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71 geschlagen. Darauf machte er ein grosses Feuer an und legte die Drachen darauf, um das Fett auszu braten. Als dieses herausfloss, rieb er sich mit dem Drachenfett ein; nur eine Stelle war an seinem Körper vom Fette frei geblieben, wo er nicht mit der Hand hatte hinlangen können, zwischen beiden Schultern, ein Fleckchen, so gross wie ein Ei. Als das Drachenfett kühl geworden, war Hans wie mit einem Hornpanzer überzogen, nur die Stelle zwischen den Schultern, wohin er nicht hatte langen können, war weich wie vorher geblieben. Darauf ging der Hans nicht mehr zum Schmied, sondern sagte: „Jetzt willst Du Dein Heil wo anders versuchen.“ Wie er so des Weges dahin ging, traf er mehrere Leute, welche erzählten, die schöne Königstochter sei von einem Drachen geraubt und der Drache halte dieselbe auf dem Drachenstein verborgen. Derjenige, welcher sie dem Könige wiederbringe, solle die Tochter des Königs zur Frau haben. Da das der Hans hörte, ging er in eine Schmiede und machte sich ein schönes Schwert. Dann liess er sich den Weg zum Drachenstein zeigen. Er fand den Felsen bald. Sogleich begann er, ihn zu besteigen. Als er fast oben angelangt war, erhob der Drache ein furchtbares Geschrei, aber Hans fürchtete sich nicht. Er zog sein Schwert und kämpfte mit dem Drachen. Der Drache hatte neun Köpfe und jeder Kopf spie Feuer, aber das Feuer des Drachen konnte dem Hans nicht schaden, denn die Hornhaut schützte ihn. Nach einer Weile hatte er alle Köpfe des Drachen heruntergeschlagen und die Prinzessin war befreit. Nun führte er dieselbe zu ihrem Vater, damit dieser sie ihm zur Frau gäbe. Aber die Königstochter wollte den Hans nicht haben und machte allerlei Einwände gegen die Heirath. Der König war auch damit einverstanden, dass sie versuchen sollte, den Hans loszuwerden, deshalb sprach er zu Hans: „Du musst mit meinem Heere in den Krieg ziehen, dann bekommst Du meine Tochter.“ Zu seinen Hauptleuten aber sagte er: „Gebt dem Hans das böseste Pferd, was Ihr habt und stellt ihn an die Spitze des Heeres, damit die Feinde ihn erschlagen.“ Darauf ging es in den Krieg. Als der Hans vor dem Heere der Feinde angelangt war, wurde sein Pferd wild; er wollte sich an einen Wegweiser halten, aber da er so