke und rund 126» OOO Mark auf städtische Grundstücke, ent falle». Wenn eS einerseits erfreulich sei, der Landwirtschaft neue Kredite zusühren zu können, so zeuge dies anderseits aber auch von der schweren Notlage der Landwirtschaft und deren immer mehr zunehmender Verschuldung. Er gab be kannt. da» die Laudständische Bank immer weiter bestrebt sei, billigere Hnpotbeken auszuleihen, und daß seit Anfang dieses Jahres llprozeungc und öprozentige Hupolheken zuzüglich Prozent für VcrwaltungSkosten zur Ausreichung gelangten. Aus der Mitte der Veriammlung wurde der Landständischen Bank für ihr erfolgreiches Wirken in sozialer und finanzieller Beziehung Dank und Anerkennung gezollt, namentlich in An betracht denen, dag von de» 882 ausgereichten Hypotheken 748 Hypotheken auf kleinere und mittlere Landwirtschaften entfallen. Hiernach trug der Landesälteste den Voranschlag des Landkreises für 1 8 27 vor und gab bekannt, daß für g c in e i u n ü tz i g e Zwecke 22000 Mark für Beihilfen in besonderen Fällen an bedürftige LandkreiSgemeinden. für Unterbringung Kranker oder Siecher oder für verwahrloste und verwaiste Kinder. 0600 Mark für oberlausitzer landwirt schaftliche Lehranstalten und für andere landnürtschaftliche Zwecke und 13 000 Mark für Gemeindediakonien, für Jugend pflege. für Handels- und Gewerbeschulen. Museen und dergl. sowie für Studien- und Crzichungsbeihilfen zur Verteilung bereitgestellt werden können. Der LandkreiStag stimmte dem Voran'chlag zu. Im Anschluß hieran gab der Landesälteste einen Bericht über den weiteren Ausbau der Forsch ungs- anstalt Pommriy und ihre allseits bis über die Grenzen des SachienlandeS hinaus anerkannte, segensreiche Wirksam keit im Dienste der Landwirtschaft. Im besonderen wurde noch ans die Errichtung des neuen VortragSsaales und dessen Einweihung wie auch ans darin abgehaltenen Lehrgänge hin- gemicsen. Außerdem wurde des Entgegenkommens der NeichS- und Staatsregiernng dankbar gedacht. Dabei wurde dem Land ständischen Direktorium und dem Leiter der Anstalt, Prof. Dr. Derlitzki. ans der Mitte der Versammlung Dank und An erkennung ausgesprochen. Nachdem noch über die Land- ständische Oberschule Bericht erstattet, von dem Stande der unter Verwaltung der Stände des Landkreises stehenden Stif tungen Kenntnis gegeben und die Wiederwahl des Landes ältesten von Nostitz-LLallwiy ans weitere zwei Jahre erfolgt war, wurde der Landkreistag geschlossen. Missionsberichke über Afrika. Im Anschluß an die Verelnstage der Inneren Mission hielten am Mittwoch die Sächsische MissionSkonfe- renz und der Sächsische Hauptmissionsverein im Vereinvhaus, Ammonstraße, ihre Frühjahrstagung ab. Das LandeSkonsistorium war vertreten durch Geheimrat v. Hempel. Landesbrschof v. Ihmels war zum ersten Mole als Vorstandsmitglied erschienen. Nach ergreifendem Gebet durch Gehetonrat v. Dr. Friedrich eröffn eie KtrchenamtSrat v. «»lck dt« Versammlung, »r ftreist« dl, ma»»^fachm» Bezieh«,»,« »mtschen tnnorer und äußerer Mission. Godan» mi-tnete er derzltche Danke«, und «dschtedtzworte de« wieder auf da» MtsstonSfeld ziehenden MtsstonStnspektor Pfarrer Michel. An dessen Stelle ist Pfarrer Handmann getreten. Al» Ort de» JabreSfeste» 1V37 wurden Nossen und Kamen» »orgeschlaaen. Heber dte Lage der Mission berichtete al» erster MWon-direktor v. Schl unk (Hamburg). Da» Thema lautete: Di« «ßelttnächte «nd die Mission t« Ringe» »» Afrika. Afrika könne man zwar geographisch nicht al» Einheit nehmen, dte ethnographischen Verhältnisse aber gestatteten dte» doch und brächten eine Fülle von Problemen mit sich, die ihren Einfluß auf die Weltpolttik auSübten. Zum ersten Male wurde dies« berührt durch dte Eröffnung -e» Suez-Kanal» und die Auffindung der Diamanten. Bon diesem Zeitpunkt an setzte eine Annexionspolitik ein, dte dte Karte Afrika» völlig umgestaltete, und für selbständige Staaten blieb nur vin geringes Gebiet ilbrtg. Heute ist Gefaantafrtka unter dem politischen Einfluß fremder Mächte, vt» tn dte fernsten Ur- wälder dringt heute mit Auto. Flugzeug und Rundfunk der Weltverkehr. Dieser bringt die Zunahme de- Handels mit sich. Südafrika allein hat in den letzten fünfzig Jahren 18 Milliarden Gold produziert. Jede Bahn, dte gebaut nstrd, erschließt neue AdsatzmSgltch- ketten. Voraussetzung für Steigerung dieser Leistungsfähigkeit setzt aber Gesunderhaltung der Eingeborenen voraus. Dte» ist heute da» Ziel aller Kolonialmächte. Alle Erziehung soll sich entwickeln aus der Umwelt. Man beginnt zu erkennen, daß «S wichtig ist, sittliche Grundsätze zu fördern. Daraus folgt die Umstellung des Unterrichts auf dte Eingeborenensprachen und Einführung religiös-sittlicher Momente im Unterricht zur planmäßigen Charakterbildung. Dadurch aber tritt dte Mts. sion in den Gesichtskreis der Regierungen: denn sie hat diese Last bisher allein getragen. Die Aufforderung der Regierun gen an die Mission zu tätiger Mitarbeit legt dieser aber schwere Gefahren in den Weg, da letztlich die Absichten jeder Regierung egoistische sind. Äe Einstellung der Misston ist hiervon grundsätzlich abweichend. Sie muß um ihres eigenen Bestandes willen auch ip Zukunft selbständig bleiben. Heute ist ihre Niederlassungssretheit beschränkt. Nur anerkannte Ge sellschaften dürfen wirken. Jede Mission hat sich zu entscheiden, ob sie auf Kompromisse eingehen kann. Afrika befindet sich beute im UebergangSstadinm von der Unkultur zur Kultur. Welch« Möglichkeit des Wirken» für dte Missionen! Der Wechsel in der Eingeborenenpolitik ist nicht aus ethischen Be langen erfolgt, sondern aus Furcht vor dem AuSbruch einer Nastenausetnanderietzung. Bricht diese einmal au», dann ge. rät der Missionar in schwerste innere Konflikte. Und vor ihr siebt eine andere, -aß jedes Wort des Evangeliums mit Miß- trauen ausgenommen werden wird. Alle Vorteile weisen in die Gegenwart. Die Bundesgenvssenschaft mit -er Regierung steht heute schützend hinter den Missionen. In Zukunft aber kann dieser Vorteil zum schwersten Verhängnis werben. Nicht subalterne Naturen können die schwere Ausgabe der Mission lösen, nur Führernaturen sind an diese Plätze zu stellen. Im Anschluß an diesen Vortrag legte Misstonstnspektor WeiSbaupt sLeipzigj die speziellen Aufgaben des Sächsi schen MissionSvercinö und der Leipziger Mission auf afrikani schem MisssonSfeld dar, die sich aus den erörterten Problemen ergeben. Hieran schloß sich «ine Aussprache. — Todesfälle. Wie aus den Famtllennachrichten dieser Nummer zu ersehen ist. verschied am 4. M. nach langem Leiden Carl Alexander von Schönberg. DlajoratS- Herr auf Pfaffroda und D ö r n t h a l. Gleichfalls am 4. Mai ist in Berlin nach langem Leiden der Königlich Sächsische Negicrungsrat a. D. Dr. phil. Fcodor Robert Arthur von Stübnitz, Rechtsritter des Johanntterordens, ge storben. — Straßenbahnnmleltnng. In der Nacht zum 7. Mat von 1 bis 4.80 Uhr früh: Linie l über Augsburger, Wartburgstrabe, Barbarossapiatz, Hüblcrstraße umgeleitet. — Staatsstrahenlperrung. Wegen Herstellung von Klein- Pflaster wird die Staatsstraße Schneeberg —Karlsbad zwischen Kilometer 18,8 und 14,6 i n E t b e n st o ck tn der Zeit vom 8. Mai bis 2. Juni 1827 für allen Fährverkehr gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt über dte Klara-Anger- mann-Straße, Albertplatz und Feldstraße. — Der Dresdner Lrastdroschkenvcrkehr wieder i« »olle« Gange. Wie schon mitgeleilt, ist gestern, Donnerstag, nach Beendigung de» AnSstandcS der Dresdner Kraftdroschken- sührer der Krastdrmcbkenbetrteb wieder voll ausgenommen worden. Dte Interessengemeinschaft des Dresdner Krast- drofchkengewerbes veröffentlicht im Anzeigenteil dieser Nummer neue Telephonanrufmögltchketten. — Bei der Sparkasse der Stadt Dresden wurden im Monat April 1827 rund 2 428 080 RM. in 24 381 Posten ein- gezahlt und rund 847 000 RM. in 8 702 Posten zurückgezahlt: mithin betrugen die Mchreinzahl ungen rund 1478 000 Reichsmark. Die Zahl der Sparer hat sich tm April 1927 um 6 688 auf 88 062 Sparer erhöht. Der Zinsfuß für die Spareinlage« beträ,t 4 Pro,„ für langfristig» Einlagen weife ist wetterhi» ein« wachsende Zahl de» Fremdenver. kehr» tn Dresden festzuftellen. So konnte« «ach amtliche», statistisch,» Material tm erst,» Vierteljahr« lÄiö i«»a«samt 78 319 Fremd«, darunter 7 381 Ausländer, gezählt werben, während tm ersten Vierteljahr 1937 dt« Zahl drrett» aus 89108 «»gestiegen tst, darunter 8311 Ausländes. Gegenüber dem Vorjahre ist demnach dt« Zahl der Fremden tü Dresden um 10 869 gestiegen, worunter sich 1Ä0 Ausländer mehr besinden al» tm letzten Jahre. — Userd«le«chtnn». Die erste diesjährige User, und Höhenbeleuchtung der Sächsischen Schweiz findet heute Frei, tag anläßlich der Rückfahrt de» Dampser» »Dresden* mit bei, zur Tagung hier anwesenden deutschen vahnhosSwtrte» von Rathen nach Dresden statt. — Dampferhaoarie a»k her Elbe. Infolge dichten Nebel» erlitt am Donnerstag früh der stromabwärts fahrende Dampfer ^lasewttz*and«rPtrnaerElbbrsicke eine Havarie. Beim Passieren der Brücke streifte der link« Rad- kästen einen Brückenpfeiler, wodurch sich da» Schiff quer vor den dritten und vierten Pfeiler legte. Durch den Anprall wurden der Radkasten und dte linke Hälfte der Kommando, brücke zusammengebrückt. Der Dampfer „vlasewttz* mußte durch den Schlepper „Schwarzburg* abgeschleppt «erben, konnte aber tm Laufe de» Vormittag» nach Dresden ab- dampfen. — veamtenbeleidignnge« »or Gericht. In dret Tcr- Minen hatte sich das AmtSgertcht Dresden mit Beamte», beleidigungen zu befassen. Der eine Termin richtete sich gegen zwei Brüder, Walter und Herbert Lochmann, die ge- lcgentlich eines Maskenballes zwei Polizetbeamte beleidigt hatten. Beide Brüder erhielten je 60 Mark Geldstrafe zu. diktiert. — Ein anderer Termin richtete sich gegen den Schau, spieler Wilhelm Malten, der vor einiger Zeit tn der inneren Stadt beim Ueberschreiten der Straße durch einen Verkehröpoltzetbeamten znrechtgewiesen worden war, die» aber mit beleidigenden Ausdrücken beantwortete. Er erhielt 20 Mark Geldstrafe. Als Zeugin war eine Schauspielerin. Frau v. Jacvbi, mit vorgeladen, die sich weigerte, wegen dieser Bagatelle einen Eid zu leisten. Da sie bet der Eide». Verweigerung bestehen blieb, wurden ihr 80 Mark Geldstrafe auferlegt. Dte Kurzschrift in Dresden. Der Dresdner OrtSverband Gabelsberger hielt am 30. April seine Hauptversammlung unter Vorsitz von Regte- rungsrat Thieme und Bureaudirektor Hecker ab. Dem Jahresbericht tst zu entnehmen, baß der Verband gegenwärtig 27 Vereine (das sind bis auf einen sämtliche Dresdner und VorortSstenographenveretne) mit 6808 Mitgliedern zählt. Auch für da« Kalenderjahr 1927 ist das Taschenbuch des Dresdner Ortsverbandes Gabelsberger wieder erschienen und hat neben den VerbandSangaben u. a. auch den Wortlaut der am 11. De- zember 1928 gefaßten neuen Satzung ausgenommen. Der Verband gibt ferner eine eigene Monatsschrift heran». Die Berichte des PkesseauSschnfles, des Festausschusses, des Hoch schulausschusses, des SchretbmaschinenschnlansschusseS und des Wettschrctbausschusseü gaben ein klares Bild von der regen Tätigkeit des Verbandes. Namentlich hat dte Schreib- maschtnenschule de» Dresdner OrtSverbandeS sehr gute Er- folge zu verzeichnen. An dem Unterricht im Maschinen, schreiben, der nur nach der Blinbschretbmethode erteilt wird, nahmen 802 Personen teil. Von 78 Prüflingen bestanden 7l, darunter erzielte einer dte Höchstleistung von 0,2 Anschlägen tn der Sekunde: der Durchschnitt, der tn der Schule erzielt wird, beträgt etwa vier Anschläge tn der Sekunde, während der Durchschnitt der im Beruf stehenden Maschinenschrciber etwa 2,0 Anschläge in der Sekunde leistet. Dte Kassenverhält- niste sind geordnet. Dte Neuwahl ergab als 1. Vorsitzenden Dr. Handrick, Letter der städtischen BcrufsbcratnngSstelle, als 1. stellvettre- tenden Vorsitzenden Bureaudirektor Hecker, als 2. stellvertre tenden Vorsitzenden BcrwaltungSinspektor Merkel. Vom 11. bis 18. Juni hat der OrtSverband den Sächsischen Landes verband Gabelsbcrger zu besten Hauptversammlung nach Dresden geladen. Meldungen für Freiquarttcre an Bureau- direktor R. Hecker, DreSden-Gruna, Lange Zeile (Tel. »ItSSj. Alle, di« den neuen Duster Keaton-Film „Der General", der Sonnabend den 7. Mat zur Erstaufführung gelangt, sehen werden, werden von der ersten bis zur letzten Szene ununterbrochen lachen kdnnen. Der General ist aber nicht etwa Duster Keaton, sondern die Lokomotive, die er führt. In der Mille des vorigen Jahr hunderts war es üblich Lokomotiven Namen zu geben. .Der General' ist eine in der Geschichte Amerikas berühmt gewordene Maschine, aui der während des amerikanischen Bürgerkrieges Heldentaten ausgrsührl wurden. .Der General' ist nicht nur Duster Keaton» größte» und schönstes Lustspiel, sondern auch eine historisch gelreue Wiedergabe der Kampfe» der Nordstaalen der Union mit den Südstaoken. ß Er war auch Direktor des Phvtochemischen Laboratoriums an der dortigen Hochschule. ß* Die Internationale Ausstellung .Musik im Lebe« der Völker", die dieses Jahr in Frankfurt a. M. stattfindet, verspricht eine Weltausstellung im wahrsten Sinne des Wortes zu werden. Sämtliche Länder Europas werden aus ihr ver treten sein, teils als Aussteller mit eigenen Räumen, teils als Vortragende mit Orchester, Quartetten. Chören usw. Der Besucher wird die Entwicklung der Musik von der Antike bis zur Gegenwart in der anschaulichsten Weise verfolgen können, ebenso auch die Entwicklung dcS Mnsikinstrumentenbaues vom Stab bis zum Radio. Die Veranstaltungen dieses „Sommers der Musik" vom 11. Juli bis 28. August gliedern sich in Sonder, wochen: so wird in der Zeit vom 18. bis 24. Juni eine Woche für katholische Kirchenmusik mit der „Sixtinischen Kapelle" unter Lorcnzo Perosi und dem „Kölner Domchor" stattsinden. „Von der Reformationszeit bis zur Gegenwart" betitelt sich die Woche der evangelischen Kirchenmusik vom 6. biS 11. Juli. An derselben sind neben Franksurter Kirchenchören die be rühmten schwedischen Ehöre beteiligt, sowie der Thomaner- Ebor von Leipzig unter Pros. Straube und der Michaelis- Ehor aus Hamburg unter Prof. Sittard. Dte jüdische Musik wird vertreten sein durch den „Lodzer Synagogen-Chor". Da neben werden Orchester aus China und Java. Jazz-Orchester, Negerorchester und Chöre zu hören sein. Die Frankfurter Oper wird Richard-Wagncr-Festspiele und sämtliche Richard- Stranß-Overn unter Leitung des Komponisten herauöbrtngen. Das ist in groben Umrissen das Programm. daS die Aus stellung zeigen und das seinesgleichen wohl noch nie gehabt haben wird. Die erste Tagung der Internationalen Gesell- schgst für neue Musik ans deutschem Boden wird vom 29. Juni bis 6. Juli in der Ausstellung stattfinden. 1* Jngendmnsikwoche in Halle a. b. S. In Halle a. b. S. findet in den Räumen der Waldschule aus der Peißnttz vom 20. bis 28. Mat d. I eine Schul, und Jugendmusikwoche statt, die von der Musikpädagogischen Arbeitsgemeinschaft in Ver bindung mit dem Bezirksausschuß für Jugendpflege und dem Schul- und Jugendamt der Stadt Halle veranstaltet wirb. Der reiche Arbeitsplan umfaßt Stimmbildung und Stimmpflege, Melodienlehre. Schnlmethodlk, Kanonsingen. Chorübung und Instrumentalspicl usw. In der Saalschloßbrauerei findet eine offene Singstunde unter Leitung von Fritz Jöde statt. t Kleine Muslknachrichte». Kapellmeister Ludw. L e s ch e t t z k q, früher in Chemnitz, zuletzt an der Oper Königsberg I. Pr. tätig, wurde als erster Kapellmeister dem LandcStheater in Braun- schwelg verpslichtet. ß* Eine Zelter-Plakette. Das preußische Ministerium sür Wissenschaft, Kunst und Volksbildung will sür Verdienste um die Förderung des LhorgesangrS und die Pflege de» deutsche» Volksliedes eine Plakette an Gesangvereine und ähnliche ver leihen. Der Minister beauftragte den Berliner Bildhauer Georges Morin, eine solche Plakette zu schaffen, dte den Namen und das Bildnis Karl Friedrich Zelters, des Begrün ders der Berliner Singakademie und Freundes von Goethe, trägt. Die Plakette zeigt unter dem Profilbildnis des alten Zelter dte Gruppen von Sängern. Frauen. Knaben und Mäd chen tn der Tracht der Zeit nach 1800. ß* DaS Jubiläum dcS Germanische« MnsenmS Nürnberg. Im August d. I. wird das „Germanische Museum" in Nttrn- berg sein 76jährigcs Jubiläum feiern können. DaS Germanische Museum wurde von Baron von und zu Aufseß gegründet. Die Jubiläumsfeier wird durch verschiedene Ver anstaltungen verschönt werden. Ein Auftakt zu diesen Feier lichkeiten gab schon eine Feier des Nürnberger Kulturvereins, an dem auch die bayrische Regierung durch Staatsminister Stützet vertreten war. 7* Ein Litcraturprcis der Stadt München. Immer deut licher treten sei einigen Monaten die Bestrebungen kulturell bedeutsamer Verbände und offizieller Stellen zutage. daS An sehen Münchens als süddeutsche Kunstmetropole zu hebe». Als Beweis hierfür mag neuerdings gelten, daß der Münchner Stadtrat in seinem kürzlich genehmigten HauShaltplan 8000 Mark als Ltteraturpreis der Stadt einsetzte und weitere 2000 Mark dafür bewilligte, jungen Autoren dte Herausgabe ihrer Werke zu erleichtern. Uebcr die Verwendung dieser Mittel soll ein Ausschuß entscheiden, in dem die Münchner Schrift steller vertreten sind. ß* 3. evangelischer Sirchenbankongreß- Nach zwanzig- jährtger Pause wird, wie der Zentralvorstanb beS Vereins sür religiöse Kunst in der evangelischen Kirche beschlossen hat. tm September dieses Jahres wieder ein Ktrchenbaukongreß abgehalten werden. Während der 2. Kongreß tn Dresden stattgefunden hat. ist zum Tagungsort des diesjährigen Magdeburg bestimmt worden. Die Themata werden noch bekanntgegeben werden. Eine Ausstellung von kirchlichen EinrlchtungSgegenständen sowie von Kirchcnbaumodellcn und -entwürfen soll mit der Tagung verbunden werden. 1- Dentsche Ausgrabung in Spanien. Universität». Professor A. Schulten In Erlangen konnte nach 13>Shrtger, durch den Weltkrieg verursachter Pause den 8. Band tcincS Werkes über die deutschen Ausgrabungen in Numantia der Oeffentlichkeit zugängig machen. 1828 soll der 4. Band IRenieklaS) folgen. Wann der 2. Stand t„Dte Stadt Nu- mantta") den Abschluß de» monumentalen Werkes btldrn kann, ist zurzeit „och nicht abzusehen. Der 8. Band behandelt die Lager des Gcipio: es tst ein stattlicher Ouartbanü mit 84 Tafeln und 6 Textskizzen. dazu eine Mappe tn Foltoformat mit 47 groben Karten und Plänen. Spanten bat -a» Numantia-Merk als Zeugnis unverwüstlicher deutscher Misten, schaft bewertet. Bezeugt wird -tese Tatsache dadurch, daß die Stabt Barcelona dem Verfasser zum demnächst folgenden 4. Stand soeben die nötigen Mittel gestiftet hat! f* Zeitschriften des 18. Jahrhunderts auf der Pressa. Die Internationale Presseausstellung sPresta) t» Köln hat von der Bibliothek des Fürsten Oettingen- Wallerstctn bei Nörblingen dte Zusicherung erhalte», baß die Bibliothek aus ihren außerordentlich reichhaltigen Samm lungen der Ausstellung wertvolle Stücke überlasten wird. Tie Bibliothek enthält u. a. 60 000 Kupferstiche zur Zeitgeschichte und fast alle Zeitschriften des 18. Jahrhundert». ß* RnbenS-Fnnd. Was sich bet der Durchforschung der Bestände russischer Museen noch alles finden läßt, zeige» die Entdeckungen -cs russischen Kunstkenners Joseph BraS tn der Porträtsammlung des Nowgoroder Historischen Museums, über dte tm „Cicerone" berichtet wirb. BraS fand hier ein Werk von Rubens, und z»var das Bildnis -es Kaisers Domitian aus der berühmten Serie der rö mischen Imperatoren: das Bild ist. wie die ganze Reihe, aus einer Etchentafel gemalt und tm Stil mit den anderen Köpfen übereinstimmend. Außerdem hat BraS aus dem Magazin de» Museum» noch verschiedene vorzügliche holländische Ortgtnal« ans Licht gezogen und Bildnisse be deutender russischer Porträtmaler de» 18. Jahrhundert». ß* Li« Brief Stradivari». In der Versteigerung der Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln, dte am 9. und 10. Mai von Leo LtepmannSsohn und Karl Ernst Henrici tn Berlin veranstaltet wird, kommt auct, als außerordentliche Seltenheit ein Brief beö größten Meisters des Geigenbaues, Antonio Stradivari s1044—1737), unter den Hammer. ES tst der zweite der beiden bisher aufgefunbenen Briefe des Meister». Der erste, der von der AuSbesterung einer Violine handelt, tst tm Be- sitze de» Hauses HIN in London. Der zweite, hier vorliegende Brief au« Cremvna tst um 1715 an einen unbekannten Auf traggeber geschrieben und betrifft die Ablieferung einerBioltne. Diese Perle der Sammlung Heyer wird auf 8000 Mk. geschätzt. ß* Sin Streit «« die Erfind««« de» Phonographen. Während man bisher annahm, daß Edison den Phono graphen erfunden hat. meldet die französische Presse, daß in der Nur de Tournon in Part» dieser Tage eine Plakette an gebracht worden ist zu Ehren von Charles Cro», der al» Erfinder de» Phonographen bezeichnet wird. Charles CroS hat 1877 der Akademie der Wissenschaften eine Denk- schrist überreicht, wort» er einen Apparat beschreibt, der dem tm nächsten Jahr von Edison hergestellten auf» Haar gleiche» soll.
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